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Ostland : Wochenschrift für den gesamten Osten, Jg. 15, 1934, Nr 46.

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Academic year: 2022

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Gjtland

Wochenschristfär den gesamten Osten

Mitbegründer: Dr.FranzLüdtke. VerlagBund Deutscher Osten E.V., Berlin W30.

Erscheintwöchentl.einmal. Bezug:DurchdiePostvierteljährlich1.50M. Einzelnuninier 20Pf.und5Pi.Postgebühr.

Anzeigenpreis: Für jedenMillimeter Höheder 4gespaltenen Zeile45Pf.

Nr.46.-

Inhalt: S.541:AufderSuchenachdein-Ausgleich.—- 542:«Polesiendiepo ilfudstisystemunddieOpposition. S.546:Polen undderNigaerPakt. S

Liven inLettlaiid. S.550:Biirokratische Volkstumgbestiminung inEstland.—-Litauijche311stände.—S.551:DieEstläiidi Berlin, 16. November 1934.

l15.Jahrg.

lnischeAufgabe. :-S.543:DieEntwicklung derDeutschenjin-Polen—-S.545:Das 547DagdeutscheSchiller-Gyinnasiuin in

Polen. Ostlaiid-Sll3oche. S. ·549:Die s)-Deutsche Volksnationale Vereinigung. S.552:Dieoberfchlesischen (l3reiizbüchcreien.—-Bücher-.

Auf der Suche nach dem Ausgleich.

Esscheint, daszdieBarthousche Ostpolitik doch nicht so gradlinig fortgesetzt werdenkann,wieesvon Laval ursprünglich beabsichtigtwar undwiees diemaszgebenden Kreise,vor alleminbezugau Sowjet- ruleand auch heutenoch wünschen. Die französische ufzen-

positik hat unter den inneren Schwierigkeiten zu

leiden. Die von der zurückgetretenen Regierung Doumergue für einige Zeitüberbrückten parteipolitischenGegensätze haben sich,wiedie Pariser Deiiionstrationen amWiaffenstillstandstagegezeigt haben,wieder verschärft. Die RegierungFlandin bietet vorerstnoch keineGewähr für die Stabilität der innerpolitischenLage. Eine starkeRegierung aber ist auch für einenbisandieZähne bewaffneten Staat, dereine aktive Auszenpolitik machen will, nichtzuentbehren. Laval hatz.Z.

nicht die politische Stofzkrafthinter sich,dieseinen Amtsvorgängerin Stand gesetzt hatte,seine weitausgreifenden Paktpläneindieeuro- päische Debatte zuwerfen, dieAnnäherunganItalien unddenAb- schluszeinesBündnissesmitderSowjetunionzubetreiben.

Sicherlichstehtdas Bündnis mit Moskau fürFrankreich auch heute nochimVordergrund desInteresses. AberaufderGegen- seite hatman inletzterZeitnichtmehrdasselbeInteresse gemerkt.

DieAuszenpolitik Litwinows hatte von vornherein ineinigen ein- flufzreichen KreisenderKommunistischenPartei wenig Anerkennungge-

funden. Die iderstande gegen den »französischen

Kurs« nnd die Vsölkerbundspolitiik haben sich im Kre mlverstärkt;undesgehen Gerüchteum,dasz Litwinow bald zurücktretenwerde. EinWechselimMoskiauer Auszenkommissariataber würdevoraussichtlicheinenaufzenpolitischen Kurswechsel Sowjetruszlands bedeuten. Frankreich wurde unter solchenBedingungenwahrscheinlich einenseiner hauptsächlichstenErümpfe,dieesseit Barthou gegen das widerspenstige Polenauszuspielenpflegte,verlieren. Unddieauszens politische Stellung Polenskonntesichdabeinur zuihrem Vorteile ver- ändern.Eshandelt sich hierbei—- wiegesagt nur umKombinationen.

Wenn Litwinow bleibt und wenn sichdiePosition derfranzösischen RegierungdenParteien gegenüber befestigt, istmiteiner Fortsetzung desalten Varthoukurses zurechnen-

Auffälligistder Eifer,denPolen inletzterZeitandenTag

legt- Um das politische Zusanimenspiel mit West-

europa»nicht zu verlieren. Von polnischer Seite istimmer wieder dieEntschlossenheit,am französischen Bündnis festzuhalten, herausgestelltworden, ohne daszman freilichdieVorbehalte,die zu dem Ostpaktplanegemachtwurden, preiszugeben gedenkt.Vor einigerZeit wurde Ravzynskh einer derbefähigsten DiplomatenPolens, zum Botschafterin«Londonernannt. Setzt wurdediepolnische Offentlichkeit durchdie Mitteilung der ,,Pa»t«überrascht, dasz Raczgnskineben seinem Botsch-Oft« Po steninLondon auch noch seinen bisherigen

Posten als polnischer Vevollmächtigter beim

Vö lke rbundweiterbekleidet. Diese doppeltediplomatische Mission ist wohl sozuverstehen, dasz RaczgnskidieSte llungeines pol-

nischen Ssonderbeauftragten für Westeurop«a, also

eineähnlich bevorzugtediplomatische Stellungeinnimmt,wiesie s. Z.

einmal derStaatspräsidentundMusikerPaderewski einnahm,der in denersten JahrennachdeinKriegePolensowohlbeimBotschafterratin Paris wieinGenfbeimVölkerbunde vertrat.

EinigesAufsehen hat aucheinanderes Ereigniserregt: General Gorecki, der Führer der polnischen Kriegsteil- nehme rve rb ände, hat am 8.Rovember in Paris zahlreiche Vertreter der französischen Kriegsteilnehmerorganisationen empfangen unddiesen einlängereDenk chrift über die polnische Aufzenpolitik überreicht. Gorecki hat dabei erklärt,dasz

zwischen Polen und Frankreich nichts vorgefallen

sei, was nicht wieder gutgemacht werden könnte. Es

beständennur einige kleine Mißverständnisse zwischen

denbeiden verbündeten Staaten. Erkönneseinen fran-

zosischenKameradenversichern, dasz sie im Ernstfall auf Polenrechnen konnten. Die·geographischen, historischen und poli- tisch enBedi ngunge n,unter denens. Z.daspolnisch-französische Bundniszustande gekommensei, seien auch heute noch unver- and ert vorhande n. Rur insofern habe sichdieLage geändert, alsPolen heute kein Staat mehr sei,der sichwie ein Vasall behandeln lasse. Zweifellos hatGorecki beidieser politischen Aktion,dieeineWiederannäherung Polensan Frankreich auf«demWegeüberdieehemaligen Frontsoldaten versucht,mit VZissemwenn nichtimAufträgederWarsrhauerRegierung gehandelt.

.Es isthierimmer wieder festgestellt worden,v dasz Polenniemals dieAbsichtgehabthat,sichmitFrankreichvölligzuüberwerfenund das franzosische Bündnis irgendeiner anderen politischen Orientierung zuopfern. Wenn Polen sich geradejetztumdieBeilegungdervor- handenenGegensätzezuFrankreich bemüht, so mögen hierfür zwei Umstande maszgebend sein. Erstensist Frankreich wegen seiner

inneren Zwistigkeiten und wegen der Unsicherheit seinesrussischen

Partnersaufzenpolitisch nicht ganz auf der Höhe, also vielleichtzueinemEingehen aufdiepolnischen Forderungen bereit. Und dannspielen bei Polenwohl auch gewisse wirtschaftliche Rück- sichten mit. DiefinanzielleLagedes polnischenStaates istalles andere alsrosig.DieWarschauer Börse hatdas

optimiszischeExpose

desFinanzministersZawadzki durchausnicht bestätigt. ieKurse

der polnischen Staats- und Kommunalpapiere sind

geradein letzterZeitganz erheblichgefallen. Eswird sich schwer feststellen lassen,obessich hierumeinBörsenmianöver handelt,dasvon Finanzkreiisen inszeniertworden ist,diePolen wsieder—- imfranzö- sischenSinne ,,zur Vernunft bringen« wollen. Die Regierungs- blätter nehmenan,daszessichbeidenKursverlusten nur umvorüber- gehendeErscheinungen handelt. Esistaber anzunehmen, dasz dieses Ereignismitdazu beitragen wird,Polen zueinerweicherenHaltung denStaaten gegenüberzuveranlassen,mitderen Kapitalmachtesals kreditbedürftiger Schuldnerzurechnengezwungen ist.

Rach deinGesagtengehtsowohl auf polnischerwieauf franzö- sischerSeite dieTendenzaugenblicklich dahin,wieder denfastver- lorenen Anschluszaneinander zusuchen.Freilich ivird sich, falls diese Bemühungen erfolgreich sein sollten, das polnisch-französische Verhältnis auf anderen

Voraussetzungen, als sie bis zum Ausdruch des

Konfliktes bestanden haben, aufbauen müssen. Polen hatkeinen Grund dazu, sich wiederin dieAbhängigkeitvon derPariser Diplomatiezubegeben.Eshat auch keinenAnlafz, sich mit so allgemein gehaltenenVersicherungeiiderHochachtungvorseinerGrofzmachtstellung zubegnügen,mitdenens. Z. auchschon Barthou nicht mehr gekargt hat. Obundauf welcher BasiseszueinerBeilegungderGegensätze zwischen WarschauundParis kommenwird,daswirdsichin derOst- paktfrage erweisen. Polen hat hierseine Vorbehalte ge- macht, aufdieesnicht verzichten kann,wenn essich nicht wieder dem französischen Vorherrschaftswillen ausliefern will. Eskannnichteinein Paktsystem beitreten,indemesdieGarantie für die Sicherheiteines Staates zuübernehmen hat,mitdemes gemeintist Litauen nochnichteinmal innormalen diplomatischenBeziehungen stehtund dergegen dieUnverletzlichkeitderpolnischen Grenzen unausgesetztmit aller Offenheit agitiert. Eskannsichweiter nichtdamiteinverstanden

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erklären, dasz die Tsche choslowakei ineinenPakt aufgenommen wird,zu«dem sie ihrer geographischen Lage nach nicht gehörtund derPolen dazu verpflichten würde, diesem unangenehmenNachbarn dieSicher- heit desBesitzesvon Gebieten zugarantieren, auf diedas befreundete Ungarn diskutable Ansprücheerhebt. Weiter kann Polen kein Interessedaran haben, dasz durchdenPakt sein Verhältnis zu Deutschland wieder getrübt wird, dessen Normalisierung der wichtigste Erfolg seiner bisherigenselbständigenAufzenpolitik ist. Und schlieszlich musz Polen esablehnen, sich durch einenPakt zumEin- satz seiner militärischen Kräfte inFällen verpflichtenzu lassen,andenenesnicht unmittelbar interessiert ist.Ein Verzicht

aufdieseVorbehalte würde eine Kapitalation vor

Frankreich bedeuten. Auf der andern Seite aber

würde ein Eingehen auf diese Vorbehalte für

Frankreich einen Ver icht auf den alten Führungs-

anspruch gegenüber Polenbedeuten. Nachpolnischer

Auffassung handeltes sich beidemgegenwärtigen Gegensatz zwischen arschauundParis nur um eine Vertrauenskrise. Nach französischer Auffassungaber liegt hier ein diplomatischer

Machtkampf unter Verbündeten vor. Polen meint.

Frankreich müsse auchzu demselbständig gewordenenBerbündeten Vertrauen haben. Frankreichabermeint, PolenmüsseDsichr.Ffsugensre e.l

Polesien die polnische Aufgabe.

Polesien ist der dünnst besiedelte Landesteil Polens undzugleich dieWojewodschaft despolnischen Staates, dienachdem Ausweis derVolkszählungvon 1931de nge ringste npolnispsche n Be völkeru ngsa nteil besitzt. In den Kreisen Drohiczyn, Kamien KoszgrskiundKobrgngibtes nur 7,1.7,0und 8,7v.H.

Polen; inkeinem anderen Kreise aufzerBrestsLitowsk steigtder polnische Bevöllkerungsanteilhöherals 10,15osder16v.H. Weite Landstrecken sind ödland,von Sümpfen bedeckt. Ein-esystematische undgrofzzügigeKolonisierung des riesigen Sumpfgebietes,das überdie polnischen Wojewodschaftsgrenzen in die Nachbarwojewodschaften WoslhgnienundNowogrodek hineinresicht, hatesbisherkaumgegeben.

Polesien, d. h. Waldland, reicht als geographische Ein- beit- imWeiten zwischen Breit-eitowsk undWiodawa bisanden Bug, auf dessen westlsicher Seite essindensumpfigenNiederungen der ijewodschaft« Lublin in Richtung auf Sokolow, Lukkvw Und Eholmseine Fortsetzungfindet. ImSüdenwird dieLandschaft Pole- sienetwa von derLinieWlodowa am Bug Kowel —- Niowogrods WolgnskundimNorden etwavonderLinieVrestamBug-Kossowo-—

Sluzk—Nogaczewam Djneprbegrenzt. Nach Norden undSüdenreicht PolesiendurchmehrereFlufztäler in die anders gearteten Landschaften des weifzrussischen Höhenzuges bzw.der podolischenPlatte hinein.

Mit lseinerschmsalsten Seite lehntes sichan denBugundesweitet sichvon hieraus nach Osten. In ihrer gröfzten Längenausdehnung

«(Bug—Dnjepr) erstreckt sich die polesische Landschaftüber 450 Km.

Davon gehörtetwa dieHälftederStrecke zuPolen,dieandere zur vajetunion. Im Meridian von Pinsk,derHauptstadt desSumpf- gebietes; ist die Landschaft Polesienetwa230Km.breit.

Das Land stellteine breite, schüsselartige Vertie- fungdar, deren tiefste oft-westlich verlaufende FurchederPripet ist.dervon zahlreichen gröszerenundkleineren Wasseradern gespeist wird. Polesien ist das-größte Sumpfgebiet Europas.

Etwa zugleich-en Teileni wirdesvon nasse-r Waldwildnis, von ungang- baren Stümperundfaulen Gewässernoder produktiven Lasndstrecken gebildet. Dieise letzterensinid meist Wiesen,Weiden oder Wald, da-

gegen nur selten sbeackertes Lan-d. Dierelativen Höhen-

unterschiede sind gering, bis20oderhöchstens50Meter. Die FlüsseundGewässer schleichen träge dahin; das Land istmit einer Menge kleiner Seen und Tümpel durchsetzt, den Nesten des einstaus den Schmelzwasserndes zurückgehenden Eises entstandenen Inlandsees, dersich heute, versumpft undversandet,alsdieLandschiaft Polesien darstellt.

Die Ursache für das Fortbestehen des Sumpf-

charakters der Landschaft ist darin zusuchen. dafzimNorden unsd Süden des Einzugsgebietes.der polesischen FlüsseSchnee- schmelz- und Ssommerregenperioden zeitlichnichtzu- sammenfallenund alljährlich vier Hochwasserperiosden einzutreten pflegen.DieFlusztälersindbei dem äuszert geringen Gefälle und bei ihrem völlig wilden Zustand nicht imstande, die grofzen Wassermsengen rechtzeitig abzuleiten. Diese überschwemmendaherfür Wochen»undMonate das umliegendeLand und bilden grofzezu-«

sammenhängendeSeen. Amausgedehntesten ist dasüberschwemmungss gebiet in· derGegen-dvon Pinsk, wo Zasiolda,Pripet, Pina und Stgr fächerförmigzusammenfliefzen Ehedann durchSonne, Wind undAibflufzdieAustrocknung deseinenHochwassers vollendet ist. setzt schondasnächsteHochwasserein. DiePripetsenke selbst istver-

haltnismafzig niederschlagsarm. Die Versumpfung der polesischen Landschaftist wesentlich topographischbedingt,anders als z.B.die dergrofzen Moore Nordwestdeutschlands,dieihrBestehenin erster Linie klimatischen Umständen verdanken.

Im WestenundNorden Polesiens herrschenTo rfmoo reund

Wald»vor. Nach Süden und-Ostennehmen waldlose. mit«

Gestrüpp bewachsene Sumpfwsiesen zu. GrofzeStrecken sindganz ungangbares Weichla·nd, so die Gebiete zwischen demoberenPripet aufdereinen, Muchawiec, KönigskanalundPina aufder anderenSeite,so ferner dsie offenenSünipfe am unteren Gorgn undzwischen Zasiolda,Szczaraund Slutsch. In unzähligen Lachen stehtdort dasWasserinWald,Bruchund Moor. Neben hochstämmigemSumpfwald,deraus KiefernundBirken besteht, findet sich niedrigerunddichtererVrukhwald von buischigem unregelmäßigeni Wuchs. DieLuft istvon Feuchtigkeitdunstigundschwer.Sumpf- fiebe rgefährden LebenundGesundheitderMenschen. ImSommer macht dieMü clce np lagedenAufenthalt zurQual. Diespär-

lichen Siedlungen der Menschen sindrückständigundärm-

lich, strichweise überdasLandverteilt. Sieschliefzeiisich de mhö her gelegenen, nicht so- sehr vom Wasser heimgesuchten L andstreifenan. TrotzderdünnenBesiesdlung ist Pole-sien»in den besondersnassen Jahren einlandwirtschaftliches Zuschuszgebiet.Nicht seltentritt iin denverkehrsferneren SiiedlungenNahrungsmangel ein, dersichinbesonders schlimmen ZsahrenzuwirklicherHungersnot stei- gert. DieHauptbeskhäjtigungderkulturell nochweit«zurücksteheniden, durchweg armen Bevölkerungbestehtin Wiese n wirts chaft,

Holzarbeit, Holzflöszerei und Fischerei.

Diepolesische Landschaft ist noch heute ein kaum bewäl- tsi g te sVe rkehrspr oblem. Von dengrofzen Verkehrsstrafzen wirdsieumgangen. DieVerkehrswegePolesiens folgenmitVorliebe densandigen Erhebungen,diesichvon dennördlichundsüdlichan- grenzendenHöhenriickenindas Sumpflansds hineinziehen odersich wie flache Insselnisndessen Mitte erheben. EssinddiesAnschwemmungen derFlüsseoderWindverwehungen, diesich20bis30Meter überdas schweroderüberhaupt nicht verkehrsgeeignete Weichlansd erhebenund z. T.von einerdünnenHumusschicht bedeckt jin-d. Solche höherliegende, für SiedlungundVerkehrbesser geeignete Halbinseln, die sichvon den Nänden herindasSumpfgebietdesPripet hineinerstrecken, sindz. B.

die Hügellandschaft von Zagorodje, das ,,Gartenland«

zwischen ZasioldaundKönigskanal,an dessenSüdostspitze Pinsk am Pripet liegt,weiter die-von Norden vorragende Landszunge, aufder Varanowitschi undSiniawka liegen.Im Südenerstreckt sich einsolcher Sandwulstvon Luboml über Kowel am linken Stochosdufer entlang bis nahe an den Pripet heran.

Ammittleren Stgr hebt sich einekleinere Vodenschwellung hervor undvon Klewosn aus begleitet eine Kette flacher Erhebungen den

Lauf des Gorgn bis Turow am Pripet. Der Zugder

HalbinselnundInseln,die sich einigeMeter hoch überdasverkehrs- undsiedlsungsfeindliche Weichland erheben, läszt sich sehr leicht auf jeder Landkarte Polesiens ablesen.Denn dieindiepolesischeLandschaft vorstoszendenundsie sdurchquerenden Eisenbahnlinienfolgenin jedemFallediesenflachen, sandigen Bodenwellen: Die Linie von VrestamBug iüberPinsknachHomel in Nuszland,idieSumpfquerbahn von VaranowitsrhiüberLuniniec amPripetnachNownv inWolhynien, undschlieszlichdiebeiden Linien, dievon Kowel inWolhynienaus- gehenundvon denen dieeinenach-Norden übe-rdenPripet andie BahnBug-Pinsk. dieandere nach Osten über SarnyainSlutsch nach Kiewam Dnjeprführt.

Polesien ist fürPolenein im wesentlichen noch un-

gelöstes Kolonisations- und Wirtschaftsproblem.

Dieses Problemhatdiepolnische Offentlikhkeit zwar schonhäufig beschaftigt.Aber zueiner wirklichgrofzzügigen Inangriffnahme der Meliorationdes Sumpfgebietes istes·bisher nochnichtgekommen.

Esfehltsindem ikapitalarmen Polen an dennotwendigen Mitteln.

Undsoweit sie vorhanden sind, hatman bisher andere Aufgaben für vordringlichergehalten. AuchhateinePolitik. die wesentlichen nachWesten,gegen Deutschland, gerichtetwar. keingenugendes Inter- esse für ein solches,-Mittel undMenschenbindendesKolonisationswerk imOistenaufzubringen vermocht. Schlieleich siehtman inPolen in

»den weiten Sumpfgebieten einen natürlichenstrategischenSchutzgegen denöstlichenNachbarn, einennatürlichenSchutz,denman nichtgekn- missen möchte. Trotzdembleibtdie TrockenlegungundKultivierung der polesischen Ssümpfe fiir Polen eineNotwendigkeit. Polesien ist fürPolen dasselbe,-was diepvntinischen Sümpfe für Italien sind: diegrofzeAufgabe.an deren Bewältigung der Staat und dasVolik ihrekolonisatorischeKraft zuerweisenhaben.

Nicht iindenWestgebietemwoschlieleichdasErbeder jahrhunderte- langenArbeit eines ·anderen Volkes nur übernommen undfortent- wickeltzuwerden brauchtsondernineinerWildnis, wie Polesien,wo nur dieeigeneFähigkeit entscheidet, hat Polen seineBewährungs- probe abzulegen.

Interessantistindiesem ZusammenhangeeinProjekt, überdasdsas Wilnaer ,,Slowo« vor einigerZeiteinmal berichtete: Die pol- nischen Zud enhabenInteressefürdaspolesische Land-. Bereits imZahre1932sei aufeiner Besprechung jüdischer Kreise in Warschau derPlan»gefafztworden, 200 000 jüdische Familien aus den Stadten aufs Lan-d zu verpflanzen und sie nach Möglichkeit in einem geschlossenen Siedlungs- gebiet, eben in Polesien, anzusetzen. Die an dieser Besprechung beteiligten jüdischen Kreise sollen sich bereiterklärthaben.

dieMelioration des Gebietes zufinanzieren, sofern sich der

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