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Der Bauingenieur : Zeitschrift für das gesamte Bauwesen, Jg. 8, Heft 39

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DER BAUINGENIEUR

8. Jahrgang 24. September 1927 Heft 39

VERSUCHE

MIT GEGLIEDERTEN DRUCKSTÄBEN DER AUS­

GEBAUTEN WARNOWBRÜCKE BEI NIEX.

Von Jleichsbahnrat Ehrenberg, Schwerin,

und Dipl.-Ing. G. Bierett, wissenschaftlicher H ilfsarbeiter im Staatlichen M aterialprüfung samt Berlin-Dahlem.

Die E isen b ah n b rü cke über die W arnow bei N iex (in der Nähe von R ostock) an der S treck e R o sto ck — L a a g e — N eu stre­

litz—Berlin im B ezirk der R . B .D . Schw erin w urde im Ja h re 1925 ausgewechselt, da neben anderen M ängeln die nach den Berech- nungsgrundlagen fü r eiserne Eisen bahn brücken der D . R . G.

nachgeprüfte T ra g fä h ig k eit der m eisten a u f D ruck beanspruch­

ten Stäbe in unzulässiger W eise überschritten w ar. D a die Kenntnis der K n icldasten fü r S täb e der hier verw endeten B a u a rt für die B eu rteilun g ihrer Sicherh eit von W ert erschien, regte die R .B .D . Schwerin bei der H au p tv erw a ltu n g der D . R . G. an, m it einzelnen D ru ckstäben des ausgebau ten Ü berbaues K n ick v cr- suche anzustellcn. D ie V ersuch e wurden a u f A nordnung der H auptverwaltung im Benehm en m it dem A usschuß für Versuche im Eisenbau des D .E . V ., A n fan g 19 2 6 im S ta a tl. M. P .A ., Berlin-Dahlem, durch die A bteilu n g fü r Maschinen- und E ise n ­ bau ausgeführt.

Der alte Ü berbau der W arn ow brü cke1, A b b . 1 und 2, wurde in den Ja h re n 1885/86 aus Schw eißeisen e rb a u t; er w ar baulich auffallend leicht geh alten . D a die Strecke R o sto ck — Laage— N eu strelitz— B erlin s. Z t. vön einer belgischen G esell­

schaft erbaut w urde, liegt die V erm utu n g nahe, daß bei der Entwurfsaufstellung die k on stru ktiven Gepflogenheiten der belgischen Ingenieure, die bekan ntlich seh r leicht konstruierten, Berücksichtigung finden m ußten. G enaueres hierüber ist jedoch weder bei der R b d . Schw erin, noch bei der E rb au erin der Brücke, der F irm a H a r k o r t , D uisbu rg, die auch den E n tw u rf aufstellte, bekannt. D a s fü r den Ü berbau verw endete S ta b ­ eisen — W inkel- und Flach eisen — w urde von dem ehem aligen Walzwerk der G esellschaft H a rk o rt hergestellt, während das Material der K n oten blech e von den jetzigen Rheinischen S ta h l­

werken in D u isbu rg bezogen w urde.

Fü r die V ersuche w urden au sgew äh lt je zwei P arallelstäb e vom Q uerschnitt eines U n tergu rtstab es aus dem K ragarm ,

Abb.

2

. Alter überbau; Iilick in Gleisachse.

I und I ', eines O bergurtstabes aus B rückenm itte, I I und I I ', und eines P fostens I I I und I I I ', die nach ihrer B a u a r t in drei Gruppen einzuteilen sind, A b b . 3. D ie G u rtstäb c besaßen innerhalb der F eld er keine A ussteifungen durch sogen.

Q uerschotten.

Die V ersuche wurden a u f der 3000-t-M aschine des D .E .V . au s­

gefü hrt. D ie geringsten V ersuchs­

längen fü r diese M aschine be­

tragen jedoch etw a 7 m, w ährend die Feld län ge der G u rtstäb e nur 4,82 m m aß. D ie V ersuchsstäbe a u s d e n G u r t u n g e n wurden daher au f V orschlag des M. P .A . in doppelter Feld län ge = 9,64 m N etzlänge in die M aschine ge­

bracht.

A usschlaggebend fü r die P rü ­ fung über zwei Feld er w a r das B e ­ streben, den Versuch den ta tsäch ­ lichen Verhältnissen, wie sie im B a u ­ w erk vorliegen, anzugleichen.- B ei der P rü fu n g eines K n ick stab e s zw i­

schen gelenkigen L a g e rn w ird die

Bau 1927 Abb. X. Ansicht des alten Überbaues.

(2)

714 E H R E N B E R G ! B I E R E T T , V E R S U C H E M IT G E G L I E D E R T E N D R U C K S T Ä B E N . PKK BAUINGENIEUR 1927 HEFT 39 fü r den S ta b ungünstigste A nnahm e gem acht, daß sein eE n d en frei

d reh b ar sind, w ährend im B a u w e rk je d e r S ta b a n seinen E n d en durch alle im K n o ten p u n k t zusam m entreffenden S tä b e und Q uerverbindungen elastisch eingespann t w ird . B e i der P rü fu n g

der G u rtu n g über zwei F e ld er kom m t m an dagegen den ta t ­ sächlichen V erhältnissen insofern näher, als man in S ta b m itte die E in sp an n u n g des G u rtstab es, die im B a u w e rk durch die Senkrechten und D iagon alen des F a ch w erk s in einer R ich tu n g und durch die Q uerverbindungen in der anderen R ic h tu n g erfolgt, durch entsprechende F e stlegu n g des M ittelqu ersch nittes an n äh ern d ersetzen kann , w ährend die E in sp an n u n g du rch den benachbarten G u rtsta b dieselbe w ie im B a u w erk b le ib t2.

B e i den G u rtstäben ergab sich hiernach die N otw endigkeit, die K n oten p u n k te in V ersu ch sstab m itte entsprechend ihrer F e sth a ltu n g im B au w erk , näm lich einerseits durch die F ü llu n g s­

stä b e des F a ch w erk s und andererseits durch den Q uerriegel des W in dverbandes b ei den O bergurtstäben, bzw . durch den Q u erträger bei den U n tergu rtstäb en , in zwei zueinander senk-

5 Durch Auswahl eines Versuchsstabes mit drei Feldlängen und entsprechender Festlegung der Knotenpunkte käme man für das mitt­

lere Feld den tatsächlichen Bedingungen noch näher. Die Versuchs­

ausführung würde in diesem Falle noch erheblich schwieriger.

rechten R ich tu n gen nach A b b . 4 festzulegen. D er Ausführung dieser vo m M. P . A . angegebenen F e sth a ltu n g w urde besondere S o rg fa lt gew id m et. S ie erfolgte in lotrechter R ic h tu n g gegen die die M aschine tragenden K a sten trä g e r, in wagerechter

R ich tu n g gegen die Spindelstützen.

M it H ilfe der M uttern der Gewinde­

bolzen w urde der S ta b festgelegt.

G leich zeitig w u rde m itte ls dieser F e stste llv o rrich tu n g v o r Beginn der V ersu ch e die S ta b m itte um das M aß der rechnungsm äßigen Durch­

biegung infolge seines Eigenge­

w ich tes gehoben. D ie Einstellvor­

rich tu n g g e sta tte te ferner, etwaige unvorhergesehene größere Bewe­

gungen d er S ta b m itte , die den Ver­

such gefäh rd en konnten, durch entsprech endes A nziehen der Mut­

tern auszu gleichen. E s sei jedoch vo rw e g bem erkt, daß ein Nachstel­

len in keinem F a lle erforderlich w urde. U m die B ew egungen der S ta b m itte in der L ängsrich tu ng zu erm öglichen, w urden in die Fest­

stellvo rrich tu n g W alzen einge­

sch a ltet. D en B o lzen der Fest­

stellvo rrich tu n g w urde zw ischen den U -E ise n der Festhaltung genügend S p ie lra u m gelassen, um etw aigen Bew egungen der S ta b m ittc in R ic h tu n g der L ä n gsa ch se des S tab es zu folgen.

A u ch bei den Pfosten, deren freie K n ick lä n g e durch ein schw aches, sogen. L ä n gsb a n d (2 < 65 x 50 X 10 mm mit Flach eisen verg itteru n g), d as in h alb er T rägerh öhe die Pfosten und S treben des F a ch w erk e s m iteinander verb an d (s. Abb. 1, 2 und 3), rechnungsm äß ig a u f die H älfte h erabgesetzt war,

en tsp rach die P rü fu n g über die ganze L ä n g e u n ter Ersatz der W irku n g des L ä n g sb a n d es durch eine entsprechende Festlegung der S ta b m itte m ehr den tatsäch lich en V erh ältnissen als die P rü fu n g über die h albe L ä n g e , d a m an in diesem Falle den e rst durch den V ersuch zu erbringenden N ach w eis der statischen

W irk sam k eit des L ä n g sb a n d es als gegeben angenommen

’ h ä tte. — D ie als V ersu ch sstäb e au sgew äh lten Pfosten (A b b . 3) w urden d ah er m it ihrer ganzen L ä n g e vo n 1 0 ,16 m (zwischen den D ru ck p latten gemessen) in die M aschine eingebau t. Die Stab­

m ittc wurde in ähnlicher W eise w ie bei den Gurtstäben, jedoc

Gruppe 1 Gruppe E

I

Gruppe JE

A b b.

3

. Ausgewählte Probestäbe nebst Querschnitten.

(3)

DER BAUINGENIEUR

1927 HEFT 39 E H R E N B E R G I B 1 E R E T T , V E R SU C H E MIT G E G L IE D E R T E N D R U C K S T Ä B E N . 715 nur in w agerechter R ich tu n g, festgeh alten als E rsa tz fü r das

Längsband, A bb. 5. D ie F e sth a ltu n g w urde entsprechend der Wirkung des L än gsb an d es in w eit höherem Maße nachgiebig gegen Verdrehen des m ittleren S tabq u ersch n ittes ausgebildet.

Die aus A bb. 5 ersich tlich e F e d er dient zur A ufnahm e des E ig e n ­ gewichtes der E in sp an n teile. A u f die A usbild u ng dieser F e s t­

haltung wird sp äter noch zurückzukom m en sein.

Soweit bekannt, w urde diese Versuchsanordnung m it fcstgelegter S ta b m itte hier erstm alig verw endet.

Die V ersu ch sstäbe I und I ' setzten sich au s zwei verschieden stark bemessenen S ta b h ä lfte n zusam m en. D er Q uerschnitt in dem schwächeren T eil (in den nächstfolgenden A bbildungen m it Feld I bezeichnet) bestand aus v ie r W inkeln 90 x 70 X 9 mm, im stärkeren T eil aus v ie r W in keln 90 X 90 X 1 3 m m. F ü r die Knicklast w aren bei diesen beiden S täb en die s c h w ä c h e r e n Teile maßgebend. D ie K n ic k la st fü r die stärkeren Teile konnte in dieser V erbind u ng nich t b estim m t w erden. A u f V orschlag des M .P. A . w urden d ah er die nach den beiden ersten Versuchen unversehrt gebliebenen stärk eren T eile b e i d e r S täb e zu einem neuen V ersuch sstab zusam m engesetzt, dessen Q uerschnitt nun­

mehr einheitlich aus v i e r W inkeln 90 x 90 x 1 3 m m bestand.

Dieser S tab geh ört also auch zur G ruppe I und ist in der F o lge mit I " bezeichnet.

B ei der D u rch fü h ru n g der V ersuch e w urde entsprechend den Beschlüssen der beteiligten Stellen angestrebt, den t a t ­ sächlichen V erh ältn issen im B a u w e rk m öglichst nahezu­

kommen. A u f alle besonderen M aßnahm en zur H erbeiführung eines Zustandes, w ie er im B a u w erk selbst tatsäch lich nur theoretisch besteh t — z. B . Zentrierung a u f dem V ersuchs­

wege — , w urde verzich tet. D ie V ersuch sstäbe wurden e n t­

sprechend den K n otenblechan schlüssen im B a u w e rk m it S ta b ­ schuhen versehen, an die die einzelnen, den S tab q u ersch n itt bildenden P ro file angcschlossen w urden. D ie Profile wurden

einige M illim eter vo n der G ru n d p latte der Schuhe zurück- gesetzt, so daß die S ta b k ra ft von den D ru ck p latten der M aschine durch die B lech e der Stabsch u h e und durch die A nschluß niete auf die Q uerschnitte übertragen w urde.

Die Versuche sollten A ufschluß geben über das V erh alten der gesam ten S täb e bei der B ela stu n g bis zum B ru ch , in s­

besondere seiner rechnerisch schw ächsten Teile, d er S täb e der Vergitterung. Z ur F e stste llu n g der S pann un gsverteilu ng über die S ta b q u ersch n ittc und der Sp an nungen in den Gitterstäben sowie der Verform ungen der S tä b e unter der Belastung w urde eine große Zah l vo n D ehnungs- und B ie ­ gungsmessungen au sgefüh rt, fü r welche M artenssche Spiegel­

apparate bzw . Leunersch e B iegungsm esser verw en d et wurden.

Bie große Zahl der M essungen m achte es erforderlich, die Messungen in m ehreren V ersuch sgängen vorzunehm en.

Über den V e rla u f und die E rgeb n isse der Versuche ist vom M. P. A . ein au sfüh rlich er B e ric h t vo rgelegt worden, dem die nachfolgenden A usfüh ru ngen zum größten T eil entnom m en sind.

D ie U n t e r g u r t s t ä b e .

Die beiden U n tergu rtstä b e I und I ' des K ra g träg ers zeigten vollständ ig ähnliches V erh alten während des Versuches.

Entsprechend ist auch die Ü bereinstim m ung der Ergebnisse, (lio daher in den folgenden Zeilen teilw eise zusam m engefaßt sind. Zur B eu rte ilu n g herangezogen werden zuerst nur die Ergebnisse der M essungen, d ie an den s c h w ä c h e r e n Teilen des Versuchsstabes a u sgefü h rt w orden sind, w eil die stärkeren leile beider S täbe, w ie schon bem erkt, sp äter zu einem dritten Stabe I " zusam m engefügt und besonders geprü ft wurden.

Die an den Sch eiteln der v ie r W inkeleisen in der M itte von Feld I (schwächerer Teil) ausgefüh rten Dehnungsm essungen ergaben Spannungsun terschiede bis zu etw a 9 % .

A ii zwei W inkeleisen des S tabes I an den drei K a n ­ ten jedes W inkeleisenquerschnittes ausgeführte D ehnungs­

messungen zeigten, daß diese U nterschiede im wesentlichen auf die ungleichm äßige Spannu ngsverteilu ng im e in z e ln e n Vinkeleisen und nicht a u f exzentrische K ra ftw irk u n g zurü ck ­

zuführen w aren, d a größeren Spannungen im Scheitel des einzelnen W inkels kleinere Spannungen an den Schenkeln gegenüberstanden und u m gekeh rt. D ie in einem einzelnen W inkeleiscnquerschnitt auftretenden Spannungsunterschiede ergaben sich zu 6— 7 % .

D ie K ra ftv e rte ilu n g w ar auch am S ta b I ' rech t gut. Zu dieser Folgerun g gelangt m an auch, wenn m an die E rgebn isse der Durchbiegungsm essungen, au f die w eiter unten noch näher eingegangen w ird, zur B eu rteilu n g heranzieht. D ie D u rch ­ biegungen blieben bei beiden Stäben bis kurz v o r dem K n icken sehr klein, so daß aus diesen M essungen schon au f nahezu m ittigen K ra fta n g riff geschlossen w erden konnte.

D ie Bruch lasten der; S täb e betrugen 15 9 (157) t 3. Die K n ic k ­ spannung Uk = 2820 (2790) kg/cm 2 ist um 8 (6,5) % größer als die m ittlere Streckgrenze des M aterials <rs = 2605 (2621) kg/cm 2, die aus je v ie r Proben erm ittelt w urde, die n a c h dem V ersuch aus v ie r W inkeleisen in einem gewissen A b stan d e von der K n ick stelle entnom m en wurden. D ie S ch lan k h eit des E in zelstabes betru g ).y — 59, die des G esam tstab es w ar kleiner, konnte aber nich t genau festgestellt werden, da die B estim m u n g des T rä g h e its­

radius fü r den in zwei R ich tun gen vergitterten Q uersch nitt kaum annäherungsweise m öglich ist.

D ie Zerstörung der S täb e erfolgte durch A u skn icken einiger W inkeleisen nach A bb. 64. G ekn ickt ist also der E in zelstan

A b b . 6. Zerstönnigserscheinungen bei den Untergurtstiiben.

zwischen den A nschlüssen der G itterstäb e, w ie auch nach der R ech nu n g zu erw arten w ar.

D ie D ehnungsm essungen sind bei dem S tab e I ( 1. Versuch) nur bis 77 t L ä s t au sgefü h rt worden, d a m it einer w eit geringeren K n ick la st, als tatsäch lich erreicht, gerechnet w urde, bei dem S tabe I ' jedoch bis zu 1 1 7 t. D er proportionale A n stieg der D ehnungen bis zu diesen L a ststu fen und die gleichm äßigen Zunahm en der D urchbiegungen, die bis zu den L a ste n nahe der K n ic k la st festgestellt wurden, geben die M öglichkeit, aus den gemessenen Dehnungen die Spannungen kurz vor dem K n icken annähernd zu errechnen, da angenom m en w erden kann, daß sich die S pannun gsverteilu ng bis kurz v o r dem K n icken nicht oder nur wenig geändert h at. D ie hiernach fü r die K n ic k ­ la st erm ittelten Spannungen an den Scheiteln der W in kel­

eisen sind bei A b b . 7 (für S ta b I und I') eingetragen. Die letzte S p alte gibt die m ittlere Spannu ng an, die aus der K r a ft und dem genau bestim m ten Q uerschnitt berechnet worden ist. A b b . 7.

Von großer W ich tigkeit fü r die B eu rteilu n g der K o n ­ stru ktion erwiesen sich die M essungen der D urchbiegungen, die an den äußeren K a n te n der w agcrechten W inkelschenkel in w agerechter und lotrechter R ic h tu n g festg estellt w urden. Die Durchbiegungen bei S ta b I und I ' w aren bis zur H öch stlast sehr gering. D ie ach t zusam m engehörigen M essungen eines Q uerschnittes ergaben auch dessen V erform ung. E s zeigte sich, daß die ursprünglich rechteckige G ru ndform der Q uerschnitte

3 Die Zahlen in der Klammer gelten für Stab V .

1 Stab I, von unten gesehen; ganz ähnlich sind die Zerstörungs­

erscheinungen beim Stabe I'.

59*

(4)

716

E H R E N B E R G / B I E R E T T , V E R S U C H E M IT G E G L I E D E R T E N D R U C K S T Ä B E N . 1)ER BAUINGENIEUR 1927 HEFT 39 u n ter der B e la stu n g nicht erh alten blieb, daß vielm eh r V e r­

drehungen, V ersch iebu ngen und A bstan d sänderu ngen der einzelnen S ta b te ile unter d er B ela stu n g eintraten, die beweisen, daß bei einer d era rtig leichten V erg itteru n g V erform ungen d er Q uersch nitte eintreten, die u n ter ungü nstigeren V e rh ä lt­

nissen als im V ersu ch leicht größere A usm aß e erreichen können.

33

Feld 1

Seife ß

_L r

Seite A

w

Abb.

7

. Meßstellenanordnung bei den Untergurtstäben X und I ' in Feld I . Stab I. Spannungen an den Scheiteln der Winkeleisen.

Bruchlast:

P i n t

39

40 41 42 P/F

77

1260 1350 1380 1250 1360

159 2Ć00 2780 2850 2580 i 2820

F = 56.5 cm2; F j — I4jI3 cm2;

pw l

= 59.

M aterial: E = 1966000 kg/cm5;

crs = 2605 kg,'cm2.

Stab I '. Spannungen an den Scheiteln der Winkeleisen.

Bruchlast :

P i n t I

39

40 41 42 P ,F

117 ! 2040 2100 1930 2000 2080

iS? 2740 2810 2580 2610 2790

17 = 56,2 cm2; F[

M aterial: E = 1 970000 kg/cm3 crs — 2621 kg/cm2.

14,05 cm’ ; ?-i = 59.

B e i den günstigen V ersu ch sverh ältn issen , die m it dem nahezu zentrischen K r a fta n g riff gegeben w aren, blieben diese V e r­

form ungen zw ar verh ältn ism äß ig klein . F ü r die B eu rte ilu n g der S tä b e u n ter B erü ck sich tig u n g d er ungünstigeren V erh ältn isse im B a u w e rk w ird den hierdurch festgestellten Ersch einun gen je d o c h größerer W ert beizulcgen sein.

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d t f ' / I Abb. 8. Bewegung und Verformung des Querschnittes , / / ' in Mitte von Feld

1

des Stabes

1

.

dP

A b b . S zeigt die B ew egungen der M eßpunkte a, b, c und d des S ta b e s I in der M itte vo n F eld 1 bei verschiedenen L a s t ­ stufen. (D arstellun g s ta rk verzerrt.) D ie B ew egu n gen der E n d ­ q uersch nitte und des festgehaltcnen M ittelqu ersch n ittes wurden bei diesem S ta b nicht festg estellt. N ach den E rgeb n issen des P a ra lle ls ta b e s ’ I ' sind die B ew egungen der E n d q u ersch n itte und des M ittelquersch n ittes jed o ch so klein gewesen, daß die B eu rteilu n g auch au s den Verbiegungsm essungen des Q uer­

sch n ittes in F e ld m itte a l l e i n erfolgen kann. D iese M essungen ergaben eine gleichm äßig zunehm ende V ersch iebu n g d er a u f der

S eite — x liegenden M eßpunkte in lo trech ter R ic h tu n g gegen die M eßpunkte a u f der S eite + x bei sehr geringen Verbiegun­

gen. D er G e sam tstab h a t hiernach eine V erd reh u n g ausgeführt, die w ohl a u f die A r t der V erg itteru n g (kreuzw eise Anordnung in je zwei gegenüberliegenden Stabeben en , s. A b b . 6) zurück­

zuführen ist.

D ie B iegungsm essungen fü r S ta b I ' ergaben ebenfalls eine gleich m äß ig zunehm ende V erd reh u ng d er in der M itte des F e ld es liegenden S tab q u ersch n itte um die L än gsach se bei sehr geringen A u sbiegu ngen . D ie Q uerschnitte am Stabende und an der festgelegten S ta b m itte , deren B ew egu ngen hier eben­

falls gem essen w urden, fü h rten u n ter dem E in flu ß der Ver­

drehu ng d er F e ld m itte eine D reh u n g im selben Sinne aus, die jed och .wesentlich k lein er blieb als in F e ld m itte . D a auch die räum lichen B ew egu ngen dieser Q uerschnitte in wagerechter und lo trech ter R ic h tu n g klein w aren, än d ert sich d as B ild wenig, wenn zur B eu rteilu n g des V erh alten s des S ta b e s die absoluten B ew egu n gen der F c ld m itte ben u tzt w erden. D iese Erkenntnis w a r d esh alb vo n W ert, w eil bei dem vo rh er besprochenen S ta b die D rehungen d er E n d en und der F e ld m itte nich t bekannt w aren.

D ie Spannungsm essungen an den G itte rstäb en (Flach­

eisen 70 X xo mm) sind beim S ta b e I nur an v ie r Flachstäben an den S taben d en a u sgefü h rt w orden. D ie an beiden Kanten d er F la c h stä b e bis zu 77 t B e la stu n g gem essenen Spannungen sind bei dieser L a sts tu fe nur w enig vo n N u ll verschieden.

D ie G itte rstäb e zeigten auch bis zur höchsten L a s t keine sicht­

bare V erform u ng. D a die A b s t a n d s ä n d e r u n g e n zwischen den W inkeleisen in F e ld m itte bis zur K n ic k la st sehr klein blieben, ist auch a u f eine sehr geringe B e a n s p r u c h u n g der G itte rstäb e in F e k lm itte zu schließen, w ie bei den weiteren S tä b e n auch durch Spannungsm essungen festg estellt wurde.

B e i S ta b I ' w urden an den G itte rstäb en Spannungsmessun­

gen in erheblich größerem U m fan ge au sgefü h rt. D ie Messungen w urden über die ganze F e ld län g e v e rte ilt und erfolgten an 16 G itterstäb en an beiden K a n te n je d es G itterstab es. Die in der N äh e d er Stab en d en au sgefüh rten M essungen ergaben zw ar etw as größere W erte als bei S ta b I, jed o ch sind auch hier die Spannungen klein geblieben. D ie bis zu 15 7 t Belastung (K n icklast) au sgefüh rten M essungen zeigten, daß die Span­

nungen auch in der N äh e d er K n ic k la s t n ich t plötzlich größer w urden. D ie Spannu n gen der G itte rstäb e in F e ld m itte und der nahe d er F e ld m itte gelegenen G itte rstäb e w aren noch kleiner als an den E n d e n ; in den m eisten S täb en sind sie bis zu 1 1 7 t L a s t k au m vo n N u ll verschieden gewesen. D ie Gitterstäbe und ihre A nschlüsse w iesen auch nach dem K n ick e n keine sicht­

baren V erform u ngen au f.

D e r d ritte S ta b dieser G ru pp e I " w urde nach den beiden ersten V ersuch en aus den beiden stä rk e r bem essenen Hälften der S tä b e I und I ' zu sam m engesetzt, w ie bereits ausgeführt.

D er S ta b v e rh ie lt sich äh n lich w ie die beiden ersten Stäbe.

Spannu ngsm essu ngen an den W in kelscheiteln wurden in der M itte b e i d e r F e ld e r bis zu 199 t L a s t au sgefü h rt. Der Span­

nun gsan stieg v e rlie f im ersten F eld e ziem lich gleichmäßig, "äh­

rend die U ntersch ied e an den v ie r M eßstellen im zweiten Felde jed och 1 9 % b etru gen . D e r B ru ch tr a t d ah er auch im zweiten F eld e b ei 234 t L a s t durch A u skn icken des Einzelstabcs unter ähnlichen Zerstörungserscheinungen w ie bei den Stäben I und I ' ein. D ie S ch la n k h e it des E in zelstab es b etrug ¿1 =

49

- A us den bei 199 t L a s t in d er M itte des F eld es 2 gem essenen D ehnungen k an n a u f die Sp annu ngen an den Winkelscheiteln bei der K n ic k la st ann äh ernd geschlossen werden (Abb.

9

)- D ie K n ick sp an n u n g errechnet sich zu 2640 kg/cm 2; sie liegt etwa 5 % ü ber der zu 2520 k g/cm 2 bestim m ten M aterialstreckgrenze, die w ieder aus v ie r n a c h dem V ersu ch entnomm enen Proben festg estellt w urde.

A uch bei diesem S ta b erwiesen die Biegungsmessungea eine geringe V erd reh u n g der Q uerschnitte in Feldm itte.

A n den G itterstäb en w urden b is 17 9 t B elastu n g Norma- spannu n gen vo n nicht ü ber 70 kg/cm 2 in d er N ähe der Stab­

enden festg estellt. W ah rnehm bare V erform ungen traten aur

(5)

DEIl BAUINGENIEUR

1327 HEFT 39 E H R E N B E R G Í B 1 E R E T T , V E R SU C H E MIT G E G L IE D E R T E N D R U C K S T Ä B E N . 717 beim Bruch nicht ein, so daß angenom m en werden kann, daß

die Spannungen auch im A ugenblicke des B ruches sehr gering waren.

Zusam m enfassend läß t sich als E rgeb n is der Versuche m it den Stäben der G ruppe I folgendes feststellen:

Die K n icksp an n u n g fü r alle drei S täbe (also für Sch lan k ­ heiten der E in zelstäbe von Zj = 49 und 59 5 überschritt die Materialstreckgrenze um 5 — 8 % . Diese Ü berschreitung kann damit erk lärt werden, daß die ursprüngliche fü r das K nicken maßgebende Q u e t s c h g r e n z e von der n a c h dem Versuch bestimmten S t r e c k g r e n z e etw as verschieden w ar. A ndererseits ist es nicht ausgeschlossen, daß der E in zelstab an den Anschlüssen der G itterstäb e eine E insp an nu ng durch die be­

nachbarten S tab teile erfuhr, die die K n icksp an nung erhöht

Abb.

9

. Meßstellenanordnung bei dem Untergurtstab I " in Feld 2.

Stab I " . Spannungen an den Scheiteln der Winkeleisen.

P i n t

59

60 61 62 P/F

199 2240 2040 2170 1890 2240

234

2640 2400 2550 2220 2640

F =

38,7

cm2; F 1 = 22,5 cm2;

7

.] = 49.

nisse. E s sollen daher nur die M eßergebnisse des S tabes I I ausführlicher besprochen werden.

D ie Spannungsm essungen wurden bis zu 420 t L a s t au s­

gefü hrt. In der A b b. 10 sind die bei 420 t B ela stu n g gem essenen

Feld

1

- S i A

Fein 1

?

Spannungsverteilung bei iZOt

A

830 nso

[\

WO

MOkg/cm1

1780 1300

; -

Feld /

1750 im

Wandblech

nso m

fS10hg/cml

<00_______________srp si _______tm

Wandblech

-

Fifi ?,

j . . r .

Wondbledi

^

SSO «SO

B r u c h l a s t :

Material: £ = 1 9 2 4 0 0 0 kg cm'-’

trs = 2520 kg cm2.

haben kann. D ie gem essenen Verdrehungen dürften a u f die kreuzweise A nordnung der V erg itteru n g zurückzuführen sein.

Die Verdrehungen blieben jed och *so gering, daß eine B ee in ­ flussung des K n ick v o rg an g es nich t angenom m en werden kann.

Die Spannungen der G itte rstäb e blieben in allen Fällen , wo eine Messung stattgefu n den h at, sehr klein ; benachbarte G ittcr- stäbc zeigten n i c h t entgegengesetztes Vorzeichen. E in e Gesetzm äßigkeit in den Spannungen der G itterstäb e ist nicht festgestellt worden. D ie B etrieb ssich erh eit6 der S täb e I und

1

/ war rd. 3,8fach, des S ta b e s I " rd. 2,9fach.

D ie O b e r g u r t s t ä b e .

Die O bergurtstäbe I I und I I ' h atten zw eiwandigen Quer­

schnitt (Abb. 3). Je d e W and u ng bestand aus einem Stehblech 480 x - 1 2 mm, einem oberen und unteren G urtw in kel 90 X 90 x 12 m m und einer B eilage 13 8 x 12 mm, die au f das Stehblech au fgenietet w ar. D ie in zwei wagerechten E benen liegende V erg itteru n g bestand wieder aus Flacheisen von 70 x 10 mm Q u ersch n itt; sie w a r also im V erh ältnis zu dem Stabquerschnitt bedeutend schw ächer als bei den U nter­

gurtstäben.

Die Dehnungen w urden in der M itte jed es Feld es an den oberen und unteren Steh blechkanten sowie an den K an ten der wagerechten W in kelsch en kel gem essen. A us diesen acht Messungen für den Q uerschnitt konnte die Spannungsverteilung annähernd bestim m t werden. (Zur E rm ittelu n g der genauen Spannungsverteilung über den Q uerschnitt, deren K enntnis bei diesen Versuchen jed och w eniger B ed eu tun g zukam , wären naturgemäß w eitere M essungen, v o r allen Dingen an den B e i­

lagen und an den sen krechten W inkelschenkeln, erforderlich gewesen.)

Beide S täb e verh ielten sich w ährend der Versuche ganz ähnlich und lieferten entsprechend übereinstim m ende E rgeb-

6 Als Knicklänge des Einzelstabes ist die Entfernung der Niet­

lochmitten der Anschlußnietc zweier Gitterstäbe eingeführt (sk, in Abb. 7).

8 Betriebssicherheit = Verhältnis Bruchlast zu Gebrauchslast, wo letztere = Stabkraft bei einem Lastenzuge von e in e r Lok. G?2 mit e in se itig angehängten Wagen von 4 t/m.

,770~l8,0 WSO 1730 1630 16Ö0 m ^ Abb.

10

. Stab II. Spannungen bei 42O t Last.

Spannungen für beide Feld er aufgetragen. D ie Spannungen wachsen gleichm äßig an und verteilen sich auch ziem lich'glcich- m äßig über die Q uerschnitte bis au f die M eßstellen 3 1 und 35 (äußere K a n te n der oberen G urtw in kel im F eld e 1), bei denen die Spannungen rd. 20 % geringer blieben. D er B ru ch tra t bei einer L a s t von 50 1 t ein. Sch ließ t m an aus dem proportionalen Spann ungsanstieg und dem gleichm äßigen A nw achsen der A usbiegungen au f <;ine ebenfalls gleichm äßige Spannungszu­

nahm e bis zum B ru ch , so ergeben sich fü r F e ld 1 , welches auskn ickte, d u r c h R e c h n u n g aus den bei 420 t B elastu n g gemessenen Spannungen u ngefäh r folgende Spannungen bei der K n ic k la st von 5 0 1 t (A bb. n ) .

Feld 1 Feld Z

Seife. B

1

1 Seite f l P;— ■ S ---' r -

^ . - 1 - ....

9

f ]

L ^ 1 - u

3738 \ 3033

Abb.

11

. Meßstellenanordnung bei den Obergurtstäben II und II' in Feld

1

. Stab II. Spannungen in den Meßpunkten des Feldes 1.

P in t

31 32 33 34 35 36 37 38

P/F

270 940 1 120 1130 1140 930 1190 IIOO 1150 1170 420 1440 175O 1730 US«

'350

1830 1770 1810 1830

501

1710 2080 2060 20S0 1610 2180 2110 2150 2180 F = 230 C in l; Zideell *

Material: E = 1 957 000 kg/cm2 0 3 = 2 4 15 kg/cm-'.

:

35

4

°-

Z u r Feststellu n g der M aterialeigenschaften w urden wieder n a c h dem Versuch v ie r Proben aus den w agerechten Schenkeln der G urtw in kel des F eld es 1 entnom m en und d arau s die m ittlere Streckgrenze zu <rs — 2 4 1 5 kg/cm 2 bestim m t. H ierbei ist zu berücksichtigen, daß die Streckgrenze fü r a l l e den Q uerschnitt bildenden Teile von der festgestellten (2415) etw as verschieden gewesen sein kann. Doch ist nach den E rgebn issen der M aterial­

untersuchung an 40 aus den verschiedensten Teilen der B rü cke entnom m enen Probestäben anzunehm en, daß die m ittlere Streckgrenze zum m indesten nicht niedriger gelegen h at, als die fü r die W inkeleisen erm ittelte. D ie K n icksp an nung (2180)

w ar also etw a 10 % kleiner als die M aterialstreckgrenze.

(6)

718

E H R E N B E R G ¡B I E R E T T , V E R S U C H E M IT G E G L I E D E R T E N D R U C K S T Ä B E N . DER HAUINGENIEUR 1927 HEFT 39 stäb cn an den Stab en d en beider F e ld e r gem essene Spannung betru g beim S ta b e I I bei 4 7 1 t L a s t : 300 kg/cm 2, beim S tabe I I ' bei 447 t L a s t : 15 0 kg/cm 2.

D ie beim S tab e I I ' an w eiteren G itte rstäb en ausgeführten D ehnungsm essungen ergaben außerdem , sow eit Messungen B eim S ta b e I I ' w urde eine L a s t vo n 522 t erreicht. Die

m ittlere K n icksp an n u n g betru g h ier 2 270 kg/cm 2 und blieb auch bei diesem S ta b e um e tw a 10 % h in ter d er zu 2500 kg/cm 2 bestim m ten M aterialstreckgrenzc zurück.

D ie D urchbiegu ngen beim S ta b e I I erfolgten in beiden Feld ern in horizontaler R ic h tu n g nach derselben Seite, w ie in A b b . 12 fü r die beiden L a ststu fe n 270 t und 420 t au fgetragen.

D ie B ew egu ngen der S taben d en lassen den E in flu ß der V e r­

biegungen der F e ld m ittc n erkennen, sind a b er seh r gering ge­

blieben. D ie D urchbiegungen im F e ld e x (in A b b. 12 ge-

Abb.

13

. Zerstörungserscheinungen bei Stab II. Ansicht.

au sgefü h rt wurden, daß die Spannungen in aufeinander­

folgenden, abw echselnd steigenden und fallend en Gitterstäben derselben E b en e n i c h t entgegengesetztes V orzeichen aufwiesen, daß jed och in übereinanderliegenden, sich kreuzenden Gitter­

stäb en d er o b e r e n und u n te re n E b en e entgegengesetzte, aber nicht im m er gleich große Spannungen a u ftra te n .

D er B ru c h tr a t bei beiden Stäb en p lötzlich ein durch Aus-

/ Grimdquerschn. U-a-.., ^ J knickcn beider W andungen in Feld

0 10 io

30

w so 100cm 1 unter gleich zeitiger Zerstörung

ßewequnqen 1 ____. J einer größ eren Zah l von Gitter-

0

25

50 ioo-i/ioomm stäben nach A b b . 1 3 und 14’ . D ie größte A u sw eich u n g lag mehr nach dem Stab en d e zu, eine Er­

scheinung, die au s d er elastischen E in sp an n u n g in S ta b m itte zu cr- klären ist.

\ D ie ideelle Sch lan k h eit des Ge-

\ sam tstab es unter Berücksichtigung

,--5---der V erg itteru n g b e tru g A —

35

4

°,

/ \ die des E in z e lsta b e s lä ß t sich rech-

I . - -j x , / ” \ ncrisch unter Zugrundelegung der

Se,flL .- E E

- - - j

--- G itte rfe ld lä n g e nich t bestimmen,

. , j da b e i d er kreuzw eisen Anord-

d ^ b ¿v-" b t __________ iW nung der V e rg itteru n g die Gittcr-

i--- \ stab än sch lü sse in der unteren

X G ittereben e um die halbe Gitter-

feld länge gegen die oberen ver- Abb. 12. Stab II. Bewegungen und Verformungen der Querschnitte für die Laststufen 270 t und 420 t. setz t w aren (A bb. 14 ). B e i der Be­

stim m un g der ideellen Schlankheit strich elt gezeichnet) zeigen neben der V erbiegung eine D re- des G esam tstab es kann die V e rg itteru n g nu r u n ter Berücksichti- h ung um die L än gsach se des S tabes, w ährend im F eld e 2 gung von V erform u ngen derselben un ter der Einw irku ng von (strichpunktiert) eine D reh u n g je d er einzelnen W an d u n g f ü r N o r m a ls p a n n u n g e n , also D ehnungen oder Zusammendriickun- s i c h deu tlich er h e rv o rtritt. Im E in k la n g m it dieser E rsch ein u n g gen, in R ech n u n g gesetzt w erden. G leiten in den Anschlüssen steh t die S p an n u n gsverteilu n g in den W andblechcn, die in und V erbiegungen der F la c h stä b c sind k au m annäherungsweise A b b. 12 oben fü r F e ld 2 noch m als aufgezeich n et ist. Im W and-

blecl| der^ rechten ^W andung tr it t die ^größte D ru ck sp an n u n g •

durch seh r u n gü n stig beanspruch ten A nschluß niete der G itter-

stäb e und die G itte rstäb s selbst, d ie bei den höheren L a ste n Abb.

14

. Zerstörungserscheinungen b e i Stab II. Von unten gesehen.

F eld 2

Wandblech Wandblech

~i Kolbenende Querhauptende

— Sfabmitte

— Mitte von F eld l

—Mitte vonFe!d2

Seite h Seite B -x

N Seife

fl

bleibende V erbiegun gen erlitten, n i c h t v o r z e i t i g zerstö rt w orden. D och is t dieser E rsch ein un g bei der B eu rte ilu n g dieser V e rg ittcru n g sa rt im H in blick a u f die w e it u ngünstigeren K r a ft Wirkungen im B a u w e rk B ed eu tu n g beizum essen. D ie N orm alspannungen in den G itterstäb en blieben bei beiden S täb en gering. D er S p an n u n gsan stieg erfolgte gleichm äßig m it zuneh­

m ender L a st. D ie größte an den oberen und u nteren G itter-

zu erfassen . B e i V erform u n g en d er G itte rstä b e nur in deren L ä n g sric h tu n g (unter A u ssch lu ß an d erer V e r f o r m u n g e n als D ehnungen und Zusam m endrückungen) w ä re also ein E rreich en

d er S treck g ren ze zu erw arten gew esen, d a die fe stg e ste llte

7 Abb. 13 und 14 zeigen Stab II. Ganz ähnlich war das BiM bei Stab I I '.

(7)

Spannungsverteilung bei A u ß erach tlassung einiger abw eichender Randspannungen a u f eine nahezu zentrische K ra ftw irk u n g schließen ließ. D ie U n tersch reitu n g der Streckgrenze um etw a 10 % muß also vorw iegend m it Verform ungen der G itterstäb e, vor allem A usbiegungen, e rk lä rt werden. Diese A usbiegungen sind während des V ersuches dem A u ge sich tb ar geworden. B ei Ersatz der V e rg itteru n g durch eine biegungssteifere kann m it einer verhältnism äßig geringen E rh öh u ng der K n ic k la st um etwa 10 % gerechnet werden.

Das E rgebnis der V ersuche m it den O bergurtstäben muß im H inblick a u f die im Vergleich zum eigentlichen S ta b q u er­

schnitt schwache V erg itteru n g als rech t gün stig bezeichnet werden. F ü r die S täb e ergab sich im m er noch eine rd. 2,2fach e Betriebssicherheit. Je d o c h dürfen, w ie schon bem erkt, die

^ 7350 1JU U ^

159 0 1770

A bb .

15

. Stab III. Spannungen bei 200 t Last.

Grun o/quersehn.

B ew eg u n g e n

|,ER| £ S t » BÜR

E H R E N B E R G I B I E R E T T , V E R SU C H E MIT G E G L IE D E R T E N D R U C K S T Ä B E N .

719

(8)

720

E H R E N B E R G ¡B I E R E T T , V E R S U C H E M IT G E G L I E D E R T E N D R U C K S T Ä B E N . DER BAUINGENIEUR 1927 HEFT 39 w eiterer S atz W alzen angeordnet, der die freie B ew egu n g

der S ta b m itte auch in lotrechter R ich tu n g erm öglichte.

Die schwachen, das L än gsb an d bildenden W inkeleisen 65 x 50 x 10 m m w urden bei den V ersuch sstäben durch Flach eisen 10 0 X 15 m m ersetzt, d a sich bei diesen aus wenigen D ehnungsm essungen einw and freier a u f die auftreten d en K r ä fte schließen ließ.

Gem essen w urden zur F e stste llu n g der S p an n u n gsverteilu n g die D ehnungen an den K a n te n der G u rtp latten in der M itte beider Feld er, ferner die D urchbiegungen in diesen Quer­

schn itten sow ie in S ta b m itte in w agerechter und lotrechter R ich tu n g . A ußerdem w urden die K an ten sp an n u n gen an den Flach eisen d er F e sth a ltu n g in S ta b m itte durch D ehnungs­

m essungen erm ittelt.

D ie E rgebn isse, die aus den V ersu ch en m it den beiden P a ra llelstäb en I I I und I I I ' gewonnen wurden, zeigten größere A bw eichungen vonein an d er als die E rgeb n isse der früh er besprochenen S tä b e . Sie sollen deshalb getren n t besprochen werden.

In A b b . 15 sind die bei S ta b I I I fü r 200 t L a s t erm ittelten Spannungen grap h isch au fgetragen . I n beiden F eld ern sind die m ittleren Spann ungen an der oberen P la tte etw as größer als an der unteren. E s ist dem entsprechend eine D urch biegu ng des g a n z e n S ta b e s nach u n t e n eingetreten. Im F eld e 1 blieben die Span n u n gen an der oberen G u rtp la tte nahezu gleich, w ährend die Spannungen an der unteren P la tte , an der in R ich -

S ta b e s ü b t die sich drehende S ta b m itte a u f die Festh altu n g ein D rehm om ent aus, A b b . 18 . B e i einer V erbiegun g in der in Skizze a eingezeichneten R ich tu n g, die fü r diesen S ta b bei Lasten bis 249 t festg cstellt w urde, m üßten die K a n te n d er Flacheisen der F e sth a ltu n g , die nach F e ld 1 zu liegen, Zugspannungen, die nach F e ld 2 zu liegen, D ru ckspannun gen aufw eisen. Tat­

sächlich sind a b er D ehnungen e n t g e g e n g e s e t z t e n Vor­

zeichens gem essen w orden. D an ach m üssen von Anfang an V erform ungen des S ta b e s eingetreten sein, e tw a w ie in Skizze b ausgezogen d argestellt. B e i den höheren L a ste n h a t sich der S ta b dann entsprechend der von A n fan g an vorhandenen N eigung der S ta b m itte nach der gestrichelten L in ie eingestellt.

D ie Spannu ngen an den K a n te n der Flach eisen der Festhalte­

vo rrich tu n g w aren bei entgegengesetztem Vorzeichen fast gleich groß und betrugen bei 220 t L a s t etw a 15 0 kg/cm “. B is zur

Feld 1 Feld 2

Feld 1

Feld Z

- x

A b b .

17

. Zerstöriingserscheinungen bei den Stäben III und III '.

tu ng — x gelegenen K a n te , erheblich größer w aren, als an der K a n te nach + x . D ie seitliche D urchbiegu ng der unteren P la tte erfolgte also nach x . D ie größere E x z e n triz itä t des K ra ftan g riffsp u n k te s in der unteren G u rtu n g und die d arau s folgende stärk ere V erbiegu n g dieser G urtu n g bew irkte gleich­

zeitig eine D rehung des Q uerschnittes. Im F e h le 2 tra te n die größeren Spannungen a u f der Seite -f- x a u f; die A u sbiegu n g erfolgte danach nach — x . D ie U ntersch iede in den K an d - spannun gen der unteren P la tte bew irkten eine D reh ung im entgegengesetzten Sinne w ie im F eld e 1 , blieben jed och hier kleiner, ln A b b . 16 sind die erm ittelten V erbiegungen fü r die beiden L a ststu fe n 1 1 9 t und 200 t au fgetragen . F ü r den ganzen S ta b kam hiernach in w agerechter R ich tu n g eine S-förm ige B iegelin ie zustande und eine V erd reh u n g d er F e ld e r gegen­

einander. D ie S-förm ige V erbiegung nahm bis e tw a 240 t L a s t gleichm äßig zu, begann aber bei 249 t um zukehren, w ährend die Verdrehungen ihren R ich tu n gssin n nicht änderten. D ie B ie ­ gungsm essungen bei den höheren L a ste n über 250 t ergaben also eine S -Fo rm im e n t g e g e n g e s e t z t e n Sinne wie bei den kleinen L asten und führten bei 299 t zu einem S-förm igen Aus- knickcn im Sinne der letzten M essungen (A bb. 17 , S ta b I I I und I I P ) unter gleichzeitiger sta rk e r V erbiegu n g nach unten. D ie K n icksp an n u n g lag m it ur = 2490 kg/cm 2 rund 2 % % über der Streckgrenze des M aterials m it crs = 2428 kg/cm 2. Die Sch lan kheit des G esam tstab es betru g

7

. = 77 gegen Aj = 28,7 des E in zclstab es.

D ie U rsach e für die U m keh r der V erbiegu ng d ü rfte in A nfangskrüm m un gen des S ta b e s zu suchen sein. F ü r die A nnahm e sprechen die E rgeb n isse der D ehnungsm essungen an den Flach eisen der F e sth a ltu n g in S ta b m itte . B e i einer S-förm igen A u sb iegu n g eines geraden in der M itte festgehaltenen

L a sts tu fe vo n 200 t h a t die F e sth a ltu n g also nur sehr geringe N o rm alk räfte erh alten , eine B e stä tig u n g d afür, daß zur Stützung vo n D ru ck stäb en nur verh ältn ism äß ig kleine K rä fte erforder­

lich sind.

D ie Spannungen in den S tä b e n d er V erg itteru n g am Stab­

ende w aren bei 200 t L a s t nich t größer als 100 kg/cm 2. Nach der F eld m itte zu w urden die Spannungen kleiner. Die Span­

nungen an zw ei au fein and er folgenden G itterstäb en zeigten n i c h t entgegengesetztes Vorzeichen.

D er V ersuch m it dem P a ra llelstab I I I ' zeigte einige Ab­

weichungen. D ie eben falls S-förm ige A u sbiegung dieses Stabes nahm m it w achsender L a s t bis zum B ru ch ste tig zu, ohne daß eine U m keh r in der B ew egu n g srich tu n g ein trat. Die Ver­

drehungen erfolgten in beiden F eld ern im selben Sinne. Die w agerechten D urchbiegu ngen w aren größer, die senkrechten D urchbiegungen un gefäh r eben so groß w ie die des ersten S ta b e s. D as A usknicken tra t bereits bei 249 t ein (gegenüber 299 t beim ersten Stab e). D ie K n icksp an n u n g blieb mit 2080 kg/cm 2 um rd . 17 % gegenüber der Streckgrenze

<t5 = 2 5 2 1 kg/cm 2 zurück. D ie an den K a n te n der Flacheisen der F estlegu n g gem essenen D ehnungen entsprachen dem R ich tun gssin n d er festgestellten w agerechten Durchbiegung, w aren jed och infolge der stärk eren V erbiegungen größer als beim ersten S ta b e . D ie Spannungen im einzelnen Flacheisen waren fa s t gleich groß m it entgegengesetztem Vorzeichen und erreichten bei 200 t L a st, der i,6 fa ch en S ta b k ra ft, 250 kg/cm (gegenüber 15 0 beim ersten S tab e). (Diese Spannung en tsp rich t einem B iegu n gsm om en t vo n 6500 em kg fü r d as Flacheisen.

B e i den W inkeleisen des L än gsb an d es im B a u w e rk wäre hiernach bei dieser S ta b k ra ft m it einer Biegungsbeanspruchung ' orl etw a Soo kg/cm 2 zu rechnen.) B e i den G itterstäben wurden

(9)

PER BAUINGENIEUR

1927 HEFT 39 G A R B O T Z , N E U E R E G E R Ä T E IM BETO N- UND T IE F B A U .

721

Steigerung gegenüber der Rbrkriegszeit

Baugewerbe

(ahhu. Mischanlage

:h-u. Waschanlage

■00$'.

eisen

# Kupfer

Lohne

Kalk. 'Stob'-

’Mw. e/sen,t

,

bei diesem S ta b e w esentlich größere Spannungen festge- stellt. In einem F a lle wurde bei 200 t L a s t eine D ru ck ­ spannung von 380 kg/cm 2 und bei 240 t L ast, ’also ganz kurz vor dem K n icken, eine solche von 470 kg/cm 2 gemessen.

Die Betriebssich erh eit w ar beim S tab e I I I 2,4 fach, beim Stabe I I I ' 2 fach.

Die freie L ä n g e des ganzen S tab es zwischen den D ru ck­

platten betrug 1 0 ,1 6 m, die L än ge jedes Feldes also 5,08 m.

Der T rägheitsradius, bezogen au f die im Versuch lotrecht gelegene Q uerschnittsachse, betrug imin = 6,65 cm ; m ithin ergab sich fü r jed es F e ld eine Sch lan kheit von A = 77. Diese Schlankheit ist bei Schweißeisen dem Ü bergangsbereich zwischen dem rein elastischen K n icken , in dem fü r die K n ick - spannungdie Eu lerspan n un g, und dem rein plastischen Knicken, in dem die M aterialquetschgrenze m aßgebend ist, zugehörig.

Die K n ickspan nung in diesem Bereich ist gleich oder kleiner als die Quetschgrenze. Ih re Größe ist abh än gig von den F o rm ­ änderungseigenschaften des M aterials zwischen Proportionali- täs- und Q uetschgrenze. Diese E igen sch aften können bei Materialien gleicher Q uetschgrenze sehr verschieden sein.

In diesem B ereich können deshalb bei gleichen Sch lankheiten die größten Streuungen auftreten .

Die K n icksp an n u n g der ersten Senkrechten (III) w ar ungefähr gleich der Quetschgrenze, die der zweiten ( II I') blieb etw a 1 7 % d arunter. D ieser große U nterschied ist nicht aus den E x z en triz itä te n zu erklären, d a die Spannungsverteilung beim zweiten S tab e nur w enig ungünstiger als beim ersten w ar;

vielmehr w ird der U nterschied zum größeren T e il a u f die in diesem Schlankheitsbereich m ögliche Streuun g bei v e r­

schiedenen Form än derun gseigen schaften der M aterialien zu rü ck­

zuführen sein. D ie V erschiedenheit der Form än derun gseigen­

schaften des u r s p r ü n g l i c h e n M aterials, die m aßgebend ist, konnte naturgem äß durch die M aterialuntersuch ung nicht m ehr festgestellt werden, d a die P ro b estäb e den bis zum K n icken vorbelasteten S täb en entnom m en w erden mußten.

D ie M a t e r i a l u n t e r s u c h u n g .

Diese erstreckte sich a u f die U ntersuch ung von 12 aus dem B au w erk aus einzelnen, den V ersuch sstäben benachbarten Stäben entnom m enen M aterialproben und 28 n a c h den V e r­

suchen aus den V ersuch sstäben selb st entnom m enen M aterial­

proben. Die U ntersuchung dieser beiden G ruppen sollte A u f­

schluß geben über die E igen sch aften des M aterials v o r den V e r­

suchen und über etw aige Ä nderungen in den M aterialeigen­

schaften, hervorgerufen durch die w ährend der K n ickversu ch e erfolgte D ruckbeanspruchung.

W esentliche U nterschiede zwischen dem M aterial beider Gruppen haben sich jedoch n i c h t ergeben. D ie Streckgrenze, B ruch festigkeit, der E la stiz itä tsm o d u l und die B ruch deh nu ng wurden in beiden F ä lle n im M ittel zu <rs = 25 kg/mm*,

<*B =

37

kg/m m 2, E = i 970 000 kg/cm 2 und

<5

= 16 — 20 % erm ittelt. Größere A bw eichungen vo n diesen M ittelw erten waren nur bei der B ruch deh n ung vorhanden. D ie Streckgrenze betrug bei einigen Proben bis zu 27 kg/m m 2. D ie fü r Sch w eiß ­ eisen verh ältnism äßig hoch liegende Streckgrenze gib t A nlaß zu der Annahm e, daß die E igen sch aften des M aterials durch die D auerbeanspruchung im B etrieb e verän d ert worden sind, daß also eine E rh öh u ng der Streckgrenze des ursprünglichen M aterials stattgefu nden hat.

Den A usbau der V ersuch sstäbe und deren H errichtung fü r die V ersuche h atte die F irm a J . G o l ln o w & S o h n , S t e t t i n , übernomm en, der der N eubau der W arnow brü cke ü bertragen w ar. D ie V ersuche wurden au sgefü h rt durch die H erren des S ta a tl. M atcrialp rü fu ngsam tes, P ro fessor P a n z e r b i e t e r und den M itverfasser dieses A ufsatzes, D ip l.-In g . G. B i e r e t t , dem die A usw ertu n g der V ersuchsergebnisse oblag.

D ie K o sten fü r die V ersuche tru g die R eich sbah n d irek tion Schw erin, wo die B ea rb e itu n g der V ersuche durch den e rst­

genannten V erfasser dieses A u fsatzes u n ter L eitu n g des D ezer­

nenten fü r B rü ck en b au , R eich sbah noberrat W o l g a s t , erfolgte.

A b b . 1.

70 -

60 - Maschinen - Jndus trie

NEUERE GERÄTE IM BETON- UND TIEFBAU.

Von, Professor Dr. Georg Garbotz, B erlin.

V o rtrag, g e h a lte n .v o r der Jahreshauptversam m lung des Deutschen B eton-V ereins am 19. März 1927.

W irtschaftlich arbeiten, w irtschaftlicher arbeiten als es vo r Wendung hochwertiger M aterialien, R ationalisierung dcr.Förder- dem Kriege üblich w ar, ist heute der leitende Gedanke bei den Vorgänge usw. sind die Schlagworte, die ihren Resonanzboden zahlreichen Sparm aßnahm en der deutschen Industrie. W issen- im Reichskuratoriuin für W irtschaftlichkeit finden.

A b b . 2.

schaftliche B etriebsführung B andfertigung, arbeitsparende Ver- Und wo bleiben w ir? Steh t d as Baugew erbe vielleich t an fahren, Vereinfachung und M echanisierung des kaufm ännischen Bedeutung zurück gegenüber der M aschinenm dustne ? Sind bei und buchhalterischen B etrieb es sowie der Büroorganisation, Ver- uns die Löhne weniger gestiegen ? Is t die M atenalpreissteigerung

(10)

Zufchrtgleise f______^ufahH glcis

BjndemiHet

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4

v S a c k a u fz it^ ß l^ Y ^ '^ ''

Schnecke rTran .Zurohrtgleis

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Schnecke f Kalk

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• u Schotter m-Bfiscttm.

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Hängt i ahn für '.Binde mitte!

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rSkhqftersilo Steinbrechei

V -

Vorbrecher

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.1200/900

&äittsb

rinne

Sortiertromme/ 2000 1

\JffesmKhmojsbine

Lj,

1600

psoo

722

G A R B O T Z , N E U E R E G E R Ä T E IM BETO N - UND T IE F B A U .

vielleich t geringer? Spielen die Fördervorgänge bei unseren sind dabei nicht zu verkennen. D as eine is t die z u n e h m e n d e A rbeitsverfah ren keine R o lle ? M e c h a n is ie r u n g des Großbaubetriebcs, w eniger vielleicht um

D urchaus nich t! Im Baugew erbe waren 19 25 etw a 1,4 gegen H andarb eit zu sparen, als um die von den Bauherren gewünschten 1,2 M illionen Menschen in der M aschinenindustrie besch äftigt, großen Leistungen in den kurzen B auzeiten überhaupt be- D er jährliche U m satz dürfte sich dabei vergleichsw eise um 3,9 w ältigen zu können, das andere ist die zunehmende V e r w e n d u n g

fec./

e! ateiabeh

SWhtJlQmmelS

. ..

^ Ä hfnhCtgteiiTjCfewigenBeton

_ . ,

. . . Ketten bahn m. Mitnehmerkette Rikkfahrt gl. f. teere ¡Vogen ~~MQfU

u. M ischanlage

Zufahrt \bühne^)f^h Tronsportrost

V orbrech- S ortZer­

it. Waschanlage

Schütte/rinne

A bb .

3

.

gegen 6,5 M illiarden M ark bew egt haben. D ie E n tw icklu n g der Löhne und der M aterialpreise zeigt, daß die Steigerung gegenüber dem Friedensstand etw a 80 gegen 45 % bei der M aschinenindustrie ausm acht (A bb. 1) . D ie Förderproblem c aber dürften wohl nirgends eine so ausschlaggebende B edeutun g haben w ie gerade im B au g ew erb e; denn A b trag, T ran sp ort und A u ftrag, also a lles Fördervorgänge, sind ja die Grundelem ente jedes B a u ­ vorgan ges überhaupt.

Schon einm al ist d as Baugew erbe von der M aschinenindustrie befruchtend beeinflußt worden. D as w ar noch im K riege, als die

B renn stoffnot zu erhöhter A usnutzung der B raun koh len vorräte V eranlassung gab und dam it die rationellste technische A u sge­

staltu n g der A braum betriebe in den Vordergrund rü ckte. H eu te sind Selbstentlader, Gleisrückm aschinen, Planierpflüge, E lek tro - b agger usw. bereits Allgem eingut auch des B augew erbes geworden.

U nd es h a t den Anschein, daß auch z. Z t. w ieder eine E n tw ic k ­ lung in ähnlicher R ich tu n g sich anbahnt. Zw eierlei Tendenzen

v o n S p e z i a l g e r ä t e n , die insbesondere unter dem Einfluß <kf am erikanischen B au m asch in en-Ind u strie sich auch bei uns cm bürgern, um bei den E in zelarb eitsvorgängen wirtschaftliche V ‘ 1 teile zu erzielen.

D abei is t festzustellen, daß im B eton b au die Fortschn nach beiden R ich tun gen hin verh ältnism äß ig m ehr in die Auge«

springen als im T iefb au .

A bb .

4

. A b b .

5

c.

(11)

A ö b . 6 c.

Ausführungen nicht entfernt den

Anspruch

auf

Vollständigkeit

erheben.

Der Betonbau is t d as G ebiet, au f dem die zunehmende V er­

wendung von M aschinen am deutlichsten in Erscheinung tritt.

Wachsende A usm aße d er A ufbereitungsanlagen, Konzentration der Arbeitsvorgänge an einer Stelle, um alle unnötigen T ransporte auszuschalten, A usnutzung des natürlichen Gefälles, V ermeidung

A bb . 6 d .

d e s S t e i n b r u c h e s stattfinden des V o r b r e c h e n , W aschen und Sortieren und ein an der V c r w e n d u n g s s t e l l e erfolgendes N a c h b r e c h e n , M ahlen und M ischen feststellen.

A ls B eisp iel seien hier erw ähnt die A ufbereitungsanlagen an der W äggi- (Abb. 2) und der Schw arzenbachtalsperre (A bb. 3), wo einerseits beide M ale eine Großbrech- und W aschanlage m it bedeutenden Abm essungen im Steinbruch vorhanden ist, um

1’U‘m7HEW39IA1, '

G A R B O T Z , N E U E R E G E R Ä T E IM BETON- UND T IE F B A U .

723

Im folgenden w erden einige Beispiele von bisher nicht all- aller H andarbeit, kurz Ü bergang zum H crstellungsprozeß des gemein bekannten neueren G eräten im Beton- und Tiefbau M ischgutes nach Fabrikgrundsätzen kennzeichnen diese E n t- vorgeführt, die die obigen A usführungen über die Entw icklungs- wicklung.

tendenzen im B augew erb e unterstreichen sollen. Infolge des ge- Dabei läßt sich bei besonders großen Anlagen eine Teilung ringen zur V erfügung stehenden R aum es können jedoch diese des A u f b e r e i t u n g s p r o z e s s e s in ein in unm ittelbarer N ä h e

Abb. 6 b.

A bb . 6 a.

(12)

Rufgobetrcmmel

fester Gurtförderer

verschiebbarer

- »1

360

° schwenkbarer Zusatzgurtförderer Abb.

7

.

Neuere K onstruktionen a u f diesem Gebiete haben noch die Firm en K a rl Pcschke, Zweibrücken, bzw. Leo Roß, B erlin , nach dem gleichen Prinzip w ie Vögele, Kaiser-& Sehlaudeckcr, S t.In g b e rt, und die A llgem eine B aum asch inen-G esellschaft, Leipzig, heraus­

gebracht. Zwei gleichfalls sehr interessante M ischer wurden erstm alig auf der Leipziger Messe gezeigt, näm lich der Schicge- mischer, der insbesondere die M aterialzu- und -abfuh r in einer verblüffenden Fo rm löst (A b b .5), und der vo n K ru p p , Grusonw erk gebaute und von E schrich & Schlüter au f den M ark t gebrachte D urchlaufm ischer P a te n t „v o r M er“ , der aus E n glan d stam m t und dort m it gutem E rfo lg arbeiten soll (A bb. 6). E s ist bekannt, daß D urchlaufm ischer in D eutschland nahezu völlig außer G ebrauch gekommen sind. M an zieht hier die absatz­

weise M ischung vor, weil man in der Q ualität des M ischgutes von der gleichm äßigen Beschickung nicht abhängig ist. E s bleibt abzuw arten, w ie dieser D urchlaufm ischer, der durch seine 6 fache

1 Garbotz, Förder- und Energiewirtschaftsprobleme, Bauingenieur 1927, H eft 26, S. 476 und Bauwelt H eft iS, S. 457.

A b b . 9.

auch heute noch d as beliebteste Betonförderm ittel der m o d e r n e s

Großbaustelle darstellen. E s ist bekannt, daß dann seit 15 Ja h r e n

die A m erikaner, um die F ö rd erfrage zu lösen, durch vermehrten W asserzusatz den B eton so flü ssig m achten, daß er unter einem G efälle von 1 : 3 in Rinnen gefördert werden kann. Von den ver­

schiedenen B au arten dieser Gußbetoneinrichtungen, wie boom­

724 G A R B O T Z , N E U E R E G E R Ä T E IM BETO N - UND T IE F B A U . fm ra a f ™

8

Untersuchungen, die der V erfasser gemeinsam m it dem Beton- Verein und dem M ischm aschinenverband veran staltet, in allen Frag en des m aschinellen Mischens wesentlich klarer sehen wird.

Von außerordentlicher, stets w achsender Bedeutung ist mit den steigenden M assen nicht nur für den T iefbau sondern auch für den B eton b au das F ö r d e r p r o b l e m geworden. V on den Schiitt- gerüsten ging die E n tw icklu n g beim Stam pfbeton in Amerika zu den D erricks, die bis zu A usladungen von 35 m bei 10 t Trag­

k ra ft verw endet werden, und in D eutschland zu den erstmalig von D yck crh o ff & W idm ann bei einem B rückenbau in Ulm 1911 benutzten und schon seit 1904 gebauten K abelkranen , die wohl hierdurch eine unm ittelbare V erw ertu ng des gesam ten durch

2 m 3-Löffelbagger gewonnenen A usbruchm aterials ohne N ach ­ schießen, A ussortieren oder sonstige zusätzliche H andarbeiten zu erm öglichen und anderseits eine kom binierte Feinbrcch-M ahl- und M ischanlage an der Sperre selbst liegt, von der aus der B eton den Fördereinrichtungen direkt zuläuft. Auch die zwei Großbrecli- anlagcn der Siem ens-Bauunion in Irlan d gehören hierher1 .

Ebenso haben sich die M is c h m a s c h in e n den gesteigerten Anforderungen angepaßt. D abei werden für die Groß-Aufbc- reitungsanlagen stationäre M aschinen bevorzugt. D ie Größen gehen bis zu 1600

1

Trom m elinhalt. F ü r kleinere B au te n m acht sich m ehr und mehr das B estreben bem erkbar, die M ischmaschinen so leicht w ie möglich zu bauen. C harakteristisch ist hierfür das Eindringen des Jägerm ischers, der ja in A m erika zu den w eit­

verbreitetesten G eräten gehört, a u f dem deutschen M arkt. E r w ird in D eutschland m it seiner birnenförm igen, teilw eise guß­

eisernen M ischtrom m el von Vögele in M annheim gebaut (Abb. 4.)

Teilung der M ischtrom m el den M ischvorgang in 6 Absätze zer­

legt, die in ihn gesetzten H offnungen erfüllen wird. Auch die F rag e Zwangs- oder Freifallm isch er und deren Arbeitsbereich h arrt noch der K läru n g. Ih re B ean tw ortu n g scheint vorerst noch im m er m ehr M odcsache zu sein. E s ist zu hoffen, daß man in einigen M onaten durch die beabsichtigten Mischmaschinen-

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