,.g,p.set-Annn-
Ein naturwissenschaftlichen Volksblatt ss
»
,
Veranrgegetien
nunE. S. Rohmäszleiz Wöchentlich
1Bogen.
Inhalt:
DerAnfchannngsnnterricht
und dieFröbel’scl)en Unterrichtsmittel.
(Fortsetzung.)
—Geognostische Wanderungen
imGebiete desRicsctigebirges·
(Mit Jllusttation.)
— DerErfahrungskreis
derThiere.
— Kleinere
Mittheilungen·
—Für Haus
undWerkstatt.
—Verkehr- Nd.11.
Yer Anschauunggunterricht und die JröbelschenAnterrichtsmitte.
Durch alle Buchhandlungen
undPostämter für vierteljährlich
15Sgr. zu beziehen.
VonRud.
Benfey.
VonN.
Sachße.
Von
Fr. Friedrich.
—- EineAufgabe. 1860.
Von
Rudolf Rennen (Fortsetzung.)
V.
Der Iiiiidergnrten
—ein poetisohes Leben.
Das undament
derFröbel’schenLehre ist,
wiewirim letztenizlrtikel durchführten, das Reich
derFormen, das Mathematische in
demSinne,
wiees-
vomWeisen Plato als Grundlage
allesWissensbezeichnet
wurde.Aber die Anwendung und die Umbildung dieser Formen zu pädagogischnutzbaren Anschauungen beruht,»wie
wirdas schon früher ausgeführthaben, auf
demimKindewohnen- den Triebe alles Umgebende durch die Phantasie zu erfassen und sich dasselbe im Spiele unddurch
dasSpiel anzueignen.
—-Jndem Frobel auf diese Eigenschaft
der
Jugend einging und diese strenge Denkthatigkeit
inleichte Beschäftigungen und anmuthsvolle Spiele einwebte, gelang
esihm,
denGeist
derJugend auf
dasLebhafteste anzuregen, ihn mit diesem Thun zu verstechten und so ge- wissermaßen fortwährend
andenFortschritt dieses Ganges
dufeLieilfnsolchen ernsten Grundlagengestützt, die doch in der Anwendung so anmuthig und leicht erscheinen, entstehtnun
diejenige Art Vorschule,
derFrobel den Namen-,,Kinder- garten« gab,
umdamit zu bezeichnen, daßdie«Kinder hier wie Blumen gepflegt und gehegt, und nicht,
wieman sonst
vonder Schule meinte, abgerichtet werden sollten. Das Bild des Gärtners, der stets dertreibenden Kraft
derNatur das
Beste verdankt,
Undderdaher
die-selbe meist gewähren läßt,
nurhier
und danach- hilft, sollte stets
derKindergärtnerin Vorschwe- ben. Die Natur, das Gesammtleben der Kinder, muß hier das Beste thun, die Leiterin soll
nurnachhelfen, den geeigneten Boden liefern, anfrischen
u.s.
w.—Es lohnt wohl der Mühe, ein kleines Bild
aus demLeben eines Kindergartens hier aufzurollen,
umdessen Eigenthümlich- keit noch schärfer zu erkennen. Ja,
esist dieses
umso nöthiger, weil
mangrößtentheilsdieseAnstalten bald mit bloßenBewahranstalten,
undbald wieder mit Schu-
lenverwechselt, während sie doch keines
vonBeiden, son-
derneben ein Dazwischenliegendes sind.
Ein wohlgeordneterKindergarten« ist keine »Bewahr-
anstalt«,
wenn erauch einerseits für manche Eltern
desMittelstandes ähnlicheVortheile wie die Bewahranstalt
bietet, indem
erdie Kinder zu den Stunden,
wodasHaus-
wesen die Mutter
ammeisten in Anspruch nimmt, unter
seiner Obhut hat und andererseits in einer Bewahranstalt
auch ,,Kinderga«-rteneinrichtungen«, natürlich
nurwenige Stunden des Tages- stattfinden können, ja statt-
finden sollten.
—-Ein Kindergarten hat mit der Schule
gemein: eine beschränkte Stundenzahl, die mit dem Wachsen
der Fähigkeitlangsam steigt, einen geordneten Lehr- und
Stundenplan, hier jedochmeist mithalbstündlich geänderten
163
Thätigkeiten und ein fortschreitendes Abtheilungssysteni nach den Altersstufen. DagegeI1 fehlt hier U9ch- als der Altersftufe nicht entsprechend,
derZwang bestimmt zu lö- sendekAufgaben, die Form
desstreng festgehaltenenLehr- ganges, die schon
andenentwickelten Verstand
desKindes
«appellikt, und endlich die straffere Regel der Schule. Alles geschiehthier noch
unterder Form der Phantasie;
derVer- stand ruht gewissermaßen
unterder Hülle derselben iwie die Blüthe
unter derKnospe. Die Leiterin muß schon die spätere Fülle übersehen,darf sie aber nicht mit Gewalt hervortreiben. Das bedingt die Eigenthümlichkeit der
ent-sprechendenAltersstufe, die
nunim folgenden Sinne be-
handelt wird.
»Betrachten wir einen Morgen im Kindergarten. Die Kleinen treten herein, die Lehrerin und eine Gehülfin, denn meist bedarf
maneiner solchen wegen der vielen Hand- dienste bei den Kleineren, und
esfinden sich auch junge Mädchen, die sich auf diese Weise vorbilden, sind beschäf- tigt, den Kindern Mantel, Hutu. s.w. abzunehmen. Schon hierbei findet eine pädagogischeAnleitung statt, Die Kin- der werden angehalten, die richtigeBesorgung dieserDinge allmälig selbst zu lernen, die Geübteren helfen mit für die weniger Geübteren zu sorgen. Hierbei findet schon hier
unddaBesprechen mancher Dinge statt. Die Kinder
er-zählen vielleicht
voneinem Gegenstande,
densie auf
demWege sahen, die Leiterin bereitet
darauseine allgemeine Unterhaltung
vor.Einige sagen auch
einGedichtchen her,
dassie hier
unddagelernt haben. Bilder, Naturgegen- stände werden mitgebracht, gezeigt
undbesprochen. All dieses Thun wird in der bekannten Weise
derDenkübun- gen, natürlichjedochmitBerücksichtigung des zarten Alters, mehr in der Weise der gebildeten Mutter, ausgeführt.
—Währenddessen ist allmälig die Abtheilung vollzählig ge- worden. Jetzt
tretendie Kinder in Reihen heraus,
tretenfast militärischzusammen,machen einige
dieKörperhaltung übende Bewegungen
undSchwenkungen,
bissie schließlich zum Kreise zusammentreten. Hier spricht
nun ein Kindein geeignetes Gedicht, Verschen oder Spruch mit lauter und wohltönender Stimme,
—hierauf
wirdviel gesehen und dasselbe viel geübt,
—dann sprechen die Kinder
ent-weder dieses oder ein anderes ihnen bekannteres im vollen Ehore nach· Auch die Kindergärtnerinspricht meist einige zum Herzendringende Worte. Natürlichfindet hierin Ab- wechselungstatt, aber dem Geiste der frühenKindheit
ent-sprechend, keine zu häufige.
—Alsdann begeben die Kin-
dersich wieder
anihre Tafeln
undjetzt beginnt eine
deroben beschriebenen Thätigkeiten,Ausstechen, Flechten
u.s.
w.Jm Anfange geschiehtdieses meist gemeinsam;
dieLehrerin giebt ein
neuesMuster
anoder lehrt eine
neueForm bauen
u.s.
w.Sodann wechselt
manab, indem die Kin-
derstill für sich Arbeiten ansführen, die sie schon früher erlernt haben. Hierbei wird das Abtheilungssystem mit Vortheil angewandt, ebenso wie in der Schule. Während die eine Abtheilungstill für sich arbeitet, arbeitet eine
an-dere gemeinsam mit Hülfe der Lehrerin. Zwischen jedem
164 Wechsel
derThätigkeiterheben sich die- Kinder
vonden Tafeln und schaffen sich durch entsprechendekörperliche Be- wegung wieder
neueFrische.
Die Zeit des gemeinsamen Spielens und oft auch die
desFrühstücksschafft
nun neueAbwechselung der Thätig- keit. Die Bewegungsspiele beginnen. Der größte Theil derselben ist
demKinder- oder Volksleben entlehnt, oft selbst mit Theilen oder Sätzen der dazu gehörigen Lieder.
Doch sind Spiele wie Lieder
vompädagogischen Stand- punkte
ausgeordnet.
—Die Spiele selbst beschreiben
nunmeist Vorgänge aus dem Natur-
undMenschenleben, die die Kinderwelt interessiren,
undahmen dabei
diecharakteri- stischenThätigkeitendesselbennach. So beim ,,Täubchen«
das Ausfliegen und Zurückkehren
ausdem Taubenhause, beim ,,Bienchen« das Schwärmen derselben, bei der ,,Mühle« die Bewegung der Räder und Stampfen, beim ,,Tischler« das Hobeln, beim ,,Säemann« das Aussäen, Dreschen
u.s.
w.—Für alle diese Spiele bestehen Lieder mit geeigneten Melodien. Die Aufgabe
derKindergärt- nerin ist
nun,beim Einlernen
derSpiele und
derdazu ge- hörigen Lieder mit
denKindern die betreffendeErscheinung durchzusprechen, ihnen alle dabei stattfindendenVorgänge
zuerklären
unddarauf zu sehen, daß
alldieses klar be- griffen wird, dabei auch Lied
undMelodie lebendig einzu- prägen
unddarauf zu sehen, daß sie oft beidem Spiele mitgesungen·werden. Oft, nicht immer; es ist ein großer, hier
undda verbreiteter Jrrthum, daß im Kindergarten fortwährendgesungen
würde.Viele Spiele finden ohne Gesang statt, dagegen wird auch oft ein frisches Kinder- liedchen ohne Spiel gesungen, während andere Lieder sich den Beschäftigungen, z. B. dem Bauen, anschließen. Da- zwischen kommt
nunauch eine Erzählungszeit,
wopassende kindlicheErzählungen
vonder Lehrerin mitgetheilt und später
voneinzelnen Kindern wiederholt werden. Nachher wieder Beschäftigungenund schließlich findet beim Fort- gehen
eineähnliche Reihenfolge
wiebeim Kommen statt, körperliche Uebungen, Abschiedslied
undeinzelweises Ent- lassen der Kinder.
—-Es versteht sich, daß die Jahres- zeiten auch hierin eine Abwechselunghervorrufen. Der Winter läßt die Beschäftigungen und Erzählungenmehr in den Vordergrund treten, während der Sommer mehr die Bewegungsspiele, und zwar im Freien pflegt. Ballspiele und der erste naturwissenschaftliche Unterricht,
vondem so- gleichnoch etwas Weiteres, kommt in dieser Jahreszeit.
So rundet sich
dasganze Kindergartenleben zu einem gemeinsamen poetischenZustande ab, in welchem der Kin- der Geistesleben vermöge der ihnen eigenthümlichen Fähig- keiten erweckt
undweitergebildet
werden.Sie leben,
wie esdieser Zeit geziemt, in einer poetischen Atmosphäre, in welcher sie ihre Jugendlichkeitgenießen, in
derihre Gaben reifen. Aber eben durch das Kindergartenthum kommen sie allmälig über diese Sphäre hinaus.
DerVerstand kommt zum Durchbruch aus der Phantasie,
unddie Schul- zeitfindet genügend vorbereitete Kindergeister.
(SchlUß folgt-)
JW
Heegnostische Wunder-ringen im Gebiete deg- Riese-ROBERT
VonR.
Sachsen
I.
Nach
denBibersteinen
«SV Wer sie endlich gekommen die längst ersehnte Zeit,
WoIch MIch aUf
einPaar Tage
vonden Geschäften los-
reißen konnte, Hm Nach meinem lieben Gebirge zu eilen, und
dortungestort dem Genusseseiner großartigen Natur zu leben.·
«Die
imGebiete des niederen Bobergebirges liegende
»--—-..-——-.·—.-.—.————-—« s
165
Heimathvor Sonnenaufgang verlass.end, ging ichihm mit rüstigenSchritten zu. Noch eine gar weite Strecke
warzu durchmessen; dabei brannte die Julisonne
vonStunde zu Stunde heißer-, dochhalf der höchstmannichfacheWechsel der Landschaft
unddie Beobachtung der Natur den langen Weg kürzen. Ich wählte die nach Hirschberg führende Poststraße bis zum Dorfe Spiller.
So bekannt mir diese Strecke bereits
war,so bot der Uebergang der geognostischen Formationen,
derenSchichten
undHöhenzüge ich
vomQuadersandstein
an,durch
denBuntsandstein, den Zechstein,
dasRoth- liegende, den das FlötzgebirgedurchsehendenMelaphyr- zug, durch das Uebergangs-
undSchiefergebirge bis zum Gneiß
undGneißgranit überschritt, immer wieder
neueReize
underöffnete mir lehrreiche Aufschlüsse über den innern Bau
derGegend.
Das einst
amNordrande des Riesengebirges in einem weiten, nach Nordwest offenen Schiefergebirgsbogen wogende Meer setzteauf seinem Grunde die ihm
vomFest- lande zugeführtensandigen und kalkigenMassen in viel- facheni Wechsel ab. Sie verhärtetenspäter zu Stein und bildeten so die Schichten des Flötzgebirges, dessenzahl- reiche Versteinerungen Kunde
von demMeeresleben jener fernen Zeiten geben. Jn seinem Gebiete liegen die Städte:
Loewenberg, Schönau, Goldberg, Bunzlau und Naumburg
amQueis Eine kleinere
von« dergroßen Flötzgebirgsmulde durch den oben erwähntenMelaphyrzug abgetrennteFlötzgebirgspartie zieht sich
vomDorfe Röhrs- dorf über Lähn südlichaufwärts bis zu dem
amHirsch- berger Vorgebirgsbogen sich erhebenden Grunauer Spitzberge Beide Partien sind vielfach
vomBasalt durchbrochen, welcher
inderBraunkohlenzeit
zuhohen Kuppen
undKegeln
aus derfeurigen Tiefe emporquoll.
Unter
diesen
trittbesonders
derhohe Kegel
desProbst- hayner Spitzberges hervor.
Jeder Wechsel der verschiedenenSchichtenbedingte bei der, nach Bildung des Quadersandsteins stattgefundenen höherenErhebung des Riesengebirges, und den hierdurch bewirkten Aufrichtungen und Zerreißungen der Schichten, ebenso mannichsacheHöhenzüge. Da sich diese
nunalle dem Hochgebirge ziemlich gleichlaufend
vonSüdost nach Nordwest ziehen, so durchkreuzte sie mein
vonNorden nach Süden führenderWeg,
undbotdieser hierdurch
denbesten Einblick
indie zwischen
denHöhen sich hinstreckenden
Län-geuthäree. Die Straße führt vielfach in Spaltungs-Quer- thälern neben Gebirgsbächen in großenDörfern entlang aufwärts.
"Diese Querthäler sind
esvorzüglich-Welchedurch ihre
von derNatur wie durch viele Steinbrüche offen gelegte Schichten
dasVerständniß
desinneren Baues erleichtern helfen. Mit Interesse verfolgte ich die durch Wechsel
derGesteine bedingten verschiedenen Charaktere
derGegend, in welchereinförmige weite Thäler, lange Höhenzüge mit sanften Böschungen neben eng abgeschlossenenThälern, wilden Kegeln und Kuppen
undsteilenAbstürzen
andemBlicke vorüberziehen.
« « · » ,Bald
warhinter dem Fldtzgeblkge dleHDhe des Schee- fer-Vorgebirgsgürtels erreicht,
wosich ein lohnender
Rückblick nach der durchwanderten Gegen«b ewssnets DIe Höhenzüge des Flötzgebirges, die bewaldeten KUpPeU des Melaphyrzuges wie die vereinzeltenBasaltberge lklssen sich dort deutlich übersehen. Vorwärts gewendet blickt man in die weite Berglandschaft des Urgebirges: links zur Seite als Fortsetzung des Thonschiefergebietes das Mittelge- birge; rechts hinter dem bergigen Hochlande denGEM- granitzug des Jsergebirges, und gerad aus
ImSUdeU
winkt immer noch in blauer Ferne das Ziel der Reise, das Riesengebirge Rüstig ging
esihm
zuüber
das
vonBasalt und Diorit mehrfach durchbrochene Gneiß- und Gneißgranitgebiet der Vorlande bis zum Dorfe Spiller.
Dort verließich die Poststraße und wanderte rechts ·ab über die Höhe
derKapellen-Steine nach -Alt-»Kemnitz;
einem langen Dorfe, welches sich
andem Kemnihbach auf-
wärts zieht. Dieses so kleine unscheinbare Gewasser, das
vom
Jsergebirge herabkommt, zeigt wie alle Gebirgsbache
zur Zeit großer Regengüsse (wie im August 1858) seine wahre Natur
undzerstörendeWildheit. Dies beweisen die
am
Eingange
desDorfes,
wosich das Thal breitet, auf weitem Sand-
undGeschiebe-Felde zerstreuten Felsblöcke, welche seine Fluthen hier,
wosich ihre Kraft mehr
ver-theilte, mit Sand
undGeschieben ablagerten. Unter diesen sinden sich Blöcke
vomGneißgranit des Jsergebirges fund Geschiebe
vonDiorit und Glimmerschiefer (mit Hornblende und Chloritschiefer),letztere aber mehr
ausderNähe, da
hier ein
neuerWechsel
derGesteine eintritt.
« «Das Ufer
unddasBett
desBaches zeigt nämlich steil- aufgerichtete Schichten
vonschieferigemGneiß undwfeiter aufwärts
vomGlimmerschiefer, welcher, vbei Boigts- dorf (unweit Hirschberg) beginnend, sich als
einmachtiger Zug
amNordrande
desJsergebirges über Alt-Kemnitz, Querbach
undGiehren (wo
erwegen seines Gehaltes
anKobalt und Zinnerz früher abgebaut wurde) bis gegen böhmischFriedland zieht. Jn Alt-Kemnitz tritt in den- selben neben Quarzschiefer ein Stock dolomitischen Kalk- steins auf, welcher
vonschwachen Serpentin-Gängen und
vonEisenstein durchsetztist. Hinter
demGlimmerschiefer-
zugesteigt
derWeg
imnahen Dorfe Krommenau über weißglimmerigen Gneiß allmälig bis
zurflachen Höhe des
zumJsergebirge gehörendenBorgebirges aufwärts,
an
dessen Südrande links
vondem hohen bewaldeten Nebel- berge plötzlich die ruinenähnlichen mächtigenFelsmassen der Biebersteine bei Kaiserswaldau aufsteigen. Noch ist das nahe Riesengebirge dem Blicke verdeckt, desto überraschender ist aber der herrliche Anblick, welchen
manweiterhin in der Nähe der Bibersteine und
vonderen Gipfel genießt. Dort
rolltsich ein so großartiges Gemälde
desnahen Hochgebirges
unddesgroßen weiten Gebirgs- kessels
vorunsauf, daß längere Zeit dazu gehört,
umden vonsolcher Fülle überwältigten Blick
zurruhigen
undgeordneten Betrachtung zu s
ammeln.Wenden wir
unsdaher zuerst nach deaneißgranit- Masse unsererdurchTreppen und Geländer leichtzugäng- lich gemachten Bibersteine, welche sich (2021 Fuß über
demMeere) gleich einer vielfach zerklüfteten und gezackten Mauerruine bei einer Höhe
von 70Fuß eine ziemliche
Streckeauf
demBerge hinziehen, ringsum
vonmächtigen Felsblöckenumgeben, welche auf früheregrößereHöhe und bedeutenderen Umfang
derwahrscheinlichdurch die nahen südlichenGranit-Durchbrüche aufgerichteten,
zumgrößten Theil aber eingestürztenRiesenmauer schließen lassen.
Weiter unten
amSüdabhange des Berges nach Kaisers- Hvaldau zu erhebt sich-nocheine kleine Felsmasse, die klei-
nen
Bibersteine.
Woher die Steine ihren Namen erhalten haben, ist unbekannt, natürlichkeineswegs
vonBibern, vielleichtist
erdie Veränderungeineslängst verklungenen, zur Zeit der uralten heidnischen Gebirgsbewohner entstandenen Na- mens, wie
manAehnliches
von denBenennungen vieler Berge und Gesteine des Gebirges nachzuweis
enversuchthat.
An der Südseite der großen Bibersteine istauffreier
Terrasse ein freundliches, wohleingerichtetes,
vonBade-
167
gästen und Gebirgsreisenden zahlreich besuchtes Gasthaus
mit Säulenhalleangebaut.
Dortverbrachte ich die heißen Mittagsstunden im Anschauen
desgroßen Landschaftsbil- des auf das Angenehmste
undGenußreichste
Ringsum zieht sich
amHvrlzont der gegen zwölf Mei- len umfassende Gebirgskranz,
Inseiner Mitte das weite Hirschberger Thal bergend. Nach ihm,
derHeimath seiner Jugend, zieht es
denWanderer stets mit
neuerGe- walt; weidete
ersich schon als Knabe
undJüngling
an derSchönheit des herrlichen Gebietes und durchstrich
eresso gern imungetriibten freien Naturgenusse, soerfreut
ersich als Mann
anihr wahrlich nicht minder; ihn befriedigt aber seinAeußeresnicht mehr allein,
erforschtzugleichnach seinemInneren, welches ihm Aufschluß über die Entstehung des riesigen Baues geben soll.
—Ein geistreicher Natur- forscher verglich ja so richtig die uns umgebende Natur mit der- Physiognomie eines Menschen. Höhen
undTiefen, Berge und Thäler einer Landschaft
nannte erdie Falten
undNarben darin. So wie
unsein fremdes Menschen- antlitz
umso interessanter wird, je mehr wir erfahren, wie dieser Ausdruck der Schwermuth, jener Zug der Bitterkeit,
desSchmerzes,
desUeberdrusses aus dem Schicksaldieses Menschen mit Nothwendigkeit folgen mußte; ebenso wird
unsauch die Betrachtung einer Gegend immer mehr in Anspruch nehmen und dieser sichzuletzt ein Gefühl
vonan-genehmer Befriedigung beigesellen, je tiefer wir in die Ge- schichteihrer geologischenBildung eindringen, je mehr wir,
umunsere Redesigur beizubehalten,
— denZusammenhang ihrer Stirnfalten
undNarben mit
demgesammten Leben und Werden der Gegend verstehen lernen.
Diesem füge ich die auf das Schweizergebirge ange- wandten, hier aber ebensogeltenden Worte unseres Roß- mäßler bei:
»Hier predigt eben jeder Felsen Erdgeschichte;
nurdaß das Auge
dervonall’dieser Naturpracht
trunkenenReisen-
dennicht dazu
kommenkann,
demtiefen Sinn
derNatur-symbole nachzudenken,
umso weniger, als
esja
dieSchule für überflüssig gehalten hat,
unsmit dem ABC
derErd-Bildungsgeschichte
vertrautzu machen.«
Wer aber die Mühe nicht scheut das Versäumte
ander Hand
derWissenschaftnicht allein durchBücher und ihre Jllustrationen, sondern vorzüglichdurch fleißigeBetrach- tung der großenfreien Natur nachzuholen, dem ersteht, wie unser großerHumboldt sorichtig sagt, gleichsam ein
neuer
Sinn. Die todten Felsen beleben sich
vorihm
underzählen
vonlängst vergangenen Zeiten. So wird ihm die Heimath immer theurer
und vertrauter·Bewahrheitete sich dies schon bei
derHerreise, so erschließen sichnoch höhere Genüsse,
wennwir das herrliche Gebirgsbild in diesem Sinn überblicken-
Gehen wir
nunmit Hülfe einer geognostischen Karte
aneinegeordnete Betrachtung
dereinzelnen Theile dessel- ben,
undverfolgen wir
vondiesen zuerst den großen,
dasBild umrahmenden Gebirgskranz, so sehen wir
dasweite Thal
vonunserem Standpunkte
ausnachNordosten zu bis gegen Hirschberg (wo
derBober den Gebirgsbogen durchbrochenhat)
vonden Gneißgranithöhen
desnord- westlichen Vorgebirges begrenzt.
Hinter dem Bober-Durchbruchezieht sich bald darauf die Thonschiefer-Bergkette des Mittelgebirges (des süd- lichen Theiles
vomBober-Kahbachgebirge) im weiten Bogen in südöstlicherRichtung bis in die’Kupferberger Gegend.
Dort,
woderBober in das Thal eintritt
unddasGranitgebiet beginnt,
wendetsich der höheransteigende Gneißzug des Landeshuter Kammes (mit den
an168
seinem Abhange sichfortziehendenGranitbergen) im schar- fen Winkel gegen Südwest nach dem Schmiedeberger Thale,
vonwelchemrechts in gleicher Richtung der Schmied
e-berger Forstkamm (Gneiß) fortsetzt.
Neben dessenAbsenkungbeginnt
nunmit derSchwar- zen Koppe das eigentliche Riesengebirge, dessen Haupt, die (4965 Fuß hohe) Schneekoppe, sich bald daraufrechts erhebt. Der immer noch ziemlich
ingleicher Richtung mit
denbeiden vorgenannten Kämmen sich fortsetzende Zug der Schwarzen Koppe bis zur Schneekoppe besteht
ausin Gneiß übergehendenGlimmerschiefer. Rechts
vomFuße der Schneekoppe
an,wodie mächtigeEentral-Granitmasse des Gebirges beginnt, wendet sich aber derZug desKam- mes mit seinenKuppen (in einer durchschnittlichenHöhe
von4000Fuß) scharf nordwestlich bis zur Absenkung
desGebirges über
demSchreiberhauer Hochthale,
womit dem Hochstein der in gleicherRichtung fortsetzendeGneiß- und Gneißgranitzug des Jsergebirges beginnt, zu dessen Gebiete unser Standpunkt ebenfalls gehört.
Wir sehen
vonhier
ausdas Riesengebirge mehr
von derSeite, sein östlicherFlügel mit der Schneekoppe erscheintdaher
inderVerkürzung, so daß
erim Vergleich gegen die näher liegenden Höhen des Westflügelsscheinbar
an
Größe verliert. Aber gerade diese Seitenansicht ist der Betrachtung sehr günstig, denn kehren wir zu dem Ver- gleiche einer Gebirgsgegend mit dem Gesichtsbilde eines Menschen zurück,so zeigen
unsbeide
etwasseitlichgewendet besserihre charakteristischen Umrisse
undLinien,
alsin
derFront-Ansicht. So tritt auch hier
daswahre Gebirgsbild deutlicher hervor,
alsvon vorngesehen,
woeszumeist
alsgleichförmigaufsteigende kuppengekrönte Wand erscheint.
Hier zeigensichjedochsehrübersichtlich die mächtigen, mehr- fach verzweigten, meist aus porphyrischem Granit bestehen-
den G
eb i
rg s
a r me,welche,derHauptrichtung
desRiesen-
gebirges entgegen, sich mehrfach
vomKamm
ausin
dasThal hinabsenken, so
vomLahnberge nach Seydorf
undArnsdorf,
von derkleinen Sturmhaube nach Giersdorf, vondergroßenSturmhaubenachHerms- dorf und
von demHohen Rade und
denSchneegru- ben nach dem Agnetendorfer- und Petersdorfer Berggebiete.
Jn gleicher Weise lassen sich die zwischen diesen Ge- birgsarmen aufwärts ziehenden,
von denBergwässern durchfurchtenTh äler deutlichverfolgen.
Inmitten des großenGebirgsbogens breitet sich
nun dasweite Kessel-Thal mit der niederen granitischen Berglandschaft, aus welcher im Osten die hohen Granitkegel
derFischbacherF alke nb
erg
ehervortreten.
Uns zunächst bildet das Warmbrunner Thal
eineweite Ebene, welche
amZacken entlang bis zu dessen Eintritt in
denBob
erbei Hirschb
ergfortsetzt, dessen weiter östlich
amB ob
ersich aufwärtsziehende Eb
ene,so wie die
vonder Lomnitz durchflossene Erdmanns- dorfer Ebene
vonhier
ausdem Blicke durch das insel- artig
aus -derGesammtebene hervortretende Berggebiet verdeckt ist-
Der weite (1000 bis
1100Fuß hochliegende) Boden dieser Ebene ist als Grundabsakz eines großen See’s zu betrachten, welcher
dasweite Thal füllte, als der Gebirgs- bogen noch so weit geschkÄsseTWaN daß seineGewässer
deneinzigen Ausweg durch
dleHkrschbergerBoberschlucht noch nicht finden konnte.
Nach diesem DUVchbVUche gruben sichspäter der Bober-
der Zacken und
dieandern Bergbäche ihr Bette in
demGrunde
derEbene,
undandiesen entlang bauten sich
inweiterem Verlan der Zeiten die Menschen ihre Wohn-
N—
169
stätten und bändigten die Kraft der Bergwässer zu ihren Diensten.
So zieht sich uns zu Füßen das lange Dorf Peters- dorf westlich nach
demSchreiberhauer Hochthale, aus welchem derZacken herabkommt,
andiesem aufwärts und abwärts desselben bildet
ander das Thal durchschnei- denden Kunststraßeentlang das stattliche Hermsdorf
un- ter demKynast (dessen Burgruine wir auf der steilen Granitwand
desHöllengrundesthronen sehen) mit
demfreundlichen Badeorte Warinbrunn
und denDörfern Herischdorf und Kunnersdorf eine lange Häuserreihe bis
zurfernen Stadt Hirschberg
Von unseren nordwestlichen Vorgebirgshöhen senken sich neben
denBergbächen die Dörfer Kaisers- waldau(mitWernersdoi-f), Voigtsdorf undGotsch- dors nach
demZackenthale hinab
undjenseits hinter
der mitvielen blinkenden Teichen bedeckten Ebene zieht sich Agnetendorf, Giersdorf, Sehdorf, Arnsdorf
undKrummhübel
andenrauschenden Wässern
desRiesen- gebirg es thalaufwärts. Alles großefreundliche Dörfer
170
mit muntern, kräftigen und gewerbthätigen Leuten. —«
Und darüber hinaus das mächtige Hochgefbirgh »wie muthet
esuns anmit seinemdunklenWaldgurtel, seinen hellenBergwiesen und den darauf zerstreutenGebirgs- band
en, denkahlen, sonnigen Kuppen Undsinsteren Schluchten,
auswelchen letzteren trotz der heißen Juli- Sonne immer noch weißeSchneestecken hervorleuchten,
wieausden
gegenüberliegenden
vonBasalt durchsetzten Felsen- buchten
dergroßen
undkleinen Schneegrube. Dazu
alledie burgartigen Fels gruppen des Kammes und des Gehänges.
Wahrlich
einfast zu großartiges Bild für den denken-
denWanderer, der, so oft
erauch schondieses Gebiet durch- strich,
derLösung
desräthselhaften Baues doch
nurzum kleinsten Theil näher kam. Abermals steht
eranseiner Schwelle
undklopft mit
demHammer
andie steinernen Pforten. Dort sucht
erwederGold noch Schätze,
nurunscheinbare gemeine Gesteine sind es,
derenProbestücke seine Wandertasche belasten, sie sollenihm als wahreDenk- steine die Lösungnäherbringen.
WMM
Yer Oeriilsruiigslireiks der Thiere
Von»fr.
.friedrics).
Bis jetzt sind die Thiere durch
dieMenschen regelmäßig zu kurzgekommen. Man hat sich einmal
darangewöhnt, sie als Geschöpfe zu betrachten, die mit
demMenschen durchaus nichts gemein haben,
amwenigsten in geistiger Beziehung, die eben
mirdeshalb geschaffensind,
umseinen Bedürfnissen Und Vergnügungen zU dienen Und Willen- los
vonihm knechten zu lassen. Der Mensch steht ja da als »Herr der Schöpfung-U dem Alles unterthan ist; und
erwill nicht blos Herr, sondern unumschränkter Gebieter und Tyrann sein. Diese Stellung hat sich der Mensch den Thieren gegenüber, die Herder die jüngeren Brüder der Menschen nennt, in der That errungen, wir wollen indeß nicht untersuchen, in wie weit ihm dieseErrungenschaft zur Ehre gereicht·
"
»Erst in neuester Zeit ist
man voneini
ene·t
Thieren
undihren geistigenFähigkeiten gekechtheiveciidziii
Man-sieht sie nicht mehr als
nurmit-Instinkt begabte Geschopfe
an,manhat ihnen eine Seele, einen Geist zu- gestanden, der sich
vondem menschlichenGeiste nicht
qua-litativ, sondern
nurquantitativ unterscheidet,
inähnlicher Weisewie sich das Kind
vondem durch Erfahrungen ge- reiften,
ten inseinen Fähigkeitengekräftigten
undausgebilde- Manne Unterscheidet. Freilich ist
Man VonVerschie- denen Seiten gegen diese gerechte Würdigung, die den Menschendochwahrlich mehr ehrt als erniedrigt, zu Felde
gezoglem uch doch
dasBut
erjmitsZBortem ien ,die Thiere nicht nicht mit Beweisen-u eriu
ea tet
zu haben, ihreseelischen Fähigkeiten zu beobzachtegngunbh zu
171
würdigen,müssen wir außer der Philosophie vorzugsweise
derNaturwissenschaft zuerkennen,
derenVertreter
vonallen Forschern auf geistigem Gebiete sich Unstreitig das unerschrockenste und vorurtheilfreiesteAuge bewahrt haben.
Wenn wir
indiesen Zeilen den Blick unsrer Leser auf den Erfahrungskreis
derThiere lenken, so heben wir damit
nur
einen Theil
derthierischenSeelenfähigkeiten hervor,
nur
eineSeite, nach der hin sie sichäußern
;sie ist nicht
dieam
deutlichsten hervortretende, aber dennoch interessant genug,
um eszu lohnen, daß wir
unsmit
denGeschöpfen beschäftigen, die durch keine Sprache mit uns vereint sind, die eine andere Empfindungsweise, ein
andererGedanken- kreis
vonuns scheidet und die dennochso viel mit uns ge- mein haben.
Werden wir uns zuerst über den Begriff der Erfahrung selbst einig. Jede Erfahrung setzt zuerst die Vergegen- wärtigung, die Erinnerung eines früherenZustandes
vor-aus, sodann ein Erkennen
desgegenwärtigen, ein Ver- gleichen mit
demfrüheren,
undschließlich
Undhauptsächlich einen daraus resultirenden Schluß auf ein Zukünftiges
Es sind also genau genommen drei einzelne geistige Fähigkeiten, die des Erinnerns,
desVergleichens
unddesSchließens, aus deren Zusammenwirken die Erfahrungher- vorgeht. Wir wollen hier dieseeinzelnen Fähigkeiten als bekannt voraussehen
undvorzugsweise unsern Blick auf ihr Gesammtresultat, auf die Erfahrung, richten.
Auf
einegroße Schwierigkeit bei jeder Beobachtung des thierischen Seelenlebens
wollenwir im Voraus aufmerksam machen, auf die richtige Scheidung
desJnstinktes
vondenfreien Geistesthätigkeiten.Jn manchen Fällen ist dies sogar unmöglich,
dadasthierische Geistesleben
vondem Jnstinkte, der ein mächtiger Faktor bei ihm ist, in vielfacher -Weise so durchwachsenist und uns für manche Beobach- tungen das Verständniß
derthierischenDenkweisefehlt, daß eine durchaus scharfe entschiedeneTrennung nothwendig zu einzelnen Jrrthümern führen müßte-H
Erfahrungen
undBenutzen derselben finden wir schon bei
denThieren
derniedrigsten Gattungen, bei
denenderJnstinkt so bedeutend hervortritt, daß wir ihre meisten Handlungen aus demselben erklären müssen. Wir wollen vorzugsweise durch einzelneBeispiele aus dem Thierleben deutlich zu machen suchen, was durch eine allgemeinere Weise schwer zu erreichensein dürfte und jedenfalls ein ge- ringeres Interesse darböte.
Die hülsenförmigenMesserscheiden, ein Muschelthier, graben sich, sobald die Ebbe eintritt, tief in den Sand ein.
Die Fischer, welchesie aufzusuchenausgehen (sehranziehend hat dies G. H. Lewes in seinen ,,Naturstudien
amSee- strande« geschildert)holen sie aus ihren oft mehre Fuß tie- fen Löchern entweder mit langen dünnen Eisenstäbchen, die
unteneinen kleinen Haken haben, hervor,
odersie streuen ein wenig Salz
indasLoch,
umdie Bewohnerin dadurch
an
die Oberfläche zu treiben. Jn den meisten Fällen wirkt dies Mittel,
manbemerkt eine Bewegung im Sande und die Messerscheidesteigt zur Hälfte heraus. Rasch muß sie
nun derFischer erfassen. Mißglückt dies, fährtdie Ver- folgte in ihr Loch zurück, so hilft
allesspäter in das Loch geworfeneSalz nichts mehr
—die Messerscheide hat eine Erfahrung gemacht
undbleibt in der sicheren Tiefe des Sandes.
AehnlicheHandlungsweis
enderThiere,- die sichdoch
nur·
M) Unsere Unkenntniß
vondemWesen
desthierischen Jn- stlnktes ist
eine derdunkelsten Partien
derNaturforschungl Haben
Witüberhaupt
einenzwingenden Grund,
einenJnstinct
.- alsetwasdem
Verstande Entgegengesetztes,
anzuchnxw
172
als ein Resultat einer gemachten Erfahrung ansehenlass
en,finden sich bei den verschiedenartigstenGattungen. Ein Fuchs,
dereinmal in einer Falle gesessenhat und
ausihr wieder glücklich entkommen ist, ist durch die gemachteErfah- rung klug genug geworden, nicht zum zweiten Male in die Falle zu gehen. Ebenso der Marder und einige Vögel-
arten.Wachteln, welche einmal
derLockpfeifegefolgt sind
unddadurch ihre Freiheit verloren haben, lassen sich-
Wennsie die Freiheit wieder erlangen,
niewieder durch die Pfeife verlocken. Jeder Jäger weiß, welche Erfahrungen ein ein- oder mehrere Male verfolgtes Wild gemachthat und wie es dieselben zu benutzenweiß, wie viel
esdadurch
vordem jungen Wilde voraus hat.
Einen sehr interessanten Fall erzählt
unsBorlase
voneinem Hummer, der eine Auster überlistete. Bekanntlich ist nicht allein für die Menschen, sondern auch für die Hum-
mern
die Auster ein Leckerbissen. Ein solcher suchte eine Auster mit den Scheeren
ausdenhalbgeöffneten Schalen herauszuziehen. Diese schloß die Schalen indeßjedesmal zeitig genug. .Nach mehren mißglückten Versuchenergriff
derHummer ein Steinchen
undschobdieses schnell zwischen
dievorsichtig geöffnetenSchalen hinein. Die Auster
warnun
außerStande, die Schalen zu schließen,
undwurde von demHummer verzehrt. Ebenso machen
esdie Affen mit
denAustern, bei ihnen fällt
esnurweniger auf, da ihre größerenFähigkeiten bekannt sind.
Kirbh erzählt
uns vonden Bienen, daß sie,
wennihre Stöcke wiederholt
vomTodtenkopf beraubt sind, eine Art Bollwerk von-Wachs
vordasFlugloch bauen,
umihm das Eindringen unmöglich zu machen.
Duges beobachtete eine Spinne, »die eine Biene
amRücken erfaßthatte und sie dadurch
amFliegen verhinderte.
Die stärkere Biene hatte indeß die Beine nochfrei und schleppte die Spinne, welchebemühtwar, die Beute in ihren Hinterhalt
zuzerren, mit sich fort. Das gegenseitige Rin-
genwährte einige Zeit lang. Endlich ließ sich die Spinne
mitihrer Beute
aneinemFaden herab, so daß sie frei mit ihr in
derLuft schwebte. Die freien Beine
derBiene scha- deten ihr nicht mehr
undsiehielt die Biene so lange schwe- bend, bis sie todt
war.Bekannt ist, daßTodtengräberkäfer,
wenn maneine kleine Thierleicheauf einen Stock spießt, den Stock
unter-graben,
umihn zum Umfallen zu bringen.
Man kann uns nicht erwiedern, daß dies immer
nureinzelne Fälle sind, die für die ganzen Geistesfähigkeiten der Thiere nichts beweisen. Die Erfahrung bleibt immer eine individuelle, die sich nie auf die ganze Gattung
er-strecken kann, weil sie
aneinzelne Erlebnisse geknüpftist.
Auch
denThieren müssen wir zugestehen,daß einzelne
vor-züglichbegabte sich über die allgemeine Stufe ihrer Gattung zu erheben vermögen. Dies sehen wir
amdeutlichsten z. B.
beim Hunde, beim Pferde, Elephanten
undAffen. Wer dies leugnen wollte, müßteauch leugnen, daß die seelischen Fähigkeiten der Thiere einer Ausbildung
undWeiterent- wicklung fähig sind, der müßte überhaupt
alldieseFähig- keit mit dem Jnstinkte zusammenwerfen Daß diese Ent- wicklungihre bestimmten Grenzen heit, über welchesie nie hinausschreiten wird, verhehlen
wirUns nicht; auch der menschlicheGeist hat seine Grenzen,
wennsie auch unend- lich weiter gestecktsind Und
Wirsie nach manchen Seiten hin nicht bemerken, »weil
wirsie eben nochnichterreichthab
en.Ungleich deutlicher
ttetendie Erfahrungen bei den
Thieren höherer Gattungen hervor, weil bei ihnen all die
einzelnen Fähigkeiten, deren Resultat die Erfahrung ist,
vollkommener entwickelt und schongrößer in ihren ersten
Anlagen sind-
173
Strend besaß eine Katze, mit der
erverschiedene Ver- suche unter der Lupftpumpe zu machen pflegte. Sobald die Luftverdünnung indeß einen Grad erreicht hatte,
derihr unangenehm wurde, hielt sie ihre Pfote auf die kleine Oeffnung,durch welchedie Luft entzogen wurde.
—Dasselbe hat ein anderer Naturforscher bei einem Frosche bemerkt, mit dem
erdasselbeExperiment machte. Es ist indeßschwer zu beweisen, ob dies beim Frosche nicht eine rein zufällige Handlung
war.Winckell besaß einen gezähmtenFuchs, der die PassioU besaß- Eier zu stehlen, die
ersehr liebte. Um ihm
diesab- zugewöhnen, wurde ihm ein heißgesottenes Ei gegeben,
andem
ersichtüchtig verbrannte. Nie rührte
erwieder ein Ei
an.AehnlicheVersuche
kann manmit jedem Hunde und jeder Katze machen, sie helfen mehr als Strafe, weil das Thier
deneigenenErfahrungen mehr
trautals
essich
vorStrafe fürchtet.
Ein Hund hatte die Erfahrung gemacht, daß auf
dasSchellen seines Herrn jedesmal
derBediente erschien. Als dieser eines Tages vergessen hatte, ihm sein gewohntes Futter zu geben, sprang
erauf einen Tisch und zerrte
ander Klingelschnur und als der Bediente kam, lief
erzu dem Gefäße, in dem
ersein Futter
zubekommen pflegte.
Noch hunderteähnlicher Beispiele könnten wir hier
an-führen,
wennwir nicht befürchtenmüßten dadurch zu
er-174
müden. Man kann all diese Fälle der Klugheit der Thiere zuschreiben, was ist Klugheit indeß anders als die richtige Anwendung gemachter Erfahrungen? Bel deinMenschen
nennen
wir dies ,,Weisheit«, weilder Mensch
einenSchritt
weiter geht,
ersummirt und generalisirt die gemachten Er- fahrungen und zieht sich daraus abstrakte Lebensrlegelm
dienicht blos für einzelne Fälle passen, sondern
eineallge-
meine Geltung haben.
« »» »Das vermag das Thier nicht. All seine Fahlgkelten bleiben
andemeinzelnen,
an demconcreten Falle haften, darüber hinaus vermag es nicht zu gehen. Es kann
einegemachteErfahrung
nurin demselben, sich wiederholenden
oder
diesem
zumwenigsten sehr ähnlichen und in seinen Hauptzügen gleichen Falle
anwenden.Diese Grenze kann das Thier selbst bei größtmöglicher Ausbildung seiner geistigenFähigkeiten nie überschreiten,
dennsie bildet überhaupt die Grenze, welche die thie- rische und menschliche Seele scheidet. Das Thier bleibt immer
amconcretenFalle und Bilde haften,
derMensch allein erhebt sich darüber, sein Geist reißt sich los
vondieser Schranke,
ergeneralisirt, bildet sich Begriffe, ab- strakte Ideen, Religion, Lebensanschauungen und Philo- sophie, er forscht nach
demWesen,
demZusammenhange
und denGesetzen
derDinge und sucht nach dem höchsten
vonAllem
—nach
derewigen Wahrheit!
—- -—W-cEine Aufgabe
Einer unserer Leser schrieb mir
voreiniger Zeit Fol- gendes:
»Das bloßeBetrachten
vonEinzelnheiten, das Con- troliren solcher (mikroskopischer) Beobachtungen mit guten Abbildungen hat eben für die Dauer auch nichts völlig Befriedigendes;
undso entstand in mir
derWunsch, mit
demGebrauche
desMikroskopes einen praktischen Zweck zu verbinden,
d.h. irgend
einZiel
derBeobachtung auf- zustellen, in einer bestimmten Richtung fortgesetzte Beobachtungen zu machen, natürlich fern
vonderAn-maßung
oderHoffnung, etwas Neues
zusinden, sondern
nur in derHoffnung, auf diesem Wege nach Lösung einer speciellen Aufgabe
denPunkt
zusinden,
vondem
auseine wissenschaftlichere
odergründlichere Beschäftigung
ange-bahnt
werdenkönnte. Um die Bezeichnung
dereinen oder andern Aufgabe
nunerlaube ich mir
zubitten.«
Jn ähnlicherWeise ist dieser Wunsch schon mehrseitig gegen mich ausgesprochen worden
undeswürde mir eine großeFreude sein,
wenn ervonmeinen Lesern
undLese- rinnen allgemeingehegt würde;
dennich würde
daraus ab-nehmte dürfen, daß es unserem Blatte gelungen sei, das Auge seiner Leser zu gewöhnen, über den anziehenden Ein- zelnheiteu das Allgemeine, den lebensgeschichtljchensksp sammenhang jener nicht zu übersehen. Dennnnichts ist
ineinem gedeihlichenVerkehr mit der Natur gesahrlicher als das planlose Schweifen
voneinem Punkt zum andern.
Planmäßigkeit im sorschendenVerkehr mit der uns umgebenden Natur giebt die Gewähr,daß
WIVsie Uberall interessant finden und fähig, unsere Theilnahmedauernd zu fesseln, während das schweifendeSchauen zuletzt
Immerermüdet und erlahmt.
»Aber nicht blos die Vertiefung in die innersten Kam- merlein des Lebens, wie sie das Mikroskop erschließt, son-
dern auch Auf-
undGrundriß des ganzen Gebäudes
ver-mag diesen Vortheil zu gewähren. Wären ja doch sonst diejenigen schlimm daran, denen beschränkte Mittel jenen Schlüssel in das Allerheiligste des Lebens versagen.
Darum will ich auch heute
nureine solcheAufgabe stellen,
zuderen Lösung eine einfache scharfe Lupe, wie sie
zumPreise
von 1Thlr. leicht
zuerlangen ist, hinreicht.
Wir
alleharren
mitSehnsucht
desnahenden Früh- jahres. Lasset
unsnicht
unvorbereitetauf seine Schwelle treten, nicht
mitnurvorwärtsstrebendem
Blickdurch die nun bald sich öffnende Pforte schauen. Verweilen wir auf- merksamen Blickes auf
derSchwelle.
.Auf die illustrirten Artikel in Nr.
9und
12unseres vorigen Jahrganges als Führer verweisend, empfehle ich allen
meinenLesern
undLeserinnen die Bäume
undSträu- cher ihrer Heimath, in
denen nunbald der Lebensstrom seinen Kreislauf aufs Neue beginnen wird, welche sehn- süchtig darauf warten, ihren bräutlichenSchmuck« wieder anzulegen. Belauschen wir die Toilette des Waldes. Vir- gilius,
deralte Sänger des Hirtenlebens und des Land- baues,
nenntdas Laub das Haar der Wälder. Jst auch
.
der
Vergleich ein sehr hinkender, so mögen
esmeine Leser doch verzeihen,
von denLeserinnen bin ich dessen ohnehin gewiß,
wennich die noch geschlossenen Knospen die Papil- loten nenne, in denen
dasHaar im kleinsten
Raumzu- sammengewickelt
—oft im buchstäblichsten Sinne, der Ent- rollung harrt.
Noch ist es Zeit, denn noch ruhen alle Knospen,
wenndiese Nummer in
denHänden meiner Leser s ein wird. Um
die unser wartenden Enthüllungeninniger zu empfinden,
müssen wir eilen, vorher die Verhüllungen zu studiren, Und
dann Schritt für Schritt den reizenden Offenbarungen fol-
gen. Trotz jener Artikel werden wir genug Ueberraschungen
175
finden,
denndort ,,wollte ich ja
nurandeuten, anregen.«
Wem die Artikel nicht genügen, dempist ,,Deutschlands Laubhölzer im Winter
vonMoritz Willkomm (niit
103Abbildungen in Holzschnitt, Dresden, G. SchönfeldsBuch- handlung 1859) zu empfehlen-
Der Genuß wird nicht blos ein heurigersein. Jedes kommende Frühjahr wird
ersichverjüngen; denn
werkönnte
unter
einem herabhängendenKastanienzweig weggehen,
ohne noch einmal es sehen zu wollen, wie die künstlich ge- falteten Blättchen sich hervordrängen und ihren blendend weißen, aber
ander Luft schnell die braune Altersfarbe annehmenden Winterpelz abthun. Wein ein Tulpenbaum
in der Nähe wächst, der versäume nicht, dessen Knospen im ersten Augenblick
desOeffnens zu zergliedern.
Jst auch dieses erste, auf äußereAnregung
vonmir vorgehalteneZiel kein tief wissenschaftliches, so liegt
esdoch innerhalb des Strebens dieserZeitschrift, welches, und das ist mein Stolz, einstHumboldt, der Förderer
undBeschützer
dertiefen Wissenschaftlichkeit meinen ,,vier Jahreszeiten-«
nachrühmte:
,,zurheimischenNaturanmuth zu führen«.
Es ist nie
dasZiel dieser Zeitschrift gewesen,gelehrtes naturforfcherliches Wissen
zuverbreiten, sondern
dasauf eingehenderWürdigung fußende Gefühl unserer irdischen Heimathsangehörigkeit zu fördern.
Kleinere Mittheilungen.
Der
Invalide. Auf
eineinGutepflegten
dieSchäfer
alsihr Eigenthum
einevorzüglich gute
RacevonSchäferhun-
denzuziehen.
Dageschah
es,daß,
alseinstmals
einekleineHeerde Schafe auf Ablieferung nach
E.verkauft
worden war, einerjener Hunde,
NamensCaro,
dieReise mitniachen mußte,
undbeidergroßen Sommerhitze durch
kaltenTrunkaus einer Quellesich so sehr schadete, daß
erbaldblödsichtig
wurdeundendlich völlig
erbliiidete. Darüberklagte
denn derSchäfer
einesTages
beiseiner Herrschaft,
weilEaro
bisdahin selbst
dieschwie- rigsten Dienste
beidenHeerden
mitgroßer Geschicklichkeit
und Treuegeleistet hatte, daß derselbe auch
imDienste
erblindetsei,
nndesihm, seinem Herrn, deshalb recht
nahegehe,
denwacke-
ren Catoalseinen
unnützen Kostgänger umbringen
zumüssen.
Hierauf erhielt
derSchäfer
dieWeisung,
dem bravenHund nicht
nur kein Leidzuzufügen, sondern ihn sofort
indasSchloß
zubringen.
Diesgeschah
dennauch noch denselben Tag,
Caro bekameineeigne Hütte, weiches Lager
undfreien Zutritt
indieKüche,
und ward bald alseinlieberHausgenosse betrachtet.
Fügte sich’s
nunaber, daß
dieSchafbeerden
indieNähe
desSchlosses kamen, so pflegte
Earosie aufzusiichen,
undso gut
erkonnte, hüten
zuhelfen,
indemersich möglichst
andendienst- thuenden Hund anschloß.
Wollte aberderSchäfer, eingedenk seiner ehemaligen Herrschaft
überihn, ihm
wieehemals Befehle geben, so drehte sich
daskluge Thier
ganzruhig
um, unddieNase
amBoden,
eilteerindasSchloß zurück,
alswenn ersagen
wollte:»ich
kamuur zumeinemVergnügen heraus,
duhast
mirnichts mehr
zubefehlen.’«)«
Dasthat
erso oft, daß
esdenSchäfer,
derseinen sonstigen Gehorsam so hoch
geprie-sen hatte, ordentlich
kräiikend war,underbereuetees,
denbravenHund nicht selbst
imBrodbehalten
ziihaben. Jm Schloß
aberhatte sich
Earodurch Wachsamkeit, Gehorsam
undReinlichkeit
baldebenso unentbehrlich
alsbeliebt gemacht. Iz.
Iz.K.
V) Sollte indiesemBetragendesHundesnicht vielleicht
irriöherer
Sinnliegen: »Du verlangstvonmirarmenBlinden zuviel«?
Mittheilung
einerfrohen Botschaft zwischen Thieren.
DieTochter
einesGutsbesitzers kehrte nach 3jähri-
gerAbwesenheit auf
ihrväterliches
Gutzurück,
wosie spät
am Abendankam,
undsich sofort
zurRuhe begab.
DesanderenMorgens kratzte
etwasanihrerThüre,
undalssie
dasBetteverließ,
umnachzusehen, springt
ihrBianco,
derihr wohlbe-
kannteHaushuud
mitausgelassener Freude entgegen,
aberkaum hatte sie
das treueThier bewillkommt,
alserauchschon
wieder iiilgestrecktenLaufe
davonlief. Nach wenigen
Minutenkratzt
eswieder;
dasFräulein öffnet nochmals
dieThüre,
undsiehe
dasteht
wiederderalteBianco,
aberan derSpitze
allerHof-
undJagdbunde
desGutes,
dienun mitrührender Freude
dieZurückgekehrtebegrüßten, umringten
und unter allenZeichen lebhaftek Anhänglichkeit sie mehrere
Stunden überallhin
be-gleiteten.
DasFräulein hat dieses Zuges
dankbarerErinnerung
nndkanieradschaftlicherGesinnung
nieohne innige Freude
den-ken können. « Iz.Iz.
K.
Für Haus und Werkstatt.
Bleiehen
derSchwämme.
Diefeinen weißen
Toiletteu-schwämme stehen außerordentlichhoch
imPreise;
esmöchte
des-halb Manchem erwünscht sein, auf einfache
undbillige Weise
C.
Flemining’s Verlag
inGlogau.
dergleichen sich
zuverschaffen.
Diesist
nunaußerordentlich leicht,
wenn manfolgendermaßenverfährt.
Man nimmtge-wöhnlicheBadeschwänime
vonmöglichstfeinem
Gewebeundrei-nigt sie zunächst
durchKlopfen
undWascheii
inWasser.
Als- danninischt
man 1Theil Salzsäure
mit6Theilen Wasser
undläßt
indieser Flüssigkeit
dieSchwämine einige
Stundenliegen.
Hierdurch
werdensie
von allenKalkstückchen,
diesich
oftreich- lich vorfinden, befreit.
Man nimmt nun vondemselben Gemisch
undlöst darin etwa6pCt- Unterschwefligsaures
Natron(Anti- chlor) legt
alsdann dieSchwämme hinein
undüberläßt sie
24 Stundenhindurch
derEinwirkung
dersich
entwickelndenschwef- ligen
Säure. Manhat
dann nurnoch nöthig,
diegebleichten Schwäninie sorgfältig
mitreichlichemWasser
zuwaschen.
D.Parkett-Mörtel. Nach Dingler’s polytechnischem Jour-
nalempfiehlt sich
einMörtelnach folgender Vorschrift
bereitetnamentlich gut
zumBelegen
derHausflure
ie. Gebrannter Kalk wirdmitWasser besprengt.
biserzueinemfeinem
Pulver zer-fallen ist.
Vondiesem mischt
man 1Etr·mit3Ctr.Torf-, Steinkohlen-
oderBraunkohlenasche
undrührt
esmitWasser
zu einemdickeiiBrei an. Dann verdünnt man 1Pfd.
33pEtKaliwasserglas
mit3Theilen Wasser
undmischt
diesdemBreisorgfältig
bei.Dieser
Mörtel trocknetin7bis8Tagen
nndist schleifbar. Nach folgender Vorschrift erhält
maneinenMörtel,
dersich namentlich gut
zuWasserbehältern,Mauerziegeln,
Deck-platten
ic.eignet.
VondemzuPulver zerfallenen
Kalkmischt
man 1Ctt. mitiEtr.reinemQuarzsand,
2Ctr.Asche
undrührt
allesmitWasser
zudickemBreian.Diesem
wirddann wieoben1Pfd.
verdünntesKaliwasserglas zugesetzt
D.Verkehr-.
Herrn Ot.O.inL.—-Sie
werden
eineAnleitung zuBodenanaly- sen findeninFallen,Anfangsqrunde
derBodenkunde (28 sgr.)undin Göbel, Agrikulturcheniie für UniversitätenundLandw. Lehranstalten.3.Au.Erlan eu1858. · «
Hsikkkn
J· inM·—- Wiekönnen Sieglauben,daß
ichIhnen zurLektüredesHornuna'scheil
JttsimisAndersClp
zurBelustigung rathen
konnte! Jhrfrüherer Brief soll gelegentlichineinemeingehenden ArtikelErledigungfinden. , »
Herrn J.R.inIM.—»ObUiidwievielgesonderte
Artenunter
den«ahllosen Hunderassensindist
ebenso
einGegenstand
derBieinungsvenschiedenheit
unter denZoologenwie dasVaterland
desUrhundes,wenn einsolcher anzunehmenseinsollte,
unbekanntist.MitderZeitkommtin unseremBlatteauch einmaldierage»daran: wie entstehen solcheRassen?
EinBuchüberdiegesammten
europgischen
Insektengiebtesleidernicht undkannauchnur von einem erein vonKräften
geschaffen werden.Diese
Thierklasse
waltetüberalle»anderensoanmaßlich
vor,daß einein- zelnes Menschenkind nicht entferntim Standeist, sie »Mit seinemWlsskxl
XU beherrschen. Mit denwissenschaftlichewder
lateinischen undgriechischen
Spracheentnommenen Namen mussen SiesichnunschquitUPsvbiieti·· Weil
ich weiß, daßvielemeinerLesernndganzbesondersmeineliebenswurdigen
Leserinnenganzin IhrerLage sind,so soll nächstenseMMAldieseFrage
besonders behandelt werden. . ,.
HernDr. S.inW·— BestenDankfutIhren
Beitrag
derbaldbenutztwerden oll. , ,
kkkn H.
sGr.
inL.—JikeErzählt-n letzt dpch
eiiizujugendliche-
Lesepnblikumvoraus. Auch gehörtdiegokk elkgeFatbung
derselben nicht inuijilser Blattßstsllsbirlwssllen for-sehen
UnddasJuwendcge
desHerzensden.euten el üeraen. . .
HerrnsOJR
H.inE.·—-SlchekIst Mancherunserer Freundemit Jhneningleicher Lageundichlie»be.dab«k
sehtgernauf IhrenWunsch ein. DemzufoleistindetgeEnwamgenNummer- noch,
bevoriiiisdei- Lenzwiederhinauslockt, VerUchk
worden«dasfelbstthätigeStreben auf
gewisse kleineabgeschlosseue
GebietedekNaturforschung
zuweisen,indenen man zueinem· Ab chluß
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