• Nie Znaleziono Wyników

Heer und Heimat : Korrespondenz für die deutschen Armeezeitungen, 1917, Nr 16.

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Share "Heer und Heimat : Korrespondenz für die deutschen Armeezeitungen, 1917, Nr 16."

Copied!
4
0
0

Pełen tekst

(1)

Korresponder für die

Herausgegeben im Austrage des Deutschen Studentendienstes FernfpreohereBerlin öentrumööiz ä9597—3)rahranschrift: Strebentendienstxserldr

Anschein-: Berti-term- Bauhofstr—7.

Die bisherigen Errungenschaftender Kriegerheiw stättenbewegungin der Gesetzgebung.

DieKriegeransiedlungistingrößeremMaßstabenur möglichaufgemein- nütziger,durchdiestaatlicheGesetzgebunggeschaffenerGrundlage. Des- halb hat auchderHauptträgerderBewegung,derHauptausschußfür KriegerheimstätteninBerlin (I’(W. 2z,Lessingstr.11)esalsseineHaupt- ausgabe angesehen,von Anfangan einReichsgesetzzuerstreben, auf Grund dessendenheimkehrenden KriegernmitöffentlicherHilfeeine unverschuldbare Heimstätteerreichbar gemacht wird,seiesalsländliche oder gärtnerischeSiedelung (für dazu befähigte -Bewerber), seies·als einfachesWohnheim. dieses Reichsgesetzistleider bisheute noch nicht erreicht.UmsowichtigeristdannaberdieFrage,was esananderen gesetzlichenGrundlagen jetztschongibt, aufGrund derendieAnsiedlung

von Kriegsteilnehmern möglichist. Sie soll hierkurzbeantwortet werden.

DaßeinKriegerheimstättengesetzdemWillen desReichstages entgegen- käme istzweifellos.Denn schonam 24. Mai1916 hatderReichstag inzwei einstimmigangenommenen Entschließungenvom Bundesrat diemöglichstraschegesetzlicheRegelungderKriegerheimstättenfragever- langt »mitdemZiele,Rechtsgrundlagenzuschaffen,welchesolcheHeim- stätten ihremZweck- dauernd erhalten". Lrhatfernergleichzeitigbe- schlossen,daßan demsog. Reichswohnungsfürsorgefondsundandem Gesetzbetr. BürgschastendesReicheszurFörderungdesBaues von Kleinwohnungen für Reichs-und MilitärbediensteteauchKriegsteil- nehmerundderenHinterbliebeneAnteilerhaltensollen.Vor allemaber hatderReichstag durchdasKapitalabfindungsgesetzvom z.Juni1916 denKriegsinvalidenunddenHinterbliebenenderGefallenen,als der- jenigenunter denKriegsteilnehmern,die derFörderungihres Fort- kommens ammeisten bedürfen,dieAnsiedlung erleichtertundvielfach erstermöglicht,undihnendamitdenWegzur bestenArtder Verwen- dung ihrerVersorgungsgebührnisseeröffnet WelchenSegen diesesGe- setz schongestistethat, läßtsicham bestenaus demUmfang seinerAn- wendungerkennen. Dastelltnun einBriefdes Leiters derVersorgungs- abteilungimpreußischenKriegsministerium,desGeneralmaiors Frhrn.

v. Langermannfest,daß schonin denerstenelfMonaten derGeltung des GesetzesalleinimBereichdes preußischenKriegsministeriums

4ooo zustimmendeBescheideaufKapitalabfindungs-Antrageergangen

Zinind.Preußenwaren landesrechtliche GrundlagenfürdieAnsiedlungin denRentengutsgesetzenschonseitdenJahrem890und189»1vorhanden.

Sie sindwährenddesKriegesdurchdasGesetz«zurForderungder Ansiedlungvom s.Mai1916indankenswerter Weiseerweitert worden.

LsschufinersterLiniefürdensonotwendigenZwischenkredit,dessen 35Millionen fastaufgebrauchtwaren, neue Mittel imBetragevon

Joo Millionen MarkundgewährteeigensmitRücksichtaufdieAnsied- lungvonKriegernbesondereLrleichterungenderKleinsiedelung Wichtig istvor allem,daßnachdemneuen GesetzedieKleinsiedelungenietztbis

zu900XodesTaxwertes beliehenwerden können. DenSiedlern kann dieRentefürdieerstendreiJahre gestundetwerden. Die zurDurch- führungdesVerfahrens erforderlichen Geschäftesindvon Gerichts- gebührenundvon derStempelsteuer befreit.

Auch Bayern hatte schonvordemKriegeeinAnsiedlungsgesetz,das Gesetzüber dieLandeskulturrentenanstaltvon 1908.DiesesGesetzent- hieltdieErmächtigungDarlehenu.a. auchzurHerstellungoderge- sundheitlichenVerbesserungvon KleinwohnungenoderzurAnsiedlung

von landwirtschastlichenArbeitern aufStellen von höchstens2ha zu geben.Abervon denLandgemeindenwar dieserKreditniemals in An-

«spruchgenommen, eineSiedlungsarbeit nieunternommen worden.

Dieunter diesen Umständen nötige VerbesserungdesGesetzeserfolgte durchdas GesetzüberdieAnsiedlungvon Kriegsbeschädigtenin der Landwirtschaftvom 1s.Juli 1916.Diesesneue Gesetzgewährtdie Dar- lehenunmittelbar anKriegsbeschädigtezurAnsiedlunginlandwirtschaft- lichenBetrieben oder zurStärkunglandwirtschaftlichenBesitzes,beides bis zu einerBetriebsgrößevon 5 ha.ZurErgänzungdes bei der Dar- lehensaufnahmeerzielten Barbetrages,deransichleider unvermeid- licherWeisedurch KursverlustandenRentenbriefenbeeinträchtigtwird, kann derStaat Zuschüssebis zurereichungdesNennbetragesgewähren.

WirddassogegründeteAnwesenohneZustimmungderLandeskultur- rentenanstaltganzoderteilweiseveräußert,sokanndiesedasDarlehen kündigen.AußerdemisteinefakultativeVerschuldungsgrenzefestgelegt.

DiesebeidenBestimmungensindhervorragend geeignet,dieHeimstätten ihremZweck dauernd zuerhalten. Zur weiteren Förderungundprak- tischenDurchführungderAnsiedlungistin denletztenTageninMünchen einebaprischeLandessiedlungsstelle gegründetworden.

Im Unterschiedgegenüber Bapern hatdas KönigreichSachsenein Ansiedlungsgesetznichtnur für Kriegsbeschädigte,sondern fürKriegs- teilnehmerimallgemeinen geschaffen(am s. Mai1916). Auchvon der- inBavern festgehaltenen BeschränkungaufdieAnsiedlungin der Land- wirtschaftist hier nichtszufinden. Für ländlicheundstädtische,bäuer- licheundgärtnerische,Handwerker-undArbeiterstellen giltdasGesetz ingleicher Weise.DieDurchführungderSiedelung istder unter Aus- sichtdessächsischenMinisteriumsdes Innern stehendenStiftung Heimat- dankübertragen WeralsTeilnehmeram Kriegezugelten hat, richtet sich nachdenBestimmungen,diederKaiseraufGrund von §17des Offizierpensionsgesetzesvom zi.Mai1906und von §7des Mann- schastsversorgungsgesetzesvom gleichen Tage treffenwird. AuchWit- wen undWaisenvon Kriegsteilnehmern,die imKriegegebliebenoder andenFolgeneinerKriegsdienstbeschädigunggestorbensind,kommen fürdieAnsiedlunginBetracht.DieStiftungHeimatdank hat sichvor allemdieSicherungdesnötigenKreditkapitals angelegen sein lassen undaus demStiftungsvermögenimHerbst191 6einstweilensooooo M.

fürdieKreditgewährungbereitgestellt,die zuDarlehenbis zu900-0 des Stellenwertes Verwendungfindensollen.

Gestütztauf dieseGesetzedesgenannten Bundesstaates hatschoneine rechtregeSiedelungstätigkeiteingesetzt.AuchzahlreicheStädte haben

(2)

»HeerundHeimat"1917Kr.16 2

dieGründungvon Kriegerheimstätten-Kolonienin dieWegegeleitet- Zn derletztenZeithatallerdings vielfachdas Bauverbot, das von einerReihevon Generalkommandos erlassen wurde, um allevorhan- dene Arbeitskraft aufdieKriegswirtschaftund dieErzeugungder Heeresbedürfnissezusammeln,derAnsiedlungsarbeitstark hemmende Schrankenauferlegt.AberderWille zurAnsiedlungbeiunsernKriegs- teilnehmernwirdsich dadurch nicht abschreckenlassen,und wenn ein- mal dieseVerbote wiederverschwindenkönnen,wird das Werkmit doppelterKraft gefördertwerden. C.p. seit-Berlin

DieDurchführungunserer Lebensmittelverforgung GegenüberdentäglichenUnbequemlichkeitenund kleinen Schwierig- keiten derKriegsernährungverkennen wirhäufigdieBedeutungder Leistungen,diein derDurchführungderVersorgungvon EHeerund Volk mitKahrungsmitteln gezeitigtworden sind;gegenübereinzelnen Fällenvon kleinlicherSelbstsuchtaufSeiten derlandwirtschaftlichen Produzentenfindwirgeneigt,dieVerdienstedergroßen Menge ihrer

Bezrufsgenossenum dieSicherstellung unserer Ernährung geringzu a ten.

Wirmüssenbedenken,daßwir beiFortführungdervor Kriegsbeginn in derLandwirtschaftüblichenProduktionsweise tatsächlichnichtin der Lage gewesenwären,dieDurchführungunserer Lebensmittelverforgung

aus eigenenKräften gewährleistenzu können: dieinternationale Ar- beitsleistungder vergangenen Friedensjahrehatteesuns jaalsselbst- verständlicherscheinenlassen,diefürdenheimischenVerbrauch erforder- lichenGetreidemengen beispielsweisezumgroßenTeileaus demAus- landezubeziehen;undandererseits hatteuns diewachsendeNachfrage desAuslandes nach gewissenlandwirtschaftlichenProduktenveranlaßt,

von diesenweitmehranzubauen,alsetwa derMarktdesanandes unter normalen Verhältnissenjemalsaufnehmenkonnte.

Diese Verhältnisseverlangtennach AusbruchdesKriegesvornehmlich nachAbstellung,d.h.esmußteinersterLinieerstrebt werden,diefür dieErnährung erforderlichen ProduktederLandwirtschaftin den be- nötigten MengenimJnlande zu ernten: so mußte beispielsweisedie Produktionder Zuckerrübeeingeschränkt,dieAnbauflächefür Kartoffeln nachMöglichkeiterweitert werden. Eswar —- ganzallgemeingesagt—- einegroßzügigeUmstellung innerhalbderLandwirtschaft erforderlich, undwenn diese ihre Richtliniendafürauch durchdieWeisungenund VorschriftenderstaatlichenStellen empfing,sowar ihreDurchführung imeinzelnendochvon demgutenWillenundderArbeitsleistungjedes landwirtschaftlichenUnternehmers, AngestelltenundArbeiters undvon derZuverlässigkeitallerdieserinhohemMaße abhängig.

Desweiteren mußten sichdie Landwirte daran gewöhnen,ebensowie dieIndustrielleninihrenBetrieben mitErsatzmaterialienzuarbeiten, so beispielweisein derFütterungihrer Viehbestände,durchdie deren Durchhaltung aufeineharteProbe gestelltwurde. Wir sind durch drei Kriegsjahrehindurch nunmehr mit unseren Nahrungsmitteln

denpflanzlichensowohlwie dentierischen—- ausgekommen,und damit liegtdasVerdienstderLandwirtschaftim ganzen in der Ueber- windungderihr entgegengestelltenSchwierigkeiten aufderHand.

Nebenderausreichenden Produktionunddermöglichstgleichmäßigen Verteilungder Lebensmittel wurde essehrbaldauch notwendig,diese insolcherWeisezuverarbeiten,daßman sielängereZeithindurchauf- bewahrenundsie größerenTransportenfürdenVerbrauch innerhalb derArmee ungefährdetaussetzenkonnte. Dieswurde erreicht durch dieLeistungen unsererKälte- undKonservenindustrieimKriege,die vornehmlichin derKonservierungvon Fleischsichneue Methodenzu eigen gemachthaben,diesichweitüber dieBedürfnissederKriegszeit hinaus nochin kommenden Friedensjahrenbewährenwerden: esist ietzt beispielsweisegelungen, durch AnwendungdesGefrierverfahrens geschlachteteSchweineinbisherunbekanntem Umfangezukonservieren undihreVerwendung-dahervon Zeit undTransportenbis zugewissem Grade unabhängigzumachen.

EsistdieDurchführungunserer LebensmittelverforgungimKriege so rechteinBeispiel fürdieerfolgreicheZusammenarbeitvon Staat und Erwerbsständen:DieAnordnungendesStaates wiesender Landwirt- schaftund derIndustrie ihreAufgabenan. Und diePflichterfüllung dieserStände in derihnenvorgezeichnetenRichtungschufenuns die MittelzumDurchhaltenund damit dieMöglichkeitzurErrettungdes ReichesimKampfeum seineExistenz. pr.eisiger-Berlin

Aufgabenund Organisation des Kationalen Frauendienstes.

DerKationale FrauendienstistaufAnregungderVorsitzendendes Bundes DeutscherFrauenvereine,Dr.Gertrud Bäumer,in denersten MobilmachungstagenAugust1914begründetworden.

DieAufgaben,diedie Gründerinnen undihreMitarbeiterinnen der neuen Kriegsorganisationstellten,waren FamilienfürsorgefürFamilien- derenErnährerimFeld stehtoderdurchdenKriegarbeitslos geworden ist, fernerMitarbeit in derErhaltungeinergleichmäßigenLebensmittel- verforgung,undschließlichMitwirkungbeimAusbau desArbeitsver- mittlungswesens. DiezuBeginnderTätigkeitveröffentlichtenaus-

führlichenVorschlägezurDurchführungdieses Arbeitsprogramms lassen erkennen,daßdieBedeutungdesErnährungsproblems schonzu einer Zeit erkanntwurde,in derderenglischeAushungerungsplannoch nicht seineheutigeAusdehnungerlangt hatte. EbensozeigendieAnregungen zurAusgestaltungderArbeitsnachweise, daßschonimHerbst1914an Ersatzder«Männer- durch Frauenarbeitgedacht wurde, obwohlman natürlichdenUmfang,in demdiesereinmalnotwendigwerden würde- nicht ahnenkonnte. »

UmjedeKräftezersplitterungzuvermeiden, traten die im Nationalen FrauendienstzusammengeschlossenenFrauen allerwärts mit ihren KommunalbehördeninVerbindungundbotendiesen,unter Verzicht aufeigeneVereins- undSammeltätigkeit,ihrefreiwilligeMitarbeit bei derDurchführungdergemeindlichenKriegswohlfahrtspflegean. Fast in allenGroß-undMittelstädtenwurde dieangeboteneHilfemitdank- baremVerständnisbegrüßt,so daßdie Kationalen Frauendienstebald in vielen Städten ihre Tätigkeitentfalten-konnten

Fürdie zuleistendeArbeit war esvon vornhereinvon größterBe- deutung,alleFrauenkreiseohne Unterschiedderpolitischenoder kon- fessionellen Zugehörigkeitzusammenzufassen.DankderGroßzügigkeit des aufgestellten Arbeitsprogramms gelangesschonindenersten Tagen,dieMitarbeit der sozialdemokratischen Frauenzugewinnen-, ebensotraten die imKatholischen Frauenbund vereinigten Frauen, die imGegensatzzumDeutschen,Evangelischenund Jüdischen Frauenbund dem»BundDeutscherFrauenvereine"sonst fernstehen,demKationalen Frauendienstbei.

Esistleichterklärlich,daßdieAufgabendes Nationalen Frauendienstes inBerlin,wo seineGründerinnen tätigwaren, am raschestenzu voller Durchführunggelangenkonnten. DasZusammenarbeitenmit der Berliner Stadtverwaltung gestaltete sichvom ersten Tagean aufdas denkbar beste.Dadie Stadt Berlin zurDurchführungihrerKriegswohlfahrts-—

aufgabenin 23Bezirke geteilt wurde, so gliederte auchderKationale FrauendienstAbteilungBerlin seineArbeitsofortin 23Kommissionen, die denstädtischenBezirkenentsprachen.DieStadt Berlin übernahm dieDeckungaller entstehenden Verwaltungskostenund stelltedem Kationalen Frauendienstdiefür seineindividualisierende Unterstützungs-- tätigkeitbenötigtenGeldmittel zurVerfügung.

DieVerteilungderMittelerfolgtnichtinBarunterstützungen,sondern inFormvon Lebensmittelgutscheinen.Einsorgfältigausgedachtes,den Verhältnissenimmer wiederneu angepaßtesVerteilungsspstem ermög- lichtes, ingewissemUmfangeaufdieErnährungssittenderKrieger- familienEinflußzugewinnenund dadurchdiedurchdieKriegslage gebotenenErnährungsverhältnisseetwas zuerleichtern.Znsgesamt sind

vom Nationalen FrauendienstBerlin vom 1.August1914 biszum 1.Mai1917 2716383Mark inGutscheinenzurAusgabe gelangt.Die zurVerteilung gelangenden Scheine bestandenteilsinAnweisungenauf VolksküchenundMassenspeisungseinrichtungen,teilsinLebensmittel- gutscheinenfürBrot,Milch,Gemüse,FettundneuerdingsFleischund stich·

DieBesucherzahldesNationalen FrauendienstesBerlinbetrugimersten Kriegsjahr durchschnittlich182o ooowöchentlich,in denletztenKriegs- monaten etwa 8—1oooo wöchentlich.DerRückganginderZahlder Unterstütztenbeweist,daßdieKriegerfrauenjetztso starkin derErwerbs-- arbeitstehen, daßsietrotzderaußerordentlichgestiegenenLebensmittel- preise infolgedergünstigenErwerbsgelegenheitenohnebesondereZu- satzunterstützungendurchdenKationalen Frauendienstauskommen können. Bemerkenswert ist besonders, daßdieZahlderArbeitslosen, die dieHilfedes Kationalen FrauendienstesinAnspruchnehmen, fast ganzzurückgegangenist.

DieeigentlicheUnterstützungstätigkeitbedeutet abernur einenTeil der Aufgaben,die der Kationale FrauendienstdenKriegerfamiliengegen- überleistet.DieBeratung in allen wichtigenFällen,z. B.in Miets-

«

angelegenheiten,Schwangerschaft,Wochenbett, Krankheitender Kinder

z

u-»

f

II

’,.,"s*.

-—.-.-..-.».—"-

«i

«-"s.—:—?;

-.

il

««

(3)

»HeerundHeimat"1917Nr.16 .

Z W

oderie sonstigenwirtschaftlichenkörperlichenseelischenNöten,«indenen alleinstehendeKriegerfrausichnicht gutzuhelfen weiß, liegtallen Mitarbeiterinnenbesondersam Herzen ZwischendenKriegerfamilien

UnddenMitarbeiterinnen istindiesen langenKriegszeitenern Band SsgenseitigenVertrauens undVerstehensgeknüpftworden,das dazu fühlt,daßdieFrauensichnamentlichdann anden Nationalen Frauen- ienstwenden,wenn derfür sie schwersteund traurigsteFall,der HeldentoddesMannes, eingetreten ist.InderHinterbliebenenfursorge sUshendiesozialgeschultestenundwarmherzigstenMitarbeiterinnen nach MdLilichkeithelfendeinzugreifen , » ,

Ver NationaleFrauendienstarbeitet allerwärts inahnlicherWeisewie in Berlin Seit Anfang1917 sinddieeinzelnen Organisationenzu einer»DeutschenZentrale desNationalen Frauendienstes" zusammen- getretendie dieAufgabe hat,einengegenseitigenErfahrungsaustausch indieWegezu leitenundArbeiten,dieunabhängigvon örtlichenVer-

bsiltnissensind,anzuregen. SolcheArbeiten sindz. B. dieAufklärungs- tatigkeitin derErnährungsfürsorge,wiesievom Kriegsernährungsamt gewünschtwird,HeranziehungzudenFürsorgemaßnahmen,wiesie dUtchdieFrauenarbeitszentralebeimKriegsamt-Stab getroffenwerden,. Mitarbeit fürdasKriegspresseamtzurErhaltungderStimmungder weiblichenBevölkerung,PropagandafürdieGoldankaufsstellen,Tätig- keit fürdenKriegsausschußfürSammel- und Helferdienst,derVer- WertungallerzurErnährungundRohstoffversorgungnotwendigen AbfälleundErzeugnissebezweckt,u.a.m. « ,LS ist fürdenNationalen FrauendienstobersterGrundsatz,sichüberall

dortzurVerfügungzustellen,wo esgilt, irgendeineArbeitzuleisten, die nochderHilfskräftebedarfundsichinjedemAugenblickdendurch dieKriegswirtschaftslagegebotenenVerhältnissenmit allerEnergieund Tatkraftanzupassen. Josephine LevpiRathenan Berlin

Der deutscheWerkbund im Kriege.

Wenn unsere Feindeein StückdeutscherArbeitzugleichbeschimpfenund nachmachen,istessichergut.So gehtes heuteunserer gestaltenden Kunst. FranzösischeGelehrtesuchenzubeweisen,daßdieDeutschennie etwas Eigenes erfundenundgeschaffenhaben, währendgleichzeitigdas englischeHandelsministerium einenVerband britischer Fabrikantenund KünstlerinsLebenruftalsausdrückliche NachahmungdesDeutschen Werkbundes. Man hofft, durch ihndiebeängstigendenErfolgeder jungen deutschenKunstwettzumachen.

Zu demdeutschenWerkbund haben sich1907führendeKünstler,Hand- werker,Industrielle, Kaufleuteund Kunstfreunde vereinigt,um in wechselseitigemEinverständnisalleGebietedeutscherWerkarbeit mit gediegener GesinnungundsicheremGeschmackzudurchdringen.Was sichfrüherim engeren SinneKunstgewerbenannte,hatsichunter dem weitergreifendenNamen WerkkunstaufalleArbeitsfelderausgedehnt, die derformendenGestaltungzugänglichsind,über Gerät undWohnung hinausaufdasHaus,denGarten, dieStadtanlagen, diemonumen- tale Bildnerei undMalerei. Ueberall giltes,echteStoffe,Oualitäts- arbeit, eigene,großzügigeFormenund frische Farben durchzusehen Dazuhatder Werkbund erfolgreich geholfendurchseine Aufklärungs- undWerbetätigkeit,seine Jahresversammlungen, seine Jahrbücher,zu- leytdurchdieumfangreicheWerkbundausstellungCöln 1914. Dieses großangelegte Unternehmen hatderKrieggrausamunterbrochen;in die weitenHallen,die eineFülledeutscherWerkarbeit aus Nord und Süd undOstundWesteindrucksvoll zurSchau stellten,sindnachdem 1.August unsereVerwundeten eingezogen;nur dasWerkbundjahrbuch für1915(DeutscheFormimKriegsjahr, München, F.Bruckmann A.G.) hatin BildundWorteinige Erinnerung festhaltenkönnen Aberunverdrossen istderWerkbund auch währenddesKrieges seinen Zielentreu gebliebenIm erstenAugenblickhater, eingedenk seiner vielen Auslandsbeziehungen,sichder vaterländischenPropaganda gewidmetund derZentrale für Auslandsdienst vorgearbeitet.Bald aberstelltederKrieg ihmneue, eigeneAufgabenDieerstegaltder Mode. AllePatriotenempfundendaßeingroßes,selbstbewußtesVolk, dasjährlichfürpo Millionen Mark Kleiderwaren ausführt, nichtlänger ohnejeden persönlichenGeschmackvom Ausland abhängendürfe.Der Werkbund hatdieBeteiligten vereint,imMärz1915 inBerlin eine erste,wohlgelungeneSchaudeutscherKleiderin dieWege geleitetund mit denseither gegründetenFachorganisationenweiteranderVertiefung deutscher Kleiderkunst gearbeitet.

Alszweites,ernstesProblemderZeitwarf sichdieGestaltungunserer Kriegergräberauf.IhrdrohtenGefahrenausdemgutwilligenEiferunzu- länglicherKräfteund dergeschmackswidrigenMassenwarederIndustrie.

Gernerließ deshalbder Werkbund einenWettbewerb auf Anlaßdes

Verbandes deutscherGranitwerke inKarlsruhe,deröoomeistgediegene, schlichteEntwürfezeitigteundüber sooo Mark unter dieKünstler brachte.Auch fürdiesoargmißverstandenenNagelungszeichenhatder BundeinPreisausschreiben erlassenIn weiteremRahmenaber hat erdieseAufgabe angefaßt,indem erseinJahrbuchfür1916X17zu dem Werke»KriegergräberimFeldeunddaheim, herausgegebenim Ein- vernehmenmit derHeeresverwaltung" (München,F.Bruckmann A.G.) ausgestaltete, gemeinsammitzwei gleichstrebendenVerbändenundmit denbeteiligtenMinisterienVonberufensten Kräften opferwilligunter- stüyt,wird derschöneBandingroßerAuflagewegweisendwirken; dazu hateinFreunddes Werkbundes durcheinegroßeSpendegeholfen Weiter sindan den Werkbund AufgabenzurFörderungdeutscherAus- landsgeltungherangetreten ZumBau desHausesderFreundschaft inKonstantinopelhaterimAuftragederdeutsch-türkischenVereinigung geeignete Künstlerzu einem sehr erfreulichenengeren Wettbewerb be- rufen.DasauswärtigeAmthat ihnbeauftragt,in leidergebotenerEile einekleine,gewählteAusstellungdeutscherWerkkunstzusammenzustellen diemitgutem GelingeninBaselundWinterthurgezeigtworden ist, und weiterfürBerngeplantwird.Danebenabersind auchbescheidenere UnternehmungenundAnregungengereift:als»DeutschesWarenbuch·' einebildliche AuswahleinfacherGegenständedestäglichenGebrauchs, als »Farbenfibel"von Geheimrat WilhelmOstwaldeinezeitgemäße GrundlagederFarbenlehre.Andenneuen Aufgabenderdeutschen Schule,besondersim SinnepraktischerWerkarbeit, istderWerkbund zielweisend beteiligt.DieGeschäftsführung(BerlinW.,Schöneberger- Ufer 36a)hatesverstanden,dieMitgliederzahlauf ihrem Bestande von überzweitausendzuerhalten So bleibtderBund gerüstetfür diegroßen,schwerenAnsprüche,dienach demFriedenderWiederaufbau derdeutschenArbeitanuns allestellenwird.

Dr.Peter Jessen, Geheimer Regierungsrat

DieTrockenheitdesFrühjahrs1917 undihre Ursachen

WieaußerordentlichunlogischderBegriff wetterwendischist,hatuns der Winter unddasFrühjahr1917gezeigt.EsgibtinWirklichkeit nichts Beharrlicheresals dasWetter;dennwenn wir einmalvon den jährlichenUebergangszeiten absehen, so besitzeneinerseitsdieHochdruck- gebieteunddiePerioden heiterenSonnenwetters einegroßeAusdauer, während andererseitsdieRegenstürmeunddieSchneeschauernin end- loserReihe aufeinanderfolgen Sodarfman die Zeitvom Anfangdes Januarbisjetzt eigentlichals einezusammenhängendeWetterfolgebe- zeichnen;derüberaus strengeWinter hängtinseinen Ursachenaufs engstemitdergegenwärtigenFrühjahrstrockenheitzusammen,welche jainderzweiten HälftedesJuniihrenAbschlußgefundenhat.

In derZeitvom November biszum Februar liegtüberAsienein mächtigesHochdruckgebietausgebreitet,indessenKernBarometerstände bis zu 800mm erreichtwerden Dieseswanderte imFrühjahrpolwärts undweiter bis zu denMeeresgebietenzwischenGrönland,Island und Norwegen,um imSpätsommerwieder nach Asienzurückzukehren DieseErscheinunghängtzusammenmit dem gewaltigenabwärts sinkendenLuftstrom,welcheram Nordpolwieaucham Südpolinfolge der Kälte derLuftmassendasganzeJahrüberfließt.In denoberen undmittleren Luftschichten,vielleichtbiszurHöhevon zooo m,be- findet sichder Strom ziemlichsenkrechtüber demPol;jedochin den unteren Luftschichtenundan derErdoberflächewechselterin der ge- schildertenWeisezwischendemasiatischenFestlandund demeuropäischen Nordmeere,undzwarkommt dasdaher,weil im Winter derKältepol überAsien,imSommer dagegenüber dem Nordmeere liegt,undmit demKältepolwandert derStrom, dessenFolgeerscheinungamErdboden das bekannte Hochdruckgebietist. Davon hieraus die Winde nach allenSeiten hin fließen,so hatman nachgeographischemvokbilddenBe- griffdernördlichenWindscheidegeprägt. DieseWindfcheideistfürdie Witterungund das Klima aller nördlichenKontinente von außer-—

ordentlicher Bedeutung. ImWinter beherrschtsie durch ihremächtige- Entwicklungdenganzen Länderraum Asiensundgreiftvon Nordosten oderOsten auchzeitweiligauf Europaüber. Im Frühjahrdagegen entsendetsie ihreLuftstromean derErdoberflächeund ineinerHöhe von 1——2ooo mHohe»nach Süden hinund diese erlangen zeitweilig, d.h.besonderimMarz,im Mai undJunieineso ausgedehnteHerr-.

schaft, daß langereZeithindurch frische,trockene Nordwinde wehen, welcheim GebietedesAtlantischenOzeansjedeaufsteigendeLuftbewe-- gungeines»Tief»druckgebietesundaufdemFestlandejedeFlutwogeeines nochso machtigenFrontgewitterszumStehenbringenundzerstreuen EinGewitter entstehtnämlich dann,wenn dieTemperaturderLuft mitderHöhe auf je1oo mum mehrals10c. abnimmt und wenn

Cytaty

Powiązane dokumenty

Genaue Zahlen liegen nicht vor, aber man muß annehmen, daß die Zu- nahme der Frauenarbeit im Kriege eine Million weit übersteigt. So unmöglich es ist, diese Frauen nach

bei Verlust der Hand auch Ohne kaayglled auskommen und nicht nur alle Verrichtungen des täglichen Lebens, fon- dern auch ein Handwerk erlernen Eine Reihe kunstvoller Ersatzglieder

— Auch hier ist also durch die Politik der Absperrung genau das Gegen- teil von dem erreicht worden, was die Urheber beabsichtigten Für die Erzeugung von hochgradigem Stahl ist

Es wird dabei davon ausgegangen, daß die ausgelegten Mengen aUf alle Fälle aufgebracht werden müssen, daß aber den Hühner- haltern für sich und ihre Haushaltungs- und

den kJatsachen der Knappheit der Lebensmittel, denn darin hätten sie keine Besserung, sondern höchstens Verschlimmerungen brin- gen können - -- als vielmehr dem mangelnden Vertrauen

Zur Verfolgung dieser Ziele hat sich kürzlich in Berlin (W 9, Votsdamer Straße 134 a) unter dem Vorsitz des Oberbürgermeisters Dr. Scholz in Char- lottenburg ein Verein

Diese Stimmung aber jetzt zu benutzen, auf alle Weise dafür zu sorgen, daß die jetzigen Erkenntnisse und Lehren nicht fruchtlos bleiben, sondern wirklich zu einer großen Reform

Auch unsere Kriegsausgaben sind sehr groß. Das wissen wir alle. Aber gegenüber dem Aufwand unserer Feinde sind sie fast noch bescheiden zu nennen. Es stellten sich nämlich die