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Ostland : Wochenschrift für den gesamten Osten, Jg. 15, 1934, Nr 8.

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Academic year: 2022

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Wochenschristsär den gesamten Osten

Mitbegründer:Dr.FranzLitdtke. VerlagBundDeutscher OstenE.V., Berlin W30.

EcichciiitiTiJö"kijE-nti.einmal. Bezug:DurchdiePostvierteijähkrich1.50M. Einzel-sammt 20 f.und5Pf. Poitgebühr.

Anzeigenpreis: FürjedenMillimeter Höheder4geipaltenen Zeile45 f.

Berlin, 23.Februar 1934.

l15.Jahrg.

fzIsilialuski:Tie politischeLandwirtschaft s Z.sti:MasorLttlens Plan einer Neiitralisiernng Lbcrschlefsieiial87:,sz».cieiiieNationalitiiteiiktiinpie tu Poleu«?«s

see-: Tiekiiconoiit Lunis-euren Eccdicnfischiff »Tauiiciwcm«. - S.8ii: TicpolitischeRegierung und dieJuden Uc Weine Grciiziicrtelir rsiirWacm

EsilaiidnndLettland S.lit: Litlaiid-L:!oche. s-.li-.): DerpolnischcAusstand inPost-II.lS.9-t: Tiegottiiergesiene Grenze- tiireuziiiark Poseii-chtpi-c«sskn im Volksiiiiiiide. !S.95: RätseldesdeutschenOstens

Die polnische

Landwirtschaft

Trotz starkerIndustrialisierung einzelnerLaiidesteile istdasheutige Polen. iinganzen gesehen,ein Staat mit ausgesprochen agrarivirtschaftlicher Struktur, indeiniiber 60 o.H.

idervolkswirtschaftlichen Gesaiiitprvduktion aus der Landwirtschaft sstamnienund etwa 70o.H.derBevölkerungvon derLandwirtschaft leben. EsisteinStaat, inwelchemGebiete wiedassiidwestpolnische Grubenrevier oderder Lodzer Textilragon mitihremgeballtenReich- tuni an Industrien geradezu wiewirtschaftlichesrenidkörper wirken, wenn man dasMißverhältnis beachtet.das zwischenderPrvduk- tioiisfähigkeit dieser Industriegebiete nndderAuf- uaiirtzesähigkeit des polnischeii Binnenniarktes be- steht. Weder dieostoberschlesische Schwerindustrie nochdiekongref2- politischeTextilindustrie ist siireinen Staat, wie er inBersailles unter deinNamen ,,Polen«aus derTaufegehoben wurde,aufgebaut worden. lliidesistderpolnischen cBZirtscl)aftspolitikbisheutenoch nichtgelungen,dieindustriellenReichtümer,dieaufdieVerhältnisse undBedürfnisseweitgröbererStaaten zugeschnittenwaren, zuder ograrischen Grundlage despolitischen Staatsgebietes ineineiniger- maßen ausgeglichenes kBerhältnis zu bringen. Ini Gegenteil: die POlUiiche Wirtschaftspolitik liess sich durchdenBesitz dieser Industrien daill verleiten,aus einein Lan-de, das doch nach Bolks——

ari und Wirtschaftsgestaltung einen vorwiegend

gnrarischen Charakter trägt, ein

HENPortlandzu machen. · »

JDieZolgeneines solchen Bersuches liegenheutedeutlichzutage:

Dle poliiische Landwirtschaft istin eine »ka«tast«ro- Pbale Notlage geraten. Bon einerRentabilitat istbeiden meisten laudwirtschaftlicheiiBetrieben aller GröszellklasspnIII-YOUsen langemnichtmein-diki Rede Klein-ermat- und Gisokkbeiitz sind, iinganzengesehen, nahezu hoffnungslos cibersch uldet. DerWert der-—landivirtschaftlichenAnwesen istderart gesuiiken,«dafzbeiVomng V?.klsp.i99kutlgenderErlös vielfachkauni dazu ausreicht,uindieruck- itmldlsienZinsen,Steuern undAbgabenzudecken.uEsgibt heuteiii oft-PlGL)biete,iviez. B.Piolesieii,ioonacheiner Auszerungoon sach-

äsndlgkkUT POlliiskherSeite ,,das bebanttelLand nur noch dikt!

von unberiihrten KolonisQllvllsgpblcien m

den«llriväldern Brasiliens« hat. DiePreise surland- wirtschaftlicheProdukte sind vielfachunter dieSelbstkostenderEr- TWLWUVIUUkMUsie liegen zunieistuni mehrals50o.d)-1111191««d9"

oiitspzczkldeiisdeiiPreiseni-«Deutschland EineFolgt- diesesallgemeinen agi-ai·:«beiihohl« Muse»PreisoerfallesfürIndustrieproduktemit deinnichtderSchrittRiiitcgangZUbslkkllderVermprhspsaber-—

hat Fn einer fühlbaren E ins khl-zj»k« ngder landivirt

ikhasili cl)cIiCZUua unaaefiihrtrDie IntensitätderBoden- beruht-Jungistgesiiiikeii,«ivie1.ansdem verriiigerten BerbraucthIi kllliltlntien (l)iiiigeniitteln und aus denabsiiikendenOektarerlrukieil

««l))91«LWT-iel)t;«»«-AI-cii-i«esoi«iiinndiiiderdenUmfangletzten Jahrenderbebautennni einigeFlächetOOOOsOhatsichOekthkikOlJist-'s-DLJP UllkiejtDerBiehdestand hatsichvon 1929bis1931—uin),’.

Jle;iedmlopjllebestandl’x"ciiiskraftindesderselbenpolitischenseit sogarDorfesuni l»s,3v.«d).istF91·I«l"k191«lsderartZU- sziiuiiieiigeschruiiioft,das;.-- namentlich j« DpnöstlicheiiLandes-teilwe- OTEJFVIKPetroleuin und andere DingedestäglichenBeddkss DlElsLiFh

ineinein uiiersthloinglicheiiLuxus gewordensind,nnd das-;Euch-til

Wll wenigerverelendeten Gebieten an eineErgäilzlllikiOd«Cr- neiieruna der laiidioirtschastlirhen Liiasrhiiienund Geräte kaum·norl) tiedaclkiwerden kann. llnter dein zunehmenden Ausfall der dauer- licheii sraiifkrast hatnaturgeinässzauchdie Industrie. diedurch die

iiidustrielles

polniche Wirtschaftspolitik dochbe oiiders gefördert iverdeii sollte, empfindlichgelitten; dieindustriellen Absatzniöglichkeiteii auf dein Biiinenmarkte haben sichinbeängstigender Weise verringert. Anstatt daszaus denübervölkerten DörferndieüberschüssigenArbeitskräfte indieStädte abfliefpem strömendie beschäftigungslos gewordenen Industriearbeiter, dieiii idenStädten eineunzureicheiideodergar keine Unterstützung erhalten, indieDörfer Juriick,wo siedas herrschende Elend nur noch vergröszern

D iepolnis cheRegierung versucht schon seitlängerer Zeit, diesem verhängnisvollen laiidivirtschaftlichen Zusannnenbriichezusteuer-n- SiehatdieLaiidivirtschaftdurchEinfuhrzölleund-verbote geschützt, ihroerbilligteKredite gewährt, durch ihre staatlichen Getreideanstalten Stützungskäufe getätigt, kurzfristige Agrarkredite in langfristige Schuldenverwandelt,dieZashlungderSteuerriickständeauf Zehn Jahre verteilt und so fort. Aber einensichtbarenErfolghabenalle diese sum Teil kostspieligenMaßnahmen doch nicht gehabt. An eine

Gesundsung der politischen Volkswirtschaft ilt

nicht zu denken, solange die Kaufkrast der Un-

der Gesaintbevölkerung Polens ausniachenden lansdwirtschaftlicheii Bevölkerung nicht einiger- maBeiiiviede rhergestell tist.Die polnische Regierung scheint nunmehrentschlossenzusein,denWiederaufbauderBol ks-

wirtschaft ihres Staates von der agrarischeii Seite herin A ngrifs zunehnien. In einein »Gesetzentwursiiber den Absatzlandwirtschaftlicher Produkte« hat siedie Grundzüge einer völligen Neuregelung des laiidivirtschaftlicheii Mark tiveseiisniedergelegt. Nachdiesem Gesetzentwurswirdder Ministerrat ermächtigt, Zwangsverbände der landwirt- schriftlicheninsLeben Erzeuger-, Berarbeiter und Händler

zurufen. GegenstandderRegelungkönnen alleErzeug- nissederLandwirtschaft und derForstwirtschaft, des Gartenbaues, derBiehzsiicht »undderFischerei,sowiealle Lebensmittel tundGe- tränke) sein,dieganz oderteilweiseaus landwirtscl«)aftlicl)ei1Erzeug- nissen hergestellt werden« DieBerbände können einzelne land- wirtschaftlicheErzeugnisseoderGrup pen verwandter Erzeugnisse umfassen; ihr Wirkungskreis kann aufeinzelne Kreisebeschränktoder auch ansdasganze Landausgedehnt werden. Die Aufg abe der Berbände ist es, die Erzeugung und den Absat- der landwirtschaftlicheii Produktes so zu regelt-, daszder Kaufkcast »der Verbraucher angemessene und fiir den Hersteller lohiieiide Preise erzielt iverden ,wobei wohlauchdaran gedachtist,diebisher unverhält- iiisniäszig hohen Gewinne,die inden Taschender (ineistjiidischenl Zwischenhäiidler verschwanden, zumVorteil sowohlderProduseuten wiederBerbraucher aufeinerträgliches Malezuverriiigerii.

Dieser Entwurf zueinein politischenRährstaiidgese13,derbedeut- sameAnkläiigean englischeund deutscheVorbilder erkennen lässt.

MVUM OIUE schroffe Absage an die liberalistischen Biirtschaftsuiethoden. Ersiehteinealle agrarischen Pro- duktionszweige ersessende «s)laiiwirtschast vor, beider die Staatsgewalt nahezuals allein bestiniineiider saktor fiiralle jeniaen Vjirtschaftssiiiiktioiien eingesetztwird,die bisher vom sreieii Voilleii derivirtsrhastendou Eiiiselpersvnen abhingen. Das Hiel, aufdieseBZeisearise-strebt wird.istdieSteigerung der Preise sur landioirtschaftliche Produkte. dieihrerseits wieder als eine Bis-caus- sekuiigsiirdieRentabilität der politischenLandwirtschaftailtspEs ist verständlich, daß sich aufseitenderstädtischeiiund industriellen die-

(2)

MOOOOOOOOOOOOOOMOOOOOOOOOOOOOOOOOMOOOOOOOOOWOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOO Verbraucher der landwirtschaftlicheii ErzeugnisseWiderstände gegen einesolchepreissteigernde Kartellierung derAgrarivirtschaft erheben.

Eswird daraufhingewiesen, daßeine Steigerung derlandwirtschaft- JichenPreisenotwendigerweise aucheineErhöhungder industriellen Produktionskvsten und damit einePreiserhähung für industrielle Produkte hervorrufen müsse,was geeignet wäre,denerhofftenRutzen derganzen Maßnahme fürdieLandwirtschaftillusorischzumachen.

Die polnische Regierung scheint allerdings aufdem Standpunkt zu stehen, daß sie gegebenenfalls starkgenug ist,einemißbxäiuchlithein- dustrielle Preissteigerung mit den«Mitteln ihrer staatlichenGewalt zuverhindern,iinsddaßweiter diezuerwartende Vermehrung des industriellen Absatzes tiniGefolge eines Anwachsensder ländlichen Kaufkraft) wohlschonvon sichaus dazubeitragen wird, daß sichdas industriellePreisiiiveau nichtübermäßig erhöht. Hierbeikann sich diepolnische RegierungzumTeilaufdieErfahrungen, diein anderen Ländern mitähnlichen Maßnahmen gemacht wurden, berufen. Be- achtlicher als dervon der Verbraiicherseite kommende Widerstand gegen dasRährstandgesetz istdieKritik, diean demGesetzentwurf derRegierungvon derLandwirtschaft selber geübtwird. Vondieser

Seite wirddieDurchführbarkeit einer Kartell,ierung

des landwirtschaftlichen Eriverbsstandes bes-

stritten. Denn dieTatsache,daßdieLandwirtschaft inzahllose Betriebe verschiedenster Größenklassenzerfällt,dieunter denver- schiedeiiartigstentechnischenund natürlichen Produktionsbedingungeii stehen, macht sowird gesagt jedekartellähnliche Zusammen- fassung von vornherein zu einembeunrnhigenden undunsicheren Experiment.

Wiedeinauchsei: Daß überhaupteinsolcherPlaninEriväguiig gezogen wird,zeigt, daßdiepolnischeRegierung entschlossen ist,in ihrerWirtschaftspolitik neue Wegezugehen:sie kehrt zuderEr- keiintnis,überdiesie sichallzu langehiiiweggesetzt hat, zurück, daß nämlichdie Landwirtschaft fiir Polen der wichtigste Wirtschaftszweig ist,von dessenWohlergehen das Gedeiheii auchdesindustriellen Oberbaues derpolitischen Volkswirtschaft ab- hängt; sie hataus dentrübenErfahrungen derletzten Jahre gelernt, daßeinStaat eineumsoerfolgreichereAußenhandelspolitikzutreiben vermag, jebreiter nnd festerder binnenländische Absatz- iiiarkt ist, aufden sichdiefürdenExportinFrage kommenden Erwerbszweige zustützen vermögen;undschließlichleitet sieinzu- iiehiiiendeinMaßedaspolnische Wirtschaftsleben insoz ial istisehe Bahnen, von demGedanken ausgehend, daß sichdasWollen und HandelndesEinzelnenden BedürfnissenderGesamtheit unter- und eiiivrdfieninuß—, wobei es sichallerdings fragt, obdiepolnische Regierung hierunter demEindruck derkatastrovhalen Rot,dersie sichgegeiiiibersieht,nichtdazuneigt.die private Initiative des Produzenten, aufderschließlich doch alleswirtschaftliche

Handelnberuht,allzusehrzubeschränken. .

Umdie politische Landwirtschaft wäre esiveseiits lichbesser bestellt, wenn sie im Auslande den Ab-

satz für ihre Erzeugnisse fände, um de·nsie sieh

schon seit langem bemüht. DieErfolge. diesie aufdiesem Gebiete,namentlichinderAusfuhrvon Vieh,Fleisch usw., erzielt hat, sind ihrindenletzten Jahren großenteilswieder verloren gegangen- Am schlimmstensteht es hier mit dem Export lebender

VOOOOOOOOOEOOOMOMOMOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOWOOOOWWMOOOOOOOOO Schweine, derfrühereinesehr wesentlicheRolle inderpolnischeit Handelsbilanz gespielt hat. Von den960000Schweinen, dieimJahre 1929 aus Polen ausgeführt wurden, sindimvergangenen Jahre nur noch91000 (d. s. nichteinmal 10v.H.)übrig geblieben. Polenhat diesen Ausfallseines Schweineexports, dervor allemindieEschechos slowakeiundnach Osterreich ging, durchdenExportvon Fleischwareir (vorallemnach England) auszugleichen versucht. Zunächstmitgroßem- Erfvtg. EshatindenletztenJahren eineeigeneFleischver- arbeitungsindustrie für den Export aufgebaut; inder besten Zeitsindhierljahrlichnahezu1Million SchweinezuBacons (Spekkseike«)VexekbelkekWerden;und imvorletzten Jahre habendie Barons imGdingenerHafenals·Massenexportgut (mit fast52 000 Tonnen) meiigenmäßig hinter Kohleund Zuckeran dritter Stelle gestanden.Schon seit1931abergingdieBacvnausfuhr nach England ziiruck,dadieses seineeigene einschlagigeIndustrie stärker auszubauen undsich mehrundmehraufdieBelieferungdurch seine Dominivns undKolonien umzustellen begann. Sieist heutegegenüber1931fast nmdieHälfte gesunken.Ähnlich istesPolen mitderAiusfuhrseiner anderenFleischprodukte ergangen. Der »Bei-band der pol-

nischeii Räucherwarenerzeuger und -ex vrteure««,

derimJahre 1930gegründet wurde, hat-im Jahre 1931fast tyeMill.

KilogrammPökel- undRäucherwaren,imoergangenen Jahre nur

nochknapp650000 Kilogrammausführenkönnen. Die polnische Fleischverarbeitungsindustrie hat große Aiistrengungen gemacht,um durch kluge AnpassungandieWünschederausländischen Käuferund durch stetigeVerbesserung derQualität diewachsenden Schwierig- ke-iten,diesichdeinExport entgegen-stellten,zuüberwinden. Esist ihr jedochnur teilweise gelungen,mitihrenErzeugnissendiehemsmenden Zollschrankenderanderen Länder zuüiberspringenAber man findet dochinRußlaiidundEngland,inBelgien undFrankreich inden VereiiiigtenStaaten undösterreich, selbstinEhina,Britisch-Indien

undAfrikaSchinkeiiundGänseleberpastetem KonservenundRäncher- waren, »Wiener«und,,Frankfurter Würstchen«ausPolen, Beweise dafür,wiePolen bestrebtists durchdieVeredelung seinerlandwirt- schaftlichenProdukte seinertief daniederliegenden Agrarwirtschaft

neuen Ateniraum zuverschaffen.

WennPolenWert darauflegt, mitDentschla ndendlichwieder ineinen geordneten Warenaustausch ziikommen,so geschiehtdas iiicht zuletztauchinderHoffnung,dortfür seine landwirtschaftlichen Erzeugnisseeinen verstärkteiiund besonders lohiieiiden Absatz zii finden. Allerdingsistman sich aurhinPolenimklarendarüber, daß aneine Wiederaufnahme etwa desimRauscher-Abkoiiinien von 1930 vorgesehenen Schiveinekvntingents von 200000 (bez. 250000) Stück heutenichtmehrgedachtwerden kann. Aber man hofftimsmerhin, daß Polen füreineReihevon Produkten seinerLandwirtschaftKon- tiiigente erhalten wird, durchdiedieEinbußen auf anderen Asuslandss märktensich wenigstensteilweisewerden ausgleichenlassen. Esver-, steht sich abervon selbst, daß Deutschland,dasselbereinedurchdas liberalistische Wirtschaftssystem zugrunde gerichtete Landwirtschaft wieder aufbauenmußunddasaus wirtschaftlichenwieaus bevölke- rungspvlitischen Gründen eine wesentliche Verbreiterung seiner heimische-iErnährungsgrundlage anstrebt, nicht die Möglichkeit hak- den Polen hinsichtlichihres agrarisrhen Exports besonders große

Zugestänidnissezumachen. Dr.Kredel.

MajorDerüberrageiide EinflußGttleysLeRunds.PlandesalsUnterhändlereinerüberausNeutralisierung Ghertchlesiens.

gewandteii französischenGeiierals undVorsitzendenderInteralliierteii Kommissionfür0berschlesien,ist allgemein bekannt. Einen einzigen ebeiibürtigeii Gegenspieler fandLe Rond unter deiiBeamtenderInter- alliierlen Kommissionindemenglische nMaso rund euthe -

ner Kieiskontrolleur Majvr OttieiJ, einemReffendes

damaligen Premiermiiiislers LloudGeorge, der seinezuverlässigeii Iiiforinationeii überOber-schlossendamals durchOttley aus ersterund

bisterHandbezog. I

Das erstemal kam ichetwa Ende Mai 1920 initMaior Oltleu zusammen,ais ervon IiiiralsVertreter einer Oderschlesier-0,rgaiii- sationVorschläge fürdieErnennung eines päpstlichen Bevollmäch- tigten fürdasAbstimmungsgebiet,dereingebürtiger Oberschlesier sein sollte.verlangte. Von poliiischerSeite wurde Prälat Kapitzas Cichan.vom Bund derOberschlesierStudieiirat Durgnak-

Beuthen benannt. Da der Verband heiiiiattreuer Oberschlesier aufeine be- stimmtePerson sich nichteinigenkonnte,wurde schließlicheinitalie- iiischer Legat in der Person des jetzigenPapstes, Ruiitius Achi l leRatt i, bestimmt,den späterMonsi gnore O gno Se rraablüsteDadamals Frankreich keineVertretung beimPäpst- licheii Stuhlunterhielt. ivurdedieRegelungdieserAngelegenheitEng- laiid überlassenundhier mitder Erkundung von Vorschlägeii der EngländerMaior Ottleiibetraut.

Diesenur flüchtige Bekanntschaft mitdeininteressanten Manne, derderdeutsch-obersrhlesischen Sache sieh stets un partei is cl)und gerecht annahm nndzii deinman deshalbVertrauen habenkonnte, solltebald darauf tkiirzvor meinem Eintritt indiePressestelle des deutschenPlebiszitkoniniissariats) einewesentliche Vertiefung erfahren.

Eswar am 12.Juni 1920vormittags, alsmich OttleuaufderBahn-—

hoff-raßeiiIVeiitheii anhieltundmichiiiseineTBohiiniigbat,diesich neben demLandratsamte befand. Hierzeigteermirzuerstbeieiner TasseCee eineAnzahlPl)otos,-die ihnals Cruppenkoiiiinaiideiir in derrl)einiscl)en.Besatzimgszonedarstellten. Dann rückte erallmählich siitdemwahren Grunde seinerEinladung herans:. Er wünschte,

sichmit einer Anzahl maßqebender oberschlesisrher

Persöiilichkeiiten aus Politik nnd Wiirtschafk die ich ihmbenennen sollte,über bestimmte Reutralisierungs- p l änezu uiiterhal teii··Ottleglag sehrvieldaran,möglichst restlosdieStimmungübereinen neutral isierte nobe rs chle-

sischen Industrie- und Kohlen-,;P11ffe1·lk00t« zuer- sorsrheiiundkenneiizuleriien.Diebevorstehende-, für Septemberbereits angesetzteKonferenzinSpasolltedieservoii England propagierten

"-!Teutralisation Oberschlesiens greifbareGestaltgeben- Die Beweggründe für dies-en PlOU- denOttlexlkurz daraufauchdemEhefredakteur der»OstdeUkski)«V"Morgenpost«,Frie- drichErück,mitteilte, waren inerst-erLinie komme rz iel ler

Ratnr und voin Vorteil Ellglallds diktiert. Iin

Hintergrunde spuktederBvls cheIviite«lkl)l· erk.Englandskoni- nierziellesInteressewar damals aufdieAusbeutuiigvon Eisen-und Erzlagern in denvoii RußlandabgegebenenGebietengerichtet.Diese Eisenförderung sollte itiineutralisierten IndustriesOberschlesieiiziir Feinfabrikativn verarbeitet werden; «

de r obe rs chlesIf kl)e u Schweriiidustrie sollte also-eine Feiniiidustrie an-

gegliedert, notfalls die drhwerindustrie in eine

sein- bz«io.Verarbeituiigsiiidiistrie umgewandelt ioerde. i.i.Dasdachtensichdieinteressierten englischen Kreise einfach iiiderWeise,daßdieaus dembesetzten ivestdeutschen Gebiet ans- gewieseiieii oder ausgeivaiiderteii Facharbeiter inOberskblesienznr Begründungdieserseinilldllstkieangesiedelt werden sollten.Einwen- dungeii,daß durcheinesolche Rentralisation Oberschlesienzneinein Cudust 1·i2-Kolonialland Englands degradiert würde, versuchteOttlegmitderBolscheivistengefal)r,vor allemabermitdem zweifelhaften SchicksalOberschlesiensund seinerRettung vor Polen zuparalisieren. Im übrigen sollte der iieutralisierte obersrhlesische ,,Fi«eistaat"nnrein Blai:c o-VIecl) selfür Deiitschland anf längere oder kürzere Sicht sein, den Deutschland später beigeänderterKonstellation —— wieder einliisen könnte.

Vor allem aber sollte durch die Reutralisierung

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