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Heer und Heimat : Korrespondenz für die deutschen Armeezeitungen, 1917, Nr 22.

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Academic year: 2022

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1917

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»Rünwesponmænyfüwkne»Hu-

Herausgegeben im Auftrage des Deutschen Studentendienstes FernsprecherxBerlin Zentriun öoizonoysvrahtanschrifti StichenterchiensTBerldr

Thischrifu BerlinR.7 Bauhofstr.7.

Ls mußsein.

Lsherbstet draußen. AuchaufdenSchlachtfeldernmachtsichdie Jahreszeitbemerkbar. DiegewaltigenAngriffederFeindevonden Sommermonaten sindzerbrochen.DiegegenwärtigenTeilangriffesind

wiegrollende Kachgewitterdestosenden Wettersturmes, derimFruh- iahrlostobte und indenheißenSommermonaten zuorkanartiger Machtangeschwollenwar. Katastrophalwar derZusammenbruchall derseindlichenWucht,die gegenunsereFrontenimmerwiederanbran- dete. DieFrontdraußenimWesten hatgehalten,was dieHeimatvon ir«"««M-lttbdßt.iDieMauer »aus-.zd,eutsche,r:Treuedemschemszfpeldensinn

hat auchdenstärkestenStürmen getroyt. Lsgelangallem«Wut-,Kraft- undMaterialaufwandderFeinde nicht,eineBreschedreinzuschlagen.

Als wir im Innern desReichesdieleyte große Geldschlachtschlugen, dahatdasgewaltigeRingenimWesten begonnen,begonnenmit den erstenfiegreichenAbwehrschlachtenunsererTruppenDasHeer hat sich derHeimatwürdig erwiesen.NundadraußendasHauptwerkdes Waffenkampfesgetan ist,mußdieHeimat sichwieder würdig erweisen derkämpfendenTruppen Wirstehensetztmittenin einerneuen Schlacht,

einerFinanzfchlacht.Auchsiemußwerden zu einemgroßenSiegder deutschen Sache.

Muß! « »

DiesesWort mitseinem eisernen Klang solluns die Seelenfullen,daß alleKleinlichkeit,ZagheitundMattigkeitaus ihnen schwindet.Aller sentzweiendeSondergeistim Innern soll verblassenvordemeinengro- ßenZiel:Sieg, Sieg auch hierinderGeldschlachtDenn sieistBr- gänzungderWaffenschlacht.DasGeldderHeimatformt sichunter

demZwangderStunde inGewehreundKanonen, inKugelnundGra-

naten,inKampfbooteundTorpedos Ls wird zumstarkenSchildund

zumscharfenSchwertin derHandunserer Truppen VonderL»ucken- losigkeit,derMächtigkeitundderGütedieser Schutz-undTrutzrustung hängtab derSieg.Davon hängt auchabdasWohlunsererKampfer, hängtabdasLebenvon Hunderttausendenbraver deutscher Söhne.

DerKrieg wirft lange Reihen unsererBrüder nieder. Jebesserdie Rüstung, desto geringerdieVerlusteanunersetzlichen»Menschenleben!,

Wermithilst, daßdieRüstung starkundungefchwachtbleibt,daß sie womöglichnochstärkerwird,derhilft mit,dasLebenungezahlterTau- senderzuerhalten.

Gut stattBlut istdarum dieLosung!

WirmüssenauchindiesersiebentenGeldschlachtunsereganzeKraftan- spannen.Lsgiltunsereigenes Heil.KochistderKampf nichtzu Ende. Noch hatderFeind seinenVernichtungswillennicht preisgegeben.

Kochrollen dieeisernenWürfelum unsere Zukunft.UmArbeit und Brot gehtder Kampfbiszumletzten»Kanonenschuß.Sollen die Millionen,dieheutedieSchüyengräbenfullen,nachihrer HeimkehrAr- beitfindenundlohnenden Verdienst,sollenihreKindernichthungern

undihre Frauen nichtingramvollerSorge bangenums taglicheBrot, kdannmüssenuns draußenin derWelt,derfeindlichenWelt,wieder

dieWegefreigegebenwerdenfürden Wettbewerb mitfriedlichenArbeits- erzeugnissen,müssenuns wieder die Toregeöffnetwerden zu denRoh- stoffkammern fernererteile Kur dann können wieder guteZeiten kommen,nur dann bleibtArbeitslosigkeit,Hungerundgraues Llend fernvon unserem Herde.DerFeind mußunserRecht auf Arbeit,unser Rechtaufgesunde Fortentwicklung anerkennen

Fürsarbeitende Deutschlandgehtes! Fürunsere Zukunftunddie ZukunftunsererKinder!

"

DieGeldschlachtzuHause mußdemFeinde zeigen, daßin derFrage desSiegeswillensAll-Deutschlandeiniggeht.Wie dieMillionenwasfen unserer Gegnerstumpf wurden, wie dieFeinde merkten,daßnichtsdie deutsche Front zuzerschmettern vermöchte,dasuchten sieeinenZank- apfelinsHeerlagerderHeimarmeezuwerfen, dachten sie,uns daheim zuentzweien.Auseinanderreißenwollten sie KaiserundVolk,inzwei feindliche Heerlagerwolltensie spalten unsere Heimarmee,umso unsere geschlosseneFrontim Innern zuzerbrechenundvon diesem Punktaus dann aufzurollen auchunseremilitärischeFront. Das deutscheVolk, gegendessenfleißigesSchaffender ganzeAnsturmdreierJahreletzten Lndes sich richtete, sollte leisten,was alldiezahlreichenHilfsvölker Lnglands nicht vermocht hatten,essolltedurchinnereUneinigkeitseine eigene Kraft zerreiben,alleSiegeunderolge zerschlagen Lin Volk,das sich sogeschlagengegen eine Welt von Feinden durchdrei langeKriegsjahre, dassich so großan Opfergeist und Lntsagungskrast, anArbeitssinn und Willensstärkege- zeigt,einsolchesVolkbegehtkeinen Selbstmord, einsolches

Zoöket.bricht auch nicht nieder, nachdem es hart am Ziele Kein,DeutschlandhatnochdenselbenstarkenWillenzumLeben,wie in denAugusttagenanno 14unddamit auchdenselben ungebrochenen WillenzumSiege.

Dies dem Feindzuzeigen,istieytdieStunde!

Je zahlreicher jetztdieZeichneraustretenvor allerWelt, ie höherdie Milliarden sich türmen, desto schmählichekdieAbfuhrfürWilsonund Co.DiesiebenteKriegsanleihewirdzumPrüfsteinunsererEinheit,der Festigkeitunserer Heimatfront. WirdsieeinSiegwie alle anderen An- leihen,dann mußderFeind knirschend erkennen,daßauch seinletzter Versuch, seineAttackeaufdiedeutscheLinheit,schmachvollzusammen-

gebrochen ist.

Je geschlossenerundwuchtigerderSiegeswille Deutschlands,die innere Linheitdesganzen deutschenVolkes in derneuen Geldschlachtzur Aus- wirkung kommt,um so mehr mußderFeind erkennen,daßerdiesen eisernen, nein,diesen goldenenWillenDeutschlandsnie undnimmer zerbrechenkann,daßeruns dasRechtaufFreiheitundArbeit, auf FriedeundGlückzuerkennenmuß.Dann istdie Stunde desFriedens gekommen.

FürdieHerbeiführungdesFriedens gehtes beimAufbringender Milliardenl

Darum mußesseinl vk.Beusch-m.-otadvach.

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»HeerundHeimat"1917 Nr.22

DerletzteSturmangriff.

Ein Mahnwort zur siebenten Kriegsanleihe

EinstolzesSchiff kämpftmitkeuchenden Maschinensichvorwärts durch schwerenSturm. NochetlicheStunden nur unddieHeimat,dieliebe, achso langentbehrte Heimat grüßtdie Männer anBord. Wieschön, wielichtwird das werdenl Unddie Männer schaffenmitdoppelter, sehnsuchtmächtigerKraft.—- Dal Vonfernedämmert der Morgen herauf,dieTorstundedesHeimattagesl DasganzeSchiff isteinstur-m- hafterJubeLVorwärts stampftderstolzePanzer. Bald,oDeutschland, grüßenwirdichl

EinsieghaftBildl Nicht wahr,dudeutscherKämpfer! Gehenaber deineGedanken beifeinemAnblicknicht unwillkürlichhinunterzu den schweißtriefendenKameraden vor den Höllenlöchernder gewaltigen KesseluntermMaschinenraumelKohlenmasfeum Kohlenmasfe fchlingen dieheulenden Feuer.Aberwie? WennplötzlichderkostbareVorrat an Kohlezu Endeginge.Wenn dieFeuer ausglühen müßtenzuleblosem, kaltemDunkel? Wenn dann auchdieMaschinentotlägen?Was dann?

Wasdann? draußen rastderSturm,unddasstolzeSchiffist wehrlos, istelendpreisgegebendenfurchtbaranrollenden Wogen.

Nicht mehrvorwärts geht seinWeg.EinKreuzundQuer isternun undein Rückwärts.

Heimat! Heimat-!Sonahvorm Zielel Und nun? Vielleicht Untergang undTodl

-

ZittertnichtdeinHerzum die Kameraden? SiehabenVaterund Mutter oderBraut oderWeibundKinddaheimundvielleichteineigen Häus- leinausderfriedlichen, deutschenErdel

Sonahvorm Zielel

Dufragstmich: »Wassolldenndieses Bild, daserstso sieghaftwar undnun sotrübeist?Duwillst jaeinMahnwortzursiebenten Kriegs- anleihezuuns fprechen2«Ja,Freund,kann dennderstolzePanzer nicht mitDeutschlandverglichenwerdenl Undduselbst bist aucheiner von derMannschaftlJa,unddieKohle,diekostbare Kesselspeise,die wir brauchen,um das stolze, herrliche Schiffin denfriedevollen Heimat- hafenzuführen, istdasnichtdasGeldderneuen, derletzten Kriegs- anleihelJa, sie istesl Undnun solldaswundervolle Schiffrückwärts müssen,kreuzundquer, vieleTage langunddann,wer weiß,dannl Dahöre ichdeinstarkes:»NimmermehrlVorwärts sollesgehenin denHeimathafenund hinzuFriedenund Glückl« Das war ein tapfresWort, Freund,deinNimmermehrl Dochwas nützteinWort, dasnichtTat wirdl Schnelle, entschlosseneTatl DubisteinTatmenfch Das hastdubewiesenalsdeutscherMann undKämpferlUndwir danken’s dirs NunzeigeesauchbiszuletztlDeinTatlebendarfkeinen Riß kriegen.EsmußeinGanzesbleibenbiszuletztl Vielleicht sprichst dunun was ichzwarvon dirnichterwarte ,,Laßdochdie in der Heimat auchmalzeigen,daßsieMenschenvon TatfindanihremTeilel«

—- Freund, sie find’slDiepaarKümmerlingeundJämmerlingege- hören ja nichtzu unsl Dieandern aberwerden’swiederbeweisenwie bei allenKriegsanleihenundbesondersbei dersechsten,daß sie Deutsch- land liebhabenaus Herzensgrundel Wardas nichteinprachtvoller ErsolglAberso großerwar, erwäreesnatürlich nicht geworden,wenn Ihrdadraußen nicht auch gegeben hättetlUndvielhabt Ihrgegeben.

Dubistgewißauchunter denGeberngewesenlUnddiesmal, jadiesmal

—- so nahvorm Ziele—- kommt esmehrdarausanzugeben nur zuleihen,ja denndiesechsandern Malel DieEntscheidung istdal DiezwölfteStunde! Dannkommt dergroßeTag! Aufuns alle kommt’s anl Auchauf dichlDuweißtjaaus vielleichtgrausamer Erfahrung, wieesaufdenEinzelnenankommt, besondersbeiuns Deutschen,die wir gegensovieleHordenzustehen haben!—- WasZDuhastkein Gele Gibl Etwas wirstduschonhaben!Gib,was duhastl Auf jedeMark kommt’s anl VieleWenig macheneinViell Denk’einmal,derFeind

·stürmtan und EuerMaschinengewehr hatkeineKugelbänder mehr, oderdeine eigenenPatronentafchensindleerl Was dann? Willstdu einwehrlofes Opfer dieserHordenwerdenl Sollen deine Liebendaheim Furchtbares durchdieeindringenden Wütericheerleben? Wieder höre ichdein starkes,lautes »Nimmermehrl" Gut, Freund. Gibl Aber sofort,heutegleichlStellen, wohindugeben kannst, sindgenugda bei EuchlAlso heutegleichlUnd dann: Schreibe doch nachHaufelViel- leicht istda einSparkassenbuchundsind einigeSpartalerchen vorhanden.

Schreibe,daßdeine LiebenauchKriegsanleihe zeichnensollenlDannhat dasherrlicheDeutschlandunverminderte Kraft,vorwärts zukämpfen, zuleben undzusiegenzumdeutschen, deutschen Friedenl Wiestehen wirmachtvollda in allenFrontenl WieschaffenunsereU-Bootel Dem Engländer,demHeuchlerundSchust,istbalddieKehlezugeschnürtl Wollen wirjetzt loslassen?Nieundnimmermehrl DieEntscheidung

istdal Diesiebente Kriegsanleihe istdieFriedensanleihel ,,Einig,stahlhart,siegesbewußtl"hatunser Hindenburg gesagt.Das solldieseVolksanleihebeweisenlAusdieserVolksgabestrahltderFriede emporl Hilf,daßeseineechte, gewaltigeVolksanleihewerde,die ge- waltigste bisherl Mann, Kämpfer, diesedeinestilleTatisteinSieg- dein Siegl DerletzteSturmangriffl DieSturmpfeife fchrilltl VorwärtslVorwärtsl HurralSiegl DerFriedewinktl Deutschland

Uber alles! Reinhold Braun-Berlin.

ZurKursentwicklungderKriegsanleihen nachFriedensfchluß

Dieimmer wachsendeZahlderMilliarden,die imLaufederJahrein Kriegsanleihe ausgegebenund angelegtworden find, habenmitder zunehmenden Längeder Zeitbisweilen dieBefürchtungwachgerufen, obdenn dieKursederKriegsanleihen sich nachFriedensfchlußwohl werden halten können,obnicht vielmehrbeiBeginnderFriedenswirti schaftweiteKreisevornehmlichaus IndustrieundHandel daraus bedachtseinwerden undbedacht sein müssen,zuhohem Preise,d.h.zu hohenZinsen Kapital für ihreZweckefreizubekommenundausderjetzigen Anlaged.h.also auchaus derKriegsanleiheherauszulocken.Die Möglichkeit,fürdiegleichenSummen in Werten derIndustrieunddes Handels höhere Zinsen, bzw.Dividenden zuerhalten,könnte alsdann vieleBesitzervon Kriegsanleihe veranlassen, ihre Papierezuverkaufen;

ihnen gegenüberwürdenschließlichnurwenige noch Kriegsanleihe kaufen wollen,unddie Folgewäre einAngebotvon Kriegsanleihezuwesent- lich niedrigerenKursen,als wiesieursprünglichausgegebenworden ist.

DenNachteilfolcherBewegungenaberwürden die kleinenSparer haben- dieihrGeldnur für kurzeZeitanlegenkonnten undeszumVerbrauch inspäterenZeitenwieder freimachen müssen: siewürdenbeimVerkauf ihrer Kriegsanleihe ebenfallsnur niedrige Kurse erzielen können,mit- hinalsoletztenEndeseinenKapitalverlustzutragen haben.

Giegenübersolchenleerlegungensei auffolgendeUmstände hinge- we en.

Es ist selbstverständlich,daßdieIndustrie zurAusdehnung und Er- neuerung ihrer Anlagenund derHandelzurWiederaufnahme feiner TätigkeitnachFriedensfchlußKapitalienansichziehen müssenundauch inderLageund willens seinwerden,dieseihrenEigentümernent,

»

sprechendhochzuverzinsen.Es werden aber7vermittels derjetztschon vorbereiteten straffen Organisation unsererUbergangswirtschaftvom KriegezumFriedennur ganzallmählichIndustrie sowohlwieHandel dieMöglichkeiterhalten, ihre TätigkeitimfrüherenUmsangewieder zu entfalten: dazu zwingteinmal dieRücksichtaufunsereValuta,dieun- begrenzte KäufeimAuslande indererstenZeitnachFriedensfchluß unmöglichmacht, daraufdrängt»desweiteren auchderMangelan Schiffsraum,der die LeiterunsererUbergangswirtfchaftveranlassenmuß, imAnfangnur dieEinfuhr derjenigenWaren zugestatten,diezum Wiederaufbau unsererheimischenVolkswirtfchaftinersterLinieerforder- lich sind.DieMöglichkeitderfreienEntfaltungwirdalso fürdie Er- werbsstände erst allmählich geschossenwerden, infolgedessenwerden auch ihreKapitalbedürsniffenur allmählichzurGeltung kommen,und einHerauslockendesKapitalsaus feinerjetzigenAnlageum jeden Preis wirdunterbleiben.

Nun könnte es trotzdem»vorkommen namentlichbeiunerwartet schneller AbwicklungderUbergangswiktschaft, daßzeitweilig starke Nachfrage nachKapitalsichbemerkbar machtundin demerwähnten Sinne aufdieKursederKriegsanleiheungünstigeinwirkenkönnte. Der- artige Fälle sind jedochvon derReichsbankleitungbeizeitenschonvor- gesehenworden;und gegebenenfallswird diesemitMaßregeln nicht zurückhalten,die eineEntwertungderKriegsanleihezuverhindernver-

mogen. «

DieBefürchtungen,diehierunddabezüglichderweiteren Entwicklung

"’derKriegsanleiheaufgetauchtfind,dürftenalsozumgrößtenTeileun- berechtigt sein.Wirnahmensie auchanfangsnur fürdiejenigenan, diegezwungen find, ihre Papierebereits vor demvom Reichevorge- sehenen Rückzahlungsterminzuverkaufen.Unddiesemögendochhe- denken,daß sie selbstbei einergeringenKurssenkungderAnleihen gegenüberdemAusgabekurse immer nochbesserfahrenwerden,als andere Sparer,dieaus irgendwelchenGründenihrGeldbei Banken oderSparkassenzu31XaoderallenfallsXII-iOxoangelegthabenund in derschwerenZeit desKriegesdervielhoherenVerzinsungderKriegs- anleihen verlustig gehen— dr.Singec-Bectin..

(3)

»HeerundHelmat"1917 Nr.22

Z

DieFinanzen unsererFeinde.

1.Englands Finanzsorgen.

UntenFeinde rechnen damit, daßdieDeutschenschließlichkteznmtitig Werden,wenn sieimmer wieder hören,wiestolzundselbstgesalligdie V»etbündetenGegnertun. ZhrevielenprahlerischenWortefind weniger iUkdieeigenenLandsleute bestimmtalsfürdasdeutscheVolk,weilsie Wissen,daßdieDeutscheneinunpolitischesVolksindundsichnoch nicht daran gewöhnt haben, BürgereinerWeltmachtzusein«ZnWirklichkeit

eSso,daß unsere FeindeamEndeihrer Kraft sindundnur ihren volligenZusammenbruchnichtzugebenwollen. SiesindzumTeilso Erschöpftdaß sie auchbeieinemFrieden,derihnenallevon uns er-

ObertenLänderzurückgibt,vor dentraurigsten Aussichten stehen.

DaszeigtsichbesondersdeutlichinihremfinanziellenZustand. Leider istgeradedasUrteil über diekapitalistischenMöglichkeiteneinesLandes 0lehrseltenanzutreffen,weilwir nicht gewohnt sind,uns mit den FragenderStaatsfinanzen zubeschäftigen.Wirmüssenuns aber immer WiedervorAugen halten,wiekläglichunsereFeindeimVergleichzuuns michhier abschneiden,weiluns dierichtigeBeurteilungdieserZusammen- hangeinstand setzt,dieAeußerungenderfremdenStaatsmänner im

rifhtigenLichtezusehen.Schließlichleuchtetesein,daßnur Völker,

die»nichts mehrzu verlieren haben,soverbissenausdieFortsetzungdes rtegessein können,wieunsere Gegner.

DieenglischeGeldmachtistimmer nochdiestärksteunter unserenalten selnden VordemKriegeschiensie überhauptdieerstezusein.Das ist längstvorbei. Englandmuß heute hinter seinemneuen Bundes- genossenAmerika zurückstehenund auch hinter seinembestgehaßten GegnerDeutschland. FürdenLaienfind dieseVerhältnissebesonders ebwerzuüberblicken,weil alleenglischenVeröffentlichungenverschleiert find.Englands gleisnerischeKunstderVölkerverführungsorgt dafür, daßniemand einklares Bild überenglischeZustände erhaltenkann.

JedeenglischeStatistik gibt bewußtirreführendeZahlen.Zwarsinddie Zahlen,dieveröffentlichtwerden, wohl meist richtig.Siesind abernie vollständig.AufdieseWeisekannman abernatürlichdasselbeerreichen, alswenn erlogeneBerichte verbreitet werden.

Wennjemandliest, daßdieleyteenglischeKriegsanleiheübervierzig j—---M-uu·akdenmake Geld gebracht hat,fo- bekommt erXdiegrößte Hoch- achtungvor denenglischen Finanzen. Etwas anders siehtesaber schon aus,wenn man weiß,daß mehralsdieHälftederKriegsanleihegegen älterePapiere umgetauschtist.NeunzehnMilliardenMarkfrischesGeld lassen dieseKriegsanleiheallerdingsimmer nochgrößererscheinenals irgendeineandere. Englandhatte aber, durchfeineMißersolgebedrückt, leit1915keineAnleihe mehrausgegeben.Daseine Kriegskostenzu Anfang diesesJahres schonaufüber 70Milliarden Markangeschwollen waren, hättees mindestens60Milliarden Markgebraucht,um seine Schuldenzudecken,denndieKriegsanleihen,dieEnglandzuAnfang

ldeystKrieges ausgegebenhatte,waren noch nicht sogewaltigwte die

e e.

England mußfürseineAnleihensogaretwas höhere Zinsen bezahlen alsDeutschland.Das bedeutet nicht mehrundnichtwenigeralsden

UntergangdesstolzenBritischenReiches.Die Treueallerumfangreichen engllfchenKolonien hatimmer darinihrewesentlicheStutze gefunden- daßdieseDominions für ihregroßenKolonifationsbedürfnifsein London billigeresGeldgeliehenbekamen als anderswo. DieAblösungder Ko- lonienvom Mutterlande ist durchdenKriegfinanziellvorbereitet.

LnglandhatseineSteuerfchraube schonbisaufsäußersteangespannt.

DiegroßenEinkommen müssen heute schondieHälftejährlichanden Staat abgeben.Trotzdemkonnteeine dergrößten englischenZeitungen, dieManchester Guardian, vor kurzem schreiben, daß Englands Lage außerstbedenklich sei,weilfürdieLasten,mit denenEnglandin den

Friedengehenwird,keineausreichendeDeckungzubeschaffenseinwird.

DieseZeitung rechnet damit, daß,wenn derKriegbiszum nächsten Frühjahrbeendetist,England mindestens2Milliarden Markjährlich fehlenwerden.

DieFinanzlageEnglands erscheintdemnach rechtschwierig.Wenndas schonvon der ältesten und einstbedeutendsten Geldmacht unserer Feindeauszusagen ist,was werdenwirerstvon denanderen Staaten erleben müssen?

Fritz Johannes Vogt-Schlachtensee.

l

i !

UnserSchiffsnachrichtendienstnach«demKriege.

Vor demKriegebesaßEnglanddieMonopolstellung aufdem Gebiete derSeeversicherungund desSchiffsnachrichtendienstesAusführendes Organ istder»Llopd",einRiefenunternehmen, dessenZweckfolgender ist:

1.Betrieb derVersicherungsgeschäftejederArtdurchdieGesellschafts- mitglieder;

2.Sammlung, Veröffentlichungund Verbreitungvon Schiffsnach- richten.

Letztereswirderreicht durcheine über die ganze WeltausgedehnteOr- ganisation.DieNachrichtenwerden »Llovds"durch Agenten übermittelt, diesichinjedembedeutenden Küstenplatzeder Weltbefindenunddie entweder vermittels geschriebenerListenoderdurch Telegrammeüber Ankunft, Abfahrtund ilnfälle jedes Schiffes innerhalbdesihnenzu- gewiesenenDistrikts berichten.DieeinlaufendenTlachrichtenwerden von ,,Llovds"außer durchAnschlagdurchdietäglicherscheinende»Llopds List«veröffentlicht.DieseZeitung ist außerder,,LondonGazette"die ältesteZeitunginEuropa.Zhre Gründung fälltindasJahr1726.

DieErklärungvon ,,Llovds",inZukunftkeinerleideutsche Schifssnach- richten mehrzuveröffentlichenundjede deutscheSchifssinteressenwahi rung imAusland abzulehnen,ließbald die Vertreter derdeutschen SchiffahrtskreiseaufMittel undWege sinnen,um gegenüberdem der deutschen Schiffahrt nachdemKriege drohenden Schadenrechtzeitige Abhilfezuschaffen.

«

Am1.Juni«1917vollzog sichinHamburgdieGründungdes»Seedienst", Vereinfür Schisfsnachrichtene.V.AußerHamburg,demSitzdes Unter- nehmens,findZweigstelleninBremen und Berlin inAussichtgenom-

men.

IndenGeschäftsräumenderGesellschaftstehtdasgesammelteMaterial zurtäglichenBenutzungundVerfügungfürdie inersterLinieinteressierte Schiffahrtund Seeassekuranz. DieAuszeichnungenüberSchiffsbe- wegungen undilnsällewerden ständigausdemLaufendengehalten, so daß,wenn mittagseinTelegrammmeldet,daßeinSchiffGibraltar passiert, fünfMinuten späterschonderAushang dieses öffentlichbe- kanntgibt.

In der täglich erscheinendenSchiffahrtszeitung, ebensowieinden wöchzntlichenund monatlichen Veröffentlichungenwird einegemein- verstandliche WiedergabederwichtigstenSee- undV"ersicherungsent- scheidungeneinempraktischenBedürfnisentsprechen.DerErrichtung von eigenenStgnalstationemderHerausgabeeinesSeedienstfchlüssels ebensowiesonst sichalsnötig erweisendeverwandte Unternehmun- gen(ilnterseekabel,Telefunkenstationen)soll vollsteAufmerksamkeitzu-

gewandtwerden. Dr.Michel-Berlin

DerverklagteKriegsteilnehmer.

Daßder Soldat imFeldeseineGedanken ausdenHeeresdienstzu richten hat und, wenn erauchhinundwieder Muße findet, sichmit seinenhäuslichenAngelegenheitenzubeschäftigen,solcheGelegenheiten dochganzunsicher sind, istsooffenbar, daszeinsder erstenGeseye, welche nach BeginndesKriegserlassenwurden,anordnete, daßdie Richterdie beiihnenangebrachten KlagengegenKriegsteilnehmeraus- zufegen habenbisnachBeendigungdesKrieges.Dasgilt fürmobile undgegendenFeindverwandte Truppen, auch solche,die zurBesatzung einerarmierten oderin derArmierungbegriffenenFestunggehören, unbedingt, ebensofür Kriegsgesangene.BeiAngehörigenimmobiler Truppen istesdemGericht überlassen,dasVerfahrenauszufegen,wenn diePartei infolge ihres DienstesimHeeroderin derMarineanWahr- nehmung ihrer Rechte verhindert ist.Kommt diese Vorschriftauch in derHauptsacheden Soldaten zugute,wenn siealsSchuldner be- langt werden,sokanndochebensogutaucheinSoldat,der alsKläger aufgetreten ist,dieAussetzungdesVerfahrens beantragen,undzwar nichtnur bei denordentlichenGerichten, sondern auchbei den Gewerbe- undKillukfmannsgerlåchtknli

DerFa annnun aet oegen,daßdemSoldaten aneiner neuen gerichtlichenRegelung »derSache gelegen ist.Dieswirdgezonders

derFall sein,wenn er»Glaubigerist,eralsoz. B.seinGeldhabenwill.

AuchalsSchuldnerkonnteihmdaranliegen, möglichstbald zuerfahren, woran erist,oberzahlenmußodernicht,weilerdannirgendwiedas Geldsichbeschaffenoderetwas verkaufenwillusw. Wünfchterhier- nachaus irgendeinemGrunde denFortgangdes gerichtlichenVer- fahrens, sobrauchter diesnur demGerichtmitzuteilenund einen Prozeßbevollmachtigtenzubestellen,wozuerkeinenRechtsanwalt ge- braucht,wenn essichum einen Streit vor demAmts-,Gewerbe- oder

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