JIL 33.
A.M. Ritter von Entg, K.K.
Rate-Rathu.Prof.,Mitgliedd.Akademied.
Wissen chaften,Berwaltuugsratbte·inWien- Dr.Haupt-, Professorderangewandten Chemie in
n« München.
Dr.WilhelmRitter von schwarzv K.K.Sections-Rath und sauget-Director des
österr. General-Consulats te.mParis.
FriedrichEeorg gilieclåks
Anker besondererMitwirkungderHerren Dr;RudolleWirt-, Großherzogl.Minist» RitterBad.Geh. Referend.ic.in Carlsruhr.imHandels-
W.Oechelhäuser, General-Direct. d.inContinental:Gas-Gesellsch.
Deßau.
Dr;Lvon Reinheit-, Direkt.d.K.Wrirtteinb.·Cet-ttral·stellef. Handel
u.Gew.,Conith.u.Ritteric.inStuttgart.
1862.
Dr.ErnstEngel, KgLPreuß.Geb.Reg.-Rath,DirectordesKgL
Statist.Burean,Ritterie.in Berlin.
Dr.M.Rühlmann, Prof.derKöniglszPolytechwSchule,Ritter ir.
«
inHannover.
RI.M.Reihe-tr-von Weber-, Jugen»K.Sachs.Finanz-Ratbu».Staatseisenb.-
Director,Comthuru.Ritter rnDresden.
Herausaegcben von
Dr.Otto Yammer.
Wöchentlichein Bogen.-
ZurTechnologiedesBaryts.
VonPros.Dr.Rnd.Wagn er.
(Fortsetzung.)
WieausdemVorstehendenzurGenüge hervorgeht,wird ein großerTheilDesSchwekspathes,welchendieBarytindustriein An- spruchnimmt-demHandelinGestalt vonBarytweiß überliefert.Jn derRegelkommtesinTeigform— Blanc fixenpåte—- mit20 bis300xoWasservor- DasBakytweißhat seitetwa6Jahrenais WasserfarbebeiderTapeten-.Buntpapier-undKartenfabrikation ausgedehnteAnwendung»gefm)denUnd scheintüberhaupt fürviele ZweckeeinErsatzmittelfUFVleIWeißundZinkweißwerdenzu wollen.
Das blendende WeißdtelekFakaist durch keinanderesMaterial zu ersetzen,es-istindifferentgegen JedeEinwirkungderLuft,derSonne
nndderTemperatur,wirddurchschwefelwasserstpsshaitigeExhajatio-
nen nichtgedsunkeltundhatmmehrerenSchichtendünn mit Leim- lösung aufgetrageneineDeckkraft-Fvelchederdesreinsten Kremser- weißam nächsten steht. Beidengeringen·HerstellungskosteuUnd dem geringen specifischenGewichteistderPMBFAUMVngegendenvon Bleiweiß.AlsBin-demittel wendetmanLeimoderKleisteran, oder auch einGemengevonKleisterundWassekglaslösUUOMitOelsirniß angeriebendecktdasBarytweiß wenig, gutdagegen,wenn esmit einemgleichenGewicht Ziukweißgemischtist. DaßdasBarytweiß alsOelfarbenichtgeeigneterscheint, magseinenGrundzumTheil darinhaben,daßesinFolgeseinerchemischenBeschaffenheitdurch dasOel nichtzerfetztwird,während bei der AnwendungvonZink- weißundBleiweiß stetsein kleinerTheilmitderOelsänredesFik- UisseszU Ziuks vdetBleipflastet zusammentritt, wodurchderDeck-
Zu beziehendurchalleBuchhandlungenundPostämter. SiebenundzwanzigsterJahrgang.
kraftVorschubgeleistetwird. FürdenTapetenfabrikantenistdas VarytweißeinschätzbaresMaterial in Folge seinerEigenschaft, so- wohl mitalsohneGlanzpräparat,durch die Bürste einensonstun- erreichbarenSatinglanzanzunehmen,welcherderFeuchtigkeitwider- steht. DieZimmermalerundStukkaturarbeiter verwenden ebenfalls dasBarytweißingroßenMengen. Auf glatter Gyps-oderKalk- wand mitleichterLeimung einigeMaldünnaufgetragen, hierauf mit einerdichten BürsteodermiteinemLinirballen abgerieben, gibt dasBarytweißeinehaltbareGlanzflächevonblendendweißerFarbe.
DaßdasVarytweißvordemSchwersvathmehl unbedingtden Vorzugverdient,wenn essichumFarbenmischungenhandelt,ist all- gemeinanerkannt. JnFolgeseiner absolut weißenFarbe,seinerin- differentenBeschaffenheitundseinerUnzersetzbarkeitläßtesdieur-
sprünglichenFarbentönedurchaus unverändert.MithochrothemKkapP
oderKarminlackversetzt,gibtdasBarytweißdasschönsteRost«UUt
Berlinerblau daslebhafteste Hellblau. » »
AlsmineralischesLumpensurrogatinderPapiekfabklkatwnist dasBarytweißsehrgeeignet»insofernesweißer ist alsdasLenin
undsich feinerzertheilenläßt alsderGyps welchet letzteredenPa- .piermühlenunterdemNamen Annaline oderMilchweißngtht). Auf 100Kilogramm Ganzstoffverwendet man 15Kilogrammteigfökmi- gesBaytweiß DerZusatzvonBarytwelßzut»Pap1ermasseistin mancherleiHinsicht vortheilhaft,nämlichkaIuakeUndmittelfeine Parieregewinnen dadurchanWeiße-detbelPuunentPapiereein- tretende UebelstanddesIIDttrchscl)s-i11e»11sIVUVbIs zu einemgewissen Gradedadurchaufgehoben,derFfstlgkeIkdesPapieres geschiehtda- durch kein Abbruch,undendlichwltddasPapierdurch einen Baryt- weißzusatzwohlfeicet— In neuesterZeitwendetman auchden schwefligsaurenBaryt inderPapierfabrikationan, welcher erst als
«
Antichlorwirktunddann, nachdemerinBarytweißübergeganger
dieMassedesPapieres vermehren hilft.— DaßausuassemWege erhaltener kieselsaurerBarytinderPapierfabrikationalsFüllstoff ebenfallswirdAnwendung findenkönnen,unterliegtkeinemeeifel.
AusökonomischenGründenistesabernöthig, daß dieses Barhthy-' drosilikatalsNebenproduktbeiirgendeinemchemischenProzessege- wonnen werde. Obharzsaurer Baryt— durchFällenvonHarzseife mitChlorbarynmerhalten— entweder fürsichoderinVerbindung mitharzsaurer ThonerdezurvegetabilischenLeimung Verwendung sindenkann,ist erst durch Versuchefestzustellen. ,
DasBarytweißsindetferner zum AppretirenderBaumwolle undLeinenzeugeBenutzung.AnstattderKuochenerdeunddesZink- oxydeskanneszurDarstellungvonMilchglasUndEmailVerwen- dungsinden.ZuenglischemSteinzeug(drybodies)unddemJas- pisgute (·Jasper-ware.)verwendet man dieeisensreiestenSorten Schwerspath,welcherletztereinneuerer ZeitauchalsZusatzzuI vulkanisirten Kautschuk, wie z. B. behufsderHerstellungvonKegl-(
kugeln, Billardkugelnu.dergl.Verwendungsindet.
Der kohlensaureBaryt— am zweckmäßigsteninFormvon seingemahlenem Witherit,ist inneuerer Zeitvorgeschlageuworden, umdieletztenSäuredämpfederSoda- undSchwefelsäuresabrikation aufzunehmen,diedurchWasser,denKokseoudensatorundübliche Apparatenichtcondensirtwurden. InEnglandkamderWitherit voreiniger ZeitbeiderFabrikation vorzüglicherSorten vonKrhk stall-undSpiegelglasin Gebrauch.
VoreinigenJahrenfandKuhlmann in einemOseu,derzur ReduetiondesschwefelsaurenVarhtszuSchwefelbariumdiente, Ul- tramarin, undzwarBaryt-Uliramarin, d.h. Ultramarin, in welchemdasNatron durchBaryt ersetztworden ist.
Wirdkohlensaurer BarytmitKohlentheerpech (sog.Asphalt) undSägespänenin einerthönernenRetorte anhaltendgeglüht,so geht derselbegrößtentheilsin kaustischen Baryt über,derintech- UPIVgischekHinsichthöchstwichtige EigenschaftenbesitztundalleBe- achtungvonSeiten derchemischen Industriellen verdient. Bous- singault hat(1851)gezeigt,daßwenn man über bis zum dunklen RothglühenerhitztesBarythydrat Luftleitet,dasWasserausgetrie- benundAetzbarytunddannBariumsuperoxydgebildetwird,welch letzteresdurchstärkeresErhitzeninSauerstoffgasundBarytzerfällt.
DiesesVerfahrenerregtesofortnach seinem Bekanntwerden großes Aufsehenundzwarin doppelter Hinsicht:einmal glaubteman »ein Verfahrengefundenzuhaben,den atmosphärischenSauerstoff auf billigeWeiseherstellenundfür technischeZweckeverwenden zu können, dasandereMalsahdertechnischeChemikerindemBariumsuperoxyd dasMittelzurzweckmäßigenBeschaffungdesWasserstoffsuperoxhdes, einesKörpers,vondem man allgemeinerwartete, daßerüberlang oderkurzandie StelledesChlorkalkestretenunddadurchdieBleicherei auf die einfachste Operationzurückführenwürde.DieseHoffnungen haben sich aberkeineswegsverwirklicht; dieJsolirungdesatmosphä- rischenSauerstoffes mittelst Barhtist imGroßen auf einigeSchwie- rigkeiten gestoßenundüberdiesdurch dieneuerdingsvon dxeLuea undDeville ermittelten Methodenderüberaus vortheilhaftsnDar- stellungdesSauerstoffsausSchwefelsäuretotalindenHintergrund gedrängtworden«Undwas dasBariumsuperoxydunddasausihm dargestellte»gesauerstosste Wasser« "'anlangt,sohabenneuere Versuche gelehrt,daßesalsBleichmitteldurchauskeineBeachtung verdient. (Wollteman sichderBarytpräparateznrtechnischenSauer- stoffgewinnnngbedienen, so könntemandenBarytsalpeterverwenden.
1Kilogr. diesesSalzes gabbeimGlühen238LitereinesGasgemenges, bestehendausStickoxydul10X0,Stickstoff32,30X0,Sauerstoff66,70-».
Leitetman übererhitztenAetzbaryteinenStrom vonLuft, derenSauerstoffman vorher durch eineSäuleglühenderKohlenin Kohlenoxydgasverwandelt hat, sotritt deratmosphärischeStickstoff unterdemEinflussedesBarytsmitdemKohlenstoffezuEyanzu- sammen und dieser wieder mitdemBarytzuEyanbarium, einem ingewerblicherwie in reinwissenschaftlicherHinsicht höchstbeachtens-«
werthenKörper.JntechnischerBeziehungkannerAnwendung finden:
I) ZurDarstellungvon Cyankalium, indem man dieLösung desCyanbariumsmittelstschwefelsaurenKaliszerfetzt.
2) JnderBerlinerblanfabrikatio n, namentlichzur Hek- stellUUgderhelleren Nüaneen, indemman dasbeiderZersetzungdes siCyanbnriumsmitEisenvitriol entstehende BarytweißzurVerdün- mmgdesBerlinerblau’sbenutzt. .
Z)Zut BereitungdesBaryiblutlaugenfalzes (Fettveyan- ba.rium)-«das ohneZweifelindernächstenZeit,mindestens theil- weise,andie StelledesFerrochankaliumstreten dürfte-
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4)ZurDarstellungderFerroeyanwasserstoffsäure (erhalten durchZersetzendervorigen VerbindungmitSchwefelsäure),diein Folge ihrerEigenschaft,beimKuchenuntergleichzeitigerEinwirkung
derLuft,unter EntwickelungvonBlausäure, Berlinerblau zu bil- den,zurErzeugungvonBleudeFrance ausgedehnte Anwendung findet.
5)ZurHerstellungvonEementstahl. Seitdem man weiß, daß dieElementedesChans wesentlicheBestandtheiledesStahlessind- hatman sich mitVortheilderCyanverbindungen,namentlichdes ChanbariumszurStahlbildungbedient.
6) Zur Fabrikationvon Ammoniak undAmmoniaksalzen.
Leitetman überdasdurchGlühenvon koblensauremBarytmitkoh- lenhaltigen SubstanzenerhalteneGemengevon Eyanbarium und Aetzbaryt,bisauf 3000erhitzteWasserdämpfe,soentweichtAmmo- niakgasundesbleibtkohlensaurerBaryt(durchZerlegungdesUr- sprünglichvorhandenenameisensaurenBaryts)zurück.Läßtman die ZersetzungdesEyanbariumsdurchüberhitzteWasserdämpfebei Ge- genwartvon AlkoholenoderalkoholähnlichenKörpernvorsichgehen, soerhältman dieAmmoniakbasen. Anilin z. B.kannman darstellen,indemman überEyanbariumein bisauf300oerhitztes GemengevonWasserdämpfenundPhenylsäureleitet,Aethy la min, indemman Cyanbarium auf gleicheWeisemitBranntweindämpfen behandelt.WiewichtigeinewohlfeileundzweckmäßigeMethodeder DarstellungvonAethylamin fürdieTechniksein würde,liegtauf derHand,wenn man einigeseinerEigenschaftennäher insAugefaßt.
DasAethylaminlöstThonerdeinreichlicher MengezuAethylamin- Aluminat welchesan derLuftalles Aethylamin verliert und Thonerde hinterläßt.Es würde daher das Aethylamin-Alumi- nat als diebesteThonerdebeizedie übrigenMordants in der Färbereiverdrängen, sobaldesgelungenseinwürde, mittelstBaryt dasAethylamin sabrikmäßigzu erhalten.AuchinderKrappfärberei kanndasAethylamiu großeWichtigkeit erlangen,daman Mordan- cirenundAusfärbenineineOperationvereinigen kann; ebensoim Zeugdruck,wobeiman nur eine verdickteLösungvonThonerdeund Alizarin inAethylamin aufzudruckenhätte. Daßin deranalytischen ChemiedieTrennungderThonerdevom Eisenoxydmittelst Aethyl- aminausgeführtwerden kann, ist bekannt.
DerAetzbaryt besitztdiewichtigeEigenschaft,mitRohrzucker
.inderSiedehitzeeineunlöslicheVerbindungvon Zucker-Baryt (O12H« 0u Ba0)zubilden. DiebishergebräuchlichenMethoden derGewinnungvonRohrzuckeraus denRüben beruhensämmtlich auf einerUeberführungderfremdenStoffein eineunlöslicheForm oderVerbindung,mithinauseinerAbsheidungdieserStoffevon demZucker.DasUmgekehrte,nämlich dieTrennung desZnckersvon denfremden StoffendurchAusfållendesersterenausdemSafteoder aus derMelasse istdurch die Anwendung desBaryts ermöglicht.
DeralsNiederschlagsichausscheidenjeZucker-Pachtwirdvon der Flüssigkeit,in welcher alleübrigenSubstanzen gelöstbleiben, ge- trennt, dann in reinem Wasser·»silspe11dirtunddurch Kohlensciure zerfetzt.Manerhälteineleckeklolllng- welchewiegewöhnlichver-
kocht,undandererseitskohlenfalltenBarht, welcherwiederaufAetz-- barytverarbeitet wird. Die-GewinnungdesZuckers mittelst Barht hatallerdingsimGrubenSchwierigkeitenmancherlei Art imGe- folge,so daß diepkakkllcheAnwendung,welcheeineZeit langdavon gemachtwurde- schonWIedeFaufgehörthat. Es ist aberindieser SachedasletzteWthsicherlichnoch nicht gesprochen!
Dersalpeteklante Baryt(Barytsalpeterläßt sich entweder durchZersetzenvonEhlorbariummitChilisalpeteroderauchnachder gewöhnlichenMethodederSalpeterbildungausWitheritUndsau- lendenThiersubstanzendarstellen.Jch habevoreinigen Jahrenvor- geschlagen-MgewissenFällendentheuernKalisalpeter durchden billigenBarytsalpeterzuersetzen,so zurBereitungderSalpetek- säuremitoderohneDestillation,zur ReinigungderGlasmasse,zur Bereitung detZündholzmasse,inderFellekwekkekeiundzur Berei- tungdesSchießpulvers(in letztererHinsicht sindjedochungeachtet zahllosekVersucheundlangjährigerBemühungennochgroßeSchwie- riskeitenzubesiegen).DieLuftbeständigkeitundderUmstand, daßder
YakyksnlpeterkeinKrystallwassethat« sindfürseinekünftigeBe- nützungwichtigeMomente. Daß Bolley neuerdings vorgeschlagen hat, mittelst Barytsalpeteraus Chilisalpeter gewöhnlichenSalpeter darzustellen,ist oben bereitserwähntworden. DaderBarytsalpetek nachdemGlühen—- unterEntwickelungeines Gases-Welches, wie schongesagt,66,7VolumenproeenteSauerstoffenthält-Aetzbarht hinterläßt,so verdienterauchindieser Hinsicht Beachtung.
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DasBarytchlorat liefert eingrünesFeuervongroßerSchön- heitundwirddasselbevielfach in derKunstfeuerwerkerelbenutzt.Der basisch-chromsaure B arytfindetunterdemNamengelbesUltra- marin,Barytgelb, PermanentgelboderSteinbühler Gelbalsgelbes Farbmaterial eine,wenn auch beschränkteAnwendung. Daßder fchwesligsaure Baryt eben so gut wiederschwefligsaureKalk Handelsartikelfein sollte,istklar;außeralsAntichlor, zur Berei- tungvonJodkaliumundähnlichenJodmetallenu.s.w.,würdedas Barytsulfitin vielenFälleninderIndustrie Anwendungsinden kön- nen, woman gegenwärtigsichderflüssigenschwefligenSäurebedient.
Derunterchlorigsaure Baryt (vonv.Kurrer schonvormehr alsdreißigJahrenunterdenbeachtenswerthenBleichinitteln als Chlor- baryterdeaufgeführt)dürfteinLösung vielfache Anwendung sindeu können;mit Zinkvitriolzerlegt,fällt einGemengevon Barytweiß undZinkoxydhydratniederundinderLösungbleibtunterchlokige Säure.
(Fortsetzung solgt.)
Ueber dieVerfälschungderOele.
VonTheodor Chateau.
(Fortsetzung.)
Hanföl, Huile de chenevis s.dechanvre vonOannabjs sativa. Frischistesgrünlich-gelb,mitder Zeit wirdesgelb,sein Geruchist unangenehm, sein Geschmackfade; spec. Gew. bei15"-—
0,9252.-Bei—150 wirdesdick und bei—2705 fest.Esist in allen Verhältnissenin siedendemAlkoholundin30Th. kaltem Alkohol löslich.
EsdientzurBeleuchtungund ist gewöhnlichverfälschtmitLeinöl (bis80"l0),welches stetsbilliger ist.Manfärbtesdann grünlich durchHansknchenodermitJndigo.
Manerkenntes: I)anseinen Geruch, 2) durch,dasOleo-und Alkoholometer, 3) nach Maumenös Verfahren,4)durchdiegrünlich- braune FärbungbeiBehandlungmitSchwefelfäure,5) durchAmmo- niak:gelb,dicklich,körnig, 6) nachallenMethodenCrace-Calverts.
FerneranfolgendenReactionent
Zweifach Schwefelca lcium: schwärzlich-grüneSeife,die durchRührengrünlichgelbwird. Chlorzink: smaragdgrün,welches sich beimRührenauf die ganzeMasseausdehnt. Schwefelsäure:
grün mit braunen AderninderMitte, beischwachemRühren schön grünandenRändern,danndunkel-grünlich-braun,danninderMitte bMUnWlh.BeistarkemNührenwirddieganzeMassegrünlich-braun- Wihs RauchendesZin-nchlorid: bräunlich-gelb,dann grünmit Fleckenl)ellbraun,reingrünandenRäuderuz beimRühren grünlich- gelbin derMitte, blaßgrünandenRändern;fährtman fort zurüh- ren-so gewinntdergrüneTondieOberhandunddieMasseerstarrt.
SchwefelsäureMachtdasGrün dunklerundmischteinenhellbraunen Ton,be-i,PochbleibtdieFarbedunkelgrün(UnterschiedVVURilke-Il- WvdasgrUUVerschwindet).Phosphorsäure: in derKältedun- kelgkÜUeEMUlsivn-dannschmutzig-grün,gelblich-grün,inderWärme röthlich-gelb-InderMittegrauerSchaum, andenRändernschantzig- grün..Salpetersa ur es Quecksilberoxyd: Entfärbung, schmutzig-grün,an derLuftdunkelnd, dann dunkel-grünlich-gelb.
SchlVeselsäUkekrothbkaUU-fastschwarz,beimNühren schmutzig- gküUlich-SMU-InderRUPeletztsich eingrauer fester Niederschlag ab,derin einergellllich-gkll»nenFlüssigkeitschwimmt. Pottasche:
gelb-grüneSeife.Ammoniaftgrünlich-gelbesehrdickeSeife.
NußölAll-ZJuglanskeglas»Fkilchistesgrünlich,mitderZeit wirdeshellgelb, istgekllchlofsfuß-wennesinderKälte,scharf- schmeckend,wenn esinderWarme gewonnenwurde. Spec-Gew.bei 120=0,9283; bei250-0,9194; bei940= 0,871. bei«—150 wirdesdicklich,bei —2705 erstarrteszU einerweißenMasse.Es trocknetschneller wie Leinöl und dient deshalb zurfeinenMalerei.
MankanndiesOelfolgendermaßenerkennen: l)amGeschmack,2) amGay-Lussase-KhenAräometer (0,92l3entsprechend5"404.),3)nach Maumenå,4nach Boudet (UnterfalpeteksäUke)Ihelltofa;5)nach Heydenreich(Schwefelfäure):gelbbraununddunkelbraun,6) nach Faurå (Ammouiak):weißgrau,dicklich,consistent-7)UachCrace-Cal- vert. AußerdemanfolgendenReactionen: ZweifachSchwefel- ealeium-: lebhaftgelbe, sichnichtentfärbeudeSeife.Chlorzinkx dicke,graulich-weißeEmulsion.Schwefelsäure: (1Tr. auf20Tk.
Oel) gelbbrauneAdern, beimRührendunkelrothbraunerKlumpen (mehrrothalsbraun).Rauchendes Zinnchlorid: röthlich-braun, beimRührensich verdickend.Schwefelsäure: rothbraun,dasOel verdickt sichundwirdendlichfest, gibtvioletteStreifenauf weißem Papier. Nacheiniger Zeiterscheinen violetteZonen aufderMasse.
Phosphorsäure: inderKältegraulich-weißeEmulsion,inder Wärme hellgelb.Salpetersaures Quecksilberoxyd, allein:
keineFärbung, mitSchwefelfäure:einweißerNiederschlag;mit über- schüssigerSäurek hellbrauneHäutchenzderNiederschlagschwimmt in einergelblichenFlüssigkeit.EinUeberschußvon Säure gibt gelb- brauneFärbung(braune Adern,amGrundegelb),beimRührenver- mehrtsichdasBraun undestrittSchäumenein.NeiierUeberschuß vonSänre bewirktbeim,Rühren lebhaftes Aufbrausenundweiße Dämpfeentwickelnsich,dieMassewirddanndunkelbraun, fastschwarz.
Pottafche: in derKältegelblicheSeife.Ammoniak: sehr flüssige, gelblich-weißeEmulsion.
Ricinusöl vonRicinus communis, einerEuplhorbiaceer DaskaltgepreßteOelist fastfarblos,manchmal gelb, durchsichtig, dick,fadenziehend,vonkaumbemerkbarem,fadem,süßlichem,nicht scharfemGeschmackundnichtigeniGeruch.Bei—180 erstarrteszu einerdurchsichtigengelben Masse.AnderLuftwirdesranzig,kleb- rig,verdickt sichundtrocknet aus;zugleichwirdessehrscharfschmek- kend, Es kann in jedem Verhältuiß mitAlkoholundAether gemischt werden undläßtdann Körperfallen,mit denen esgemischtwar.
Diese Löslichkeit in Alkohol ist eingutesUnterscheidringsmerkmal, abersienimmtmitderStärkedesAlkoholsschnell ab;88grädiger Alkohol löstnur noch-IXzseines Gewichts.
DasRicinnsöl wirdgewöhnlichmitMohnöl gemischt; aufden Antillen undili Brasilienverfälschtman esmitdemOelderBrech- nllß(Curcaspurgans s.Jatrophacurcas),dies istfarblos, sehr flüssig,läßtinderKältesehrvielStearin fallenundlöstsichnurin 24Th. absolutem Alkohol.Manverstärktbisweilen dieWirkungdes Ricinusöls durchsehrwenigCrotonöl, auch bereitetman sogarein künstlichesRicinusöl aus1—2 Tr.Crotonölmit20—40 Gramm Mohnöl. DieVerfälschungmitMohnöl erkenntman leichtdurchAl- koholvon 950,inwelchemersteres niilöslich ist. Bisherprüfteman dasRicinusölt l)mitUntersalpetersäure,2)mi«tAmmoiiiak(Faurei), 3) mitSchwefelsäure(Heydenreich),4)mitdemOleonieterundAl- koholometer,5) nachMaumenåsVerfahren,6)nach Behrens’Ver- fahren,7)nach Crace-Calvert. Außerdemerkenntman dasRieiuusöl au folgendenReactionenx Zweifach Schwefelcaleium: gold- gelbe,sich elitfärbende Seife, welchezeisiggrünwird. Chlorzink:
klebrige, syrupartige Masse,diebaldgelblichdann gelbrothwird.
Schwefelsäure;hellgelbe Flocken, beim Rührendunkelgelb,leicht- röthlich;iliderRuhewirddieFarbedunkler. Rauchendes Zinn- chlorid: hellgelbe Flecken;beimRührenwirddasOelschwer, dick undgelblich-weißmitgelbenPunkten, Schwefelsäure färbteshell- branngelb.NachIX4—IX2Stunde wirddieMasseinderMitteweiß- grauundandenRänderndunkelgelb·Phosphorsäure: inder Kälte leichtgräul.iche,weiße, dickeEmulsion,inderWärmehellgelb undweißerSchaum.Salpetersaures Quecksilberoxyd: dicke weißeEmulsion. Schwefelsäure: zeisiggrün,dannbeimRührengold- gelb,danngelbrothundheftigesAufschäumen, dieMassetreibtin dieHöheundwirdplötzlichinderMitte braunschwarzundanden Rändernstrohgelb;die Farbe wird nachherschmutzig-braun.Poti- asche: weißefleckigeSeife,inderWärmemilchige Lösung.Am-
moniak: weißeEnnilsion. ,
Crotonöl ausdenSamen vonOroton tiglium,isthvnlg- gelbundhat dieConsistenzdesNußöls. Das überEnglandaus JndienkommendeOelistgelblich,leichtflüssigUndklar- dasJus den SamendesHandels gewonnene ist bräunlichundätzend»Dies OelbesitzteinenGeruch,welcheranJalappenharz erinnert,der Ge- schmackistscharfundreiztdenHals stark. Es istlöslichmAlthol undAether.KalterAlkohol löstdaraus ZXZeinesätzendenOels und släßl Vsfettes fades Oelzurück.Esdientalssehrvorsichtiganzu- wendeudes PurgativinderMedizin-JIIIndienwlkdesVekfålfcht mit Ricinusöl oderVrechnußöL
Belladonnaöl ans denSamen voIrAlWPAsbelladonna, istklar, goldgelb, gernchlos,vonfadeknGelchlnnckundspec..Gew.
bei 150=0,925. Bei-—160wirdesdick,bei——2705wirdesfest undgelblich-weiß.InWürttembergdienteszurBeleuchtungund alsSpeiseöl.Das Atropinbleibt in demOelknchen,diedeshalb- UichtdemViehgegebenwerdendürfen. Man darf dies Oel nicht mit- einempharmaceutischenOelgleichenNamensverwechseln- welches