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Ostland : Wochenschrift für den gesamten Osten, Jg. 15, 1934, Nr 43.

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Academic year: 2022

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Oftlnd

Wochenschristfür den gesamten Osten

Mitbegründer:Dr.FranzLüdtke. VerlagBund Deutscher Osten E.V., Berlin W30.

Erscheintwöchentl.einmal. Bezug:DurchdiePost vierteljährlich1.50M.

Anzeigenpreig: Für jedenMillimeter Höheder 4gespaltenen Zeile45Ps.

Einzelnummer 20Pf.und5Ps.Postgehühr.

Nr. 43. Berlin, 27. Oktober 1934.

l15.Jahrg.

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Juhaltx S.505:Ungarn sucht Anschluß. S.506:DasKompensatioiigabkoniinen. S.507:Polen unddiedeutschenFilme. wangsverwaltung inOstobers schlesien. S.508

S.

:Politik undHafeninDanzig.«—-Polen und derDanziger Solldicnst. S.509:Der deutscheHandel mitLettand. S.510:OstlandsWoche.

512:VondenJuden iiiPolen.- S.513:LitaiiischeNachrichten. 514:Korfanty istunzufrieden· 400JahreDanzigsHollaiid S.515:Die,,Kohlen- straße« in Schlesien. HilfefürdenOsten. S.516:Sowjet-Literatur. —- Bücher-.

Ungarn sucht Anschluß.

In einemLeitartikel des»0euvre«,dersichmitdemfranzösisch- polnischen Verhältnisbefaßte,war folgende Feststellungzulesen: Frank- reichwerde aufdieDauer nicht dieselben BeziehungenzuPolen, wie sie bishernochbestehen,fortsetzen können,weilesihm unmöglichsei, sichenger mit einem Staat zuverbünden,der»zu Deutschland

in einem so geheimnisvollen Verständigungs-

verhä l tnisstehe wiePolen«.DiepolnischeRegierungspresse hat sichmit derkommentarlosen Wiedergabe dieseroffenbar pro- grammatischgenieintenÄußerungdesdeinQuaid’0rsag nahestehenden Blattes begnügt..

Man weißinWarschau, daß auchderneue fran- zäsischeAußenininisterdieschadhaftgewordenen Brücken nachPolen nicht leichtfertigvollends abbrechenwird;man weiß auch, daßes in Frankreichnoch Kreisegibt,diedenrussischenKurs nur mitwachsen- demUnbehagenwerfolgeiLDoch hatPolen nachallen Äußerungen, dieüberdiepolitischen Plänedesneuen HerrnimPariser Außenamt vorliegen, nichtmiteinein französischenEntgegenkoinnienin -derschwe- benden Streitfragen zurechnen. Laval hatsichmitBartho u,dem eifrigenFörderer derrussischen Freundschaft, undmit Herriot.

denialten LiebhaberderBolschewiken,solidarischerklärt. Ergedenkt, denvon seinem Vorgänger eingeschlagenenWegnach Moskau nicht zuverlassenundesdenPolenselbstzuüberlassen,wiesie sichmiteinem etwaigen französischsrussischenBündnis dannabfindenwollen.

OberstBeck sieht sichvor eineschwierige,aberschon langevor-—

ausgeseheneAufgabe gestellt:Erotzde s Zusammengehe ns

zwischen Frankreich und Rußland und trotz des

»geheimnisvollen Verständigungspaktes mit

Deutschland« sowohl den Militärvertrag mit

Paris wie das mühsam gefestigte Verhältnis

zu Moskau zu erhal te n. Den nationaldemokratischen Politikern istangesichtseinersolchenAufgabe anscheinenddieLust anderpolitischenSelbständigkeitdieOberst»Beck seinemLande ver- schaffthatund an der auchsie allmahlichanfingen Gefallen zu finden,wieder vergangen. DieinParis wohlmitAbsichtzurSchau getragene NachlässigkeitinderPflegedesPOIUkskbenBundesgenossen- skhqjtist-ihnen aufdieNerven gegangen. UndauchderOberstini YkUblschenPalais istwegen desFortbestehens desMilitärvertrages mit»Frankreich,dessen Veseitiguna von ihmniemals beabsichtigtwar.

einigermaßeninSorge. Dabei ist jedochzubedenken,daß fürden Leltek»derqunfskhenPolitik beider gegenwärtigen Umgruppieriing derMachte»dieErhaltung eines gutenVerhältnisseszur Sowjetunioii wichtiger seinmußoalsdas Bündnis mit Frankreich. Denn gegen Rußland.dasMlkseiner»gigantischenAufriistung alles,was dasfinanz- kranke Polenauf militarischeni Gebietezuleistenvermag. inden Schatten stellt, WürdeImCMlkaUE anders alsgegenDeutschland sicherlich keinefranzösischeUnterstxlszungbereitstehen.

Jeweiter dlefkonioslskbskuslilkbe Annäherunggeht,um so mehr muß Polen darauf bedacht sein, sich anderweitig zu sichern. Es tutdies u.a. dadurch,daßes sichindenStaaten desostinitteleuropäischenRaumes einetragfähige Aktionsbasis zii schaffen versucht. «

lchläge erlebt, aber geradeinletzter Zeitwieder etwas fastgegen seinenWillen anBodengewonnen. DerBesuch des unga-

rischen Ministerpräsidenten in ·Warschau war zwar

schon langegeplant. Daßer abergerade imgegenwärtigenAugen- blicke erfolgtist, hatüberall berechtigtes Aufsehen erregt. Vielleicht wäre es Polen lieber gewesen.wenn Gömbös seinen,-an sich sehr

Es hataufdiesem Weae schon mancherlei Rück-—

iolllkommenen Besuch aufeinenspäteren Zeitpunkt verlegt hätte,da zubefürchtenwar, daßunter denderzeitigenUmständendieHeize,die imAnschlußan dasAttentat von Marseillevon Paris undPrag her gegenUngarn getrieben wurde, auchaufdenpolnischen Gastgeber zuruckfatlenwerde. Der Empfang, dendie polnische Oppo- siti»onspresse »demungarischen Ministerpräsidenten bereitet hat, istnicht besonders liebenswürdig gewesen. DieFurchtvor einerVer- argerung Frankreichs veranlaßtesie-,zuversicheru,daß zwiskhell der polnischen Politik und dem ungarischen Revi- sionisinuskeine Gemeinsamkeiten bestehen. Auchdie polnischeRegierungspressehat es ini allgemeinen vermieden, allzu deutlichandiepolitischen Angelegenheiten zurühren,um Polen nichtin einen direkten ZusammenhangmitdemungarischenRevisio-

nismus zubringen.

FüreinesolcheZurückhaltung,wiesievon polnischerSeite geübt wurde, bestandfür Ungarn keinAnlaß.Mit Absichtwurde dort dieReise desMinisterpräsidenten als einEreignisvon europäischer Bedeutungbezeichnetundnichtnur iiidenmannigfachsten Variationen von der taiisendjährigen Freundschaftderbeiden Nationen, sondern auchvonden Gemeinsamkeiten inder gegenwärtigen Politik der beiden Staaten gesprochen. So wurde u.a. darauf verwiesen, daß Polen seinerzeitdas Diktat vvn Erianon, durch das Ungarnzerschlagenwurde,nichtmitunterzeichnet underst kürzlichin seiner Antwort aufdieOistpaktvvrschläge Barthous ausdrück- lich eineGarantie dersüdlichen Grenze derCschecl)oslowakei.ander Ungarn Revisionsansprüche erhebt, abgelehnt habe. Die Loslösung Polens aus derstarrenBündnispolitik Frankreichs unddiedadurch hervorgerufene Auflockerung derpolitischen Verhältnisseimöstlichen Mitteleuropa wurde vson derBudapesterPressealseinefür Ungarn erfreulicheEntwicklung bezeichnet. Gömbös selbst ging in einem Artikel,dener vor seinerAbreisenach Warschau inder,.Gazeta Polska« hatte erscheinen lassen, so weit,von der ,,Schaffung

einer «neuen Konstruktion in Mitteleuropa« zu

sprechen. undvor derpolnischenundausländischen PresseinWarschau zitierte GömbösmiteinemstummenHinweis aufdiegegenwärtige Lage

»dieaußerordentlich treffendeWorte« despolnischenPublizisten Graf Wercel. derimJahre 1849 gesagt hat,daß Polen wahrscheinlich nichtgeteiltworden wäre,wenn es damals einiinabhängiaes Ungarn gegebenhätte.unddaß Ungarn nicht unterlegen wäre,wenn es in seinerRot einmächtigesundfreiesPolenzurSeite gehabthätte.

Demungarischen Ministerpräsidentenmußteum somehr daran liegen.

Oberst Berk fürdieungarischenProbleme zuinteressieren, als die italienische Hilfe. aufdieUngarn sich früherstetszuberufen vermochte, von Woche zu Woche iinzuverlässiger wird.

Es ist ihmjedoch nichtgelungen,denpolnischen Außenministerzu einereindeutigen undsichtbaren EntscheidungzudenFragen der ungarischen Politik zubewegen.Der Leiter derpolnischen Außen- politikhatsich nichtans seinervorsichtigen Zurückhaltuna.dieersich wohlmitRücksicht auf Frankreichauferlegt hatte.heraiislockenlassen.

In denamtlichen Mitteilungen überden Gömbös-Besuch istvon

rein politischen Angelegenheiten überhaupt nicht

die Rede; dieVereinbarungen, dieinWarschau getroffenwurden.

beziehen sichausschließlichauf wirtschaftliche nnd kultu- rellp Probleme. Es ist jedochwenig wahrscheinlich daßpoli- tische FragenindenBesprechungenGömbös’mitKozlowski, Veckund

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Pilsudski überhauptnichtzur Sprachegekommensein sollen. Das Verhältnis zurTschechosloivakei ist für Ungarneinevielzudringliche AngelegenheitundderGedanke einesZusammengehenszwischen Polen undMaggaren liegtangesichtsdesgemeinsamenGegensatzeszuPrag vielzunahe,alsdaszman annehmenkönnte,imBrühlschen Palais und imBeloedere habeman sich zwei Tage langnur mit denMöglich- keiten eines gesteigerten Austausches wirtschaftlicherund kultureller Güter beschäftigt.Wenn sie auch nichtdavon reden,so sinddiePolen doch sicherlichgerne bereit,dieÄußerungen,dieGömbös inWarschau vor der Presse getan hat, als richtig anzuerkennen, dasz nämlich

Polen als osteuropäische Groszmacht und un-

mittelbarer Rachbar des Karpathenbeckens be-

rufen sei, bei der wirtschaftlichen Wiederaufrich-

tung dieses Teiles Europas eine sehr wichtige

Rolle zu spielen, unddaszes ihm nicht gleichgültig fein könne, obimDonautal wieder eineausgeglicheneLage entsteht.

Mitwelchen Plänen füreine»neueKonstruktion inMitteleuropa«

Gömbös nach Warschaugekommen istundinwieweit es ihmetwa ge- cglückt ist, die polnische Regierung dafürzugewinnen,ist snicht bekannt.

Vielleicht läsztaber dieTatsache,daszderungarisrheRegierungschef imAnschluszanseine Warschauer Reisenarh Wien undvon dort unmittelbar nachRom fahrenwollte,einige Rückschlüsse aufseine Absichtenzu, wieauchderplötzlicheVerzicht aufdenWiener Besuch AnlaszzuVermutungen über denInhalt derWarschauer politischen Unterhaltungen gibt. Die Linie .Warschau—Budapest (der

506 » -

sichunter UmständeneinenördlicheVerlängerungnach Reval und Riga undeinesüdliche nach Rom überVZien anfügen liesze) hat diePhantasie polnischer Politiker schon mehrfachbeschäftigtEsgibt allerdings verschiedeneStaaten, diegegen einesolche politische Linie mancherleieinwenden könnten. Vor allemhätte hierdieTsch echo- slowakei Anlasz, sichzubeklagen.AlleAndeutungeneinerZusam- menarbeitzwischen Ungarnund Polenwerden von Prag seit jeher mit demgrößten Misztrauenverfolgt. Eshätte nicht erstder durch das Marseiller Attentat hervorgerufenen Erregung bedurft, um

Benesch undseinen Kreis hinter demWarschauer Besuchdes un- garischenMinisterpräsidentendie Vorbereitung eines An- griffes auf die Slowakei vermuten zulassen.Es istkein Zufall,daszBeneschals erster beidemneuen französischenAuszen- ministererschien,umsichdort alsdergeeigneteMann fürdieVer- tretungderfranzösischenOstpolitikzuempfehlen. Seine Bemühungen sindanscheinendnichterfolglos geblieben. Laval hat ohnehindie Absicht gehabt, sich mehr als Barthou esgetan hat, auf den

alten und immer noch zuverläsfigen Prager Bun-

desgenossen zu stützen, derfür Frankreich indemMaszean Bedeutung gewinnt.iii dem Warschau undBudapest fichzugemein- famem Vorgehenmiteinander verbinden. Für Polen istdasnicht eben erfreulich. Gerade weilman inWarschaubestrebt ist,sichselbst von derfranzösischen Abhängigkeitzubefreien,wünschtman dort,dasz sich auch die ande»ren. insbesondere diePolen benachbarten Staaten den VormachtplanendesQuaid’0rsag widersetzen. Dr.K«.

Das Kompeniationsabkommen

DieBeendigung desdeutsch-polnischenZollkriegesimMärzd.I.

hatte keineunmittelbaren günstigen Folgen fürden deutschen Warenverkehr nach Polen. Erreicht war vorerstlediglichdiesAuf- hebungderspezifischenZollkriegsmasznahmemvor allenderbesonderen, gegen Deutschland gerichtetenpolnischen Einfuhrversbote. Es war mit derBeendigung desZollkrieges jedoch nochkeineGrundlagefürden Wiederaufbau derHandelsbeziehungen geschaffen,aus demDeutschland undPolenin etwa gleichem Masze Rutzen ziehen konnten. Auch nach demAbschlusz des Zollkrieges befand sich derdeutsche Exporteur gegen- überdenExporteuren derLänder,diemitPolen Hsandelsverträge auf Grund derMeistbegünstigung abgefchlossen haben, nochimHintertreffen.

Das Verhältnis desbeiderseitigen Warenverkehrs verschobsich·feit .Märzd.Z.weiter zuungunsten Deutschlands. Während die polnische Ausfuhr nachDeutschland zunahm, hatte diedeutsche Ausfuhr nach Polen weiterhinunter dendrückendenBestimmungen desimvorigen JahreinKraftgetretenen neuen polnischen Zolltarifes zuleiden, dessen sehr hohe Zollsätze aufDeutschlandalsRichtvertragsstaat Anwendung fanden. Die-senochfortbestehende Benachteiligung des deutschen Handelspartners ist erstdurchdas deutsch-polnische Kom-

penfationsabkommen vom 11.0ktober, das biszum

15.Oktober 1935 gelten soll, wenigstens ingeringem Umfange«be- seitigtworden.

DieVerhandlungen, dieinWarschau monatelang geführt wurden, nahmen ihrenAusgangvon denBesprechungen, die imApril

und Mai dieses Jahres zwischen Vertretern der

deutschen und der polnischen Landwirtfchaft in

Berl inund Wars chaustattfanden. Damals wurde vor alleindie MöglichkeitderZulassung polnischerlandwirtschaftlicherProdukte auf dendeutschenMarkt erörtert. Man ist gegenwärtig nichtganzsoweit gegangen, wiedasimAprilund« Mai vorgesehenwar; diegetroffene Vereinbarung beziehtsichnur aufpolnischeGänse, Butter, Eier undHolz.Wiar dieFrage derZulassung dieser Produkte somitim Prinzip bereits imMai entschieden, so ginges gegenwärtig darum,

die Bezahlung dieses zusätzlichen polnischen

Exportes nach Deutschland sicherzustellen, eineFrage.

»die beiderderzeitigen deutschenDeoisenlagenicht andors als auf dem Wege der Kompensation zulösenwar. DiePolen habensichlangegegen dieEinsicht gesträubt, dasz Deutschland einezu- sätzliche Einfuhr ihrerlandwirtschaftlichen Produkte nur dannzulassen kann,wenn esdurcheineerhöhte Ausfuhr indieLage versetzt wird,

den vermehrten polnischen Export ohne eine Ver-

ringerung seiner bescheidenen Devsisenvorräte auf- zune hme n. Endlich hatdann dieEinsicht gesiegtunddasKompen- sationsabkommen konnte unterzeichnetwerden. AlsGegenleistung für dieerhöhte Einfuhr polnischer landwirtschaftlicher Produkte habendie Polenfür eine Reihevon deutschen Ausfuhrwaren Zollerleichterungen undKontingentezugestanden,dieerstmalig auch solchen deutschenWaren denWeg nach Polenöffnen werden,diebisher die hohe polnische Zoll- barriere nicht übersteigenkonnten.

Rach demAbkommenvom it. Oktober wird d iepolnisch e

Regierung auf eine Reihe deutscher Erzeugnisse

Haus-erBier) beiihrerEinfuhr indaspolnische Zollgebietdiejeweils im polnischen Zollgebiet geltendeng ünsti gste nVe rtragszol l- fatzeanwende n. In einer Anlagesind diebetreffendenWaren einzeln aufgefuhrt worden. Besonders hervorzuheben sindu. a.:

MünchenerbunklesBier.Schaumwein,ätherische Oce, Parfüme, knet- sbarekünstlicheWerksstoffe,Leder. Teppiche, Spitzen, gebleichter Zell- stoff, Steine zumSchleifen, Spiegelglassrheibemgeschmiedete Erzeugnisse, Armaturen, Rähmaschinen,Industrieöfen,Staubsauger,Umformer für

Dauerwellapparate, einfache Drähte,Meszmaschinen,P—hotofilme,Flügel, PianosbBlasinstrumente, Speisebohnen, Linsen usw.

Die Reichsregierung wird ihrerseitsauf eine Reihe polnischer Waren beiihrerEinfuhr indasdeutsche Zollgebiet diejeweilsimdeutschenZollgebietgeltenden günstigsten Ver-—

tragszoll-sätze anwende n. Weiterhin wird die polnische Regierung beiderAusfuhr von Holz uarhDeutschland für diever- traglichenoderautonomen Ausfuhrkontingente von derAnwendungvon Ausfuhrzsollsätzen absehen. DieReichsregierungwird beiderEinfuhr von Butter, Eiern und Gänsen diepolnischen Interessen in angemessenerWeiseberücksichtigen. Während Deutschland fürvier Arten land- undforstwirtschaftlicher Produkte (Holz, Butter, Eierund Gänse)dievereinbarten VLergünstigungengewährt, beziehen sich dievon Polen gewährten Vergünstigungen auf79(von 1200)Positionen des polnischen Zolltarifs. AufdereinenSeite bedeutet dieAbnahme von Butter, Eier undGänsen durch Deutschland trotzdes beschränkten Umfangesfürdiepolnische Landwirtschaft einenicht unwesentlicheEnt- lastung,undaufderanderen Seite verteilt sichdieindem Abkommen vorgesehenedeutsche Einfuhr nach Polenaufeineso groszeZahlver- schiedenartiger Industriezweige. daszkeiner derbetreffenden

polnischen

Industriezweige durchdieEinfuhr deutscherWaren irgendwie« ernst ich beeinträchtigtwird. Im ganzen betrifft das Kompensass tionsabkommen nur einen geringen Teil (etwa15v.H·) des deutsch-polnifchen Warenverkehrs. Esstellt einen Versuch dar,aufdem Wege des Ausgleichsverkehrs unter voller Berücksichtigungderdeutschen Deoisenlage miteinander insGeschäftzu kommen.Wenn sich dieser Wegbewährt,dann ist wohlinnicht allzu fernerZeit mitdemAbschluszeineswesentlich umfassendenneuen Ab- kommens dieserArtzurechnen.

IndemAbkommen sind besondereBestimmu nge nü be rUr-

sprungszeugnisse enthalten. Derartige Zeugnisse, dievon einemderbeiden Teile beiderEinfuhr derjenigenWaren gefordert werden,die nachdemAbkommen ZollermäszigungenoderZollbefreiunaen genieszemkönnenvonderZollbehördedesVersandortes im Innern oder anderGrenzeodervon derzuständigenIndustrie- -undHandelskammer (im Deutschen Reich auchvon derHiauptabteilungIlderLandesbauern- schaften oderdenAuszenhandelsstellen,inPolenauchvon denLand- wirtschaftskammern oderdenWojewodschaftsämtern)ausgestelltwerden.

Diebeiden Regierungen können Vereinbarungentreffen.umnoch auf anderealsdie bezeichnetenStellen oderauf wirtschaftlicheVereinigungen einesderbeiden Länder dieBefugnis zurAusstellungvon Ursprungs- erzeugnissenzu übertragen,dievonden Zollbehördendes anderen Landes anzunehmensind.Falls»die Zeugnissenichtvon einer Zoll- behörde ausgestellt sind,kanndieRegierungdesVestimmungslandes verla.ngen,. dasz sievon ihrerfürdenVersandortderWaren zuständigen diplomatischenoder konsularischen Behördebeglaubigt werden. Die Ursprungszeugnissekönnensowohl inderSprachedesBestimmungs- landes alsauchin derSprachedesAusfuhrlandes abgefaszt sein.

Besonderes Gewicht ist beimAsbschluszdesAbkommens aufdie Regelung der Verrechnung gelegtworden. Der Waren- verkehr aufGrunddes Abkommens wird auffolgendeWeise ver- rechnetwerden: diedeutschen Importeure zahlendenGegenwert für dieEinfuhr polnischer Waren inReichsmark auf RechnungderPol- nischen Kompensations-Handelsgefellschaftin einerderdeutschen Banken ein. wobeidieHandelsgesellschaftdieeingezahlten Summen fürdieBe- gleichungderForderungenderdeutschen Exporteurefür dievon ihnen nachPolen gelieferten Waren verwenden wird. Die Warenpreise müssenin denFakturenlocodeutsch-polnische Grenze oder auch cif oder fob Gdingen-Danzig angegebensein;dieRebenkostenwerden inder gleichen Weiseangegeben.

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