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Volk und Rasse, 14. Jg. Mai 1939, Heft 5.

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Academic year: 2021

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Z.F.«Tk-l1månn5Verlag MäntljensserlinFREESE

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Vo lkiiiisNassc

Illustrierte Monat-schritt siir deutsches dollkstusn

liassenlkunde Rassenpslege

Zeitschrift des Reichsausschusses siirdollksgesundheitsdienst und der deutschen liesellschast siirItassenhggiene

Ils. Jahrgang liest5 Mai Igsg

Inhau

Umschlaghild: liapseines alten Römers, vorwiegend nordischer Rasse.

Ausn. Schwarz sfllteg Museum Berlin)

dildheilagem dauerniugend inder Schwalm. Ausn.S.Retzlass . · . Seite 97 helsischeBäuerin. Ausn.Roseniarie clausensliägel . . . » gs

Frau aus denedig. Ausn.E.Follterts » Ios

Iondoliere aus denedig. Ausn.E.Follkerts . · » Iog pros.dr. li.matthaei, der Stand unseres mediziner-Ilacl1wucl1ses. I.Teil » gg Medizinalrat dr. li. Thiele, die nordischsgermanische Auffassungiiher

die Inoertierten . . . . . . . . . . · . . . . . . . . » Io-

Iiorstdietram, die Itassenpolitilk pius xl. . . . . . » Ios

dr. Siulio cogni,nordische Sestalten inItalien . . . . . . . . . » IId Io.kagung der deutschen Sesellschastsiirliassensorschung . . . . . » III

Fragelkasten » IIII

slmerilkanischer wissenschastlerhetztgegendiedeutscheliassensorschung» III

die dererhung hoher Begabung . . . . . » IIs

aus Itassenhggiene und denölherungspolitih . . . . . . . .

» III

Filinheohachter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . » IIg

Buchhesprechung IAI

J-

lierausgeher: präs. prof. flstel, Reichswinister darr6, Nin-Bat Fehrle,Reichsamtsleiter pros.Erob- Min.-dir. Sätt, Staatsminister i.Ii.hartnaclke, pros.hell-oh,Reichsstihrer H himmler, pros.mollison, pros. Reche,pros. Midim dherreg.-liat dr. Ruttlie, dhernied.-Itat dr. Schottlkchpros. si. Schall-, pros. d. ti. Schum- Pros. Scliulhe-liaumhurg, pros.Staesnmler, pros.wrede, pros. Ieis- 5christleiter: pros.dr. sruno S.Schultz, dabelsherg 2,neue Brei-str. II

I. F.Lehmanng derlag, München II - paul liegsesStr. es sezugspkeis oierteliiihrlich lim. 2.-,Einzelhestlim.-.7o, postscheclkliontodesderlags münchenIeg;

—-

doltlvarltassenlkonto wien IIIgl» postscheclklkonto dern dr.111III-IS;Sreditanstalt der deutschen inprag, ßrahauer IasseIIsdostscheclklkonto pragIIITop.

(3)

IXII

"-s

Aufn.E.Retzlaff

Bauernjusend inderschwalm

Ein Volk ohne ielzhaften Bauernstand ist kein Volk, es ist eine Handelsgesellschaft, ein Geiehaftsunternehmen, eine Betriebs- genossenichast oder ioetwas Ähnliches,die von jeder handels- politischen Konjunktur inihrer Existenz beeinfluth wird. Ein Volk mit ichollensafsigem Bauerntum aber ist etwas unzerstörbares.

Hermann Löns (Eiir SippeundSitte)

(4)

Aufn.Rofemarie clausen-l(ögel Hellilche Bäuerin

Wir Männer werden nicht sölme haben, denen wir,wenn untere miide Hand einmal sinkt,getrost unser Werk überantworten können, wenn nicht Mütter sind, aus deren Unverzagtem, gottvertrauendem Herzen sie Kraft Und Zuversicht schöpftem

Wilh. Kottenrodt

(5)

Va lkiiiisNasse

14..I. F. LehmannsJahrgang 1939Verlag, «München-BerlinHeft5Mai Prof. Dr.R. Matthaei:

Der stand Unten-es Mediziner-Nachwuehles««)

Esist nichtsschrecklicher als einetätige Unwissenheit.

Goethe.

I.

Verzweiflungüber dieunzureichendeMitarbeit der Studierenden im Unterricht und über ihre schlechten Leistungen in den Prüfungen triebmich

vor zwei Jahren, alsichden Vorsitzdes Arztlichen Vorprüfungsausschusses in Erlangen übernommen hatte, eineStatistik zusammenzutragen,von der ich Aufschlußüber dieUrsachen jener Ubelständeer- hosste.Brennende Fragen der Gegenwart und der Wunsch, leichtfertigen Behauptungen eine begrün- deteÜberzeugungentgegensetzenzukönnen, drängten mich jetztschonzuder Auswertung zmeiner Er- hebungen.

Die Klagen über den Nachwuchs unserer aka- demischen Berufe sind allgemein, er sei nichtnur zahlenmäßig, sondern auch seiner Befähigung nach zuschwach. Nochkürzlichwurde diese Tatsache in einer Denkschrift der Reichsstudentenführung auf Grund von Beobachtungen an allen deutschen Hoch- schulen festgestellt.Viele mühen sich- Heilmittel zu finden,und esliegenbereits Vorschlägezur Lösung von Teilfragen vor. Aber siescheinen nichtimmer voneinem gesicherten Wissenüber den Grund des Ubelsauszugehen.

Gewiß hätte ichmeine Aussagen gerne aufeine umfangreichere Erfahrung gestützt. Aber, wenn es gilt,dem rollenden Rade indieSpeichenzugreifen, darf man nichtwarten. Und der einmal gemachte Anfang mag ähnliche Erhebungen an anderen Hochschulenund inanderen Fakultäten anregen. —- Auchkleinere Zahlen scheinenmir dann beweisend, wenn sie gleichartige Bestände umfassen und ein- deutig verlaufen, wenn sie zudem nur bestätigen, was an gesicherten Erkenntnissen bereits durch große Zahlen inverwandten Bereichen sinnentsprechend belegt ist. Ich würde indessen überhaupt keiner Statistik trauen, dieich nichtalsAusdruck der täg- lichen Erfahrung und eines verständlichenSinn- zusammenhanges empfindenkönnte. Ersteinesolche aus der Mannigfaltigkeit der Erlebnisse heraus- wachsendeÜberzeugunggibtmir denBekennermut, verbreiteten Vorstellungen und gängigen Schlag-

worten entgegenzutreten, um siezuentkräften.Und

wenn ichdie gewonnene Einsicht für fruchtbar halte,

«) DieBefunde, von denen hier berichtet·wird,habeicham 14. Dezember1938inderPhysikalisch-Medizinischen·Sozietätin Erlangen vorgetragen.

werden mich auch Verdächtigungenoder böswillige Unterstellungen nichtan dem Bestreben hindern, dasErkannte fürdasLeben nutzbarzumachen.Nur vor einer Mißdeutung möchte ich mich ausdrücklich sichern,nämlichvor derMeinung,ich sähedenGrund derUbelständeallein aufderSeite derStudierenden und glaubte, wir Hochschullehrerhätten nicht selbst Entscheidendes zuihrer Abhilfe beizutragen. Um einem derartigen Irrtume vorzubeugen, seies mir erlaubt, dieerstenSätzeaus dem Vorwort meines PhysiologischenUbungsbuches, dasvor einem Jahre erschien, hierzuwiederholen.

»Unser Hochschulunterricht hat sichan vielen punkten allzuweit von der natürlichen Sachlage desLernens entfernt. Dieser Vorgang hatsich gewiß indem Massenbetrieb derJahre l919—33 beschleu- nigtentwickelt,aber er rührt nicht dorther. Man wird die Ursprüngederverhängnisvollen Entwick- lungaufder Seite der Lehrenden sowohlalsauch derLernenden suchen müssen.Esmangelte an den beiden wesentlichen Antrieben zum Lernen: dem Drang zuerfahren sowiedem Drang zuhandeln.

AberdieHochschule ließesauchandenGelegenheiten fehlen,dieseAntriebe zuwecken: siebotzuwenig Erlebnis und zuwenigAufgabe. Wenn wir uns heute daheran derHochschuledarüber beklagen, daß wirkeinen geeigneten Zustrom erhalten, so istesvor allem unserePflicht, den Unterricht derart zu ge- stalten, daßerdiebesten jungen Deutschen anzieht.«—

DieStatistik umfaßtdieprüflingeinden beiden Abschnitten der ArztlichenVorprüfung und inder Zahnärztlichen Vorprüfung. Sie beginnt mit dem Oktober 1936,reichtaber mitdem I.Abschnittbis ins Frühjahr 1935 zurück.Es konnten Angaben gesammelt werden

von 8Prüfungsterminen im I. Abschnitt über 227 Prüflinge,

von 4Prüfungsterminen im II. Abschnitt über 80Prüflinge,

von 5Prüfungsterminen der Zahnmediziner über 38Prüflinge.

Es wurden verzeichnet möglichst für jeden prüf- ling: der Beruf desVaters, diewichtigstenNoten desReifezeugnisses, diePrüfungsleistungen und die Semesterzahl.

»SchulurteileundIntelligenzprüfungen habenin derganzenWelt dieselben Ergebnissederdurchschnitt- lichenUbereinstimmung zwischenBerufshöhe des Vaters und geistigerLeistungdes Kindes gehabt.«

Diese Feststellung Hartnackes in seinem Buche Dei-Verlagbehält·sichdasausschliesllche.«kecl1tderVervielfältigung undVerbreitung derinjdiefer Zeitschrift-ZumKbdruchsgelangenden Originalbeiträge vor.

(6)

,,Naturgrenzen geistiger Bildung« (l930S.37) legte die Ordnung der Prüfungsleistungen der Medizin- studenten nach»denBerufskreisen ihrerVäter nahe.

Die folgende Ubersicht stelltmeine Ergebnisse zu- sammen.Unter »Mittel« habe ichdieDurchschnitts- leistungen in den Prüfungen angegeben, wie sie nachderPrüfungsordnung zuberechnensind, jedoch ohneAbrundung der erhobenen Werte. Dabei wur- dennur diePrüflinge berücksichtigt,die bei derersten Meldung in allen Fächern bestanden. Vergleichtman im I. Prüfungsabschnitt mit dem Gesamtmittel (Aund B) 2,2 (zwischen »gut«und »genügend«),so findet man in der oberen Hälfte der Uberstchtdie Lehrer und Kaufleute an der Spitze,dieGruppen der Akademiker I und der Verwalter I nahe am Gesamtdurchschnitt und nur dieArztsöhneund die Gruppe der Akademiker II weit unter dem Durch-

Volks-Masse IOII

ZahlderMißerfolge mußnun berücksichtigtwerden, daßeinNichtbestehen ineinem Fachesowohlaus Mangel an Befähigung als auchaus Mangel an Fleiß geschehenkann. Für die Entscheidung der Frage, welcherderbeiden Gründe vorliegt, kann der Erfolg inder Wiederholungsprüfung benutztwer- den.Ofterleben wiresalsPrüfer, daßeinKandidat, derossensichtlich ,,gebummelt« hatte, beiderWieder- holungsprüfung, wenn ernun fühlt, daßesdarauf ankommt, (denneinezweiteWiederholung ist nicht mehr möglich!),ausgezeichnet abschneidet. Ich möchte daherglauben,daß diejenigen Prüflinge,die mitder Wiederholung eineGesamtbewertung von 2,5nicht erreichen, als wenig befähigt gelten können. Ich habe dieHundertsätze dieser Studenten fürjede Gruppe in der 5. Säule unter dem Stichwort

»chlecht«angegeben. Diese Zahl erreicht ihren Höchst- Einfluß des väterlichen Berufes:

I.Abschnitt II.Abschnitt

Berufe ZahlIW MitteliCXzbeshlschlechtsgut Wert Zahl W Mittel Wheshsschlechtgut Wert

Ykademikerl. . . 60 26 2,2 68 17 27 2,5 21 26 l,6 77 19 62 2,0

Arzte . .. . . . 22 10 2,5 54 32 18 3,7 5 6 l,5 80 20 80 l,9

Akademiker II . . ll 5 2,8 55 37 9 4,5 3 4 2,5 67 33 O 3,7

Lehrer. .. . . . 33 14 1,9 64 30 46 2,7 11 14 1,8 82 18 64 2,2

Kaufleute .. . . 16 7 l,9 87 0 44 1,9 6 8 1,8 83 0 83 1,8

Verwalterl . . . 9 4 2,2 100 0 56 2,2 4 5 2,5 50 25 50 3,3

:G:uppeA....129’56 2,1’71!17!35!2,6 45l5611,8j76)18j60!2,2

FKaufmänner.. . 23 10 2,1 65 26 35 2,8 9 ll 1,8 33 56 33 4,1

kHandwerker. . . 16 8 2,5 69 25 Iz 3,3 6 8 2,4 67 zz 17 z,6

Verwalter II .. . 40 18 2,5 57 43 18 4,4 12 15 2,7 58 42 0 4,7

Bauern u.Arbeiter 14 6 2,4 86 14 14 2,8 7 9 2,3 100 O 29 2,z

GruppeB.... 9zs42j2,4?66;31224I3,5 34 44j2,4;62»35 18»3,7

AundB...222I98:2,2I69L2z303,0 79j100s2,0s70j25)422,9

Ubersieht1.

schnitt. Dagegen liegendie Prüfungsleistungen der Studierendenaus den Berufskreisen der unteren Ubersichtshälfte fastalle deutlichunter dem Durch- schnitt;nur dieRaufmannsöhne überschreiteneben dasGesamtmittel. Im II. AbschnittliegendieVer- hältnisse durchaus ähnlich;nur dieSöhnederAka- demiker I und unter ihnen besonders auffallend die Arztsöhnerücken hierganz nachoben. Fürdierich- tige Beurteilung einer Gruppe mußaber berück- sichtigt werden, wieviele von den zur Prüfung An- tretenden (l.Zahlensäule gibtdieAnzahl, 2. den Hundertsatz) sogleichinallen Fächern bestanden: die 4. Zahlensäule gibtdarüber im Hundertsatz Auf- schluß.Von allen Prüflingen fielen danach im I.Abschnitt Zchz durch,imII. ZOOA.Mehrals 40 vom Hundert fielenimI.Abschnittnur dieSöhne derVerwalter II,der Akademiker IIund derArzte durch;im II.lagenso ungünstigdieSöhnederVer- walter IIundI,sowiederRaufmänner, wobei frei- lichzubeachtenist, daßdie kleineZahlderVerwalter I imHundertsatz irreführt. Bei der Betrachtung der

wert imI.Abschnittmit430Xofürdie Verwalter II undim II.mitFoW fürdieKaufmänner und 42für dieVerwalter II. Beachtenswert istder Fehlbetrag, dendieZahlender4. und5. Säule jeweilszusammen- gezogen an Hundert zeigen.Diese Zahl dürfteeinen Schluß aufdieHäufigkeitderLeichtsinnigen zulassen.

Demgemäßistsie fürdieGruppe A,diedieoberen Berufe derUbersicht zusammenfaßt,imI.Abschnitt (12(X,) doppelt so großals imII. (6(X,).Und im I.Abschnitt ist dieser Betrag deutlichbeiden wirt- schaftlich Bestgestellten, die »essich leisten können«, am größten:unter Gruppe AAkademiker I15Æ, ÄrzteMAY Kaufleute 1370und unter Gruppe B beiden Kaufmännern 9(X,zinsgesamt Gruppe A 1270, Gruppe BZW. Um endlicheine zahlen- mäßige Beurteilung der verschiedenenGruppen zu erhalten, die sowohl die Durchschnittsleistung als auchdieZahl derUnbefähigten, dieauchbeider Wiederholungsprüfung keine einigermaßen gute Note erreichenkonnten, berücksichtigt,bin ichwie folgtvorgegangen. DieZahl der43.Säule (Mittel)

(7)

liest5

habeichmit100multipliziert und sodann durchden Betrag, der beiderZahlder5.Säule (schlecht)an 100fehlt, dividiert. Das Ergebnis ist fürdiever- schiedenen Gruppen in derletztenSäule als,,Wert«

eingetragen.Das sindnun Zahlen,dieetwa wiedie fünf Schulnoten zubeurteilen sind; sie habenzudem den Vorteil, daß sieeine feinere Differenzierung bieten. Ich greifenur heraus: I.Abschn.: Kauf- leute l,9; Akademiker I 2,5; Verwalter II 4,4;

II. Abschn.: Kaufleute l,8; Akademiker I 2,0z Verwalter II4,7.

I oXo JI

—8 Z— 6Kauf-mie

——64—- » Lehre-

"62 ZlAkademiker

9Verwalterl —56—

:503 4 Vexwolferl

Ists-Ihrer —Z E

76Xsooflewe Z Z

25KGUXMCYDDSP—E E- FA,o»-mä»»8, öcAAcickemjlser -Z

25Z- yBcMEWYXWA 40VerwalterI —; ;-

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76 »Und-verfie-« —: :

—0OJ 72 Ver-»New I

Best-IMMer (dessem-s Zo)

übersiehtL.

Im Ganzen genommen»scheintmir schondiebis- herigeBetrachtung der Ubersichtden Einflußder Berufshöhe des Vaters aufdiePhysikumsleistung

zubeweisen.Wichtig fürdieBewertung istindessen nochdieBeantwortung derFrage,wiegroßdieAus- sicht aufBestleistungen inden einzelnen Gruppen sich darstellt. Deshalb habeichden Hundertsatz»der

guten Prüfungsleistungeninder vorletzten,Saule angegeben und inder Ubersicht2anschaulichdar- gestellt1). Auffallend istindiesemSchaubildvor

allem diegrößere Streuung der Werte imII. »Ab- schnitt. Das glaube ichaus den verschiedenartigen Anforderungen der beiden Prüfungsabschnitteer- klären zudürfen.Im I.Abschnitt,der schonnach

2Semestern inden Fächern Physik, Chemie,Zoo- logieund Botanik abgelegt werden kann,wird be- 1) UnterAkademiker sindhierausspäter erkennbaren Gründen nur dieAkademiker Iausgewertet.

VolkundRasse.Mai l939.

II. mattliqei, der Stand untere- medizinersllatliwutlites

sondersdas GedächtnisdesPrüflings inAnspruch genommen; währendder II. nachdem 5.Semester inAnatomie, Physiologie und physiologischer Che- mievor allem aufdas Verständnis abzielt2). Dazu kommt dieTatsache, daßdieFächerdesII.Abschnittes mit ihrer größeren Arzt-Nähe die Teilnahme der Medizinstudenten stärkererregen. So dürfte die stärkere Disserenzierung der Leistungen imII. Ab- schnitt verständlich erscheinen, zugleichaberauchdas auffällige Hinaufrücken der Akademikersöhne,das hier beobachtetwird.AlleBerufe derGruppeAstehen imSchaubild über dem denDurchschnittandeutenden Querstrich, die Akademiker im I. Abschnitt hart daran; währenddieBerufe der GruppeBdarunter stehen. Lediglich dieKaufmannssöhne des ersten Abschnittes stelleneine Ausnahme dar. Dabei ist indessenzubedenken,daßdieBerufsangabe »Kauf- mann« sehr verschiedenesbedeuten kann, und daß daher mit einer Uneinheitlichkeit dieser Gruppe zu rechnenist.DieGesamtfolge des II.Abschnittes er- innert an dieRangordnung, dieWohlfahrts)erhielt, als erdieLeistungen der sächsischenSchülerinden Prüfungen derHochschulreife nachdenBerufen der Väter zusammenstellte. »Die Reihenfolge«, so schreibt Wohlfahrt von seinen Befunden, ,,läßt sichkenn- zeichnenals eine Anordnung der Berufe nachdem Maße, indem dieFähigkeitzuselbständiger gei- stiger Arbeit eine berufswichtige Eigenschaft ist.«

Es ist merkwürdig, daßdie Tatsache einer Be- ziehung zwischen Berufskreis desVaters und Prü- fungsleistung mir von gewisser Seite sofort be- zweifelt und auch mit Heftigkeit bestritten wurde, als ichmeine Ergebnisse vortrug. Demgegenüber möchte ich zunächstdaran erinnern, daßHartnacke seine entsprechenden Feststellungen 1930 und schon früherimKampfe gegen diemarxistische Theseder Gleichheit Aller gemacht hat.Fürmich handelt es sich jetztum die Sorge fürdieHochschuleund die Zukunft unserer akademischenBerufe. Und dafür kommt es darauf an, zunächsteinmal die Dinge ganz klar zusehen.Deshalb möchte ich noch auf gewisse Zügeder Ubersichtlhinweisen,dieden be- haupteten Zusammenhang besonders eindrucksvoll erhärten.Man vergleiche paarweise verwandte Be- rufsgruppen, von denen sichder einedurch einen höherenGrad von Selbständigkeitund Unabhängig- keitvor dem andern auszeichnet. Dabieten sichdrei Paare: l.die,,Kaufleute« und die,,Kaufmänner«.

Während die 23 Söhne von Kaufmännern in 20FälleneinfachdieAngabe »Kaufmann« gemacht hatten (außerdem2Buchhalter und I Reisender), wurden als Kaufleute zusammengefaßt: 5Fabri- kanten, 2 Brauereidirektoren, l Generaldirektor, 1Direktor, 1Buchdruckereibesitzer, lDiplomkauf- mann, lMöbellager-«Jnhaber,lHotelier,1Kolonial- warenhändler,2Prokuristen. Obwohl sichunter der Bezeichnung»Kaufmann« sicher nochdereineoder 2) Umnichtmißverstanden zuwerden, stelleichfest, daßdiesämt- lichen»naturwissenschaftlichen« PrüferbeiunsinErlangen denHaupt- wert ebenfallsaufdasVerständnis legen.AberdieKürzederStudien- zeitfür dieseFächerbedingtdocheinweniger tiefesEindringen der Studenten undeinHervortreten desgedächtnismäßigErworbenem

s) Hartnackeswohlfahrt, Geistund Torheit aufPrimaner- hänken.Z.Aufl.Dresden 1934.

10

(8)

lll2

andere Angehörigereines gehobeneren Berufes ver- birgt, istdieUberlegenheitderDurchschnittsleistungen beiden Söhnen derKaufleute nach jedemBeurtei- lungsmaßstab unverkennbar. —- 2.Besonders auf- fallend istderUnterschiedin denbeiden Gruppen der Verwalter. Unter »Verwalter begreife ich:

2Verwaltungsdirektoren, 2Bürgermeister,1 Verw.- Amtmann, I Stadtinspektor, l Bankvorstand, 1Stabszahlmeister, lNotar. Die Gruppe Verwal- ter II umschließtmittlere und untere Beamte:

8Verwaltungsinspektoren, 7Postinspektoren, 6Zoll- inspektoren, 5 Reichsbahninspektoren, ZSteuer- inspektoren, 2Hausverwalter, 1Polizeihauptmann, lGendarmerie-Oberkommissar, lKriminalkommis- sar,l Steuerrat, lIustizinspektor, lNotariats- inspektor, lVerwaltungssekretär, 1Postschaffner, lBahnwärter. Währenddie Verwalter Imeistüber dem Durchschnitt liegen,findenwirdie Verwalter II injeder Hinsichtganz unten stehend. Z.Endlich seidie Gruppe derAkademiker betrachtet. Aka- demiker Isind22Arzte,lZPfarrer, 9Ingenieure, 8Studienräte, 8Iuristenz unter Akademiker II sammelteich:zForstmeister, 2Apotheker, lChe- miker, 2 Vermessungsleute, 1Dentisten, l Heil- praktiker. Wem dieseAufteilung zweifelhaft er- scheint,den verweise ich aufdie weiter unten heran- geführte AbschätzungderBerufsschwierigkeiten durch dieAbiturienten, dieichimAnschlusseanWohlfahrt gebe.DerLeistungsunterschied dieserbeiden Gruppen istwiederum schlagend. Während die Gruppe der Akademiker I durchweg wenigstens den Gesamt- durchschnitt hält,rückt dieGruppeAkademiker IIin eineReihemitdenVerwaltern II.Eswillmir nicht zukühn erscheinen,dieGruppe Akademiker IIdem- entsprechendalseineAbstiegsgruppe zudeuten. Es dürftesich wohl ereignen, daßein Akademiker in selbständiger Stellung seinen weniger befähigten Sohn ineinen Beruf hineinlenkt, der vorwiegend unselbständigere,abhängigere Tätigkeit bietet,wiees beimForst-oderVermessungsbeamten oderauchbeim ApothekerderFallseinkann. In diesemZusammen- hange muß ich noch aufdieSonderstellung derArzt- söhneimI.Prüfungsabschnitt aufmerksam machen.

Tatsächlichwird dieLeistung der Gruppe Akademi- kerIdurchdieArztsöhne hierganz wesentlich ge- drückt.Nimmt man dieÄrzteaus dieser Gruppeher- aus, so erhältman fürdieübrigen38:Mittel 2,16, bestanden79Æ, schlechtnur Zo-»gut3204»Wert 2,2.

Dieserückenalsodamitauch fürdenI.Abschnitt nahe andieSpitze.Daseigenartige VersagenderArztsöhne im Durchschnittt fürden I. Abschnitt drückt sich besonders auffälliginderZahlderMißerfolgeaus.

Von 22 Arztsöhnen fielen 10durch: das sindgut doppelt sovielalsvon denAkademikersöhnenanderer Fakultäten oder um dieHälfte mehrals imGesamt- durchschnitt. Unter den insgesamt 8Prüflingen, die auchin derWiederholungsprüfung Mißerfolg hatten,

waren zSöhnevon Ärzten,dasistaber fastviermal

soviel,als ihrem Anteil an der Gesamtzahl der Prüflinge entspricht. Diese bedenkliche Tatsachemag verschiedene Ursachen haben:Zweimöchte ichnennen, diemir bedeutsam erscheinen.Es mag unter den Arztsöhnen manche geben, die nur der Uberliefe-

Vol-Miglie IIID

rung wegen denBeruf desVaters wählen ohnedie Befähigung unddamit die innere Neigung, jadie erforderliche Begeisterung für den Beruf, mit- bekommen zuhaben. Wir haben aber auchbeob- achtet, daß gerade beisolchen unglücklichen Prüf- lingeneinevorzeitige Betätigungin demärztlichenBe- rufeineRolle spielte. Dadurchwurden sie abgelenkt von der naturwissenschaftlichen Grundlegung ihres Studiumsoder auchzu deren Unterschätzungverleitet.

Uberzeugend findeich schließlichdieZahlen, die man durchZusammenfassung innur zwei Gruppen erhält,indem man diemehrgeistig bestimmten Be- rufsgruppen denen gegenüberstellt,beideren Aus- übunggeistige Befähigung weniger entscheidend ist.

DieUbersichtlschließtdie oben stehenden Berufe zu der Gruppe A,dieunten zuGruppe Bzusammen.

Im I.Abschnitt sinddie 129PrüflingederGruppeA den93 derGruppe Büberlegenin derDurchschnitts- leistungderBestandenen sowieinder ZahlderBest- leistungen.InderGruppe»Asind wenigerMißerfolge zuverzeichnen, und,wie Ubersichtzzeigt,traten die bestandenn.d. meldeten sich Zahl RegelzeitW verspätet W

Mediziner . . .. 219 52 16

davon: Berufsgr. A 129 57 13

,, B 90 43 20

Zahnmediziner . . 38 5 66

übersieht Z.Studiendauer.

Prüflinge der Gruppe B um die Hälfte häusiger verspätetzur ersten Prüfung an. AuchdieZeit,die der Studierende nötig findet,um sichzur Prüfung zumelden, scheint mir,imgroßen gesehen,eintaug- licherMaßstab der Befähigung. Wenn man der Gruppe B zugute haltenwill, daß siebisweilen durch wirtschaftliche Ungunst zurückgehalten wird, so sahen wir schon, daß sichinder Gruppe Aein größerer Hundertsatz der Leichtsinnigen aus der Statistik ab- lesen läßt. TrotzdembestandeninderGruppe Abe- trächtlich mehr Prüflingeden I.Abschnitt nachder Regelzeit. Ichsehe durchaus, daßesFälle gibt,in denen einStudent, dersichneben seinemStudium seinBrot erwerben muß,dieMeldung zurPrüfung hinausschieben muß;aber esgibt aucheineFluchtin das Werkstudententum bei Studenten, diesichaus UnsicherheitnichtzurPrüfung entschließen können, wieichesauch mehralseinmal beobachten konnte, daßeinStudent seine Meldung zurPrüfung zurück- zog, weil ersich freiwillig zur Reichswehr gemeldet hatte offenbar, wie dann späterder Prüfungs- erfolg zeigte,weil er der Peinlichkeit der Prüfung entgehen wollte. Schließlich muß doch bedachtwer- den,daßder Aufschubder Prüfungfastimmer eine weitere wirtschaftliche Belastung darstellt, und daß gerade der wirtschaftlich schwache Student sich darauf einrichten sollte (undwie mir oftzugegeben wurde, auchdurchaus könnte),den nur ein Jahr beanspruchenden I.Prüfungsabschnitt pünktlichzU

erledigen. «

Vergleichtman dieinderUbersichtfürdieGrup- pen Aund Bbesonders herausgehobenen 8Zahlen,

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