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Heer und Heimat : Korrespondenz für die deutschen Armeezeitungen, 1917, Nr 11.

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Academic year: 2022

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Herausgegeben im Auftrage des Deutschen Studentendienstes entcumödiz scyzeysdrahranschriftr Studentendienstxserlin

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DeutschlandsLebensmittelversorgungimKriege.

Dasdritte KriegsjahrhatdieAbsperrungspolitik desuns feind- lichgegenüberstehenden Mächtebundes auchinderLebensmittel- versorgungannäherndzurvollen Wirkung gebracht. DieFolge

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ist-daßdieinFriedenszeiten übliche--Ei«nfuhrvon Lebensmitteln Nunmehrbis zueinem ganz geringen Teil,der nochimAus- tauschgegen deutsche Eisen-und Kohlenausfuhr hereingebracht

»

·«’-’«-«s-HwerdenTann,inWegfall gekommenist.

Diese Einfuhr machtein Friedenszeiten inden letztenJahren vor dem Kriegeannähernd einen Wert von ZtMilliarden Mark aus· Alsoeinimmerhinrecht bedeutsamer Betrag, wenn auch dieMehrzahl der inDeutschlandverzehrtenLebensmittel aus dem Inland stammten.

Der Wegfall sogroßerZufuhren hat sich naturgemäß aufdie Dauer inunseremNahrungsbestande bemerkbar gemacht.Wir habeninfolgedessenvon Anfangan,d.h.vom August1916an,

imdritten Kriegsjahr mit einer nicht unwesentlichgeringeren Gesamtmengevon Lebensmitteln zurechnengehabt. Von be- sonders seinschneidender Bedeutung istder Einfuhmusfallbe- sonders bei zweiLebensmittelgruppen geworden,»beiHulsens früchtenund Fettstoffen. Beiersterenwar die weituberwiegende Alenge«der inden großen deutschen Verbrauchsbezirkenver- zehrtenMengen ausländischer Herkunft und zwar zuetwa 60

«Prozentaus Nußla«nd,die übrigenaus Rumäniem auchdie aus «Britisch-Indienstammenden Herkünfte waren·nichtun- wesentlich Die Hülsenfrüchtealler Arten spieltenm der Er- nährungder weniger bemittelten Volksschichteneine sehrgroße Rolle,vor allem in den Winter- und Frühjahrsmonaten,in denen der Genußvon Frischgemüsefehlte.

An Fetteinfuhren waren vonwesentlicherBedeutungdasameri- kanische Schweineschmalz,die sibirischeButter und die kolo-

nialen Rohstoffe der Margarinebereitung und der Pflanzen- butter. Der Ausfall dieserAuslandszuschüsse hatdie jetztin Deutschlandverfügbaren Mengen an Fettstoffenwesentlichver- ringert. Dazu kommt, daßz.B.eingroßerTeilder -in»Deutsch- land sonstverzehrten Käsesorten, ferner etwa die Hälftedes Eierverbrauchs und rund 7-s«-,-des Fischverzehrsauslandtscher

Herkunftwaren. .

Es waren demnachvor allem solche Nahrungsmittel, dieeinen

besonders krafterzeugenden Nährgehalt besaßen,beidenen nun durchdie Einfuhrausfälle unsereAahrungsmenge nichtun- wesentlichbeeinträchtigtwurde.

Damit nichtgenug. Auchdie inläsndischeNahrungserzeugung beruhtein dem inFriedenszeiten geübten Umfang zu einem Teil ausderZufuhr ausländischerFuttermitteL In hohem Grade war das derFall bei derSchweinehaltung, worussischeGerste Und der Mais eine ausschlaggebendeRolle spielten, und bei

den Niilchkühemderen hoher Ertrag nachMilchmengen und Fettgehalt insehrgroßenBezirkenDeutschlands aufsder Ver- wendungvon Kraftfutterstoffen ausländischer Herkunft beruhte- Zuden Ausfällen aus ausländischerHerkunftkommt alsodie Verringerung ·desinländischen Ertrages beieinem Teile hoch- wertigerund wichtigerLebensmittel. Die Folgen,diesichaus alldem ergeben,lassen sichetwa infolgenden Punkten zu- sammenfassen:

I.Wir habenz seitdieenglischeAbsperrungstechnikzur vollen Wirkung gekommen ist,miteiner nicht unwesentlich geringeren Gesamtmenge an Lebensmitteln zu rechnen als wir sieim Frieden undselbst nochimerstenund zweitenKriegsjahre zur Verfügunghatten. Die nunmehr fürdie Ernährungder ge- samten deutschen Heeres- undZivilbevölkerungvorhandene Ge- samtmenge reichtnur beiklugerEinschränkungaller aufdas unbedingt Notwendigste und beigenauer Einteilung der vor- handenen Mengen aufdieBevölkerungaus«

L.Die durchdenAusfall großer Mengen beiwichtigen Kraft- lebensmitteln allmählichinder Ernährungweiter Volkskreise entstandenen Lücken mußten durch anderweitige Zuteilungen aus den nochimInland vorhandenen Mengen auszugleichen gesuchtwerden. So habenKartoffel, Gemüseund Obsteine ganz außerordentlichgroße Bedeutung inderErnährungswirt- schaftdes deutschenVolkes gewonnen. Ebenso hatdie Her- stellungvon Mühlenprodukten(Teigwaren, Graupen, Grütze) noschniemals solcheWichtigkeitbesessen,als jetztzurErgänzung z. B.der mangelnden Hülsenfrüchte

Z.Wir müssen nunmehr mit deninDeutschland selbst entfal- lenden Nahrungsmitteln das ganze Jahrüberausko-mmen, wäh- rend vordem schonim Winter (Hülsenfrüch-te,Fettstoffe,Eier) und noch mehrimFrühjahr»undSommer (G"etreide,Kartoffel und Gemüse)bedeutende Zuflüsseaus demAusland herange- zogen wurden. Der Aufstapelung von Lebensmitteln und ihrer Konservierung »fürspätereMonatekommt darum jetzteineganz andere Bedeutung und ein Umfangzu, wieniemals vorherin Deutschland.

4.Von derAuslandsware habeninersterLiniediegroßen,an den beiden deutschenVerkehrsströmen,Rhein und Elbe, auf- gereihtenHauptverbrauchsstädteund Industriegebiete gelebt.

Diese sindnun gleichfalls mit ihrem- gesamten Lebensmittel- bedars aufdas Inland angewiesen. Es mußdarum zu ihrer Versorgung aufviel umfassendereund zum großen Teil weit entfernte Anlieserungsgebieteder deutsch-en Landwirtschaftzu-

·rückgegriffenwerden« Ein großer Teil der Lebensmittel muß darum jetztganz andere und viel weitere Inlandswege durch-

laufenals früher. -

Kurzum: In der ganzen Lebensmittelwirtschaft Deutschlands haben sichimKriegund vor allem seitdem Sommer vergan-

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« »Heu:und Heimat«1917Nr. 11

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genen Jahresganzaußerordentlichumfangreiche Verschiebungen vollzogen sowohl hinsichtlichder Mengenimallgemeinen,die derBevölkerungzurVerfügung stehen,als auchimVerbrauch dereinzelnenWare«ngruppen,und endlichauchindenBezugs- gebieten,aus denen siestammen.

Diese Umschichtungentiefgreifendster Natur machteneine be- hördliche Beeinflussung,und schließlicheine behördlicheLei- tung der Versorgungsvorgängezu einer unabweisbaren Not- wendigkeit. SonstbestandGefahr:

a)Daßvon den Teilen der Bevölkerung,dieauchbeihoch- gestiegenenPreisen über«Zeitund Geld genug verfügtsen,um nachwievor diegewohnten Mengen von Lebensmitteln aufzu- kaufenoder für sich aufkaufenzu lassen,eingroßer Teil der verfügbaren Mengen vorweg-genommen wurde und dann sehr großeBevölkerungsschichtenauch nicht mehrdass Allsernötigste bekommen konnten.

b)DaßdieimInland vorhandenen Lebensmittel bereits inder nächstenZeitnachdem Anfall (soz.B-.beiGetreide und Kar- toffelnim Herbstund Winter) aufgezehrtwurden und fürdie Frühjahrs- und Sommermonate nichts mehr übrigblieb.

Beides hätteohneZweifellängstzum Zusammenbruch Deutsch-

laifidksund zum Gelingen des englischen Aushungerungsplans ge ü rt.

Nun istunzweifelhaft und offenkundig, daßdie Aufrichtung einer geregelten Lebensmittelwirtschaftunter denimKriegege- gebenen Verhältnissen außerordentlichen Schwierigkeiten be- gegnet und zu den dornenvollsten Aufgaben der Kriegsarbeit gehört.Um somehrals Vorbereitungen und Erfahrungen von Friedenszeiten her nicht vorlagen. Auch bedingendieUnsicher- heitdes Ernteergebnisses und die Unübersichtlichkeitder im Laufe des Jahres anfallenden Nahrungsmengen (z.B. bei Milch, Fetten, Eiern, Gemüsesorten), endlich auchdie zeit- weisenStockungenimVerkehrsleben, ständige Schwankungen, sowohlfürdieAufstellung von.Versorgungsplänen und noch mehrbeiihrerDurchführung. Auch Mängel und Fehler lassen sichdabei nichtimmer vermeiden.

Unberechtigtund ungerechtwäre esaber,überdenTagessorgen denWert der Leistung völligzuübersehen,derdarin gegeben ist, daßineiner ganzen cReihewichtigerLebensmittel dieVer- sorgungmit ziemlich großerNegelmäßigkeitvor sich gehenkann unddaßesderVersorgungsleitungalle-nin derSache liegenden Hindernissenzum Trotz dochimmer wieder gelang,dem deut- schenVolkauchüber diegefährlichenJahresabschnitte derFrost- zeitwie dieUebergangsmonate vor der neuen Ernte hinweg- zuhelfen. Auchin diesem Frühjahr wird es, wenngleich die Schwierigkeiten gewachsensind, zweifellos den Anstrengungen aller beteiligtenAemter und Kreisegelingen,über dieGefahren derUebergangszeitvon alter zuneuer Ernte hinwegzukommen

Dr.Wohliiianstetter-Berlin.

Uebergangswirtschaft Schonseit längererZeit beschäftigtman sichinIndustrie und

"Handelmit den Fragen der »Uebergangswirtschaft«,d.h.mit denErscheinungenund MaßnahmenaufwirtschaftlichemGebiet, diedem Friedensfchluß voraussichtlichfolgenwerden. Zu ihrer .V-earbeitungvon Reichs wegen hatman auchschonimAugust vorigenJahres eine besondereBehörde,eben diedes Reichs- koinmisfarsfürUebergangswirtschaft, eingerichtet.

Manch einem, derdenDinge-n ferner steht-;wirdsichda bisweilen dieFrage aufgedrängt habe-n,obesdenn nötigwar, sichmit Dingen der Uebergangswirtschaft zu einer Zeit zu beschäf- tigen,woan einEnde des Kriegesund damit an denSchluß der eigentlichen Kriegswirtfchaft nochgar nicht gedachtwerden konnte. Jhm seivon vornherein gesagt, daßdieVorbereitung derUebergangswirtschaft nichtetwainAngriffgenommen wurde, weil der Friedensfchlußschon für die nächsteZeiterwartet wurde, sondernweil dieLängedes Krieges aufwirtschaftlichem Gebiet Erscheinungen hervorgeruer hatte,dieeine rechtzeitige eingehende Beschäftigungmit ihnen erforderlich machten.

Esist jaganzklar, daß sich auch währendderDauer desKrieges inunserem Wirtschaftsleben vieles geändert hat:Jn derersten Kriegszeit hatten wir no«chbedeutende Vorräte an manchen Nohstoffemdieinzwischen knapp geworden sind,weil sieimJn-

lande nichterzeugtwerden können. Man denkenur an Wolle, an Baumwolle und andere Materialien, diefürdieBekleidung derZivilbevölkerungund derSoldaten inFragekommen. Nachj einer kurzen Kriegsdauer hätteman beim Friedensfchluß noch genügende Mengendavon imLande gehabt,um vornehmlichden heimkehrendenSoldaten diereichliche Anfchaffungneuer Klei- dungsstückeimfreienVerkehrermöglichenzukönnen. Das hat sich natürlichmitder zunehmenden Längeder Kriegszeit ge- ändert. Schonseitgeraumer Zeit hatman fürdieAnschaffung

von Kleidern,Wäscheu.a.,,Bsezugsscheine«eingeführt,diejeden übermäßigenVerbrauch verhindern und dievorhandenen Vor- räte möglichst gleichmäßigverteilen sollen. —- Und wie mit Textilwaren liegtesnatürlich auchmit vielen anderen Dingen:

unsereVorräte sind knappgeworden, und wir werden nach.

dem Friedensfchlußneue ·Mengen ausdem Auslande ein- führen müssen.

Nun wissenwiraber,»daßwir nachdemKriegeimallgemeinen möglichst wenigaus dem Auslande kaufenund möglichst viel erarbeiten und sparen müssen,um die Schädendes Krieges tunlichstbald wieder auszugleichen. Wir müssenuns also bei- zeitengenau überlegen, welcheWaren so nötiggebrauchtwer- den, daßwir sie nachFriedensfchlußingroßen Mengen wieder einführenmüssen,und welcheanderen leichter entbehrtwerden können, sodaßsman ihreEinfuhr nocheine Weile zurückstellen kann. Das istauch deshalbwichtig,weil wirauchmitunserem Schiffsraum sehrsparsamwerden umgehenmüssen:dieSchiffe dürfen keinesfalls eher Luxuswaren aufnehmen, ehe nichtder fürdievEinfuhrvon nötigenDingenerforderliche Schiffsraum

gesichert ist. »

Dievornehmste AufgabederUebergangswirtschaft, dieman bei- zeiten vorbereiten mußte, bestehtalsodarin, mit Geld, mit Schiffenund mit den vorhandenen und erreichbaren Waren nachMöglichkeithauszuhalten: Die Heimat sorgtdamit schon heutevor, daßdieheimkehrenden Krieger sobald wiemöglich und so vollzähligwiemöglich«die zur Nahrung, zur Kleidung und zur industriellen Produktion erforderlichenNohftoffe und»

Waren wieder vorfinden können.

Dr.Singer-Berlin»

Schleichpfadeder Feinde.

Alle Völker der Welt könnenEngland nichtzum Siege ver- helfen;nur wenn das deutscheVolkuneins würde,dann könnte England hoffen,doch noch seine Pläne durchzuführenDarum sein Streben, denKriegimmer weiter auszudehnen, darum aber auch feine stilleAlinierarbeit imdeutschenVolke selbst.England istschlau.Esweiß,wenn esdurchein paar gutbezahlte Spione indenEisenbahnendieund jeneSchlagwörterverbreiten läßt, dann finden diese raschihrenWeg durchsVolk,indem viele

Leute sie einfach nachreden. . , -

Auchbeider diesmaligen Kriegsanleihe konntemandas Um- gehensolcherSchlagwörterfeststellen.Amabgegriffensten und zugleicham lebensfähigstenhatsichdabeidas Schlagwort er- wiefen,wer Kriegsanleihe zeichne,verlangere den Krieg.Das Manöver isteigentlichzuplump,als daßman zurWiderlegung lange Worte brauchen sollte;

Wenn das Reich nicht genügend Geld mehrzum Kriegführen bekommen könnte,dann würden wirunserenSoldaten nicht mehr genügendWaffen,Munition und Lebensmittel gebenkönnen.

Die soinihrer Wehrhaftigkeitgeschwächtendeutschen Truppen würden dann vom hohnlachendenFeinde niedergestampft und niedergemetzelt. Die haarsträubendeBehandlung der deutschen Gefangenen inFrankreich,das kaltblütigeNiedermordensolch

armer Wehrloser durch Franzosen und Engländerzeigtjader

ganzen Welt, wiedie FeindehausenwürdenimtMord undl Brand,wenn sieinunser Land kämen,wiesiemitdenSoldaten umspringen würden, wenn es ihnen gelange,uber deutsche Truppen Herrzuwerden. Aber nur dann waredas moglich,

wenn wir unserebraven Kämpfer draußennichtmehrversehen

würden mit Waffen und GeschossenWurde wirklichdas deutscheVolk mitseinem Gelde zurückhaltensowürde damit

der Kriegnichtabgekürzt,sonderngewaltigverlängert, weil eben dieBedingungen, diederFeind uns dann stellen würde, sofurchtbar drückend, jaerdrückend sein würden,daßwir ver-

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mChtet wären,wenn wir sie annehmen müßten.Dann hatte

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glandseinZiel,die deutsche Industrie zu vernichtenund

: mitetwa15Millionen MenscheninDeutschlanddemHunger-Wde preiszugeben, erreicht. Da aber gegen ein solchesLos VVFallem der Arbeiterstand und derMittelstandsichwehren

«-·1vurdeund wehren müßte, so müßtedem verhängnisvollenIrr- tumbezüglichder Kriegsanleihe unbedingteinKriegbis aufs Essetfolgen.Mit seinemganzen Sein, seinerganzen Zukunft

«mußtedas deutscheVolk einen solch verhangnisvollen Denk-

?·L.—fehcer bezahlen. ·

»-Wennjemand den Vorschlagmachen würde,essolltenkeine neuen Kanonen mehrgemachtwerden,denSoldaten solltekeine odernur sehr wenigMunition nochgeliefertwerden,damit der

legrascherzuEnde ginge, sowürdeman»einen solchenMen-

en füreinen vollständigenNarren erklaren. Auchder ein- fachsteSoldat würde sagen:dann sind·wir verloren. Nichts aUderesaber besagtdas törichte Wort, daß durchdas Zeichnen VVUKriegsanleihe der Krieg verlängertwürde. « »

tmGeldmangelwirddieser Weltkrieg überhauptnichtzuEnde

z« keine16Milliarden neues Geld aufgebracht,und selbstdas His-?prVtzigeEngland hat erst 361X2Milliarden Mark im ganzen

—"TMKriegsanleihe zustandegebracht(gegen60Milliarden in

Deutschland).Trotzdem haben auchdieseLänderdenKriegbis- het» finanzielldurchhalten können,indem sieebendiegewaltigen -Z-tbrigenSummen auf weniger solideWeiseaufbrachten und EkMriesigemUmfang mit Finanzwechseln und sonstigenschwe-

benden Schuldenarbeiteten. Dadurchhaben siedserWelt gezeigt, daßman lange Zeit sich auch; so behelfenkann. Deutschland

; Machtvon solchenMitteln nicht Gebrauch,weil esauchmitten

; ImWeltkriegstreng solide Finanzwirtschaft treibt. . »

Dennochisteinmöglichstguter Ausfall derAnleihevon höchster edeutung.Das Ausland erkennt darin dengeschlossenenWil-

»«lendesdeutschenVolkes zum Endsiege. IegrößerdieSumme, ijelche ineiner Kriegsanleihe aufgebracht wird, desto weniger

kannEngland seineVerbündeten damit hinhalten,daßessagt, Devtschlandwürdefinanziell nicht mehr durchhalten können.

Ein schlechtesErgebnis derdeutschen Kriegsanleihe«würde Eng- land dazubenutzthaben,seinen so oft geschlagenen Kampfge- nossenneuen Mut zumachen mitderBemerkung, Deutschlands finanzielle Kräftegehenzu Ende. In Deutschlandselbstaber solltedann durch englischeAgenten dieStimmung verdorben werden mit dem gleichen Schlagwort. Aufden Schleichwegen diesesund ähnlicher SchlagwortehatEngland gehofft, Deutsch- land schwerzuschädigen Es ist ihm nicht gelungen. Der Sinn des deutschenVolkes war dochzu gesund. Wer «ab-er gedankenlos das Schlagwort vom NichtzeichnenderaKriegs- Tnleihe nachgeredet hat,hat unbewußtderenglisch-enWuhlarbeit Vorschubgeleistet, hat sichunbesoldet gestelltinden Dienstder Feinde. Das istdas Traurige an dem sinnlosen Nachsprechen

solchunsinniger Behauptungen. » ·

Wie alle englischen Mach-enschaftienund Anschlage,so ist auch dieser Versucheiner Schwächung Deutschlandsaufsolch

;»-;;;«»lichtscheuemWegemißlungen.Der AusfalldersechstenKriegs- anleiheist dessenZeugnis.

Dk.VeuschsMGiadbach

·Kinder aufs Land

Die Entsendung kränklicherund schwächlicherSchulkinder in Ferienkolonien gehörte schonvor demKriegezuden besonderen Ausgabenvon Gemeinden und Schulbehörden,dieMittel und Wegezur FörderungderGesundheitder Schulfugend zufin- denwußten.Eine weitumfassendereVerschickungvon Kindern ist augenblicklichim Gange. Es handelt sichum dieUnter- bringungzahlreicher Kinder aus industriellen Gegenden«die zurzeitunter derKnappheit derLebensmittel besonderszuleid-en haben,inländlichen Familien. Bereits währendderSommer-

-feriendes vergangenen Jahres sindnamentlich kirchlicherseits Tausendevon Kindern Hin ländlichen Gegendenuntergebracht worden. Wegen der außerordentlichenBedeutung der Sache fürdieVolksernährung hatnunmehr auchdiestaatlicheMithilfe eingesetzt.Unter dem 1.Märzd.I.isteingemeinsamer- Erlaß derdrei preußischenMinisterien desInnern, des Unterrichts gehenFrankreich hatmit seinenKriegsanleihen bis jetztnoch

« »HerrundHeimat«1917 Nr.11

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und der Landwirtschaft ergangen, der sich eingehendmitder Unterbringung von Stadt- undIndustriekindern aufdemLande befaßtund dieAnregung gibt, Hunderttausenden von Kindern indieserWeisezuhelfen. Es soll dadurchdenzu Hausege- bliebenen imDienstedesVaterlandes tätigenEltern, besonders auchdenVätern an derFront,diebangeSorgeum das Wohl- ergehenihrerKinder genommen und soihre W.iderstandskraft,.

Leistungsfähigkeitund Kampfesfreudigkeit gehobenund gestärkt werden. Den Müttern und Schwesternder Kinder solldie Möglichkeitgegeben werden, ihreArbeitskraft nochmehrals bisher inden Dienstdes Vaterlandes zu stellen,und schließ- lichsollendie Städte und Industriegegenden von der Ernäh- rung derKinder entlastetwerden. ZurVerfolgung dieser Ziele hatsich kürzlichin Berlin (W 9, Votsdamer Straße 134a) unter dem Vorsitzdes OberbürgermeistersDr.ScholzinChar- lottenburg ein Verein »LandaufenthaltfürStadtkinder« ge- bildet. Die Schirmherrschaftüber diesen Verein, dessenAuf- rufsichdie Verbände der Kommunalverwaltungen und die verschiedensten gemeinnützigenVereine angeschlossen haben,hat IhreMajestätdieKaiserinund Königinübernommen. »Richt- linien«,diedem erwähnten Erlaß beigegeben sind,wollen den Wegweisen fürdienötige AufklärungderBevölkerung,fürdie FeststellungsowohlderzurAufnahmevonKindern bereiten länd-- lichen Familien, als auchder unterzubringenden Kinder,sowie füreine zweckmäßigeVerteilung der Kinder. Sehr wichtig ist hierbeidieBestimmung, daßbeider Verteilung der Kinder dieweitgehendsteNücksichtdarauf zu nehmen ist, daßbereits bestehendeBeziehungenund getroffeneVereinbarungen zwischen den ländlichenund industriellen Kreisenoder sonstigenVer- einigungen über die Unterbringung der Kinder aus letzteren aufdem Lande nicht gestörtoderbeeinträchtigtwerden. Wich- tigdeshalb,weil dadurchdieäußersterfolgreiche Tätigkeit,die insbesondere von den Geistlichen beider Konfessionenbereits eingeleitet war, nichtgestörtwird. Aus den,,Bedingungen«, diedem Erlaß ebenfalls beigefügt sind, sei folgendes hervor- gehoben: DieAufnahme derKinder soll möglichstunentgeltlich erfolgenund ist mindestens fürvier Monate gedacht.Dieauf- genommenen Kinder sindwie die eigenen zu halten. Durchjs geeignete Versicherung soll fürEntschädigungvon Unfällen und Schäden,diedenKindern zugestoßen sind,odervon ihnen verursachtwerden, gesorgtwerden. DieKinder dürfenzuleichten landwirtschaftlichen Arbeiten verwendet werden. Besucheder Eltern beiihren Kindern sindtunlichstzuvermeiden. Diepreu- ßisch-hessischenStaatseisenbahnen habensichbereit erklärt,die Kinder und ihreBegleiterinderZ.Wagenklasseder Eil- und«

Personenzügezum halben Fahrpreis 4.Klassezu befördern.

Dieseund ähnliche Kosten sollendie Eltern tragen. ZurBe- schulungder Kinder hat inzwischender preußischeUnterrichts- ministerineinem Erlaßvom 12.MärzStellunggenommen.

DiebeteiligtenBehördenund sonstigenleitenden Stellen sowie die hauptsächlichmit der Aufklärungs-und Werbearbeit be- faßteGeistlichkeitund Lehrerschaft entfaltenbereits dieeifrigste Tätigkeit.Die Verschickungder Kinder hat schoningroßem Umfang begonnen,wobei dieGrenzendes preußischenStaates überschrittenwerden konnten. Möge das sozialeWerk,dessen Durchführunggerade im gegenwärtigen Augenblicke bei der auch aufdem Lande bereits eingetretenen größeren Knappheit derLebensmittel an dieOpferwilligkeitderländlichenFamilien mancherlei Anforderungen stellt, auch seinerseitsbeitragen zum Durchhalten inden zur Entscheidung drängenden,hoffentlich letzten Monaten diesesfurchtbaren Völkerringens.

Geheimer Regierungsrat Dr.KörnigsMünster.

Mehrleistungen der AllgemeinenOrts-kranken- liasseder Stadt Berlin währenddes Krieges.

Das Kriegsnotgesetzvom Zi.August1914 brachtedendeutschen Krankenkassen nichtnur eine ErhöhungderBeiträgeauf 41,-20,-0 des Grundlohnesund durchdie Herabsetzungder Kranken- unterstutzungaufdieRegelleistungen eine erhebliche Schmäle- rung furdie.zuunterstützenden Kranken, sondernals schwerste MaßregeldieAufhebung der Versicherungspflicht der Haus- gewerbtreibendenDa dieerstenKriegsmonate sehr raschden Beweis lieferten,daßdie fürden Bestandder Krankenkassen

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