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Die Katholische Familie. R. 6, no. 5 (1899)

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Academic year: 2022

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(1)

3 H u f t r ir t c I D o i j c n f d j r i f t f ü r 5 a * D o l f ,

Ittsßefonbere für bie gscreljrcr ber fif. gtantiCie unb bie SSUfgfleber beo von S ’apfl <£co X III. eingcfüßrten

„Altg. Vereins ber tfirilK. ^fatnülen jtt iSßreu ber ßf. ^tamific t>oit üTajaretß“ . ülugSbnrg, Sonntag ben 29. Januar 1899.

,t>if tatjotifdn ftomlti«" ttldiftnl »SdirntHA. 16 Seiten ftarT; $vfi« »icrletiäürifl mit bft djratii-Stiloje „!>«» out« J t n b '1 nut io f)fg .; bfi birtttfm 0ortiebfj«B biüiarr. «fle ^oft>®f»fbition«n imh SMirtilianbluiifln neunten sü<rftenuii(im an. $rt>tn $oniitrn«|

roirb bo« SStali auSflfqfbcn unb Mffnbct. - Onftrotf: bit nufpaltiflf i<»tfljfil« ob(r b«m lllaum 25

Siirdjlirfjcr Sotfjcnfalcttbcr.

S o n n ta g , 29. 3anuar. Sonntag SeVtitagcfima, gram non SaleS, SBitdjof unb Rtid)ct.«t:fiter, t 1G22. (SonftauliuS, ÜJiartürer, t unter Sluifer Ware. Äuret. tUuilinuS. ©aleriuS. „ SW on tag , 30. Januar. 3lbelgunbi§, »btiffin,

t 084. ÜJfartina, 3unflfrau unb SDJartörin.

$>itnftag, 81. Januar. ‘JJttruS ‘ftolaSeuS, Dr>

benftifter, + 1256. WarceOa, SBitiue, t 410 tfuboDica, Sßitipe, t 1530. GufebiuS, ßinfiebler, + 884.

Sföittrood), 1. Sebruar. QgnatittS, Söifdiof unb SWartUrcr, t 107. Gplnäm, Stircbenlcf>vev, f378

^BautuS, Sifdiof, t 374. ©rigiba, Sungfrau, t im 9. Oubvbunbcrt.

$>ottnerftaa, 2. ftebruar. 'JWauä SitJjtmejj.

GorncliuS, .ftauptmann unb öefenner, t int 1. 3abrbunbert. VaurcntiuS, Grjbifd)of öon Ganterburo.

ö r e i t a g , 3. ftebruar. ©lafiuä, ©ifdjof unb ÜJJartörer, t 316. SlnSgar, ©ifcbof, t 865.

S a nt ft ag, 4. Februar. SInbreaS GorfinuS, ©ifcbof, t 1373. ‘IRbabamtS OTauruS, Erjb ifio f, +856,

©ilbert.

§uimtng iirp tiinjrfunn.

[Siadjbvuif nerbMen.]

lo a n g tliu n t: iTic S tte iK t im XBeinberg.

Watlt). su.

5

u ben t)orjüglid)ften SIrbeitern im SBeinbergc beS £>errn gehören jene, bie er ju Organen feiner göttlid;en Offenbarung gemalt Ijat, wie bie *}}ropljeten im alten, bie Slpoftel im neuen Seftament, unb als aller $aupt 3 efuä GljriftuS, unfer §err. Soldje befonbere '.Boten ©otteS, bie uns feine Offenbarungen mitteilen, mttjfen fid) als ©otteS ©efanbte auSroeifen, unb jtnar an erfter Stelle bttref) SBunber. S o fagen fdjon bie 3uben jum .fteilaub : ,,$urd) toeldjeö 3eid)en (SBunber) bemeifeft bu, bafs bu 9)iad;t Ijaft, bieS ju tljun? 3 e?u8 beroieS eS itynen burd) jaljtlofe SSunber.

SBunber bebeuten ein unmittelbares Gin*

greifen ber göttlid;en 2lHmacf)t. S ic finb eben beSljalb möglich, roeil ©ott aUtnäc^tig ift. sJ)ian fann aud) nid;t fagen, bafs bie für uns sXlienfd)en i’nabänberli^en iRaturgefe'u jie oerljinbern. ^icnn l.-ie ber §eiianb einmal fagt: „i>er 9){cnfd)en*

foljn ift aud; #err über ben Sabbnt," fo bafr

*

(2)

er bas ©efe£ bes Sabbats nadj feinem Gr» j ineffen auffjebeit ober befdjräitfen !ann, fo tann j man aud; fagen: ©ott ift ja aud)§err über bie

■ftaturgefetje, unb fie unterliegen gänjlid) feinem SBiden, foroofjl im allgemeinen als in jebem einzelnen $aH. ( S . 2. Sonntag naefj Grfdjei;

nung beS $errn.)

©ei biefent einen Ginroanb läfet eS ber Unglaube aber nidjt beroenben. Gr fagt roeiter:

Die SEBunber mürben alle GrfenntniS unfiefjer machen. Wan fönnte gar feinen beftimmten '-JJlan meljr faffeu, ba man nie roiffen fönnte, ob nidjt ein SBunber bajioifdjen fäme unb aHe

$löne über ben Raufen roetfen mürbe.

Der Ginroanb toirb jroar fdjeinbar im Grnft gemadjt; aber bodj mödjte idj faft bejroeifeln, ob er roirflidj im Grüfte gemeint ift. Daniel nuirbe in bie Sötoengrube Tjinabgeftürjt, unb Ciott fdjlofe ben 9Jlunb ber hungrigen Öeflien, bafe fie ifjn nidjt Gerichten. Die brei Jünglinge mürben in ben geiter°f en geiuorfen, unb ein Gngel beS £errn ftieg tjerab unb fdjlug bie i flammen IjinauS unb machte eS in ber SJlitte i be§ OfenS roie roefyenben Sauroinb, unb bas |

^euer berührte fie nidjt. Unb bie Babylonier?:

Dadjten fie nun rooljl, bafe eö gar nid)t meljr j

bebenflidj fei, ju ben Söroeit Ijinabjufteigen, ober I bafe man rubig bie §aub in’S $euer galten fönne, oljne fie ju uerle^en ? Ober fürdjteten bie Hausfrauen, bafe baS geuer nun nidjt meljr fenge unb 511m .(todjen nidjt meljr braudjbar fei ? | So tljöridjt roaren fte nicf)t. Sie fannten bie

•Jiatur bes Söroen unb bie ,<?raft beS ^euerS.

llnb gerabe barum ftaunten fie unb ertannten bie SBirfung einer ijöljeren ÜJJiadjt, unb ber Jlönig betete ben ©ott au, ber foldje Dinge roirfen fann. Sie roufeten aber ebenfo gut, bafe bie Söroen unb baS $euer '^rc ^iatur na4> roie oor beibeljalten, unb bafe foldje ÜButtber nur äufeerft feltene 2luSnaljmen bleiben. Sßon irgenb einer Unfidjerljeit ift Jeine Siebe.

(Sin anberer äljnlidjer Ginroanb: „®unber mürben bie ganje Üiaturorbnung ftören; bettn fie müßten in ben Sauf ber 9latur eingreifen, ein Sltorn mürbe auf baS anbere einroirfen, bie SBirfung mürbe fid^ allentljalben oerbreiteit. Der ganje DJaturlauf müfete fid) iinbern, unb jebe Seredjnung märe unmöglid)."

SlUerbingS ift jebeS ®unber eine Störung beS gemöljnlidjen 9JaturlaufS. SlUein ift eS benn nidjt ebenfo, menn ber Wenfdj mit feiner freien Sljätigfeit eingreift, menn ÜJienfc^en j. S . burdj eine oorgefdjobene Scljranfe beit Igorban j aufseiten ? ffiäre baS nidjt in ber SBirtung baefelbe, als menn ©ott iljn burc§ SJunber auf-1

Ijält? Unb roaS Ijinbert benn ©ott, bie Störung toieber fofort auSjugleidjen ? Selbft menn er munberbarer Sßeife in ben Sauf ber ©eftirne eingreifen rooüte, rooburdj alltrbingS eine aUge- meine Störung eintreten mürbe, maS follte iljn fjinbern, biefelbe alsbalD mieber auSjugleit^en, fo ba& bie frühere Öemegung mieber einträte I unb bie SBeredjnung nur in jenem lurjen 3e't ; abfdjnitte in ber 3LUr£[id)feit fidj nidjt beftätigt fänbe? Die ©ered;nung inüfite bann einfach fagen: „§ier liegt ein ^all uor, ber aus natitr=

Ticken llrfadjen fid) nidjt erflärtn läfet." ülber foldje 2öunber nimmt ©ott tljatfädjlid) nid;t

! oor. Gr mitft SSJunber, bie jum Söeften ber

■Bienfdjen gereidjen, nid)t foldje, bie bloo ber , 3ieugierbe bienen fönnten. Gr mirft äBunber, bie aud; ber fd;lidjte 3)ienfd) fo ju fagen mit Öänben greifen fann. Gr mirft 9üunber für bie Grbe unb beSljalb auf ber Grbe. SBknn er and) biSmeilen ffiunber am $immel mirft, fo Ijaben fie bod; mit bem Sauf ber §iinmeloförper nid;ts ju tljun. 9Jur 0011 ber Grbe aus finb fie als SBunber erfennbar. Gin S3eifpiel! ©ott

„liefe bie Sonne ftille flehen", bamit Qofue feinen Sieg bis 3um Gnbe oerfolgen fonnte. SBill baS fjeifeen, bafs ©ott in ber Bewegung ber £immelS=

förper eine Slenberung Ijeruorbradjte? 9icin.

i 3 °fue mufete nidjt einmal, bafe Sonne, 3JJonb

! unb Sterne foldje ^immelsförper finb. Gs mirb nur Ijeifeen, bajj ©ott baS S id ;t ber Sonne munberbar fortlcudjten liefe.

Gin anbereo Beifpiel!

3ur 3eit beS DobeS Gljrifti trat eine Sonnenfinfternis ein, trofcbem bantalS ®ollmoitb mar. So ll nun bamit gefagt fein, bafe ber Wonb feine Stellung oerliefe unb jmifdjen Grbe unb Sonne trat, um bie Sonne ju oerbccfeit, roie es im natürlichen Sauf ber Dinge bei Sonnenfinfterniffen gefc^ie^t? ©anj geroife nidjt.

i Der SJtonb beljielt feine Stellung, unb ©ott be=

roirfte bie $infternis bureb anbere Mittel, bie I feiner 3lUmac^t jur Verfügung ftefjen. Der Beobadjter tnufe in folgen fällen befennen:;

§ier ift ber Ringer ©otteS. Unb baju roirft ja ©ott foldje Sßerfe.

5iic^t genug. Watt roenbet ferner ein:!

„D ie ®unber mürben ber göttlidjen. Sßeisljeit miberfpredjeit. Sie mären ja nadjträglidje 93er^

befferungen am göttlichen Süeltenplan. ©ott märe bann roie ein fcfyledjter öaumeifter, ber feinen ^lan nic^t gleicfj 001t 3lnfang in feiner gaitjen SSollenbuttg entroerfen fonnte, fonbern nadjträglidj balb l)ier balb ba auebeffertt mufete.'1

3lber roer ift beitn fo tljöridjt, ju behaupten, bafe bie ©unber erft nadjträglidj oon ©ott in’S

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^!luge gefaßt feien? Sie gehören oielmeljr in ben einigen $lan feiner 5Borfel)ung. Von ©roig*

feit Ijat er befdfjloffen, 311 einer beftimmten $eit Offenbarungen an bie 39ienfd£)en ergeben ju taffen.

SDamit sugleid) befchlofj er, bie Vermittler biefer Offenbarungen burd) baS baju geeignetfte Wittel uor bcn 9)tenfd)en auSjuroeifen als feine ©e=

fanbten. ®ieS Wittel ift bann baS 23unber.

SBiberfpridjt baS ber göttlichen äikiSfyeit ? ©anj im ©egenteil. GS nmre unroeife geroefen, roenn

«r feine Soten ol)ne bie erforberlidje Seglaubi

| gung in bie 2öelt gefd^icft hätte. Saß er fie burd) bie geeigneten Wittel beglaubigte, ift ein fpredjenber 93eroeiS feiner Siöeisheit.

25amit genug für heute!

Safe bid; bal)er, lieber Sefer, burd) bie (Sinnmube ber Ungläubigen nid)t beirren! Sie miffen ja benfelben ein Wäntelchen umjutjängen, baß fie etiuaö oorfteHen. 9teifie man baS Wänteldjen meg, bann jerfaUen bie ©ef)auptungen in nidjtS.

Sleibe bu ruljig bei bem ©tauben, ben bu ate i?inb gelernt Ijaft! ®abei get)ft bu am fidjerften.

$um SPJaciä

[•Jiadibrucf ocrbotcn.j

1. ®uS >^eft -Btariä Sichtmeß bilbet ben , lidjen Stnläffen anjujttnben. ®abuvd) foll biefe Uebergang nom Sßeihnadjts- in ben OftcrfeftfreiS. ^eftfeier in alle Käufer nevpflanjt merben unb

Sine hoppelte geier oereinigt fid) in biefem $efte, nämlich bie Steinigung WarienS unb bie Opferung beS $efutirbeS im Sempel, meshalb ber Sag baS $eft 9)tariä Steinigung unb baS §eft ®arftettung W ariä im Sempel genannt mirb. @S ift alfo foiuof;l ein $eft unferer lieben $rau als aud) ein $eft beS £errn.

3. Slls Warienfeft get)ört eS bem Weilj- uad)tSfefttreiS an; burd) W aria l;aben mir^eftim

«mpfangen, ber fi# uns als baS Sidjt ber SBelt im gefttreiS offenbart; fie bringt iljr göttlid)eS Äinb aus betnütigem ©eljorfam 3um Sempel, n>o Simeon unb 3lnna eß als baS Sid)t ber iffielt betennen unb begrüßen. 9tod) fortroähvenb vermittelt bie 1)1. Jungfrau allen Gljriflen, bie gleich Simeon unb 3lnna barnad) »erlangen, bie GrfenntniS biefeS himmlifdjen Sid)teS.

4. 2llS §eft beS §errn geljörl eS bem Ofterlreife an; in ben Slrmen WarienS opfert fid) ^efuS 311m erften male im Sempet für bie

<Srlöfung ber Wenfchen, beginnt alfo bamit fein priefterlidjeS Opferleben, baS uns ber jroeite 3-eftfreis uorftellt.

$er (£l)rift, bem im erften §eftfreis baS Sid)t beS ©taubenö aufgegangen ift, foll nun mit Simeon unb Slnna ©ott bantbar bafiir preifen; er foll aber aud) Igefum *n fe' ne 2trme nehmen unb mit it)m benSöeg beS Opfers betreten

in alle SSer^ältniffe beS 9Jienfc£)en; überall foll ber ©taube leud)ten, überall bie Cpferliebe brennen unb fid) »erjeljren.

7. Sei allen gotteSbienftlid)en §anblungen merben folcfye brennenbe Äer$en angemenbet, unb jiuar feit ben iilteften feiten nid&t btoS jur 5tad)tjeit, fonbern auch am gelten Sage. Wan l)at jeberjeit barin ein Sinnbilb $efuertannt, ber uns erleud)tet unb baS $eil erroirbt, burd) ben allein jeber ©otteSbicnft Äraft unb 3öirtfamfeit erlangt.

$ ie brennenbe Äerje ift bann auefy ein fd)öneS Sinnbilb für baS £eben beS 6l)riften;

iöie bie ^terje jum ®ienftc ©otteS gemeint ift, fo baS Seben beS CStjriften burd) bie äaufe; mie baS SBad)S, roorauö bie Jlterje beftel)t, uon ben SBienen mül)fam gefammelt ift, fo foll bas 2eben beS (5l)riften eine Sammlung oon Jugenbiibungen unb guten SSBerten fein; mie bie brennenbe Äerje, fo foll fid) baS Seben beS Stiften im

®ienfte ©otteS uerjel)ren; enblid) ift bie leuc^^

tenbe, aufroärtsftrebenbe, je^renbe flamme ein 93ilb ber brei göttlid)en Sugenben, bie baS ganje Seben beS 9)tenfd|en )u einem d)riftlic^en, ©ott gefälligen machen.

8. 2lm t)t- SlafiuS ift es iiblid), mit jroei am Sidjtmefetage gemeinten Äerjen ben

©laubigen ben §alS ju fegnen.

2)iefe Segnung mirb junäd)ft jur Teilung 5. ©erabl)nlid) mirb baS ^eft sJ)iariä £icf)t= ober älbmenbung non §alSiibeln angeroenbet, wefj genannt, roeil an bemfetben bie £id)termeil)e, meil ber 1)1. Slafiu S, Sifd^of non Sebafte, ein unb Sic^terproeeffion ftattfinbet unb bei ber Jftnb 0011 einem grojseti AjalSiibel munberbar Vorauf folgenben 1)1. 9)teffe 2id;‘.a- in ben £>än

^«n gehalten merben.

ti. ©emei^t merben bie Äerjen, meil alles, mas beim ©otteSbienfte »ermenbet mirb, gemeiljt,

<?el)eiligt fein muß.

®ie ©laubigen taffen aud) an biefem Sage 3l*ad)Sterjen meiljen, um fie jutjaufe bei feier=

befreit f;at, mie uns bie 2ebenSgefd)id)te biefe«

^eiligen fagt. Ser Gljrift tonn aber in biefer Segnung, bie mit in KreujeSform gehaltenen Äerjen oorgenominen mirb, auch firchlid)e 3)tat)nung ertennen, im Sichte beS ©lauben«

nun bem §errn ju folgen auf feinem Opfer*, gange, ben uns ber jiueite geftfreis »orfteHt.

(4)

^tc SBcreljruuö ber Ijcilicjeu uierjcljn Wotljelfer*

3 nbent roir uns norbeljalten, in feen näd)ften Hummern auf bie 23erehrung ber ^eiligen

»ietjeljn 3lotI)elfer im allgemeinen jurüdjufommen, befdjeiben roir uns heute bamit, bas Seben be§

1)1. 331afiuS, beffen©ebenftag in biefe 3^od;e fällt, ju erjählen. feien nur bie tarnen ber 1)1. uierjeljn 9?otl)elfer, wie fie int Saufe be§$al)re8 folgen, mitgeteilt. $er 1)1. 33lafiuS (3. gebruar), ber 1)1. ©eorg (23. Slpril)," ber 1)1. 9ld;atinö (ö. M ai), ber 1)1. GraSmuä (2. Quni), ber 1)1. Üituä (15. Quni), bie 1)1.'Margaretha (20. Qulij, Der 1)1. (Sf)riftopl)oruö (25. Sult), ber fyl. ^aiv taleon (27. 3juli), ber 1)1. Gtjriacuä (8. 3tuguft), ber f)l. Slegibiuö (1. September), ber 1)1. 6u=

ftadjiug (20. September),ber f)l.2)iont)=

fiuö (9. Dftober), bie 1)1. .Ratljarina (2 5 .-jioüember) unb bie 1)1. ©arbara (4. ®ejember).

$ e r 1)1. S31 a f i u 8. , Ser [)l. SlafiuS rourbe ju Sebafte*

in Älein=3lrmenien non hodjaitgefehenen Eltern geboren unb chriftlid) erjogen.

Slnfangöitbte erbieSlrjneifunft. 'IBegen feiner Sugenben rourbe er in gereifteren fahren jum33ifd)of feiner Sßaterftabt er=

roäl)lt unb roaltete feines 2lmte8 mit apoftolifdjem Eifer. 3llö ÄaiferSiciniue nad) einer 9tieberlage burd) ©onftantin Den ©rofjen (314) feinen §af? gegen biefen aud) auf bie (Sl)riften übertrug, fefcte er eine ©eifolgung in’s SBerf, roeldje »orerft fid) nur gegen benGleruS unb bie in ber Slrmee bienenben Sljriften richtete; bie übrigen ©laubigen blieben

noc^ ungefährbet. 9fuf göttliche ©eifung nerbarg fid) Sifdjof ©lafhiS, um fid| feiner ©eineinbe ju erhalten, in einer ^>öf)Ie beS argäifdjen ©ebirges, roo bie Siere beöSBalbeö fid) jutraulid) um ifjn fdjarten. näher b£r Wenfd) ber parabie=

fifdjen Steinzeit unb ©otteöliebe Jommt, befto me^r erfennen iljn oft bie 2:t)ieie roieber als iljren $errn an, ben ©ott felbft im ^arabie§

über fie aufgeftellt. ©eigentlich einer 3>agb, roeldje 3tgricoIauö, ber «Statthalter non ^appa*

boeien unb $leiiv9lrmenien, »eranffnltete, rourbe er entbeett unb in’S ©efängniä gero<nten .ftieljer brauten ihm bie <5l)riften im Sßei1 '.ueit auf feine ©ebetc^ilfe viele n, roelrbe er heilte.

U n tu biefen roar ei , nieluim eine im 'Sdjlunb fr ft fi^enbe gildjgräte bem L ftidungc=

[MaAHrntf Ott toten. [ tobe nahe gebracht hatte. SDefshalb roirb ber hl. S5la»

fiuö namentlich bei $al3leiben als gürbitter ange=

rufen (aber aud) jur 2lblegung einer guten, auf»

rid)tigen 58eid)te). Schon ein gried)ifcher Slrjt aus bem 6. 3|a^rhimbert, 3letiuö, erroäl)nt einen foldjen ©ebraud); er gibt nämlid) einige natür=

Iid)e Mittel an, um nerfdjludte ©raten je. ju entfernen, unb empfiehlt bann ein roeitereS, nämlich Den fd)nterjl)aften Seil beS §alfeö ju berühren unb oertrauenSooH ju fpred^en: „§ei=

liger ©lafiuö, 3)iartprer unb Wiener ©otteö, befiehl, bafj ba3 Uebel roeid)e!" ® a{5 bei ber an feinem geft gebräuchlichen Segnung geroeiljte i?er$en angeroanbt roerben, roirb baburd) erflärt, baf; eine barmherzige fjrau il)m u. a.

einige 2Bad)Slid)ter in feine bunfle Äer=

ferselle gebracht habe. $er$eilige habe fie ermahnt, nad) feinem balb erfolgen*

ben Jobe fein Slnbenfcn mit 2lImofen unb Stnjünben non Sichtern ju begehen, roofiir iljr ber Segen bei .fterrn nid)t fehlen roerbe. S ic folgte nrbft anberen frommen grauen bieferSBeifung, unb fie erfuhren #ilfe an Seib unb Seele. Ign Siont roenbet man an feinem gefte eine Salbung be«.fialfeß mit geroeihtem Dele an.

®er$eilige rourbe erft mitShiten hart gefd)lagen,bann mit eiferncn§aden jerfleifd)t unb enblid) enthauptet. Seine Reliquien unb mit ihnen feineS?erel)rung famen burd) bie ^reujjüge in’g 3lbenb=

lanb. SJeliquien oon ihm finb u. a. ju Diaratea in Italien, roo aus feinen ©e*

beinen fortroäljrenb eine ölige Slüffig»

. feit quillt,^roelche ju frommem ©ebrauche an bie

©läubigen^ »erteilt roirb. Slnbere Sleliquieit finb juSarent unb ju (Sbolt im 3^eapolitanifd)en, ju 5Ragufa in Dalmatien, roo tr Stabtpatron ift, unb roo man fein SBilb auf bie 5D(ünjen prägte,

^11 Set. SJlafien im Sd)roarjroalb, ju Sübetf unb 5ÜJinben, ju SDiainj in ber Siebfrauenfirche, ftammenb auö b. ehemaligen Set. SBlafiuä*

lapeHe. 6r ift fpatron ber Steinnu^enjunft.

SSiele Drte tragen feinen 9iamen, mehrere S t.

93laife, San Ölaä, Set. 33lafen, Sanbiafe zc.

®er ht-55lafiu3 roirb geroöhnlid) bargefteüt in bifchöfli^er Reibung, mit ber SJiitra (93if«^)ofä*

miitje) auf bem Raupte. §äufig finb auch 33ilber, auf benen er jroei brennenbe Äerjen freujroeife über ein franfeS ^inb hält.

(5)

49

2lu§ tmfcrer äMlbcrmaMe,

^ gerunika rcidjt fc fu s bns gdjnicißtud). gs»

r T V e ganj anberS ift ber 3u3i ^ev ficf) l)eute i SebenS auSjeidjnete. finb bie 9)iar»

burd) ^erufalein« ©trafjen beioec^t, als tgrinnen, bie ifjr 33lut für ben f;l. ©tauben ber beS s}klmfonntagS! ®amalS bvänßte jidj j uerfprifct Ijaben. Unb aud; in unferen Stagen alles an ben göttlidjen ^eilanb fyeran unb folgte I fönnen mir mit Sto lj auf fo oiele grauen unb iljm unter begeifterten

§od;rufen; l)eutefel)en mir nur @d^ergen,rau- Ije ,<{'riegßfned)te, nur geinbe beS göttlidjen

^eilanbeS. ©elbftfeine Slpoftel Ijaben bie glud;t ergriffen, fogar Petrus, ber fein Seben für feinen SJJeifter Ijingeben moDte. 3U ben wenigen ©etreuen, bie ifyrem §errn unb 9Jicifter folgen , ge=

f»ört eine grau, 9?a=

menä Seronifa. 3|n»

niges 9Jiitleib ergreift fie beim9tnblicfe!3efu.

Oljnmaditig fällt ber

•Öerr unter bem Äreuje Sufammen, SBlut unb

©djroeifj rinnen über fein © i”'d;t. .ftelben=

mutig tritt fie [jerju unb reidjt iljtn it;ren Soleier jum 2l£>txocf=

«eit feines SlntlifceS.

Gä mar ein geringer SiebeSbienft, ben fie bem $ertn ermeift, aber tro^bem ein mu- tiges SefenntniS iljreS

©laubenS.

2Bie jur 3 e*t beS göttlichen §eilanbeS, fo fyat es fid) aud; in ber golgejeit roieberljolt gejeigt, bafj eS bas „fdjroadje" ©efd)led;t mar, bas fidj burd; 9JJut unb Unerfd)rodenl;eit in Vertretung beS l;I. ©laubenS unb beS d)riftlid;en

Stronilia rririjt |tfua bna §d;iufi|tnd).

Otifl.*^ei£bnunfl f. b. „Äattjolifdje ftam ilie" Don f. f rattb.

Sungfrauenljinblicten, biebaö d;riftlid)e©lau=

bcnSleben uidjt nur in ber Familie l;od;>

galten, fonbern aud;

burd; i()r l;el;reä Ju- genbbeifpielnad;aujjen erljebenb unb erbauenb mirfen. 2Bie grojj ift

bie überjeu-

gungStreuer 9J(iinnev, bie ba offen befennen,.

bafi fie bas, maS fie finb, burd) it;re grauen gemorben! ©ietj’,.

liebe Seferin, aud; bu mufit bie ^riefterin beineS $aufeS, bie Hüterin unb Pflegerin beS !atl;oIifdjen SebenS in bemfelbeit fein!

SBenit eS not tl;ut, barfft bu vor einem garten SBorte nidjt jurüdfdjred'en. ®afj es in fo Dielen ga=

milien fo fd;Ied;t um Xugenb unb fromme

©itte attSfiel;t, ift nid)t am menigften

©djulb ber grauen, äöettn eine grau auf if)rem$pia$e ift, bann ift eS faum möglidj, bafj djriftlid;e ©itte aus bem $aufe fdjioinbet. ®arum, liebe Seferinnen, ftärfet eud; am (jeljren S3eifpiele ber ^eiligen SBeronifa!

UnterljaftcnbeS für bic fatljolifrfjc $amtlie.

P o bif |lo t am grüßten, ifl ® o itc s £ )ilf am nädjflrn.

S rjä b liin g an« beni Setei; »011 (S rid ) .ff r a f f t . 19ta$bru<t »«boten.;

(Sortfeßung.)

t j ) ie f ° n^ct6ar aud; ber Sßeter t öfter? I mung ging er manchmal gar nid;t auf baS

* * w a r ! SDlijjlaunig unb in vrreijter ©tim* | Slenb ein, baS bie £ e rje n ' ber armen Sffiefen

(6)

Befeuerte, unb beffen Gentnerlaft fie burdj 'JJlaubern unb gegenfei tigen sKeinungSauStauf4 gar gerne »on fic^ abgeroäljt Ijätten.

Önbeffen follten balb Greigniffe eintreten, welche bie oorangegangenen an Traurigfeit für SSgria unb ifyre 9Jtutter nodf) in Spalten fteltten.

3unäd)ft n>ar baS $auS GHmannS feine Bleibenbe Stätte me()r für bie 9Jäl)erin. 9)tan munfelte in jebem Süinfel beöfelben fo auffällig über bie iMrme, marf itjr fo mißacf)tenbe 33lide ober gar SBorte ju , baß it)r ber Slufentfjalt bafelbft eine roafyre Dual mürbe.

GS rourbe nun jtoar ber 2Bitroe nidjt ferner, in ber großen ©tabt ein gleic^guteö unb preiswertes SogiS ju befommen; allein balb jeigten fid) bod) in ber neuen ffiofynung bie fdjtimmen folgen, ^'e fiir c'n Heines ©efdfjäft jeber Drtäraed^fel nadj) fidfj jiel)t. ®ie alten Äunben 'SJiaria’S .oerloren fid) nad) unb nad), ba fie größtenteils in ber 9iäl>e beS Gttmann’=

fd)en $aufeS rooljnten unb ben 33efnct) ber nun^

ineijv entfernt liegenben Slrbeitsftube üJiaria’S Reuten; neue fanten menige fjinju, ba es einmal in einer ©roßftabt fel)r ferner fäUt, frifdje Äunbfdjaft ju befommen, bann aber aud) bie mißlid)e ©efd)id)te mit bein SSriUantringe ber armen 9täf)erin überall Ijemmenb im ÜHJege ftanb.

©o gab es balb befd)äftigung8lofe Sage unb bann aud) fold>e 2Bod)en.

Gs bauerte nid)t allju lange, ba fal) fic^

IDlaria gcjtmtngen, ifjre eigene 9iäljerei ganj

«ufjugeben unb, um beS SebenS ’Jtotburft ju

■ftillen, in einer IJabrif um Slrbeit nadjjufudjeit.

Unter all’ biefen graufamen ©d)icffalsfd)lägen n>äre2Haria3krtig beinalje jufammengebrod^en. Qn=

beffen gab fie bie Hoffnung auf iljr suftinftigeS SebenSglücf immer nod) nid)t oöHig auf; mie ber fdtjroanfe Gpljeujroeig §alt unb ©tü$e am feften ©emäuer fud)t, fo Hämmerte sJOlaria fid) l)offnungS»oll in ifjren ©ebanfen an ben 3>er=

lobten an. 3roav mar aud) biefer, mie mir ge=

Ijört, fdion etioaS angetränfelt uon ber ®riüant=

ringgefd)id)te, aber er l)ielt bod) roenigftenS Bisher nod) ju il)r.

3ule^t aber mißgönnte baS Ijarte ©efd)icf ber atmen Jungfrau audj noc*j biefen Troft.

•GineS Slbenbs erfd)ien ftatt ^Seter ein ©Treiben, in bem folgenbeS ju lefen mar:

„9Jleine liebe -äHaria!

©o feljr icl) ®id) auef) nod^ liebe unb non

®einer Unfdjulb überzeugt bin, fo barf idjj $>ir bod) nid)t oerl)ef)len, baß mir au§ ber unglitcf=

feligen ©efd)id)te mit bem ÖriUantringe immer weljr unb größere Unannel)inlid)feiten ermadjjfen.

2)urd) bie geljäffigen 9ianbbemerfungen beS be=

fannten Tageblattes, melcfjeS befanntlid) audj midj in bie DiebftaljlSaffaite »ermittelte, oeran»

laßt ftellte mid) biefer Sage mein 33robljerr jur 9iebe unb fragte, roaS an ber ©ad;e fei.

9Jatürlid; oerteibigte id) mit aller Äraft ®eine Unfdjulb unb beroieS aud^, baß idj felber mit ber Slngelegen^eit rein gar nidjts ju t^un Ijabe unb lebiglid) infolge beS 3 e*tungSflatfd^eS mit Ijineingejogen morben fei. SefctereS glaubte mir mein CSfjef; über $id) aber ließ er fidj jroeifelnb aus unb meinte jugleid), bie Gljre fei baS Äoft- barfte, roaS ber 9Jienfdj) auf Grben befäße, unb aus Siebe ju berfelben müffe man aud) jeben Umgang tneiben, ber jenes erfte SJfenfdjengut ju fd)äbigen oermöc^te. UeberbieS fönne er nur foldje Seute in feinem ©efdjäfte gebrauten, bie biefen feinen ©runbfa^ l)od)l)ielten.

®aS roar ein beutlidjer 9Binf mit beut 3aunpfaljle. 6r wirb mic^ entlaffen, toenn id) weiter ä“ ^alte. 2öaS foll ic^ nun tf)un? mid; auf bie ©traße fetjni, mid) brotlos machen laffen? ©erne mürbe icf) ® ir juliebe meine je(jige ©teile aufgeben, aber roo bei ber heutigen lleberfüHe oon ®ienftangeboten in jeber SerufSart eine anbere ©teile finben? gdfj roeiß mir nic^t ju Ijelfen in biefer 9fot unb frage bei ® ir an, ob 5Du mir oieDeid^t einen 9iat ju geben oermagft.

©ei ^erjlidift gegrüßt unb grüße aud) ®eine liebe Wuttcr oon deinem

ratlofen, unglüdElidjen

Bieter ©d^auer!

9Jac^fd)rift: 2Bäre eS nid^t »ieHeic^t ratfam, unfere SBerbinbung aufjufc^ieben bis ju ®einer 9ied)tfertigung, bie ja bod) einmalfommen muß?

$er Dbige."

tiefer ©rief mar ber I)ärtefte ©d)(ag, ber 9)faria traf, ©ie fanb feinen ©d)Iaf. 2Kit ftarren, glanjlofen Slugen, ben Äopf auf beibe

§änbe geftü^t, faß fie faft bie ganje 9?ad)t

^inburd) uor iljrem ärmlichen Säger.

©d)Iäfen l)ämmerten, baS S3lut floß iljr roie toll burd) bie Slbern. (Sin ©ebanfe jagte ben anbern; enblid^ aber jmang fie fidj jum geftljalten beS folgenben: fie bürfe iljrer Sßürbe nidi)ts oergeben, aud& bie le^te Hoffnung beS SebenS müffe begraben roerben.

®eS folgenben Borgens in aller grüfye fal)en bie g-ußgänger auf ben ©traßen ber

©roßftabt ein totblaffeS Wäbd^en jum £aupt- poftgebäube eilen; fie manfte mef)r, als fie ging;

it)re tiefliegenben, gläfernen 3lugen irrten mie geiftesfranf, teilnamsloS über bie 3)ienfc^en.

(7)

51

®iefelbe »erfdjmanb im ^oftgebäube unb 1SBerbinbung bis ju meinet Rechtfertigung. ®enn fceforgte bort einen ßinfchreihebrief. Serfelbe | mit einem unglücflichen unb fd)ulbloS »erfolgten enthielt baS befd^eibene SkrlobungSringlein, bas! Wäbdjen gel)t niemonb gern eine @he ein.

s4>eter Schauer ber armen 9J!aria gefdjenft ()atte, unb bie wenigen äßorte:

„W ein lieber $eter!

S u Ijaft red)t mit ber9iad)fd)rift in Seinem'

^Briefe. @S ift beffer, mir t>erfd)ieben unfere |

©ott fegne 2>id)! ß3 münfd)t ® ir aCfeä

©li'td auf Grben

9)laria SScrtig."

(Sortierung folgt.)

k l e i n e © ^ t c f t c lb ilb c r .

C3!ad)brui berboten ]

< £

(§s kommt mm oben.

in frommer 2>iaurergefelle Ijatte bie©emol)n = heit, bei ullent ffiibrigen unb Unangenehmen, baS il)nt miberfuhr, gebulbig ju fagen: „ÖS fontint non oben." 60 hatte er es uiele male

»on feinem alten 9Mttercfyen gefjövt unb fid;

auc^ angemöhnt. 'JJatürlidj mürbe er beSljalb üon feinen Äameraben oft i'erfpottet, aber bas ftörte iljn nicht.

So fafs er einft mit feinen Mameraben in

■einem Neubau beim SJtittageffen unb mar eben im Segriff, feine mol)lnerbiente einfache ‘SOia^Ijeit fid; fehmeefen ju laffen, als um>erfel)enä ein Jpunb (jerbeifam, jufdjnapyte unb mit ber SBurft

baoonlief, bie auf beS ©efeHen sörob lag.

„D u, fam baS aud) oon oben?" rief ihm fpottenb einer feiner Äameraben nad), als unfer tDlaurer auffprang unb bem §unbe nad;eilte,

^er in ein benachbartes $auS gelaufen mar.

■CSine Slntmort auf bie fpöttifdje 3ra8e braudjte er felbft nid;t ju geben. ©enn in bemfelben Slugenblicf neigte fid) eine frifd) aufgeführte sJ)£auer, unb mit fürchterlichem ©efrach bebedte t»ie ©teinmaffe ben Sprecher mit feinen fi^en- gebliebenen Äameraben. $er fromme ©efeUe, ber aufgefprungen mar, bem £unb nach&ueilen, mar ber Ginjige, ber unuerfehrt geblieben mar;

ber Spötter aber mar mit ben anbern fdjroer ticrietst. 3a, §>lff fam oon oben.

®r!)cilt.

/Cin 3){ann r^atte bie abfdjeulidje ©emohnljeit, ' ä bei jeber Äleinigfeit ©ott ju läftern, bie kanten „£>evr ©ott“ unb „Sacrament" heruors j juftofjen.

©inmal mar er mit feinem fyu^vtoerfe im 9Balbe; bie ^ferbe Ratten nidjt angesogen, mie ber 9)Jann gemeint hntte. Statt nun ttachju=

feljen, mo es fehle, fing er feiner ©eroohnljeit gemaj} an, entfe^lid) ©ott unb anbere heilige 9iamen ju läftern unb auf bie'^ferbe einjuhauen.

35Sie jufäßig fah er fid; um, aber mie erfd;raf er? Gr fonnte fein 9Bort mehr ^eruorbringen, er mürbe freibemeijj unb fonnte oor Rittern faum mehr ftehen. SBaS mar gefdjehen? Gine foljlfdjmarje ©eftalt ftanb bei ihm, unb ber Söfterer bachte, ber Üetifel fei gefontmen, um ihn an ben Drt ju h °lfl>/ wohin alle $lud;er unb Säftercr gehören.

„Sielje, Glenber," fprad) bie fdjroarje (5k- ftalt, „fiehe, elettber 9J!enfd), fennft bu mich nicht? 3 4 l>>n ber Sdjornfteinfeger, unb ich möd)te bid) nicht. 2lber mie mirfP bu jittern, menn einmal berjenige mirflid) fommt, bem bu unb alle $ludjer gehören? 2lber Iafj es bir jur Sehre fein! 9Jod) mehr mirft bu jittern an jenem Unglücfetage; bu mirft feinen £roft mehr haben an bem Drte, mo eroig §eulen unb 3ät)nefnirfd)en ift." So fprad; ber maefere Schornftetnfeger unb lief; beit #Iü$cv ftehen.

liergeffen 1)«* ber$ludjer biefen Schredenöaugen- blief nicht mehr, »mb gar oft hat er erjählt, mie il)m barnals fr unglüJfelig ju üJtute mar.

(Siniftc „ W t t f il“ tyt'9 Familienleben.

|Bte matt ben flttnen bie Religion uerljolt j ®rol)ung noch Strafe fönnen es baju bemegen.

mad)l.

S ri^ ift bereits ber Schule entlaffen, unb feine dltern gemahreit mit ßntfe^en, bafe ihrem

«^inbe alles Seligiöfe mehr oerhafjt mirb. äßeber

feinen religiöfeit ^Pfltdjten gemiffenljaft unb ohne Durren nachjufommen. Söie ift’S gefommen?

Slntmort: Seine ßltern hfl6en ihm biejenigeit uerl)a|t genwdht, bie ihn bie Seligion lehrten,

I

(8)

lidie in feiner ^rebigt einmal mit 9Jecf)l etroaS fdjarf ju ©eric^t gegangen, bann Blieb an bem armen Seelforger fein gutes §aar; er mürbe uor ber gangen $amilie lädjerlid) gemacht.

®em ajtetv^£et;rer erging e§ nid)t beffer;

ber l)atte über bie Äinber nidjts ju fagen, fie nidjt 31t Treffifafen;. ber, mar ein „bummer $erl"

unb tnand;e§ Sdjlimmete. 2ßa§ mar aber bie

§oIge biefer fdjledjten Slnleitung ? § ri(5 lernte allmäl;tig feinen Seelforger unb Sefjrer »er=

ad;ten; mit biefer ißeradjtung aber mud)§ aud;

jugleidj bie 9Jfißad;tung iljver guten Seljren unb 6rmal;nungen. ®ie Sieligionäftunben mürben ifjm jur Dual, unb baö 33eten »erlernte er meljr unb tnel;r. @3 fonnte baS bod) aud) nid;t auebleiben; benn in ber ^?ird>e fal; er ben

„fdE)led;ten" Pfarrer unb in ber Sd)ttle ben

„oer^a^tcn" 2e(;rer.

9iadf)fear ÄlauS fing es> anberä an, feinen fiinbent bie Religion »erfaßt ju machen. @r meinte eä ja ganj gut; aber bie2lrt unb Sßeife, mie er eä anfing, mar t>er!el)rt. 33on Äinbljeit an mußten bie kleinen fd;on bem längften ©otteS- bicnfte beii»ol;nen unb nad) beS Katers ftrengem 33efel;le forttüäfjrenb aufredjt Ijinfnieen; fie mußten $rebigt unb Gfyriftenlefyre beimoljnen,

grnhfprud).

©hoffen unb Streben i|i ©otteS ®cbot;

arbeit ijt Sebeu, 9Jid)t«tbnn i|t Job.

gom |üd)trtifd).

2ln (Bottes fjnnb. ®r*äblnnqen für JJugenb unb Satt. 35oit SJonrab Jfümmel. ® ritlc S SBänbdjen:

ftaftenbitber. 93erlag »on $erber in greiburg.

<Prci3 1,80 2K., gebb. 2,20 SW.

© a ife lb t Cob, baS m ir ben sroet erjlett S3änbd&en gefpenbet, gebiibrt and) biefem. fcimmelait filljrcn btefe ®r*iiblungen; fie erfüllen m it frommen iSebanfen unb btiil«men ®ntfd)lfiffen, inbem fie ju g le i* ange=

neijm unterhalten. 3 um ®orlefcn an ben Slbenben ber bl' jjaftenjeit bcftenS empfohlen!

§tbftserl)iiruttcien.

Xaitfenbfatben ® a u f ber lieben SMutter ®otte8 non

ber

immeriBfibrenbr” £ ifc unb bem bl. Sofef

für

4>ilfe in eiiiu fcfjroeici. ©'.unbe.

Q.

SDi. in ö. —

£cn!f' ” s r 1 : "J/'i." ' " g am ilie oon Wajaretlj für fcttft - n t X i> 5 > - H l. @t. in 215.

Äfra:itwcrtli($er Siebafrenr:

8.

!jj. 2 au ten f< $ la g e r 5*«$banb!nng in K u j^ u rfl A 34. — SSudjbruderei

obfd;on fie nod; nichts bauou »erftanben. S ie mürben jebesmai traurig, menn fie bie ©loden ben (Sonntag einläuten l;örten. SöoHten bie langen ©ebete nicfyt gleid) in ben f(einen Äopf Ijinein, bann regnete es Sßüffe unb ^>iebe. Siuf biefe 2Beife befamen bi j fonft fo brauen Äinber einen ungeheuren SBibermillen gegen aße§ 9}eli=

giöfe, fo baß fie jeitlebeno lau unb träge blieben in (SrfüHung iljrer religiofen ^flid)ten.

Dhttter ilJtarianne gab fid; alle 'XRiilje, il;ren Äinbern ben lieben ©ott »erfaßt ju mad;eit.

Stieg ein ©emitter am $iminel auf, fo l;örte man fie gleich fagen: „§ört itjr’S nid;t? Ver­

liebe ©ott fdjimpft über eud; 9?angen; er fotl eudj fdjon friegen!" 2lnftatt baß nun bie kleinen ©otteä 3lllmad;t unb ©iite im ©emitter fennen lernten, »erlrodjen fie fid; ängftlidj in bie CSden unb SBinfel. ®er liebe ©ott mar ja für fie ein furchtbarer unb böfer Wann, jumal er ja aud;, mie bie Dhitter alle Slugenblirfe fagte, bie l;eiße $ölle gemad;t l;atte, in meldje er bie bofen Rinber l)ineintl;ue. Sie hielten ©ott für einen graufamen ^»rrn, ber fein Vergnügen baran finbet, -ju ä-^UyCii unb ju [trafen. S ie beteten nur nod; au« Aurd;t. 2llS Minber lernten fie alfo ©o)t nie redjt lieben, unb fpäter roerben fie mo^l fdjmerlid; baju gefommyt fein.

@rbrtsfmpfr|)lungm.

3 tt einem überaus roidjtigcn 'Inliegen tuicb um bic Fürbitte ju ®bren beS bl. Slntoniu«, ber lieben SKutter SWaria unb beg 1)1 ^ofef brcimal btingenb erfuebt unb gebeten.

11

. ffiin Qüngling bittet berjli(b um ba«@ebet ju ®br«n be§ bl- ‘p ’r~ ’! § 3 efu, SKariä unb 3 0f<f ’» einem bringenben äl.tiagen. ® q . S . in 21.

fHflöfung bes gätfels in g r. 4:

2fuf,iatten, beftatten, geflattcn, crflatten.

la tfe i.

3)n finbefl baS Stfle oeretnt mit bem ßroeiten Unb beiöes an beinem 8eib;

3tt @^Ia(bten mugte ba« ®anjc (Ireiten, 9Jun bient eä jum 3 c' lbettre'b.

frhlärung bes grtirbilbes in $ r. 4:

SJJan bre^c baS SSils um, bann roirb auf ber regten ©eite ber ®igerl flcbtbar.

n SlugSburg. — S erlag ber © . ©djm ib’fc&en S?erlag§»

ber 3 of. R ö f t l ’ fd^en ®ud)banblun# tn ÄempttR,

Cytaty

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