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Karpathenland : Vierteljahrschrift für Geschichte, Volkskunde und Kultur der Deutschen in den nördlichen Karpathenländern, 1937 H 1

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Academic year: 2022

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(1)

j m D ^ r l û O P ¿ í r í t n í t r ü t f u r 0u ^ e t m ö i? iit f d ) £ ^ im x it f ö r r r b u n $

10.3ûi)rô«ttô 2ieid>enberô 1937 £>eft 1

(2)

6ec Peutftfren XPiffenfcbaftltcben <gefePf4>aft in ^ eicbenberg, £ urm9affe 9t

iXavpafymlanb

Bierteljabrfcbrift für ©eftfjtcfjie, Botfsfunöe unb Kultur ber Seutfcben in ben nörb- lidjen Karpatbenlünöern.

$(f)riffieifcr:

M - S r. griebrid) Sie p p , Kesm arf, Btutfeibgaffe 36 unb

5ßrof. Sr. 3 ofef S) a n i f o, 5j3rag IV., Spcbonooa 297.

0d)nft[ettung6au8fci)ug:

« n ^ - f r o f . Sr. ©rief) (St e r ad), TOündjen, #oben3olIernpIati 1 • Jrof. Sr. pulms @ reb, 2tf3öb, Ä'ontiiat ‘M t , Ungarn; P B 3ng. SBalter S ubtt, Bieisfo (»ieltfe), «ßularsfiego J3 ;

Sbeol. Jlrof. Sr. .Rolanb «Stein acfer, Prefcburg, JRonnenbabn 22;

'JUdjaro R eifet, fieijrer, ^edje bei Seutfd^roben, Sir. 134.

Sür bie Sdjriffleifung nerantroortlid): ißrof. Sr. griebricb fRepp.

Betttmlfung: Sinftalt für ©ubetenbeutfdje ,?)eimatforfd)ung, SReicbenberg, Surmgaffe 9.

Bejugspreis: Sntanb 15 Kronen, Oefterreid) 4 Sdjillinqe Seutfcbianb unb alte übrigen fiänber 20 Kronen (2-5o' Warf, jäbrtid,. Siefe »reff? gelten für Sen Besug ganäer Jahrgänge; © in 3 elbefte foften 6 Kronen (0'75 Warf) ßanat

» & Ä Ö ? Ä “ ,e,n'

B dfrä| e; Ä rc^ u"9 sffütfe unb ben 3nbalf befreffenbe 3ufd>tiffen finb an bie Scbtiftieitung Bejugsanmetbungen, 2in3eigcnauffräge, Berfanbbemänqelunaen ufm. an bie Slnftalt für Subeienbeuifd)e ijeimatforfebung ¿u richten.

3ai,IU?^n*,V:„«n ^offfparraffenfemfo präg ber „Seuffcben Biffcnfcbaffiid>en (Be- H « m Beicbenberg. Bierteijabcfcbriff Uarpatbenianb“ B r. 89.338 ober ntti -ßoftamuetfung an bte 2tnftalt für ©ubetenbeutfcbe i)eimatforfd)ung.

2in unfere geehrte 2ibnef)merfci)öft!

ftuUurfcböpfungen, bie ber (Bemeinfcbaff bienen, bürfen tuir froh bet gegenmatfigen ttof nief,* mgrunbegeben taffen. llnfer „Äarpafbenianb“ iff ein foldjes ftutfurmerf, beffen Bebeufung erff bie 3ufunff voü mürbiqen trnrb; nod) immer iff es in feinem Beffanbe bebrobf.

Barum nerbinben mir mH bem 2iusbrucfe bes benlicbffen Banfes an unfere fet^tofen BWarbeifer, boebberjigen ^örberer unb freuen äibnebmer bie 3uuerfubflube Bitte, bem „fiarpafbenfanb“ bie (Befotgfcbaff iu bemabren bamtf es auch meiferbin feiner miebiigen Aufgabe gerecht roerben fann

(Bfücf auf!

0cbrtftIeftung unb Perroaltung.

Seitungsmarfen berotUigt oon ber Poftbireftion in Prag m it ©rlaft 9tr. 24.743 — V II— 1928 Siufgabepoftamt fReid)enberg 3.

(3)

fta rp a tb e n la n ft

SMerfeíjaWcfmff für ©efóńtfrfe, ^öoiiötunbe unö ^ u ííu r 5er CDeutfc^cn in 6en nörötidf>en 5^ari>af5enianóern

*

©eíeiíeí

bon

3.0fef ó a n t í a 3ríe6rící)

■^rag ^ c e n m r t

1 0. S a ^ r g a n ö

3m ^Serfage öer ^ínffatí für ©ubefenôeufft^e ôeimafforfcimng

(4)

H e r a u s g e b e r s g c ft a 11 c t.

1 - 1 T 3 - 4 ? > ß 3 Í !/\J

2 .

(5)

Im 1540-1541 J a r.« 1)

SBott Sibaibert 58 a f e r, ©tabtarcfjm ar 31t 58ansfä Stiatm ica. (Scfjemnih.)

„Ite m A m Suntag vor G a lli (10. Okt.) haben die Deutschen Rö­

mische Kh. M t. kriegsleut2) den Wasserturm zu Plintenburg3) einge­

nommen n it ser zerschossen, darzu das mittergeschloß, aber das Ober- geschloß heit frid , vnd soman Ofen eynymt, so gipt sich’s auch.

Es sint v ill knecht beym Wasserthurm vmbkhomen. V nd im der Besetzung ain fendle knechte gelossen. Darnach ist der H auffen gen A lt-O fe n verrücket vnd m it den Woidischen4) v ilfa ltig e schadung-

gehaldten. 6

A d i V ltim a Octobris, am Suntag vor Oim Sanctorum (31. Okt.) hat rneister Demian Starck dem Ersamen Rathe angezaigt, das er beym H errn N ya ry5) Lorentzen im deutschen lager V nndter Ofen gewesen, seiner drey faß W ein so ihm Kyntsche M ichael genomen, gehandelt.

N e w e z e i t t u n g I m 1 5 4 1 J a r .

A d i 13. Februarii A m Sontag vor V alen tin i sint die Türcken vor tags gen Waze°) khomen vnd mer 1000 menschen hinweg getrieben.

A d i 13. Februarii Sint die Erbaren Stete auß beuellich der H errn Comissarii a u ff der Cremnitz zusamen khomen: vnd gehandelt, wie man sich der Thürckhen wehren woldte.

2- M arcii. Ist im Rath beschlossen diese Stat Schemnitz zu be­

festigen ) vnd H e rr Valentinus Marcus Statrichter hat solches vleißig gethan, an 4 ortten schlosshaftig gemacht.

A d i 12. M a rcii, sint v ill Türkische Nasaden8) nachet bay Pesst ge­

sehen worden: dernach 6 Galern vnd v ill geraysige: haben Pesst har- tig lich belagert.

A d i 13. M arcii, Im 1541 Jar. Ist abermals Versamlung gewest der Erbaren Stete auff der Cremnitz, vnd der Türckenhalben Ihnen zu- weren gehandlet.

A d i prim a A p rilis , schickten die Stete dem A del im H unther Stull stewer w idder die Türcken. Im M yntz Fl. 100.— .

A d i 2. A p rilis haben die Türcken Pesst hartiglich angriffen vnd gestürmbt, aber grossen schaden empfangen vnd m it schände abgezogen

A d i 6. A p rilis haben die Erbaren Stete fü r den H e rrn Rathen vnnd Comissarien khunigin M arie a u ff der Cremnitz b e w illig t nach dem ersten A u ffp o t deß H e rrn Obristen Rhö. Kh. M t. ailendigst jede nach Ihrem Vermugen fusuolck zugeben.' 'Die Cremnitzer, Schemnitzer vnd .'er, jede Stet 25 puxenschiitzen:, vnd darzu haben die H e rrn Co­

missarii In n der khunigin namen,1 vnd die Fuckerischen0) vom H andl Ihre anzal geben. V nd A d i 8. A p rilis abgefertigt.

A d i 8. A p rilis sint von der Schemnitz ins deutsche Leger10) 25 gutte püxenschützen ausgesant gworden a u ff ain Monadt besoldet

t

14' ! hal ?ren die 3 ° ber,en P a s te te 11) H e rrn Nicolao Olaho ) lm h l. 100 a u ff myntz gerechnet, verehret.

A d i 26. A p rilis , Ist Ofen hartiglich berennet gworden.

A d i 14. M a ii, Sint der khunigin M arie Rathe Comissarii, N äm lich

!) ScimtlidK atnmerfungen befinöen fid) am ffinbe bes Beitrages.

(6)

der Wolgeborene H e rr Gothscalcus Ernus (?) Rhö. kayserlicher M t.

Rath, der H ochwirdige H e rr Nicolaus Olahus13) Custos Albensis vnd der H e rr Bartholomeus H a lle r vom Hallerstein, vnnd H e rr Peter Schar­

berger14) im die Schemnitz khomen die Spaltung zu vndternemen, vnnd sunst andere Sachen czum gutten zuhandlen.

A d i 2. Junii, A m donnerstag vor Pfingsten. Ist Rhö. Kh. M t.

kriegsvolk, auf Ofen gen Sturmb gangen. Vnd d ij stürmenden vnge- fa rlic h Ins 400 personen, vmbkhomen sindt.

A d i 19. Juny, das ist am Suntag vor Johannis Baptista. Ist Z e it- tung auß dem Leger von Ofen khomen, das die sach auf unserer seite n it recht zugehet: dy Vngern16) w idder die deutschen sein, vnnd etzliche im Czorne abgehen. Ist der H e rr von Rogendorff abgezogen, vnd der von Vels an seine stat körnen sey.

A d i 25. Junii. In der Sechsten Stund zum abent. Ist ein khuniglich Mandat, vnnd H errn A le x ii Thurzo16) bewellich khome, das angesicht diß B riffs 28 wagenroß m it knechte, vnd aller tzugehöriig vndter Ofen, zum Obristen soldten äbgefertigt werden. H o t man den H e rrn a u ff die Cremnitz ailendigst zugeschriben.

1. A d i 28. Ju n ii 1541 morgenst Ist paul Fladyng khomen aus dem O ffner deutschen lager, vnd gesagt. E rstlich das der Frater Jorg17) Obrister Hauptman im Ofen, sich tapfer, vnd m eniglich zur wehre stel­

let, khains wegs sich erzaigend, das er Ofen aufgeben woldte.

2. W e ite r das Ihm im Fraistatl durch H e rrn Hans Dernschwamb anzaigt gworden ist, der im ailendig gschefften gen W ien n gezogen, das kürzlich mehr denn 10 thausent man im Lager Kh. M t. ankhomen sollen. H o t ihn den Paul vermanet So er waß von guttern habe. Ins lager zufuren möge er an alle forchte w ol thun. Denn es sey a u ff vnserer seitten alles guttes m it Gottes h ü lf zuverhoffen.

3. Item am Nechsten vergangenen Sonabent sey ein frisch fendle Landsknecht vom Podenshe ankhomen.

4. Es sey die sage bay N am hafftige leuten das im 40.000 thürckhenn im zuge herauff Ofen zuretten sein soldte. Es ist aber ain vylendig versamlet vnnd gemain V olck das man sich m it Gottes h ü lf nicht be­

sorgen thut.

5. Item das man das Geschloß Ofen vnnd andere orth biß gar vndter dy Mauern begraben.

6. Item das am Nechstvergangenen Freitag die drey große Galern von oben herab auch ankhomen sint m it gutte geschoß Nem lich m it Mauerbrecheryn Stadtschlang18) Fälkenetten19) vnd m it leuthen, vnnd aller n o d tu rfft tre fflic h w ol versehen.

7. Item das H e rr Lenhart vom Fels noch nicht (wie man bey vnnß gesagt) ankhomen sey, H e rr W illh e llm von Rogendorff seine gnadt sey fü r sich deß ganczen hauffens Obrister, E r hab aber seynenn Sohn den Jungen von Rogendorff hinweg geschickt, das durch Ih n der V m - fa h l20) a u ff vnserer seyten ynn Ofen gescheen sein solte, vn w ille n des hauffens gestillet wurde.

8. Item das vnderhalb Pesst bey H e rrn Steffan Reway21) leger eine bruck vngefarlich 8 tage vor dato angefangen sy m it schiffen versehen sich sy solle kurczlich m it Gottes w ille n fe rtig werden.

9. Item ein gewaltiges Plockhaus lest Kh. M t. a u ff drey grosse

hohenawer schiff anrichten, werden auch im wenig tage fe rtig werden.

(7)

10. Der knechte so a u ff dato im leger sindt werden geachtet zum wenigsten 22 oder 23 fendiein, vnd bay 3 fendiein sindt w ol inn dyßen leger vmbkhomen, beschedigt vnd gestorben außerhalb der obgemelten.

11. Item das wasser holen ist Ihnen vast gewehret zu Ofenn vnnd dahin alle stunde getrachtet w ird t das sy das wenig aber nichts ge- haben möchten.

12. A lle rle y fleisch auch Roßflaisch mangelt denen In n der Stadt Ofen, W e in vnd broth haben sy zu n o d tu rfft, kugel vnnd p u lffe r auch genug, aber bley ist wenig vorhanden.

Im summa die große H offnung Ofenn m it Gottes h u lff einzunemen ist ym sprengen der Mauern, sonst stürmen schwerlich mag erobert werden.

Solches anzeigt der E dl vnd vest. H e rr Seyfriedt vonn Pieschn22) so auch nächsten spat m it seinem Jüngsten Bruder frie d rich vnd auch aus dem leger alhier in seinen geschefft auff wenig tag ankhomen be­

zeuget vnd bestattigt hot.

Haben w ir gedacht uns halben a lh ir verzeichnen lassen.

N e w e c z e i t t u n g . Von der Belegerung Ofen vnnd den Türöken.

A d i 2. J u li Im diesen 1541 Jar. Ist vnser Statdiener V a ltin von Ofen haimkomen; vnd ain schreiben vom H errn Christoph von T h u rn 23) gebracht.

1. Erstlich, das Ofen täglich harter belegert w ird.

2. zu Wasser vnd Lande, zu Roß vnd fuß täglich mer Volck zukhome.

3. Item das Rhö. Kh. M t. A u ffp o t in allen Erblanden gehen lest, vnd numals im zug sein.

4. das khunigliche M t., in emsiger H andlung sey bay allen poten- taten mer h ü lf bay Ihne zuerlangen.

5. Das kriguolk w ill von Ofen n it lassen, biß sy es m it Gottes h ü lff erobern.

6. So der Thürck sy abtreiben woldte, wolle sy m it Ihm schlahen.

7. D y Thürckhen samlen sich bay Esseg24) genhalb den Wasser Traga25) vnd haben ain prucken heryber geschlagen: samlen sich da­

selbst kre fftig lich .

Item desselbig tags ist vns vom H e rrn Steffan Reway zukomen schreiben. Lautet

1. das man groß Volck täglich im khuniglichen leger fü r Ofen w ar­

tet, auch täglich schon zu zeucht.

2. Item der T ürck rüste sich w idder sie zuczihen.

3. Item der Türckisch Haupthman Mehmeth bek26) Bassa m it eczlichen Hauptleuthen le it in Synnich (?) zu felde.

4. Item die Türken haben bay Esseg yber die Draag vnd Saw prucken gemacht.

5. A ber eh das die Türcken ankhomen, hoffen die khunigliche krigs- leut m it Gotteshülffe Ofen einczunemen.

Das schreibt H e rr Reway.

Item A d i 13. J u lii Ist ein grosser Sturm w indt bay Ofen a u ff der

Thuna27) gewesen. H o t vnsern deutschen Ihre geschlagene Prucke yber

(8)

die Thuna vnndterhalb Ofen vnd Pesst zurissen, v ill Nasade schiff er- trinckett sampt 2 Galern.

Item vnnser deutsches leger ist fü r Ofen auffgebrochen, merkend das die Türcken m it gewalt vorhanden, haben Pesst beseczt, aines tailes sich zu feldt w idder den 1 ürcken gelegert, vnnd Ofen also belegert, das sy herauß mugen wenn sy wollen, vnd sint im Ofen w ol getrost.

. A d i 19. j u l i i hot man auß der Schemnitz 12 Wagenroß ins lager schicken müssen, m it aller zugehörig vnd knechte versehen, zum ge- schoß zufüren.

A d i 26. J u lii. Ist ein ernstes schreiben vom Obristen H e rrn W ilh e lm von Rogendorff an alle Stete lauthund ankhomen, den fü n ffte n man ailendigst bay tag vnd nacht ins khunigliche Leger zuschicken. V nd A d i 28. J u lii sint die Erbaren Stet a u ff der Crembnitz zusamen gekhomen, vnd drauß gehandelt vnd beschlossen gworden das die H e rrn Comis- sarien diese vnmügliche sache baym H e rrn Obristen m it schrifften ableiten wollen.

A d i 29. ditto hot man auff der khunigin Besoldung 50 fußknecht, allein auß der Schemnitz ins leger ailendigst abgefertigt.

Item. Desselbig tags am fest Anne zum Obent ist auffpot vom Obristen ernstlich khome, das der fü n ffte man yberall im vnd vmb die Pergstett aufpringen sollen, vnd ailendigst — ailendigst zum hauf- fen fo rt rücken. Solchs haben die H e rrn Comissarii abgeleitet.

A d i 20. Augusti. Ist ernstlichst schreiben auff die Schemnitz khomen, das der Wolgeborne H e rr C hristoff frayherr vom T h u rn 28) vnd zum kraytz, an der prayn vnndt R ur in V eldtleger krank gewesen.

Vnd A d i 18. Augusti das ist am Donnerstag nach der H ym e lfa rt M arie zu Pesst begraben ist worden. Goth sey der seien gnädig Amen. Item am dienstag zuuor haben sich bay 4000 Türken zu roß, gegen abendt vmb 4 v r zuwider der vnserigen leger gemacht, m it grausamen ge- schray daselbig anzugreiffen fürgenommen. Do sint sy also abgeweist, das Im 150 Türckhen, vnd der vnsern etzlich vnd dreyssig gepliben be- schedigt sint. Der M ynch zu Ofen thut groß schissen auffs wasser wan pfant oder Volck den vnseren zükompt, t r if f t aber nicht, scheust auch yber das deutsche leger, gar zum der Türcken leger. Item am M itw och nach Assumptionis, Sint 3 fendle Osterraichische knecht ankhomen.

Landuolk der 10 man. V nd etzliche tag zuuor 3 hundert gereysige.

V o n d e m S c h e d l i c h e n a b c z i h e n k h u n i g s F e r d i - n a n d i k r i e g s u o l c k e s v o n O f e n .

A d i 23 Augusti. A m obendt Bartholomei. Ist die warhaftige kunt- schaft a u ff die Schemnitz gekhomen. W ie die Türcken am Suntag negst verschynnen vmb M itternacht das grosse leger, die Arm ada auff dem Wasser, vnd die Stat Pesst m it ernste angegriffen. Das Volck inn die Flucht gebracht, Pesst eingenomen29) vnnd das Geschütz (das gott er­

barm) erobert haben. Doch sint auß diesem leger Im 7000 Personen zu Roß, fueß vnd zu Wasser hinweg körnen.

A d i 26. Augusti. Haben die H errn Comissarii die Erbaren Stet im

Neusoll angerhed vnd vermanet das man die W eide zu einige vmb die

Stedt verhawen vnnd m it dinstuolck sich versehen soldten. D am it die

Türcken vnnd andere fainde czurings vmbher w ohnhafftig vnduerhute

khain a in fa ll thun kondten. Ist czuleczt dohin khomen, das die H errn

(9)

Comissarii sich inn der khunigin name erpoten, selbst ain V o lk zu haldten vnnd die W eide zuuerhawen, vnd das Geschloß Altensol wolczuversehen. W ie sie dasselbige gelassen vnnd versehen haben ist am tage.

Diesezeit Ist Solymanus der gewaltige Türkische kayser w ol m it 200.000 man starck zu Ofen arikhomen vnd die Stat sampt dem Gschloß vom Frater Georgio eingenomen. Die khunigin Isabella m it Ihrem Sone30) hinweg gesant sampt dem Mynche. D y Vngrische H e rrn vleissig bewaret, den Thorek W a le n t31) an die keten geschmit, vnd m it sich hinweg gefurt.

A d i 26. Augusti. Haben die H e rrn Comissarii gehandelt zu Neu­

soll m it den Steten. Was man w idder die faind nun fürnemen wolde:

dam it die Stet vnnd a ller vmbkraiß erhaldten wurde: V nd ist dahin ge­

landet das man von allen seytten d i e W e i d e v e r h a w e n welle.

V nd gutte stete kundschaft haldten. So weiten die H e rrn Comissarii a u ff aine krigsrustung zuhaldten, vonn der khunigin wegen geflissen sein. Ob irgenst ain fa in t e in fa ll thun wolde das man m it ainem be- reitten Volke versehen were. V nnd das niemands die Nachparschafft reyze noch vrsach gebe vnnß zu ybergehen.

A d i 2. Septembris, haben die H e rrn Comissarii a u ff Altensol den Bergstetten vergönnet zum H e rrn Steffano Verbetio32) zu schicken, m it Ihme zuhandlen, vnd alle m itte l fürzuwenden, dam it die Pergstet vnd Ih r vm bligender krays muge erhaldten werden. Haben auch sich be­

w illig e t auß der Camer, haim lich schankung zugeben.

A d i 2. Septembris haben die H e rrn Comissarii m it den E rfo rd e r­

ten von der Cremnitz, Schemnitz vnd Neusol ainen gar haymlichen Rathschlag gehaldten, W ie man die Pergstet vnd der khunigyn Gschlos- ser erhaldten mochte. V nd zuleczt dohin gehandelt vnd beschlossen, daß sie hynnauß allen wellen, beym khunig33) vnd die khunigin die Stete czum besten gedencken. die Stete sollen bay gutter W arnung vnd ge­

trost sein. Item sie sollen sich schmigen vnd piegen wie sie können, damyt sy gunst erhaltten vnd nicht verderbet werden. Sint a u ff 9. Sep- temb hynnauß verrücket.

A d i 8. Septembris. Ist Paul Rosa vnderschreiber a u ff der Crembnitz m it 2 Statdiener zum H e rrn Verbetio34) zihend inn der Schembnitz abgefertigt.

A d i 9. Sept. Haben dy Schemnitzer H e rrn ainen Polnisch Edelman Clementen B ilinsky zu ainen diener angenommen im Botschafften zu- geprauchen. Khan Polnisch, Lateinisch, Vngrisch vnd genug Türkisch.

Ist ain frum , erlich Junger gesell. Soll auff 2 roß Hussarisch dinst ha­

ben m it der zeit.

A d i 14. Septembris. A m fest der Erhebung Crucis, hot H e rr Peter

Scharberger vnnd Adam Puchwaldter, die V erw alter der khuniglichen

Camer Cremnitz vnd Schemnitz: N äm lich H e rrn Balthazar Hym elreich

vnd Peter V ngerfaint darzu von der Steten Cremnitz, Schemnitz vnd

Neusol, die Statschreiber erfordert, die auß g u tw illik a it, angesehen

diese schwere vnd geferliche zeit, nicht auß Verpflichtung dahin khomen

sint, zu uernemen Ihren anschlag. Do habe der Scharberger vnd

Puchwaltter nicht andres gethan dann zu gutter m unterkeit fürsich-

tik a it Spech zu halten vnnd die Stet zubefestigen beuohlen.

(10)

A d i 4. Oktobris. Sint von den Steten alle Richter persönlich sampt Ihren Eltisten rathsgesessenen vnd den Statschreibern a u ff der Crem­

nitz versandet gewesen. Von der Schemnitz ist erschynen H e rr V a - lentinus Marcus Richter, H e rr Steffan Fasch sunst Salay gnant: vnd H e rr Thaddeus B artfelder samt A ntonio Pausio Statschreiber.

Vom Neusol H e rr W olfgangk G loknitzer Richter vndt H e rr Laurentius Tischler sunst Beer genant: samb dem Statschreiber Baccalaureo Michaele Sieger.

Do ist gehandelt von der höchsten geferlichkait darynne w ir eczt stecken. V nd beschlossen, das man den Paulium Rosa vndterstatschrei- ber a u ff der Cremnitz auffs sunderlichst m it Credenczen vnnd gutten Instructionibus zu Rhö. Kh. M t. vnnßern Allergnadigsten H e rrn 85) vnd von dannen gar Inß N iederlandt zur khunigin M a ria 36) vnser gnädigste Fraue m it ainem reittendem diener abfertigen solle. V nnd m it genüg­

samer zerung versehen. Item daß man aus dem Neusol den Nicolaum Feiler gen W aradayn zum Frater Georgio87) soll reitten lassen vnnd von Ihme vernemen was den lengsten W eg den Steten zuthun sein werde. Ist darpay pliben.

A m A d i ditto. Ist H e rr Peter Scharberger auß dem Geschloß A lte n - sol auch verrücket vnnd hynnauß gezogen. Das Geschloß vnnd die Stete, m it verstendige krigsleuthen vnnd Hauptleuthen ybel versehendt.

Also mußen w ir vnß Gothe38) beuehle vnd a u ff Ih n allein hoffen vnnd In n Ihm vertrawen setzen.“

(Ende.)

S t n m e r f u n g e n :

’ ) „Recordancz oder Memorialbuch deß Ersamen W olw eisen Rathes der Stath Schemnig, A lle r gehandleter vnd Zufallender Sachen von dem Zw elfftenn tag Octobris, A . 1540. Durch A ntonium Pausium von Breslav Statschreiber beschriben. Jtem. Es sint auch Neweczeittung m it vndter gemengt“ .

(£as obige Dtecorbancjbucf) ift im ifjift. 21rd)io ber Stabt iBansfä (atiaonica (Scf)em=

ni&) fub. 3no. 9tr. IX—1835 aufberoafjrt.

®ie „91eroec3eittung"=en, bie fid) an ben 44 befdfriebenen Kleinfoliofeiten bes 0tecorbanc3bud)es oerftreut oerßeictjnet oorfanbett, firtb Ijier auf ©runb iijres fac£j=

lieben Qufammenbanges in ebronotogifeber Dteibenfolge roiebergegeben; alle übrigen, auf anbere 2tngetegenbeiten ficb besiebenben Slufeeicbnungen, mürben miflfentlicb über*

gangen, bsro. roeggetaffen.

Dtatbftebenber btitorifcf)er Dtüctblid fall sum leichteren Berftänbnis ber in ber

„Scbemnitjer Bemecseitiung" ermähnten ©reigniffe bienen.

3n ber oerbängnisoollen Schlacht oon Biobäcs (i. 3. 1526) mar ber König (ßub=

mig II. 0. Sagello) mit ben SBeften gefallen; her Barteibaber führte 3U einer hoppelten Königsroabl unb 30g bie ©inmengung, halb barauf aud) bie fferrfebaft bes Bürten nach fidy

3obann Ssapolpap, ber Stßoimobe oon Siebenbürgen 30g ficb m it feinem j)eere nach Bofaj surücf, roo auf Slntrag Stefan 2Berböc3p’s ber oerfammelte niebere 2tbel bas ißrinsip bes nationalen Königtums ausfpracb unb Johann Ssapotpag 3um König oon Ungarn befignierte. (5. Stob. 1526.)

©3apolpap’s Qeinbe aber oereinigten ficb unter ber Rührung bes ißalatinus Ste*

fan Bätborp m it ber oermitrooten Königin Btaria (SBitroe ßubmigs II.) unb befdbloffen, ben öfterreiebifeben ©rsbersog gerbinanb, Bruber ber Königin ÜJtaria unb ©emabl ber Sdbmefter 21nna bes oerblicbenen Königs Subroig II. 3U Komärom (Komärno) 3um König 3U mahlen. 21llein Ssapolpap unb feine Partei tarnen Bätborp unb ber Königin ÜKarta 3uoor unb oerfammetten ficb in Ssetesfeberoär (Stublroeibenburg) mo jim t König einftiinmig Sobann Ssapotpap geroäblt unb bureb Stefan Boömanic3fp, Bifcbof oon 9leutra fogleicb mit ber heiligen Krone gefrönt mürbe (11. 9too. 1526.)

2Bäbrenbbeffen lieb Serbinanb nichts nnoerfuebt, um bie 3 abt feiner Slnbänger 3U oergröbern. DJlittlermeile oerlegte ißalaün Stefan Bätborp ben ¡Reichstag nach ißreb*

(11)

bürg. Sie Königsroahl mürbe am 16. Sej. 1526 oorgenommen unb ©erbinanb jum König ausgerufen.

Ungarn hatte alfo 3U gleidjerseü sroei Könige. König Soijann (Ssapoltjap) mar aber nicht genug energifd), roas ju r ©olge hatte, baf; König ©erbinanb I. mit fefjr geringer Sttnftrengung in ben ©efig bes ßanbes gelangen tonnte. 2lls ©erbinanb I. am 3. ©öo. 1527 am Ofner ©eidjstag uon ben i)ier in großer 3 ai)I anroefenben Stänben 3um König ausgerufen mürbe, oollsog roieber Stefan ©obmanicstp bie Krönung, mit ber ©erbinanb I. oon ©rans ©erenpi übergebenen heiligen Krone.

Köntg 3of)ann in mehreren Schlachten burd) ©erbinanbs 2tnl)änger gefdjtagen, flüchtete fich nad) ©alisien. Sas ganje ßanb ftanb faft fdjon auf ©erbinanbs Seite, meil 3U hoffen mar, baf) er m it i)itfe feines mächtigen ©rubers Kaifers Kart V. im*

ftanbe fein merbe, bas ßanb gegen bie oertjeerenbe ©ür'fenmacht su oerteibigen. Sott) batb machte biefer Hoffnung bie bitterfte Qcnttäufchung unb Un3ufriebenl)eit ©tat;, als

©erbinanbs Sotbatesfa überall roo fie auftrat, ©rpreffungen unb ©raufamteiten uer*

übte. 2tllgemein bereute man König 3of)ann oertaffen 3U haben. Sie Spmpatijie ber Ungarn mar oerraud)t unb unter folcfjen Umftänben erfdjien bie türfifche SIttiance nic^t mehr fo unpopulär.

Semsufotge fanbte König 3ol)ann ifieronpmus ßafsto, einen potnifchen ©beimann 3um Sultan Soiiman, ber ben ©bgefanbten freunbfchaftlid) empfing unb König 3o*

hann mitteilen lieh, baff er ihm mit feiner gansen SDtacht su ifitfe tommen merbe (i. 3. 1528).

König 3ot)cmn lehrte unterbeffen aus ©ölen nach Ungarn surüct, 3U melcher fRüct*

lehr ihm ber Utpefsenics ober i©tartinu33i, geroöhntid) aud) ©rater ©eorg genannte ©au*

liner ©iönd), ein fDtann oon auherorbentlidjen ©eiftesgaben, oerhalf. Siefer ungeroöhn*

lidje ©lärm, beffen ©ante 3roei 3ahrset)nte hinburci) mit ber ©efd)id)te Ungarns unser*

trenntid) oerbunben mar, biente feinem iferrn König So'hcmn mit großer ©reue unb leiftete ihm, ats fd)on altes oerloren fchien, bie roichtigften Sienfte.

Sultan Soiiman führte feinem ©erfpredjen gemäf) im 3- 1529 ein mächtiges #eer nach Ungarn. 9Ks bies ©erbinanb erfuhr, oertraute er bie ©erteibigung Ofens (!©üba) bem Shomas ©äbasbt) an, er fetbft reifte nach Seutfchtanb, um oon bort f)itfe 3U holen. Sie beutfche fjilfe blieb aber aus unb Soiiman eroberte im ©amen bes Königs Sohann bas ßanb famt ber ©eftung Ofen.

©un roottte Soiiman auch 3Bie* nehmen, lehrte aber unoerrid)teter Singe nach Ungarn surüct, oon roo er, bas ganse ßanb famt Ofen unb ber heiligen Krone König 3 oijann übergebenb, ben fteimmeg antrat.

Sa foroohl König 3ohann als auch ©erbinanb fid) nach ©rieben fehnten, tarn ein ifolcher burch ©efchidlidjteit bes ©raters ©eorg su ©agtjoärab {©roffroarbein) im 3- 1538 suftanbe.

©ad) bem ©rieben oon ©rofjroarbein ehelichte König 3ohann bie polnifche Königs*

tochter Sfabelta. Soch trübte fein ©Kid ber roegen bes ©tofiroarbeiner ©riebens em*

pörte Sultan, ber ein mächtiges #eer gegen ihn ins ©etb fdjicfte. 2Beber Kaifer Kart V.

nod) ©erbinanb tarnen ihrem ©erfpredjen gemäf) bem bebrängten König 3of)ann 3U 5>ilfe, unb roieber mar es ©rater ©eorg, ber, um bas ßanb oor feiner fieberen ©er*

nidjtung 3U befdjühen, ben ©rofsroefir burch ©efchente oon feinem ©orhaben abljtelt.

König 3ohann mürbe 1540 ©ater eines Sohnes, ben man 3ohann Sigismunb taufte; bas freubige ©reignis aber überlebte ber König nicht lange. Seinen Sohn bem Schuhe Sotimans empfeijlenb, als ©ormunb ©rater ©eorg unb ©etrooics beftetlenb, ftarb er noch im felben 3afjre.

©ad) bem Slbfterben König 3ohannes blieb sroar ©erbinanb ber einsige recht*

mäßige i)errfd)er, tonnte bas ßanb aber bod) nicht tn ©rieben befitjen, roeit ©rater

©eorg ben ©ntfdjluh faffte, mit i)ilfe bes Sürten, bem letjten ©Sitten König 3ohccnns entfpredjenb, bas ßanb su oeretnigen unb für 3obann Sigismunb su behaupten. Oes türfifdjen Schuhes fidjer, lieh ©rater ©eorg bas Kinb auf bem ©äfosfelbe sum König ausrufen; barin beftanb feine ©ntroort auf bie ©orberung ©erbinanbs, bie ©untte bes

©rofjtoarbeiner ©ertrages 3u oottftrecfen, 3U beffen ©erteibigung er, als biefe nötig mar, nid)ts getan hatte.

Unter biefen Umftänben lieh ©erbinanb Ofen — biefe ©eftung oerteibigte ©rater

©eorg perfönlich — burd) ©oggenborf belagern (i. 3. 1541).

Öod) batb erfdjien auch Soiiman unter Ofen, oernid)tete ©oggenborfs .f)eer unb bemächtigte fich &unh ßift aud) ber ©eftung Ofen, ©un fchenfte er 3ohann Sigismunb Siebenbürgen mit ben iheifigebieten unb oerfprad), fobalb 3ohann Sigismunb mün*

big merbe, ihm auch Ofen 3urücf3ugeben.

©on biefer *)eit an rechnet man bie ©eriobe ber ©ürfenherrfchaft in Ungarn.

(Or. ©ugen ©fubatj: ©efdjichte ber Ungarn.)

(12)

^urt^ Sintonius ¿Paus geleitete „¿Reroecaeittung" enthält fortlaufenbe ¿Berichte über bte ¿Belagerung OfemSPefts, (¿Bubapeft) ber ijauptftabt Ungarns burch ©»beim uon Jtoggenborf unb ßeonharb oon [Jets, bte Obriften bes Königs Serbinanb I. im 3abre 1540—1541.

Sie Sieben ¿Bergftäbte roaren ber Königin ¿Btaria, baro. ihrem ¿Bruber ger=

btnanb luge tan, ben fie — rote es ¿Baufins 21uf3eid)nungen auch bekräftigen — mit

¿Blut unb ®ut unterftütjten.

Sie ©efühis= unb Sntereffengemeinfchaft roiberfpiegett ficb in ber 2iufmerffamfeit, mtt ber SDtgr. ¿Baus jebes ©retgnis, jebe SRadjricht regiftriert, bie ficb auf bas Krieqs=

unternehmen gerbinanb I. besieht.

Sie „SReroecsetttung=en" burch ¿Betannte ober Kunbfdjafter nach Schemmfc ge=

bracht unb hier aufgeseidjnet, mürben bann burch ¿Baus an bie übrigen ¿Berqftäbte meitergelcitet, um biefe fomit auf bem laufenben au erhalten.

Seshafb fönnen m ir bie „¿Reroecaeittung" im heutigen Sinne bes ©ortes, als bie altefte Leitung unb Sötgr. 2£ntonium $aufium Stabtfchreiber als Schriftleiter berfelben betrachten.

2) Unter „Seutfche Kriegsleut" ferner „beutfches lager" ift bas #eer fjerbinanb I.

gemeint, bemjegenüber fchimpfte man bie gegnerifcb'e, bie Sohann Saapolnan’fche baro. Johann Sigismunb’fche, bie türtifche ¿Partei.

3) ¿Büntenburg = ¿Bifegrab, heute ¿Ruine einer Heftung an ber Sonau oberhalb SBubapeft.

4) Saapolpap’s KriegsooIE, bie türtifche ¿Partei gemeint.

5) Obergefpan bes Konter Komitats, ijauptmann ber ftefte Saolnot.

®) © a i3en = 5Bäc3, Stabt nahe ¿Bubapeft.

7) ©¡ehe „Karpathenlanb", Saljrg. 4. 1931. #eft 3. ¿Bafer: „Schemnit? aur Seti ber Sürtenherrfchaft."

8) Seichtes, beroaffnetes ffiafferfafjrseug, bamals ein fog. SonamKriegsfchiff.

“) Sugger=ifchen.

10) Siehe ¿»nmerfung 2).

41) Schemnitj, Kremnife, ¿Reufohi-

12)—13) ©uftos-danonicus oon Saefesfeheroär, fpöter ©rabifd)of au ©fatergom, Ungarns ^ürftpriinas, ber fid) üm bie ©egenreformation oerbient gemacht hat.

“ ) Untertammergraf 3u Schemnih-

15) i)ier finb jene ungarifdjen Unterführer gemeint, bie SRoggenborfs Stab an=

gehörten. Urfache ber häufigen ßroiftigfeiten sroifchen ben Ungarn unb Seutfchen roa=

ren ©iferfud)t unb DRifjtrauen, bas SRoggenborf ben Ungarn entgegenbrachte.

16) Kammergraf ber ¿Bergftäbte, fpöter ßanbesfchap'meifter auch Stabthalter.

17) grater ©eorg, fiehe Stinmerfung 1).

is)—19) ©efchühe tleineren Kalibers.

20) ¿Besieht fid) auf folgenbes (Ereignis. Sem oerräterifdjen ¿Plane SReoaips gemäfj fällten in ber ¿Rächt ben 13. 3uni 1541 taufenb ungarifche Krieger bei bem neben ber Kirche befinbiidjen Xor bes an ber Sonau gelegenen fyriebfjofes erfd)einen unb burch basfetbe fich in bie geftung Ofen einfdjleichen. SRoggenborf aber traute ben Ungarn nicht unb molite ben ¿Ruhm einer fotchen Unternehmung lieber feinen beutfdjen Strei=

tern oerfchaffen, er fanöte baher unter ber Rührung feines eigenen Sohnes aur oer=

abrebeten 3eit Seutfcfje an ben oorher befttmmten Ort. Sas Xor mürbe geöffnet, allein bas tärmenbe ©efen ber Seutfchen, ihre frembe Sprache oerriet bas SBageftüct; bie

©ad)e fd)Iug ßärm, bie ©arnifon unternahm einen heftigen Angriff auf bie eingebrum genen Seutfdjen, unb biefe mufften fich über i)ats unb Kopf aus ber Heftung flüchten.

Somit mar bie ffeftung gerettet, aber am anbern Sag hielt Srater ©eorg eine ftrenge Unterfuchung, lieh bie #auptfd)ulbigen oerhaften unb hinrichten, unb felbft bie Köni=

gin Sfabella, bte am SBerrat ebenfalls beteiligt mar, in ©eroahrfam bringen.

21) Kapitän ber SonaroSRafsaberoSTottille.

22) Kammergraf, ehebem Stabtrichter 3U Schemnitj.

24) Ofiet, ötabt in Sugoflaoten.

25) gluff Srau (Sriroä).

26) ©in chriftl. Renegat, bem fpöter Ofen burch Sultan Soliman anoertraut mürbe.

27) Sonau.

2S) Siehe 21nmertung 23).

**) ¿Besieht fich auf folgenbes ©reignis. ©nbe 3uni 1541 geriet SRoggenborf in eine gefährliche ßage. Sie ¿Borhut Solimans, ber fid) bereits auf bem ©eg gemacht hatte, mar fd)on bei Ketenfölb [bei ¿Bubapeft] angelangt, auch bie flo tte oon ¿Betgrab aus, im Slnsuge. Sa oerf<hmäf)te SRoggenborf ben ¿Rat bes Dberfapitäns ber Ungari*

c

(13)

fdjen Xruppen Beter Berengi, gal) feine oorteitbafte Stellung auf, unb rooilte nad) mef)rroöd)entlid)en erfotgtofen Sdjarmütjeln fein Sjeer über bie Donau führen. Stils aber bie SReiterei mit ben Kanonen fcfjon am jenfeitigen Hefter Ufer mar, erfolgte ein 2ingrtff ber Dürfen, bie ein fc^recflidjes ©erneuet anrid)teten, fo baff SRoggenborfs SIrmee 16.000 SDtann oerlor, mäijrenb bie übrigen in miiber ffiucpt auseinanber ftoben. Dtoggenborf tonnte bie Xrümmer feines Ąeeres nur bei Komora [Komärno|

fammeln, unb ber ©ram führte halb feinen Xob fjerbei.

*p) 3of)ann Sigismunb.

“ ) Xöröf Bätint be (Enging. Sgapoigag’s Heerführer, ber fid) in ber Berteibi»

ging Ofens befonbers ausgegeidjnet fjat. Stils Soliman Ofen burd) ßift an fid) braute, fielje 2inmerf. l.J natjin er SBalentin Xöröf gefangen unb fdjleppte if)n in Ketten ge»

'djiagen nad) Stambuł, roo er in ber ©e'fangenfd)aft ftarb.

32) Stefan SBerböcgi), ung. SRed)tsgetel)rter, SBerfaffer bes „Xripartitum ", ber naci) bem fyatl Ofens bort gurücfgebalten, burd) Soliman mit einem täglichen ©efjatte oon 500 Ofporen [10 Ducaten] 311m sJieid)srid)ter Ungarns ernannt mürbe.

33— 37) j ) er fjatt Ofens rief forooi)l im ßanbe, als aud) ausroärts große Be=

jtürgung l)eruor. 'Ißätjrenb bie türfifdje unb beutfdje Partei fid) einanber näherten, um gemeinfam bie Bettung Ungarns gu betreiben, bemog gerbinanb bie beutfdjen Stänbe if)m bemaffnete Ąilfe 3U teiften. Setbft grater ©eorg mar oon ber Stirglift ber Dürfen fo erfdjüttert, baf; er barnad) ftrebte, 3 fabeiia mit fferbinanb 3U oerföfjnen unb ben ©roßroarbetner griebensoertrag burdjgufüijren. Diefer Umftanb rechtfertigt jenes SBorgeßen ber Bergftäbte, baß fie ißre S8 eoolImäd)tigten halb 3U Berböcgg, baib 3U König gerbinanb I. nad) Sffiten, baib gur Stßitroe Königin SOTaria in bie Stieber»

fanbe, baib roieber 3U fra te r ©eorg nad) ©roßroarbein fanbten, um iijr 2BoI)IrooIIen für bie 58ergftäbte 3U ftdjern.

38) ©ott.

©er ©eutf$i>robnet 3^iug.

B on Stephan SR. 5R i cf) t e r, © gm nafiatprofeffor, © rlau (©ger).

3 rt Seutfd)proben m ar bis gum XX. Safjrhunbert bie bebeutenbfte Se=

fjensm ürbigfeit ber große, oierecfige SJRarftplaß — gemöhnlid) SRing genannt

— megen feiner oerfd)iebenen Sefonberfjeiten.

©inige non biefen lentten burcf) iß r hohes B ite r bie Stufm erffam feit ber Befdjauer auf ficf), anbere erregten tuieber burd) ihre ® igentüm tid)feit 21uf=

feijen. S)ie r befanben fid) b au ten , bie ber ©emeinbe fRußen brauten. 2Iucf) ma^re DJteifterroerfe ber K u n ft mürben am «Ring e rrie te t, nicht n u r als 3ierbe, fonbern tjauptfäctjUd), um bie reiigiöfe © efinnung bes Bottes gu f»e=

ben. Sagu gab es b ort aud) foldje SBaulicfjfeiten, meldje bie B e ftra fu n g ber B liffe tä te r unb ihre Befferung begmedten.

©s roirb oieileidjt bie SRiitje lohnen, aud) auf biefe D enfm äier ber 33er»

gangenfjeit eingugeljen unb fie fü r bie fRachroelt fd jriftlid ) gu beroafjren.

I. Mite, fonberbare Bauart.

D er giäcf)eninf)att bes fRinges madfjt 5 K a ta ftr a ljo * unb 1000 Quabrat»

tia fte r aus1).

B in g s um ben B lo ß fie le n an ben uier Seiten, in geraber fiin ie , neben*

etnanber gebaute, meiftens moberne, fd)öne einftödige Raufer, bie auf bie gremben einen feljr angenehmen ©inbrucf machen unb ber ©emeinbe ben

© harafter einer S tab t, mie fie es bis 1886 aud) m ar, oerleihen2).

B is gum großen Seuer (22. 3 u li 1827) ftanben hier, mie überhaupt in ber gangen ©emembe, größtenteils höigerne, einftöcfige Käufer m it ©aierien,

\) ,/Nem etpróna adoközseg kataszteri telekkönyve" in ber ©emeinbefanglei.

2) ßaut X X II ©efehartifei bes ©emeinbegefeßes oom 3aßre 1886 geianqte Deutfd)»

proben als SRarftfieden in bie Steilje ber ©roßgemeinben.

(14)

n u r i)ie uni) ba untren einige in ber gtueiten ^ ä lfte bes X V II. Saßrßunberts aus Steinen unb 3 i e9eIn gebaute barunter. Solche finb, ber heutigen N um erierung nad), bie Käufer N r. 9 (bas Erbgefcßoß), 10, 11, 82, 85, 208—

209, 210, 216 (bie N lauern), 218 unb 223.

Einem eifrigen N ltertu m sforfdje r mürbe am N in g fo fo rt etmas Sonber=

bares in bie 2lugen fallen: bie Spuren alter, beutfcfjer SBauart.

1. 23iib.

Norbmeftlidjer Ningteil mit bem „^o te l" (©eatetnbebaus).

2In ber füblicßen Seite ftetjen näm lid) 3tuei ©ebtiube, bie aus ber $)äufer=

reiße meit ßeraustreten. Es finb bie Käufer N r. 10 unb 11. 3ßre g o rm , ber N a u ftil, bie E in te ilu n g fticßt uon ben anberen gänslicf) ab. U rfp rü n g lid ) m ar bie g o rm biefer anfeßnlicßen, einftödigen Raufer grunboerfcßieben uon ber ßeutigen. 3 m Erbgefcßoß midjen fie fcßon bam als ab. 3 n ber Naumeife ber Seiten ähnelten fie einanber smar bamals fcßon, aber bie Norberfeite m ar oerfcßieben. S ie maren näm lid), mie fie es aucß ßeute nod) finb, irt 3toei Heile geteilt: in ben corberen unb in ben Hinteren Heil. Ber uorbere H eil m ar an beiben ijä u fe rn , mie es bas N ilb bes Kaufes N r. 11 feigen läßt, gana of=

fen. 3 m #aufe N r. 10 rußte ber uorbere H eil bes S todm erfes außen auf 8, innen auf einem S teinp fe ile r, in bem N r. 11 hingegen außen auf 7, innen auf einem unb je 3toei N ußenpfeiler trugen einen ©emölbebogen. Bas i)a us N r. 10 ßatte an ber g ro n t brei ©emölbebogen, u. 3m. 3roifd)en 3mei großen einen fcßlanfen (ber fcfjlartCe ift am N ilbe nocß ficßtbar), bas ^ a u s N r. 11 ßin=

gegen sroei große. 2In ben Seiten ßatten beibe Raufer 3mei große ©ernölbe*

bogen.

1. ß a u b e n u n b ß a u b e n = S u r c ß g a n g .

B as offene Erbgefcßoß ber R aufer N r. 10 unb 11 mürbe ß a u b e ge=

nannt. S e r N aum 3mifcßen ben 3roei inneren ©emölbebogen biente 3um S u r c ß g a n g .

Non ber flaube finb ßeutsutage n u r meßr bie 3mei inneren ®emölbe=

bogen ü brig , u. 3m. im £)aufe N r. 10 gegen Dften ber ganse, gegen äßeften ber ßalbe, aber etmas erniebrigt, im $)aufe N r. 11 bie gan3en. 21ucß jeßt nocß merben fie als Surcßgang beniißt.

(15)

Die äußeren ©eroölbebogen mürben im ®aufe S r. 10 im vorigen 3(®r=

Ijunbert, im ®aufe S r . 11 im 3af)re 1921 3ugemouert unb 3U ®ef®äfts=

totalen umgeftaltet. 3m ®aufe S r . 10 mürben bie ©eroölbebogen n u r uon aufjen 3ugemauert, innen oerblieben fie unoeränbert, aber bas 3ugemauerte 3eigt au® ijeute no® bie alten Sagen.

U nter ber ßaube bes ®aufes S r. 11 pflegten an Siet)» unb S a fjrm ä rften bie S ® uljm a ® e r ® re 3ßare 311 oertaufen3).

2. Stlb.

Die alten ®ciu[er S r. 10 unb 11 am fübli®en Singteil, mit ©eroölbebogen, ßaube unb ßauben=Dur®gang. 33tarien=2tpotl)ete unb ©tatué bes 1® 3of)annes uon Sepomut

S a ® ber Ueberlieferung fa ll ehemals um ben S in g ein ßauben=Dur®=

gang geroefen fein, roie in S ille in . Dies beftätigt au® eine Heine S f i33e uom füböftli® en S in gte ile aus bem Snfange bes X V III. Satjrfjunberts, mo uon bem obermät)nten ®aufe S r . 11 bis 3U ber ßangen=@affe ber ßauben=Dur®=

gang fi® tb a r if t 4). 2lm meiften aber beträftigen biefe Sefjauptung bie uro län gft entbecften Surcbamentbalten unb bie fjeute no® oorfyanbenen 5Sauer=

refte am S in g .

2Ils n ä m li® im 3af)re 1904 ber S in g te il gegen bie neue ®nabenf®ule 3tnects iß flafterung geebnet mürbe, fanb m an oor bem Haufe S r . 9 in ber

©rbe, n i® t n u r bie g ro n t entlang, fonbern au® an beiben Seiten, in ber S re ite ber bena®barten ®äufer S r . 10 unb 11, oerfengte unb oertofjlte @i®ero ballen. Dies ift ein unum ftöj3li® e r Seroeis bafür, baff biefe S a lte n einft als gunbam ent ber ßaube bienten5).

Diefes i)a u s mürbe na® ber über bem alten Dorbogen ausgemeifjelten 3afjres3al)l im 3al)re 1682 erbaut6) unb fieljt auf ber obigen S f i33e mie ein einftöctiges Hotsfjaus aus, in 2B ir fli® te it aber m ar bas ©rbgef®of3, mie es Üeute no® fi® tb a r ift, aus S tein, bas S tod ro erf fam t ber ßaube aus #013. 2Beil alfo feine Suffenfeite einen ifolsbau m erfen lief), tonnten bie Semofjner, bie in ben 70er unb 80er Sauren bes uorigen 3atjrl)unberts lebten, m it S e® t behaupten, es mären uor bem großen geuer uom Haufe S r . 10 an bis 3u r

® tr® e n u r etnftöctige i)o l3p u f e r m it ßauben geftanben, bie bas geuer in 21f®e legte, 6s ift bann gan3 uerftänbli® , mie uor bas Haus S r . 9 bie uer=

fohlten 6i® enbalfen in bie 6rbe getommen finb.

3) Hkot. Domorum 1796. ©. 217, im ©emeinbear®ro.

4) Die S ti33e befanb fi® in einem alten, tteinen Starienbilbe, roet®es Seliquien einiger Heiligen, mit ©olb=, Silber* unb ©eibenfäben gesiert, umgeben. Sefjt (Eigero tum bes ßeljrers 2lnton SBefferte.

5) Slitteilung bes Hauseigentümers Slnton ßeitmann.

°) Stitteilung besfelben.

(16)

S e r oorbere S e il bes Stodm erfes biefer i)o i3f)äufer m it ber unentbef)r=

ticken ©aterie rut)te an ber g ro n t unb an beiben ©eiten auf i)o l3fäulen. S er smifctjen itjnen befinblidje SRaunt m ar bie ßaube, meldje $auptfäd)lit^ als Durchgang biente. S a aber bie ©aterie am ©todm erfe jebes i)o i3i)aufes n u r fd)tnal m ar, bie ßauben hingegen fü r ben S urdjga ng meiten Utaum boten, rut)ie nic£)t bloß bie ©aterie, mie S r. 2t. tDtaiadjofsft) m eint7), fonbern ber

i

3. SBilb.

©üböftücber Dtingteit mit ben umgejlalteten Raufern Sir. 10 unb 11. Unter ben Sinben bie ©tatue bes i)I. 3ot)annes non Stepomuf.

ganse, m it einer ©aterie oerfefyene oorbere Seit bes ©todm erfes auf ben irjotsfäuten.

Sen ßaubem Surdjgang um ben 9ting bemeifen ferner bie im fübroeft=

lidjen ©dfjaufe -ftr. 82 (ßänpi=.i)aus) gegen 9torben unb Dften 3ugemauerten, 3um fübtic£)en unb m eftlidjen ßaubem Surdjgang gehörigen, nod) gut er=

fennbaren ©emötbebogen.

2tn ber mefttidjen ©eite bes Stinges täfjt bas S u t f d) e (25ref3tijenf3fp)=

i)a u s iftr. 85 ben ßauben=Surd)gang fetjen. S er t)intere S e it bes i)aufes fott nad) ber Uebertieferung bas ättefte ©ebäube in Seutfcfyproben fein unb mürbe nad) 2tngabe bes oortjerigen (Eigentümers: 2tn to n SSrefstpenfsfp fen., mie es bie auf einem ©teine ausgemeifsette Safjrsaf)! angebeutet fjatte, im Satjre 1532 erbaut. S e r oorbere Seit hingegen mürbe, mie bie im Heller auf einem ©teine ausgemeifsette Qafjresgafyt 1660*) anbeutet, in ben Safjren 1660— 1661 erridjtet. S er SBauftit biefes einftödigen Kaufes m ar oor3eiten bem bes Kaufes 9tr. 11 äijntic^. Sas be3eugt ber an ber StJlitte ber g ro n t tjeute nod) bemerfbare ©teinpfeiter, auf bem — aufjer ben © dpfeitern — bie 3tuei großen ©emötbebogen ruhten, oon benen ber fübtidje bis 1893 beftanb8).

9tad) ber SSeljauptung ber jetjigen Eigentüm er maren oor Oafjrsetjnten aud) an beiben Seitenm auern bie 3um S u rdjga ng bienenben ©emötbebogen nod) erfennbar.

7) B e u t i cf) - 25 r o b e n oon Br. 2ttfreb ÜJtatactjofstr), StBien. ©eograpt)ijd)er 3ai)resberid)t aus Defterreirf). XVII. 23anb. 1933. S. 72.

*) 3n ber 3af)res3ai)l 1660 ift bie brüte ßiffet o, t. mit einer 7 übermeigett.

8) Eigene Erfahrung. — ÜDütteitung bes Eigentümers SInton SBrefatrjenfaftj.

(17)

2In ber Sorbfeite bes Singes befinbet fid) auch bie © p u r bes Säubert*

S u rdjga ng s: aus ber ©tfroanb ber K äufer 215 unb 216 ra g t jetjt nod) ein @e=

mölbebogenteil gegen Dften unb SSßeften heroor.

Sufgerbem bemetfen ben Sauben=Surd)gang um ben S in g bie ¿jausfeiler, beren (Eingang fid) ausnahmslos unter ben Sauben befanb. 3 n neuefter Seit mürbe ber ©ingang »om S in g aus bei oielen R aufern gugemauert, n u r ein

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4. Silb.

Süööftlicber SRingteil aus bem 2infange bes XV III. 3abrl)unberts, Seid) unb Pranger.

(9tad) ber gleichseitigen ©ügge.)

Suftlod) freigelaffen, unb non innen, nom f)o f aus ein ©ingang geöffnet.

S e i ben Käufern S r . 10, 85, 180, 207, 208— 209, 212 unb 218 ift ber Leiter*

eingang nom S in g aus nod) erhalten geblieben.

S ie Saube m ar überall burd) eine S tauer, begm. burd) eine i)olgmanb non bem hinteren S e il bes Kaufes abgeteilt, mo fid) bie SBohnung ber m ilie befanb.

2. S e r S a u b e r a l t e n , e i n f t ö d i g e n S e u t f d j p r o b n e r «Qol g*

h ä u f e r u n b b i e © i n t e i l u n g b e r i j a u s l o f a l e .

S as gunbam ent unb ber Sodet ber alten, einftödigen Seutfchprobner i)olghäufer m ar gemauert, bie anberen Seile mürben aus entfpredjenb ßu*

fammengefügten S a lte n n erfertig t unb bie Süden gmifdjen ben S a lte n m it Seljm ausgefüllt, bie ©eitenroänbe innen b id m it Sehnt oerfchmiert unb meifg getüncht.

S e r © ru n b rif) ber Raufer am S in g , alfo bie © in teilun g ber tfjauslofale m ar biefelbe, mie in benen in ben ©affen, freilich m it bem Unterfdjiebe, bah bie legieren teine Saube hatten. (Siehe iiarpa th en la n b, II. 3af)rg. 1929,

©eite 164!)

S ie ^ a u s * ober ©ingangstüre m ar bei ben R aufern am S in g oorn u nter ber Saube, bei benen in ben ©affen befanb fie fid r meiftens an ber ©eite, mo*

h in ber Zugang burd) bie © in fa h rt führte.

(18)

D a fid) nämlich bie D eutfdjprobner B ü rg e r nicht n u r m it ©enterbe, fon=

bern aud) m it üanbroirtfcbaft beschäftigten, mußten fie, um bie g ru cfjt ins h a u s einführen 3U fönnen, auch fü r bie ® in fa tjrt B a u m taffen. Diefe m ar entmeber neben bem häufe gang fre i, ober mürbe burch einen oerfcfjiebbaren ßattengaun ober burch ein D or non ber ©affe unb oom Bachbartjaufe getrennt.

D as D or beftanb t)ie unb ba aus B re tte rn ober Satten, meiftens aber aus einem gemauerten Dorbogen, an ben bas m it einer Düre oerfetjene B re tte rto r angebracht mürbe. Den Dorbogen fdjüßte ein Keines Sattetbadj.

B e i breiteren h ä u fe rn führte bie m it einem Dore oerfetjene © in fa fjrt aud) burdj bas h au s in ben h ° f-

D u rd j bie ©ingangstüre fa m m an im ©rbgefdjoß in einen B aum , ben m an „SB i a h a it s " (B orfjaus) nannte. B o n b ort öffnete fidf) gegen bie

©affe 3U eine Düre in bie 2Bofjnftube. D er © ingangstüre gegenüber m ar bas Stübet (Küche) unb ber SBohnftube gegenüber bie h iu te rfa m m e r, mo oer»

fchiebene brauchbare ©egenftänbe untergebracht mürben.

B o n einem gemauerten Bauchfang m ar feine S p u r. D er Stauch ftieg aus bem Stübet oom offenen herbe, bann aus bem oom S tübet aus gereisten Kachelofen ber SBofjnftube unb aus bem in ber Stube nahe bei ber Düre be=

fin blidjen fteinen, offenen herbe, fogenannten „ K h o n I o ro n " (K a m in), — oon mo er unter bem angebrachten Baudjm antet burdj ein fioch in s Stübet gog — , in bas obere B a ud jfä m m erlein , mogu im Stübet, feitm ärts in bie Decfe, eine oieretfige D effnung gemacht mürbe. B o n b ort brang er mieber burch eine Deffnung u nter bas Dach, mo er unten, burd) bas offene Borbac£j, gang ungetjinbert in s g re ie ftröm en fonnte. Die Deffnungen fonnten mit»

tets eines D ürdjens auf» unb gugemadjt roerben.

B us bem B ortjaufe führte eine hotgftiege auf ben S tod . D o rt befanb fich ein größerer B a um , ber „ t ß e n " (Bühne) genannt mürbe. B on b o ri gelangte m an in bie an brei Seiten befinbtictjen Kam m ern. B o rn , über ber 2Bohnftube,

— in ben am B in g fteßenben h ä u fe n über ber Saube — befanb fid j eine große Kam m er ober 3toei fteine, metcfje 3U S chlaffam m ern fü r bie ermadjfenen K inber, hauptfädjlich SBäbctjen einer größeren g a m itie bienten. Ueber bem S tübet m ar bas B a u d jfä m m e rle in unb ber oorberen Kam m er gegenüber bie h in te rfa m m e r, bie auch als B o rra ts fa m m e r unb K ornfpeidjer oermenbet mürbe. 2In ber oierten Seite, gegen ben h o f, fam m an burch eine D iire auf einen tjötgernen © ang, b. tj- auf öte ©aterie. Das obere S to d m e rf m ar nänt»

lid j außen an ber g ro n t unb gegen ben h ° f 3«, bie Seitenm auer entlang, an manchen h ä u fe rn fogar rin g su m , m it einem offenen © rfergang (©aterie) oerfeßen, oon metchem hie unb ba eine Stiege in ben h o f fjiuabfütjrte.

B u f biefem © ang trodneten bie SBeiber bie StBäfche, bie DudEjmadjer bas Dudj, bie Schuhmacher unb © erber bie häute, bie K ü rfd jn e r bie Sette.

SSei ben Stein» ober Siegettjäufern mürbe gemöfjnlid) n u r an ber hof=

m auer ein hotsgang errichtet, an ber g ro n t hatte n u r bas S g ige ttjrj'ha u s eine B r f abe. (Siehe Karpathentanb, IX. Safjrg. 1936, S . 79!)

h in te r ben h ä u fe rn erftredte fich ber lange h ° f/ auf bem ber h ol3= fdjuppen unb bie SBirtfdjaftsgebäube: bie S taltungen (Biel)», Sdjmeine» unb h ü tjn e rfta lt) m it heu» unb Kteeboben, bann bie Kam m ern fü r h a d fru ch t unb

©erätfcfjaft aufgeführt mürben. Den h ° f fcfjtoß bie quererbaute Scheuer ab.

h in te r biefer gelangte m an in ben D bftgarten unb oon b o rt burch bie Saun»

lüde aufs gelb.

Die hotghäufer m it ben tjötgernen fiauben troßten fange S e it ber SBiber»

m ä rtig fe it ber SBitterung, aber ben geuerbrünften fonnten fie nicht miber»

ftefjen. S ie fielen attmätjtich B ränben gum Opfer unb m ürben nicht mehr errichtet.

II. ttußbtingenbe Bauten.

B o n jenen B auten am B in g , bie ber ©emeinbe ftets Bußen 3U tragen pflegten, m it! ich bie Schuten beifeite taffen, ba ich fie

fd)on

im Karpathen»

(19)

lernt), IX. 3al)rgang, 1936, S . 72— 79, beijcmbelt habe. 3d) befjanble n u r bie öffentlichen Sauten, bie ber ©emeinbe m ateriellen Elutjen bringen.

1. B a s © e i n ft ü b e l, S t a b t h a u s , 5) o t e l.

3n ber Sttitte bes fRinges fteljt ein fetjönes, mobernes ©ebäube, bas

„5)0t e l " . (Siei)e bas 1. S ilb !) S e in ^un ba m en t unb bie Elufienmauern Mieten auf 3al)rhunberte 3uriicf unb ber jetpge S a u hot feine lange ©efefjichte.

5. Silb.

Bas ©einftübet (Stabttjaus), bie gieifd)bänfe, 3)tarien=Statue unb bie gtoei Seiche-

Sin ber erften ijä lfte bes X V II. Siahrhunberts fafjte bie ©emeinbe ben

©ntfchlufj, in ber Eftitte bes Etinges eine © e inftub e unb b arunter einen ent=

fprechenben SeEer gu erbauen. 3 m 3af)re 1640 begann m an auch m it bem S a u eines langen, tiefen, geräumigen Seilers”). Sie 3ahrgahl m ar noch ®or einigen 3ahren im unteren SeEer an bem S iirfto cf gu lefen.

3m folgenben 3ahre „ if t " über ben Seiler „bie © e inftub e unb ©emölbe, aud) embere gugehörigen Sachen (b. h- S ofalitäten) aufgebaut unb 3uge=

richtet roorben110)-"

Einfangs mürbe bas ©ebäube amtlich „ © e i n h a u s " genannt11), fpäter

„ © e m e i n b e = © i r t s h a u s " ober „ S t ä b t i f d j e s © i r t s h a u s " 12), aEgemein aber n u r „ © e i n ft ü b e I" , obroohl bie © e inftub e hübfd) grof) mar.

Siefe Senennung prägte fid) bann fo feft bem ©ebäetüniffe ber Seoötferung ein unb oererbte fieh oon ®ef<hle<ht gu ©efchtecht, baß oiele bas ©ebäube ftets n u r © e in ftiib e l fyefcn, obroohl es feit 1815 eine Diel roichtigere Se=

ftim m u n g hatte.

Sluf bie © e inftub e begann m an nämlich im 3ahre 1808 ein Stocfm er! gu bauen, um es gum S ta b tfa u fe gebrauchen gu iönnen, ba bas gemefene ein=

ftöcfige Stabthaus (Eh. 216, jetgt ©enbarmerie=Saferne) fü r eine Schule ein=

geräum t mürbe. B er S a u bauerte 8 3ahre13), fo bafg bie S ta b to b rig fe it erft im 3ahre 1815 in bas neue S tabthaus überfiebeln tonnte, mo fie bann bei=

nahe 100 3ahre lang amtierte.

°) Iß rot. Such 1686. €>. 178 im ©emeinbearchio.

10) ©benbort.

11) 3ticf)terrechnungen oon 1692 an im ©emeinbearchio.

12) Sichterrechnung oon 1811 im ©emeinbearchio.

13) Nötigen bes roeilanb © « « r s Sofef Sotfchner aus bem ©emeinbearchio.

(20)

S eim großen Reiter (1827) brannte aucfe bas üßeinftübel ab, aber ber

©ifeungsfaat unb bas 21rcfeio tonnte bocfe burcfe ben ißäcfeter Sofef S ie ra ge»

rettet roerben, mesfeatb ifem bie Sepräfentan3 am 17. Sänner 1829 sur Selofe»

nung non bem 5ßacfet3ins (612 fl.) eine SDtonatsrate, 51 fl. nacfeliefe14 *).

S as £)erricfeten bes ©ebäubes foftete 1380 fl. 383^ dn 1B).

Saß fiefe bas ©tabtfeaus unb bas ©emeinbe»2Birtsfeaus unte r einem Sacfee befanben, m ar nicfet n u r gefefemibrig, fonbern es erregte aucfe, befonbers in neueren Seiten, bei manchen SDii^fatlen. Um biefem ^uftan be ein ©nbe 3U machen, macfete S o ta r Sofeann Sofeäcs am 29. S u ni 1909 ber Sepräfentans»

fitju n g ben Sorfcfetag, an ber S tätte bes ber ©emeinbe angefeörenben Kaufes S r . 217 (mo jefet bas fü r ben ©emeinbenotar erbaute ija u s ftefet) ein neues

©emeinbefeaus 3U bauen unb bas jefeige alte ©emeinbe» unb Sßirtsfeaus (iffieinftübel) 31t einem mobernen ©aftfeof (i)o tel) unb ©aftfeaus um3ugeftaiten.

S ie Sepräfentans nafem biefen Sorfcfetag, nact) langer B eratung, grunb»

fäfelirf) an unb betraute ben S aum eifter 21nton S re f3tr)enf3it) jun. m it bem

© n tm u rf bes p la n e s unb bem ßoftenooranfcfetag fü r bas neue ©emeinbefeaus.

S e r S aum eifter legte beibe am 18. gefc-** unb 7. S tä r3 1910 ber Sepräfen»

ta n3 oor. S e r ißlan gefiel, aber ben S?ofiera>oranfcfeiag fanb m an 3U feocfe.

S a meinte ber S o ta r, menn m an bas jefeige ©emeinbefeaus 3U einem mo=

bernen ©aftfeof unb ©aftfeaus umgeftalten mürbe, tonnte bas S o ta ria t, m it S e iftim m u n g bes Dberftufetricfeters, im ©toctmerfe, an ber öfttidfeen ©eite, gans abgeteilt, oerbleiben. S ta n möge bafeer ben ©emeinbeoorftanb be=

trauen, ben ißlan unb ben Sioftenooranfcfelag burcfe bas © taatsbauam t unter»

fucfeen 3U laffen unb oon bem Sisegefpan bie oorläufige S aubem ittigung 3U erm irten.

S er Sorfcfetag mürbe sitm Sefcfeluffe erhoben unb aucf) burcfegefüfert.

Sen S a u erfeiett im Offertmege 21 n 10 n ^ ö b e r l i n g , S aum eifter 3U Subapeft, aber aus Seutfcfeproben gebürtig. S e r m it ifem gefcfetoffene Ser»

tra g mürbe burcfe bie Sepräfentans am 7. Sooember 1911 gebilligt unb burcfe ben 2R uni3ipalausfct)uf3 3« S e u tra unter Safe! bes iß ro to io lis 675, ber 21bmi=

n iftra tio n 5234/1912 genehmigt16).

2Bäferenb ber Sem olierung unb bes Sauens, 0 0m 1. S tärs 1912 an, mürbe ber ©cfeanf in bas 5)aus S r . 217 oerlegt.

S o n bem ©ebäube liefe m an bie oier ©eitenm auern ftefeen unb bas 3n»

nere tru g m an gän3iicfe ab. Silles mürbe nact) bem ißlane bes Slnton Srefstpenfstp jun. umgeftaltet.

S ie ©eitenm auern mürben erfeöfet unb bem SSnnern gab m an eine neue

© inteitung. 2In bie g ro n t tarn ein S a lfo n unb oerfcfeiebene Sersierungen, auf bas ©ebäube ein Stanfarbenbacfe, oben in bie S titte ein 2lusficfetserfer.

S e r S a u mürbe nocfe in bemfelben Safere fertig.

Unten befinbet fiel) bas SBirts» unb ©aftfeaus, oben an ber Sorberfeite ber S a tsfa at, gegen Dften bas N o ta ria t unb feitm ärts finb © aftsim m er.

S ie Ü ntoften beliefen fiefe auf ungefäfer 70.000 fr o n e n 17).

Sas fertige, fcfeöne ©ebäube erfeiett ben Sam en ,,S)0 t e 1", mie bie Stuf»

feferift an ber g ro n t oertiinbet. S as S o li feält aber noefe im m er an ber Se=

nennung bes alten ©ebäubes: „S te in ftü b e l" ober „© tabtfeaus" feft. Sas 3Bort „$)otel" ober „© aftfeaus" roirb menig gebrauefet. „©emeinbefeaus"

„Satfeaus" ober ,,©emeinbe=2öirtsfeaus" ober „@emeinbe=@aftfeaus" feört m an nie.

S t it ber Serroaltung bes 2Beinftübets, besm. bes Rotels unb ©aftfeaufes befafete fiel) bisfeer bie ©emeinbe nicfet felbft, fonbern fie gab felbige in Sacfet Dbmofel ber S a r i n s fiefe nie auf eine gröfeere Sum m e ©elbes belaufen

14) S r °t- Sefjionate 1786—1831. €>. 226, im ©emeinbeanfeio.

15) Sicfeierrecfemmg oon 1828 im ©emeinbearefeiu.

1C) Sie SrotofoIIe ber ermähnten Sepräfentansfifeungen befinben fiefe in ber

©emeinbetanätei.

17) Stitteitung bes 21nton Slöberling.

/V> ‘‘i A

(21)

ftatte, — la u t 5Rid)terred)nung Dom 3af)re 1766 m ar ,3ins Don ber SBeinftube 15 f[., im Saljre 1811 oom ®emeinbe=2Birtst)aus Strenba (S ins) 464 fl., in t Sat)re 1829 612 ft.18), in neuefter ,3eü 8000 Kc10), — tru g er gur Secfung ber oerfdpebenen 2fus(agen bod) etmas bet.

2. S e r © e m e i n b e « ( o b e r ft ä b t i f cf) e) t e l l e r .

S er Setter unte r bem SBBeinftübet gehörte, mie es bie bis gur neueften

S

eit non innen I)in fütjrenbe Stiege bemeift, ¿afjrtjunberte tjinburcf) gu bem ebäube, mo ber 2B irt bie © etränfe aufbemafjrte.

S er eigentliche ©ingang in ben Setter befinbet fid) an ber öftlidjen Seite bes ©ebäubes.

S e r S d ja n f non ©etränfen, m e tie r taut bem gmifdjen ber ©emeinbe unb bem © ru n b fje rrn , © rafen älteren Sotjannes fßälfft) non ©rböb, am 4. SJluguft 1779 gefdftoffenen, burd) S ö n ig in SRaria S^erefta am 19. 2luguft 1780 unter«

fertigten unb burd) bas ttteutraer S o m ita t am 13. J ä n n e r 1781 beftätigten

„ C o n t r a c t u s p e r p e t u u s " (ftanbfjaften ober immermätjrenben Ser«

tra g ) als tRegate = iRedjt ber ©emeinbe gebührte20), mürbe bis 1869 oerpaef)«

tet unb bie S ta b t hatte baoon ftets ein fietjeres Satjreseinfommen. 3 um Semeife feien hier menigftens einige Angaben aus ben fRidjterredjnungen an«

geführt: Sm Safjre 1692 ift Dom SBeintjaus eingefommen 49.38 ft., oom S rä u tja u s 641.99/4 ft.; im Satjre 1766 Dom 2Beint)aus 302.25 ft., Dom Sräu«

tjaus 1924.78 ft., Don SBranntmeinf R affern 698.8214 ft., Dom ttftatgbranntmein 56.3214 ft.; im Satjre 1783 m ar ber SBeinfdjanf oerpadRet um 640 ft., bas S rä u tja u s um 1800 ft., bie S ranntm einbrennerei um 590 ft.; im Satire 1811 erhielt bie ©emeinbe oom SBeinfdjanf 3918.21% ft., Dom SSräufjaus 1168.40, oon ben 'Dtatggettetn, begro. oom SRatgbranntroein 687.80 ft.21) ufm.

Sm 3at)re 1869 nafjm bie ©emeinbe ben S d ja n f Don © etränfen in ihre eigene Serroattung. 2tm 23. D ftober b. S. befdüofj fie näm tid), ,,baf) fie fid) bas SRedjt Dorbetjatte, attertei geiftige © etränfe — m it 2iusnaf)tne bes SBeines

— fü r bie S djenftjäufer — bas ftäbtifdje 2Birtst)aus m it inbegriffen — gu nerfebaffen; fäm ttidje Sdjenfen fotten oerpftidRet fein, bie ftäbtifdjen ©e=

trä n te : als S p iritu s , S tim o m i^, 2Bad)t)otberbranntmein (93oromitfd)fa), tRojfotis, Süm m etbranntm ein u. a. non ben @emeinbe=Sd)affern gu begießen unb um ben burd) bie ©emeinbe beftim m ten fßreis gu oerfetjieiffen. Sie ©nt«

tofjnung dou einem ©inter obiger © etränfe mürbe auf 2 ft. feftgefeßt, metefje jeber Sctjenf non ben S d ja ffe rn ermatten foil. Siefe merben oerpftid)tet, bie

© etränfe im gleichen ©rabe unb im gleichen g re ife gu oeräujgern22)."

©teichgeitig mürbe aud) bas Serm attungsperfonat gemäbtt: ein ttRanipu«

tant, gmei Stusfofger — in neuerer Seit ift n u r einer — unb ein S ontrotteur, bie nad) SBeifung bes ©emeinbeoorftanbes itire 2tm tsp ftid)t erfüllten.

S ie ©emeinbe fa u ft bie © etränfe im großen ein, ftettt bie g ä ffe r im

©emeinbe=Setter auf unb oerfdjteifjt b ort bie © etränfe meiftens in größerer Q uan titä t. Satjrgetjnte tjinburd) m ar bas minbefte Q uantum 5 ß iter.

S o m it oom ttBeinftübet aus niemanb m etjr in ben Setter geben unb oon ben © etränfen nehmen fönne, mürbe ber oon bort i)infüf»renbe ©ingang gteid) im Sat)re 1869 nermauert.

9Rit ber g e it tnandjer Sd)enf bie 2tnorbnuna bes oberroätjnten Se=

fd)tuffes aufjer ad)t unb beftettte fid) anbersmotjer © etränfe. 2tm 19. Stprit 1888 fafgte besmegen bie SRepräfentang ben tBefdjiuf), bafj, oom 20. 2 tpri( an«

gefangen, bie Sdjenfen 5Rum unb fonftige © etränfe n u r aus bem ftäbtifdjen Setter begietjen bürfen23).

ls) 5m ©emeinbeardjio.

in) Sftittetlung bes ipädjters 2tnton Qeifel.

2«) 3e r Vertrag befinbet fid) in ber ©emcinbefangtei.

21) 5m ©emeinbeanbio.

22) Das ißrotofoll bes Sefdjiuffes befinbet fid) im ©emeinbeard)iü.

23) ©benbort.

(22)

S e r SBeinfcßanf oerblieb fo, töte früher, frei. Seber Sffieinfcßenf tm rfte ficß nämlicß ben SEBein befiellen, moßer er moEte, m ar aber oerpflicßtet, oon jebem ausgefcßenften ©im er 2 fl. in Sie @emeinbe=S?affa ein3U3aßien24).

©egen ©nbe bes »origen Saßrßunberts naßm bie ©emeinbe 3U ben an=

beren © etränfen auiß ben 2Bein in ißre S erm altung.

A m 27. SJlär3 1926 mürbe befcßloffen, baß 3U SefteEungen oon ®eträn=

fen fü r ben ©emeinbe=$eEer n u r bie ite E e r^ o m m iffio n berechtigt ift, melcße außer bem ©emeinbericßter aus brei ERitgliebern befielt. Sen SejteEungs»

fcßein müffen ftets 3mei ÜDlitglieber unte rfertige n 23 *).

Sn neuefter 3 e it m ürben bie ftrengen Anorbnungen ber 2Sefci)Iüffe oon 1869 unb 1888 abgeänbert, inbem bie ©emeinbebeßörbe ben Gcßenfen — außer benen in ben @emeinbe=Gcßenfßäufern, nämlicß im ©aftßaufe bes Rotels unb im S räuß aus — es nacßfießt, menn fie bie © etränfe anbersmoßer befteEen.

S o n ben geiftigen © etränfen merben bie S ra nn tro e im G o rten im ©e=

meinbe=SMler, ber SfiSein im S?uria=$eEer (9fr. 218), bas S ie r im ©isfeEer eingetagert.

S e r ©emeinbe=®eEer tru g ber ©emeinbe Saßrseßnte ßinburcß einen be=

beutenben 91ußen. S ie Auslagen fonnten größtenteils oon bem ^Reinertrag beftritten merben. ¿)eut3utage aber, ba ber Serfcßleiß ber geiftigen ©e=

tränte, mie ermähnt mürbe, feßr abgenommen ßat, b rin g t ber SleEer ber

©emeinbe n u r geringen ©erninn.

3. S i e f 5 1 e i f c f ) b ä n E e .

2Benn m an bas S ilb bes alten Sffieinftübels genau in Augenfcßein n im m t, bem erft m an fofort, baß bas ©ebäube nicßt fpmmetrifcß ift unb baß m an bas öftlicße ©nbe, nämlicß bie A rfabe fpätcr ßin3ugebaut ßaben muß.

Sies ereignete ficß aEer Söaßrfcßeinlicßfeit nad) im Saßre 1686, als neben bem ©ebäube bas © efängnis (Seteftop) erbaut mürbe20). g u ¿leidjer 3eit muß über bem © efängnis unb bem ©ingang in ben @emeinbe=$leEer bie A rfa be erricßtet unb bas ß o fa l bes am ©nbe bes ©ebäubes befinblicßen, aber fcßon aufgelaffenen ©emölbes ben gleifcßßauern fü r g l e i f c ß b ä n f e ge=

rä u m t morben fein. (Gieße bas 5. SBüb!)

S as geräumige ß o fa l erftrecfte fitß entlang ber gansen öftlicßen Geile bes ©ebäubes, oon ben im ©ange martenben Kunben burcß eine 9Rauer m it großen Deffnungen abgefcßloffen.

S e r ©ingang in bas ß o fa l, b. ß. in bie gleifcßbänfe befanb ficß in ber SRitte. Semnacß mürben fie burcß bie an beiben Geiten befinblicßen unb m it einer S üre oerfeßenen ERauern in smei Seile geteilt. Sn jebem Seile maren nebeneinanber 2, be^ro. 3 Abteilungen, b. ß. 2. be3to. 3 fyicfftöcfe fü r ebenfooiel gleifcßßauer. h in te n im ©ingang m ar bie Subenfteifcßbanf aucß burcß eine m it Süre oerfeßene ERauer abgeteilt.

S ie Deffnungen mürben m it g aE türen oerfcßloffen, bie ßerabgelaffen unb auf sroei Gtüßen gelegt, als Sifcße bienten.

,3u b e g in n biefes Saßrßunberts ßat m an bie Qlctfc^bänfe re fta u rie rt.

S ie g a ü tü re n mürben burcß 2R arm ortafeln erfeßt, bie Sogen ber A rfabe, m eil es ftänbig 30g, oerglaft, unb ber ©ang an beiben Geiten m it S üren oerfeßen.

S ie gleifcßbänfe geßörten la u t bem ftanbßaften S e rtra g 0 0m 4. A u g u ft 1779 aucß 3U ben ©emeinbe=)Regalien unb mürben ftets oerpacßtet. ißäcßter maren bie gleifcßßauer, bie bafü r im X V III. Saßrßunbert 50 fl., im X IX . unb jeßigen Saßrßunbert 40 fl. ißacßtgelb 3aßlten27).

S as jRinbfleifcß b urften bie gleifcßßauer ausfcßließlicß n u r tn biefen gteifcßbänfen ausmägen.

24) ©benbort.

25) ©benbort.

2e) ißrot. Aucß 1686. S. 6» im ©emeinbearcßio.

27) Aicßterrecßnungen im ©emeinbearcßio. — SJtitteilung ber g-leifcßßauer.

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2) im einzelnen naepgemiefen pat.. Diefe 'SBafchidjaiffel hieß SReitfcha. SBir m uffen einfpannen unb fahren.. Scfealtenbes ©eiäcfeter bracfe aus.. S te blieben bem

öfterreid)) niebergelaffen hatten. Die ßangobarben oerlegen nun ihre Sifee in bie ©bene norbmeftlid) ber Xheife- Öhr König 2Bado (geft. 540) behnte feine

Siefe Surfchen haben fich etroas 3um trinfen (aber nicht immer) mitgenommen, haben fidh bte Stäbchen ausgeroählt, 3U roelchen fie eben gehen roollten.. einem

Die Unterbringung des Spitals unb ber Schule in einem -häufe mar aber uncereinbar. Der Pfarrer, als Direttor der Schule, drang mehrmals darauf, dah die ©emeinde

(tritifcße ©efcß. Sbcr aucß, bie ©tabt roirb im Solfsmunb oft nur mit Topfcß bejeicijnet. nacß, Dobfcßau). &amp;s ift alfo nicßt ausgefcßfoffen, baß ber O rt

fiutfurfchöpfungen, bie ber (Bemeinfchaff bienen, bürfen w ir ftof} bet gegenwärtigen Jtof nicht 3ugtunbegehen taffen, ltnfer „fiatpathenianb“ iff ein foldjes

tigften Munbartaruppen ber $ips unb bringt bann für eine Uteitje oon Dberäipfer ßauttoanbeln munöartgefdncijtlicfje ©elege, um bie iferfunftsfrage

Tertia pars super secundo decretalium domini N icolai siculi abbatis panormitani una cum novis et exquisitis additionibus domini Bernardini Landriani nec non