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Heer und Heimat : Korrespondenz für die deutschen Armeezeitungen, 1917, Nr 28.

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Academic year: 2022

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Vorweihnachten

LsgibteinfranzösischesSprichwort,dasheißt»åbrebis tonclue Dieu ckaitle vent« nachdemgeschorenenSchafrichtetGottden Windein.

Dasistan uns im November wahrgeworden,dersomildewar, als obsichderHimmelunserenKohlennötenanpaßte.Und dannwar es doch schön,alsnachein paar Sturmtagen, die imHamburgerHafen das dunkelgelbe,schäumendeWasserbisin dieStraßentrieben und durchdröhntwaren vom Hochwasserschießen,eines Abends derHimmel klargefegt schien,dieLuft stillstandunderstarrteundmorgens dünner, reifiger SchneeanBäumen undGittern hing. Alsdann derHimmel weißunddichtwurde undneue Flockensichlösten,größereundweichere, da galtvielleichtoben imKriegsversorgungsamtdererste ängstliche Gedankedemerfchwerten Fuhrwerksverkehr;aberdieMenschentrabten dochmithellenAugenundfrischenGesichtern durchdieweißenFurchen undSchollenundblinzeltenerfrischtin denwehendenweißenSchleier.

Man war desRegens unddergrauen lauen Tagesomüde und der erste Schnee selbstwenn man allen Grundhat,besorgtan seine Stiefelzudenken,die den ganzen Winter noch durchhalten sollen ist nun einmal dererste Schnee,derin denältestenLeuten doch noch etwas von vergangenen Kinderfreudenauflebenläßt.Und dannsteht dieNachrichtvon der Waffenruhean derrussischenFrontin den Zeitungen.DievorsichtigenHamburger nehmenesnoch nichtfür sicher undmögennochkeine weiteren Hoffnungendaran knüpfen.Aberselbst bei denmißtrauischstenhatsich, ohne daß sieesselbstwissen,undohne daß ihrVerstandeszugebenwill,imgeheimeneinLichtentzündet,das ihrekastigeNiedergeschlagenheitdurchwärmt. ·

Die Kinder aberlassen sichdenGenußdesersten Schnees nichtund durchgarnichtstrüben. Sie stampfenund purzelnindiegrößten WehenundBerge hinein,alsobdie Mutter zuHause sichum Stiefel undStrümpfegarnichtdenKopfzuzerbrechenbrauchte,siekrabbelnmit ihren SchlittendieRasenhöhehinaufundsausenherunter Dutzende undDutzendevon Malen alswenn eseinLeichtes wäre,denHunger, denman sichangelaufen, angeschrieenundangefroren hat,zuHausezu stillen.SieverschwendenihreKraft,unbesorgtundunbekümmert,an dieKinderlustder Stunde.

UberdieBrücken,unter denendasWasserderAlster schwarzzwischen denweißenUfernsteht,von dünnemKebelhauch überflogen,ziehteine kleine KolonnevonFrauen MitSackund Pack:dasheißtjedemit einem Gefährt,WagenoderSchlitten, hinter sich,aus dem einoderauch noch

einzweiteseingebündeltesGesichtchenherausschaut Großere,sorgsam eingeknöpftin dieknappen Mäntel,traben nebenher. JedenTag zieht diesekleineKolonne aufmeinemArbeitsweg dahin,Mutter,die zur Volksspeisunggehen,um ihrMittagessenzuholen. UndjedenTager- greift michdieVorstellungderMühe,diesiejeythaben, Diesekleinen Kinder,diesiekeine Minute alleinlassenkönnen,dieüberallhrnmitge- schlepptwerdenmüssen,weilsich nichtsoleicht mehrjemandzumAuf- passen findet—"-"1jeder hatseineeigenenSchwierigkeitenmit demLaufen

Die Schrifrleitu18.

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nachBezugscheinenunddem,was man dafiirbekommt —!Diesekleinen Kinder,deren Hemden,Strümpfe,Kleider und Mäntel zu klein werden undnicht mehr halten wollen, ohnedieMöglichkeit,etwas Keueszu bekommen,an denen täglichmehrgeflicktundgestopftundverändert werdenmuß,unddiedochimmer noch sosauber,hellundordentlich aussehen,wieman in denArbeitervierteln von London inFriedens- zeitennichtvielefindet.Unddaßaus den nettenMützenundKapuzen immer nochfrische,gesunde Gesichter herausschauen,undstramme, fixeBeinchenin denvielfachgestopftenStrümpfenvergnügtdurchden Schneestampfen«daßistdochderSiegder Mütter überLnglandund seineAushungerungsblockade. LinkleinerunternehmenderKerl«mit einer verwegenen MützeüberdenOhren drückteinen ganzen Berg Schnee,dierotgefrorenen Händenurnoch halbin denmühsamgeflickten Fäustlingen,festanden Leib undsinntauf würdigeVerwertung seiner Munition. Alsichan ihmvorbeigehe,siehtermichverschmiytund zugleichimvoraus abbittend an undklebt mirseine Last vergnügtan

idenommt.Mantel wobeierfreilichdenHauptteilselber aufdenKopfbe-

Die Mütter sprechenvonWeihnachten DasKriegsernährungsamtläßt .,,braune Kuchen" backen,für jedeneinhalbesPfund,—- das wird dies-

malallessein,was esanSüßigkeitengibt. Undsonst:was sollman kaufen?Spielkramgibtesja noch so allerhand,meinteine derFrauen, abersieistesnicht gewohnt,dafürsovielGeldauszugeben.Siebraucht sichwohl keineSorgezumachen:dieKriegskinder vergleichennicht zwischenfrüherundjetzt.Undwenn sieestun, so ist ihnen ihre Freude zulieb,alsdaßsie sichstörenließendurch einstieSchätze.Sie werden esauchjetztfertig bringen,Weihnachtenzu geneßen.Und dieMütter, die inhartenJahren gelernthaben,von demGlückihrerKindermit- zuzehren,die werden wieder einmalSehnsuchtundiEinsamkeittapfer zurückdrängenunddasWeihnachtsfest1917 zu einemGeschenkihrer mütterlichenKraftan dasGlückihrerKindermachen.

Dr.Gertrud BäumersHamburg

Die entscheidendeStunde

Bei denverschiedensten,fastmöchteichsagen, allzuzahlreichenErör- terungenüberdenFrieden isteinPunkt meistzuwenig beachtetworden:

dieFragederweltwirtschaftlichen Zukunft Deutsch-lands. Fast immerwurde nur inallgemeinenAusdrückenvon Sicherungder wirt- schaftlichenLutfaltungsmöglichkeitengesprochen.Das genügt fürden Kenner;gewiß.Aber wie viele Millionen sind,dievon derungeheuren Tragweite dieserForderungkeine klareVorstellunghaben.Undgerade hier istklare Erkenntnis dieunbedingte Vorausseyungfürdierichtige WertungderDingesAlleDeutschen,welchen Standes sie auchseien, mussensich geradeimAugenblickderEntscheidungvollbewußtsein, daßderFriedenachderwirtschaftlichenSeitebestimmendwirdfürdie Zukunfteinesjeden einzelnenvon uns.

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undHeimat'1917Kr.»

AnbauflächeimBetriebsjahre 1915X16 bezweckten. Anlaßzudiesem SchrittderRegierunggabder immer größerwerdende Mangelan Brotgetreide,der durch vermehrten Getreideanbau auf Kostender Rübenproduktioneinigermaßenbehobenwerden sollte.Dererolgder obrigkeitlichenRegelungwar der,daßdieFlächedesZuckerrübenan- baues,welcheimJahre1914noch54z,71oSektar ausmachte,imJahre 1915auf 367,023 Hektar zurückging.DieaußerordentlicheTrockenheit imFrühsommer1915führteüberdiesin vielenGegendendesReiches zu einer-ausgesprochenenMißernte,so daßsichdie in denletztenJahren ergebendeDurchschnittserntevon etwa so Millionen Zentner auszo Millionen Zentner imJahre1915 verminderte. Wenn trotzdemzu AnfangdesBetriebsjahres1915X16noch erheblicheVorräteanZucker vorhandenwaren, sowar das nur dadurchzuerklären, daßwirmit einemZuckerüberschußv

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treten waren unddie Lr zehntwar.

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seinenGrund indem g Brotausstrichmittelnaus denenFette,und in dem d desZuckerverbrauches,d Zucker zur Munitionshet immer größerem Umfan

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gutterstossenveranlaßtww-

DieserSachlage gegenübersah sichdieRegierungimHerbst1915ge- nötigt, Vorkehrungenzutreffen,um derdeutschen Bevölkerungden VerbrauchanZuckersicherzustellen.Wenn auchdievorhandenenBe- ständeimmer nochzurDeckungdes Inlandsbedarss hinreichten,so

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mußtedochdaran gedacht werden, dieKonsumentenvor allenEven- tualitäten zuschützen.DieRegierungübte zwar diesmal keinen direkten Zwang ausdieProduzentendurch Anbauvorschristenaus, sondern sie setztediePreise fürRohzucker,welche bisherM.12,——fürden Zentner betragen hatten,aufM.15,—fest.Aufdiese Weisewurden diePro- duzenten,welchewegen derhohenPreisefürFutterrübenneuerdings denFutterrübenanbauvielfach bevorzugt hatten,vonselbstwiederzum stärkerenRübenanbau angesporntund stieginfolgedessendieAnbau- lächefür 1916wieder aus 406,668 HektayalsoimVergleichzumVor-

jahrum100-«(,.

Trotzdieser verhältnismäßiggünstigenAussichten fürdas kommende Betriebsjahristder Staat imApril 1916zuröffentlichenxBewirtschas- tungdesZuckers übergegangenundhatdieZuckerkarte eingeführt, durchdieuns eineMonatskopfmengevon750Gramm gewährleistet wird,d.h.imVergleichzumFriedensdurchschnittsverbraucheinMehr von W,kg für KopfundJahr. Dr.wisset-Berlin Was mußanFamilienunterstützunggewährtwerden?

Zn demFamilienunterstützungsgesetzvom 28.Februar1888und 4. Au- gust1914undderBundesratsverordnung vom 21.Januar1916ist gesagt,daßbeiVorliegenderBedürftigkeiteineUnterstützunggewährt werden müsse,die unter einen bestimmten Satz nichtheruntergehen dürfe. Dieser Mindestsatzbewegt sichnachderletzten Erhöhungdurch dieBundesratsverordnung vom 2.November 1917 zwischen20und 25 M. bei derLhesrauund 1ound 15 M.beijedersonstigenunter- stützungsberechtigtenPerson.

KähereAngabenüber dieHöhederUnterstützungenthältdasGesetz nicht.Aus derTatsacheaber, daßMindestsätzefestgesetztsind, geht ohne weiteres hervor, daßdieVerpflichtungderLieferungsverbände,in FällendesBedarfsüber dieMindestsätzehinauszugehen,daneben be- steht.Danun häufiger Klagen vorgekommensind,daß Lieferungsver- bändeihrer Verpflichtung nicht nachkommen,sosahen sichdieMiniste- riendes Innern in denverschiedenenBundesstaatengenötigt,in den

Ausführungsbestimmungenbesonders darzulegen,inwelcherWeise unterstütztwerden soll.

So sagtderpreußischeMinisterialerlaßvom z.Februarist«-, daß unterallenUmständenjederFamilieodersonstigenAnspruchsberechtigten, deren Bedürftigkeitfestgestelltist, fürdie DauerderBedürftigkeitdas zumangemessenenLebensunterhalterorderlichegewährtwerdenmüsse.

Dabei solle jede Lngherzigkeitin derPrüfungderBedürftigkeitver- miedenwerden,undnamentlichmüssedavon abgesehenwerden, etwa dieGrundsätzederArmenverwaltung anzuwendenWieaufder einen Seiteerwartet werdenmüsse,daßdieAngehörigenderKriegsteilnehmer ihrerseitsnachKräftenbemühtsind,jede AusbeutungderVerpflichtung derLieferungsverbändezuvermeiden, so müsseandererseitsvonletzteren niemals aus demAugegelassenwerden,daßessichbeiErfüllungihrer

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meinen eineBedürftigkeitnichtals vornegeno anzunehmen »i, «...

ein Linkommen inOrten derTarifklasseEvon jooo M.undmehr,c und Dvon 12oo M.undmehrund A undBvon 15ooM. undmehr vorhandenist, so ergibt sichdaraus ohne weiteres, daßderSöchstsatz derUnterstützungimallgemeinenje nachderTarifklassedes Orts über 1ooo M.,jeoo M.bezw.jsoo M.nichthinausgehen darf.Dasgilt natürlichnur fürdieFamilienin normaler Größe,d.h. Familien,die aus derLhefraumit einembis dreiKindern bestehen. Große Familien oderFamilien,diedurch KrankheitodersonstigeUmständebesonders belastet sind,werden mit einerUnterstützungin demangegebenenAus- maß längst nichtauskommen können. Darum können-sichdieLieferungs- verbände nur ganzrohansolche Richtlinienhalten. So erhält beispiels- weiseeineFamilie,dieaus derLhesrauundioKindernbesteht,wenn die Miete mitsooM.angenommen wird,in Altona imUormalfalle eineUnterstützungvon 3332 M. jährlich·Daneben erhält sie noch Feuerungszulagen,freie KleidungundSchuhzeug,freien Arzt usw.

JedeFamilienunterstützungmuß sichzwischendemExistenzminimum desUnterstützungswohnsitzgesetzesund dem standesgemäßenLebens- unterhalt desBürgerlichenGesetzbuchesbewegen. Diesesinsteny minimum bedeutet die Mittel zumSchutzevordemVerhungern,vor Unbill derWitterung,imKrankheitssalle ArztodernötigenfallsAnstalts- behandlung,imSterbesalleeinBegräbnis. "

Um denstandesgemäßenLebensunterhalt handeltessich,wenn eine Frau nichtimstande ist, sichselbstundihre Familiein einerihrerLebens- stellungentsprechendenWeisezuunterhalten.

Selbstverständlichwirdman dieAngehörigenvon Kriegsteilnehmern nichtmitGewährungeinesExistenzminimumsabfertigenkönnen,zu- malsiemeistensingeordneten,zum Teil ingutenVerhältnissengelebt haben. Andererseitswird man natürlichan dieGewährungeines standesgemäßenUnterhalts nichtdenkenkonnen.

DieLieferungsverbändemüssenbeiFestsetzungihrerUnterstützungssätze aberauch darauf sehen, daß ihreSätzemit denen anderer Gemeinden-- in denen ähnlicheVerhältnisseherrschen,imLinkiangstehen,dasonst befürchtetwerden muß,daßderStaat bei derLrstattungeinesTeiles dergemeindlichenZuschüsse,wiesiegegenwärtigje nachderFinanzlage dereinzelnen Lieferungsverbändegeschieht,zurückhält.

Dr«Sgbert Betonung-Altona

, Herausgeber: Pros.Dr.Netz-LeipzigundDr.GerhardKiedermepersBerlin.

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Verantwortlichfürdie Schriftleitung:Dr. Odav.Alvensleben-Berlin. -Fernsprecher:Zenttum 8555ksfö.

Druck derWische- VetlassIsdMsssiaih BerlinSw,IWIDL f-

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Korrespondenz

für die s-«

Herausgegeben im Auftrage des Deutfchen Studentendimrstes .

·Beruf-sprechenBerlin Zentrumöoiz seyzoy—3)rahranschrift: Suchentendrenstzserlin

AnsdJrifr:Berliin.W7si-r.7.

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Man war des Regensunddergrauen lauen Tage somüde und der erste Schnee—- selbstwenn man allen Grund hat,besorgtan seine Stiefelzudenken,die den ganzen Winternochdurchhaltensollen ist nun einmal dererste Schnee,derin denältestenLeuten doch noch etwas von vergangenen Kinderfreuden aufleben läßt.Und dann steht dieNachrichtvon der Wasfenruhean der russischenFrontinden Zeitungen.DievorsichtigenHamburger nehmenesnoch nichtfür sicher undmögennochkeine weiteren Hoffnungendaran knüpfen.Aberselbst bei denmißtrauischstenhatsich, ohne daß sieesselbstwissen,undohne daß ihrVerstandeszugebenwill,imgeheimeneinLichtentzündet,das IhreftostigeNiedergeschlagenheitdurchwärmt. «

Die Kinder aber lassen sichdenGenußdesersten Schnees nichtund durchgarnichtstrüben. Siestampfenundpurzelnin diegrößten WehenundBerge hinein,alsobdie Mutter zuHause sichum Stiefel undStrümpfe-garnichtdenKopfzuzerbrechenbrauchte,siekrabbelnmit ihren SchlittendieRasenhöhehinaufundsausen herunter Dutzende undDutzendevon Malen alswenn eseinLeichtes wäre,denHunger, denman sichangelaufen, angeschrieenundangefroren hat,zuHausezu stillen.SieverschwendenihreKraft, unbesorgtundunbekümmert,an dieKinderlustder Stunde.

UberdieBrücken,unter denen dasWasserderAlsterschwarzzwischen denweißenUfernsteht,von dünnemNebelhauchüberflogen,ziehteine kleineKolonnevonFrauen MitSackundPack:dasheißtjedemiteinem Gefährt, WagenoderSchlitten, hintersich,aus dem einoderauchnoch

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Dr.GertrudBäumer-Hamburg.

sie entscheidendeStunde

Beidenverschiedensten,fastmöchteichsagen, allzuzahlreichenErör- terungenüber denFrieden isteinPunkt meistzuwenig beachtetworden:

dieFragederweltwirtschaftlichen Zukunft Deutsch-lands. Fast immerwurdenur inallgemeinen Ausdrückenvon Sicherungder wirt- schaftlichenLntfaltungsmöglichkeitengesprochen.Das genügt fürden Kenner;gewiß.Aber wie viele Millionen sind, dievon derungeheuren Tragweite dieserForderungkeine klareVorstellunghaben.Undgerade hier istklare Erkenntnis dieunbedingte Voraussetzungfürdierichtige WertungderDingesAlleDeutschen,welchen Standes sieauchseien, müsfen sich geradeimAugenblickderEntscheidungvollbewußtsein, daßderFriedenachderwirtschaftlichenSeite bestimmendwirdfürdie Zukunfteinesjeden einzelnenvon uns.

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