• Nie Znaleziono Wyników

Ztschr. f. physik. Ch. 111. 419; C. 1924. II. 2387.) Aus refraktometr. Messungen von I IeYDWEILLER ergibt sich die Mol.-Refr. für vollständig dissoziierte HCl zu 8,51 u. HBr zu 12,07. Die Differenz dieser Zahlen für 4-n. Säuren beträgt in beiden Fällen ca. 0,1. Die Mol.-Refr. von gasförmigem HCl ist 6,67 von HBr 9,14.

Der Bruchteil undissoziierter Säure in 4-n. Lsg. ist demnach angenähert:

1 — ce = 0,1: (8,51 — 6,67) = 0,054 für HCl;

1 - « 0,1: (12,07 — 9,14) = 0,034 für HBr.

Die Dissoziationskonstante der Säuren berechnet sich nach einer vom Vf.

früher angewandten Formel (Ztschr. f. anorg. u. allg. Ch. 138. 311; C. 1924. II.

2315) log K a = 2,33 für HCl, bezw. 2,57 für HBr. Nach den refraktometr.

Messungen I Ie y d w e i l l e r s müßte I I J stärker dissoziiert sein als HCl u. HBr.

(Naturwissenschaften 13. 245. Oslo.) Jo s e p h y. J. Errera, D er feste Zustand vom eickrischen Gesichtspunkt aus; Dispersion im Bereich der Hertzschen Wellen. (Bull. Soc. Chim. Belgique 34. 35— 38. — C. 1924.

II. 1896.) Ha b e r l a n d.

Mototarö Eguchi, Über den permanenten Elektrcten. Als „ E le k t r e t “ be­

zeichnet \ f. ein Dielektrikum, welches durch besondere Vorbehandlung permanent elektrisiert ist. Einige Harze u. Wachse zeigen im geschmolzenen Zustand merk­

liche elektr. Leitfähigkeit, die mit dem Erstarren verschwindet. Vf. ließ Gemische aus gleichen Teilen Carnaubawachs u. Kolophonium mit oder ohne einen geringen Zusatz von Bienenwachs in Form eines Elektrophorkuchens in einem starken elektr.

Felde erstarren. Die so entstandenen Platten wiesen eine dauernde Elektrisierung auf, die sich unverändert jahrelang hielt u. an Intensität alle bisher beobachteten temporären Elektrisierungen von Isolatoren übertrifft. Bestrahlung mit Röntgeu- strahlen, oberflächliches Erhitzen mit der Bunsenflamme, Ablösen der Ober­

flächenschicht beseitigen die Ladungen nur vorübergehend, so daß sie einem Polarisationszustand der ganzen M. zugeschrieben werden. Herstellungsweise u.

Meßverf. werden ausführlich beschrieben. (Philos. Magazine [6] 49. 178— 92.

Tokyo, Naval Coll.) Ky r o p o u l o s.

1925. I . A s. El e k t r o c h e m i e. Th e r m o c h e m i e. 1 9 5 3

K. S . B rain, Untersuchungen über piczo-elektrische Effekte an Dielektricis.

Untersuchung der Piezoelektrizität von Ebonit, Glas, Hornmasse, Siegellack, Kautschuk, Celluloid. Die Größenordnung der auftretenden Ladungen ist dieselbe wie die von Cu r ie für Krystalle gefundene. Bei kleiner Belastung besteht Proportionalität zwischen Belastung u. Ladung; bei größerer nimmt die Ladung weniger stark zu, dabei zeigen sich Hysteresie u. Ermüdungserscheinungen. Würfelförmige Proben von gewalztem Isoliermaterial (Ebonit, Glas, Gummi) verhielten sich anisotrop.

Röntgendiagramme bestätigten die quasi-krystalline Natur dieser Stoffe. (Proc.

Physical Soc. London 36. 81— 93. 1924.) Ca s s e l. W . L. W ebster, D ie magnetischen Eigenschaften von Eisenkrystallen. Vf. be­

stimmt an einem jFc-Einkry stall, welcher nach der (lOO)-Pläche geschnitten ist, die Magnetisierung bei Verwendung von verschieden starken magnet. Feldern. Die Magnetisierungskurven lassen sich durch die Weißsche Theorie des molekularen Feldes vollständig erklären. An zwei verschiedenen Fe-Krystallen wird das mole­

kulare Feld zu 620 u. 479 Gauß berechnet. Die Größe des Feldes in einer be­

stimmten Richtung ändert sich mit cos*ifj, wenn ip der Winkel zwischen der Magnetisierungsrichtung u. dieser bestimmten Krystallrichtung ist Das molekulare Feld ist eine charakterist. Eigenschaft eines Krystalls u. ist weitgehend von Ver­

unreinigungen abhängig, wodurch sich auch die oben verschiedenen Werte er­

klären. Von magnet. Kräften scheint das molekulare Feld nicht herzurühren. Bei den Verss. wurden Felder bis 9000 Gauß verwendet (Proc. Royal Soc. London, Serie A. 1 0 7 . 496— 509. Toronto, Univ.) Be c k e r.

B,. S. W illia m s, D er Einfluß von Querverbindungen a u f die magnetische I n ­ duktion des Nickels. Frühere Verss. hatten ergeben, daß die äußeren Schichten von Ni stärker magnet. sind als die inneren. Ferner wurde beobachtet, daß in Quer­

schnitten von Ni-Blöcken die Induktion in einem starken Feld zunahm, in einem schwachen Feld abnahm. Aus diesem Grund stellen sich Ni-Platten in Feldern von verschiedener Stärke in verschiedener Orientierung ein. Vf. erklärt diese Er­

scheinung durch die Leichtigkeit, mit welcher sieli die Elementarmagnete des Ni, besonders jene der äußeren Schichten, von den gegenseitigen magnet. Richtungs­

kräften beeinflussen lassen. Die Zunahme der Permeabilität bei einem mechan.

Qucrschneiden von Ni-Blöcken scheint auf analoge Ursachen zurückzuführen zu sein, wie die Zunahme der Permeabilität bei einer Wärmebehandlung. (Journ.

Opt 1 0 . 109— 18. Amherst Coll. Mass.) Be c k e r.

I. A. Pastak, Konstitution der aromatischen Verbindungen und ihre physikalischen und chemischen Eigenschaften. Von den disubstituierten Benzolen besitzt die p-Vcrb.

den höchsten F . ; die o-Verb. schm, höher als das »»-Isomere. Die Ausnahmen hierzu betreffen einige Verbb., die mit den Benzoldicarbonsäuren u. den Dioxy- benzolcn in Zusammenhang stehen. Ihre FF. wachsen von o über m zu p. — Die Kurven der FF. von tetrasubstituierten Benzolen stehen im umgekehrten Verhältnis zu den vorigen mit 2 Radikalen. Weiterer Ersatz von H-Atomen im Benzolkern ist ohne Einfluß auf die Lage der FF.-Kurven. — Da Anthracen als ^-Isomeres, Phenanthren als o-Isomeres betrachtet werden kann, muß ersteres einen höheren F.

haben als Phenanthren. — Für die drei Isomeriemöglichkeiten bei trisubstituierten Benzolen gilt die Regel von der Resultierenden: Der Einfluß von zwei äquivalenten Radikalen in »»-Stellung kann durch ein Radikal ersetzt werden, das in Richtung ihrer Resultierenden liegt. Die gleiche Erscheinung wird bei den Sulfonitrobenzolen u. den Trimethylbenzolen (Rk. von Fr i e d e l- Cr a f t s) beobachtet Mit dieser Regel können alle trisubstituierten Verbb. auf disubstituierte zurückgeführt werden, wo­

durch erste den dort gültigen Gesetzmäßigkeiten bzgl. des F. eingereiht werden können. Im Original sind in zahlreichen Tabellen mehrfach Beispiele

heran-1 0 5 4 A j. El e k t r o c h e m i e. Th e r m o c h e m i e. 1 9 2 5 . I.

gezogen. (Journ. de Chim. physique 22. 48— 58. Brno Veveri [Tschechoslowakei],

Polytechn.) Ho r s t.

J. H. Brinkworth, Über die Messung des Verhältnisses der spezifischen Wärmen bei Verwendung kleiner Gasvolumina. Das Verhältnis der spezifischen Wärmen von L uft und Wasserstoff bei Atmosphärendruck und bei Temperaturen zicischcn 20° und

—183°. Yf. bestimmt nach der Methode von C lî m e n t u. DÉSORMES mit einer weit­

gehend verfeinerten Versuchsauordnung das Verhältnis der spezif. Wärmen bei konst. Druck u. konst. Vol. von Luft u. J/2. Die Temperaturerniedrigung bei der Expansion des Gases wird direkt durch ein Thermoelement bestimmt. Nach Vor­

nahme sämtlicher Korrektionen ergaben sich folgende Resultate. Es werden frühere

t 0 c

;'-Luft / - Ha

t° C

j'-Luft */-H,

17 1,4032 1,4070 — 78 1,4077 1,4427

0

1,4099 — 118 1,4154 1,4800

— 21 1,4200 - 1 8 3 1,6054

3 N k +

Untersuchungen krit. besprochen. Die Absolutwerte sowie der Gang von y mit der Temp. reihten sich anderweitigen Verss. mit genügender Übereinstimmung ein.

(Proc. Royal Soc. London, Serie A. 107. 510—43.) Be c k e r. R. N. Ghosh, Über die spezifische Wärme von Flüssigkeiten. Vf. berechnet die spezif. Wärme von Fll. nach der Formel:

N k e*xä u * - i r ’

T — absol. Temp., x — h v l ! k T , v ergibt sich aus der Formel von Llxdemann (vgl. Physikal. Ztschr. 11. 609; C. 1910. II. 715), h u. k = Konstanten von Planck u. Boltzmaxx, N — Anzahl der Atome per Masseneinheit. Die für C, berechneten Werte sind im allgemeinen kleiner als die für Cp gemessenen. (Quarterly Journ.

Indian Chem.-Soc. 1. 123—24. 1924. Allahabad, Univ.) Zander.

A. H. Davis, Das Kühlvermögen eines sehr zähen Flüssigkeitsstromes. (Vgl.

Philos. Magazine [6] 44. 920; C. 1923. III. 9S1.) Berichtigung der früheren theoret.

Ausführungen für den Fall sehr großer Zähigkeit der Fll., die durch frühere Be­

obachtungen des Vfs. gestützt wird (vgl. Philos. Magazine [6] 47. 1057; C. 1924.

II. 1446). (Philos. Magazine [6] 49. 2S5—86.) Ky r o p o u l o s. Erwin Schrödinger, Über die Rotationswärme des Wasserstoffs. (Vgl. Kr a t z e r, Sitzungsber. Bayr. Akad. d. Wiss. 1922. 107; C. 1923. III. 978.) Die neuere Ent­

wicklung der Theorie der Bandenspektren macht insbesondere bei zweiatomigen Moll, ein Elektronenimpulsmoment */j senkrecht zur Kernlinic wahrscheinlich. Vf.

untersucht die Rückwrkg. dieser Modifikation auf den Temperaturverlauf der Ro­

tationswärme. Das berechnete Trägheitsmoment des Mol. wird auf '-’/j des früheren Wertes herabgedrückt, das ist 1,4-IO-41 beim H.,, was zu anderweitigen Schät­

zungen (Konstante der Dampfdruckformel, Viellinienspektren) besser stimmt. (Ztschr.

f. Physik 30. 341— 49. Zürich.) K. W O LF .

W orth H. Rodebuah. John W . Andrews und John B. Taylor. D ie Tempe- mtur-Entropie-Diagramme für Stickstoff und Sauerstoff. Zur Best. der Temp.- Entropiekurven wenden Vff. die JoU L E -T ilO M SO X -E x p an sion auf überhitzte Fll. an.

Wenn die überhitzte Fl. bei Atmosphärendruck ausgedehnt wird, läßt sich ihr ur­

sprünglicher Wärmeinhalt aus dem b e i der Expansion verdampfenden Prozentsatz berechnen. Den Ilauptteil des App. bildet ein Doppelkammer-Dewargefäß. Bei konstantem Druck wurde das Gas durch ein Cu-Rohr in das untere Dewar eiu- geführt, durch fl. Luft kondensiert. Durch eine um das Cu-Rohr gewickelte elektr.

Heizspirale konnte die Fl. auf jede beliebige Temp. überhitzt werden. Durch eine dünne Ag-Spirale, an deren Ende ein Nadelventil war, gelangt die Fl. in

1925. I. A a. El e k t r o c h e m i e. Th e r m o c h e m i e. 1 9 5 5

die obere Kammer, die direkt mit einem Gasmesser verbunden war. Durch Er­

hitzen einer zweiten Spule wurde die F). zum Sieden gebracht. In dem Augen­

blick, wo die Fl. verschwand, wurde der Gasmesser abgelescn. Nach 5— 10 Min.

wurde das Nadelventil geschlossen u. das Maß der Verdampfung durch Ablesen des Gasmessers pro Min. bestimmt. Danach wurden die relativen Voll, von Dampf u. Fl. beim Abdrosseln bestimmt. Der ganze App. (ausführliche Be­

schreibung u. Abb. vgl. im Original) befand sich in einem großen Pyrcx Dewar, das zum Teil mit fl. Luft gefüllt war. Die Temp. wurde mittels Kupfer-Konstantan Thermoelementen gemessen. Die Fehler in den Tcmp.-Messungen sind nur 0,2—0,3°.

Der Nj enthielt weniger als l°/0 Verunreinigungen, der Oa enthielt ca. 2 % N„, für die eine Korrektion angebracht wurde. Die Verss. wurden unterhalb des krit.

Druckes der Gase ausgeführt. — Der Wärmeinhalt der Fl. beim Kp. aber unter dem krit. Druck ergibt sich aus (d II¡d p ),r = V — T (ß V Id T )r. Da (1S = d I I / T, erhält man die Entropie als die Fläche, die von 1 /T als Abscisse u. der Kurve mit II als Ordinate begrenzt wird. Die Entropie bei jeder Temp. unter dem eigenen Dampfdruck der Fl. wird daraus durch Integration erhalten. Die Teinp.- Entropiekurven sind für 0 2 u. N2 gezeichnet u. die gemessenen Werte sind tabellar.

angegeben. Wenn diese Gase von ihrer krit. Temp. u. dem krit. Druck auf 1 at.

ausgedehnt werden, bleibt eine beträchtliche Menge Fl. unverdampft, das besagt, daß das Gas zwischen krit. Temp. u. seinem Kp. als Kühlmittel benutzt werden kann. (Journ. Americ. Chem. Soc. 47. 313— 19. Urbana [111.], Univ.) Jo s e p h y.

Frederick G. Keye3 und Francis W . Sears, Neuere Messungen des Joulc- effektes an COt. (Vgl. Journ. Americ. Chem. Soc. 46. 1 5 8 4 ; C. 1924. II. 1777.) Vff.

messen die Temperaturänderung, die eintritt, wenn C 02 unter einem Druck von 16,5 at expandiert, wird. Sie betrug 0,1 7° u. stimmt mit den theoret. Berechnungen, ebenso wie die anderen Verss., hinreichend überein. (Proc. National Acad. Sc.

Washington 11. 3 841. Mass. Inst, of Techn.) Be c k e r. T. L. Ibbs, Thermische Diffusionsmessungen. Vf. bestimmt die Diffusion inner­

halb einiger Gaspaare in der Weise, daß er zwei mit dem Gasgemisch gefüllte Ge­

fäße, welche durch eine schwache Öffnung miteinander verbunden sind, auf ver­

schiedene Temp. bringt. Es tritt dann eine Diffusion in der Art ein, daß das spezif. leichtere Gas aus dem kälteren Raum austritt, während das schwerere Gas hineindiffundiert. Für die Diffusionsverss. wird ein sogenanntes Katharometer nach Da y n e s (Proc. Roy. Soc. London Serie A. 97. 2 8 6 ; C. 1920. III. 615) verwendet, welches gestattet, nach vorangegangencr Eichung die Zus. des Gasgemisches in dem kälteren Raum sofort direkt zu bestimmen. Es besteht aus einem Gefäß, welches mit einem Heizmantel umgeben ist u. in dem die Temp. des Gases mit einem gewöhnlichen Thermometer gemessen wird. Dieses steht durch eine mit W . gekühlte Röhre mit dem k. Raum in Verbindung, der nach unten durch einen auf konstanter Temp. gehaltenen Cu-Block begrenzt ist u. eine Austrittsöffnung für das Gas besitzt In dem Cu-Block sind zwei Pt-Spiralen eingeführt, deren eine mit einem bestimmten Vol. vollkommen trockener Luft umgeben ist, während die andere in das zu untersuchende Gasgemisch hineinragt. Diese beiden Spiralen bilden die Arme einer Brückenanordnung. Ein kalibrierter Brückendraht außerhalb des Blocks vervollständigt die Meßanordnung. Für eine bestimmte Gaszus. muß die Brücke eine bestimmte Stellung haben, um keinen Galvanometerausschlag zu geben. Die Verss. mit H 2-CO.t, H „-N } , N r CO.,, IT.-Sr, H e-A r ergaben, daß die totale prozen­

tuale Trennung der Gemische proportional log TrIT2 war. (Tcmpp. des heißen u.

kalten Gefäßes.) Bei einer bestimmten Zus. der Gasgemische erreicht die Trennbar­

keit ein Maximum. Sämtliche Gemische zeigten analoges Verhalten. Kurven und Zahlenmaterial sind ausführlich angegeben. (Proc. Royal Soc. London Serie A 107.

470— 86.) Be c k e r.

1 9 5 6 A 3. Ko l l o id Ch e m i e. Ca p i l l a k c h e m i e. 1 9 2 5 . I.

As. Kolloidohem ie. Capillarchemie.

A. Dumanski, Die Beständigkeit des Arsentrisulfidhydrosols und die Bewegwigs- geschwindigkeit der Kolloidteilchen, die von der Schwerkraft beeinflußt werden. Vf.

untersucht die Senkungsgeschwindigkeit der Kolloidteilchen des Arsentrisulfidsols.

Es wurde ein 1 m langes Glasrohr mit dem Sol gefüllt u. nach gewissen Zeiträumen die Lage der Teilchenschicht notiert Die Beobachtung wurde über 4 Jahre fort­

gesetzt. Nach der Stokeschen Formel ist die Kraft, die auf die Teilchen wirkt f = 6 f j u r n. i] — iunere Reibung der Lsg., w — Geschwindigkeit, r = Radius der Teilchen. Da bei obigem Vers. die Geschwindigkeit konstant blieb ca. 0,031 cm pro Tag, so muß auch die Teilchengröße r konstant geblieben aein. (Kolloid- Ztsehr. 36. 98—99. Woronesch, Landwirtsch. Inst.) La s c h.

R,. Fricke, Über alternde Mctallhydroxyde und über das System Chromhydroxyd, Chromit, Natronlauge. Zum Teil nach Versuchen von 0. Windhausen. (Vgl.

Ztsehr. f. anorg. u. allg. Ch. 132. 273. 1923; C. 1924. I. 1340.) Vf. weist die von Mü l l e r (Ztsehr. f. physik. Ch. 110. 363; C. 1924. II. 1323) gegen seine Arbeit erhobenen Einwände zurück; einzelne Widersprüche sind wahrscheinlich auf den verschiedenen Wassergehalt der angewandten Cr(OH)3-Präparate zurückzuführen.

Neue Verss. an den Systemen Cr(OH)yChromit-l$a.01l u. Al(OH )3-Aluminat-NaOH bestätigen im wesentlichen die früher gefundene Form der Löslichkeitskurve. Die Abhängigkeit der Löslichkeit von der vorhandenen Menge NaOH wird als Beweis für die Inhomogenität des betreffenden Hydroxyds angesehen. Die von Mü l l e r

entwickelten Vorstellungen des Alterungsvorganges scheinen Vf. nur bei dem amorphen Cr(OH)3 brauchbar. Bei dem krystallinen Al(OH)s wird die langsame Einstellung des Lösungsgleichgewichtea auf ein langsames Herauslösen noch un­

geordneter aus einem lückenhaften Gitter geordneter Moll, zurückgeführt (Ztsehr.

f. physik. Ch. 113. 2 4 8 -6 0 . 1924. Münster, Univ.) Kr ü g e r. P. P. von Weimarn, Kolloider Zucker. I. Vorläufige Mitt. Nach der Theorie des Vf. muß jeder feste Stoff bei der Ivrystallisation durch ein kolloides Krystalli- sationsstadium hindurch gehen. Dies wird an Hand des Zuckers bewiesen. Als Stammlsg. dient eiue Lsg. von 0,3 g Traubenzucker in 100 ccm Aceton oder eine l 0/«ig* Lsg. in A. Von diesen Lsgg. wurden Verdünnungen hergestellt u. in ¿V.

eingegossen. Bei einer Konz, von 2,5 mg in 100 Gemisch bleibt die Lsg. voll­

kommen klar, nach 48 Stdn. haben sich Kryställchen ahgeschieden, die sich u. Mk.

als Nadeln erweisen. Bei einer Konz, von 7,5 mg in 100 ccm Gemisch wurde die Lsg. gleich opaleseent, dispersoid. Nach ca. 40 Min. scheidet sich etwas Nd. ab, der innerhalb 48 Stdn. zunimmt, während die Lsg. klar wird. U. Mk. besteht der Nd. aus kleinen, nicht voll ausgebildeten Sphärolithen. Bei einer Konz, von 15 mg in 100 Lsg. war die Opalescenz noch stärker, das übrige Verh. aber ganz ähnlich.

Die gleichen Vorgänge spielen sich ab, wenn eine alkoh. Zuckerlsg. in A. ein­

gegossen wird. Aus den stärker verd. Lsgg. bilden sich größere Krystalle als aus den weniger verd. Beim Eingießen von alkoh. Zuckerlsgg. in C„HU oder andere KW-stoffe entstehen auch disperse Systeme von größerer Stabilität u. bläulicher bis dunkelblauer Farbe. (Kolloid-Ztschr. 36. 118— 22. Kyoto, Univ.) La s c h.

Mona Adolf, Physikalische Chemie der Globuline. VI. D ie Hitzeveränderungen des Globulins. (V. vgl. S. 1854.) Vf. untersucht die Veränderungen, die l/^ std. Er­

hitzen auf 100'’ an wss. Gio&ttiinsuspensionen u. Globulinlsgg. in Säuren u. Alkalien, ohne u. bei Ggw. von Neutralsalzen hervorruft. Das benutzte Globuliu war durch Elektrodialyse gewonnen u. elektrolyt- u. albuminfrei. Die Denaturierung des Globulins in wss. Suspensionen äußert sich in einer Löslichkeitsverminderung, die um so mehr hervortritt, je geringer das ionogene Bindungsvermögen des gemeinen Globulins für das betreffende Lösungsm. ist, z. B. beträgt die Löslichkeit des er­

19 2 5. T. A3. K o l l o i d C h e m ie . C a p i l l a k c i i e m i e . 1 9 5 7

hitzten Globulins in 0,01-n. NaOH nur ca. ‘/6, in 0,01-n. HCl nur */<„, in 0,1-n. KCl nur 1 /100 des ursprünglichen Wertes; Salze mit dreiwertigem Ion haben höheres Lösungsvermögen. Die absol. Wanderungsgeschwindigkeiten des nicht erhitzten u. des hitzeveränderten Globulinations stimmen überein u. betragen ca. 50 11Q.

Dagegen ist der Mechanismus der Bindung von Basen u. Säuren verschieden.

Während für gemeines Globulin die bei Laugenüberschuß fixierte Menge NaOH in einem beträchtlichen Konzentrationsbereich konstant ist, bindet hitzeverändertes Globulin mit der NaOH-Konz. proportional ansteigende Mengen, ferner etwa die 27fache Menge HCl wie vor dem Erhitzen. Durch die Erhitzung wird wahrschein­

lich der Hauptteil der endständigen COOH- u. NR.-Gruppen infolge innerer King­

bildung unzugänglich, u. die Fixierung von Basen u. in ganz geringem Maße auch von Säuren u. Neutralsalzen erfolgt an der umgelagerten Peptidgruppe; Über- führungsverss. zeigen, daß die Bindung von HCl durch hitzeverändertes Globulin überwiegend nicht ionogener Natur ist. Globulinlsgg. in Neutralsalzen flocken beim Erhitzen teilweise aus, wobei die pn der Lsg. unverändert bleibt u. die Leit­

fähigkeit sinkt; wahrscheinlich fallen Alkaliverbb. der Globulins vom Typus aus, die Säure anlagern. Neutrale, mit Eiweißüberschuß hergestellte Lsgg. von Natriumglobulinat u. Globulinchlorid werden nicht denaturiert, flocken aber bei Ggw. hinreichender Mengen von Neutralsalzen beim Erhitzen aus. Die zur Herbeiführung der Hitzefällung notwendige Salzkonz, fällt mit steigender Wertigkeit des entgegengesetzt geladenen Ions u. steigt mit zunehmender Wertig­

keit der gleichsinnig geladenen Salzions. Eine Ausnahme bilden Trinatriumcitrat u.

AlCl3, bei denen relativ kleine Mengen schon in der Kälte flockend wirken, größere dagegen auch beim Erhitzen keine Fällung hervorrufen. Bei Ggw. von Salzen bilden sich wahrscheinlich aus dem hitzebeständigen Säure- bezw. Alkaliglobulin unter Veränderung der Konst. denaturierbare komplexe Salzverbindungen; die in der Hitze stabilen Verbb. mit Salzen dreiwertiger Ionen müssen einem besonderen Typus angehören. Die Annahme von Komplexverbb. wird bei Globulinchlorid -f- K,SOt u- Natriumglobulinat -)- BaCl.t durch Leitfähigkeits- u. pH-Messungen an den ausgeflockten Lsgg. u. durch mikroanalyt. Unterss. der Ndd. gestützt. (Kolloid- chem. Beihefte 2 0. 288— 318. Wien, Univ.) Kr ü g e k.

The Svedberg, Dichte und Hydratation in Gelatinelösungen- und Gelen. (Vgl.

Journ. Americ. Chem. Soc. 45. 2513. 1923; C. 1924. I. 2333.) Vf. bestimmt volu- metr. die Kontraktion, die bei der Auflösung bezw. Quellung von Gelatine in wss.

Fll. eintritt. Die Kontraktion bei der Auflösung von 1 g Gelatine in desL W . von 35” beträgt ca. 54 cbmm; bei Ggw. von Säuren oder Basen ist sie geringer, Neutral­

salze sind wirkungslos. Die Kontraktion nimmt mit fallender Temp. zu, ohne daß bei dem Übergang von Sol- zu Gelbildung Unstetigkeit eintritt. (Journ. Americ.

Chem. Soc. 46. 2673— 76. 19.4. Upsala.) Kr ü g e r. J. Errera, Untersuchung über das Bitumen von Judäa. I. D ie Lichtempfind­

lichkeit des Bitumens als Funktion seines Dispersitätsgrades. (Bull. Soc. Chim.

Belgique 34. 22— 26. — C. 1924. I . 1642.) I Ia b e r l a n d. P. Lecomte du Noüy, Zur Oberflächenviscosität kolloider Lösungen. (Vgl. Journ.

Exp. Med. 4 0 . 133; C. 1924. II. 1700.) Vf. beschreibt im Anschluß an eine Arbeit von W lLSO N u. Ri e s (Colloid Symposium Monographs, 1923) seine hiervon ab­

weichende Versuchsanordnung u. Meßmethode, deren Ergebnisse (1922) mit denen genannter Autoren vollständig übereinstimmen. Es wird eine Meßreihe über die Oberflächenviscosität einer Serumlsg. bei 1 :10000 u. 22" als Funktion der Zeit mitgeteilt, die graph. aufgetragen, zu einer nach oben schwach konvexen Kurve führt. Nach 1 '/* Stdn. ist das Beharrungsvermögen der Oberfläche noch

beträcht-1 9 5 8 Ä 3. Ko l l o id c h e m ie. Ca p il l a r c h e m ie. 1 9 2 5 . I.

licli, trotzdem die Dicke der absorbierten Schicht nur 41 • 10—8 cm beträgt. (Science

6 1 . 117. Ro c k e f e l l e r Inst) K. Wo l f.

H. Freundlich, und L. Farmer Loeb, Über Elektrodialysc. Vff. untersuchen die Vorgänge in der Mittelkammer des Paulischen App. bei der Elektrodialysc wss.

Lsgg. von NaCl, KCl, Na^SOt u. CH3-COONHA u. von Blutserum unter Verwendung verschiedener Membrankombinationen. Bei der Elektrodialyse der Elektrolyte be­

wirken durchweg relativ schwache Ströme Störungen der Neutralität der Mittelfi.

Für die Elektrodialyse von Serum ist die von Pa u l i benutzte Kombination zweier Pergamentpapiermembranen ungeeignet, da die Lsgg. schon bei mäßigeu Strömen sauer werden; dagegen gibt die Ruppelsche Anordnung (chromierte Gelatine­

membran an der Anodenseite, Pergamentpapiermembran an der Kathodenseite) be­

friedigende Ergebnisse, da die hierbei bisweilen auftretende alkal. Rk. weniger tiefgreifende Veränderungen der Eiweißkörper verursachen dürfte. (Bioclicm. Ztschr.

1 5 0 . 522— 34. 1924. Kaiser Wi l h e l m-Inst, für physikal. Chemie u. Elektrochemie u. Universitätsinstitut für Krebsforsch., Berlin.) KRÜGER.

Norman D. Scott und The Svedberg, Messungen der Beweglichkeit von E i­

albumin bei verschiedener Acidität. Vff. vervollkommcnen den von SvEDBERG u.

Je t t e (Journ. Americ. Chem. Soc. 4 5 . 954; C. 1 9 2 3 . III. 1108) zur Unters, der Kataphorese von Proteinlsgg. beschriebenen App., bei dem die im elektr. Felde be- iiudlichc Lsg. durch ultraviolettes Licht zur Fluoresccuz erregt u. die Verschiebung der Grenzfläche photograph. verfolgt wird. Es wird bei 25° die Beweglichkeit von Eialbumin in 0,3°/oig. Lsgg., die mit CH3 • COONa -f- Essigsäure bezw. mit NojHPO^ -f- Citrouensäure auf ein pH von 7— 3 bezw. 7— 2,5 gepuffert sind, be­

stimmt. Die Ähnlichkeit der Ergebnisse bei beiden Puffermischungen beweist den überwiegenden Einfluß der II- u. OH-Iouen auf die Beweglichkeit. Diese steigt allmählich auf beiden Seiten des isoelektr. Punktes, auf der sauren Seite in einem beträchtlichen Bereich linear mit der pu bis zu einem Maximum von 21,79-IO- 5 cm/sec.

bei pn = 2,93; im isoelektr. Punkt scheint gleichzeitig Wanderung zu beiden Elektroden stattzufinden. Die Fluoresccnz wechselt ebenfalls mit der pfj an Farbe u. Intensität u. ist im Bereich der größten Beweglichkeit am stärksten. (Journ.

Americ. Chem. Soc. 4 6 . 2700—7. 1924. Middlebury u. Upsala.) Kr ü g e r. Runar Collander, Über die Durchlässigkeit der Kupferferrocyanidmembran für

Americ. Chem. Soc. 4 6 . 2700—7. 1924. Middlebury u. Upsala.) Kr ü g e r. Runar Collander, Über die Durchlässigkeit der Kupferferrocyanidmembran für