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Deutsche Illustrirte Gewerbezeitung, 1862. Jahrg. XXVII, nr 49.

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Academic year: 2022

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Zi.LET. Ritter von Burg, K. K.Re. .-Rathu.Prof» Niitgliedd.Atademied.

-Wissenci«chaften,Berwaltungsrathie.inWien.

Dr.Kur-pp, ProfessorderangewandtenChemiein

Manchem m

Dr·WilhelmRitter-von schwur-h K.K.österr.Sections-RathGeneral-ConsulatsundKanzlei-Directorre.inParis· des

Anker besondererMitwirkungderHerren Dr.RudolleWies, Großherzogl. Bad. Geh. Referend.imHandels-

Minist.,RitterIc.inCarlsrnhe.

W.CDechellJiiuser,

General-Direct. d.«Cotitinenta12Gas-Gesellsch.Deßan.

Dr. Jll.von Steinbeirg Direct.d.K.Württemb.Centralstelle f. Handel

u.Gew» Comth.Ritterie.inStuttgart.

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Dr.EranEngel, KgL Preuß. Geh.Stieg-RathDirectordesKgL

Statist.Bari-au, Ritterre.in Berlin.

Dr.LA.Rühlinann, Prof.derKönigl.·Polhtechn.Schule-, Ritter ie. ..-

inHannover. ·»»...-.,F

M. M.Freches-ri-von Weber, Jugen»K.Sächs.Finanz-Ratbu.Staatseisenb.-

Director, Comthuru.Ritter inDresden-.

Heransaeaeben von

Dr.Otto Daumen

SiebenundzwanzigsterJahrgang«

Ueber Mittel zurErkennungundWerthbestimmungder auf ZeugenbefestigtenFarbenund derFarbmaterialienz

vonH. Grothe.

DieErkennungderFarben,dieaufZeugen,Garnenec.befestigt sind,nicht ebenderNüauce nach,sonderndesFarbstoffeswegen,der dazuverwendet, fernerdieUntersuchungderFarbmaterialienbieten bisjetztundwohl noch für längereZeitvieleSchwierigkeitenund werdennoch langedenwahkstenStempelderUngenauigkeitundUn- zuverläfsigkeitansichtragen,wenn nicht BolleysBehauptung,die eineUnmöglichkeitausspricht-Wahr bleibt.ZunächstsinddieEigen- schaftenderFarbstoffe selbstbishepobwohlvielfachuntersucht,doch noch zuwenig festgestelltundinIhrem Verhalten erforscht,alsdaß

nun auschemischenErscheinungenbestimmten Reagentien gegenüber einensicheren SchlußaufdenFarbstoffmachendürfte, jamankennt diemeistenderFarbstoffenicht einmal in isolirtemZustande,umsie vonGrundanbeobachten zu können. Sodann verändernsich fast AlleFakbstoffebeimZusammenbringenmitanderenKörpern(Beize11- Rosirmitteln 2c.)nicht allein inihre-m äußerlichenErscheinen,was dieFarbe anbetrifft,sondern in ihtenchemischenCvtlstitutionenganz wesentlich-Wie auch dieFaserselbst-an welcherdieFarbstoffebe- festigtwerdensollen,eineentschiedenumänderndeWirkungaufdie Farbstoffeäußert.JnBezug auf letzterenPunkt schwebenwir nun abermals übereiner Kinft ohneGrund, denn bisherkenntman-

diese Einwirkung däFaser ebenso wenig,als dieKraftmitwelcher dieselbedieFarbstoffeergreiftUndfesthält,—- obsie mechanischen oderche1111«fchenUrsprungsist.Kurzwirentbehren einerTheorieder Färberei!—- einer genauen Kenntnißder-ChemiederFarbstoffe undAlles,wasbisherÜber Farben, Farbstosse, Färbereientdeckt

ZubeziehendurchalleBuchhandlungennndPostämter. WöchentlicheinBogen.

und untersuchtundangewendet ward,istnur empirisch,ohneirgend feststehenderationelle Grundfesten.Dessenungeachtetistdie Erkennt- nißdiesesGebieteskeineswegsalseine Nullzubetrachten, sondern etwaalseineAnsammlungvielerwerthvoller ErgebnissederWissen- schaft und Praxis ohne Ordnung,die beiEntdeckungundAufstellung einesgeeignetenSystems sichgewißschnellundübersichtlichgruppi-

renwird.

BesondersdieneuesteZeit hatvielfür EntdeckungvonFarb- stoffen,deren Eigenschaften,ErkenntnißundfürdieUntersuchung schon langebenutzterMaterien Sorgegetragenundbereits versucht dieFärbcreiaus demrohenGewerbein daswissenschaftlichtechnische Gebietüberzutretenundzwarmit eutschiedenem Erfolge Jede

neueUntersuchungundEntdeckunghatindiesemFeldeihren Nutzen undistuns willkommen.

Einen nicht unbedeutenden Antheilan derVervollkommnung desGebieteshaben dieUntersuchungenübergeeigneteMittel,auf gefärbtenZeugendenFarbstoff,inFarbmaterialiendenWerth oderbesserdenGehaltandemeigentlichenFarbstoffzuerkennen.

Wasden ersten Punkt anlangt,aberauch denzweiten,sowürde diechemischeAnalysesicherlichdasbesteundgeeignetsteMittelbieten, denZweck zu erreichen,—- wenn nicht,wiebereits gesagt,die· che-

"mischeEonstitution derFarbstoffeund dieErkenntuißXderEigen- schaftenderselbennochfastganz unerkannt undUnbefestigtbestände Daherwürde einecl)emisch-a11cilytifchePrüfungebengar wenigRe- sultateliefern.Somit istderrein wissenschaftlicheWegnochver- schlossenundpraktischeHandgriffeundBeobachtungenmüssenim Vereinmit wissenschaftlichenProben jene Mittel abgeben; Diese sind ingroßerMengevorhanden, dageradeberegteUntersuchungen von dcrgrößestenWichtigkeitfür dieFärber sind.

Um dieauf ZeugenbefestigtenFarbenzuuntersuchenundaus

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derUntersuchungeinenSchlußauf den«benutztenFarbstoffmachen zukönnen,bedientman sich mehrerer Methoden,dieProfessor Bolley nachsorgfältigerPrüfunginTabellenordnete undseinemtrefflichen Werke: »Handbnchdertechnisch-chemischenUntersuchungen«beigab, Wirverweisen auf diese Tabellen, daesnicht inunsererAbsicht liegenkann,dieselbenmitallenSpecialitätenhiervorzuführen.

Dieerste Methode ist diedesEinäschernsdesZeugesauf Pla- tinblech. Diese Probeleistetbesonders guteDienstezurErkennung derBeize. Zunächstentdecktman beidiesem Versuch,obderStoff überhauptgebeiztwar, ausder mehr oder mindervoluiuinösenAsche und aüsderengrößeremodergeringeremGewicht.EnthältderStoff Beize,soermitteltman diesedurchcheniischeAgentien.AusderKennt- nißderBeizekannmanbeiuachheriger Prüfungaufdaseigentliche WesendesFarbstoffesoftschonaufdiesenletzterenschließen.Zur Unter- suchungderFarbstoffe inZeugen selbstbenutztman nur Säuren und LösungenvonAltalien undSalzen,indemman sichvergegenwärtigt, durch welcheFarbfloffediebetreffende Farbeerzeugtwerden kann- undderen bekannte EigenschaftenSäuren nndanderen cheuiischen Agentien gegenüberaussuchtundvergleicht.Soz.B.kannzu Blau Jndigo, Berlinerblau, Eamvecheholz2e.,Ultramarin verwendet worden sein.Alsspecielle bekannteEigenschaftenkennen wirvom Ultramarin, das esnur topisch,alsDruckfarbe etwa, verwendet wird,somitkeinerBeize bedarfundbeimVerbrennen alsonur als blaueAschebleibenkann,während dieübrigen FarbstoffedemZeuge mittels Beize zugefügt sind. Jndigoblau,besondersKüpenblau widerstehtdenLaugen,Berlinerblau jedoch nicht.Befeuchtetman diefraglicheProbe mitCitronensaftoderverdünnterSalzsäure,so verändernJndigoblauundBerlinerblau ihre Farbe nicht, wohl aber wirdHolzblau rothfleckignnd Ultramarinblau wird ganzfarblos unterVerbreitungeines GeruchsnachSchwefelwasserstoff.Somit hätteman bisjetztHolzblauundUltramarin erkannt. Wendet man einAetznatronbadanfürdieProbe,anderdie bisherigen Agentien nichts gewirkt haben,undentfärbt sie sichindiesemBade nndwird gelblich,soistdasBlau Berlinerblau, dennJndigoblau (Holz- blauund Ultramarinblau) bleibt indiesem Bade unverändert.

Schwebt endlich nochdieFragezwischenHolzblauundJudigoblau nach einem BadeinChlorkalkauflösung,welche beideentfärbt, so entscheidetobige PrüfungmitSalzsäureoderCitronensaft.

InsolcherArtverfährtman mitallenFarben. Leider beein- trächtigtdiesVerfahren derUmstand, daßvieleFarbennichmit Hülfeeines Farbstoffserzeugt sind, sonderndurchaufeinander- folgendes Färbeninverschiedenen Farbstofflösungenhervorgeruer sind.Dies gilt besondersvon grünen,violetten, grauen und schwarzenFarbenundanderenMisch-undModefarben.Insolchen Fällen müssendieProben so geprüftwerden,daßman sich bemüht- jedenFarbstoff einzelnzuerkennen und das geschiehtwieder am besten durch BerücksichtigungderFarbstoffe,diegeeignetsind, der- artigeNüancenhervorbringenzuhelfen. Bestimmtere Resultate durchAnwendung cheuiischerAgentienliefern fastnurMinera"lsarbeu, währenddieanimalischenund vegetabilischenFarbstoffeihresfast indifferentenVerhaltensSäuren nndBasengegenüber (dendie meisten,besondersPflanzenfarbstoffe,gelten für sehr schwache

Säühtem

wenigefür schwache,Basen)von denchemischenAgentien verh."lt- nißmäßignur schwachbeeinflußtwerden.

Alsbesonders geeigneteAgentiennenntBolleyinseinen Tabellen fürBlau dieobenangeführten, ,

» Gelb Seifenwasser(I-20X0Seife),-— Potaschelösung, Zinusalz,concentr.SalzsäureundWasser, Netz- ammoniak.

,,Roth dieselbenwiebeiGelb,—- Citronensast.

» Grün—— Chlorkalklösung, Aetzkali,—- Citronensaft.

«Violett Chlorkalklösung, Potaschelösnng,—Eitronen- saft,Seifeiilösung(IJ20-0Seife).

» Braun Ehlorkalklösung, ZinnsalzundSalzsäure,—- Eitronensaft.

»SchwarzundGrau—-dieselbenwiebeiBraun,—Seifenlösung.

WenigervonBolley berücksichtigtsind dieAnilinfarbstoffe.Das Charakteristischederselben,wieaus denTabellen hervorgeht, ist, daßdieAnilinfarbstoffevonden genannten Agentien wenigverändert werden. Jedochgenügt diese AngabebeiderweitgreifendenBe- nutzungderAnjlinfekbstoffenicht.Freilichfehltesauch indiesem AbschnittanWirklichFeststehendem·Ausder genauerenCharakteristik derAnilinfakbenfolgtWohl bald Genaueres. Zunächst handeltes sichdarum-Anilin übekhelulptvonanderenFärbstoffenzuunterscheiden-

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Für wasserfreiesAnilin oderfür dieLösungdesAnilins in Allthl wendet man zurErkennung salpetrigsauresGas an, wo- durch sich dieFlüssigkeitengelbbraunfärben. AufZusatzvonSal- petersäure,Schwefelsäure,SalzsäureoderOxalsänreentstehteine prachtvoll rothgefärbteFlüssigkeit,diedurchvielzugesetztesWasser wiederGelbzeigt. DieseMethodekannman anfgefärbte Proben übertragen,indemman siedemsalpetrigsauren Gasstrom aussetzt undhernachmitjenen Säuren betupftu.s.w.Warsolchefragliche ProbenichtmitAnilin gefärbt, solassensich nachEinwirkungdes salpetrigsauren GaseskeinerothenFarbenmittelsgenauntek Säuren erzeugen, abgesehendavon, daßdasGasschonanund für sich bei Vorhandenseinanderer Farbstoffeandere Umänderungenhervor- bringt. Diese Methodebezieht sich besondersaufviolette oder blaueAnilinfarbstoffe. Das Murexid wird indenrothen Proben besondersimVerhaltenzuEitrouensafterkannt, indemderselbe die Probeentfärbtund dasMnrexidin derbleibenden, kirschkothen Flüssigkeitenthalten ist.Aetznatronwandelt außerdemdie braun-

«rotheFarbederProbe in Violett um, wenn esverdünntange- wendet wird,sobald MurexiddasFärbemittelwar. —- FürAnilin- roth, Fuchsln istconcentrirte Schwefelsäureanzuwendenunter ZusatzvonSalzsäure.DieseBehandlunggibtfür alleAnilinroth gelbe Lösungenoder Flecke. Anilinviolette werden durch diese Be- handlunginBlauübergeführt,währendWasserdievioletteFarbe wieder zurückrnft,—- Anilinblaue aberinGranatbraun umgewan- d»elt. AufPierinsänrewirktamkennbarstenEhankalium Betupft

man diegelbeProbemitderLösungdesCyankaliums, soentsteht ein braunerFleckvonganzcharakteristischerFarbe.Dasselbe geschieht,

wenn einegrüneProbevorliegt,welchemittels Pierinsäureund Jndigsolutionerzeugtworden ist,nur nimmt derFleckeineganz dunkelbraune insGrüneüberspielendeFärbungan. War beider grünenProbeAnilingrünoder Chiningrün, Dalleiochingrünver- wendet, sogibteine starke SäureEntscheidung,indemSalzsäure, SalpetersäureundSchwefelsäurediegrüneFarbeinbraun umsetzen, Essigsäureabereinenblauen Fleck verursacht.—- Liegteinebraun- rothe Probevor, so entstehtdieFrage,obsie mit Krappoder mit Naphtalin gefärbtsei.DiesentscheidetnachRoussineinSeifenbad, indembeiAnwesenheitvonNaphtalindasRothin Violettübergeht, dagegenbeiVorhaudenseindesKravpsdasRothnurlebhastererscheint.

BeimzweitenAbschnitt unsererAbhandlunghandeltessichnun nichtumErkennungderangewendeten Färbemittelselbst,sondern wesentlichumdieSchätzungdesWerthesderFarbematerialien-der durchfälschlicheZusätze,oder auchdurchmangelhafteBehandlung

nndFabrikationderselben wesentlich variiren kann.Somit wirdsich dieseWerthbestimmungum dieErmittelung desGehaltesanver-

wendbarem Färbemitteldrehen.ZudiesemZweckeexlstlkenmancherlei Methoden,die alleohne AusnahmemehroDerwenigermangelhaft sind und viel zuwünschenübriglassen-—- Gflelchzeitighandeltes sichauchumErkennungderBeimischllllgeWweilsolcheoft die ganze Anwendbarkeit desvorliegendenMaterialsinFragestellen können-

Unter denMethodensolcherUntersuchungensindfolgendezu

nennen: l.GewichtsbestimmungdesUnvollkommeugereinigten Pig-

ments iuderSubstanz. »

2.PrüfungdesFärbevekmogensdesFarbstoffes,theilsdurch Probefärben,durchColorimeterprobeu,durchTitrirmethoden,theils durchchemischeReactionenzXIkWegschaffungbeigemischterSubstanzen undPrüfungderVerhallnlsse zwischendem eigentlichen, zurückge- bliebenenFarbematetialUnddenBeimischungcn.Allediese Metho- DeUhaben vieleMäUgelUndleidenanUuzuverlässigkeitoftimhohen Grade· BeiNr.1Wird zumBeispielAlles mitgewogenobFarb- stoff,obBeimischllUg-fvbaldesgleichesVerhaltengegendasExtrae-

»tionsmittel zeiglsAusdiesemGrunde istauchdaseolorimetrische Verfahren, übrigensdaseinzige, wissenschaftliche,sehrungenügend, beiwelchem sichüberdemdurch VeränderungderNornialflüssigkeit durchZeitUndUmstandnocheinzweiter Uebelsrand aiisweist. Ein Gleichesglllvon denTitrirmethoden,ebensovon demübrigens wenigangewendeten Verfahren,durchHervorbringung wägbarer Lacke&c.Schlüsseaufdie Güte desMaterials machen zu wollen.

Ammeistenempfiehlt sich noch dasPWbefärben,dasausderPtaxls unmittelbarhervorgegangenist.Handeltessichmehrum die Be- stimmungundErkennungderfälschltchenBeimengungenalsumdie Güte-dasFärbevermögenderFarbstvffe, soist dieVerbrenniings- methodealsallgemeinesMittel, diechemischeReaction alsspecielles ErkennungsverfahrenundneuerdingsdieBenutzungderTrennungs- wirkungdesFiltrirpapieresvonbedeutendemNutzen.

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Indern wirdieoben angeführtenMethodenNr.1und2über- gehen,alsweniger für die Praxis geeignet,wenden wiruns zur BeleuchtungdesProbefärbensundderdreiebenaufgeführtenwesent- lichnutzbaren Methoden.OberflächlicheTitrirmethodenhaben noch fürdiePraxisWerth,so z. für dieJudigoprüfungJu diesem Fallemerktman sich die ZahlderTropfenvon einerbestimmtnor- mirten Ehlorkalklösnng,welchenöthigwaren, um dieAuflösung einesGewichtstheils befriedigenden Jndigoszueutfärben, löst nundenselbenGewichtslheildeszuprüfeudenJndigos ingleicher, Menge Wasserundzählt,wievielTropfenderselben Ehlorkalk- lösung nöthigsind,umdieseJndigolösungzueutfärben.Aus dem Zahleuverhältnißbeigleichen Gewichteuermittelt man durchSchluß einannäherndes Resultat überdieGütedesfraglichen Judigo.

Wasnun dasProbefärbenanlangt, sokannman dasselbeoben- hin fasteineumgekehrte Titrirmethodenennen. Es handeltsich dabeizunächstumFeststellungeinerbefriedigenden Nüaneeausgutem Farbematetial hergerichtet aufbestimmtemStoffeunterAnwendung bestimmterMengeFarbstoffs, gelöstinbestimmterMenge Lösungs- mittel, beifestgestellterTemperaturderLösung.EineLösungdeszu prüfendeuFarbstosseswird sodannunter allen ebenaufgeführten BedingungengemachtundeingleichgroßesStückdesselbenStoffes für dieselbeZeitdauer derBehandlungderLösungübergeben-Nach vollendeterProeedurvergleichtman beide Proben,und schließtaus deretwaigen DifferenzderJutensitätenderFarbenüaneenaufdie Güte des fraglichen Farbmaterials. Diese Methode istfürden Färberentschiedenamsichersten,weilerdaraus sofort einen Schluß auf dieVerwendbarkeit des vorliegenden Farbmaterials machen kann.—- DabeiistnatürlichderFallnichtvorgesehen-daßsichdie etwaige BeimenguugnichtgleichmäßiginderMassedesFarbmate- rials vertheilt sindet.—- DieFärberbenutzendasProbefärbenvor- zugsweise,wiesievorläusigüberhauptnoch znchemischenundwissen- schaftlichen Methodennicht rechtesVertrauen gefaßthaben. Daher begnügensie sichmeist auchzurErmittelungfremderBeimengungen mit Methoden,wieKauen derMaterialien, umamKnirschenzwischen denZähnen erdige, sandigeZusätzezu erkennen u.dergl.,dieanund für sich nichtzuverwerer sind.

DurchdasProbefärbeuerkennt man dieGüte,dasFärbever- mögenderMaterialien, auchannähernddieGrößedesfälschlichen Zusatzes,nicht aber dieBeschaffenheitdesZusatzes.DieBeimengung rannmechanischerArtsein-d.h, zurErhöhungdesGewichtesbei- tragensollen,und bestehtdannmeist in SandunderdigenSubstanzen (alsSchiefermehl),in Stärke,Salzen&c.undWasser. Letztereswie auchSand underdige Substanzen zeigtinihrenMengendie Ver- brennungan. Manwägteine bestimmteMengederSubstanz,ver- breuntdieselbenndwägtdieAsche-Nachdemman ausVerbrennung guterQualitätensolchenFarbematerialsdenquasi normalenAschen- kestbestimmthat, vergleichtman diesenmitdemAfcheurestderzu UntersuchtndenSubstanzundschließtdaraus ziemlichsicheraufden AntheilderBeimengungen,ohneallerdings diese selbst zu erkennen So darfzum Beispieleinebestimmte Menge Katechunicht mehrals 10VXOihres GewichtesanAschezukücklqssenzderUeberschußist auf Rechnung absichtllcherBeimengungenzusetzen.

JstdieBeimengunganderer Akt,so mußmanseine Zufluchtzu chemischenMitteln 2e.nehmen.StärkeznsatzergibtJodtinetur in LösungdesMaterials sofort ZusatzvouSalzenermitteltman durch geeignete Reagentienauf diemuthmqßlicheuZusätze. Diesesiud hauptsächlichinkrystallinischhergestellteu Farbstofervorhanden, wievornämlich inderPikrinfäure,dieofthakzigeSubstanzen, Oxal- säure, Salpeter,Glaubersalz ,Zucker2c.enthält.Zuweilen habendie Zusätzenur denZweckdieFarbedesMaterialszuerhöhennndbe- stehendannauch in Säuren, wiez. V— indemblausaureuKali öfterSchwefelsäurevorhanden ist,umdie Farbedeskkystallisirenden Salzcszuerhöhen, JmGanzenkannman fürdieseMethodewenig Bestimmtes angeben, weil dieZusätzezUVetschiedenartigsind.—- Wirkommennun zudemFall,woeinFarbmaterialdurch einan dekesVersetztist«umdadurchtheilsdasGewichtdes werthvollekeu durch dasdes wenigerwerthvollen zuetgäuzm-theilsUmdasAussehen derFarbstoffezuverbessern.Jn dieserLagescheint das Verfahren, Mittels derScheidlmgåfåhigkeitdesFiltrirpapiersdieFarbstoffezu trennen undeinzelnzuerkennen,trefflicheDiensteleisten zu wollen·

Schönbeinentdeckte dieEigenschaftdesFiltrirpapiersinLösuugeu verschiedener,vermischter Körpergetaucht, jedengesondertinsich aufzusaugen-alseteinStreifchendesFiiuupapiersiuKaluösuug (1 OxoKO) steckteunddaraufinCureumalösuugundbemerkte,daß

dasPapiernur indenunteren siebenZehnteln braunrothwurde, währenddiedrei oberenZehntelsich Gelbfärbten. Aehnliche Resul- tateerhielt Schönbein mit Natron- undLithionlösung,während bei Barytwassernur3Zehntelundbei Strontiani undbeiKaltlösung

nur 1ZehnteldesPapiers alkalischreagirten.Beiallenverdünnten Säuren, ausgenommen beiderverdünntenPhosphorsäureeiltedas Wasservoraus. Ebenso zeigte sichdiesVerhaltenbeiSalzlösungen·

—- F. Goppelsröderbenutztenun diese EigenschaftdesPapierszur TrennungverschiedenerFarbstoffe.UnterallenvonG.bisherunter- suchtenStoffen zeichnetsich die Pikrinsäure durch leichte Wander- fähigkeitausundläßtsichmitgrößterLeichtigkeitinMischungen mitandern Farbstoffen,dienicht so leichtwandern, nachweisen. So kannmau. auseinergelbenFarbstofflösung,dieCureuma-undPikriu- säureenthält, beideFarbstoffenebeneinander aufdemeingetauchten Papierstreifeuerkennen. Täuchtman denStreifeninKalilösnng,so verschwindetdergelbeStreifenderPikriusäure währendderEuren- magelbstreifenbraunwird. EnthälteineLösungvon prachtvoll grüner Färbung PikrinsäureundJudigschwefelsäure,so erhältman ameingetanchteuPapier3 —4 Streifenje nachdemgrößerenoder geringeren GehaltderLösunganJudigo. JmStreifen gruppiren sichdann vonunten nach obenJudigo. Pikrinsäure,verdünnte

Schwefelsäure,Wasser.

JngleicherWeise lassensichPikrinsäureundMurexid in Lö- sungennachweisen.—- Selbst auchaufdengrößerenodergeringeren Mengenantheildereinzelnen Farbstoffeläßt diese MethodeSchlüsse zu,indemdie ingrößererMengevorherrschendeFarbstoffedieFarben- tönedesgeringervertretenen nüancirt. Soz.B.erscheintdiePikrin- schichteinesStreifens,derineineLösungvon vielMurexidund wenigPikrinsäuregetauchtwar, stark gelbröthlich

Wiescharf übrigensdieTrennungseigenfchaftdesFiltrirpapiers ist, zeigtdas erste ResultatdieseranalytischenMethode, der Nachweis derPikrinsäureimkäuflicheuFuchsin,welcherGehaltbis- her gänzlichübersehenwar. Ebenso wiesGoppelsröder imAzulin (blauerFarbstoffausSteinkohlentheer)einenrothen-Fuchsinähnelu- denFarbstoffnach-

DieganzeMethodeistvon weittragendem Interesseundwerden wirspäter Weiteres darüberberichten. Jnihren Manipulationen ist sie höchsteinfachnndbedarfderBerücksichtigungderTemperatur nicht.AlsZeitdauerdesEintauchens hieltG.13Minuten ein.

Verbesserungenin derEisen-undStahlfabrikation,vonG.

Parryaufdem Ebbw -BaleEisenwerkinMonmouthshire.

DieseVerbesserungen(patentirtinEnglandam 18.November 1861)beziehensich auf dieErzeugungeines besserenStab- oder Schmiedeeisens,als dasjenigeist, welches beider gewöhnlichen Fabrikationerhaltenwird,sowie auf dieErzeugungvon Gußstahl ingroßenMassenundvon bessererQualität,alsderdurch direkte EntfohlungvonRoheisenwiegewöhnlicherzielte.

ZudiesemZweckverwendet derPatentträgerSchmiedeeisen, welchesvorherdemPuddelproeeßunterworfenwurde und alsodurch AbscheidungdesgrößerenTheilsdesnoch darinenthaltenen Schwe- felsundPhosphors gereinigtworden ist,und bringt dasselbemit Kohks in einen mitGebläse versehenenSchachrofeu,welcherdem gewöhnlichzumUmschmelzendesRoheisens angewendetenähnlich, aberinBezugauf die Formenso eingerichtet ist,daß darin eine

vielhöhere,alsdie zum bloßenSchinelzendesEisenserforderliche Temperatur unterhaltenwird. Auf diese Weise wird die schnelleund ökonomischeKohlungdesangewandtenSchmiedeeisensbewirkt·Nach Beendigungderselben wirddasEisenaus demUmwandlungsofen injedebeliebigeFormausgegossennnd dann demPuddelprozeß unterworfen,wodurch ein weiterer Antheil Schwefel undPhosphok entferntundfolglicheinbesseresEisen erhaltenwird.»

Fig.lzeigtintheilweisem senkrechte-inDurchschnitt denzum Kohlen desSchmiedeeisensdienenden sogenanntenUniwaiidliiiigs- erllsA-Asind die Ofenwäude,Bisteinehorizontalblasende Form- C ist eine engere Form, welcheuntereinenWinkelvon30—- 450geneigtist; D,D sind FormeniuderNähederOfeusohlewelche beiderStahlbereitnngzum DurchblasenvonWiud durchdasMetall dienen; BE sindWindfästeuzumSpeisenderFormenD,D,welche mitdemGebtäse durch die Nöbren RF in Verbindngstehen.

BeimKohlendes Schmiedeeisens empsiehltderPatentträger

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