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Deutsche Illustrirte Gewerbezeitung, 1862. Jahrg. XXVII, nr 50.

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Academic year: 2022

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Il.LU.Ritter von Burg, K. K.Re«.:Ratbu.Prof., Mitgliedd.Akademied.

Wissen-iaften,Verwaltungsrathm inWien. O Dr.Knopf-, Professorderangewandten Chemie in

München- Dr.WilhelmRitter von schwarz K.K.österr.Sections-RathGeneral-ConsulatsundKanzleFDireetotie.mParis. des

Anker besondererMitwirkungderHerren Dr.RudolleMied, Großher vgl. Bad. Geh. Referend. im Handels-

iinist.,Ritterre.inCarlsruhr.

W.Oechelhäuser,

General-Direct. d.»CZtinental-Gas-Gefellsch.Prof.derKönigl»Polhtechn. Schule,Ritter ie- cn ennu.

Dr. Lvon Reinheit-, Direkt.d.K.Württen1b.Central-stellef. Handel

u.Gew» Comthn.Retterie.InStuttgart.

Dr.ErnstEngel, KgLPreuß.Statist.Geh.Bureau,Stieg-RathR1tterie.Directorin Berlin.desKgi.

Dr.M. Riihlmamtz O

mHanuover.

M. M. Hreihifrrvon Weber-, Singen-,K.Sächs.Finanz-Ratbu.Staatseisenb.-

Director,Comthuru.RitterinDresden.

Herausaeaeben von

Dr. Otto Damm-ern

SiebenundzwanzigsterJahrgang— Zu beziehen durchalleBuchhandlungenundPostämter. WöchentlicheinBogen.

RededesProf.Roßmäßlerbeideram18. Nov. imOdeon inLeipzigabgehaltenenArbeiterversammlung.ii) Durchden ebenverlesenen AufrufdesCentral-Comitä’sandie deutschenArbeiter zurPeschickungeines allgemeinen deutschenAr- beiter-CougressesinLeipzighat dieArbeiterbewegungihrenersten officiellen Schritt gethan-und wennichesalseinerdervon dem Central-ComitåernanntenVertrauensmännerversuchenwill, über dieArbeiterbewegungmeineAnsichtauszusprechen,so ermuthigtmich dazuJhr freundlicherlernf-der mir-eineBestätigungdieserErnen- nungist.Leipzig istals derbestimmteVorort der Mittelpunkt der Arbeiterbewegungundesist dahervorallen Dingen nothwendig, daß indiesem Mittelpunkte KlarheitüberdieArbeiterbewegung

herrsche. .

Diese ist keineswegseinevereinzelte,nur insich bekuhendeEk- scheinung,sondern sie isteineZeiterscheinungundstehtmitderall- gemeinenZeitlageDeutschlandsininnigem ZusammenhangDie gegenwärtigganzDeutschland beherrschendeSituation gingaus dreigroßenEreignissenhervor,ausdemitalienischen KriegeUnd der italienischen Revolution,ans demnordamerikanischenKriegeUnd derdamit zusammenhängendenGeschäftshemmmlgUndaus dem preußischenThkvnwechselund demdaraus hervorgegangeuenVer- fassungskampfe-DieBildungdes Nationalvereinswar einProduct- dieserEreignisse,namentlichdeserstenunddritten.

Aber diedeutscheArbeiterbewegungstehtauch iminnigstenEin- klangmitDem,was Man als dasSymbol,—alsdieDevise,als denGrundgedanken unseres Jahrhunderts bezeichnenkann. Dies sc) AufVerlangen fürdenDrucknachdenzu GrundegelegtenNotizen sofortundmitmöglichsterTreuevom Verfasserniedergeschrieben.

ist die natürlicheWeltanschauung.ManwilljetztalleDingevom StandpunktedergesundenVernunft, d.h. natürlichanschauen.Man nimmtdieThatsachenunddieLehrennicht mehrurtheilslos hin, sondernman legtansiefdenMaßstabderkritisirendenVernunft.

Unsere Zeit isteinekritischeZeit.Der alteThronsesselderAutori- tätsgläubigkeitist morschund drohtdenEinsturzzwirsindmit einemWorte aus derFremdeder übernatürlichenWeltanschauung

«indieHeimathdernatürlichenWeltauschauungeingekehrt.So ist esauch mitdenArbeitern. SieprüfendenZustandihrerLageund fragen sich,obervernünftig,oberdesMensch-enwürdigist. Das voreinigerZeitoft gehörteWort»sokanns nicht bleiben«ist aber verstummt,einZeichenvon demallgemeinenUrtheilüberunsere Zeitlage,dennwas in allenKöpfenlebt, nimmt man garnicht mehrindenMund,-u1n nichtfürEinen angesehenzuwerden, der eserstjetztbegriffenhabe.

Jn diesem allen, meineHerren,liegendieKeimederüber Deutschland gekommenenArbeiterbewegung

Diese hatwiejedeBewegungeinenAusgangspunktUndein ZielUndbedarfMittel,sichimGangezuhalten.Erlauben Sie mir, meineHerren, über dieletzterenEinigeszusagen-indemich über die beiden anderen nurwenigeBemerkungenvorausschicke.

Wennichverlange,daßsichdieArbeiterbewegungüber ihren Ausgangspunktklarsein müsse,so will ich Sieeinmal ansehenwie Einen,dersichin einem Waldeverirrthatundnun einen Ausweg sucht.Er sieht sichda,woersich ebenbefindet,genau um,damit ervondaausermessenkönne, wieerdenAuswegzuversuchenhabe·

SomüssenSie, meine Herren- IhreLage,die sie bessernwollen-alls dersie fichherauswünschen,ruhigUndsorgsamprüfen;Sie Müssen sichdarüber klarsein,worüber Sie klagen,was Sie anders haben möchten. HinsichtlichdesZieles,welchemdieArbeiterbewegung

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zustrebt- Möchteich JhnenEins aufdas Dringendsteans Herz legen:hütenSiesichvor unreifen Versuchen. EheSie etwas an-

greifen,namentlichGenossenfchaftsunternehmungenu.dergl., prüfen Sievorhervon allenSeiten undverschaffenSie sichdenRath d«er Erfahrenenunddann erst legenSie HandansWerk,aber dann auchmitallerEntschiedenheitundAusdauer;denneinverunglückter Versuchschrecktgarzu leichtvonweiteren Unternehmungenab.

Was nun dieMittel betrifft,welcheerforderlich sind,um die Arbeiterbewegungineinengedeihlichen Gangzubringennnd sie darin-zu erhalten«sohabe ichdas erste schon vorhin erwähnt:die Klarheitüber diegegenwärtigeLagederArbeiter,dennnur wenn man genauweiß,woesfehlt,kann man sichAbhülfe verschaffen.,

AlszweitesMittelzueinemGedeihenderBewegung möchteich Ihnen einen innigen Zusammenschlußdringend empfehlen.Nur wenn dergesammte Arbeiterstandvereint zufammenftehtund zu- sammenhält,nichtdie Einen nach Rechts,dieAndern nachLinks wollen,kanndasZielerreichtwerden. Hierausergibtsichferner»

als dringend erforderlichvon selbstdieOrdnungderBewegung.- LassenSiesichvon meinerangelegentlichstenBitte davor warnen, nicht die Beute falscherFreundezuwerden. Jchkann mirsehr wohldenken,ohnemeinerVermuthungeinebestimmteBezeichnung zugeben- daßesderReaktionsehr erwünschtfeinwürde,wenn die Arbeiterbewegungeinedrohende Gestalt annähme,wenn man der besitzendenKlassemitderArbeiterbewegungbangemachen könnte.

Blickenwirhinüberüber dieGrenze unsereskleinenLandes,dort- hin,woman inVerzweiflungdarüberist,daß dieFortschritts- parteiderVolksvertretungsichzu keinemungesetzlichenSchritthin- reißen lassenwill,woman derBonrgeoisie,diedasGehässigedieses Namens abgestreift hat,gernzurufenmöchte,rettet Euch,dieAr- beiter kommen!woman diebesitzendeKlasse,diejetzt fest aufSeiten derFortschrittspartei steht,durch solcheEinschüchterungengernwieder in dieArmederReactionzurückfcheuchenmöchte. Daßaber diebesitzende

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Klasse ausSeitenderFortschrirtspartei steht,das zeigendiezum NationalfondgesteuertenSummen, denndieDemokratie, kannin derRegel nichtmitHundertenumsichwerfen.TragedarumJeder dazubei,daßdieBewegungineinemruhigen geordneten Gange bleibe,denndieGesetzegewährenSpielraumgenug,um die Arbeiter- bewegungzumZiele zu führen.

Eindrittes Mittel,umdasZiel zu erreichen, ist, daß isichidie«

Arbeiter selbstachtenund dadurch dieAchtungderübrigen Klasse besitzen.DerArbeiter desneunzehnten Jahrhundertshatauch in ernster sittlicherHaltung seinerZeitzugenügen.Diesgilt besonders vondenFührernderBewegung,derendiesegarsehr bedarf.Schaf- fenSie sichtüchtigeFührer; prüfenSie derenTüchtigkeitstreng undwenn Sie siebewährt gefunden.haben,soordnen Siesich ihnenunter. Aber damitistesnichtalleingethannndicherinnere Sie daran-,daßSiealsArbeiterjaamBesten wissen,wasIhnen Jhre ZeitundJhreArbeit werthist.MuthenSie alsoesden Führern,die auch Arbeitersind, nicht zu, daß sie ihre Arbeit und ihre ZeitderLeitungderBewegungohneEntschädigungopfern, wasnur mitdemVerfall ihrer eigeneuAngelegenheitenendenkönnte.

Darum isteserforderlich,daß nachenglischemVorbilde überall Kassenerrichtet werden,umdieKostenderBewegungzu bestreiten unddiegewählten Führer für ihre aufgewendeteZeitundMühe schadloszu halten.

Nochmuß ichSiezumVertrauen mahnen,zum Vertrauen zu denFührernundzu einander. Leiderist hierunter den Arbeitern nochviel zuwünschen,danur zu oft Einer demAndern mißtraut.

Wenndieses nicht gebannt,wenn nichtanStelle desMißtrauens brüderlichesVertrauen dieReihenderArbeiter durchdringt,soist«

aneinErreichendesZieles,welchesdieArbeiterbewegung erstrebt, nichtzudenken.

. JchkommeamSchlussemeinerAufzählungderMittel, von welchendieArbeiterbewegungingedeihlichemGangeerhaltenwerden muß, zu Dem, womit mein FreundSchnlze-Delitzschneulichiu Berlin seine-Redeschloß,,,daßSiesovielalsnur möglichlernen«.Dieneue Zeitstellt auchandieArbeiterhierin höhereAnforderungenalssonst.

IndemMandenArbeitern dieszurPflichtmacht,beleidigtman sie nicht,dennesist nicht ihre Schuld, daßsieanWissenundBildung noch nichtWeiter sind.UnsereVolksschuleistleidernicht dazuange- thnn- daß siediejungen Leuteim14.Lebensjahremit hinläng- ItchemWissenausgerästet entläßt,um inderLebrlings-undGe- sellenzettdärätlf selbstständigweiter bauenzukönnen. Ruer Sie überallArbeiter-Bildungsvereine ins Leben,wiewirinLeipzig

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deren zwei haben,den»GewerblichenBildungsvereiü«, dem ich früher selbst angehörte,unddenVerein »Vorwärts«-,an demich michdurchVorträge betheilige.TretenSiesolchen Vereinenmassen- hästbei, dannwerdendieselben durchihre Zahl imponirennnddann werdenendlich auch dieGelehrtensich mehrherbeilassen,ihnen ihre Kräftezuwidmen, was, ichsageeslaut und entschieden,ihre Pflicht ist.

Unddann, meineHerren,wenn SiealledieseMittel anwenden werden, dieArbeiterbewegungzufördern,dann dürfenSie mit Selbstvertrauen an dieLösung ihrer Aufgabe gehen,mit dem Selbstvertraueii,welchesdannfernvon Selbstüberhebungsein wird.

Undso schließeichdenn miteinemHochäUs diedeutscheAr- beiterbewegungt

DiedeutscheArbeiterbewegung, geborenvon demDrangeklar erkannten Bedürfnisses, geleitetvon derErkenntnißder rechten Mittel,geregeltvon demGeistederSelbstbeherrschungundbeseelt vondemStreben nach WissenundBildung hoch!

Die Warrants oderLagerscheine.

VonAdolph von Carnap, KöniglicherCommerzienrath Längsthatman diegroßen Nachtheileerkannt, welche fürden Industriellen wiefürdenHandwerkerdadurch entstehen,daßer

«seineErzeugnissenicht immersofortverkaufenundselbstimFalle desAbsatzesnichtsofortdenPreisdafürbaar erhaltenkann. Erst

inneuerer Zeit istman inumfassenderWeise dazu gekommen, Ein-

richtungen fürdie möglichsteBeseitigung dieses Uebelstandeszu erdenken.

UnterdiesenEinrichtungennehmen die Warrants oderLager- scheineeinehervorragendeStelle ein. Sie bestehen langeschon in Engländ-Und sinddort zueinem wesentlichen Bestandtheile der Handelsgebräuchegeworden-

DieVerwaltungderenglischenDocksnehmlich,die,wiebekannt, zurAufnahmein- undausländischerErzeugnisseeingerichtetegroße Magazine sind, stelltdemHinterlegerzweierleiSchriftenaus. Die einederselben heißtWarratit (Lagerschein)und enthält die Be- stätigungdergeschehenenHinterlegung,sammtderBeschreibungder Waare.Die andere,inderdasGewichtverzeichuetsteht, führtden NamenWeighnote (Gewichtsschein).Wünschtnun derHinterleger seine Waarezu verkaufen,undsindetereinenKäuferau comptant, soübergibterdiesembeidePapiere,nachdemersievorherau por-

teur indossirthat,AufdieseWeise gehtdasEigenihmnsrechtvon

demErsteren aufdenLetzterenüber, ohnedaßdie«Guterselbstihre Stelleveränderthätten. Dieser Fallkommtindeflseltenervor.

GewöhnlichwillsichderHinterlegeäätlfleine WaareGeldver- schaffen,odererverkauft solcheansEVEN-»JnsolchemFallewendet sichderEigenthümeroderderKnuseraneinen Mackler,derinEng- land zugleichBankgeschäftetreibt,nnderhältvon diesem,gegen EinhändigungdesWarrantsi eMen Vorschuß,dersichbisaufdrei Viertel des.Waarenwerthes»erhebtEsbleibthieraufdem Hinter- legernochderGewichtsschelnzd1esenbehälter, wenn ersein Gut nichtverkaufenwill,WährenderdenselbenandenKäuferüberliefert, sofern ihmdieEntaußerukxgbesserzusagt.MitdemGewichtsscheine versehensuchtdann derKaUferdenMackleraus, zahlt diesemein VierteloderFünfteldesPreisesbaar,welchesderEmpfängerdem Verpfänder einhäudigtundwirdseinerseits Eigenthümerderhinter- legtenWaare. ZUrZahlungdesrückständigeuBetragesräumtihm derMaekler einenTermin ein;dieser Termin wirdsammtdemer-

haltenenErCompte und derrückständigenSumme, durchden MacklerausdemGewichtsscheinevorgemerkt.Jst,obnachodervor Ablan derFrist-der SchuldnerimStande denVorschußzuer- legen.·soläßtersichdenWarrant ausfolgen,und befreiet,durch VorzeigUUgUndUebergabebeiderDokumeute, feine Waare ausder Niederlage.Läuftder Terminab,ohne daß eineZahlung geschehen ist,so erfolgtdieVersteigerungdesPfandes ohne Aufschubund ohneGerichtsspesen, und zwar auf Schadenund«Kostendes Schuldners. Aufdiese Weisecireulirt inEnglanddie Waarevon Händ zuHand ohne Umladungskosten,blosmittelstzweierStücke Päpiere,welche die Waare, ohngefährwiedie Banknoten denin denGewölbenaufgespeichertenGold-undSilbervorrathunddie im Portefeuille befindlichen Wechsel, vorstellen.Wenn wir endlich daran erinnern, daßjenseitsdesKanals esJedermann freisteht, ohnealleBewilligungnoch UeberwachungSeitens derObrigkeit,

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öffentlicheNiederlachizu errichten undScheineauszustelle«,sohabenwir diehauptsächlichstenMerkmaledesenglischenSystems zusammengesaßt.

Auch inFrankreich wurde imJahr 1848 einähnlichesVer- fahren eingeleitet,welches indeß mitRücksichtauf Zweckmäßigkeit undEinfachheitdesMechanismus hinter seinem britischenVor- gänger zurückgeblieben.DerfranzösischeGesetzgeberstelltefür beide Operationeneinen Scheinaus, und dieser mußteimFalle der Verpfändung so gut,als derVeräußerungdemDarleiheroder demKäuferüberantwortetwerden. WünfchtederEigenthümer, nachdemerseinGutzumTheil verpfändethatte,sich dessen völlig zubegeben,das heißt,denRestdesWerthes flüssigzumachen- fokonnte ersolches,wegenMangeleinerRechtsurkundenichtmehr thun.DieUebertragung dieses Papiers, Recipissegenannt, unter- lag überdiesderRegistrirunginderMagazin-Matrikelbeijedes- maliger Verpfändung sowiebeimjedesmaligen Verkaufen. Auch genügtedieAngabedesPreises durchdenHinterleger nicht; dieser Preis mußte erst durch Sachkundigeermitteltundbestätigtwerden, ZeitverlustundKostenwaren hierbei unausbleiblichzdieZuziehung von Sachkundigen, bestehendausAbgeordnetenderHandelskammer, desMunieipalraths oderderBerathungskammer fürGewerbeund Manufacturen,denenein Waarenmackler odereisn amtlicherSchatz- meister beigeselltwurde, weihte viele Individuen, zumTheilMit- genossenundMitbewerber desHinterlegers,indessenGeschäftslage ein.Nachtheiligernoch wirktediefernere Bestimmung,kraftder demScheinbesitzerdasRecht zustand,feinenRegreßnach Belieben, obgegen denDarlehnnehmerund Jndossanten oder gegendie Waare zu üben.Jm letzteren Fallehatteersich,unter Vorweisung desProtestes,wegen AnordnungderLicitation andenPräsidenten desHandels-Gerichteszu wenden. DieersteVerfügungbeunruhigte denDarlehnnehmerinsofern,alserdurchVerpfändungderWaare seiner Haftungnichtmehrledigwurde;dieDazwifchenkunftder richterlichenGewalt hingegen verursachtedemDarleiherimbesten Falle unnöthigeGängeundZeitverlust-

DieErfahrung hatdas UnzweckmäßigedieserVerordnungen deutlich bewiesen. Weder Producent nochHandelsmann wolltensich

mit derneuen Einrichtungbefreunden;derwohlthätigeEinfluß,

welchen die Warrants aufEnglands Absatzübtemmachtesichauf französischemBoden durchaus nicht fühlbar.DieKrisisvon1857 bewog daherdieRegierungdasbestehendeGesetzabzuändern.Das englischeSystem sollteals Musterdienen,ohne indeßgenaunach- gebildetzu werden.DieHauptpunktedesneuen Gesetzes,sowiees vom Staatsrathder Kammervorgelegtnndvondieserangenommen worden, sindfolgende:

Diemit BewilligungderRegierung verrichteten allgemeinen Niederlagenwerdenvon nunanzweierlei SchriftendemHinter- legerausfertigen,einenEmpfangscheinundeinenPfandzettel (Recjpisseund Bulletin de gage).Beideenthalten:Namen, Stand undWohnortdes Deponenten-sowie dieGattungder WaareuuddieKennzeichen,welchezurBegründungderJdentität nnddesWerthes derselben nöthig sind.Sle könnenmittelstJn- dofsirung’,jedes sür sichoderbeidezusammen,übertragenwerden.

DieUebertragung desPsandzettelsverleiht Psalldrecht.DieJn- dossirnngdes EmpfangscheinsertheiltdasRecht über dieWaare zuverfügen,mitderBeschränkung,daßderJndossant,wenn er nichtzugleichdenPfandbries besitzt,diedurchdenselbenverbürgte Schuldentweder selberzubezahlenodervon demPreisederver- kauftenWaareabziehen lassenmuß- DasJndossementmuß datirt sein.AußerdemsolldasJndossementdesPfandzettess,wofern dieser vom Empfangscheineabgesondertwird, denBetragderBarmh- summe,anKapitalundZinsen,dazudenVerfall, endlichNamen, Professionund Wohnungdes Glanbigers enthalten. Der erste FessionardesPfandscheinsundbloß»dieserhat die Uebertragung fofortimMagazin-Registermatriculiren zulassen,was aufdem Pfandzettel vorgemerktwird; derBesitzerdes vom Pfandzettel getrenntenEmpfangscheinsist ermächtigt,dendurchjenenga- tantirten Betragauchvor derVerfallfristzuerlegen.DieZah- IUUg geschieht-soderPfandschein-Besitzerbekanntist, andie- sen;iUdiesemFallelaufen dieZinsennnr biszumelftenTage nachgeleistetekZahlung. JstaberderBesitzer unbekannt,so wird derBetragsammt-deuchtezurVerfallzeitberechnetenInteressenzu HändendesMagazineassirers consignirt. ErfolgtamVerfalltermine dieZahlung nichk- sodarf derPfandscheinträger,acht Tage nach erhobenem Proteste, ohnealleGerichtaformalitätemzurVeräuße- rungder Waare imGroßen mittelst Versteigerung schreiten lassen.

Seine Forderungwird mitHinansetzungallerGläubiger,unter AbzugjedochderaufderWaareunmittelbar haftenden Lasten,be- friedigt. Hierzu gehörendieindirekten Steuern, dieOetroigebühr undderEinfuhrzollz fernerdieGebühren für Aufbewahrung,Er- haltungundVerkauf der Waaren. Gegen denDarlehnnehmerund dieJndossantenkannerseinRegreßrechtnur imFallederUnzu- länglichkeitdesErlösesüben. DieRegreßfristgegendieJndossan- tenläufterstvom TagederLieitation. DerPfandschein-Besitzer verwirkt sein RegreßrechtgegendieJndossanten, sofernerbinnen einemMonat, vomTagederProtest-Erhebung,denVerkauf nicht bewerkstelligt.DieöffentlichenCredit-AnstaltenkönnendiePfand- scheine gleich Handels-Effekten annehmen,und hierbeieineder Unterschriftenerlassen,diekraft ihrerStatuten erforderlich sind.

BeiGelegenheitdieser-Verhandlungenüber die Warrants trat dasJoürnal,,la-Presse-»S-cmitdemsehr zweckmäßigenVorschlage aus,mitdenöffentlichenNiederlageneineLeihbankzu verbinden.

Diese würdedemHinterlegerderMüheüberheben,einen Ab- Uehmekfür seine Scheinezusuchen,indemsie ihm,gegendieselben, ihre eigene-anonymeVerpflichtungeinhändigte.DieVerwaltung derDockswürde allein in dieGeheimnissedesHinterlegers einge- weiht,undkönnte,wodieseramVerfalltagenichtzahlen sollte, durchVeräußerung der Waarezuihrem Vorschuß wiedergelangen;

derHinterlegeraberbefändesichinderLagejenesEapitalisten, welcher gegenDeponirungvon Renten oderEisenbahn-Amenvon der BankGelderaufnimmt.

JndemkleinenschweizerischenFreistaate Genf hatman sich voreinigen Jahren ebenfalls mitdieserAngelegenheitbefaßt.Dort hat Fazy alsVorstandderGenfer Kantonal-Regierung derzeit demgroßenRatheeinenGeseß-Entwurfüber die Warrants vorge- legt.Darnach gehtdas SystemdesDarleihens aufWaaren in dasgewöhnlicheEivilrechtüber.DieNiederlegungoderVerpfän- dung derErzeugnissebrauchtnichtmehrbei einerbesonderenAnstalt zugeschehen,sondernkannselbstbei jedemKaufmann erfolgen.

Ebenso sinddieschriftlichenFormalitäten vereinfacht.DerJnhalt desGesetz-EntwurfsimEinzelnen ist Folgender:

Art.I.DerWarrantisteine Urkunde,zuderenSicherungeine DeponirungvonKaufmanns-Waaren stattgefundenhat. DieseDe- ponirungkannstattsinden, sowohlaneinemöffentlichenNiederlage-- orte,oderauch in dieHändeeinesKaufmannsoderEommissionärs.

Diealsanonyme GesellschaftconcessionirtenCredit-Anstalten,welche alsGarantie einerauf ihreOrdreausgestelltenVerpflichtung fabri- cirteWaaren vonGold-oderSilber,Uhren oderBijouterie-Gegen- ständeinEmpfang nehmen,sindermächtigt,dieseWertheinihren eigenenHänden zu behalten,wenn schon siedenVerpflichtungs- schein selbstnegoeiren,welcherzudiesem Behufe ausgestelltwird.Sie sindübrigens hinsichtlichdesNiederlagsscheinesundhinsichtlichder HaftungdesDepositarsallenBestimmungendes gegenwärtigen Gesetzesunterworfen,

"

Art.2.DerWarrantenthältdenScheinüber dieDeponirung derWaaren, bezeichnetdie Summe, für welchedieGarantie geleistet wirdunddieVersallzeitderRückzahlungundsprichtdieVerpflichtung desAnleihersausfürdenFall, daßerdieRückzahlungrechtzeitig nicht leisten sollte,dieöffentlicheVersteigerungderWaare aufder GenferBörsedurchVermittelungeinesHandelscourtiers zugestatten.

Art. 3. DieWarrants sind durchEndossement übertragbar- wie dieHandels-Effecten;beiNichtzahlungzurVerfallzeittreten diedurchHandels-GesetzevorgeschriebenenFormalitäten wegen Rück- griffsgegen dieEndossenreein.

Art.4. Wenn, dreiTage nachderProtestationunddemnoti- fieirtenRecurse,keiner derEndosseuredenBetragdesWarrants bezahlt hat, sokannderInhaber, ohneweitere Formalitäten,zur VersteigerungderWaare, aufderGenfer Börse schreiten lassen.

Diese Operationsugpendirtjeden anderen Recurs gegendieEn- dosseure. Findet sichnach erfolgterVersteigerungderErtragunzu- reichendzurvollständigenBezahlungdesBillets sammt Zinsenund Kosten,soerhebtderInhaber seinen Anspruch für dasXFehlendean denerstenUnterzeichnerunddieEndoffeure.IndiesemFalle laufen dieFristenvomTagedesVerkaussan. UebersteigtderErlös die garantirteSumme, sokommtderUeberschußnatürlichvonRechts- wegendemUnterzeichnerundAnsstellerdesScheineszu.

Art.5.FindetderDarleiheresgeeignet,dieverpfändeteWaare vorderVerfallzeit freiwilligzuverkaufen,so istderInhaberdes Scheines gehalten,denBetraggegenAuswechselungderinseinen HändenbefindlichenUrkundeentgegenzunehmen.

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