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Wochenschristfür den gesamten OstenMitbegründer: Dr.FranzLitdtke. Verlag Bund Deutscher OstenE.V., Berlin W30.
Erscheint wöchentl.einmal. Bezug:DurchdiePostvierteljährliiti1.50M. Einzelnummer 20Pf.und5Pf.Postgebühr.
Anzeigenpreig: FürjedenMillimeter Hoheder4gespaltenen Zeile45Pf.
Nr.47.
l Berlin, 23.November 1934.
Inhalt: S·553:KampfumUngarng RevisiongpolititXS.554:Danzig istnationalsozkialistischJS.555: Dielitauischen ,,5nilturträger«. J S.556: und Pressewesen derUtrainer inPolen. ,S.5:i8:
SchuleninPolen. — WievielZlnalphabetengibtDerrein Polen? ,S.
Streit imVerband DeutscherKatholien.— Jungdcutscher Parteitag inPosen. -S.
560zMassenproduktion von Gesetzen.— OstlniidsWoche.J S.562:DieFluchtArtur SirkIJ 559: Schicksae deutscher e:-.363:DerFreindenverkehr indenschlesischen Bädern. tS.ötitxSippenforschnng imOsten.— Bücher.
Kampf um Ungarns Revisionsvolitit.
Seit demAlarseiller Attentat stehtUngarnimBre n npu nk·t der europäischen Politik. Esist nicht so sehrdieAufregung überdasauf französischemBoden verübteVerbrechen,diedieeuropä- ischenKabinette beschäftigt, sondern es handelt si chdarum, ob Ungarn noch weiterhin seine Greiizrevisions-
s-orderungen aufrechterhalten kann oder ob es
gezwungen sein wird, auf seine Revisionspolitik zuverzichte n. Diefranzösisch-tschechischePropaganda hatesver- standen,derdurchMarseille ausgelösten BewegungimGetriebe der grofzen Politikdiese für Ungarnrecht unangenehmeRichtungzugeben.
SiehatUngarnalsdenHauptschuldigenam Königsmord hingestelltund damitzugleichdieendgültige Riederwerfungdesungarischen Revisioiiis- mus als die Aufgabebezeichnet,diedurch FrankreichunddieKleine Entente jetztinallererster Liniegelöst werden müsse.
In Budapestsahman diese Entwicklung sofort richtigvoraus. Des- halbtrat Gömbös geradeindenunruhigsteii Tagenseine War-—
schauer Reise an, inderHoffnung.beidembefreundetenPolen indenzuerwartenden auszenpolitischenStürmen einen Rückhalt zu finden. Undeinige Zeitspäter fuhrernachRom. Das Thema,das imMittelpunkt dieser Reisenstand,war dieungarische Revisionspolitik.
fürdieeseinen neuen Freundzugewinnenbzw. einenaltenzuhalten galt. Siidslawien unddie Tschechei sind diebeiden Staaten, dieangesichtsder ungarischenRevisionspolitik am stärkstenan der Riederhaltung des Magnarentums interessiertsind. Gegen den nördlichen Gegner sucht Ungarn sichdurch eine An- näherung an die Polenuud gegen den südlichen durch ein Zusammengehemmit den Italienern zu sichern.
ObGömbösinWarschauseinerzeitentsprechendeZusicherungen erhalten hat.ist nichtbekannt. Diepolnische Oppositionspresse glaubtedasver- neinen zukönnen;jedenfallsstelltesie seinerzeitmiteinemGefühl sicht- licherErleichterung fest, daszbei»deinBesuchdesungarischenMinister- präsidenten nichtsvorgefallensei,was diefranzösische Kritik unddas lichechische Misztrauen hatteheraiisfordern oderrechtfertigenkönnen.
AuchItalien hatesoffensichtlichvermieden, aufdieFragederunga- rischenRevisionspolitikeineeindeutigeAntwort zugeben.
FürItalien istdasunter dengegenwärtigen Verhältnisseneine
ziemlich peinliche Frage. Denn wenn es sich mitFrankreich verständigen will,dann muszes sich auch mitdenStaaten derKleinen Entente besserstellen.»Das kannesaber nur dann,wenn esaufhört, dieungarischenBemuhungenum eineRevisionderterritorialen Be- stimmungendesDiktates von Trianon zuunterstützen. Tutesdasaber, dann läuftesGefahr, UngarnalsBundesgenossenseiner Doiiaupolitik zuverlieren. Hindert Italienjedoch seine Einstellungzur slowakischen iindkroatischen Frage.diesurdieungarischeAuszenpolitikeineKardinal- srageist, nich t, so istwiederum aneinenErfolgderBemühungenum eineAnnäheriiiiganFrankreich undum eineVerständigungmitder Kleinen Entente schwerlichziidenken. Italien wirdversuchen.eineend- gültigenndklare Entscheidung fürodergegen dieungarische Revisions- politiknach Möglichkeitzuvermeiden.
Bel gradwilldencZiiarseiller Königsmordvor denBö l ke r- bund bringen. Das kannItalien nicht angenehmsein.Dennessteht- zweifellos fest.dafzItalien die serbenfeiiidliche Be-
wegung der kroatischen Emigration unterstützt hat,
undes liegt aufderHand.dasz.falls Ungarn dasselbegetan haben sollte.dietreibende Kraft hierbeiwenigerdasschwache Budapestals nurdasiiiiperialistischeRom gewesen seinkann. A be rauch Frank-
reich sieht sich durch das scharfe Vorgehen seines
siidslaivischen Bundesgenossen in die Enge ge-
trieben Esbefindetsichbeidieser Angelegenheit ineinerähnlich ziriespaltigenLagewiesein italienischer Nachbar Entweder muszes
die·Belgi-aderPolitik unterstützen,um denZusammenhangmit der KleinenEntente,dersichinletzter Zeitwieder etwas gefestigt hat, nicht zHiverlieren; danngefahrdetesaber denErfolg seines Planes, Italien surseineuropaischesSystemzugewinnen. Oder es muszmitItalien gehen;danngibt ·es aber dieTrümpfe seiner Donaupolitik aus der Hand.Der·St»eindesAnstofzes auf dem Wege von Rom
nachParis ist di»eungarische Revisionspolitik.
Paris hatsich dafurentschieden,dieungarnfeindlicheAktion der Kleinen Entente zuunterstutzeii.Das alteBundesverhältnis zuPrag.
BelgradundBiikarestscheint ihm mehrwert zuseinalsdie platonische FreundschaftItaliens,diebisherüberunverbindliche Ministerredenkaum hinausgelangt ist. DerSpatzinderHand ist ihm lieberalsdieTaube aufdemDachzRachdemselben Grundsatz scheint auchItalien handeln zuuwollen. D·ie»RomreiseSch us chni g gshathiereinegewisse Klarungderitalienischen Stellungnahme gebracht:dei·Dreie rpak t
R«om-Wien.-Bu»dapestwird verstärkt. Dasschlieszt jedoch keineswegsein italienisches Zurückweichenin derFragederungarischen Revisionspolitik aus. Die Haltung Roms in dieser für Ungarn entscheidenden Frage istnach wie vor un- durchsi chtig geb l iebe n.Romhatjedenfallsnichts unternommen.
was ihmdenRückzugaufdiefranzösische Linieabschiieidenwürde.
Ungarn mufzvom DucedenEindruck haben,daszereindoppeltesSpiel treibt.Die krasse Schivenkung diederitalienische Regierungschef in seinem VerhältniszuDeutschland vollzogen hat.dessen Revisionspolitik er14Jahrehindurch— freilich nichtinselbstloser Absicht— gefördert hatte.kannnicht geeignet sein,dieungarischen ZweifelaiiderZuver- lassigkeit derrömischen Politik zuzerstreuen. Zum iniiidesten ist Rom heute ein Fels, der nicht mehr festgenug ist,um
auf ihn allein die Hoffnungen der ungarischen
Revisionijten zubauen. Dazu kommt. daszdasVerhältnis zu Italien dieungarischenErwartungen auchin wirtschaftlicher .
Hinsirht nicht befriedigenkann. Denndie beimAbschluszdes römischen Paktes gehegte Hoffnung aufeineBesserungdesungarischencWaren- exports hatgetrogen: Ungarn hatheute— imGegensatzzufrüher— einepassive Handelsbilanz; diePaktgenossenRom undWien haben keinen besonderenEiferin derAbnahme ungarischerAgrarprodukte,zu dersiesich verpflichtet hatten,bewiesen.
Unter solchen Umständen istes natürlich, dafz sichdieBlicke der UngarnnachRorden wenden.wo jenseitsderKarpathen einStaat liegt;
dergeradezudem Lande ineinem schlecht verhüllten Gegensatz steht, gegen dassichinersterLinie dieungarischen Revisionswünscherichten.
Der tschechische Aufzenminister hatsichvor kurzem in seinem außenpolitischenBerichtvor derRationalversammlungin Pragziemlich deutlich dahin geäußert. dasz es sich bei dem polnisch- tschechischen Gegensatz nicht nur um eine taktische und vorübergehende Meinungsverscl)iedenheit.
sondern um eine dauerhafte politische Tatsache
handle.Unddie polnische Seiteist ihmeinenoch offenherzigere Ant- ivort auf diesesaufzenpolitischeBekenntnis nicht schuldig geblieben.Der polnisch-tschechische Gegensatz. schriebz.B·der,,Tzas«, werdesolange bestehen. alsBeneschdiePrager Aufzenpolitik leite— undzwar. so darfman hinzufügen: Benesch nichtnur alsPerson,sondernvor allein alsdertypische Repräsentanteinesausschließlichnach Paris orientierten Systems. Gegendieses System lehntsich auchBudapest auf.Essucht incWarschaueinen Bundesgenossen EsliegtanPolen, sichzuent-
scheiden. Dr.K.
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Danzig istnationalsoztalisttich.
,.,Gera«deweil iiiDanzig die anderen Parteien noch bestehen, wollenwir aller Welt kundtuii. daßdasZeitalter desParteistaates uberall dort.wo deutscheMenschen wohnen. vorbei istunddaßdie Deutschendurch die natioiialssozialistische Weltanschauung geeinigt sindsp.. Wir hatten es gar nicht nötig gehabt, jetzt schon diese Kreistags-undGemeindewahlen durchzuführen. Wir waren aberder Meinung. daßesgutist,wenn dieLandbevölkerung die Möglichkeit hat,nach l7monatiger iiationalsozialistischer Regierungstätsigketzu unseren«bisherigenMaßnahmenStellung zu nehmen« (Gauleiter Zorst·er·im,,Daitzigei«Vorpossteii«ani l4.November.) Dienational- sozialistische Regierung hataus freienStücken dieEntscheidungdes Volkes gefordert:.und das Ergebnis sder Wahlen hat
gezeigt, daß die NSDAP. auch außerhalb der
Girenzen des Reiches diese Entscheidung-nicht zu furchten hat. Selbst wenn man berücksichtigt, daßdas Gebiet, indemam is.November gewählt wurde,nichtdenganzen Freistaat, sondernnur zivei Drittel der Staaitsfläche undmit85000 .Menschenetwa ein Fünftel der Gesamtzahl der Ein- wohner umfaßt, mußman zugeben,daß diejetzigenWahlen die Hoffnungenderalten Sgstemparteien undmancherausländischer Kreise ineinsdeutgiger Weisezerstört haben. TrotzdeminDanzigdank der vom Völkerbuiid garantierteii demokratischsparlamentarissrhen Ver- fassungdiederN"SDAP. feindlirhenKräftesich nichtnur ungestört, sondernsogarunter demwohlwollenden Schutze fremderMächtezu entfaltenvermögenundtrotzdemDanzigswirtschaftlicheLagedurch- aus nicht glänzend ist, hatderNati«onalsozialismus,derseit17Mo- iiaten inDanzigdiealleinigeVerantwortung trägt,einen ganz usi- zweideutigen Wahlsieg errungen. In den Kreisen Großes
Werder und Niederung hat die NSDAP. bei den
Kreistagswahlen 80,7 bzw. 79,5 v. H.aller ab-
gegebenen Stimmen auf sich vereint beieiner Wahl- beteiliguiigvon 9l,8 bzw. 93,25v.H. Nochweit überzeugender ist das Ergebnisder Gemeindewahlen, aus denen dieNSADP. inden Kreisen GroßesWerder undNiederung mit einer Mehrheit von 86bzw.92"v. H.hervorging. Diegenauen Zahlen der Kreistags- mahlen sindfolgende:
Großes Werder Niederung Wahlberechtigte .............·.... 25618 15 942 GültigeStimmen ................. 23452 l-1616 Nationalsozialisteii ..·.·........... 18102 Il610 Ehristl.-Nat. Arbe-itsgem..........· 2186 956 Sozialdemokraten ................. 2079 1 575 Kommunisten ...................·. 830 473 Polen ..........·......·......... 255 —-—
Damit haben die Nationalsozialisteii imKreis-
tag des Großen Werder 19 von 24 Sitzen ge-
wonnen. DieKommunisten haben1und diesog. Thristl.-Nationale
Arbeitsgenieinsschaft und dieSozialdemokraten je2Sitzeerhalten.
Im Kreistag der Niederung haben die National- sozialisten 16von 20 Sitzen, dieSozialdemokraten2unddie sog. Thristlstationale Arbeitsgeineinschaft und dieKommunisten je
1Sitzinne. »Der Danziger erposten·· schreibtzu dein
Wahlergebnis mit Recht: »Die «solgerungen,dsie sichaus diesem aufsehenerregenden Ergebnis ziehest lassen.sindumfassendundvon allergrößter Tragweite. In unasufhaltsamem Siegeszuge istdie nationalsoszialistische Bewegungvon neuem indie gegnerische Zront eingebrochen und hat ihreStimmeiizahl uiii einen weiteren großen Prozentsatzerhöht. Nichtnur. daß diealtenWähler undAnhängerihrunddenvon ihr bestelltenFührernund Regieren- denihren Glauben undihrVertrauen bewahrt haben.— eineneu-e Zahldeutscher Menschenist fürdieBewegung undfsürdieIdee gewonnen.
’
DerKampfum dieSeele desdeutschenDanzigsgeht weiter,bisderletzte ehrlicheMann inunserenReihen steht.Die außenpolitische Bedeutung dieser an sichörtlich»be- grenzten Wahlen . .istdar-in begründet, daß sich hier ineinem deutschen.von Natioiialsoszialistenregierten Staate erweisensollte,ob dieNSDAP. auch dort, wo eineinternational kontrollierte demo- kratischeVerfassung bestehtundauchandere Parteien aktio durch ListenaufstellunganderWahlhandluiig teilnehmenkönnen, imstande ist, ihren Wählerstandzuhalten. Siehatihn nichtnur gehalten,sondern trotzmannigfacher widriger Umstände nochwesentlicherhöht«
Es liegtnahe,aus demErgebnis der DanzigerWahlen Ruck- schlüsse ausf die LageinOsterreirh und imSaargebiet zu ziehen. AusdieWiener Regierungs-WeisehatdasDanziger Wahl- ergebnisdeprimierend gewirkt. Man hattedort darausgehofft,daß dieNSDAP. beidenWahlen inDanzig schlecht abschneiden werde, undman hattegeglaubt.dann daraus denBeweisfürdenRiückgansg der nationalsozialistischeiiBewegung auch inOsterreirhableiten zii können. Nochzwei Tagevor derWahl hatte z.B. die»Wiener Zeitung« einen langenArtikel über dieDanziger Wahlen ge- bracht.worin es als ,,charakteristisch für die labile Stellung der NSDAP. imsteistaatgebiet« bezeichnet wurde» daß nichteinmalin Werder undNiederungeinüberzeugender SiegderNationalsozialisten vorausgesagt werden könne. AllgeineinseidieMeinung,daßdie nationalsozialistischePartei beiallgemeinen Wahlen in kommender Zeit demAnsturm der Opposition kaum mehr standhalten werde.
Diese-Hoffnungen der Wiener Regierungskreise haben getrogen.
DenndieWahlen inDanzig habenbewiesen, daß sichderNational- soziavltsmustrotzwidriger Umständezubehaupten vermag,daß sein Aufstieg keine Konjunkturerscheinung,sondern eineaus den Tiefen d-esdeutschenVolkstums hervorbrechende Notwendigkeit ist. daßdie
Erneuerung des Deutschtums im Geiste des
Nationalsozialsisinus nicht an die Grenzen des Reiches und nicht an den Besitz der Staatsinacht gebunden ist, sondern sich überalldort durchzusetzeiivermag und schondurchgelelzt hat.wo inderWelt ingeschlossener Siedlungoder iii derZerstreuung deutsche Menschenleben.
»Nochiweitdeutlicher als bei den Kreistagswahlen ist der nationalsozialisstischeSieg bei den Gemeindewahlen gewesen.
Im KreiseNiederung gibtes 64Gemeinden. Davon haben zwei Gemeinden,Neunhusbenund Popan, nichtgewählt,da sie weniger alsji«-IWahlberechtigtehaben. Indenrestlichen62Gemeinden haben 50uberhauptnur iiationalssozialistische Stimmen zuverzeichnen.Die sog.Thristl.-N.at. Arbeitsgemeinschaft hat nur in einer eiiizis«en Gemeinde einigeStimmen aufzubringen vermocht. Die Sozialdemo- krateiihabciiinSGemeinden unddieKommunisteii in3Gemeinden
Stimmen erhalten. Im Kreis Großes Werder haben von lll Ge-
nieinden 107 neue Gemeiiidevertreliiiigeii gewählt; Altenau, Prangenau, VierzehnhubeiiundVogtei habensich, weil sie weniger als 40 Wahlberechtigte haben.an denWahlen nicht beteiligt. In 84 Gemeinden sindausschließlichiiationalsvszialistische Stimmen ab- gegebenworden. .Die sog. Ehristl.-N-at. Arbeitsgemeinschsaft hat in 13Gemeinden Stimmen aufzuwe·isen,dieSozialdemokraten ins,die Komniunisten in6unddiePolen ebenfalls in6Gemeinden. Das Gesamtergebnis derGemeindewahlen ist folgendes:
Niederung Großes Werder GültigeStimmen ................. til539 21 500 NiSleAPi......................... 13 174 18737 Tihristl.-Nat. Arbesitsgein.......... 118 l250 Sozialdemokraten ................. 573 846 Kommunisten ..................... 355 452 Polen .......................... — 215 DiePolen hatten imKreiseNiederung keine Listenaufgestellt.
Im Kreise GroßesWerder hatten sie ihrGlückversucht. Aber sie wurden etwas enttäuscht.Bei denKreistagswahlen habensiees auf 255, bei den Gemeindewahlen nur auf 215 Stimmen gebracht.
Dsieseverteilen sich- auf folgendeOrte(inKlammern zumVergleichdie ZahlenderWahlberechtigten): Stadt Tingenhof16(l914), Kalthof36 (222),Lieiisaiu38(531), Klein-Montau 17(206),Piekel82(4-ll)und dimonsdorf 26»(259). Die polnische Presseistmit demErgebnis ,zufrieden«."Sie stellteineZunahmederpolnischen Stimmen von th auf255 fest.
Die bürgerlichen und marxistischen Parteien sind ietzt zu völliger Bedeutungslvsigkeit zusammen- geschrumpft. DieBevölkerungder beidenwählenden Kreise hat sich bis aufdiekleinen Gruppenverhetzterundaus Prinzipiiieckernder Leutehinterdienationalsozialistische Regierunggestellt. Diedentsch- seindliche Propaganda, diesichvom Wahlciusgang einen
neuen Auftrieb erhoffte,hat eineschwere Schlappe erlitten. Danzig
steht heute. nach diesen Wahlen, inder Außenpolitik gefestigterund sichererdaals zuvor. DieindenletztenMonaten allenthalben aus- gestreutenGerüchte, daß die nationalsozialistische Regierung dieMassen nicht mehrhinter sich habe,daß ihre Politik aufwachsendenWider- standinderBevölkerung stoße, also nicht mehralszuverlässiggelten könne, daß dasVertrauen zurBewegungdurchdieangeblichen Streitig- keitenzwischen Partei undSenat erschüttert sei,undwas sonst »Holt) allesvon dermarxistischeii, zentrümlichenundvon derdeutichfemdllkall PressedesAiislandes geflissentlich ausgestreut worden ist«allesdasist durchdieWahlen als plumpe Lügeentlarvt werdensDlele VNIOAMY Propaganda hat auchnichtdieMöglichkeit, letztetwadarüber zu klagen,daßdieWohlfreiheit nicht gesichert gcwelenwore- Denn die freie Willensentsrheidung aller·Wahlberechtigten ist iii jeder Hinsicht und init peinlirhster Sorgfalt gewahrt worden, undzwar aus demeinfachen Grunde,weildie iiationalsozialistische Regierungselber dasgrößte Interesse daranhatte.
festzustellen,obsiedasVertrauen desVolkes besitztundob diedurch- greifendenund das Leben jedes Einzelnen berührendenMaßnahmen.
diesie für notwendiggehalten hat,dieBilligungderDanzigerBevolke- rung finden. Die Wahlen habenihreinegar-z eindeutige Antwort darauf gegeben.Danzighat sich fürdienationalsozialistisrhesWelts anschauungunddamit für Deutschland entschieden.DieSaarwird am 13.Zanuar denselben Weggehenunddasselbe,nochuberzeugendere Vekenntnis ablegen:ZumReich.
Beidieser GelegenheitseieinmalandieErgebnisse ruhe re r Wahlen erinnert. Nichtjedemwird esnoch gegenwärtigsent,was
es früher für Durcheinander von politischenGruppen»undGruppchen gegebenhat.dieder wirtschaftlichen Selbstsuchtbestimmter»Beruf·s- gruppen oder der persönlichenEitelkeit politischerStrauchritterihr Entstehenverdsankten In dem kleinen DanzighatesimLaufe der Zeit nicht weniger alsüber20verschiedenePiarteiengegebenDagab
esz.B.eineNationalliberale Bürgerpartesi,eineBurgerlicheArbeits- gemeinschaft, einen ZungdeutschenOrden, eine Berufsveremigusng