MSPIUVEM für die
Herausgegeben im Thiftrage des Deutschen Studentendienstes
FemfprecherxBerlin Zentrumödiz äozcyyssdrahtanschrifti Suchentewdientherlixr Anschrift:Berl-inA.W;-Bauhofstr.7.
Wer verlängertden Krieg?
Wie vieleMenschenlesen nichtmitstillerGenugtuungjedeKundevon Aufruhrundmeörung inZrlandz Mitwieviel freudiger Hoffnung werden nichtinnereStreitigkeitenin denfremdenParlamentenverfolgt,
dieMißtrauensregungengegen dieRegierungen,»dieMinistersturzet
Werkniipft nichtgernErwartungenanjedeSchwache,die,beimFeinde angezeigtwird?DieZeitungen fühlen,wiesolcheBerichtedieStimmung stärken,undverzeichnenmitSorgfaltalleFällevonKleinmut undZer-
MiefthungimfeindlichenAusland.
HabeVorgang Vollziehtsich auchaufder anderen Seite. Gierig Wartet dasAusland auf jede Gelegenheit,um zuverkünden, dafzdie deutscheSchlagkraft erlahmt. Mit allen möglichenBildern derVer- blendungsuchtman die Völker zutröstenund immerwiederaufzurichten BaldsolldiedeutscheWiderstandskraftdurchinnere Kämpfe gefährdet sein.Baldwünschtman denZusammenbruchdurcheineHungersnot heran Bald glaubtman, daszderMangelanRohstoffenunsereIndu- striezumVersagen bringt.DieErfahrungdes,Kriegeslehrt,daf;alle diese VorstellungenWahngebilde sind.Aber die Erkenntnis derWahr-
heitbrauchtZeit. , »
Inzwischen suchenunsere Feinde ihreVölkermitdemgrosztenAufwand
an Falschmeldungen,an zurechtgemachtenReiseberichtenuberDeutsch- land,mitbewußtenLügenundmithöhnischenAnsprachenzusammen- zuhalten Man stelltdieLageinDeutschlandsodar,daßdiegroße
innereFestigkeitund dieunbeugsame LebenskraftunsererWirtschaftund unsererGesellschaftnicht erkenntlichwerden Geflissentlicherwecktman
denEindruck,alsobwirnicht mehr lange unerschuttert nach auszenbe-
stehenkönnten. » ,
Kann der einzelneetwas gegendieseWeltlage,dieanscheinenddurch allgemeineGesetzeund Kotwendigkeitenbestimmtwird,tun?Kann durchunserTunoderUnterlassenderWiderstandunserer Feindegegen einenFriedengebrochenwerden? Unsere Heere gebendiebesteAntwort.
DieEreignisse,diesichgegendasLndedieses Jahres überstiirzenzeigen uns, dafzwir denrichtigen Weg gehen Mehralsje sinddieAugender ganzenWelt jetzt auf DeutschlandundseineVerbiindeten gerichtet.Zum Schluß hängt nocheinmalallesdavon ab,wie wiruns verhalten
Diegroße,rauschendeBegeisterung,die dasdeutscheVolkeinte,ais der Wetterschlag losbrach,kannheutenicht mehraufflammen Zäoerwir müssen,durchtausendRötegestählt,miternster, reifer Bestimmtheit
denkommenden DingeninsAugeschauen , , ,
VorsichtinGesprächenund ingelegentlichenAeuszerungen istsichereine gute Weisheit. Aber wirhabenuns nichtnurvor fremdenReisenden
zuhüten Jeder einzelneistheute nichtnursichselbergegeniiberfurdas GelingendesGesamtwerkesverantwortlich, sondernauchseinemKa- meraden, seinem Mitbiirger, seinem Nächstengegenuber., ,
Werverzagtüberschweren Schaden jammert,denderKriegihmper- sönlichzufügt,wer kleinlaut iiberLntbehrungen stohnt,dieertragen werden müssen,der bedriicktschließlichseineMitmenschen Jederhatheute
genugmitsichselberzu tun,und nichtimmer istder andere geradein derrichtigengeistigen Verfassung,um sofortdierichtigeAntwort zu geben
Verlängertwirdder Kriegnur durchjedes Zeichen,dasdemFeindeun- glücklicheHosfnungsschimmerauf unsere Uneinigkeitvorgaukelt. Deutsch- landward niebesiegt,wenn eseinigwar. Dasheisztfiir jedenunteruns:
Linersoll sicham anderen aufrichtenkönnen DieGemeinschaftunseres Linheitsvolkes istdashöchsteGut,daswirheutezuverteidigenhaben Wernur ansichselberdenkenwill,derstörtdenGeist,den die Zeitvon uns fordertund dendas deutscheVolk,denalle anderen also,uner- schüttertbewahren Fritz Johannes Vogt-Schlachtensee.
Kriegstagung des DeutschenArbeiterkongresses.
Alseine derbedeutsamste-iTagungendie wärendder Krieseit -
fanden,mufzderDeutscheArbeiterkongresz,derigim28.,29.ungFo.cgkatä
berin Berlin imLehrervereinshaus seineVerhandlungenführte,be-
trachtetwerden,Rund eineinhalbMillionen Arbeiter undAngestellte, dieinselbstandigenArbeiter- und Angestelltenverbändenzusammen-
tgestchlossenreen sind,waren durchca.400Delegierte aufdemKongreszver- DieReichsregierungwar durchStaatssekretärDr.Schwander, die ObersteHeeresleitungdurchdenChefdesKriegsamts Generalmajor Scheuchvertreten AlsVertreter anderer hoher Behörden wohnten derArbeitertagungbei: dieUnterstaatssekretärevon Braun undCaspar, Geh.OberregierungsratDr-Siefarth usw.Dieverschiedenen Reichs-
kaggfraktionensowohlalssozialeOrganisationenhatten Vertreter ent- an t
Aus denAusführungendesHerrn StaatssekretärsDr.Schwander,wie auchaus denBegrüszungswortenalleranderen Redner kam der Ge- dankezumDurchbruch,daszalle Stände aufeinanderangewiesen sind unddeshalb auch gleiche Rechte füralle Stände zurGeltungkommen müssen Lins,wieunsere FronteninOstundWestsind, miisseauchda- heimeine treue Arbeitskameradschaft bestehen
DieWorte,dieauf diesemArbeiterkongreszgesprochenworden sind, galten allenVolksschichtenDerArbeiterschaftundder unteren Volksschichten die unter denEinwirkungendeslangenKrieges besondersleidenwurdi anerkennend gedacht. StaatssekretärDr.SchwanderliefziniseiiierAn-
sprachedasernste BestrebenderReichsregierungerkennen: dem Ar- beiterundAngestelltendieMitwirkungundVertretungim Staatsleben ebensozukommenzulassenwie den anderen Berufsständen GeneralsekretarAdam Stegerwald-Berlin sprachiiber »Die deutsche Arbeiterschaftim LntscheidungsstadiumdesWeltkrieges",Redakteur J—ZOOS-Ms-GladbachÜber»DiechristlichmationaleArbeiterbewegung
-
undd»ieLebensfragenvon Volk undReich",GeschäftsfiihrerWilhelm Kochuber,,DringendeAufgabenderSozialpolitik-CRedakteur J.Becken
BerlinEber-,,DieKohlen-undLebensmittelversorgungim viertenKriegs- winter ,VerbandsvorsiyendeF.Wieder-DiiisburgundH.RGO-Sam-
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burgüber»DerStand derLohn-undGehaltsfragenimKriege",und endlichüber»Die Erstellungvon Kleinwohnungen nachdemKriege«
referierten Staatsminister D-Grafvon PofadowskvundRedakteur M.Gasteiger-München.
Ofsenund klar wurdeaufdemDeutschenArbeiterkongreßausgesprochen, wasdieArbeiterschaftheutebewegtund.wassievon derGestaltung des,,neuen"Deutschlanderwartet. Ihre Forderungen auf sozialpoliti- schemGebietesindgenau präzisiert,dieMängelderKohlen-undLebens-
.mittelversorgungwurden ausgedecktundWege gezeigt,die zurAbstellung bezw. MilderungderSchwierigkeiten führen. Desgleichenwurde an Handvon durchschlagendemBeweismaterial dargelegt, daßdieLöhne undGehälterder Arbeiter undAngestelltenunterBerücksichtigungder heutigen Kriegsverhältnissenoch oft fehrniedrig sind, daßeslediglich Ausnahmeerscheinungen sind,wenn einzelne Arbeiter,«höhereLöhneer- halten. AuchzurLösungderWohnungsfragewurden sehr beachtens- werte Worte gesprochen. Groß sind dieProblemeaufallenGebieten EsbedarfderAnspannungallerKräfteundMitwirkungallerStände und Faktoren, unserdeutschesVaterland fo auszugestalten,·daßalle Staatsbürger fich wohnlichdarineinrichtenkönnen.Möchte jeder dazu beitragen!
Besonders bedeutungsvollwaren dieWorte,dieGeneralsekretärAdam StegerwaldandenArbeiterkongreßgerichtet.Das,was dieser bewährte, ArbeiterführerderArbeiterschaftunddersOsfentlichkeitgesagt,wirdnicht nur in denHerzenderArbeiterschaft Widerhall finden,dasganzedeut- scheVolk wirdihm zustimmen, ja,dieWirkung seinerWortewirdüber dieSchützengräbenunserer feldgrauenBrüder hinausbis in diefeind- lichenLänderdringen.Erhatdie Situation fürdas deutscheVolk in so nicht mißzuverstehenderWeise dargestellt, daßallepersönlichenWün- sche gegenüberdem einengroßenZielzurückzustehenhaben:Deutsch- lands Sieg.
Erführteu.a.ungefähraus: DurchdasvieleFriedensgerede findwir demFrieden nicht nähergekommen.DerKrieg mußmitdergrößten Rücksichtslosigkeitfortgeführtwerden,bis der Willeunserer Feinde,uns zuvernichten, gebrochen ist.Die Arbeiter müssenallesdaransetzen,·um unser Heer fchlagfähigzuerhaltenundsobaldeinen gutenFriedenzu ermöglichen.Diedeutschen Arbeiterkönnennicht zugeben, daßin Zu- kunftEnglanddasHerrenvolk,wiraberdieHelotenseinsollen.Durch die ArbeitdesdeutschenArbeiters mußdietechnischeUberlegenheitun- serer Feindeüberwunden werden. Esdarfjetztnichtgestreiktwerden, wirdürfen nichtdie Mörderunserer eigenenBrüder werden. Infrü- herenZeiten tobte derKriegindeutschenLanden. Deutsche Fluren wurden verwüstetundheimgesucht.Wirstehenheutefmilitärischgut.
Nungiltes,befondersdieKriegswirtschaftim Innern aufrechtzuerhalten unddieunvermeidlichen Entbehrungen willigzuertragen. Fürdas deutscheVolkgibtesjetztnur einEntweder-OderEntweder entschließen wir uns, füreinweiteres Jahruns einzuschränken,aus zweikaputen Hemdenein anderes herzustellen,mitgeflicktenKleidern undinHolz- fchuhenoderbarfuß herumzulaufenunddabeiSiegerzubleiben,oder wir tundasnichtund wollen zuEnglandsSklaven herabsinkenund ihmeinJahrhundertlang Frondienste leisten.Unter demgroßenBei- fallallerVerfammelten schloßStegerwald: »Aberwirlassenuns nicht unterkriegen, komme,was dawolle!" — SerketärGustavArn-Berlin
viedeutscheSeejchifjahxtimKriege.
DiejäheUmkehrvon derWeltwirtschastzumgeschlossenenHandelsstaate, die derAusbruchdesKriegesmitEnglandinkürzesterZeiterforderlich gemacht hatte,war fürkeinGewerbe,fürkeinenZweigdesHandelsfo nachwirkend,wiefürdiedeutscheSeeschiffahrtundihre Entwicklungin denjüngstvergangenendreiKriegsjahren: Ihre Tätigkeitwar mit einem Schlage lahmgelegt,undkeinerlei ,,Umstellung"konnte für fie,wiefür dengrößtenTeil derExportindustrieunddesAussuhrhandelsinFrage kommen. DieEinnahmenderHandelsreederei hörteninfolgedessenbei KriegsausbruchmiteinemSchlage auf.Aberdamit sinddieSchäden, dieihrderKrieggeschlagenhat, nicht erschöpft.DieVerluste,dieihr aus derVerringerungdesSchiffsraumesundaus dentrotzdemgewach- fenen laufenden AusgabenzurZnstandhaltungder verbliebenen Schiffe erwachsen sind, find vielmehr— wiewirhierschonvvorausnehmen können— ungeheureundwiederum größerewohl,alsinirgendeinem anderen Gewerbe.
-EsistkeinGeheimnis mehr, daßeingewaltigerTeil derdeutschenHan- delsflottebeiKriegsausbruchinfremdenHäfenlag,inLändern,die entweder sofortdieFeindseligkeitengegenuns eröffnetenoderdoch nach LagederDinge nichtgeradealsNeutrale imwahrenSinnedesWortes
»HeerundHeimat"1917Nr.26 W
angesehenwerden konnten-.VondenzweiFünftelndesSchiffsraumes, diebisherals verloren gelten,ist daher-derweitaus größteTeilbereits beiKriegsbeginn schonin denHänden derFeinde gewesen. Das Betriebs- ««-.s kapitalderdeutschen Handelsflotte ist durch diese Verluste bedenklich verringert worden,undsiewürdewohlkaumin derLage sein,inabseh- barerZeitihrefrühereBlütewieder zuerreichen,wenn ihr nicht durch dasGejeyüber dieWiederherstellungderdeutschen öandelsjlottedie IF
erforderlichenMittel zumWiederaufbaudes Verlorenen bereitgestellt worden wären.
GegenüberdemAusfall jeglicherEinnahmenunddengroßenVerlustenI«
an Schiffsraum sindnun auch nochdielaufenden AusgabenderRee- « dereien — wiewirschonsahen—- beträchtlichgestiegen.DieZnstand- haltungderSchiffeimanande, dieanihnen erforderlichen Reparaturen u.dgl. haben sich aufGrund dergestiegenenMaterialpreifeundLöhne erheblich verteuert; vor allemaberfallendieAusgaben fürden Lebens-«ITJJJ unterhaltderBesatzungender imAuslande liegendenSchiffein Anbe-« trachtderauchdortgestiegenen PreiseallerLebensmittel hier starkins Gewicht·Dennvon denfünf Millionen Tonnen,die in derletzten Zeit desFriedens vorhandenwaren, wirdmehralseineMillion durchdie s SeesperrederFeindeimbefreundetenund neutralen Auslande fest- gehalten;weiterezweiMillionenTonnenfindderseindlichenMachtsphäre—
ausgesetzt.Nur derRest istindeutschen Händenverblieben.
DieVerlustederdeutschen Handelsflotte find so rechteinBeispielfilt-s:
dievöllige Ueberraschung,diederAusbruchdesKrieges füruns be-
·
deutete: Es wäre einleichtesgewesen,diejetztinfeindlichenHäfenbe- schlagnahmtenSchiffe beizeiten zurückzurusenodersiezummindesten zumAnlaufenvon HäfeninsolchenLändernzuveranlassen, aufderen Freundschaftman bauenkonnte. Es wäre dieseinleichtes gewesen——- wenn wir eben denAusbruchderFeindseligkeitenunsererseitsvorbereitet oderdochnur vorausgeahnthätten. DaßdiesnichtderFallwar, dafür
zeugeftdieTatsachen Dr.EgonSinger-Berlin.
Hochschulkurseder 6.Armee.
Allgemein WissenschaftlicheEinzelvorträge in derZeitvom 16.November 1917bis1ö·Dezember191ji
Tournai, Lille und Douai.
Sonntag«den 18«November 1917, DomänenpächterKarlSchneiders, Domäne KleebergbeiHachenburg (Westerwald):NeueWegefürdie Landwirtschaft nach neuzeitlichen,wissenschaftlichenundpraktischenEr- fahrungen(mitLichtbildern).
Mittwoch, den 21. November 1917, Rudolf Alexander Schröder, Bremen, z. Zt.Brüssel: VlämischeDichtkunst.
Sonntag, den,25.November 1917, Dr- Henker,Zeitzwerke,Jena:»
UnsereoptischenWaffenimKriege(mitLichtbildern). , Mittwoch,den28. November 1917, Prof.Dr-Eduard-Enge·l,Bornim beiPotsdam: DieEntstehungdesFaust.
Sonntag, den2.Dezember1917, Prof.Dr-Heinrich Waentig,Halle z. Zt.Brüssel: BelgiensVolkswirtschaftvor demKriege.
Montag,den- z.Dezember1917, Dr-Fritz Hoeber,Tournai: Dasalte Tournai (mitLichtbildern).
Dienstag,den4.Dezember1917, Dr,Kaegbein,Hamburg-Amerika- Linie, Hamburg:DieEntwicklungderdeutschenReederei (mit Lichtbild.).
Mittwoch,den 5.Dezember1917,Pros.Dr. EnnoLittmann,Göttingen:
Abessinien,Land undLeute«
Freitag,deny.Dezember1917, Prof.Dr.Schröer,Köln: Englandim UrteilenglischerSchriftstellerundDichter.
Samstag,den 8.Dezember1917,Prof.Dr.JuliusSchwering, Münster (Westf.):GottfriedKeller.
Sonntag,»den9.Dezember1917, Prof.Dr.Friedr. Wilh. FAU-V- Bissing: AgvptifcheKunst (mit Lichtbildern).
Dienstag,den11.Dezember1917, Pros.Dr.Gustav Roethe, Berlin:
Heinrichvon Kleist(mit farbigen Lichtbildern).
Mittwoch,den12. Dezember1917, MuseumsdirektorDr.Aulmann, Düsseldorf:Das Tierleben derTiefsee(mit Lichtbildern).
reitag,den14.Dezember1917, Dr.FritzHoeber,TOlkrnaLDieStellung
derBaukunstin derKultur unsererZeit (mitLichtbildern).
Sonntag,den 16.Dezember1917, Dr-AlfredSchmidt,Essena.d.Ruhr:
Die WerkeFriedrich KruppintechnischerundwirtschaftlicherBeziehung
(mit Lichtbildern). — .
DieVorträge findenbisausweiteres imGroßenLichtfpielhaus,Rue duCane 22X26,abends 8Uhr, statt. - Sonntag, den18.und25.November,den2»p. und16.Dezember, finden Führungen durchdasalte Tournai unter besondererBerück-
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»HeerundHeimat"1917 Kr.26
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- itiun von KatedraleundMuseum durch HerrnDr.Hoeber statt
decimgmeåIunkk11hilhrvormittagsund21X2Uhr nachmittags aufdem Piace del’Ev6chå,vor demWesteingangderKathed.rale.
Samstag,den17.und24.J’(ovember,Samstag,deni.undDonnerstag, denö. und 13.Dezember:Leseabendevon Meisterwerken deutscher DichtkunstAbends81X2UhrimVorsaaldes-KonzertsaalesPlaceduParc.
ZiiwissenschaftlichenArbeitenstehtdieBuchereiundderLeserarimder Hochschulkursein derFeldbuchhandlung,Ru»eRoY»ale,zurVerfugung
Dortfinden auch wechselndeAusstellungenkunstlerischer,technischerund wissenschaftlicherArtstatt.
TeilnahmeansämtlichenVeranstaltungen füralleHeeresangehörigenfrei,
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as eit emäeTema derVerwundetenbeschäftigungunddes-Berufs-
ipibunzgsläzareftztsbhehandeltevoreinergroßensoldatischenZuhorerschaft HerrProf.Hugo Lberhardtaus Offenbach(Main)am Sonntag,den
21.Oktober 1917inTournai. Line kleineauserleseneAussteliungge- schmacksichererVerwundetenarbeiten derHolzschnitzerei,derPorzellan-
malerei,derKartonagearbeit,derSchriftkunstusw-;unterstutzteneoen einer reichen AuswahlschönerLichtbilderdieAusführungendesRed-
ners, deren Grundgedankesichetwa in demSatzzusammenfaßte:Not
stärktdieKraft,wenn deroptimistischeLebens-undSchaffenswillevor- handen ist! Schonam KrankenbetthatdieVerwundetenbeschaftigiing einzusetzen,zunächst,um denvon der VerletzungGenesendenseelisch aufzurichtenundanziiregen. Diesheitere S»pielgiltesnun miter- zieherischemGeschickinernsteArbeit uberzufuhren,wobei dieEigenart derVerkrüppelungjedesmalbesonderszuberücksichtigenist.Vielerlei - Uebungen müssendenArm-oderHandverletzten,denLinbeinigenusw.
individuell fürdenKampfums Leben,fürdie-Arbeitinseinemer- wählten Berufschulen—- Ausdieser Vorschulegehtesin dieeigent- licheArbeitsschule, wo dieAnlernung fürdiebürgerlichenBerufe derVerletztenstattfindet,inHandelund Industrie,inLandwirtschaft undHandwerk. erreulicherscheintdabei diegroße Anzahl derer, dieihremalten Beruferhalten bleiben,ihmalsebenso tüchtigeund fleißigeMitgliederwievor ihrerVerletzung zurückgegebenwerden konnten. DieArbeitsschuleentläßtihre Zöglingein dieBetriebe,in die
« Oeschäfts aufsLand,wosiealsneuertüchtigteGliederderGesellschaft ihrenAltenPlatzlnderschöpferlschenVolkswirtschaftausfüllen Grund- satzdieserganzen vonProfessor Lberhardt gemeinsammitMedizinalrat Dr.RobentischdurchgeführtenBerufsschulung,dieschon ihren heilsamen Linflufz aufdiegesamtedeutscheLazarettarbeit ausgeübt hat, ist der, daßjedeArbeit,auchdas scheinbarharmloseSpiel-deranfänglichen LazarettbeschäftigungmitvollstemgeistigenundsittlichenLrnstanzu- fassenundauszuführenist: GenauigkeitinderTechnik,Ueberlegenheit
des Entwurfs, Steigerung der geschmacklichenAnforderungen sind GrundbedingungenallerLazarettarbeiten,wiesievorallemauchin den reizendenGegenständenwirksamerscheinen,diedas von»Professor Lberhardtkünstlerischgeleitete Offenbacher Lazarett auchinTournai ausstellte.Dermitreichen Beifall aufgenommene Vortragwirdauch in Lille undDouaiwiederholtwerden.
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LinensehrwesentlichenGedankenderVolksbildung habendieHochschul- kurseder6.Armee durch erichtung LiterarischerLeseabendeverwirklicht.
ImKonzertsaalinTournai versammelnsichalleSamstag-Abendeeine AnzahlFeldgrauerallerDienstgrade,um unter Leitungvon Dr-Fritz HoeberGoethes ,,8aust«zulesenundseine reichenLebens-undGe- dankenproblemedurchwechselndeAussprachezuerschöpfen.
InderBesprechungdesGoetheschenLebenswerkes wurden vorallem zweiGesichtspunkte geltendgemacht:DieDichtungals verklärter Spiegeldes eigenen Lebens unseres großenDichters, sodanndie von Goethe betätigteallumfassende Linheit des natürlichenund dessittlichenDaseins:wieesfürihn—imGegensatzetwazuSchiller— keinenZwiespaltzwischenTat undGedanken,zwischenLebenundAn- schauung,zwischenNatur undGeist gibt,wiesichfür Goethe sogardie Gegensätzevon GutundBöse,von Lebensbejahungund-verneinung, TugendundSünde, Geburtund Tod in einer allesallgütigumfassenden Weltgottheit auflösen.Dieserwelteneinende Grundgedanke stellt sich schonprachtvollin denVorspielendesFausts— aufdemTheater,im Himmel- dar, woGoetheesmitdichterischerAnschaulichkeitliebt, dieGegensätzeincharaktervollen Linzelpersonenzu»verkörper,n,um diese zerlegteLinheitdann schließlichwieder inhoheremSinn zu- sammenzubinden.Lswirdnun Aufgabesein, diesen GoetheschenGe- dankendernatürlich-sittlichenWelteinheit durchdasganze Drama hin- durchzuverfolgen.
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Mankann dieNachahmung solcherLeseabendenur allenmilitärischen Bildungsstellen empfehlen:Orts- oderKompagniebüchereientrifftman jajetztüberallanderdeutschenFront.MitHilfevon ein paar Reclam- bändchen,mitHilfeeinigergebildeter, geistig führender Kameraden,- wiesie jeder Truppenteilinseinen Akademikern, seinen Lehrern,seinen Künstlernaufzuweisenhat, ließensich solcheUnterhaltungenüber die großenMeisterwerkederdeutschenDichtung allenthalben einrichten,die einewesentlicheBereicherungundVertiefung schönsterSeelsorgeallerX Konfessionendarstellenkönntenl
Andiesicheiner wachsendenBeliebtheit erfreuenden, ebenfallsvon Dr.Fritz Hoeber veranstalteten Führungendurchdasalte Tournai und seine herrliche Kathedraleschlonsichdiesmal nocheineerlärungdes Stadtmuseums an, das sichindemhübschenRenaissancebauder ehemaligen ,,Tuchhalle" (iöio) befindet.Dieguten mittelalterlichen·
SteinarbeitenderSkulpturensammlungenwurden einzelnerklärt.Auf diebestenBilder der etwas buntzusammengewürfeltenGemäldegalerie wurdehingewiesen,wobei alsMeistervor allemdieTournaiser Roger
van der Hevden (15. Jahrhdt,,)und Gallait (19.Jahrhdt.),die Flamen PatinirundBreugheld. A.(16.Jahrhdt.) genanntwurden.
Lndlichwurden nochdiereichenkunstgewerblichenSammlungender Stadt mit ihrenortseingesessenen HandwerkszweigenderMessing- schmiedekunst,derBildteppichwirkerei,derFavence-undPorzellaner- zeugung kunstgeschichtlicherläutert. GrundsätzlicheBemerkungenüber malerischesund zeichnerischesSehenbeschlossendiese lehrhafteWan- derung,dieebenfallsindas ständige ProgrammderHochschulkurse aufgenommenwird.
AdolfWagnerund dieKriegerheimstätten.
Am 8.November starbzu Berlin imAltervon 82Jahreneiner der Alt- meisterderdeutschenVolkswirtschaftslehre,ProfessorAdolfW agner.
DieZukunft wird,wenn ersteinmal diepersönlichenTriebkräfteder Lr-
»
eignisse,diepersönlichenVerbindungenundBerührungendergeschicht- lichenPersonendem forschenden--Blickoffen zugänglichseinwerden, diesenMann noch mehrals eine derbedeutendstenPersönlichkeitender Zeiteinschätzen,als dieGegenwartestut. InderdeutschenStaats- auffassungunddemdeutschenStaate denGeistderSozialpolitik,das RechtderGemeinschaftnebendemRechtdesanividuums wiederzu Lhrenund praktischer Wirksamkeit gebrachtzuhaben, istmitseinWerk.
Lrzähltunter dieSchöpferdesGeistesundderKraft,dieuns heute denKriegnun schoninsvierteJahr hineinungeschwächtinsiegreicher Abwehrführen läßt.Darum isteswohlberechtigt,seiner auch hierzu gedenken.LrhatderVolkswirtschaftslehreeineRichtungaufdasSitt- liche,einentiefen ethischenGrundnggegebenundweitüber denRah- men seinesunmittelbaren akademischenLehramtes hinaus durchfeurige Teilnahmean allen wirtschaftlichenund staatspolitischenFragender Zeitstarkundfrischzuerhalten sich bemüht.Lrhat sichnichtbegnügt, zuerforschen,was ist,sondern immersich bestrebt,Willen zu wecken und hinzulenken auf das,was seiner Uberzeugungnach seinund werden sollte;zutätigerTeilnahmeam Staate alleaufzurufen,die im wirt- schaftlichenundsozialenLeben eineAufgabe habenund zuHüternder geistigenundsittlichenGesundheitdesVolkesnicht wenigerals zu Be- wahrernderkörperlichenbestimmt sind.Liner Volksbewegung,dienach diesenZielenstrebte, fühlteersichleichtalsBundesgenosseverbunden.
Sohater,alsderersteundlangeZeit alsdereinzigeHochschullehrer, sich auch fürdieDeutscheBodenreformbewegung ausgesprochenund zugunstenvon deren Kriegsarbeit, demWerke derKriegerheim- stätten, seineStimme erhoben.LrhattedieWohnungsnotnachdem Kriegevon 1870inBerlin,wosieamschrecklichstenwar,aus unmittel- barerNähe beobachtet,erhatsieinihrerganzen, deninnerenFrieden gefährdendenWirkungerkannt unddaraus dieFolgerungenfürdie Gegenwartund dieZukunft nachdemKriegemit der ganzen,ihm eigenen unerbittlichenAufrichtigkeitgezogen.
»Nun vergegenwärtigeman fich," ruftder Gelehrteineinervom
BundeDeutscherBodenreformerveröffentlichtenFlugschriftimHinblick AllsleneEkelglllsseNach1871alls, »nunvergegenwärtigeman sich:da ist der Soldat,derausdemFeldelzurückgekehrtistunddieschwereMiete zahlen muß,und daistderGrundbesitzer,deroftgenugweitab vom
Schußwarunddernun»einfachsovielMietemehreinnimmt unddie
kapitalisierteMietanhoherenVerkaufspreisendesGrundstücksaus- nutzt. Ichsolltemeinen, dieeinfacheTatsache,daßeinemzurückkehren- denKtiegerdieMietegesteigertwird, oder,weilermiteinergroßen Famergesegnet,dieWohnunggekündigtwird, hat zehnmal mehr auf- hetzendgewirktalsirgendetwas,was dieSozialdemokratie theoretisch undpraktischvertreten hat."