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Aus der Heimath. Ein naturwissenschaftliches Volksblatt, 1862, No. 23.

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Academic year: 2022

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Rohinäszlen AmtlichcsOrgandesDeutschenHinnboldt-Vereins.

Wöchentlich1Bogen. DurchalleBuchhandlungenundPostämter für vierteljährlich15Sgr.zubeziehen.

processi-

No. 23. Inhalt: AusderTagesgeschichte. Die Schließmnndschnecken.

VonDr.OttoDaninier. Kleiner-e Mittheilnngen. Witternngsbeohaehtnngen Mit Abbildung.—- Leucht-

1862

Aus der Tagesgeschichta

Karzeriteifclicriehtvon Dr.It.Drehin.*) SiewünschenvonmirEinigesüber dienunmehrbe- endeteExpeditionSeiner HoheitdesHerzogsvon Coburg- Gothazuerfahren,umesdenLesern Unserer liebenHei- inath initzutheilen. Hier habenSie einenkurzenBericht über das, was ich fandundderBeobachtung besonders werth hielt.DieErgebnissederReisesindfreilichvielge- ringer ausgefallen,alswiralleerwarten durften; dochist diesglücklicherWeisenicht unsere Schuld. Seine Hoheit derHerzogwurde durch dieverzögerteAnkunftdesfürihn bestimmten Kriegsdampfers14TageinEgypten aufge- halten,undmirhatdasleidige Fieber,welchesunsereGe- sellschaftso schwerheimsuchte,mehrals einDrittelder

mirohnehinsokärglichzugemessenenBeobachtungszeitge- rant! Aberichhabe zweimir vollkommen neue Beobach- tungsgebietekennengelerntund inihnendieAugen nicht in dieTaschengesteckt: dasist dochimmerEtwas. Trotz allerHastUndEile,mitwelcherwir(der unsnahenden halber)reisen mußten,sind Undtheilweise

neue Beobachtungengemachtworden, undwenn Siemir IsAnf meineBitteverfaßtemirHerrI)1-.·Brehnigleich nach seinerHeimkehkam 2(z,Mai diesen AhriszeinesTheiles derwissenschaftlichdoch nicht ohne Erfolggebliebenengene..sp-

sonst erlauben, über dievon Jhnen gerneingehaltenen Grenzen hinwegzuschweifen,willich IhnenmitVergnügen Einigesdavon mittheilen.

Unsere Reiseimtropischen Afrika hatsiehaufeinein ziemlich beschränktenGebiet bewegt;ivirhabennur den Küstenstricham rothenMeere, die Sam cha ra derEin- gebornenunddieAlpeiilandschaftder Mensa-undBogos- länder durchzogen:aber dieserkleineRaum bietetdem NaturforscheraußerordentlichVielesdar.

DieSamcharaisteineigenthümlichesMittelding zwi- schenWüsteundSteppe,einfürdenKenner Afrikasim höchstenGrade anziehender StreifenLand. Das ganze Gebiet liegt imRegengürtelundzeigt gleichwohlnur an dengünstigenStellen denReichthumund dieFülleder Wendekreisländer.DeraltePluto hat hier ebensoge- haustundgewirthschaftet,wie in dem angrenzendenrothen Meeroder imbenachbartenHochgebirge,undes der milden Hand FIOWI fast Unmöglichgemacht, ihren grünenPflan- zenschmuckaufdie Bodendeckezulegen·Die Samcham ist trotz des belebendenWassersimGanzensarm unddürf- tigSebliebmsAbersie kannnirgendseineeigentliche WüstegenvanntvwerdenEinwahres Wirrsalvonvolka- UischenHUgDIFUhMUndBergen wechseltinihrmitNiede- rnngundThalern. AufdentiefschwarzenBergenklettern

Knien-HEX-

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dieMiniosen, wenn auchnur inverkrüppelteneinzeln stehendenBüschen,biszudenGipfeln hinan-,indenNie- derungen erhebensich überverschiedeneGräserundKräuter, fürderen Benennung ichpflanzenkundigersein müßte, Tamarisken undZissiphus,unddaendlich,wodasdem Gewirr derBergeentsprechendeNetzderRegenbetten sich hinzieht, offenbart sich ihnenderganze Reichthumunddie PrachtderTropen. Hiersind dieMimosenwassergesättigt zugewaltigenBäumen emporgewachsen,Undeinganzes HeervonSchlingpflanzenallerArthaben ihreWipfelum- rankt unddurchzogen,haben dieprachtvollstenLauben und auf großeStrecken hinDickichte gebildet,welcheselbst demAugeundurchdringlich sind.

Solche Verschiedenheit bedingt nothwendiger Weise einereichhaltige Thierwelt. Manchevon denschwarzen Gebirgen sind reichgenuganPflanzenundBäumen, um

selbstden vielbegehrendenAffenund zwardem grauen Pavian, Cynocephalus Hamadryas, zugenügen;andere bietenwenigstensderlieblichenGazelle, derenAesung hauptsächlichausEllciniosenblätternbesteht,alleErforder- nissezuerwünschtemAufenthalt,währendaufden breiteren Ebenensich zweiandereAntilopeninzahlreicher Menge umhertreiben,dieprachtvolleBeisa derEingebornen, Antilopc Beisa, dereigentlicheOryxbockderAlten,und diestattlicheAntilope sömmeringii,welche, zu kleinen Trupps vereint, schonvon fern dieAufmerksamkeitdes

·JägersunddesForschers auf sich zieht.DieDickichte

andenUfersäumenderRegenbettenbeherbergenihr eigenes MitgliedderFamilie,das kleinereizende Zwergböck- chen,A.Hemprjchiana, welches alsselteneAusnahme unter denSäugethierenintreuinniger Ehelebtundnur paarweise gefundenwird zujederJahreszeit. Große HeerdenvonstattlichenRindern, demafrikanischenZebu angehörend,weiden hielr.«monatelangunter solchemGe- wilde;dasmuntere VolkderZiegenundmehrereRassen derhaarigen SchafemitdemgewichtigenFettschwanzebe-«

lebtinanziehender Weisedie dunklen Berge. Aberneben demWiederkäuerfindet sich nochanderes Wild. Derkleine abyssinischeHaseist überausgemeinund,weilseinWild- pretebensowohlvondemChristenalsvon demMuhame- daner jener Gegend verschmähtwird,sodummzudringlich, daßnur derMangel anFleischdenJäger vermögenkann, solchalbernen Gesellen eineLadung SchrotaufdenPelz zubrennen. AuchdieDickhäuterstellenihrenVertreter, undzwarindemungeheuerlichenSchwein, welches zu EhrendesaltenAeliau seinenNamen trägt.

DaßbeisolchemReichthumanleichtzuüberwältigen- derBeuteauchdasHeer der Raubritter nichtfehlt, läßt sicherwarten. DergewaltigeLöwestreiftvonseinenGe- birgen herunter,umhier Jagdzumachen. Ersindetin denvon Schlingpflanzen umsponnenen Gebüscheniüberall sichere Zufluchtsstättenundwird sodreist,daßer am

hellen lichten TagezurJagd hinauszieht: aufmeinerersten Untersuchungsreise sah ich ihn aufeinemniederen voll- kommen pflanzenfreienHügelinderMitte desNachmittags Umschau halten, jedenfallsinderAbsicht, sichfürdenkom- menden Abend einen geeigneten Jagdgrund zuersehen.

DerLeopard ist seltener; verhältnißmäßigumso häufiger aberistderafrikanischeGepard, Cyanilurusguttatus, für WelchendieSamchara geradedasgeeigneteGebiet zusein scheint.MeinlieberFreund,Baron d’Ablaing, erlegte diesen sonderbaren Burschenamhellen Mittage, als er ebenimBegriffwar, einevon meinem Gefährtenange- schosseneGazelleinBesitzzunehmen.ZweiSchakale sindhäufig;derweltverbreitete Fuchsdagegen scheintsehr selten zusein. Dazukommen nun nochdergemalte

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«Hund,dervon Rüpell mitFugundRechtals eigene Artaufgestellte afrikanische Wolf,Canis ksmelicllszdazu ist zurechnendie überall ungemein häufige gefleckte Hyäne ein eben soarger Feigliiigwie diegestreifte;—

hierzu müssenwirzählendiezahlreich auftretendenMan - gusten, dienach allen Erkundigungen vorkommende ZibethkatzeunddieGinsterthiere. -

Siesehenaus diesenAngaben,daßesStoffgenug zur Beobachtunggab,undtrauen mirsicherlichzu,daß ich keinenAugenblickversäumt habe.um möglichstAusführ- liches über das LebendieserGeschöpfezuerfahren.Na- mentlichdieAntilopen haben michvielbeschäftigtundmir Gelegenheitgeboten,übereinzelnesnoch immer dunkle ausihremLebeninsKlare zukommen. Ichglaube für manchenIhrer Leser hierbemerkenzumüssen,daßgeradesie von mirmitvielerTheilnahmebeobachtetwurden. Ueber dasBetragen dieser Thierewußteman eigentlich soviel alsgar Nichts;kannte man janoch nicht einmal die hauptsächlichsteAesungdersGazellez wußteman doch noch nicht wievielJungesie setzeundzu welcherZeitl!

Das beweglicheVolkderVögelbotmirbekanntere Erscheinungendar· FürdieMitglieder dieser Klasse ist esjaeinLeichtes, dieGebirgeundSteppen zuüberstiegen, welchezwischenderSamcharaundmeinenfrühernBeo- bachtungsgebieten liegt. Umso sonderbarerkamesmir vor, daßein im Sudan häufigerGeier(Gypsbcngalensjs) hiergänzlichfehlteundderdortgemeineschmutzigeAas- geier(Neophron perjnopterus) sehr seltenaustrat; wie überhauptdieFamiliederRaubvögelnurspärlichvertreten zU feinschien.DieSchlangenjäger,zumalderSekte- tärundderGaukler, waren aufsoergiebigenBeute-O plähen natürlich vorhanden,und auchderErbfeinddes Hasen,derRaub adler, fand sichziemlichzahlreich-,meine Lieblinge,dieEdelfalken,abervermißteich gänzlich. Jch bemerkte nur einigeVettern unseres Sp erbers, Schurken und Spitzbubenwieer. Aufdas kleineHeerderSing- undSchreivögelwillichnicht eingehen; wohlaber muß icherwähnen,daßdie beidenGebieteSamcharaundHoch- gebirgemir inrecht anschaulicher Weise zeigten,wieeng begrenzt oftdieVerbreitungeinesVogelsbleiben kann.

Sofand sichin« der Samchara nur eine ArtdesHonig - saugers und zwarzahlreichvor, währenddasGebirge deren dreiaufzuweisen hatteundzwarebensodieThäler, wiedieHöhedesGebirges ihre eigenen. Ganz ähnlich verhieltessichmitdenTauben, unter welchen namentlich inderSamcharadie Lachtaube n, dieeigentlichenwilden Stammeltern unseresHausgeflügels,einehervorragende Rollespielten,währendimGebirgedieso lebhaftandie Papageienerinnernde Columba erbyssinicaalseigentliche heimathsberechtigteArt angesehenwerden mußte.Mit denHühnernwaresnichtanders. AlleDickichteanden Regenbettenwaren mitdemrothkehligen Frankoli n-

huhn bevölkert;imGebirge verschwand dieses schöne Thier sofort,aberanseineStelle tratdergrößerePier-inco- IinErkellii und aufdenHochebenenVon Mensadas Perlhuhn. AehnlicheBelegekönnteich Ihnen noch vielgeben, dochdenkeich, daß schondiemitgetheiltenge- nügenwerden,umJhnenzubeweisen,wiegenau iches mitjedem Einzelnenmeiner gesiederten Lieblinge nehmen mußte.DieWüstenhühner unddieTrappen gaben uns Gelegenheitzuanziehender JagdundBeobachtung;

den in der Samchara nicht seltenen Straußen be- gegneten wiraber leidet nicht. Alsbemerkenswerther-

wähneichJhnen noch,daßwirindemjetztfastwasserlosen Gebietdennoch Sumpf-UndSchwimmvögelfanden. Jn einemRegenbette,welches hierunddanurLachen bildete,'

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gewahrtenwir einenFlugder schönenegyptischen G änse,vondenenauchglücklichein Stück erbeutetwurde.

Sumpf-undStrandvögelwaren häufig.Wennman be- denkt,daß dieerwähnteGans einechterFlußvogel ist, mußman sichbilligwundern über dasGeschick,mitwelchem dieVögel jedessnur einigermaßenNahrung versprechende Plätzchenaufzufindenundauszuniihen verstehn!

Aberich habe Ihnen fastnochetwas Merkwürdigeres zuerzählen. Ineinemsehr schwach fließendenstark salz- haltigenBette, woder dünneWasserfaden sichnur hier unddain kleinenTümpeln sammelte, sah ichzumeinem nicht geringen Erstaunen—— einetwa vierFuß langes Krokodil. EinBlickauf die Karte belehrtSie, daßin deinvonuns bereisten Gebietweit undbreitkeineigent- licher FlußvomGebirgeauszumMeere führt;denn die dunkelnLinien, welche Sievielleichtbemerken,sind Nichts weiter, alsStrombetten, welchenurwährendderZeitder Regenvon denandenöstlichenGehängendesGebirges her- abströmendenundzwischendemHügelgewirrderSamchara sichsammelnden Gewässern erfülltwerden. EineVerbin- dungmitgrößerenStrömen,etwa mitdemNil oder einem seinerZusiüfse,mitdem nochräthselhaften,vielleichtmün- dungslosenAin Sabagibtesnicht:wie kam dasKroko- diljetztandenOrt,woichesauffand, aneinenOrt,wo eskaum mehr Platzzufreier Bewegung hatte,als in einemunserer Thiergärten,wodiekleinenFische,welche indemWasserhinundher huschten, ihmkaumNahrung zu bietenschienen? Ich habemirüberdieses Räthselver-

geblichdenKopfzerbrochen. »

Außerdiesemharm-undmachtlosenSproßgefurchteter Ahnen zeigtedieKlassederAmphibien, hauptsächlichnoch in denEidechsen, zahlreicheVertreter. Dawaren fast alleAfrika zukommenden Sippen dieser schmucken,beweg-

358 lichen Gesellschaftvertreten. JederSteinhaufenwar ein Tummelplatzdergewandten, farbenprächtigenGeschöpfe, welcheunter demGluthstrahldertropischenSonneeine ganzandere Regsamkeitinleiblicherwiegeistiger Hinsicht offenbaren,alsbei unszuLande. Werhier hättesam- melnkönnen, würdesicherlichvielesNeuegefunden haben!

Schlangenwaren seltenundFröscheundKröten nur hie und daunmittelbar amWasserzusehenUnd zUhören- Dagegenkonnteman fastmitSicherheit daranrechnen- inallengrößerenTümpeln eineWasserschildkrötezu

finden.

Daß dieKlassederFische nichtganzunvertreten war, habe ichbereitserwähnt.Fürihr Vorhandenseinistleich- tereineErklärung gegeben;sie kamenjedenfallsvomMeer heran währendderpaarStunden nachstarkenGewitterm indenenjetztleereStrombetten zuFlüssen umgestaltet waren undihre Wogenunmittelbar bisin dasMeer sen- denkonnten.

Ueberdiewirbellosen ThierevermagichIhnenNichts zusagen;ichhabegar nicht erstangefangen, sie«zu beobachten. DieArtenzahlderverschiedenen Klassenund Familien schienmireinegeringezusein;aberjedeArtwar inzahlreicher Mengevertreten. Daßdie Tropenin den herrlichsten Tagschmetterliugen ihreganze Pracht undallen Zauber ihrerMalerei entfalteten, glaube ich Ihnenkaumbemerkenzudürfen.

Dochichwill denRaum Jhrer heutigenNummer nichtweiter schmälern,undmirlieberin einerandern noch einPlätzchenausbedingen,umIhnenauchEinigesüber dasungleichreichereGebirgeundseineThierwelt mitthei- lenzu können. UeberdieReise selbstEtwas zuvernehnien, verlangenSienicht: G erstäcker wirdseinen glaubens- bedürftigenLeserndarüberseiner Zeit schonberichten-

,-

Yie Hehlielsmundschneclien

Nur geringist dieZahlderaufdiedeutscheBreite kommenden Landschnecken, während näherdemAequator inallenErdtheilen, namentlich auf-der asiatischenInsel- welt,nichtnurderenZahl sehrbedeutend ist, sonderndie- selbendortauchhinsichtlichderFarbenpracht ihrer Gehäuse den indieser Hinsichtentschiedenbevorzugten Seeschnecken wenig nachge"ben. Dafür istunseineSchneckengattung vorzugsweisezugefallen,welche durch eine sinnreiche Vor- richtunganihrem GehäuseunserebesondereAufmerksam- keitinAnspruchnimmt. Esist diesedieGattung der Schließmund schnecken,Cluusjlja, derendeutscheBe- nennung undBezeichnungalsvorzugsweisedeutscheThier- gattunggegenüberdenbeiuns allzeitbereitenPreßprw cessen fast wie eineIronie gilt· Freilichistesbeidenso- gleichnäherzubeschreibendenSchneckennichtderMund, was verschlossenwird —- wenii dies auchihrName aussagt sondern dasThor ihres Hauses,welches sie se·lb»stsorgfältigzuverschließenwissengegenjedenEin- griffMdenHausfriedenunddessenheilige Rechte.

Indemich meineLeserundLeserinneneinlade, das Nachfolgende nichtnur zulesenUnd dieAbbildungenda- zUanzusehen-sondernnach AnleitungmeinerWorte und Figuren sichdenAnblickderSacheselbstzuverschaffen darf ich Versichekv-daß wohlkaumEinerunter ihnen sein

wird,dessen Wohnort ihmnichtirgendeinederdeutschen Elausilienartendarböte, dieman freilichzusuchen wissen muß.Werindermittel- undnorddeutschenEbenewohnt-, südwärtsbisindie Breite vonWien undStuttgart, der wirdsogar fastsicher seinkönnen,dieselbeArt,Clausilia bjplicataMontagn, zu finden.welche ichmeinenFiguren ziiGrunde gelegt habe. Man suchesieain Fußealten Geinäuers,namentlichwenn Schutt undSteine, Aststück- chen,überwachsenvonallerleiUnkraut,daselbst liegenund derBodenkühl gelegenundfeucht ist,undsuche siedaselbst aufdeniBodenselbst, zwischenundunter diesen Dingen, so wirdman siegewißinden«meisten Fällen finden.An- derwärtskommen andereArten inanderen Qertlichkeiten vor,immer aberankühlen, feuchten, schattigen Plätzen,

am FußebeinoosterFelsen,zwischendenWurzelnaltes- Baunistämme undGesträuche,undeinefast sichereGewähr, -.irgendeineSchließmundschnerkezufinden, bietenalte

Ruinen, deren schUtk-UndMöttelerfüllteWinkelmanch- malvonvielenTausenden bewohntsind,Man wendeda- selbst heruntergefallenefeucht gelegene Möktelstiickeund Steine Um,Undman Wird sicherdiekleinen zierlichen Schraubenentdecken,welchendieGehäusederSchließ- mundschneckengleichen,wieuns Fig.1beweist. Diege- nannte UndabgebildeteArtistnächstCl· ventrieosa Dis-i-

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parnand und Cl.laminata Montagn, letztereebenfalls sehrverbreitet,diegrößtedeutscheVertreterin ihrerGat- tungunddeshalbindenzubeschreibenden Verhältnissen mitHülfeeinerLupeamdeutlichstenzubeobachten.

Rächstdieserbrauchenwirzu unsererUntersuchungan naturforscherlichemHandwerkszeugfastnichts weiter; höch- stensetwanoch einefeine Pincette, welcheeinergeschickten Handaberauch durch eine Stecknadel ersetztwerden kann.

Da essich aberumkleine,feineundzerbrechlicheDinge handelt,sobegnügenwiruns nichtmiteinemExemplare, sondern derVorrathwirdsich ohne Zweifel leicht fin- den wirnehmen mindestenseinDutzend mitnachHause.

Wirbrauchen dasThier, dessenunterstenGehäusetheil wirfreilich zerstörenmüssen,zuderUntersuchunggarnicht zu tödten,dennseinegroßeKontraktilitäterlaubtesihm, sich starkzusammenundin die oberenWindungen seinesHau- seszurückzuziehen,was dasscheueThier sofort thut,wenn esunsereZerstörung, jawenn esnur unsere Störung seines Stilllebens merkt. Wahrscheinlichwird sich das Thier,wenn wires durchunsanfte BerührunginseinGe- häuse zurückscheuchenwollen, denfrei gegebenenunteren

-Theil desselbenmiteinemklarenschaumigenSchleim füllen, der unsstört. Wirbeseitigenihn leicht,indemwir den- selbenvon etwas zusammengedrehtemLöschpapier auf- saugen lassen.Nun besehenwirzunächstdenMündungs- theildesGehäuses,denletztenUmgang—- denneristder zuletzt gebaute mitder Lupeetwas genauer, undzwar vonvorn (2)undvonhinten(3),undlassenuns dieun-

passenden wissenschaftlichenBenennungenderTheile,die wirsehen, gefallen,diepassendersichaneineVergleichung miteiner Hausthürundderdaran sichunmittelbar an-

schließendenWendeltreppe gehalten hätten,als, wie siees thun,andieTheileeinesMundes. Ja,wenn wirdie in-

neren VerhältnisseunseresSchneckenhausesgenau erwägen,

so müßten wirdasThiernicht einenHansbewohner,son- derneinenTreppenbewohneroderganzgenau einenWen- deltreppenbewohnernennen.

DieThür,auswelcherdasThierzumGehen seinen vorderen Leibestheil herausstreckt—- wirwissen schon,daß keineSchnecke ihr Hausganzverlassenkann—- nennen wir dieMündung, apertura (2),umgebenvon dem auswärts gekrümmtenMundsaum, perist0ma, anwel- chem wir,wenn wirinGedanken eineschrägeTheilungs- linievon oben nachunten ziehen,denAußenranld, menng exterjor (u.),unddenInnen- oderSpindel- rand (s)unterscheiden.Die nun folgendeweitere Be- schreibungwerden meineLeserundLeserinnennur, aber dann zuihrer Freude auchvollkommen verstehen,wenn sie ihrmiteinemExemplarinderHandfolgen.

Wirkönnen uns, auchohnees zusehen,nun ganzgut denken,daßbiszuroberenSpitzedesGehäuseseinege- radesenkrechteAxe durchgeht,um welchesichderHohl- und WohnraumdesThieres schraubenförmigherumwin- det,gerade wieaucheineWendeltreppe sichumeinesolche Axedreht,welche wieebenfallsbeidengewundenen Schneckengehäusen entweder hohl,wie beiunserenmo- dernenWendeltreppen,oderfest,wiebeidenmittelalter- lichem ist. Anunserer ClausilieistdasLetzterederFall.

Wirbegreifen,daßrechtsdasEndedieser Axe liegt, welche- denNamen Spindel oder Sp indelsäu«le, cela- mella,führt.

Jstdie Schnecke bis zum Bau desletztenU mga ngs, anfractus, ihres tkeppenartigenGehäuses gekommen,d.h.

ist siebeinahe ausgewachsen,so ändert sieihren Bauplan etwas, derbishernur eineinfachesWeiterbauen dermit derzunehmenden GrößedesThieresan Weiteimmer

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etwas zunehmenden Umgängewar-,besondersfügtsienun

inwendigan denWandungendesletzten Umgangesund amEndederSpindelsäule mancherlei Faltenund Leisten oderLamellen an, die wirnun genauer betrachtenwollen undzwischendenenwireinesinnreiche ThiirzumVerschluß desHauses sindenwerden,welchederGattung den Namen gegeben hat.

DieinnerederSpindel gegenüberhinterdemMund- saume liegende Wandungdesletzten Umganges heißtder Gaumen, palatum(9),anwelchem beiunsererArt2 nachvorn etwas auseinanderlaufende Falten, deshalb Gaumenfalten, plicae paiat.nles, genannt,stehen,von denen wireineamGaumen aus demInnern anFig.2 herabtreten sehen..Gegenüber,anderflachenAusbreitung der Spindel (Fig.4C) stehenbeiallen Schließmund- schnecken2Lamellen, eineobere, lamella supera (1) und eineuntere, l.jnfern (2). Eigentlich stehtdie Oberlamelle nicht sowohlander Spindel,alsvielmehran deroberenWölbung, gewissermaaßenderDeckederWen- deltreppe(Fig.4und5w). Das vordere Ende dieser Oberlamelle fließtsvlornmitdemMundsaum, nahebeidem oberen Bereinigungspunkte zwischenAußen-undSpindel- rand,zusammenundtrennt linkseine kleineBucht,Bucht- chen,sjnulus, genannt,vonderMündungab(Fig.2, 1).

Wirdrehennun dasGehäuseumundsehendie Mün- dungspartie von hintenan (Fig.3). Wir sehenzum TheildenMundsaumvon hinten (as)unddenletzten Umgangvon außen, welcherNacken, cervix, genannt wird (n);esist alsoderNackendieAußenseitedesGau- Mens(Fig.25). AmNackensehenwirnun hindurch- schimmerndie beidenvorhin erwähnten Gaumenfalten(5 und6), undunter beiden einebogenförmige,ihrerGestalt wegenMo ndfalte, plicalunata oderlunella, genannte dritte Falte (7).Endlich habenwirnochzubeachten, daß unten derMundsaumeinen rinnenartigen Ausschnitt hat (2), welchemam Nacken eineZusammendrückungent- sprichtundgewöhnlichKamm,crista, genanntwird, da siemehroderwenigerallendenzahlreichenClausilien-Arten zukommt.

Nun habenwirweiter indas Innere einzudringen undbrechendaher zunächstso vielvom Nackenab,alsan

Fig·3dieunregelmäßigeLinieeinschließtundmitpunk- tirten Strichen gezeichnetist. Wir drehendabei die Schneckein eineHaltung,welcheetwazwischenFig.2 und 3inderMitte liegt:-Fig.4. Wirsehennun denvon FaltenundLeisten vielfachverengtenSchlund, tausc, wieman inden-BeschreibungendenhinterderMündung liegendenRaum desletzten Umgangeszunennen pflegt.

DiebeidenGaumenfalten,5und6,*«)sind mit durchbro- chenworden;dieMondfalte (7) liegtnun deutlich vor uns;von deroberen Lamelle, I,sehenwirdenganzen Verlaufan derWölbungdesletzten Umganges,W, bis anihr hinteresEndeodervielmehr ihreninnernAnfang, währendwiranFig.2nur ihrvorderesEndesehen.An derin einerziemlichbreitenFlächeendendenSpindel,C, verläuftnoch einespiraleLeiste,vonderwiranFig.2nur dasuntere Endekaum vortreten sahen,Z; es ist die bei demVerschlußeine RollespielendeSpindelfalte, plica colnmellaris, welche soziemlichdieselbeRichtung hatwie die Unterlamelle, 2. ZwischendieserundderOberlamelle (1)beachtenwirjetzt aufmerksamereine mit9bezeichnete Stelle, aufderbei einigenArtenkleineZähnchenoder Fältchen stehenunddiedeshalbdiebesondereBezeichnung Zwi schenlamelle nst ü ek,inteklamellare, verdient.

HDieBezeichuuugenbedeuten bei allenFigurendasselbe.

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