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Deutsche Illustrirte Gewerbezeitung, 1862. Jahrg. XXVII, nr 34.

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Academic year: 2022

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NT.34.

Jl.KI.Ritter von Burg, K. K.Ren-Rath u.Prof.,Mitgliedd.Akademied.

Wissenschaften, Verwaltungsrathsc.inWien.

Dr.Knapp, Professorderangewandten Chemie in

München. in

Dr.WilhelmRitter von schwur-, österr. General-Consulats ye.inParis,

JlriedrichEeorg gilieck’5

Deutsche

AnkerbesondererMitwirkungder Herren Dr.RudolleMien, Großherzogl.Bat-;Geh. Referend.im Handels-

ZVcnist., Ritter ke.inCarlsrulrr.

W.Oethelhiinser, General-Direct. d.«Continental:Gas-Gesellsch.

Deßan.

Dr.ds.von Steinbeis, K.K.Sections-Rath undKanzlekDirectordes Direct.d.K. Württemb. Centralstelle f. Handel

u.Gen-»Comtn n.Ritteric.mStuttgart.

1862.

Dr.ErnstEngel, KNZMRYLWHMYJPYYÆKN

Dr.ERthtnanm

Pros.derKönigl.»Polhtechn. Schule,Ritter ie- inHannover.

LU.RI.Freiherrvon Weber-, Singen-,K.Sächs. Many-Rath u.Staatseisenb.-

Director-,Comthur RitterinDresden.

Herausgegeben von

Dr.Otto Damm-er

WöchentlicheinBogen.

Die IndustriedesösterreichischenKaiserstaats.

"VonDr.H.Rentzsch.

Derbevorstehende,vonPreußenvorwenig Tagen erstvollzogene Abschlußdes-deutsch-französischeuHandelsvertrags istendlich im Stande gewesendieösterreichischeHandelspolitikaus ihrem mehr- jährigen Schlummeraufzurütteln.Nachdem einezahlreichbesuchte VersammlungöstekketchtscherGroßindustriellereinmiithigerklärt, daß derösterreichischeSmatUnterjeder Bedingungdarnachtrachten müsse- indenZollvereiueinzutreten,hat-Herrv.Rechbergnicht lange aus sich warten lassen.DereinfacheProtestgegendenAbschlußdesdeutsch- französischenHandelsvertragswar, wieesnichtanders sein konnte, resultatlosverlaufen,diePolitikdesKaiserstaats hattedieTragweite frühererUebereinkvmmeUUbekschäbtDieOpfer,zudenenman sich in Wiennievorher hatteverstehenwollen, bliebendaseinzigeMittel- eheesvielleicht unwiderruflichzU spät ward,mitdemZollvereinin eine engereVerbindungzutreten,Unddaswas vorwenigMonaten nochvon Wienaus für vollkommenUnmöglicherklärt wurde, der vollständigeEintritt OesterreichsindenZollverein,wohlverstanden ohnejedenSchutzundohnejedebesondereVergiinstigungfükOester- reichs Industrie, wirdjetzt plötzlichvon demselben Kabinetlebhaft bevorwortet. ,.-«-

Esfehlt nichlanSolchen,«welcheandemErnstederösterreichischen Regierung zweifelnunddiejetzigenOperationennurfür einen Schach- zug erklären,umentweder denZollvereinzusprengenundPreußens SuprematieinDeutschland lahm zulegen,oderdochmindestensauf diesüddeutschenRegierungen einzuwirkenunddasZustandekommen desdeutsch-franz.Handelsvertragszuhindern.DaßpolitischeNeben- gedanken beidiesemunerwarteten SchrittederösterreichischenRegie-

Zu beziehendurchalleBuchhandlungenundPostämter. Siebenundzwanzigster Jahrgang.

rung einegroßeRollespielen, ja daß sie vielleichtdiewirthschaftlichen Momente derFrageüberwiegen,istalssicheranzunehmenWennes unsindeß erlaubt sein sollte,einneues handelspolitischesProject

von solcherBedeutungvorwiegendvomvolkswirthschaftlichenStand- punkteauszu beurtheilen,sotrittzuerstdieFragevonderBedeutung desbisherigengegenseitigenVerkehrsunmittelbar anunsheran,und wenn diesetwanichtganzlbefriedigendausfallen sollte,wirdeine Vergleichungderbeidenconeurrirenden ZollgebietezurEntscheidung unvermeidlich.

Vergleicheman zuerstdenWaarenverkehr,wieersichunterdem EinflussedesVertragsvon1853 zwischenOesterreichunddemZoll- vereinentwickelt hat, sobesteht Oesterreichs Einfnhrindaszollver- einsländischeGebiet in der HauptsacheausRohst"offen,von denen vieleandenGrenzenfreienEingangfindenundsichdeshalbder Berechnungentziehen.DerVerkehrmitJndnstrierzeugnissendagegen istbeiderGrößebeiderZollgebiete,gegenüberdergroßenAusdehnung- lU WelcherdieGrenzennebeneinander hinlaufen,derVerwandtsrPaft

irr-Sitten, inderSprache indenProduetionsmethoden,gegenuber endlichderpolitischenZusammengehörigkeitdurchdieBundesvertre- tIlUgfastVetschwindend kleinzunennen. NachdenDurchschnitts- werthen, wie siesichausdenEommerzialtabellenunddenamtlichen AngabenderAustriafürdieJahre1858——1861berechnenlassenbe- trug die Ein-undAnssuhrindenvorzüglichstel1JUdUstriebranchemN)

Aussuhr ausdemZyll- Einfnhrin denZoll- vereinnach Oestettrtch vereinausOesterretch Roheisen . . . . . 54000 Etr-. 12000 Ctr.

Eisen-undStablwaaren . 65000 » 46000 »

AndereMetallwaaren . 60000 « 5000 »

Ile)Ministerieller Nachweis fürdieSächsischenKammern.

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EinsuhrindenZoll- AusfuhrausdemZoll-

vereinausOesterretch vereiiinach Oesterreich

Leder. 14000 Cis-.. 900Ctr."

Lederwaaren 1300 » 500 »

Glaswaaren 17500 » 5000 ,,

Thonwaaren 50500 ,, 5800 »

Holzwaaren 32000 » . 25700 »

Wolle 2000 » .140000 »

Wollengarne 10000 »,, 3500 ,,

Wollne Waaren 3040 ,,« 750 »

BaumwollueGarne 31000 » 1700 ,,

Baumwollne Waaren . ·". 691 » 250 »

iFlachs,Hans 48000 ,, 40000 »

Leinen-Garne 9000 » 14000 »

Leinenwaaren 16 ,, 15020 »

Seidene Waaren 810 » 160 ,,

Papier 12000 » 13000 » s

Bücher 17000 » 7000 »

Kurzwaaren 430 » 300 »

DieösterreichischeRegierung hat sichoftdaringefallen,vonder BestimmungdesKaiserstaatszusprechen, deutscheEultur nachOsten zu tragen,denVerkehr DeutschlandsmitdemsüdöstlichenEuropa unddemwestlichenAsienzu vermitteln. Durch ihre Vorschlägezieht«

sich fortdauernddieBehauptungvondenungehobenen Schätzender österreichischenMonarchiehindurch.Jeneculturhistorische Aufgabe hatdieWienerRegierungzur Zeit zwarimmeralsProgramm auf- gestellt,zu ihrerLösungaberniemals Zeitgefunden,vielleicht noch garnichtdenrechten Willen gehabt;"was dagegen die natürlichen Vortheilefür HandelundJndustrie betrifft,so verlohntessichiu demAugenblicke,wodemZollvereindasAnerbieten einer engernoder engstenZolleinigung gestelltwird,sicherderMühe, sich dieselben näherzu .betrachteu.s-)

DieBedeutungdesFabrik-und Judustrieweseusist in unsern Zeiten,wodurchdenerleichtertenHaudelsverkehreinemeinseitigen Mangelüberallabgeholsenwerdenkann,nicht mehrdavonabhängig, daß dieRohstoffeanderselbeuStelleoderindemselbenLandeerzeugt werden, dasdurchderenUmarbeitungzu Halb-oderGanzfabrikateu seinenBewohnerndenNamen einesindustriellen Volkesverschafft.

DiekleineSchweiz, Belgien, EnglanderzeugenkaumdieHälftevon denRohmaterialien,diesiemitgroßemGewinn verarbeiten; der Handelführt ihnenausandern LänderndasFehlende zu. Für ein insichabgeschlossenesZollgebiet,wiedasdesösterreichischenStaates hatman doch aberzuerstnachdemVorhandenseinjenerGrundlagen deswirthfchastlichenLebens zufragen,und hierin istdieösterreichische Production fast-ausnahmsweise sehr günstiggestellt.JnOesterreich bildet dieBenutzungdesGrund undBodens dieHauptgrundlage desNationalreichthums.DreiViertheilederBevölkerung(29Mill·

MenschendieFamiliengliederderGrundbesitzerundderenHilfsar- beitereingerechnet)findenbeidemlandwirthschaftlichenBetrie eBe- schäftigung,undderGeldwerthderlandwirthschastlichen

Erzeuziissh

sowiedesViehsistauf ungefährjährlich2500Mill.fl.anzuschlegen, währendderGeldwerthderproductivenBodenfläche aufannähernd 10,000 Mill.fl.geschätztwird, Getreideist imUeberflussevor- handen;Ungarn,Böhmen,Galizien,Mähren führeuJahrausJahr einnichtunbeträchtlicheQuantitäten aus. UnterdenHaudelspflan- zen(z.B.Flachs,Tabak,Hoper, Raps)nimmt dersösterreichische Flachs-undHanfbau,dasFundamentderLeiueniudustrie,unter allenStaaten einendererstenPlätzeein. WährendderFlachsbe- sondersin denGebirgsgegendendernördlichernProvinzeu gebaut-- wird,siudet sichderHanf vorzugsweiseimBauat. —- DerHoper- baubildeteinenbesondernCulturzweigderböhmischenLaudwirth- schaftundwurden ausderganzenMouarchie1851allein65850Etr.

-ausgeführt.- AußerdemAubau desRapsesunddesTabakshat sichdieösterreichischeJndustriemitvielemErfolg aufdieProduction derHandelsgewächsegeworfen,welche zumediciuischen,undtechnischen Zweckenbegehrtwerden, undistderenAnpflanzungvondemmilden

Klitnawesentlichbegünstigtworden. Dahingehörenz. B.Krapp- Wald-Saflor, Cichorien,Weberkarden,Safran, Seuf,Sumachu.s-

- Bekanntist dieAusdehnungdesObstbaues, dessenErtragans«

»e)WirfvlgenindenfolgendenDaten hanptsächlichdenAngabendes HerrnRabenUnddenstatistischenMittheilungenderAustria.Einesehr schätzenswekkheZusammenstellunggiebt euchdasHandbuch der»Statistik TVVUWapxälls(der deUtscheBund,bearbeitet vonDr.Brachellt).

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eirca10Mill.WienerMetzenveranschlagtwird;derWeinbauend- lichbehauptet nach jenemFrankreichsden erstenRanginEuropa.

JmJahre1851wurdenallein41.498500 Eimer produ"cirt,unddiese Productionkönnte bei vermehrterSorgfalt nichtnurgesteigert,son- derneskönnten auchfürdasfertigeProduct weithöherereVerkaufs- preiseerzieltwerden. Fast30Proc.derOberflächesind mit Wal- dungenbedecktundlieferndenGewerben nichtnurdasuöthigeNutz- holzzubilligen Preisen, sondernWerden auch durchihre mannig- fachen Nebenuutzungenvon derHolzkohleund demHarzbiszur Gerberloheund demTerpentiuölzuVorbedingungeneinekUnent- renzfähigenbodenwüchsigenIndustrie.

Aehnliches läßtsichvonderGras-UndViehivirthschaftberichten, undist iudenAlpenprovinzenbesonders dieVerwerthnngdekMilch- producteanButter (3Mill.Ctr.)undKäse i210000 Etr.)entwickelt.

DieBienenzuchtist sehrzurückgegangenundwirdderinläudische BedarfanHonig (92270Cir.)undWachs(32000 Etr.)nichtge- deckt·—- Ersreulichist dagegendasAufblühenderSeideuraupen- zucht,die imVenetianischemin Süd-Tirol seitJahrenschon ge- pflegt,indem Küstenlande,inderMilitairgrenzeundinUngarn immermehrBodengewinnt. DenjährlichenErtraganSeideueocons schätztman auf.250000Ctr., wovon 195000 Ctr.ausenedigund 32000 Etr.aufTirol fallen.

DerBergbauist inderösterreichischenMonarchie seitJahrhun- dertengepflegtworden. Wirwollennichtdavonreden,daß die Gold- ausbeute1855 bisz115280Mark,dieSilbergewinuung125036Mark betrug;wirwollenebensowenigvielRühmensvondeinReichthum anEdelsteineninBöhmenund Ungarn machen,denn Eisenund Steinkohlenhaben fürdieJudustrieweitgrößernWerthalsäqui- valenteMengeuderedlenMetalle. MitAusnahmevonOsterreichob derEus, vonDalmatien unddemKüstenlande kommtdasEisenin jeder1855Provinzvor, undbelief sich dieGesamnitausbeuteimJahre auf4.447.180 Ctr., von denen beispielsweiseauf Steiek- mark1.315000 Etr.auf Kärnteu 800000 Etr.fallen.Deriulän- discheBedarfwirdindessenbeiWeiteinnicht gedecktundfehlteswohl mehrandernöthigenEnergieundanEapitalienals anabhän- würdigeuEisenerzen.Dasselbegiltvon derSteinkohlenproduction.

JmJahre1855 wurden 38.300000 Etr.gewonnen, eineZahl, diefür dasganzeLandgeradezu verschwindendkleinzunennen ist, UnddiedemReichthumdesLandes anfossilen Brenumaterialien (z.B. inBöhmen,Mähken,Siebenbürgen)durchaus nichtentspricht.

—- KupfersindetsichamreichlichsteninUngarn(32000Etr.von den48600 Etr.desganzenStaats)- BleiinVokzslglkchekQualität in Käruteu(139813 Ctr.).DieZinnproductiou(750Ctr.) istnur imböhmischenErzgebirgevertreten; dieZiiikgeivinuunggebietet zwar- über circa93000 Ctr., deckt aberebensowie beiKobaltundNickel deninläudischenBedarf. DagegenWIWOestcmichindemBerg- werke zu Jdria diereichhaltigsteLagekstatteEtlkopas auf Quecksilber, undbetrugdie Ausbeute desJahres1855 3844Ctr. Vonden übrigenMetallen, welchetechnischesInteresseverdienen,heben wir hervor, Uranerz(38 Etr.),Woifkam, Antimoll(2700Cir.),Ar- senik,Braunstein(1300Ckrshbeachtenswckihsind fckllek Schwer (29057Ctr.),Graphit(60000Ctt.)-Alaun(37421Ctk.),Annn- schiefek(647520 Ctr.)-Asphalt(145000Ctk.),unddiefossiien Naturstoffe,diezwartinAllgemeinendenReichthumdesStaats, zugleichaberinihrenmitunterniedrigenZahlendenMangelhin- reichender Energle belIhkekFörderungbekunden. Größere An- strengungenhatderStaathinsichtlichderSalzgewinnnnggemacht, undandiesemWlchtlgenArtikelbesitztOesterreicheinenungeheuern Reichthum, mehr vielleichtalsjederandereStaat derErde. Die Production belies sichfür 1855 auf3,657468Etr. Steiusalz, 2,473,357Ctr.Sudsalz,831,886 Ctr.Seesalz,und113391Ctk.

sogenanntesJndustriesalz.Bekannt ist, daßdieSalzgewinnung GegenstandeinesStaatsmonopolsist,unddaßselbstdiePrivatsa- 1inen,welche mit derDarstellungdesSeesnlzesbeschäftigtsind,ihr

sProduetandiesisealischenSalzkammern abgeben müssen, Wenn dies imAllgemeinendieRohstofse send,diederGrund undBoden derIndustrieliefert, sohabenwirnocheinenBlickauf dlephysischeBodenbeschassenheitzu Weternndzwarbesondersden GradderErleichterungfileZUsUhkUNDAbsatzzu betrachten,wieer

durch VorhandeneWasserstraßen-durch dieKüsteuausdehnung,durch StraßenundEisenbahnen geboten ist.

FürOesterreichsSeehandelistesnichtsehrgünstig,daß das großeLandvon12121 DMeilenundeinerGesainmtlängederLand- grenzenvon935geogr.Meilennuraufeiner Streckevou255Meilen

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vondemadriatischenMeerebespültwird. DiegrößteAusdehnung fälltnochdazuauf Dalmatien, d.h.auf einenschmalen·Kiistenstrich, dessenHiiiterland einem fremden Gebieteangehörtundaufdasjetzt wenigstens sehrzweifelhaftevenetianische Gebiet. Das eigentliche österreichischeHinterlandistaußerdemdurch hoheGebirgevomMeere abgeschlossen.Welcheungeheure Vortheilemüßtensichdaraus er-

geben,wenn einfchissbarerStrometwainderRichtungWien-Tkiest indasAdriatifcheMeermündete, Vortheile die durch dieErbauung dergleichnamigenBahnlinienur zumallergeringstenTheileange- deutetworden sind. DessenungeachtethatsichderösterreichischeSee- handeldenVerhältnissenangemessenentwickelt. BequemeHäseni unterdenenbesonders Triest, Venedig,FiunieundRovignozunen- nensind,großeVorrätheanSchiffsbauholzunddienautischenAn- lagenderKüstenvölkerhaben dieösterreichischenHandelsmarine bei derbeschränktenKüstenausdehnungfortdauernd wachsen lassen.So fanden sich Schiffe

Tonnen M.Bemannung imJahre1840 5556 mit 210402 und 25495

» 1849 6083 ,, 259583 » 27386

» 1858 9513 » 373167 » 35792

Jm Jahre1849 liefenin denösterreichischenHäfe1130176Schiffe mit1.1337«23Tonnenein und30.665 Schiffemit1.155787 Ton- nenaus. 1854 ergeben sichfürdasEinlaufendieZahlen48.160 Schiffemit 2.249834 TonnenundfürdasAuslaufen48419 Schiffe Init 2.279492 Tonnen. Dienationale Flagge betheiligtesich dabei mitdurchschnittlich76Proc.

DieBinnenschiffahrt istnicht minderlebhaft,undistdasKaiser- reich hiervonderNaturgünstigergestellt,daesallein1136Meilen schiffbare Wasserstraßenbesitzt,von denen z. B.ausdieDonau 177Meilen, aufdieTheiß159 Meil. auf die Save 105, aufden Dniester64,dieWeichsel31, die Elbe14,aufdieKüstenflüssedes adriatischenMeeres 189Meilen fallen. Amregsten istderVerkehr aufderDonau, obgleichman auchhier,ganzso wie imübrigen Deutschland dieBedeutung einerWasserstraßenoch lange nichtgenug

erkannthat. »

HinsichtlichdesBauesvonEisenbahnenbleibtdemösterreichischen Staate nochVieles zu thunübrig,undwirddiesdasangemessenste Mittel sein,diereichen Vodenproducte angemessenzu verwerthen.

Oesterreichhat späteralsdie meistenübrigenEulturstaatenange- fangen,denEisenbahnbau energischzu betreiben, undso kommtes, daßwährenddas kleineKönigreichSachsen im Jahre1859 auf 272DMeilen 98MeilenEisenbahnen besaß,der45malgrößere Kaiserstaatnur eine6mal größereAnzahl aufzuweisenhat. Ende 1859 waren 614 Meil.vollendet, 153Meil.imBaubegriffenund 194Meil.definitivsichergestellt-

AehnlichistesmitdemBau derLandstraßen,dernur inden deutschenProvinzenundim Venetianischenseiniger Maaßen zufrie- denstellendist«Jni Jahre1854 zähltedasReichaneigentlichen Chausseen(ngenannten Kaiserstraßen)nur3354MeilenzdieÜbrigen Landstraßenbefandensich insehr verschiedenenZuständenundgrade da,Wosieamnotl2Wendigstenwären, indenweiten EbenenUngarns, geschiehtheutenoch zU ihrerJnstandhaltungsehr wenig. Das Tekegkaphennkesenist-wieesscheintauspolitischenGründenbesser entwickelt,wieauch diePosten stetigvermehrt undverbessertwor-

densind. ·

DerUnterricht endlich,vielleichtderwichtigsteFactor füreiner- freulichesGedeihnderVakekländifchenIndustrie,war inderMetter- nich’schenZeitundUnterdemPfaffenregimentsehr vernachlässing seitdem sichaber demostekke1»chische11Cabinet schonaus sinanziellen Gründen dieNothwendigkeit,dieeinheimischeIndustrie zuheben immer mehr aufgedrängihat-hatman mit derVerbesserungder VolksschulenundderGründungangenlessener Fachschulennicht ge- zaudert. SelbstverständlichkonnenaberdiewohlthätigenEinflüsse erstbeiderheranwachsenden Genekntwn»bemerkbarwerden.

Eswirdnachdiesen Bemerkungendienurübersichtlichgehalten werdenkonnten,nicht befremden.WennM östetkeichischeJndiistrie heutedenPlatznochnicht einnimmt,zndemmindestensderBoden- reichthumdes roßenLandesberechtigte.WirWerdenin einemzweiten ArtikelGelegenheitnehmen, dieswenigstensandenhervorragendsten Jiidustriebranchenundzwarvorzugsweiseandenjenigen,in welchen sichderZollverein auszeichnet, nachzuweisen.

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Errichtungvon Arbeiterwohnungen.

Endlich ist auch inHamburgderAnfangmitErbauungvon gutenundbilligen Arbeiterwohnungengemachtworden. Dergroße Vorzug,dendiesesUnternehmengegenähnlicheinanderen Städten hat,bestehtdarin, dasesaufdemPrincipderSelbsthilfederdabei betheiligtenArbeiterberuht.M)Darleihende Capitalisten erhaltenfür daszum Baue derHäuservorgeschosseneGeldeinenangemessenen ZinsnnddasEapitalwirdihnenvondenEntleiheruinetwa 25 Jahrenzurückgezahlt.Von demJahre1864 an werden nämlich, neben5WoZinsenvondem,2300 MarkEourant (etwa958Thlr.) betragend»·enBaucapital fürjelHaus,jährlich2Wovomursprüng- lichenBetragealsAmortisationabgezahlt,wodurch bis Ende1889 dasgelieheneCapitalgänzlichabgetragenseinwirdunddie Arbeiter, welche dieHäuserjetzterwarben, vomJahre1890 annur nochden GrundzinsandieFinanz-DeputationdesMagistratszuzahlen haben. Derselbe beträgtdurchschnittlichjährlich29Mark3Schill.

für jedes Haus. DieMitgliederderBaugesellschafthaften fürdie ZahlungderGrundmiethe,welcheaufdie zu erbauenden48 Arbeiter- häuser (binne1150Jahrenzahlbar)1400 Markpr.Jahrbeträgt, sowie fürZinsenund Amortisation solidarisch,und esvertritt ein Comits, derGesellschaft gegenüber,dieInteressenderDarleiher, welchedaherfür ihr Capital einemöglichstsichereAnlagezuguten Zinsenhaben. DieMitgliederderBaugesellschaftwerden alsobis zum Abtragedesgeliehenen Eapitals für ihreWohnungen eherwe- nigeralsmehr,wiebisher, jährlichzubezahlenhaben. DerBau wirdnach einemvonderFinanz-Deputation genehmigtenPlane so ausgeführt,daß jedes Haus 6Zimmer,wovon sich3imParterre und3im ersten Stocke besinden, außerdem2Küchenenthält, so daß in jedemHause fürzwei Familien Platzist.Zwölf Häuser sindbe- reitsbiszurFensterbrüstungvollendetundnoch16anderesindkürz- lich inAngriffgenommen worden;diese28Häuser sollen bis zum 1.November d.J. vollendetseinundimFrühjahredieübrigen20 erbautwerden. VondemEapitalzurErbauungder 28Häuser sind 10,000 Markaus eigenenMitteln dervereinigtenArbeiter einge- zahlt,derRestaberdurch VermittelungdeszurBeförderungdes- Unternehmens gebildeten Comitiåszu5»J»jährlichenZinsenange- liehenworden. WersichderBaugesellschaftanschließenwill,muß gutrenomniirt seinundmindestens300MarkeignesGeldbesitzen.

Auf dieseArtwirdesmöglich,daßsichderArbeiter eineneigenen Herdgründenkannund, durch büreaukratischeEinrichtungenund kasernenartigeReglementsnichteingeengt,seinEigenthum selbstver- waltenlernt-. Ebendaran sind in so mancher Stadt diePläne zur Gründungbilliger Wohnungen gescheitert,daßman denArbeitern zu vielVorschriftenmachen,sie zu sehr bevormunden wollte. Wenn ein Handwerkeroderein Arbeiter 30, 36odergar48Thlr.jähr- lichenMithzinszahlenundsichnoch vorschreibenlassensoll,wann undwieerAbendsnachHausekommen,wieofterdasWasseraus- gießendarfunddergleichenSachenmehr;dannbeziehtereinsolch’

Quartier, woseinThunundTreibengewissermaßenpolizeilichüber- wacht wird, liebernicht;erliebt nachgethanerArbeit dieFreiheit ebensosehrwiederReicheundisteifersüchtigdarauf, daß Niemand ihmdieselbe schmälere.Darumhatauch die vorbeschriebeneArtund Weise soviel Anklanggefunden, daßdie28Häuser schonalleihre Besitzerhabennnddie Quartiere darinvermiethet sind. D.J—-Z.

Beiträgezur Färberei des Papiers.

VonFranz Ettl.

DieHerstellungschönerFarbenpapiere gehörtzu jenenErforder- nissenderGegenwart,dieLuxusundgeläntettekGeschmackunbe- dingt verlangen. Esexistiren zwar viele Recepte fürdieFäkbung desPapiersundinderHauptsachestimmensie nnchWohlalleüber- ein,indessen gelingtesdochnichtimmer, einzweckmäßigesRecept zuerhalten,undwenn diesderFallist«istesauch nichtimmer- si-)DiegemeinnützigeBaugesellschsft«znChenlnitz,diediesemPrincip nichthuldtgte,wieihrNanie besagt- Jstoffenbarnur daran gescheitert,.

so daß sieietztdiepaar HaUsek-dlesle zn Standegebracht hat,wieder zuveräußetnIMBegrier steht-the,als0»1hrenNamenbewahrheitetund etwas wirklichGelnelnnliiälgssgeschaffen-ITohne nach irgendeiner Seite hin AnerkennungundDankfürdtegehabte gute Absichterworbenzuhaben.

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