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Ostland : Wochenschrift für den gesamten Osten, Jg. 15, 1934, Nr 9.

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Academic year: 2022

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Wochensihriftfür den gesamten Osten

Mitbegründer:Dr.FranzLiidtke. VerlagBundDeutscher OstenE.V., Berlin W30.

Erscheintwöchentl.eintritt-ifBeztsg:DurchdiePost vierteljähxrich1.50M. Einzeiuumnxek20Pf.und5Pi. Postgebühx.

. Anzeigeiipreis: Für jedenMillimeter Höheder 4gespaltenenZeile45Ps.

Nr- 9- s Berlin, 2.März1934. . l15.Jahrg.

ZFUCltt?,«ts7:Polesriinddieanderen Staaten. s3.99: Nadziioill nnd Sapieha über-»diepolitischen Paktc. Ter«PaktunddieDeutscheninPolen- lS..l0(t:

.«-—7I«sche tiliergriite im :llieiiielgebiet. Ostpreusiische Bevölkerungsfragen inlitauiirhcr Beleuchtung. s S.lt)l: Inland-Woche lE.ils-I:Terpoliiisrhe Ausstand M«l!osen. sE.list-:Eiiiitiointer imLst:C-rzgeliirge.t5· lon:AmMeer derLstiiiart.

FenuderderKurischcn Nchrung. sS.107:

--

» iicier.

sischern.

—-

Eine NachtbeidenBei-unein-

poien nnd die anderen Staaten.

Tini24.Februar istmitdeinAustauschderRatifikationsurknnden der deutsch-polnische Verstäiidigungspakt inKraft get reteli.

und Polen eine Vereinbarung iiber die Zusammen-—-

arbeit auf dem Gebiete der öffentlichen Mei-

nnngsbildun ggetroffen. Darin wir-ddergemeinsameWille der beiden Staaten zumAusdruck gebracht,inPresse undSchrifts tum, im«2iiiiidfiiiik-, Lichtspiel- und Theater-wesen dasgegenseitigeVerständniszufördernuudalles zuoerineideii,was sureinefortschreitende «-«5eruhignugderdeutsch-polnischeu Beziehungen etwa schädlich sein-könnte. Diese Vereinbarung stellt gleichsamdie DurchfiihruiigsbestiiiiniuiigzumPakt am 26.Zanuar dar. Siezeigt.

daßdiebeidenRegierungendieernstliche Absicht haben,denFriedens-—- gedaukendesPaktes inderOffentlichkeitihrerLänder auchfiihlbare Wirklichkeit werden zulassen.önPolenistindieser Hinsicht z.B. auf deinGebiete desMinderheitenschutzesund derAuslandspropaganda nochZiotmanchesderdeutschenzutun,Volksgrnppenwieaus denintäglichPolenneneiisowieMeldungenaus dergeradeüberdiein letzterZeit oerstärkten deutsch -feindlichen Publikationstätigkeit

lpolnischerbPropagandastellen inenglischerund französischer Sprache )eroorge t.

- Qludersverhältes sichauf auhe upol i t is cheni Bode n.

hier treten diepraktischen Auswirkungen desVerständiguiigspaktes bereitsdeutlichzutage,daPolen natürlich nicht zögert,diegünstigen VliöglichkeiteiudieihniderPakt hierbietet,zunutzen. Polenläßt, sIVltiirztansden Pakt, eine zunehinende Freiheit nnd Selbstsicherheit seines auszenpolitischen Auftre- teiis erkennen. Hatdiepolitische Osfentlichkeitfrühermitgeradezu kraiikhaster Beharrlichkeit aufeine nPunkt, aufdieKorridorfrage, Aestarrt, soscheint sie sichheute allmählich daran zu gewöhnen, politische Aufgaben und Möglichkeiten

auchinanderer Richtung zusuchen undden freier

lss»dleRundeschweifenzulassen.Vor allemisteines firrdieLos-—- EVUUL PollliskbenDiploinatie aus den starrenDenksorniendes YPHFUUCTStiftemes bezeichnend:De rVIandel,dersich«iininer

j."h'.bak«inder polnischeu CitlllEHUUA Stank- .1.Um VOfl 3 lel)l. Es istnicht etwa III- Dass PolenWU daku llbssnehheine Politikgegen Frankreichzutreiben;abereswunt IVET th Bespltiglmgderakuten Spannuugen anseinenOst-— UND

EVEXETlIWZVLbdochxseinenVzegauch ohne Frankreich zugpbcIL Fs UT»dlajlkkklkbgegenüber kritisch gEWDIVVlhUnd.US lllscilkWsUUMMEDI- diese Kritik gegebeneiifalls auch 911111101 Osicti511LilllsrpkllsUW eSsiirstRadziwill kürzlichineiner Rede iII IKNkUHLIVWUhat-MVpoliiische Osfentliihkeit lernt·esallmählich- inFrankreichctwasQandereszusehen alsdieMacht, die,von »frei- hciilicheu«iiud»Ineuscl)heitsliebenden«Ideen beseelt,denunterdrücktcu

«.2;.1liouen zullWllIlejl Dasein oerl)als«.Sie lernt: es allmählich.

tmle dpiiklingendenWortendendurchaus eaoistischen Qiiachtioillen desstärkeren Biiiidesgsllksslpllund hinter denFreiiiidscbuskspbkdlM denzaeistiaen HochmutdeszioilisiertenWesteuwpijerszusehen. Wenn sichdiePoleneinmalernstlich untderGeschichte itzt-es »tra——

ditionellen Freuudschastsoerhältnisses« znFrank- reich besassen wollten. dannwurden sie wohl feststellen können, dal.j sjkjznstundk gelte-nimm niemals etwas anderes gewesen sindals dieautgläiibjgeii,inauchiual mir-lichennnddabeistetsverachteten Hand-—- langerderfranzösischen Rheinpolitik Es könntesiirdiePolen

Im Zusammenhanghiermitwurde zwisrlzenDeutschland·

inderTatnur vorteilhaft sein,wenn sicheinHistoriker fände, dereseinmal unternimmt,diean enttänschien Hoffnungen so reiche Geschichteder polnischenBeziehungenzuFrankreich zuschreibennnd damit diehemmungsloseFranzosenfreundschaftderzünftigenRationali deiiiokrateii'alsdaszuenthüllen,was sieinVzirklichkeit ist:alseine entehrendeHörigkeitdespolnischeii MenschenundalseinVerhängnis fiirdenpolitischenStaat.

Wenn Polen heute einenbeachtlichenGrad von Selbständigkeit gegeniiber seinenfranzösischenBundesgenossen erreicht hat, so beruht das zunächst aufderTatsache,dafzes sicheineschlagfertige Armee aufgebaut hat und seit sieben Jahren stabile inne rpol i t is cheZuständebesitzt,dieesihm ermöglichen, auf allenGebieten seines staatlichenund wirtschaftlichenLebens einePolitik auf lange Sichtzu betreiben. Vor allemaberberuhtdasdarauf, dasz Polen sich durch seine Pak te mit Rufzland undDeuts ch- landansderZwangslagebefreithat,inallein,was estut,sicheiner RiickendeckuugbeiFrankreichversichernzumiissen.Polenhatseinen Richtangriffspakt mit den Sowjets beidenVerhandlungen mit Deutschlandin dieWaagschalegeworfen,undeshat, nachdemesden Pakt mit Deutschland geschlossen hatte, damit wieder inMoskau weitere Vorteile einzuhandelnversucht. Vzie esscheint,nichtohne Erfolg: Polen kann die Erhebung der beiderseitigen Gesandten in den Botschafterrang als eineneue An- erkennung seiner Grofzmachtstellnng verbucheu. Esheiszt, dass0 be rst Beckwährend seinesMoskauer BesucheseineVe rl äu ge rung des ursprünglichaufdrei Fahre befristeten«R ichtangriffs- paktes mit Ruleanid aufzehn Zahre durchgesth hat. Es erscheintauchnichtausgeschlossen,daszer dieSowiets aufeinfiir Polen günstigeres Verhalten inderWilnafrage undgegenüber Litaueii festgelegthat. Und oermiitlichist«-imKrenil auchdieAnge- legenheitdes baltischen Garantiepaktes nocheinmal zur Sprachegekommen. Sollte indiesen Fragen tatsächlicheineCinigung zwischenPolen und Sowjetruleand erzieltworden sein,dann wäre fiirdiedrei kleinen Randstaaten zwischenNarwa undMemel ejne

neue undfiir sieunter Umständen nicht nnbedeukliche Lageentstanden.

Man bedenke,dafz Litauen,CstlandnndLettland denBestand ihrer staatlichen SelbständigkeitjawenigerdeminVersailles mitFuhen getretenen SelbstbestinimuugsrechtederVölker verdanken,alsderUn- einigkeit derGroszniächte untereinander, vor allem deinGegensatz zwischendenfranzösischenund englischen Ostseeinteressenundderbis- herigenFeindschaftzwischen Rnleand undPolen. VZennsetzteine EinigungzwischenMoskau und Vzarschauerzielt werden solltetzu einer Zeit.inderdieWestmächte wichtigere Sorgen haben,alssich um diebaltischeii Dingeznküinniern),daiiu wäredie staatlicheSelb- ständigkeitdesbaltischenRandes inZukunftwohlbestenfallssovie-!

wert wiedie»Unabhängigkeit«,dieOsterreichletzthinoou dendrei Qdestuiächten garaiitiert worden ist,—— vorausgesetzt,daszdiePoli- tiker inRiga. Reval nnd Kaueu mit derselben Stnrheit an·der Feindschaft gegen denRationalsozialisinus festhaltenwiedieUsieuer Oegitiiuisteik

Rath einer Meldung des»Czas« soll OberstVeck,alsernach Moskau fuhr.dieAbsicht gehabt haben,eine Besserung der kirch- lichen RechtederrömischenKatholiken undinsbesonderederkulturellen Rechtederpolitischen Volksgruppen inderSowietnnionzuerwirkoir Esistnicht bekannt, obeine derartige Aktion tatsächlich erfolgtist.

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MOOOOOOWOO MUOOOOOWMWOOOOOWWOOOOOOOM

Bemerkenswert istaber, ivas der Krakaiier ,,Ilustrowang Kurier Eodzienng«überdie Lage der polnischen Volksteile in

Weifzruleand und inder vasetukraine berichtet.

Danach haben dieSowsetbehördenbereits Ende des vergangenen Jahres dieGenehmigungzur Eröffnungneuer polnsischer Volksschulen inWeifzruszlanduiidzur Organisierung einespolnischen Wander- theaters erteilt. AufGrund dieserGenehmigunghabendiedortigen Polen setzt einigeneue Schuleneröffnet,a.inMinskeineFach- schule gegründetundineiner Reihevon Orten polnische Bibliothekeii insLebengerufen. QihnlicheSchulgründungensindinletzter Zeit auch inderSowjetukraine erfolgt;nebeneinerAnzahlneuer Volksschulen undBolksbüchereienisthierinCeosilpol(inderRäshederpolnisch- russischenGrenze) eine technische Fachschuleerstanden. Aus der Meldung des Krakauer Blattes läszt sich allerdings nichtersehen, ob es sichbei diesenVolks- undFachsschsulen,Bibliotheken und Wansdertheatern um Einrichtungenhandelt,diewirklich geeignet sind, nichtnur derErhaltungderpolnischen Sprache, sondern auchderPflege des nationalpvlnischen Lebens zudienen. Polnischsprachige Institu- tionen,dieimkommunistischenGeistegehaltensind, entsprechenden polnischen Wünschenmir insehr unvollkommenem Maße. Vollwertig impolnischenSinne sind derartige Bildungsanstalten erstdann,wenn esihnen gestattetwird, auchinkatholisch-kirchlichemGeistezu«wsirken.

Hier berühren sich die Warschauer Wünsche mit

den weitreichenden Zielen des Vatikans. Es ist

bekannt, daszdierömische Kirche schon mehrfach versucht hat,asus demUnglückderorthodoxen Kirchezuprofitieren —- wvsbeiihrdas katholische Polenals Schrittmacherdurchauswillkommen seinkönnte.

RathderEntspannung derBeziehungen zwischenDeutschland und Polenistdas litauische Problem zueinem Brennpunkt der auszenpolitischen Gegensätzeimnördlichen Zwischeneuropa geworden.

DieRegierung inKasuenscheint nachwievorderAuffassungzusein, dafz zwischen Deutschland undPolen irgendwelche unbekannten Ab- niachungenbestehen,diedie staatliche Selbständigkeit ihresZwei- inillionenstaates bedrohen. Undsiescheintweiter dieBefürchtungzu hegen, dafz OberstBeck sichbeiseinem kürzlichen BesucheinMoskau dieEinwilligungderSowjelregierungzueinerNeuregelung derlitani- schen Frage geholt hat. Man solltenun meinen, daszeineRegierung, « diesolche (ivisrklicheodereiiigebildete) Gefahrenheranuahensieht, nichts unversucht,läfzt,um ihrenStaat durcheineAnlehnung aneineder benachbartenGrosziiiächlezuretten, auchwenn diese Anlehnungvoit ihr durcheinenVerzicht aufgewisse Ansprücheerkauft werden müsste.

Sowohl Deutschland wie Polen haben in letzter Zeit mehrfach

ihreBereitschafl zu einem friedlichen Aus-

gleich mit Litauen zu erkennen gegeben. Sie habendabei allerdings auchdieVoraussetzungen, dieLitauen erfüllen niüfzte, betont: Deutschland inusz aufeiner Revision derinemelfeindlicheii Politik derlitauischeii Regierung bestehen;undPolenverlangt neben einem Verzicht aufdas Wilnagebiet dieWahrung derpolnischen Minderheitenrechte und dieAnerkennung seinerCransitrechte über denMsemelerHasen. WährendLitauen nun diedeutschen Forderungen mit einer weiteren Verschärfung seinesKurses imMemelgcbiete beantwortet unddamitdenAnlsafzzuwirtschaftlichenGegenmafznahmen von deutscherSeite gegeben hat, hates Polen gegenüberzunächst einigesEntgegenkommen bewiesen,indem es sich z.B. mitderZu- lassungdesKleinen Grenzverkehrs einverstandenerklärte, bisdann ein plötzlich aufflackernder Streit um die Minder- heiten diebegiiinendeAnnäherung zwischen WarschauundKauen wie-derzerstörte.Dielitausische Regierunghatdie polnischen Geheim- schulen,indenen nicht nachlitauischei1, sondernnachpolnischenLehr- plänen unterrichtet wurde,verboten,unddiepolnische Regierunghat diesesVerbot zumAnlas- genommen, um eine gröszere Anzahl führen-der Litauer imWilnagebiet zuverhaften.

Polen handelt Litauen gegenüber im Be-

wufztsein seiner überlegenen Stärke. Es hat in

diesem Streit nichts zu verlieren. Litauen könntezwar seinePolitik gegenüberder polnischen Minderheit seinesStaats-- gebietesverschärfen;eskönntez.B.diepolnischen Minderheitsschulen auflösenundseine Enteignungspolitik gegenüberdenpolnischenGrund- besitzern fortsetzen. Aber es hätteindiesem Falle ivohlmitsehr energischenGegeiiinasziiahmen von polnischerSeite zurechnen;und diese Gegenniasznahmeiiwürdensich oermutlich nicht auf Repressalien gegen die übrigenszahleiimäfzig nicht sehr erhebliche litauische Minderheit imWilnagebiete beschränken, sonde rngegebeu e n--

falls auch an die Grundlagen der staatlichen

Selbständigkeit Litaueiis rühren. InLitaueii empfindet man das»grausauie Vorgehen derPolen«(wiediepolnischeVer- haftungsaktioii in einemProtestschreibeii desLitauischen Zournalisten- verbandes genannt wurde)alsProvokation. Osdas richtigistoder nicht,dasspieltkeine Rolle, Richtig istnur, dasses durch-

aus nicht iiii Interesse der Litauer liegt, si·ch

provozieren zulassen. Denn sie sind auszenpolilischineine gefährlicheSackgasse geraten, seitdemsie sich durch ihreunkluge Politik iii derMeiiielfrageihreseinzig wirksamenDruckmittels gegen- überPolen, nämlichder Berufung aufDeutschland,begebenhaben.

Eine gewisseÄnderung istinletzte-rZeit im poliiischen Verhältnis zur benachbarten Eschechoslowakei zu verzeichnen.AndieStelle desEifers,initdemim vergangeiien Zahre von politischer.Seite am Ausbau freundschaftlicher Beziehungen zu diesem ,,slawischen Bruder-staate« gearbeitet wurde,isteine kühlere Zurückhaltunggetreten. Ratürlich bemühtman sich nachivievor,

NOOOMWOOOWOOOOOOOOOMWWOWOOWWOOOOOOM den tschechischenCritnsit aufdiepolnischenVerkehrswege und uberGdingen, »den,,alls-laswischen«Hafen,zuziehen; auch hatman den Tschechenindem letzthinabgeschlossenenHandelsabkommen erheblicheZugestänsdmkssegemacht:dieCschechsosloivakeihatvon allen Landern,diebishermitPolenWirtschaftsverhansdlungeitin dieWege geleitet ha-ben,.dieweitaus günstigsten Erfolgeerzielt.Aufpoli-.

tischein Gebietaberistdas Interesse War-scha-usan einem Zu- sammengehenmitPrag inletzter Zeitmerklichgesunken, seitdem sich namzlichdaseigene VerhältniszuDeutschland inzufriedenstelslender Weise geklärt hat.Man sie-ht, dafz sichdertschechisscheRachhakineine fasthoffnungsloseGegnerschaft zumDeutschenReicheverrannt hat.

dasz ihni durchdenBalkanpakt ein Strich durchdieRechnung gemacht worden ist, dafzermitdem»Marxistenasufxstandauch seineösterreichische Karte verspielthatundseinenEhrgeiz,dieRolle desletzten Ritters derDemokratieunddesletzten VasallendesQuai d’Orsagziispielen, mitder eigenen politischen Isolierung bezahlthat. Fastblickt inaii mit etwasSchadenfreude aufdas Pechdestsschechsischen,,Bruders«;

man- gönntihmimstillenseine miszliche Lage;denn man kann es ihmbeialler slawischen Bruder-liebe doch nicht verzeihen dafzer es gewagt hat,das Rechtasuf Führungidek West-und südslawischen Lan-derfiir sichinAnspruchzunehmen«

Bis vor kurzemhat die »Ur-abhängigkeitspolitik«

der christlichssozialen Legitiiiiisten in Wien inden maßgebendenRegierungs- unsdindenOppositionskreisenPolens eine uberwiegenid freundliche Beurteilung gefunden.ZumTeilmögen hierbei katholische Sympathien undkonservatioe Reigungen mit- gespielthiaben. Vor alleni aber ist wohlauchdieHoffnungmah- gebendgewesen,ineinemreichsfeindlichenWien einenStützpunkt fur«die polnische Politik im südöstlichen Europa zu finden. DerBürgerkrieghatdas moralische Ansehen, dasman in Polen derDv·llfufz-—Regierungals einerVerfechterin katholischen Interessenbisher entgegenzubriiigenbereit war. geschwächt. Vor allem siehtman sich seitderDonaufahrt Suvichs inderHoffnung, aus der zzllnabhängigkeitspolitik«der Wiener Regierung Nutzen ziehenzukonnen,»enttäuscht.Dieverantwortlichen Leiterderpolnischen Politikhabensich seitdemAbschlußdesdeutsch-polnischen Paktes noch nichtzur osterreichsischenFrage geäufzert Sie beurteilen diese Fragedurchasus so,wie es denbesonderenInteressen ihres Staates entspricht. SienehmeninihrerStellungzumösterreichischenProblem RücksichtwederaufdieAbsichtendesfranzösischenBundesgenossen, noch aufdieÄngstederCschechen. Sieseheniiiderösterreichischen Frage durchauseineSchicksalsfragederdeutschenRation. Siestellen mit Befriedigung fest wie esFürst Radziwill inseinerKrakauer

Rede getan hat —, ,,dasz nach dein —Abkommen mit

Deutschland der neuralgische PunktEuropas nicht

mehr imKorridor, sondern im Donautal oder iin

Saarbecken liegt«. Sietrauen einer deutschfeindlichen Lösung desDonauproblems keineallzu grosfze Lebenskraft zu. Sie halten, wiederKrakauer ,,Kurjer« sich ausgedrückt hat,diesogenannte»Un- abhängigkseitsei-kläru·ng«lderdreiwestlichenGroß-möchte,Ita:l-ien,Fraiik;- reichund England, füreinPflästerchen, mit dem eine eiternde Wunde Europas notdürftig zugedecktwird. SiegehenbeiihrerEin- stellungzurösterreichischenFrage von derAuffassungaus, dandie durchden Rationalsozialismus geweckten dynamischenKräfte des deutschen Volkes sichnach irgendeiner Richtunghin auswirken müssen.

undsie sehennur einen Vorteil ska Polen dar-in,wenn sichdiese Kräfte nach dem südostlichen Europa und nicht im deutsch-polnischen Grenzraunte entladen.

Was von polnischerSeite zurösterreichischenFragezusagenist,das hatderkonservative »Ezas« kürzlich auf folgende Formelgebracht:

»Im Interesse Polensliegtweder derAnschlusz,nocheineBernichtung derCschechvsslowiakeizugunsten Deutschlands. Esliegt aber auchin keinemFalleinPolens Interesse, dieRolle eines Blitzableiterszu spielenunddasGewitter, dassichimAugenblick imSüden entlädt, aufdieWestgrenzen Polens zulenken,undzwar ineineinZeitpunkt, indemdiegesunde Vernunft einemsagt, dabglleVtzkkplkkslungenim Süden dazu geeignetsind, Polen imNordeneinenletdllchen Frieden zusichern.«DiePolen befürchten, daszdieitalienischePolitik,wenn sieimDonaiibecken erfolgreichseinsollt-e,»die»inDeutschlandausge-

speiiPertenKraftreseroenwieder aufdennordlichenOstenzurücklenkeii wer e. Siewünschen vielleicht nichteineStarkung des Deutschen Reiches kmsüdsichen OstMLAber slk JUZUSEUdochderAuffassungzu, dafzeineAusweitungdesdeutschenCtllslulses nachdemSüdosten—- voin polnischen Standpunkt asus denVorzugvor einer Festiguiig deritalienischen Position imDonau-deckenverdient,dasz alsoeine StärkungDeutschlandsdort zuniniindestendaskleinere libeldarstellt.

Dr.Kredel.

.

Deutsch-polnischesStahlabkommen.

Am21.und22.Februar habenimStahlhof zuDüsseldorfBer- haiidluiigen zwischen Vertretern der polnischen und deutschen Eisenindustrie überdieDurchführungdes am 19.Oktober v.J.vereinbarten Abkoiiiiiieiis stattgefunden. Sie habenzueinem befriedigenden Ergebnis geführt. Einzelheitendei- Berhandliingsergebnisse sind noch nichtbekannt, da sichdiebeiden Vertragspartiier Stillschweigen auferlegt haben. Rur sovielkann gesagtwerden, dafz dieserprivate Vertrag dieamtlichen handels- politischeii Verhandlungen zwischen Deutschlandund Polen erheblich entlastet. Das deutsch-politische Eiseii:.bkoiiiiiieiiwird mitdein In- krafttreten desHandelsoertrages inKraft gesetztwerden.

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