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Die Katholische Familie. R. 6, no. 49 (1899)

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Academic year: 2022

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(1)

fttrdjlidjer SSodjentolcnbet.

S o n n tag , 3.®cjcmber. l.Slbttentfonntag. &ran- jiäfuS XaöeriuS, $Jefuit, 1 1552. 58i»inu§, ©lau- biu§ unb £tlaria, WartDrer.

iDfontag, 4. ®eäember. SBarbara, Sungfvou unb Wärterin, t 306. Slnno, ©rjbifc&of, t 1075.

'JSetruä ©fjrtjfologuS. DSmunb.

251 e n ft a g, 5. SDejember. ©abbaä, 2lbt, t 532.

©rityina, Warttjrin. SHicetuS.

Wittroodi), 0 Sejember. ft. SftfolauS, Söift^of, t 352. «fetla, Jungfrau, t 406.

iDonnerftag, 7. ®ejember. WmbrofiuS, $ircben>

(eljrer, t 397. Urban, ®h'd)or, t im 4. 3aljr«

bunbert.

Srei t ag, 8. ®e3entber. 3. Seft bet unbefledten erapfängni« UHariä. @ucf)ariu§- Sifcbof, t tm 3. Sabrijunbevt.

©amftag, 9.®tjember. £eofabta, 3ungfrau unb Wartörin, t 304. ©orgonia, äBitroe, t 372.

WartianuS unb ©enoffcu, Warttyrer.

f r f h r fHwentfonntag.

l ’Jfadjbrud terboten. | fpanflflium : ©um (£nbe bcv SBelt»

i'ur. *i . rffein ernfteS @üangelium ^at baS alte Äirdjen=

Ä jaljr gefdjloffen, ein ebenfo ernfteg eröffnet feaS neue. 2Ba8 tann e§ für eine ernftere SBa^r=

| !)eit geben als bie Süßiebetfunft beä §eilanbeä jjum ©eridjt? ,,©ie roerben ben Wenfd)enfoljn i fommen fe^en mit großer Wadjt unb £ertlid}=

i feit." Söeldj ein ©egenfafc! ® a8 erfte W al [ fam er in Slrmut unb in Siiebrigfeit, am ßnbe mit 3Jiadjt unb §errlid)teit. ® a8 etfte W al als (Srlöfer, baö jroeite 3Jtal als 9tic^ter. ® a8 etfte W al als guter $irte, ber baä oerlorene 6d)äf>

lein auffudjt, um e8 jur §etbe jutücfjubringen;

ba8 jroeite W al als ®ertreter ber ©eredjtigleit, um jene, bie ftdf) nidjt jurüdfüljten liefen, ge»

bilfjrenb ju ftrafen, aber aucf) bie treuen 6<$äf«

lein gebüfyrenb ju belohnen. Sr Jommt mit großer Wadjt, fo bafj niemanb üjm entrinnen

!ann. (Sr fommt mit £errlid}teit, um ben be=

roätjrt ©efuntenen eroige Jperrlictfeit ju m ieten.

W it Wad)t unb $errlid)feit Jommt er, roeil er ber 9lUmästige ift; barum ift er aud) flönig ber fterrlicfcfeit.

beginnen roir baä neue ßirdjenialjr mit

^Betrachtung ber göttlichen SlUmad^t! ®iefe S3e=

tractytung ift für bas ganje galjr Ijeilfam. §at bodj ber liebe ©ott, als er ben 2l6ral)am jur 3SoÜfommenf)eit ermahnen rooflte, bie Stinnetung an feine SlUmadjt ootauSgefdjidt: „3$

3Huftrirt<> IPodvnfdnnft für öas fatbolifebe P olf,

ltts6e|onbere für bte $Serel)rer ber ßf. ^amtCie unb bte SKitgftebcr bes t>on jäPapft <£co XIII. etngefüßrfett

„<^lTg. 'gßeretns ber ifirijir. gfamlfien ju gl)ren ber ^am ilte »on jjtaä«''etl)“ .

Sonntag ben 3. SDejember 1899.

» i« U t|o Iif4 ( ß o w iltf" erfdm nt roädjtrttlirti, 1« 6eiten (la ttj ?)reil m trte tjä jtig m it ber „T>«( ( « U Jk m k " n «

* P f | . ; bei birelte* D articbfjun bifltfler. ÄUe ^ofl*(Jfpfbitionen unb ©nrtjbanblunqpn nehmen ©fflcflunocn an. 5<ben £>onne*|U|

ttirb i a i C lo tt «uiqeqeben unb tterfenbet. - ^ n fero te: bie ewf&altiqe VetitAfile ober beren iMaum 85

(2)

514' — allmächtige ©ott. üfiknble oor mir unb fei woü*

fommen!" (I. ÜDiof. 17.) 5Denfe, er fprcd^e heute 5eim äkginn beS auch fo ju bir:

„Siebes Äinb, oergifj nicht wäljrenb beS ganjen SaljreS: 3$ bin ber allmächtige ©ott! Sßanble wäfjrenb beS ganjen Jahres not mir unb werbe mehr unb mehr ooHfommen!"

©olt ifl allmächtig. SBie oft mag roofjl bie hl. ©cljtift biefe2Baf)t§eit ausfptedjen! Sben haben mir gehört, roie ©ott felbfi ftclj ben 21H-- mäcf)tigen nennt. Sei einer anbern ©elegenljeit fagt er wieber ju 9I6ra^am: „3ft benn für ben

$errn irgenb etroaS ferner?" (I. SJlof. 18.)

■JlichtS ift ferner für if)n, oiel weniger untnög*

Iiclj. 2>a8 fagt auch ber fromme 3o6. „34 wsijj, bajj bu alles oermagft unb bafs tein ©e<

banfe oor bir oetborgert ift." CQob 42.) Unb ber Sßfalmift ftimmt bei: „9lCle8, was er will, thut unfer ©ott im $immel unb auf 6rben."

($f. 134.) ©o befräftigt eS auch ber Gsngel ber Ijl. Sungfcau: „Sei ©ott ift lein ®ing un*

möglich." (Suf. 1.)

SarauS ergibt fid^, was eS Reifet, bajj

©ott allmächtig ift: 6r fann alles machen, was er will.

216er bie ©djrift fagt uns noch mehr. Ser

^[almift betrautet bie Sc$öpfung8gefd(;idjtc unb ruft doU ©taunen auS: „@r fprac^, unb alles warb; er gebot, unb eS wutbe erfd^affen."

(*Pf.32.) Unbinbemfelben^falmeljeijjteg: „Surclj baS SEBort beS §errn finb gefeftigt bie $immel una burdj feine« 'BlunbeS §aucfj ihr ganjeS Jpeer."

®aS 2Bort be8 §errn unb fein Sefeljl ift nichts anbereS al8 fein göttlicher SBiBe. SDarum fingen bie oierunbjroanjig 2lelteflen, bie oor bem Jerone

©otteS niebetfaHen: „HBürbig bift bu, £jerr, unfer

©ott, ju empfangen ?5tei8 unb (Sfjre unb Äraft!

®enn bu haft alle ©inge erfdfjaffen, unb burdfj beinen SBillen würben fie unb ftnb fte er=

fd^affen." (Dffenb. 4, 11.) ®arau8 lernen mir eine weitere SOßafjrfjeit über bie göttliche 2lHmacht: @r brauet nur ju motten, um ju ooUbringen. ©ein einjigeS SBerfjeug, wenn man ftch fo ausbrücfen wiU, ift fein aEmäd^tiger SBiHe.

@8 ift ja auch felbftoerftänblich, bafc ber unenblicjje ©ott in aHem unenblich fein mufj, alfo auch unenblidj in feiner 9Jta<ht.

©ott fann alles. Äann er audfc fünbigen ? 9lein. ®enn ©ott fann natürlich feinem SGBefen nicht wiberfprechen. Sie ©ünbe ift nicht ein CftwaS, fte ift ein Mangel. 9?icht bie Shat an fich ift baS ©ttnbtjafte, fonbern bajj ihr ein ÜJlangel anljaftet, bie 9Jid§tü6ereinftimmung mit bem göttlichen Sßtden. @8 ift aber unbenf6ar,

ba^ ©ott feinem eigenen SSüHen roiberfpred^e.

©o lann ©ott aud^ nic^t irren, benn ba8 roüibe offenbar feiner SSoU!ommen[)eit roiberfptecjjen. 6in irrenber ©ott märe fein ©ott.

Äann ©ott einen oieredfigen i?reiS ober ein breiedfige8 SSieredE machen? SRein, benn ^ier Ijanbelt es ftd) nid^t um ein (SiroaS, fonbern um einen Unfinn. @8 gehört jum Sefen be8 SSier-- ecf8, ba& e8 oier ©eiten bejro. oier (Scfen Ijat.

(Sine ^igur mit brei ©eiten unb Gstfen ^at eben einen anbern -Kamen, ©benfo wenig fann ©ott etwa8 ©efd)efjene8 ungeft^e^en macfien, benn baS ift ein 2Biberfprud^ in fic^. S a8 ftnb Sßafyn*

gebilbe, bie niemanb benfen fann, aucfy ©ott nic^t. ffla8 aber ©olt nid&t benfen fann, baS fann er auef) nic^t machen; benn ba8 SBiffen ift bie Seucfjte für fein 9)Jad&en. 2lber alles, wa8 überhaupt gebaut werben fann, oermag auef)

©otteS 2lHma<ijt ju oollbringen.

Unb was foüen wir nun oon ©otteS 21U=

mad^t lernen?

S3or aHemSemut. 9Bie mäd^tig ift ©ott, wie fc^road^ bift bu! ßin fleineS Äinb, wie ein Nichts fomtnt e8 ftc^ oor gegen ben ftarfen 5Dknn. Unb bu, wer bift bu gegen ©ott?

©ein ©ngel fdjlug in einer JJa^t 185,000 9Jfann.

2BaS oermag erft er felbft? ©ei bemütig! Unb wäreft bu ber mä^tigfte ^errfd^er auf ßrben, was fannft bu benn? Äannft bu ein einjigeS

©räSdjen, ein einiges ©anbforn fc^afftn ober oernid&ten? $u fannft töten, fannft bu auefj lebenbig machen? ®u fannft ganje §eere in

^Bewegung fe^cn; fannft bu ein einjigeS ©lieb oon bem §immelel)eere broben am girmament in eine anbere Bewegung bringen, als ©ott fie i()m oorgejeid^nei Ijat? Unb wenn einft ©ott ben ÜobeSengel fcljicft, um bicb abjurufen, fannft bu iljm wiberfte^en? Sfrmer 5D?enfd^, wie winjig ift beine 9Jlac^t, unb wie balb wirb ber Xob fte bir entreißen! ©ei bemütig!

©ott ift allmächtig. $abe V e rtra u e n ! Sewinne nur ifjn jum SunbeSgenoffen, unb bann laffe alle geinbe hftönftürmen! 2Ba8 oer^

mögen fte gegen ben attmad&tigen ©ott? ©o badjte ber fromme 3ob. „©teile bu bidfj mir jur Seite, unb bann mag eines jeglichen $anb gegen mich fätnpfen!" Qob 17.) ©o backte

©t. $auluS: „2Benn ©ott für uns ift, wer will gegen uns fein?" (9löm. 8.) ©o badete ©t.

granjifcfuS XaoeriuS, als er fortjog in ferne Sanbe, um ftemben Sölfern baS (Soangelium ju prebigen, unb ber größten ©efa^ren nicht achtete.

So benfe auch bu! 2afj bir nie bangen! SBleibe nur ©otteS Äinb, unb bu wirft bich eineä all*

mächtigen ©chu^eS erfreuen! ©feinen bie ©egner

(3)

übermächtig, fdjeinett bie ©chroierigfeiten unüber*

roinblidjj, gebe nur ruhig ©otteä sj'eg! gttr ihn gibt es feine ©djroierigfeiten.

S ic ©arte treibt auf toitber See, Umtoft Bon Sturmes ©raufen.

2In ©orb ifl Jammer unb 3t<^ unb JBet) Unb £>änberinqen unb ©raufen.

$ocf) fiel), btS <Sd)iffer8 SiebtingSfinb, 8m äftafl ftf&t’8 mit ©efjagen!

(£8 lädjelt hinaus tu SBctter unb SBinb,

©or’m Sturm fann e8 nidjt jagen.

Ser ©oot«mann fpric&t: ,,'IBie, fdjredt btdj nidjt

@o(d) qräglic^ Abenteuer?"

„ö ie fottt id) fürdjten?" ber Änabe fpridjt,

„SKein SBater fleljt am Steuer."

3a/ Änabe, bu magft ruhig fein! $)er 3Sater roitb t^un, roaä in feinen Kräften fteljt. 216er 06 eä in feinen Äräften fteht, baä ©chiff bem

©türme ju entreißen? Slber bu, Heber Sefer, roenn bu ®ott jum SSater haft, bu fannft auch beim Ijeftigfien ©türme fagen: SBarum fürsten?

3Kein Sater fteht am ©teuer. ©0 fönnen mir ganj befonberä fagen, roenn ©türme über bie hl-

$ird)e Jommen.

If^ a ä neue ßirchenjahr hält feinen Sinjug unb

^ mit ihm bie alte frot»c 'öotfe^aft t>on ber

©nabenheimfudfjung, bie unä in ber aJlenfctyWer­

bung beä ©ol;neä ©otteä ju teil geroorben.

@8 liegt ein geheimnisvoller Bauber auf biefer Slboentäjeit. (Sine fromme ©ehnfuefjt nadf) 33efferung, ein ftiHeä trauern um ben burefj bie

©ünbe oerlorenen ©eelenfrieben, ein Verlangen nac^ ßrlöfung auä ben Sanben ber Seibenfdhaft

&iel)t me^r benn fonft burdfj baä dfjriftltche ®e<

müt.

2JJöc(jte eä bei unä nur nicht bei biefer Stimmung bleiben, nicht ein Äräufeln ber SßeHen fein in bem roedjfeloollen ©trom unfereä ©e=

mütälebenä, fonbern ein bie liefen aufrüttelnber

©turm, ber reinigenb baä §erj burchfährt unb in einer herjlichen sReue unb aufrichtigen Seichte bie Srümmer an’S Ufer roirft, roelche im Saufe beä ©ergangenen 3ahteä bie ©ünbe in unferer

©eele jurücfgelaffen hat.

®iefen SQBunfdj ^at auch kie hl- ßit<he.

2)arum fleibet fte ihre Slltüre in baä tiefbuntle SSioIett, in bie garbe ber Srauer unb ber 93u^e, roünfdjt, foroeit eä möglich, bajj beim ^odjamte ber Drgelflang »erftumme, Iäjjt in ihren Soan=

gelten Johannes ben Säufer, ben großen 93ujj=

prebiger, auftreten unb roenbet unfer Stuge auf

©ott ift allmächtig. g ü rd jte , 0 ©ünber, ber nicht 33ufje thun roiH1 ©r ift ein dichter 00H ber 5Jla<ht. ©einer §anb roirft bu nicht entrinnen, feiner 9Jtacht nicht roiberftehen. Sffiorauf roillft bu bauen, roenn bu ©ott gegen bich tjaft?

©ott ift allmächtig. $on ihm mujjt bu 5Utacht leihen. ®u bift fchroach. 2t6er ©otteS

©nabe lann bich ftatf machen, fo bajj bu mit bem 9lpoftet fagen fannft: „3lHeä nermag ich in bem, ber mich ftärft." Oßh'I* 4.) Qn biefer

©türfe haben bie 2lpoftel Sßunber geroirft. 3fn biefer ©tarfe ha&en b'e ^Märtyrer alle feinen überrounben. 3jn biefer ©türfe haben bie $ei- ligen äße Serfuchungen fiegreich abgeroiefen, biefer ©tarfe mufjt auch bu roitfen, machen, fampfen, ftegen. ,,©eib ftarf!" mahnt ber 9lpofteI.

215er roeil er roei^,ba^ ber Wenfch an ftcfj fchroach ift, fo fügt er bei: „@eib ftarf im §errn unb in ber aKadfjt feiner Uraft! an bte Lüftung

©otteS, batnit ihr beftehen fönnet gegen bie sjta<h!

ftellungen beö ieufels!" C®Ph- 6*) SBoburch bu aber bie &raft ©otteä auf bid^ ^erab^^^ft, ba€ roei^t bu: oor allem burd} frommes ©ebet.

Safe es nie bar an fehlen!

bie ©eeten in ber SSorhöUe, bie in heilig« ©ehn»

fudjjt nach bem Sag ber ßtlöfung fdjmachten.

§aben barum audh roir ein roah«§

langen nad^ einem gerechten, nach einem unfchul=

bigen unb reinen Sebenlj

-r-9Bie fchön ift baä SBort beS 2lp nftelä:

„® a8 ift bie gnabenreiche 3«t, ba§ finb bie Sage beä feiles." Äein ©d&aben unferer ©eele ift ju grofj, feine ©c^ulb ju fchroer, bie jefct nid^t noch könnte geheilt unb oergebm roerben, feine Sitte um SSerföhnung ift ju unbefcheiben, fein J&ojfen auf ©otte« Sarmherjigfeit ju fühn.

fflenn ber Sag fommt, roooon baä heutige Soangelium fpricht, „roo bie Rräfte beä $imtnelä erfdhüttert roerben," ber jüngfte Sag, bann ift bie 3ei‘r bie alä ©nabenfnft ben SJlenfchenfinbern gegeben roar, alä foftbareä ihpital, mit roelchent fte ihr §eil roitfen unb SSerjeihung ihrer ©ün*

ben erlangen fonnten, unroieberbringlich oorbei;

binn ftnb bie gaben göttlicher §ulb unb gött*

liehen (Srbarmenä, roelche eä unä möglich machen, aus bem ©ünbenelenb unä emporjuarbeiten, jer»

fchnitten, für immer jerfc^nitten.

3llleä Klagen ift bann umfonft. 3)er ©ün=

ber mag jammern unb flehen. @r mag bie

§änbe ringen unb unter einem ©trom »on

(4)

— oie —

grünen um eine Stunbe, eine einjige Stunbe bitten, um fein ©eroiffen noch ju orbnen, eg i[t eroig ju fp&t.

33eben!en wir barum baä SBort be8 §1.

PetruS, baS er in feinem Briefe fdjreibt: „2Bie feljr gejiemt ea ft cf) für euch, in heiligem Söanbel unb ©ottfeligfeit ju leben, ju ^avren unb euch

fdjnefl ju bereiten auf bie Slnfunft beä 2ageS be§ $errn!"

Siefgebeugt ju bir id) roenbe Steuig im ®ebet bie $cinbe:

©diente intr ein fetig ®nbe!

ätfotteft mid) *ur Scdjtcn fteUen, 933o bet JJreube reine Duellen 9?id)t ben ©Öfen beigefeöen.

Sluf ber ©djtoette eineö

t7idfjt minber roie PiuS IX . nimmt auch unfer je^t regierenber Papft Seo X III. ben Stufjl Petri mit grofjem ©lanje unb unter raettbe^err»

fd^enbem Slnfe^en ein. 9tid)t mit Unrecht roirb er Lumen de coelo (Sicht t>om§immel) genannt,

©eine ganje Slegierung, jebe feiner 2Jlafjnaf)men ift thatfächlich Har, rein, ebet, crfpricfilidj unb gut roie baä Sidf)t beS .'oimmelä. 3m piicat^

leben oon heiligmdfsigem äl'anbel, non ^inrei^en»

ber grömmigfeit, oon engelhafter ©üte, 2eut=

feligleit unb 9Jlenfcfjenlie6e roafjrt er als £>o£)e=

priefter bie Siebte ber ffirdfje mit ooKer Snergie nnb ofjne jebe Gonnioenj. dagegen ift er ge=

mäfjigt in feiner Sprache unb fud^t feine ©rfolge mehr in flugem, biplomatifchem 9JteinungSau2s taufdje mit ben Staatämädjten als in rauhem öefehlä* ober §errfdf)ettone. Saburdj hat feine Regierung grofie Gtfofge ju oerjeicfjnen nicht nur in fird^lid^en, fonbern auch in ftaatlidfjm Singen. So h«t er un8 ®eutfd§en ben ^rieben mit ber Regierung, bie Befreiung oon ben 3>iai*

gefetjen oermittelt. Durch fein ©djiebägeridjt in ber Äarolineninfelangelegenheit hat er unä oor einem unheilooHen 3™*^ mit Spanien beroahrt.

Slnbern SSölfetn hat er in dfjnlidjer SEBeife ge=

nüfct.

3Jiit fo unerhörter älttgemeinf^ä^ung, fo glorreich unb glanjooll regiert Seo X III. bie ftirdje, bafj man in faft allen internationalen SSerroicElungen an bie Vermittlung biefcä roeifen, eblen ©reifes btnlf.

3Jlit österlicher Siebe forgt ber E)l. Sater inSbefonbere audj geiftig unb feelifch für feine

ßinfcer.

3Jn ben fahren 1879 unb 1881 fdfjrieb er 3ubelabläf[e aus unb oerbanb bamit fraft feines

§irtenamteä bie größten ©naben für bie ©läu=

bigen. 3Iuf bie ^errlid^en Slunbfchreiben haben roir fcljon früher roieber^olt ^ingeroiefen. Den 111. Drben beä hI. granjisfu« h“ t er toeit auä»

gebreitet, ben Stofenfranj oielen 'Betern in bie '£anb gebtüdt. 2BaS er für bie Söliffionen tfjut unb für bie 2öieberoereinigung ber oon ber !alljo=

neuen SaljrfjnnbetiS.

('Jla<f)tmi<J Dttboten.' lifcljen fiirc^e getrennten (Stiften ift in aller ©e>

bädjtnis.

©ebe ©ott, bafc er ber hl- Äirdfje noch recht lange erhalten bleibt!

@in SölidE auf baä 3dhr *800 unb auf baS 3fal)r 1900 jeigt bie Jtirche heute in einem roeit glanjoolleren Sichte foroot;t nach *nne« ®>e nach au^en. Sie fatholtfcfje J?ir<^e fte§t heute alä eine Sölacht ba roie faum je juoor. ®ie Sifd^ofsfi^e gieren SSifd^öfe, roie fte au|er ber erften dfjriftlichen geit leine anbere aufroeift.

Qfjnen jur Seite fteljen ^riefter, auggejeichnet burch 2:ugenb unb ©elefjtfamfeit, auf roelche bie

©löubigen mit Stolj blicten lönnen.

® a8 19. ^ahrhunbert barf mit Siedet ein apoftolifcheS genannt roerben mit ’Tiüdfidjt auf bie Sluäbreitung ber fatholifchen Äirche. Unjäh»

lige neue Pfarreien rourben gegrünbet, neue @rj>

biätümer, apoftolifche SSilariate entftanben, unb fatljolifche §odhfchulen oerbanfen bem 19. 3ahri hunbett ihre ©ntftehung.

Ueber naheju 230 SDiillionen ©laubige herrfdfjt ber hl- 3Sater am 6nbe beä 19. 3 ah^

hunbert«, bie ihrerfeits roieber roohleingeteilt ftnb in Patriarchate, (Srjbiätümer, Sistümer, apofto=

lifdfje Sifariate ober ®elegaturen, enblich in Pfarreien,

®em h^ SSater fteljt baä „hl. ÄoHegium"

jur Seite, 70$arbinäle, oon benen jeber feinere befonberen Sitel führt: 6 ftnb Rarbinalbifchöfe, 52 Äarbinalpriefter unb 17 Ifarbinalbialonen.

3tuf bie fiarbinale folgen in ber h>erar»

chifchen Dtbnung bie P a tria rc h e n , beren 2tmtä6ejir£e meift im Sötorgenlanbe liegen; fobann gibt e8 192 ©rjbifchöfe ober Metropoliten, 780 S3ifchöfe — unter lederen 88 fogenannte

„ejempte", roelche feinem üJletropoliten untere fielen, fonbern bireft oom hl- SSater abhängig ftnb — unb in ben SWiffionägebieten, in benen eine fefte Jtirdfjenorbnung nod) nicht eingeführt ift, eine SMeilje oon apoftolifchen Delegaten, faren unb präfeften.

3Son biefen Äirchenfürften roerben bie priefter höheren unb nieberen -HangeC regiert, oiele Xau-

(5)

fenbe an ber 3<*h^ bicfc finb ^inroicberum bie ©eelenhirten ihrer ^farteingefeffenen.

Für un« bürften folgenbe Eingaben für

$eutfdjlanb non 3ntereffe fein.

$ie oberrheinifche ftirchenprooinj mit bem ßrjbistum greiburg fdjliejjt aufjer preujjifchem

©ebiet auch Baben, Württemberg unb Reffen in jtdj; ju ihr gehören bie ©uffraganbistümer Fulba, Simburg, SJlainj unb 9tottenburg. $n Bauern befielen jroei ßirchenprooinjen: Samberg mit ben ©uffraganbistümern Sichftätt, ffiürj;

bürg unb ©peter unb 3Jlüncf)en<Reifing mit ben

©uffraganbistümern SlugSburg, sJlegenSburg unb Ijjaffau. ®ie SteidjSlanbe (Slfa^ßot^ringen be=

ftfcen jroei ejempte Bistümer in ©ttafjburg unb sJte$. 3>aS Königreich ©achfen bilbet ein apofto»

KfcheS SSifariat. (Sbenfu befielen apoftolifche Bifariate für 3tnfjalt unb bie norbtfdjen 5Dliffi=

onen, apoftolifdje ^räfefturen für Saucen unb für ©chleSroig=§olftein.

ßin 'Boxt ii

Klaubereien über ijäuaiic^e ffirjicbut IV.

SDaS Gltern^auä.

er oorige Jlrtifel Ijat uns gejeigt, bafi baS J?tnb nid^t in bem@eifte ber mobernen 333eit erjogen roerben barf( roenn eS fein einiges 3iel erreichen foll; jebod^ muß eS fü r bieSBelt erjogen roerben, roenn eS bereinft als tüchtige«, brauchbares ©lieb ber menfd&lidjen ©efellfd)aft roirfen unb ftdj nu^bar machen foU. 3ft bas möglich, unb roie ift eS ju erreichen?

©ott biefeS Siel erreicht werben, bann ift eS oor allem nötig, baß ihr, liebe Sltern, m it t>en ©runbfäfcen ber 9Bc11 nichts ge*

mein habet! SDas ift bie allererfte, unerläffige Forbeiung. Sh* muffet juerft feftfteljen in eurem

©lauben. Stör müßt euren ^eiligen ©lauben als baS ^öd^fte ©ut betrauten, für rael^eS ihr jeben 3Iugenblid£ ©ut unb 93lut ju opfern bereit feib. 3h* *>cn ^öc^ften 2lbel, als baS befte @rbe betrauten, welches euef) eure (Sltern unb Boreltern übermalt haben, al« ben {jödjften ©djafc, ben iljr euren Äinbern ootlroertig überliefern roollt. 2öenn biefe Ueberjeugung euch belebt, bann roirb ftdj ganj gerotß euer ganjeS F a m ilie n le b e n nach ben ©runbfäfeen unfereS heiligen ©laubenS geftalten.

©n foldjeS Familienleben allein ift ber Boben, aus roeldjem SWenfchen f>er»orge^en, bie

3n ^reußer. befteljt bie ßirdjenprooinj ßöln mit ben ©uffraganbistümern 9JJünfter, Urier unb

^aberborn. ®aS gürftentum Breslau mit ber bifdjöflidjen Delegatur Berlin hat noch in Defter*

reic^ 290,603 flattjoliten. ßrempte ®iöjefen ftnb ßrmelanb, $tlbe8t)etm unb DSnabrücf. ®ie

©rjbiöjefe '^ofen ©nefen ha* baS ©uffraganbiS;

tum Jfulm.

$>a8 ift ein rounberfameS l)ierardjifdf)eS ©e»

füge unb ein bebeutenber F 01^ 1'** gegen baS 18. 3aljrbunt>ert unb läßt uns getroft in bie 3ufunft flauen. ffiaS rooUea bagegen bie Pforten ber §öHe auSrichten? Sa, Pforten ber $öHe, erlaubt euch alles gegen bie ßirdje, Süge unb SBahrljcit, (Sfjrabfdjneibung unb SBerleumbung, Suhm unb ©djanbe unb, roenn ihr roollt, 58er=

folgung unb Jo b! ©chmiebet aus allem eine

©affe, um ben lebten ©tofs ju führen, — eure 3JiebetIage ift geroife!

7

®e)uiffciu

9 Ban SB11T)clm Don (Jooernc. [«aditru« ottDoten.) es mit bem ©treben nach hü^cn- ewigen gielen ernft nehmen. 25ie Äinber roerben in einer folgen Familie fehen, bafe unb roie bie Sltern beten. ®ie ßinbrüdEe, bie ein Äinb im

©Iternhaufe empfängt, ftnb bleibenb für baS ganje Seben. 3Benn aud; ein im Slternhaufe gut erjogeneS Äinb fpäter einmal auf Slbroege gerät, fo ift es bodj meiftenS ber F a^/ roieber auf bie richtige Saljn jurüdfehrt, roährenb ein ßinb, baS oon §aufe aus feine richtige

©runslage h“t. in ber Sftegel burch baS £eben int roie ein Äahn ohne ©egel unb ©teuer auf ftürmifcher glut. Betrachtet euer $ a u S , eure f^arniIie a ls ein ®otteSh«u8! galtet feft an ben frönen ©ebräuchen eurer Boreltcrn!

Betet gemeinfam mit Äinbern unb ©efinbe baS Worgen^ unb Slbenbgebet, bie Jifchgebete! Betet ju beftimmten 3eiten jufammen ben JHofentranj!

©eljft öfters unb regelmäßig ju ben hl- ©afra*

menten! 2öie fd^ön ift eS, roenn ba, roo mehrere Äinber fchon jur hl. Äommunion gegangen ftnb, bie Sitte eingefüljrt ift, baß jeben ©onntag ab>

roechfelnb ein ©lieb ber Familie am Jtfche beS

§etrn erfcheint unb fo ber liebe §eilanb jeben Sonntag in bie Fantilie eingeführt roirb! F ra8et bie Äinber über bie gehörten SjSrebigten! Siebet nur mit Hochachtung non ber Äirche unb ihren Wienern! 32ur fo fönnt ihr in bie §erjen ber Äinber bie golbene ©aat ftreuen, bte aufgeht unb ftch ju ftarlen, golbenen F^ben Bereinigt,

(6)

518

bie baä fiinb mit bem $immel oetbinben. «Solche Siegeln unb foldje ©runbfätje ftnb natürlich ganj anbere als bie ©runbfäjje ber mobeinen ©efeß»

fdfjaft. 3lber unfere ,ßiele ftnb auch ganj anbete, als bie ihrigen. 2ßir ftnb eingebent beä Söorteä unfereä ©tlöferä: „Suchet juetft baä Sieid) ©otteö unb feine ©eredjtigteit, aÜeä anbere wirb euch I jugegeben roerben!"

@ä ift aber noch nid^t penug bamit, bafj man bie ©rjkfyung im (Slternhaufe rec^t leitet, man mufs fein §auä audfj oor fc^äbtid^en, äußern

©ttflüffen fcf)ü§en. S a u e bar um einen SB all um bein ©aus, bamit 6 ö f e S 33ei - fp ie l unb ®erfil(jrung nicht in baäfelbe ein bringe! 2öie ift baä möglich? ©aburd), bafj bu beine 9lugeit auf bie Sßadje fteUft, bamit fte ade« mit Sorgfalt unö Siebe beobachten, roaä beine üinber thun. Straue ihnen nidfjt äuoiel auf iljr SSort, befonberä, roenn fte fchon halbroegä eiroacijfen ftnb!, ®u mufjt eä feljen unb roiffen, roaä fte tljun unb treiben; bu

mujjt eä roiffen, mit roetn fte umgehen, unb mufit biefe ^erfonen unb Familien erprobt ^aben; bu haft bie Serantroortung, roenn fcf)ledf)te Siidjer, gehfdjriften unb 3eitun«en in bein §auä tommen, biefeä tötlid&e ©ift, baä atleä ©ute morbet.

§alte atfo bie Stugen offen! 3n furjer Seit, in einem 2lugenblicfe !ann alles oerborben fein, roaä bu in oielen fahren fo fdtön an«

gebaut Ijaft. 2öie fdfjabe roäre eä um bie Ijerr*

liehe Saat!

2Benn ihr, chriftliche ©Item, nach bicfen

©runbfä^en lebet, bann roirb euren Äinbern baä (Slterhauä für baä ganje Seben in angenehmer Grinnerung fein. 3n biefer Erinnerung roerben fte einen $amm befi^en, ber bie gluten ber alaubenälofen SBelt nic^t tn baä ^miere be*

Seele fommen lüjjt. SBenn iljr fo treulich auf eurer $ut feib, bann oertrauet in allem übrigen auf ben lieben ©ott, unb er roirb euch un^

eure Äinber ber eroigen Seftimmung entgegen»

führen.

unfern SWbcmaMe.

,— Jütnterforgcn.

(Siehe &a* ©itb auf 6er uädjflcn Sette.) T S ie SSotbofen beä falten SBinterä finb ba, bie

^ furjen, trüben Sage unb bie rauhe, falte SBittetung. Vielleicht nic$t fo beamtet, aber ebenfo fühlbar ift eine anbere 2lrt, rooburch ber SÖBinter fich anfünbet, nämlich bie roachfenbe Slot ber älrrnen. 2>er Söinter ift für ben 2lrtnen bie fchlimmfte 3£it. 3" bem ®afie, roie fich bie Sage oerfürjen, oerminbert ftd) auch für feljr oiele btr SBerbienft. ®ie öffentliche 93aut^ätig=

feit, um nur einen ßcroerbäjroeig herauäjunehmen, bie namentlich in ben Stäbten eine grofjc 2ln = jahl oon Arbeitern befdjäftigt, hat beim beginne beä SBinterä in ber Siegel ihr Gnbe erreicht ober muß ber ungünftigen SBitterung roegen unter ' brochen roerben, unb infolge beffen oetlieren jahl=

reiche gamilienoäter ihre Shbcit unb roetben brot«

loä. ®a,u fommt noch, um bie Sage ber älrmen [ ju »erfchlimmern, baji in bem SJlafje, in bem fuh i ber 4$erb:enft fürjt, bie Söebürfniffe für ben SBinter ftch erhöhen. 5)ie gewöhnlichen 8ebenS=

mittel roerben in ber Segel im Sßinter teurer, unb neue 'Beöüifntffe, bie ber ©ommer nicht fannte, Sicht, ©eijung, roürmere Gleitung treten hinju. 3llä notroenbige S °l8e biefe* Untftönbe tritt bei oielen armen gamilien frühjeitig sUiangel unb 9iot ein, unb jroar eine Slot, bie um fo

brüefenber roitb, alä fte unoerfchulbet ift unb ber Strme felbft mit eigenen ihäften ihr nicht roehren fann.

Äommen nun noch ßranfheit ober fonftige Un«

glücfäfäHe ^inju, bann ift oon geroöhnlicher Slot biä jum bitterften (Slenb nur ein furjer Sdhritt.

9(n oielen Familien, roo ber §auäoater feinen anberen ©croerbsjroeig gelernt hot alä bie rauhe 2lrbeit feiner £mnbe unb nur auf ben fatgen Sagelohit angeroiefen ift, roieberholen ftd^

biefe Umftänbe oon gahr Ju uni*

ftch ein Söinter mit bemfelben (Slenb an ben anbern.

Sine recht roahre ®arfteHung beä eben ©e*

fd^ilberten ftellt unfer heutiges ©ilb ben oerehrten Sefern oor 2lugen. @iner roeiteren (ätflärung bebarf eä fürwahr nicht. ®er alte, gebeugte SJlann, bie Sabung, ber Äorb, ber tiefe Schnee, fie fagen unb erjagen genug.

3Sährenb ich b*c§ fchteibe, fällt mir gerabe bie fchöne ©rjählung auä bem Scben ®t. SJlartinä ein. 3>n ftrenger fflintetfälte ritt er, ein atmer flriegSmann, eine Sanbftra^e bahin, ®a fieht er einen armen, jitternben ©reiä. ©erne hätte ihm SJlartin etioaä gegeben, aöein er hotte nichts.

S a nimmt er fein Schroert, teilt feinen SPlantel

(7)

519

in jroei Stüde unb roirft ben einen Seil bem | licken §eilanbeä: „2BaS ifjr einem bei geringften atmen 5Jtanne Ijin. %n ber folgenben 9iadjt meiner Stüber gMtjan, bas t)a6t iljr mir ge>

Ijört er im Traume eine fjerrli<§e Wuftt ; 6ngel=1 tfjan." Saften mir uns bie sJlot unferer armen ftimmen fmb eg. Unb in ^rad)t unb £ertlid)= ’JJiitmenfdjen re$t ju §erjen geljen, benn 9Jot

- * lUinltrforjni. Mr

!eit exfc^eint ber göttliche §eilanb, angetan mit I unb Slrmut ju linbern ift SJlenfdjen* unb ßfyrifteu»

bem -IJtantel, ben Martin bem armen SDlanne, pfttd)t!

gefc^enlt $atte. 2öa« anberä le^rt unä biefe. ffl(nn bu bc* atnmi (annR Dcrf)tffciI, Segenbe alä t>ie ffialjrtjeit ber ffioite be8 gött= I «erbicnjl bu ni$t, bid; fatt ju effen.

(8)

Unterljaltenbeä füt bie fatljolifdje ^ratttilie,

C tQ Die §onuc bringt es an ben fa g . (ärjä^lung Bon SR. S ilie n jie in .

(ftortfeßung.)

5 M

buatb machte grofje äugen. „Heinrich, ger- binanb," roieoerljolte er bei fidj felbft; „foHten ed oieHeidjt Heinrich Sofce unb gerbinanb Äaup=

mann, bie SRaubmörber be8 ©rafen geroefen fein?

5Dann feilte ich ja bie erfte ©pur, roomit aller*

bingS nodj nicht oiel erreicht ift."

2öo hat benn bie 2öiege biefer ©ojiaU bemotraten geftanben, roenn fte meine Sanbe*

männer ftnb?" fotfehte (Sbuarb roeiter.

2Bo fie geboren ftnb, roeijj ich nicht; nur ba8 ^aben fte oerraten, unb bamit haben fie ge*

prahlt, bafj fte beibe am 9lf)eine in gtäflichen

$ienften ftanben; ba Ratten fte bas Seben ber oberen 3ef)ntaufenb fo recht fennen gelernt," oer*

ftcherle ber ©adjfe.

„ftiefe beiben ge^eimniSoeUen SJlanner mufs idj lennen lernen," badjte @Duarb; „hier habe ich lange genug gearbeitet." ©djon am folgenben borgen tünbigte er bem Weiter, um, rote er fagte, bie ©eit am ffianberftabe ju burdjmeffen.

$er 5Jleifter bebauette ben SEBeggang biefeS au8= gezeichneten ©efeUen, ftellte ihm aber, roie er es oerbient ^alte, ba8 befte 3«<Sm8 au8. 9lach 2l6lauf ber ft'ünbigungSjeit machte ftdj Souarb auf ben 2Beg na<h -äJJagbeburg.

Ungefähr eine ©tunbe oon SDtagbeburg ent*

fernt liegt auf einem beroalbeten &ügel baS

©tammfd)lofi eine8 angefeljenen 2lbel8gefc£|Iedjte8. Die oielen Äriege, roeldje im Saufe ber Saht*

l)unbette um bie ßauptftabt ber *ßrooinj ©adjfen tobten, gruben aud) h'er bie Seichen i&ier ©räuel ein; mehrmals rourbe ba8 ©djlofj jerftört, feine Ginroohner rourben ermotbet unb beraubt ober in bie

©efangenfdjaft abgeführt. 3ßenn bie ©leine, roelche ben ftoljen Sau be8 ©cijloffeS auSmadjen, reben fönnten, fie mürben Sänbe füllen über ben Uebetmul unb bie ©raufamfeit, über bie Seiben unb ®rangfale, roel^e oon benen ertragen roetben mußten, beten ©ebeine nunmehr in einer ©cuft be8 ©djloffeS ober in beffen Umgebung ruljen.

35aS ftolje ÜUenfd^en^etj mit feinem ©ehnen unb

§offen, feinem ©innen unb 3Trachten hat erft 9tuhe, roenn e8 fc^lummett unter bem grünen SRafen. Die 2ll>nen biefeS ©chlofjberoohnerS grei fen roeit in bie ©efchtdf)te jurüd. £ier feierten biefe it>re ©iege bei ©läferflang unb raufchenber Söluft!. §«ute merlt man allerbingS nichts mehr

»on aHebem; benn ber }e$ige Inhaber ift lein

Slitter meljr roie feine Sorfahren, fonbern ein

©utibeftfcer, beffen blü^enbe gelber, üppige SBiefen unb heirliche Sßatfanlagen ftd) roeit auSbeljnen.

@8 gehörte ju ben ©epflogenjjeiten beä SaronS, bafj er bie 3ahrmätfte bet umliegenben ©täbte ju $ferbe befugte unb Dann geroöljnlidj fpät in ber ÜJZadjt jurüdfehrte.

®8 roar ein jiemlidj ^ei^er ©eptember=

nachmittag. ßetn 2Bölldjen bebedte ben tief*

blauen §immel. 3Die fid) fchon hie un^ ba entfdrbenben SJlälter ber Säume l)*n8en fd^Ioff hetab, unb bie ©ingoögel fa^en ftiH im ©eäft, al8 h“be fte ein trauriges ©efüfjl über ben bal*

bigen Slbjug aus ber lieben ©eimat überfallen.

®ie Sanbftra|c batjet jog ein ^anbroerleburfdie mit bem geHeifen auf bem Süden. ©efid)t unb

$änbe roaren i^m oon ber ©lut ber ©onne ge­

bräunt, ©cfjufye unb Kleiber ftatl mit ©taub be-- bedt 3Sor einem bitten Sufc^roette machte er

§alt, einesteils, um ftt^ etroa8 au8jutul)en, anbernteilS, um ftc^ an bem oor itjrn ftd^ au8= breitenben Panorama beS ©c^loffeS unb feiner Umgebung ju ergö^en. ®S roar unfer (Sbuarb, ber fid^ Ijier niebergelaffen ffiefjmütige Silber erfüllten feine ©eele; benn er ba^te an feine liebe SDlutter in ber $eimat. Um nid^t Den neugierigen Sliden ber Sotübergehenben au8gefe$t ju fein, flieg er na^ einer ffieile am 9ianbe beS SBufdjeS einen $ügel h>nan- rooöin ein fdjmaler Sfab führte. §ier roar bie 9lu3*

ftdjt eine noch gtöfjete, baä lanbfc^aftlicfje Silb nod^ ^errltd^et. Unter bem über^ängenben Slätter bac^e einer allen Suche lugte ein fdjon mit reifen Seeten belabener Srombeetflraudh hetD°r, ben ledjjenben ffianbeter jum ©enuffe einlabenb.

S5od} faum hat<e er feinen fchmadjtenben Süd nad^ ber faftigen gtudjt geroanbt, als ihm auch fdjon ein nicht roeit hinter bem ©traute flehen»

beS ®enlmal auffiel, bas erft fürjlid^ ooHenbet fein tonnte. @r trat näher unb la8 auf ber Sotberfeile beS ©odelS:

„^ier ift am 3. 3JJär* 1896 ber Äauf»

mann Smil ©enbling aus SKagbeburg ermorbet unb beraubt roorben. Sete, lieber SBanberer, ein Sater unfer, bamit bte ©eele beS in ber Slüte ber ftehenben Srmorbeten rt»he

©ott!"

(9)

5£icf ergriffen blieb (Sbuarb einige 2lugen=

blidfe ftehen; bann fniete er auf einer oor bem Steintreu} angebrachten S3ant nieber unb oer*

richtete ein furjeä, aber inftanbigeä ©ebet. „2Ber mag ber Später fein, unb hat man itjn einge»

fangen?" 3Jlit biefen ©ebanfen befdjäftigt langte er roieber nadh ben Srombeeren, bie ßroeige beS Straußes umbiegenb. Sößaä liegt ba am 33oben beä Strauches Ijalb mit Saub bebedff? (Sin ge­

falteteg Rapier. (Sr Ijob eä auf; eä mar ein

©rief, beffen Schrift burd) ben Siegen ineinanber gelaufen unb beäfjalb faum noch ju lefen roar.

(Sr breite baä Statt um, unb ba ftanb alä Unter;

fdjrift ber Same gerbinanb.

gerbinanb, gerbiranb, bachte (Sbuarb. Sun, eä gibt ja oiele 3)lenfe§en, reelle biefen -Warnen tragen. Sod; ben Inhalt mu| ich roiffen. (Sr fe^te ft<h auf eine ftarf Ijeroortretenbe äSurjel einer alten (Siche unb begann ju lefen. -SRit jebem Safce, ben er herauäftubiert hatte, roucljä fein (Srftaunen. (Snblidj} hatte er ben ganjen gnljalt entziffert. Saä Schreiben lautete:

„Sieber §einridf)!

Seile bir eben mit, bajj eä mir nicht gelang ober oielme^r, bafc ich eä nicht roagte, ben Saufenbmarffchein auä Der gräflichen (Srbfchaft umjuroectjfeln. Sie Sanbleute hegen gleich SSerbaeht, bafj ich, ein einfacher Söienfch, einen folchen ßaffenfcfjein befifcen foH.

Sie Sanfieiä, fo habe *<h erfahren, behalten bie Hummern geftohlener ßaffenfeheine folange in ihren Südjern, biä ber Sieb eingefangen unb baä ©elb roieber erftattet ift. 9Bir müffen einen anbern $lan mit bem lumpigen Schein entwerfen. 3<h fürchte, er ftürjt unä noch in’ä SBerberben, unb hätte gar nicht fchledfjte Suft, ihn in ben Dfen ju roerfen; boeh benfe ich au<h roieber: Saufenb Wart ftnb eine fdjöne Summe, Sun fehlt eä unä am nötigen illein­

gelb. 3<h habe foeben h*er auf bem ÜDlarfte entbcdEt, baf; ber reiche Kaufmann SBenbling auä -äKagbeburg oiel ©elb eingenommen hat unb morgen jurücfreifen roirb. 3h« müffen roir abmurtfen, auf einen mehr ober roeniger

8.

C8roei bentroürbige Sage bei

a

adfjbem ber ht. 3Sater $iuä IX . fchon unterm 2. gebtuar 1849 an famtliche Sifchöfe beä (Srbfreifeä eine auf baä Sogma ber Unbe=

flecften (Smpfängniä bezügliche Anfrage gerichtet hatte, unb naehbem er nach aHfeitigen unb gtünb*

liehen (Srroägungen bie 33erfünbigung beä Sog*

fommt eä ja nicht an. $omme morgen 3lbenb oor Sonnenuntergang in ben Sufch bem Schlöffe gegenüber unb bring bie Äifcelinftru*

mente mit! (Sä gibt einen guten gang.

Sein

gerbinanb."

(Sbuarb Iiefs bie §änbe in ben Schofj ftnten. Sie Ueberrafchung roar für ihn &u grofe.

$ier hatte er ben Seroeiä, bafj bie beiben Siener el)emalä ben ©rafen roirflich erntorbet unb be=

raubt hatten, ber SSater alfo unfdfjulbig roar.

$lar auägefprocfjen roar bieä ja aHerbingä noch nidfjt; benn eä roar roeber oom 2Jiorbe beä

©rafen, noch oon beffen -Warnen etroaä in bem

•■Briefe enthalten. Sie Unterstreichung beä „graf*

liehen (Srbfdjaft" lief} jeboch unfehroer erraten, roaä ber 33rieffchreiber eigentlich fagen rooBte. Sooiel ftanb für ihn jefct feft: baä Schriftftücf befafj einen unfchäfcbaten Sßert, beftimmt vielleicht, fpäter noch eine wichtige Solle ju fpielen. Sie beiben SDiorbbuben befaßen noch ben Saufenb»

matffchein. SBenn er burch Sift biefen erhalten fönnte, roäre eä aHerbingä um bie betben, ©ein*

rieh unb gerbinanb, gefdjeljen geroefen. Slber roie foHte er in beffen S3eftfc fommen? Siefe grage befchäftigte ihn fehr. Sodj, faßte er nadh einer Sßeile, fommt 3eitf fommt Sat. Ser liebe ©ott, ber mich offenbar auf bie Spur ber Sdfjänber meiner gamilie geführt hat, roirb mir roeiter helfen, ben Sehanfcfledf oom ©rabe meineä 33a! erä ju tilgen unb bie Verbrecher bem ©eriehte ju überliefern. (Sr fdhob baä Schreiben in feine Safd)e unb fefcte feine Seife fort. Sie Sonne neigte fich f^on bem Untergange; bie $itye beä Sageä hatte ftch etroaä gemilöett. (Sr befdjjleu*

nigte barum feine Schritte, benn biä -JKagbeburg hatte er noch eine gute Stunbe. Sro§ feiner (Sile fonnte er eä nicht unterlaffen, in eine nicht roeit oom ffiege ab ftehenbe ßapeüe einjutreten unb ©ott ju banfen für ben wichtigen § “ ” b, ben er ihn foeben hatte machen laffen; bann fchritt er roaefer fürbafj.

Oortfeeunfl folgt,)

! I

1854 unb 1869.

ablaufenben 3ah*hunbertä.)

maä für jeitgemäfs gehalten, lub er fämtliche Sifdjöfe beä Gcbfreifeä jur Schlufiberatung unb jur geftfeier auf ben 3)Jonat Sejember nach ^ om ein. 2Uä in oier Si^ungen im 33atifan oom 20. biä 24. Sooember 1854 bie (Erörterungen in betreff beä ©laubenäfa^eä ber Unbeflteften

(10)

522 empfängniä beenbet tuarcn, rourbe ber 8. ®ejem- ber für bie feterlid^e 33erfünbigung beS ermähnten SDogmaS feflgefe^t.

Sdjon am frühen SKorgen ftrömte eine un>

abfeljbare, roogenbe 5Dienfdjenmenge in bie Sali*

fanifdje S3afiltfa ju S t, ißeter, roo ber feierliche 2lft oor fld^ gehen foHte. Um 8 Wjr fammclten ftch Äarbinäle, ©rjbifdjöfe, Sifchöfe unb Siebte in ber Sijjtina. 9Jachbem ber hl- Sater er»

fd;ienen, fe^te ftd) ber großartige geftjug in Se=

roegung. 9Jid^t allein aus (Suropa, fonbern auch aus 2tfien, 2luftralien unb Slmetifa waren bie ho^en Sßttrbentcäger unb ©eierten hctfcetfteeilt, um bie Stimme beä 9tachfolgerä ^3etri ju I)öien unb in ©emeinfdjaft mit ihm bie 9JJutter beä

§errn ju oerherrlidjen; 54 Äarbinäle, 42 (Bxy-

bifchöfe, 1 Sßatriardj unb lCOSBifdjöfe befanben ftch in bem großen geftjuge. 9^ad) oerfdjietenen etgreifenben Zeremonien begann $tu« IX . mit ber S)atbringung beä I>1. 9J?cfeopferS, bei meinem Äarbinal 3Jlattei alä afjiftierenber 93ifdjof, Äar- binal SlntoneUi alä ®iafon unb SKonftgnore Serafiito als Subbiafon fungierten. 9iad) bem (Soangelium begann ber ergretfenbe 2lft ber SSer­

lünbigung beS ©laubenäfa^eä. 'SMe fünf älteften anroefenben Söürbenträger fnieten an bem er=

richteten $htone ^ ^em Statthalter 6^’ifti nieber unb baten im Uiamen ber ganjen Jatho*

lifchen Äirdje um SSerfünbigung beä ®ogmaä oon ber unbefledten empfängniä Sötariä. 9toch ein*

mal roarf fidj ber hl- Sater mit bem gefamten ÄleruS auf bie flniee, um abermalä ben hl-

©eift anjurufen, roährenb bie päpftliche Kapelle

baä „Veni Creator“ anfümmte. Sautlofe, feier«

liehe Stille henfd)te ’n bem großen ®ome, nach*

bem bie lebten ßlänge »erhallt roaren. ®a erhob fid) ber ^eilige SBater, ergriff baä inhalt«

fchroeie §eft unb oetlaä mit freubig ergriffener Stimme an alle 2lnroefenben, an alle ©läubigen ringä auf erben, an baä ganje 9Jtenfchengef<hIe(f)t, an alle Safjrljunberte biä jum 6nbe bie entfdjei*

bungäooUen ©orte:

8u ehren ber aßerheiligften ®reieinig=

feit . . . erflären, befdjließen unb beftimmen 2Bir, eä fei geoffenbarte ffiahrheit, baß bie aller«

feligfie Jungfrau burch ein befonbereä Sßrioile*

legium unb burch eine befonbere ©nabe ©otteä, im $inblic?e auf bie SSerbienfte $efu ©hrifti, beä (Möferä beä SOlenfchengefehledjteS, oon bem erfien Slugenblitfe ihrer empfängniä non jeber 5DiofeI ber ©rbfünbe frei beroafjrt routbe; unb roer biefe feftbegrünbele 2Bahrl)eit nicht glaube, beffen

©laube habe Schiffbruch gelitten."

(SS roar 11 Uhr 20 Minuten, alä biefer erotg benfroütbige Spruch gefällt rourbe. ®a3

©rfchallen ber ©locfen in garj Stom unb ber Bonner ber Kanonen non ber ©ngeleburg roar baä lange bauernbe @cho ber päpftlid&en äBorte.

9ladj Seenbigung beS hl- ßopfcrä rourbe baä Te Deum angeftimmt. ®arauf begab ftch ber

^eilige SSater in bie Äapelle beä etjoreä, beftieg bort oor bem 2tltare eine hohe Steppe unb be*

feftigte über bem SDlofaifbilbe ber unbeflecften

©ottesmuiter einen foftbaren Suroelenlranj.

(@4tn6 foißt.)

ftletne @jJtegelbtüier.

[yiad)bru<! netboten. J Cötr trägt bie §djulb?

„ B u t t e r , gib 93rot, unä hungert fehr!" So

* * » flehlen jroei Äinber im Sllter oon bret unb oier fahren, bie notbütftig gefleibet oor einer jungen, blaffen grau ftanben, roelche (jaftig an einer 9%hatbeit befdjaftigt roar. Sisfalt brang ber sJJtutter baä glehen jum §erjen. Sie fonnte nicht helfen, fte hunge*te felbft.

habe fein Skot, Äinber; ber SSater roirb roohl roeldheS bringen. Äommt, legt euch nieber, biä ber Sater fommt!" Sie fchob bie 9lrbeit bei Seite, legte bie Äleinen in’S Öettchen unb beefte fte mit einer leichten ®ecfe ju. Shtäne um Shräne ftahl fid) auä ihren äugen, bie einft fo lebenäfroh bie ffielt geblicft hatten. Sie bachte jurüd, roie fte alä eines ber fdjönften 3Jtäbchen ftch *n bem fleinen Stäbtdjen forgtoä

auf bem Sanjboben gebreht hflHe, umroorben oon freiem unb Schmeichlern. Slber ihr $erj gehörte bem „fefchen granj", ber baä ©elb fo leicht bur<$ bie ginger gleiten ließ. @r roar ein tüchtiger 2Jtafchienenfchloffer unb ein leidet*

lebigeä 93lut. 3hre Gltern roaren gegen biefe Beirat unb gaben bas 3a=2Bort erft nach langem 3ögetn. 9lach ber J&eirat ging bas 6lenb an.

granj gab feine gewohnte ßebenäroeife ni^t auf, eä ging immer mehr betgab. granj oerlor feine Stellung, unb bie oon Äummer gebeugten eitern bedEt heute baä ©rab. ®amit roar bie lefcte Stü^e für bie arme grau roeg. 3Jlitten in biefem

©rübein fdhtedfte bie grau empor. 3JZit fchroan=

fenben Schritten ftolperte ihr SWann betrunlen jurShür herein unb fang ein gechlieb. ^ ra n j,"

tief bie grau h“ ngeringenb, „beine Äinber

(11)

hungern; Ijaft bu 33rot? 2ßaS foH ich tljun?"

— „Shun?" lallte ber Wann. ,,@eh’ fielen ober fterbet »or junger!" ®ann far.f er auf eine $ifte unb fd&nardjte fchon nach roentgen Winuten. „Weine Ätnber!" rief ^anberingenb bie junge grau. ,,©eh’ flehen!" lifpelte fie.

(Sin trübes Säbeln glitt über ihre Süge. ®ann roanfte fte hinaus. 9?a<h einer halben Stunbe lehrte fie jurüd, bie Slugen tief eingefunfen, roäljrenb fiel) plöijl d) Slut aus i^rem Wunbe ergojj. Sie fiel als £etcf)e mit einem Saib ®rot bei bent Säger ihrer Ätnber nieber. Sie hatte geftofjlen! Q^re ßeic^e rourbe beerbigt, ber'Kann

©intge „ÜÄ«*’#!" 1

Porgen unb gbettb im $bufnt.

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m Slöoent ftnb bie Sage am fürjeften. Spät geht bie Sonne auf, unb ftül) geht fte unter. 3>a ftd; filr oiete Seute, jumal auf bem Sanbe, bie Arbeit nach bem SageStichte rietet, fo !ommt eine Wenge 'Kennen je$t morgens fpäter jur Sljätigfeit unb abenbS früher jum Siaften. ® a roüfjte ich nun jroei fc^öne Uebungen, eine für ben Worgen unb eine für ben 3lbenb.

1) WorgenS gelje, roer nid)t unbebingt im

£>aufe nötig ift, etroa jur öeroadjung ber ßinber, jur Sßetforgung beS Sßte^eS u. f. m., in bie 1)1. Weffe. l>aft bu bocf) einmal je£t bie allere fdjönfte ©elegenheit. ®u oerfäumft feine Arbeit.

®u roeifet, bafj es feinen ferneren 2lnfang beS SageS für einen fat^olifd^en Gfjriften geben fann, alä bie Seirooljnung ber 1)1. Weffe. Unb baju

ift es älooent, roo mir alle ein inniges 3Ser=

langen nach ber ©nabe beS göttlichen $eilanbeS haben follen. Unb baju ift es auch ein fleineS Opfer. 2öenn eS bunfel unb falt roirb, ift bas n>arme S3ett geroifj ein angenehmer Aufenthalt,

©och roer aus Siebe ju ©ott, nad^bem er bem

m

©t'mrinnüljigcs.

Hrjneiltdhe SBebeutung ber Slepfet.

©Ijentifdje Unterfud)uitgen haben ergeben, baß ber

»pfel eine größere Wenge 1$hoSpbor enthält als irgenb- eine grucht. Saju beftfet er aud) nodb biftimmte Säuren, fo baß bem flpfel eine blut- reintgenbe, fräftigenbe unb auf bie Stocfungen ber i3eber giinftig nrirfenbe SBeeinfluffung ent*

fcbieben jugcfprochen roerben muß. Slpfelroein*

molfe (M t man auf folgenbe Sßeife ber: 2lpfel*

in eine ÄorreftionSanftalt gebradjt unb bie Äinbev oon barmherjigen Wenfd&en erjogen.

SaS ift eine feijr traurige ©efd^id^te; aber fte ereignet fidf) fo unb ähnlich öfter in Arbeiter*

famtlien, über roeldje bann ber fojiale 9tuin un«

aufhaltfatn Ijereinbticht.

2öer trug bie S^ulb an ber unbefchreib»

li^en Notlage obiger gamilie unb an ihrem fchliefjlich ooHen Untergange? Sie Sefer roerben M biefc 3ta9e unfihroer felbft beantroorten.

Unb roer fonnte allein bie „fojiale grage" biefer gamilie löfen? 9iur ber ©atte unb Sßater!

ilrrö ^amilicnlebctt-)

öebütfnis beS S^lafeS ©enüge gethan, ftdj frifch erhebt unb jur Hitchc eilt, ift nad^her ge»

roijs um fo froher unb jufrtebener.

2) 3l6enbS lies! 3)ie langen Slbenbe fam»

mein ben gamilienfrciS fd^on frü^ beim Sampen=

fdjeine. SBitt man ftch nun münblich unterhalten, fo ift bie ©efahr nahe, ba^ man t)iel foftbare 3«it »ergeubet ober ben 9iäd!jftcn „burih bie 3ähne jieht". Siehe, ba gibt es nüpd&e Sdjrif*

ten, folche, bte jur ©eleljrung, unb foldje, bte jur Unterhaltung bienen. Schriften über §auS< unb Sanbroirt[<hift, über 33iel;jucht jc. foHten gelefen unb befprochen rorrben. UnlerhaltungSf|riften gibt es ja tn Wenge; ich mache ba aufmerl»

fam auf bie Äatholifche 3lugenbbibliothef, auf bie Äatholifche Soltsbibliothef — fämtlich i>«

Sßerlage ber Äöfel’|chen93uchhanblung in ßentpten.

iäluch ber ffalenber bietet fd^öne ©rjählungen.

^Daneben follen bann auch religiöfen Schriften nicht oergeffen roerben, bie ßeiligenlegenbe unb

„bie fatholifd^e gamilie". Siehe, auf biefe SBeife feffelft bu atte an’s §au8, bef^äftigeft fte gut unb nüfcliclj. 33erfuch’S einmal, lieber Sefer, liebe Seferin!

i t k i . &

mein, Wild) nub 9Baffer ju ßfeicben Seilen roerben (aber md)t juni iSJochen) erroärmt, hierauf burch ein reineS IcineueS Sud) filtriert. Sie hin- burdbfließenbe, trübe aiüfftgfcit roirb etiuaS er«

wärntt genoffen; <3ucferjufaö nad) Söflicbcn. Sei ScbiDäcbUcben fängt man mit einem ©ßlöffel brei- mal täglich an. gibt aber nie ntebr als eine «roße Saffe Boß. Wagenbrücfen, SurcbfaU ober fonflige öefebroerben barnach mahnen jum 'ÄuSfetjen.

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