• Nie Znaleziono Wyników

Ostland : Wochenschrift für die gesamte Ostmark, Jg. 12, 1931, Nr 52.

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Share "Ostland : Wochenschrift für die gesamte Ostmark, Jg. 12, 1931, Nr 52."

Copied!
16
0
0

Pełen tekst

(1)

kaudsieuie,heiikBe-ikheknet-«- ,,okiiqud«-«werde-u- »Wa-swir verloren habest, darfnichtverloren lein!«

- »

Wochenschristfürdie gesamteLOslmaek«««» Dez;

Herausgegebenvon E.Ginschelu.Dr.Franz Lüdtkein Berlin. Verlag DeutscherGstbund E.V.,Vln.-Ehttilottenburg

Erscheintwöchentl.einmal.Bezug:DurchdiePost vierteljährl.1.50M.Einzelnummer 20Ps.u.5Pf. Postgebühr. Anzeigenpreio: Für jeden MillimeterHöheder6gespalt. Zeile80Pf., bei Familien-, Grthruppens u.Stellen-Anz.20Ps»bei Anz.imAnschluszanden Text ausTextbreite1.20M.

937

Nr 52.

«

Berlin, LöiDezember1981.

l12.Jahrg.

Inhalt: S.613: Wosteht Polen? X S.6.1.4:Preisgabe desRaiifcheisoeistrages. Dittatoretiiilvllcduer Einzelabiirachuiigen.l S.615: SchulenndHeeriiiPolen.! S.(iiti: Tentschtum inLitaiieii und seineBeziehungen zuOstpiseuficiu Hauch EIIXschFIdAcri-TU·Polen·vlS.617: FiilschiiugenbeiderpolitischenVolkss- ziitilniig—- PolniskheGreiieltaten inderUkraine. —-TentfkheBücher tauf Dem Judex-lc-.bis: ·»Verniilllnsllerbaridllltingegeneiisjiiiiiialsekretiir Hist-ein—— Lit- obcrfchlesicns Protestgegen dieBerioaltiiugsreforin. HmStadte lassenJbtcWechsel zUYPMCItgelten»-Die Schließuiigdes deutschen(-siiiiiiiiasiuius in Tikfthain DasStaiibecken von Ottinachau. lS.619: Diekoinmiinale Lastenfentiingiin Osten1929—19;)1;.X-.62·0:Neiiausrotliing desEntschädingimsxiexsfahiseiig.

Siedlnngsiveseir lS.621: Veisicheruugsiveseir Biiudesiiarhrcchten Buudcsarhcih , Venqu DckjmmcOs««;j1.kcr«

Wo steht Polen?

«

.

Man hatteerwartet, dass derAuspenministerZaleski diese Frage durch sein-e ReisenachLondon oderinseinerRede vor derAussen- koniniissiondesSenats beantworten würde.,Aber wederRede noch Reise sindeineAntwort auf diese Fragegewesen, obwohldie England- fahrtdesAuszenministers offenbar einen demonstratisvenAbschlußder diesiährigen diplomatisrhen Aktioität War-schausdarstellen nnd die Redevor derAiiszenkomiiiissioueine ArtRethenjchastsberichtuberdir

politischeRolle Polens im»J, . sinkt » .

Bevor ZaleskinachLondon fuhr, hattendiepolnischenBlatter die weittragende Bedeutung seiner Reisegarnichtgenug hervorheben können, undes gibt ja inderTatmancherlei Probleme,iiberdiesich einpolitischer Ministerzwecks KlärungmancherUnklarheiten und Meinungsverschiedenheiten mitseinenLondoner Kollegienhätteaus sprechenkönnen. Da ist zunächstder englisch-fran,zos«is·«che Gegensatz, derinderdeutschen Tribut- und Prsioatschuldenfrage bestehtunddurchdieSchädigungdesfranzösischenWirtschaftslebens seitensderenglischen Zoll-undWähriingspolitik noch erheblich ver- schärft,dieBersailler Frontgegen Deutschlanderschüttertund damit dieauhenpolitisrhse Stellung Polens erschwerts DasinddieSrhäden, diederpolnischenWirtschaft selbst durchdieenglische Schutz- zoll- Und Cxportpolitiilc zugefugt»wesrden.Daistfernerdie Grenzkevisionsfrage, deren Erorterung in England den Polen rechtunbequem ist;hatdochderenglischePremierminister Baldwin kürzlichimUnterhauseerklärt, dassderWeichselkorridor zu den Problemen gehöre,diedieenglische Politik-im Interesseein-er Befriedigung Ossteuropas zuerst anpacken wiirdel Daist schliesslichdie Abriistungsftage, dieman inWarschauam liebstenauf»un-—

bestimmte Zeit vertagt oderdoch wenigstens so aufgefaßt ivissen mochte, dafiPol-MEineSOUDETikellunghinsichtlichderRüstungsbeschränkung eingeräumtwird. Aber dieenglische Diplomatie hatsichanscheinend wenigerentgegenkommenderwiesen, als man inWarschau zunächst glaubte annehmen zukonnen;jedenfalls konntein derpolnischenPresse.

die ihrenAUBMMlmsterals den,,Liebling derpolitischen Kreise Londons« hingestellt hatte,nach dessen Riickkehreine schlechtver- borgene Eiittäuschungiisber dasErgebnisseiner Reisefestgestelltwerden.

WahrscheiiilichhatZOlekiinLondon eine ganz andere Politische Atmosphnre vorgefunden, als er sievon IEEUFUionstigen AuslandsreiiM gewohntzusein scheint. Vielleichthat er inLondon gemerkt,dassdie polnische Politik, die in

ihren Zielen und Methoden völlig auf den Quai

d’0rsay und den Völkerbund abgestimmt ist, von

Borcusiektungen ausgeht, die heute nicht ,mehr bestehen »unddass- PolenGefahrläuft,indengrobenEreignisseu derWeitpolitikdenAnschlujzZuverpassen,wenn esnoch weiter so handelt,als obDeutschlandindenAugenderWeltnochimmerder Kriegsoerbrecher·»Iclederbestraftwerden niiisse,als ob denanderen damitgedient ware, IPEUU Iiie Deutschland wirtschaftlichzugrunde Uhan undals obdieGrenzen Bersailler SystemssiirdieWelt lwkhetwasso HeiligesundUnverlehlicheswären, dass sieunter keinen UinstandenGegenstandeinerinternationalen Aussprachesein diirfeii.

Mit dieser Politik des »als ob« ist Polen nahe

dAP0U, den Boden der weltpolitischen Wirklich-

keit unter den Fiikien zu verlieren. Die

ehrt-« sein«follte.«

verhältnis

Erklärung

William Lagtons,desenglischenDelegierteninBasel, das; England diedeutschen Cributleistungen griindlich satthabeundseine Währung solange nichtstabilisieren werde, als diewirtschaftlicheWieder- herstellungEuropas durchdenDruck derTribute gelähmt sei die Mahregelung desAbgeordneten Mac Faddendurch seinePartei, die erfolgte; weilerimamerikanischen RepräsentantenhausdasHoovers seierjahr zu Jabotieren versuchte—, die neuerlirhe Feststellung MussolizniskdäsisdieLageinEuropa nur deshalb soverwirrt sei,weil

»wirmitdem Vertragvon Bersailles belastetsind,dereinenFort- schritt unmöglichmacht«—,dassind doch Tatsachen,von denennian meinensollte, dass auch dsie polnische Politik nichtdaran vorbeigehen kann-—,inWarschaututman aberimmer noch so, »als ginge einen dieWeltkrise nichtsan, alsbesändeman sich aufeinerInselder Seeligen,von deraus man gelassen aufdasChaosderAnderen her- abblicken kann.

Miteinersolchen Art,dieDingezusehen, istdie wirkliche Lage Polens allerdingsnichtinEinklangzubringen. Magsein, dasz einAgrarland mitbedürfnisloser Bevölkerung krisenfesterals einhorh«iiidustriellesStaatswesen miteinermateriell undkulturell an- spruchsvollerenBevölkerung ist.Diese theoretischeFeststellungwird jedoch,was Ostoberschlesiesn anlangt, nichtiiberdentatsächlichen Ernst derLage hinwegtäuschenkönnen. Auchdeinstursteii Optimistenkann esnicht verborgen bleiben, dasz sich dieses Gebiet,aufdasetwa ein Drittel derIndustriearbeiter Polens entfällt, mitten ineinein Zu- sammenbruchsteht,von demdasSchicksaldespolnischenStaates ab- hängenkann. Ietztmachen sichdieFolgeneiner verfehltenIndustrie- politikgeltend,aus denen keinKommissarderWar-schauer·Regierung mehr heraushelfen kann;dennderKerndesÜbelsliegtin demMifj-

» zwischen Produktion und Absatz-

moglsichkeit, einem Mißverhältnisdas sich fiir Polen auch außenpolitisschauswirken mus-,daseine wichtigsten Produktionszweige mehr oder weniger stark vom Export abhängig sind, während andererseits wenig Aussicht aufeinewirtschaftlicheGesundungvon innen heraus besteht. Polenbefindet sich, trotzdemes einliber- wiegendes Agrarlandist,in derpeinlirhen Lage, dah seineauszen-

politsische Bewegungsfreiheit durch die Welt-—

wirtschaftskrise mehr und mehr eingeschränkt

ioird; denn wirtschaftlichberuht dieseBewegungsfreiheit gerade aufderStärke derjenigen TeileseinerVolkswirtschaft,diedenSchutz- zolltendenzender anderen Länder am meisten ausgesetzt sind.

Das gegenwärtige Verhältnis Polens zuDeutschland bat ZaleskiinseinerRedevor deinAussenausschuszdesSen-ates dahin charakterisiert,dasz aufeinepositioe Zusammenarbeit nichtgerechnet wer-denkönneunddahman sich daraufbeschränkenmiisse, einige noch offeneFragenzulösen,idiemitbereits abgeschlosseneii deutsch-pol- nischenBeiträgen, mitdem Liquidatioiisabkouunenvoni 31.0ktober 1929 unddeinAufwertungsaibkonimen vom 31.Mai 1931,inBer- bindung stehen.Esscheint also auchfernerhinnichtinderAbsichtder polnischen Politikzuliegen,einbeidenTeilen gerechtwerdendes Ber- tragsverhäilnisniitDeutschlandanzustreben Etwas anderes war auch kaumzu· erwarten, dajadiepolnische Politikvon jeher nicht aufdie Arbeit mit Deutschland, sonderngegen Deutschlandeingestelltwar.

(2)

WWWWWWOW

IndieserHinsicht istderHauptschlag,dendieWarschauer Politik im ablaufenden JahregegenDeutschlandzuführen gedachte,derRirht-

angriffspakt mit Sowjetrußland gewesen, der als

wesentlichen Bestandteil eineGarantie derdeut—srl)-p.c»lnischenGrenzen durch Moskau einschließensollte. HierscheinendieDinge fürPolen jedoch vorerst nicht besonders günstigzustehen;Zaleski hat sichinseiner Seiiatsrede aufdiekurzeMitteilung beschränkt, daßdieVerhand- lungenmit Moskau, dieimRovember wieder aufgenommenworden sind, zurzeitvom Gesandten Patek fortfiihrt werden. Dagegen konnten die zeitweilig rechtunfreundlichenBeziehungen zuRu- inänien wieder eingerenktwerden; fernerhatman sich kürzlich auf derKonferenzder osteuropäischen Agrarstaaten inSofiaaus gewissevon polnischerSeite eingebrachteVorschläge geeinigt; ebenso isteine gemeinsame Iront Polens undder Kleinen Entente inder Abrüstungsfrage imEntstehen,undschließlich ist gelegentlich des Warsrhauer Besuches Marinkowitschs eineengere Zusammen- arbeit niitSüdslawien inkulturellen undpolitischen Fragenan- gebahnt worden. DiesemnochproblematischenpolitischenGelände- gewinnimSüdosten stehenalsPassivagegenüber:dieVerschlechterung derpolnischen BeziehungenziiLettla nd,diefür Polen ungünstigen EntscheidedesHaage rGe richtshofe sin denStreitfragen mit Litauen undDanzigundvorallemdieSchwächu ngde rö kon o-

mischen Machtbasis unter denAuswirkungenderWirtschafts- krise. Man hatdenEindruck,daß Warschau inseiner Politik un- sicher geworden ist,weilesweiß, daßesandengroßen Problemen,die zurzeitzur Entscheidungstehen, nichtunmittelbar teilnehmen kann, weilesandererseits aberfürchtet, daßdieEntscheidung,wenn siezu DeutschlandsGunsten ausfallensollte, sich irgendwiezumSchadender politischen Politik auswirken muß.

Für diese Politik gibt es eigentlich nur ein

Problem: die Grenze. Esgibtimpolitischenundwirtschaft- lichenLebenPolensnichts,was nichtirgendwiedemallesbeherrschen- -denStreben nach SicherheitderGrenzenangepaßt ist,wobeiderBe- griffder Sicherheit nicht imSinne derVerteidigung des eigenen

Preisgabe des Rauscher-8ertrages.

Der Reichspräsident hat kürzlich durch Rotverordnung dieEr- mächtigung der Reichsregierung, im salle eines dringen-denwirtschaftlichenBedürfnissesdieEingangszölle abweichend von dengelten-denVorschriftenzuändern unddie vorläufige Anwendung zweiseitiger Wirtschaftsabkoinmen mit ausländischen Staaten zu verordnen, bis zum Wiederzusammentritt desReichstages verlängert. Als seinerzeit der Reichsregieruiig dieseErmächtigungzumerstenmal erteilt wurde, hatte Poleneben dendeutsch-polnischen Handelsvertrag ratifiziert,undes war damals dieBefürchtung ausgesprochen worden,daßdieReichs- regierungvon derErmächtigung, HandelsverträgevorläufiginKraft zusetzen,indiesem Falle Gebrauchmachenwürde. Diese Befürchtung war unbegrün-det.ImReichstag,demeineInkraftsetzungsverdrdnung zurendgültigen Genehmigung hätte vorgelegtwerden müssen,wäreder deutsch-polnischeHandelsoertrag unbedingt abgelehntworden. Die wirtschaftlichenVoraussetzungen, asufdenen das RauschersAbkominen basiert, bestehen nicht mehr. Dieallgemeine wirtschaftspolitische Lage inDeutschlandunddiehandelspolitischeSituation inEuropahaben sich inzwischen so grundlegend geändert, daßkeinerlei außenpolitischeRück- sichten mehrausreichen würden,um eine Ratifizierung dieses Ver- trages zurechtfertigen. .Als PolenseinerzeitdenVertrag —«ü«brigens rechtreichlich spätl ratifizierte, glaubte es dieseRatifizierung demAuslande gegenüberalseinen besonderenBeweis seinerVer- ständigungsbereitschaft hinstellenzukönnen. Esistallerdingsuni den erhofften ,,moralischen Erfolg« seinesimGrunde rechtegoistischen Vorgehens gekommen,dadievon GenfausgehendenBestrebungen einer handelspolitischenAnnäherungder Länder einenvollkommenen Zusainmenbruch erlebten undeinem allgemeinenzollpolitischenWett- rüsten Platz machten.

Alskürzlich die Berliner demokratische PresseeineLanze fürden deutsch-polnischenVertrag zubrechenversuchte, hatsiesichbeiden Polen,sowohlbeidenRegierungs- wiebeidennationaldernokratisrhen Oppositioiisskreisei1, eine glänzende Abfuhr geholt· Die »Gazeta -Polska«,dasWarschauerRegierungsblatt, lehnteVerhandlungen über eineAbänderungdesVertrag-esmitaller«Entsschiedeniheitabundstellte sich aufdenStandpunkt,daßnureineRatifizieruiigdesVertrages, so wieervor zwei Jahren abgeschlossenworden war, insrasgekommen könnte. Ein derartiges Festhaltenaneiiieiusachlich längst überholteii Verträgekonnte nur alsoerbrämteAblehnungdesWirtschaftsfriedens mitDeutschland ausgelegt werden. Runmehr hatauchdiepolitische Regierungendgültigzu erkennen gegeben, daß sie nicht mehrmiteinein Inkrafttreten desRauscher-Vertrages rechnet,noch mehr,daß sie diesen Vertrag selbst nicht mehr wünscht:ImRahmen derletztenpol- nischeiiSteuererhöhuiigen im Sesm ist auch eine Import- ausgleichsteuer eingeführt werden. durch die alle ooiii Ausland eingeführten Halb- und sertigfabrikate inderselbenHöhe belegt werden,in derdiebetreffen-den FabrikateinPolen zurUmsatz-—

steuerherangezogenwerden. Im deutsch-politischen Haiidelsvertrag war dieBestimmung enthalten,daß DeutschlanddasRecht haben soll, denVertrag mitdreinioiiatigersristzukündigen,wenn Poleneine Importausgleichsteuer einführt."Da das nunmehr geschehen ist, ist endgültigeiiiErhliißstrirhunter dasKapitel»Ran—-scher-Bertra«g«ge- machtword-est

614 WWOWOOMW

Besitz-standes, sonderndesAngriffsaufdenBesitz des Rath-hat«aus- gelegtwird. DerAußenministerZaleski hatamSchluß seinerSenats- rede aufdiedeuts cheRe visionsbe wegu nghingewiesen,deren Zortsrhreiten imAuslande ergelegentlich sein-es Londoner Besuches hatfest-stellenkönnen. Aufgabedesganzen Volkes seies,so hater gesagt,sirh dieserBewegung entgegenzustellenzallewissenschaftlichen nnd kuslturellen Institute sowiedie Presse solltendie Ausbau-ds- propaganda derRegierungunterstützen.In Polenglaubtman, aus derinnerpolitischen EntwicklungDeutschlands aufeinebaldigeAuf- rollungderRevisionsfrage schließenzukönnen. Zürdiepolnische Presse istinletzter Zeitkeinanderes Themaso aktuell gewesen,wie

das der nationalsozialistischen Bewegung in

Deutschland, überdieman je nachParteidoktriii, Temperament undBegabungmehroderwenigergewagt-eProphezeiungenundRach- richtenverbreitet. Darin scheintman sichaber inallenpolitischen Lagern Polenseinigzusein, daß HitlerüberkurzoderlanginDeutsch- landzurMachtkommen wird. BezeichnendsisthierfüreinArtikel.

derim,,Ilu.str.Kuri,Todz.«anläßlichderLondoner ReiseZaleskis erschien: »Der Leiter der polnischen Aiißenpolitikwird sicherden maßgebenden englischenFaktoren sagen, was die polnische öffentliche Meinung vom Auftreten Hitlers denkt, derschließlich wiedas diePariser politischenKreisefestgestellt haben alsMinisterpräsidentderReichsregierunsgeine ausdrück- lichere Situation schaffen würde,alsderKanzlerBrüning, dessen Regierungmachtlos ist,unddiesich übrigens selbstkeinlängeresLeben alsbiszu denersten WochendesnächstenJahres voraussa-gt.Minister Zaleski wird sicher auchdiebritischenpolitischenKreisedarüber unter- richten,wiediepolnisrhe öffentlich-e Meinung dieEntstehungeiner Vitler-Regierung aufnehmenundimFalle,daß die-se Regierung von Worten zurTat übergehen sollte, reagierenwürde. EsistdieVer- inutung auszudrücken-,daß MinisterZaleskidie britischenpolitischen Kreisebezüglich dieser Sache nichtimZweifellassen werde.«"Man rechnetinPolenmitdembaldigen Eintreten einerSituation, von der mannoch nicht weiß,wieman sich ihr gegenüber einstellen soll.Dr.K.

Diktatsrevision durchEinzelabmachungen.

Der Präsidentder tschechoslowaksischenRepirblsik, Masargk, hatsich dieser Tagewieder einmal übereineRevisiondersriedens- diktate geäußertundhierbei erklärt, daßeine-solchenur durch Verständigung und unter Zustimmung aller jener Mächte durchgeführtwer-den könne,die d ie Ve rträ ge unterzeichnet haben. Ein soles W—ioiiede natürlich auf außerordentlicheSchwierigkeiten sko Wsa dannalle23Staaten, die denVersaillerVertragratifiziert haben, einerRevision zustimmen müßten.Soll man Vertreter aller dieserLänder erneut zueiner großen Konferenz zussammeiitronimelnunddann mitihneneinenneuen Vertrag ausarbeiten? Das könntezujahrelangen Verhandlungen führen·AlleStaaten, selbst die,diemitderVertragsreoision so gut wienichtszutun haben,wiez.V. HaitiundLiberia,würden mit Sonderwünschenkommen. Masargk hathierdenWeggewählt,der am sicherstennicht zumZiele führt. Mit bewußter Absicht läßt er die Tatsache unberürksichtsigt,daß auf Grund des Ar-

tikels 19 der Völkerbundssatzung doch auch der

Bölkerbund bei Einstimmigkeit zur Abänderung

unhaltbar gewordener Verträge berechtigt ist.Der Völkerbundsrat, dernur einebegrenzte ZahlvonMitgtiederigzum Teil« solchen, die das Ver-sailler Diktat nicht unterzeichnet haben, umfaßt, istaber nichtiidentischmit den llntertelchnern diesesDiktates

, Die Telegrapheii-Uiiion verbreitet einenVorschlagvon deutscher Seite,der einenanderen Wegzur Revisionfür gangbarhalt,als den·von Masargk gewiesenen. Das seider Wegder Einzel- abmachuiigen mit den Unterzeichnern der Friedens-·

diktate. DsieVereinigten Staaten von Amerika haben einen Sondervertrag mitDeutschlandgeschlossen, ebenso ThinaundRuss- land. Auf diesem Wegehättediedeutsche auswärtige Politik schon längstweiter fortschreitenmüssen.Esistnichtrichtig,ivas Masarljk behauptet,daßalleUnterzeichnerdesVersailler Vertrages sichVet- ständigenundeiner Revision zustimmenmüssen.Die Unkss k»-

zeichner sind untereinander nicht genunde sur

ewige ZeitenandemVersailler Diktat festzuhalten. Sie fllld I1 Uk

gegenüber Deutschland gebunden. U·UDIVZZIU Deutschland und irgendeiiier der Untterzelkhneksich

anderweitig verständigen, so hat Jeder Ehe-

maligen Zeindstaaten das Recht, von dem Ver-

sailler Vertrag zurückzutreten. Es llkitzhkbei-Oster- lich, daßesderdeutschen Regierungnorh nichtgelungenist,»deneinen oder anderen derUnterzeichneraus derdamaligensrontherauszu- holen..Und wenn inanmit denkleinstenangefangenhattet Rur auf die-se Weisekanneine BrescheindiecZiersaillerMauer geschlagen werden,undman sollte möglichstbalddamit anfangen. Abgesehenvon denkleinen Staaten, gibtes wohlauch deneinenoder denanderen der größeren,dieim Zusammenhang mit den Handels-

vert.ragsve rhand lu ngensicher dahin gebrachtwerdenKptlnetb daß sie ihre Unterschriftunter demVersailler Vertragsur nichtlgSk- klären. Vor allem-käme daItalien insrage,«niitdelll Handels- oertragsoerhandlungen begonnenhaben- Italien konntelsiztbeweisen,

obihmseine Beteuerungen, es haltedenVersailler BotkMg fllk schädlich,wirklich ernst sind.

Cytaty

Powiązane dokumenty

«Vei«hältnis, in dem es u. heisztx Gegen die stets Stadt werde eine grofzangelegte Propaganda entfaltet, um Danzig so zu schildert-, als herrschteii hier ,,·schlintinereZustände als

gegeniiber verzichten. Es sist jetzt dazu eine so günstige Gelegenheit, wie sie sobald - nicht wiederkommt- Die Vereinigten Staaten haben hier die entscheidende Stimme.«f

w e rk e, beftellt Da diele in den waldreichlten Gebieten Oltpreufzens liegen, haben lie zwar weniger als die Memel—-Prege«l-Gruppe über Mängel in der Roshltoffoerforigung zu

Die Landwirtschaft des .Fc-eistaates Danzig befindet sich in einer katastrophalen Notlage. Die Wirtschaftseinheit des Freistaates mit Polen setzt sie der nneingeschränkten

Grodiio, Bzilna nach Riga’iiiid«über» Wolkowgsk, Lida, Molodetschiio nach Polon filhrenden Eisenbahiilniien gesetzt. Der Haken Von Riga winkte als Ziel. Die litauische

Landesbrauch war, so wiirde Sophi:e-Eharl.otte nun wiss-en, daß er sie liebte. Vielleicht war SopihiesEharlotte auch gar nicht einmal so sehr verwundert, »wenn sie

leicht aus einer russcsschen oider ukrain-isch-en Broschiire gegen Polen wind der Leser vermuten. cRein, keineswegs, sondern aus dem Auf - ruf »der polnischen Gesellschaft

in vsertisksaler Richtung durch den Korriidor beförderteii Güter ist von 1927 bis 1929 um das Dreifache (von 2,85 auf 8,62 Mill. Das ist eine Entwicklung, dise sich ism Jahre 1930,