• Nie Znaleziono Wyników

Ostland : Wochenschrift für den gesamten Osten, Jg. 15, 1934, Nr 41.

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Share "Ostland : Wochenschrift für den gesamten Osten, Jg. 15, 1934, Nr 41."

Copied!
12
0
0

Pełen tekst

(1)

Gjtland

Wochenschristsär den gesamten Osten

Mitbegründer: Dr. Franz Litdtke. Verlag Bund Deutscher Osten E.V., Berlin W30.

Er"scheint chentl.einmal. Beu:DurchdiePostvierteljährlikh1.50 M. Einzelnuminer 20Pf.und5Pf. Postgebiihr.

AnzeigeznpgreiwFür jeden Millimeter Hoheder4gespaltenen Zeile45Pf.

Berlin, 12.Oktober1934.

l15,Jahrg.

Inhalt: S.481:DerverschleppteOstpcilE SWdeutschen VolkgfchuleniUPolen UndPoininerellen. S.4842OstlAUdsWVche«S.485:DieUkratner in Polen.—-S486:DerParteitag derJungdentschen Partei. S.48«7: Litauen ist beleidigt. 220deutscheAngestellte entlassen. ——S.488: DieDaiizig-polnischen Beziehungen: LitauischeRachriclitcn.S.489:OberstBeck·zurMinderheitenfrage. —.D·a5 NeichoerbhoifgesetzunddiePolen »inDeutschland —- S.490xGrfcftigtcOr-

ganisationen Religiongtrieg iuösterreich.——S.491:DieVeriisteinindustrie —- Schlesische Vertehrspolitik. S.492:Bücher.

Der ver-schleppte Oftpakt

Die Polen lieben«es,ihrer Außenpolitik durch beharrl iches Schweigen oder vsieldeutige Äußerungen einen undurch- sichtigsvieldeutigen Anstrichzugeben.Als Rußland unlängstinden Völkerbund eintrat, wurde esinderpolnischen Pressepeinlichstver- mieden, sichüberdieGründe zuäußern,diediepolnische Regierung dazu veranlaßthatten, ihreZustimmungzudieservon Frankreich be- triebenen EinschaltungderSowjetunion indieLigaderRationen zu geben. Es sei noch nicht an der Zeit, diese Gründe zu nennen, hießesimkonservativen Krakauer ,,Ezas«.Alsderpol- iiische Außenminister Oberst Beck nach SchlußderVölkerbundstagung nachPolen zurückkehrte, lehnteer es während seines halbtägigen Aufenthaltes inWien,wo er mitBundeskanzler Schuschniggzu- sammentraf, ausdrücklich ab, aufdieFragenderneugierigenPresse-s vertreter eineAntwort zugeben; jede Erklärung, meinte er, sei nur geeignet, seine Pläne zustören. Dagegen ließer

durchseinen BegleiterundpersönlichenSekretär, Frie drich, einem Vertreter des,,EchodeParis«mitteilen,daß Polen, dasschondies- malinGenfvielAufsehenerregt habe,in nicht allzu langer Zeit dort mit nochweit größeren Sensationen auf- warte niverde. Man erkennt ineinem solchen Verhalten den politischen Stil des Marsch-alls» Pilsudski wieder, dessen charakteristisches Merkmal von jeherdieUndurchsichtig- keit und Vieldeutigkeit war. DiesemStil hatdervom Marschall inspirierte Regierungblvck zum nichtgeringen.Ceilseine innerpolitischenErfolgezudanken; wie auch OberstBeckseine Erfolge nichtzuletztder Tatsacheverdankt, daßer sich vortrefflich darauf versteht,denStilwirklichenoderscheinbarenömprovisierensaufdas außenpolitischeGebiet zuübertragen. Dieser Stilistes,durchdensich diePolitikdesOberstenBeck,einesdervertrautesten Mitarbeiter des Marschalls, taktischam stärksten vondertheoretischbegründetenund programmatisch festgelegten PolitikseinerVorgänger imBrühlschen Palais unterscheidet.

Am27.Septemberhat Polenendlich seinevon Frankreichschon seit Monaten dringendverlangte Antwort auf das französische Oltpaktprosekt überreicht.DerWortlaut dieser Antwort wird

wenigstensvorerst nicht ve röffe nt licht werden.Man weiß jedoch, daß Polen zu dem Paktplan eine Reihe von Vor- behalten gemacht hat. Obdiese Vorbehalte so weitgehen, daß sie denPaktalssolchenunmöglich machen,oderobeslediglicheinigedas WesendesPaktes nicht berührende Änderungenverlangthat, ist nicht bekannt. DieF)avas-A ge nturmeinte, daß die polnischenVor- behaltenichtalseine endgültige Ablehnung desProjektes aufgefaßt werden könnten. Im »Fournal de sD is bat s«wurde dieHal- tungPolensals»inderPraxis negativ« und alsandenfranzösischen Plänenweitgehenduninteressierthingestellt.Im,,PetitParisie

hießes,PolenhabedieTürzwar nichtvöllig geschlossen. sieaberdoch nurso wenig geöffnet. daßvon demgeplanten Pakt wahrscheinlich nichts werde eindringen können. Das ,,E-cho de Paris« behauptete, folgende Einzelheiten aus der polnischen Antwort wiedergeben zu können: Polen halte De utschlands Zustim- mungrunbedingtnö t i g ; das deutsch-polnische Abkvmmeii müsse restlosindenPakt aufgenommen werden. Polen weigeresich,

Litauen gegenüber irgendwelche Verpflichtungen

zu übernehmen. Auchder Eschechqjlowakei gegenüber wollees,ohne dieFrage noch einmaleingehend uberprüftzuhaben, keine Bindungenübernehmen. Aus keinen Fallwerde PolenPartei gegen

irgendein Land im Donauraum (gemeint ist offenbar

Ungarn) ergreifen. Undschließlichsei Polen derliberzeugung,daßd ie

«Richtangriffspakte und die zweiseitigen Verträge vollkommen ausreichen, umdenFriedeninMitteleuropa zu sichern, daß alsoeinneues Abkvnimen,wiederOstpakt,gar nichter-—

forderlich sei.

Obdiese Mitteilungen des,,Ecl)vdeParis«zutreffen,läßt sich nicht feststellen.»Mankannaber wohl sagen, daß sie sicherlich einigevon Polen tatsachlichindenVordergrund gerückte außenpolitischeGesichts- punkte enthalten,daß andererseitsaberwohldiepolnischeAntwort alsfurFrankreichungunstigerhinstellen,alssieinWirklichkeit ist,um späterdann»vielleichtmitSiegermienefeststellenzukönnen, daß Polen unterfranzosischemDruck schließlichdoch nochvon seiner ursprünglich schroffen Ablehnung desPaktes habezurückweichenmüssen.Eshat wenig Sinn,sichüberdenInhalt derpolnischen Antwort, solangeder Eext nichtbekannt ist,zuäußern.Manmuß sich vielmehrmitfolgenden Feststellungen begnügen:1.Fiür Polen kommt einevorbehaltlvse An- nahmedes Paktproiektes nichtinBetracht. ,2. Mit derpolnischen Antwort istdieDiskussionüberdenPakt noch nichtabgeschlossen;

Polen hatseine Antwort so abgefaßt, daß noch weitere zeit-

raubende Verhandlungen erforderlich sind,an deren Be-

schleunigiing Warschaunur weniggelegen seinkann.

ImVerlaufdieser Verhandlungen wird essich zeigen, obessich beidempolnischsfranzösischenGegensatzum eineVerschiedenheit nur der Methoden oder auchder Absichten handelt, obdieser GegensatzdieFolgenureinergegenseitigenVerstimmu ng oderaber

eines endgültigen polnischen Kurswechsels ist.Bisher läßt sich

darüber etwas Bestimmtes nichtsagen.Auchdie französische Presse tappt nochimDunkeln. Sie schwanktzwischen Hoffnung und Zweifel. Von denfrüher üblichen Freundschaftsbeteuerungen ist inihrkaumnochetwas zufinden.Mit nervöser Gereiztheit kritisiert siedasVorgehen derPolen. Siesprichtvon der»arroganten Haltung« undden»gedaiikenlos bissigen Worten« der Polen. Siebeschuldigt Warschauder,,Undank barkeiund· be- schimpftes als »treulosen Bundesgenossen«. Sie macht ihmseine ,,hoffärtige Sprache« und seine,,Mißa.chtung der geheiligten Verträge« zumVorwurf. Vor allein aber hsat siediepolnische Regierung imVerdacht, sichmit Deutschland

gegen Frankreich verbündet zuhaben. Auf Grund dieses

Verdachtes wird in einigen Blättern die Beseitigung des französischs-polnischen Bündnisses gefordert. und ver- schiedentlichwird auch versucht,dieDinge sohinzustellen.als obdie gegenwärtigePolitik der Warschauer Regierung in Polen selbst wenig volkstümlich seiunddie-innerpolitische PositionderRegierung gefährde.Man scheintinFrankreich also aufdieoft bewährteFran- zosenfreundschaftderRativnaldemokraten undaufdieunbedingteAnti- pathie der polnischenOinkskreise gegen den Rationalsozialisinus zu hoffen. Eine solcheHoffnungaber darfinan angesichts derstarken innerpolitischen StellungdesPilsudskiregimes wohlals abwegigbe- zeichneii.Der Opposition von rechts ivird durch dieoffensichtlichen Erfolge derBerkschenAußenpolitikebensosehr derWind aus den Segelnaenominen, wiederbauernfreundliche Linkskurs derRegierunz KozlowskiesdenoppvsitionellenLinksgruppenerschwert. ihrepartei- politische Basis inderbreiten kleinbäuerlichen Schichtzubehaupten..

War-schauwill—- iviegesagt dieendgültige Entscheidungüber denOstpaktmöglichst hinaiisziehei1.Eswilldiegefürchteten Rachteile desPaktes, dieesinseinen Vorbehalten zudemfranzösischenPlane gekennzeichnet hat,von vornherein durchandere außenpolitischeMaß-

(2)

nahmen nach Möglichkeit unschädlich machen.Dabeischeintesinerster Linieaneinen Ausbau derpolnischen Außenpolitik durch den Abschluß einerReihe zweiseitiger Verträge zu denken, die ihminjedem Falle eine hinreichend gefestigte Grundlagefür einengefahrlosenEintritt in« dasfranzösisch-russischePsaktsustem sichern.

AußerdenVerständigungspaktenmit Rußlandund vor allem mit Deutschland,hatWarschaudabeiwohl nocheineweitgehendeFestigung seiner BeziehungenzuUngarnundLitauen imAuge. Was Ungarn anlangt, so lassen sich tatsächlich merklicheFortschritte inder von Polen eingeschlagenen Richtung feststellen.Aufdenin Aussichtge-

nommenen Polenbesuchdes ungarischen Ministerpräsidenten werden in

Warschauoffenbargroße Hoffnungen gesetzt. HinsichtlichLita uens istinnächster Zeitmiteiner neuen polnischenAktion mit demZiele einer Generalbereinigung der polnischslitauischen Streitfragen zu rechnen. Das;Verhältnis zuDanz i gist durchdieletzten Wirtschafts-—

abkommen mitderFreien Stadt in einemfür Polen durchaus zufrieden- stellenden Sinnegeregelt. UndschließlichhabendieVorgängebeider letzten Regierungskrise in Bukarest, durch die der Französling Citutescu zurückgedrängt wurde.gezeigt, daß Polenauchdort wieder anEinflußgewonnen hatunddaß OberstBeckbereits starkgenug ist, um dersüdöstlichenBündnis-s undPersonalpolitik seines französischen Kollegenmitsichtlichem Erfolge entgegenzutreten Die polnische Außenvolitik hat sichvon den Rückschlägen, die sie inder Zeit vor der Herbsttagung des Völkerbundes verzeichnen mußte, bereits wieder erholt. Damit wird sichaber wohl auchderpolnische Widerstand gegendievon Frankreich mit«demOstvakt verbundenen Absichten vorstärken

Vermutlich wirdPolen aufeineFestigung seiner Positionimös- lichen Mitteleuropa inZukunftmehrWert legen müssen.alsesbisher notwendigwar undzwar mitRücksicht auf seinen sowjetrussischen

.Nachbarn Man hatimallgemeinenangenommen, daß Moskau des- halbso sehr dahinter herwar, indenVölkerbund aufgenommen zu- werden.weilessichimWestendenRücken zusichern wünschte für die zuerwartenden Auseinandersetzungen imFernenOsten. Betrachtet man nun aber dieEntwicklung,diediefernöstlichen DingeinletzterZeit genommen haben, sowilleinemdiese Erklärungdersowietrussischen LiebezuGenf dochnichtganz zutreffenderscheinen.Von derAbsicht einerverstärkten Moskauer Aktivität gegenüber Japan istnichtszu spüren.ImGegenteilsMoskau scheint eher bereit, jedem ernsthaften Zusammenstoß mit Japan auszuweichen

und sich den Frieden im Fernen Osten durch Rach-

aieb igkeitzue 1·kaufe n. DerVerkauf derOstchinesisrhenBahn legtjedenfallsdenGedanken nahe,daß Moskau darangegangen ist.

seine fernöstliche Politik zuliguidieren vermutlich, weilessich füreinenWaffengang mitJapannichtstarkgenug fühlt.

Jedenfalls würdeeinsolcher VerzichtMoskaus imFernen Ostenbe-

482 s -

deuten. daßessich jetzt außenpolitischineinerähnlichen Lagebefindet, wiedasZarenreich nachdemverlorenen Kriege von 1904i«05.Das würdeheißen: Genfwird von demMoskauer Machthabern nichtals Rückendeckung,sondernalsAngriffsbasis verstanden. Blickt man nach Spanien, wo derrote Aufruhr umgeht, nachFrankreich, wo ebenerstdiemarxistische Einheitsfront hergestellt worden ist,nach österreich, wo derMarxismus von neuem seine roten Kampf- truppen sammelt, beachtetman dieverstärkteTätigkeitderKomintern in all’ deneuropäischen Staaten,in denen dieVölker noch nichtgegen denGeistderbolschewistischen Zersetzung durcheinvolksnahes,-autoci- täresRegime immunisiertworden sind,dannkannman sehr wohlzuder liberzeugunggelangen, daß Moskau nichtimWestenRuhewünscht, umsichimOsten behauptenzukönnen, sondern sichinAsienimRück- zugaufeineStellungbefindet.dieeswenigstensfür einige Zeitvor dem japanischen Rachdrängen sichert,umsichmitdesto größerem Rach- druckgegen Europawendenzukönnen. Eine solche Kehrtwendung der sowjetrussischenPolitik könnteihrennachhaltigenEindruck auchauf diepolnische Außeiipolitik nicht verfehlen.Auf Polen.alsdemgrößten Rachbarn des bolschewistischen Reiches,würde-indiesemFalleeine europäischeVerantwortungliegen,dieesalleinzutragen kauminder Lage sein wurde. Esmüßte nichtnur zur Steigerung seinereigenen Macht. sondernauch.zur Erhaltung seiner gegenwärti- genS tel lu ng Rucken undFlankenzusichernundzustärken bestrebt sein. öe mehr Ru ßland sichindie europäischen Ver- -haltnisse eiiischaltet seiesalsMitglieddesVölkerbundes inGenfoderseiesalsTrägerweltrevolutionärer ödeen um so weniger istPolen inder Lage, mit Frankreich, also mit dem Staate zugehen, der das stärkste Interesse ander russischen Westwendung bekundet. InParis hat man»nichtohneGrund denVerkaufderOstchinesischen Bahnso freudig begrußt. Man hatdarin einen Beiveis dafür gesehen, daß Rußland nunmehr bereit seinwird. sichden»europäischen Aufgaben« seines französischenBundesgenossen vollundganzzurVerfügnmszustellen.

Für»Pplenistdas—- ebenso für Deutschland keinbegrüßenswertes

reignis. .

Mit der Ermordung des französischen Außen-

ministers. derdereigentliche Verfechter undönitiator desOst- paktes war. hatsich wohl auch für die Paktfrage eine neue Lage ergeben. Eswird von der Entwicklungder innerpolitischen VerhältnisseinFrankreich abhängen.obdievon Barthou inengem Einvernehmen mit denMilitärkreisen verfolgte russische Linie noch weiter fortgeführtwerden wird,oderobietztetwa die Kreisewieder Oberwassererhalten diedemroten Moskau mitmehrZurückhaltung oder gar offener Abneigung gegenüberstehen. Für das zukünftige Verhältnis Frankreichs zuPolen wird dieseGrundeinstellung des

neuen Pariser Außenministersvon Bedeutung sein. Dr.K

Die deutschen Volksschulen

Gegenüber den ständig wiederholten volnischen Behauptungen über dieangeblich glänzende LagedesDeutschtumsinPolenistesimmer wiedernötig, aufdenwahrenStand derDinge hinzuweisen.ömRach- folgendenwerden EntwicklungundStand derdeutschen Volksschulenin denWojewodschaftenPosenundPommerellenanHandgenauer Zahlen dargelegt. Was esmitder,,glänzendenLage«derdortigenDeutschen auf sich hat,kannjederdaran selber ermessen.

Ueber denRückgangdesöffentlichen deutschen Volksschul- wesensinPosen undPommerellen gibt folgende Uebersicht Auskunft:

»

Ie Anpoln. Schulen Gesamtzahl der Sehulsahr dessåxngslmqugeäliqufätscheöffåiztlkgikgithäea

1924X25 ? ? 557

1925X26 ?

«

? 507

1926X27 254 160 414

1927X28 229 166 375

1928X29 159 161 320

1929X30 130 153 283

1930X31 135 125 260

1931X32 98 142 240

1932X33 97 125 222

1933X34 82 118 200

Demnach sind also innerhalb einesZeitraumes von 9Jahren in den beiden WojewodschaftenPosen undPommerellen nichtweniger als 357 öffentliche deutsche Unterrichtsbetriebe geschlossenworden. Dabei istderRückgangderselbständigendeutschen Schulen weitaus stärkerals derjenigederanpolnische Schulen angeschlossenen deutschen Klassen.Die bloßen Zahlen ergeben abernoch kein klares Bild überdenUmfang der.Zerstörung,von derdasdeutsche Schulwesen tatsächlich heimgesucht worden istund wieeineganze Reiheneuer Fälleaus deraller- jüngsten Zeit beweisen auch heute noch heimgesuchtwird. Außerdem Rückgang inderZahlderUnterrichtsbetriebe ist auch einefortgesetzte Schädigungdesdeutschen Charakters derVolksschulenzuverzeichnen, dieinderobigen Uebersicht nochals deutsche Schulenangeführt sind.

Zunächsteinmalstehen natürlich alledeutschen Klassen, dieanpolnische Schulenangegliedertsind,unter derständigenundunmittelbaren Aufsicht polnischer Schulleiter;sie sindinihrem deutschen Charakter durch fort- aesetzte Eingriffedieser fast niemals deutschfreundlichgesinnten Schul- leiter gefährdet; siesindzugunstenderpolnischen Klassensehr häufig

in Posen und Pommerellen

hinsichtlich ihrer räumlichen Unterbringung, derzurVerfügung stehenden schuleigenen Lehrmittel. des Stundenplanes usw.benachteiligt. Selbst dannwirkt sich die Zugehörigkeitderdeutschen Klassenzupolnischen SchuleninderRegelfürdenUnterrichtsbetrieb nachteiligaus, wenn indiesen Klassen deutscheLehrerunterrichten. Das aberistineiner großen Anzahl dieser Klassen schon seit langem nicht mehrderFall.

Vielmehr werden diedeutschenundmeist evangelischenKinder in immer steigendemMaßevon nationalpolnischen, katholischenLehrern unter-

«richtet.Auchbeidenselbständigendeutschen Schulen istdieZahl-der deutschen Lehrer undSchulleiter von SchuljahrzuSchuljahrzurück- gegangen, diejenigederpolnischen Kräfte dagegen entsprechend gestiegen.

So hatesunter den240 öffentlichen deutschen Schulbetrieben, dieim Jahre 1931X32 bestanden. bereits 33Schiilbetriebegegeben,beidenen derdeutsche Charakter desUnterrichtsmehr oder wenigerdurchbrochen war. ImJahre1932s33betrugdieZahl dieser Schulen.diekaum noch dieBezeichnung alsdeutsche Unterrichtsbetriebe verdienen, 49von 222 ömJahre 1933s34gabes unter insgesamt200Hkbuletrnurnoch 92, von denenman behaupten konnte,daß sie denSchulerneinendeutschen Unterricht-bieten. öndenübrigen108Schulen.alsoinüberderHälfte derinobigerAufstellungals deutschbezeichneten»Schulen.wardie deutscheUnterrichtssprache bereits mehr oder weniger zugunstender polnischen Sprachezurückgedrängtworden.

Zn einemgeringen Ausmaßekonnteder Verfall desöf sentl iche n deutschen Schulwesens in Posen undPommerellendurch die Errichtung deutscher privater Volksschulenausgeglichenwerden. Aber wie gesagt nur ingeringem Ausmaß Einvon JahrzuJahrwachsender Ceilderdeutschen Kinder derbeidenijewodschaften istgezwungen.

inpolnische Schulenzugehen.wo·erentweder derPolonisierung ver- fälltoder demUnterrichtnichtzufolgenvermag unddamit inder geistigen Entwicklung ineinemMaße zurückbleibt, daßerwenig Aus- sicht hat,esimspäteren Lebenzuetwas zubringen. Was infolgeder deutschen Schulpolitikderpolnischen Behördenan aufbauenden Kräften Unentwickelt bleibt undanmenschlichen Werten achtlosoder böswillig zerstört wird.mag man aus folgender Uebersicht entnehmen,dieden Vomhundertsatzderdeutschen Kinder inPosenundPommerellenangibt, derinfolgederfortschreitendenVernichtungdesdeutschen Schulwesens in rein polnische Unterrichtsbetriebe umgeschultwerden mußte,wobeizu bemerken ist, daßdieangeführten Zahlen auf sorgfältigen Erhebungen beruhenundnicht wiedasbeiden-entsprechenden AngabenderPolen fürdas polnische SchulweseninDeutschlandderFall ist—- auf Phan- tastischen Schätzungenaufgebaut sind. VonderGesamtzahlderin Posen

Cytaty

Powiązane dokumenty

Seine Darstellung und Betrachtungsweise enthält manche Momente, die geeignet sein können, Trennungslinien im deutschen Raum wieder auf- zureiszen, deren liberwindung die Arbeit

hörigkeit der Polen zur Deutschen Arbeitsfront entschieden. Das zu- ständige Ministerium erklärte damals. dafz die Mitgliedschaft in der Deutschen Arbeitsfront mit einer Erklärung

Dass das ganze amtliche Estland wenige Viertelstunden nach diesen Vorgängen einem aufgestöberten Ameisenhaufen glich, wird verständlich, wenn man bedenkt, dasz der Flüchtling der

Es gibt in Riga, berichtet das estnische Blatt weiter, einen ,,V e r - ein der sreunde des Livenvolkes«, dessenMitgliederLetteii sind. Die Einstellung dieses Vereinskam jedoch bei

Er ist im wesentlichen zu folgenden Crgebnissen gekommen: Erstens, sagt Kerillis. werde ein Bündnis mit den Sowjets dazu führen, dasz Frankreich seinen verlorenen

Die Ubernahme des Aufzenministeriums durch Laval, der im Jahre 1931 einmal einige Schritte in dieser Richtung getan hat, legt den Gedanken nahe, auch jetzt wieder an diese

Die Schwierigkeiten, die sich immer wieder erhob-en, haben sich aus ider Tatsache ergeben, dasz Danzig durch dsas Versailler Diktat zwar zu einem souverän-en Staat gemacht,

Die Deutschen im Westen werden sehr viel von der Opferfreudigkeit und der Selbsthilfe der Deutschen im Osten lernen müssen. wenn die Fundamente ihres Daseins gesunde sein sollen.