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Ein naturwissenschaftlichenVolksblatt
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KeraurgegeliennunE.Il.Kaßmäszlen WöchentlichlBogen. DurchalleBuchhandlungenundPostämterfür vierteljährlich15Sgr.zubeziehen·
N Jnhnli: DerSturnrvogel,Thalassidroma pclagi(:a,L. VonClemensA.PajekeninBreinen.
oo 22. DasDebnskop. (Mit Jllustration.) — EineUmkehr.VonDr.KarlKlotz.(Mit Illustration-) Eine gemeinnützigeErfindng ansdeinGebietederPhotographie — Kleinere Mittheilnngen.— Verkehr.
1860.
HerHiUrmVOgeLThalassieiroma pelagice, IJ.«««)
VonClemens LI.Vase-lieuinBrenien.
DieersteNummer diesesJahrgangs Jhres Blattes brachte einemeisterhafteundhöchstanziehende Beschreibung desSturmvogels von Dr.A. E. Brehm, welchemir viel Vergnügen gemacht hat,weilich aufmeinen vielenSee- reisen oftGelegenheithatte dieses Vögelchen,welchevon unserndeutschenSeeleuten mitdemFremdnamenMale- fitenbenannt werden,zubeobachten,undkannich fastAlles, wasdarübergesagtist,bestätigen.Eineso interessante Beschreibung,wiedieerwähnte,konnteabergewißnicht umhinbeivielenIhrerLeser,namentlichbeidenNatur- freunden, Interesse fürdenGegenstand hervorzurufen,und daesdiesendarum zuthunsein muß,möglichstvollständig unterrichtetzusein, somöchteichhiermitmeinenTheilda-
zubeitragen,indem ich einige Jrrthümer berichtigeund einige Mängel ergänze.
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M) Diese wichtige ErgänzungnndBerichtignngdesBrehnik schenArtiketsgleicherUeberschriftiU NR1d-Isihkg» sehe ich an dieSpitzeeinerNU««»H-, weitsieeinenselbstständigenPerth hatund warteinitdeinAbdruckauch nichtaufdieRuckkehr UllsmsFreundes Brehni, dervor einigen Tagenaufdrei Monate nach Nokwqug abackcist ist,umdortdasgebenund TreibenseinernordischenLieblingezustudiren.Weiß ich doch, NRerdeni Berichtigernnd Fördererseiner Kenntnißvon
»MutterWie(s,areh’sHühncl)en«sichzuDggkvckpfliehtetfühlenwird.
Manchesolcherkostbaren Seeuiauns-Beobachtungen mögen unbenutztund ringeahntinderErinnerung ergrauter Seeleute begraben liegen!
,,Niemand hatsieimMeere schwimmensehen«,sagt Dr.Brehm,unddochmuß ich dieser Behauptung aufsBe- stimmtestewidersprechen. AufeinerReisevon Havana nachPhiladelphia aufderamerikanischen BrigMaria, CapitainLisle,waren wirimGolfvonFloridawährend vierTagevonWindstillebefallen,dienur durch heftige Gewitterregen,von Wasserhosen begleitet, unterbrochen
wurde. Jn dieserganzen Zeit umschwärmtenunsdie
Sturmvögel,undoft,wenn derKochetwas Spülwasser über Bordgoß,setzten sie sich in ganzenSchaaren aufdie glatteOberflächederSee,umdieeinzelnenFettperlen auf- zuschlürfenAlsichnun etwasThranins Meergoß, sam- melten siesichdarauf in sodichten Haufen, daßderUnter- steuermann, einabergläubischerPortugiese,deraufdiese VögeleinentödtlichenHaß hatte,weilersiefürUnglücks- propheten hielt,mehrere davon tödten konnte,indemermit Brennholzunter siewarf. Es gelangmireinsolches OpferdesAberglaubens aufzufischen,undichwar wirklich erstauntüberdieLeichtigkeitundWinzigkeitdesVogels, der wennerfliegt,vielgrößerzusein scheint. Ich balgte ihn ab,um ihn späteramLandeausstopfen zulassen,aber leiderfraßendie Ratten schoninderfolgendenNachtdie ganzeHaut auf,undließenmirnur dieverhältnißmäßig langen BeineunddenSchnabel.Erstere sind schwarz sammtdenZehen,aber dieSchwimmhäutesindvonschöner citrongelber Farbe. DerSchnabel istetwasgebogen,wie
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bei andern Seevögeln,undauf demselbenbefindetsicheine kleineErhöhung,ähnlichdemCylinder aufeinem Petrus- sionsgewehre,inwelchem sichdieNaselöcherbefinden.
Daß also diese Vögel sichdemSchiffernichteinmal dann zeigen,wenn leichter und günstigerWinddieSegel bläht,wirddurchdieseThatsachehinreichend widerlegt.
Daß diesesnicht oftderFall ist,kann ich schon deshalb behaupten,weil,obgleichesaufderobenerwähntenReise vierTagehintereinander täglichgeschah,ichesdoch auf keinermeinerandern achtUndzwanzigReisen gesehenhabe.
JmsüdatlantischenOcean,aufderBreite derFalklands- ,JnselnundEap Horn,woessehr selten gutesWetterist, habeichkeineSturmvögelgesehen, obgleiches daAlbatrosse, Eaptauben, Pinguinenund andereSeevögelinMenge giebt.
Bekannt istes,daßderHauptbrüteplatzderSturm- vögeldiewüstenKlippen sind,-welcheimSüdostenderInsel Madeira liegenundIlliasdesertas heißen,inenglischen Seekarten aberthedeserters genanntwerden,undichhabe sie daselbstinSchaarenvon vielenHundertenherum- schwärmensehen.
Esscheint auch,alsob dieverschiedenenSeevögelsich über dieBrüteplätzefür ihre Gattung einig geworden sind, unddaßnur eine ArtaneinemPlatze nistet. Sonisten ausSailRocknur Boobies, derenEierinderLegezeitin großen Massennach,St. Thomas gebracht werden;eine andere Klippe beherbergtnur Pelikane,und nochandere gehörendenKapucinern, Albatrossenundandern See- vögeln.DerfrequentesteallerBrüteplätze imatlantischen Meere istwohldieSt. PaulsInsel, welcheinderNähe desAequators liegt. Schon lange vorher, eheman die FelseninselzuGesichtbekommt, zeigteinegroßedunkle Wolke,welcheaberweiter nichtsistalseinungeheurer darüberschwebenderSchwarm Vögel,wosieliegt.
340 Doch kehrenwirzudenSturmvögeln zurück. Jn Dr.Brehms Beschreibungist erwähnt, daßdieBewohner derPolarländerdenSturmvogel mitgroßen Schwierig- keitenfangen, abrupsen, ihmdanneinenDochtdurchSpeise- röhre, MagenundDarm ziehenUndihnso alsThran- lampebenutzen. Diesesist einsvon denvielenMärchen*), wiesie indeutschen naturhistorischenWerken angetroffen werden, und ebenso unwahr und abgeschmacktals das von derbrasilianischen Buschspinne, welche Netze ausspan-
nen soll,um Eolibris darin zufangen,dasvondename-
rikanischen Jndianern,welchesichdieBarthaare ausrupfen sollen,und dasvon denJndianern amOrinoco,welche ihre Hüttenin denBaumgipfeln bauen;denndiebrasilia- nischeBuschspinne isteineErdspinneundspanntgarkeine Netze aus, diesämmtlichenUreinwohnerAmerikas, mit AusnahmederEsquimos,dieaus Europazustammen scheinen,habenvonNatur keinenBart, nichteinmalden Flaum,womit derKörperderkaukasischenRaeebedecktist, und dieJndianeram Orinoeo wandern beidenUeber- schwemmungenzuhöherenGegenden,wo siesichauch keineHüttenbauen. Wenn derkleine, magereLeibdes Sturmvogels auchthranig riecht, sowirdschwerlichein Tropfen Thrandarinenthalten sein,undJeder,der einen VogelderArtuntersucht hat,wirdeingesehenhaben, daß seinenLeibaufdieerwähnteWeisezubenutzeneine Un- möglichkeitist.
t)DieseBerichtigungbestärkt michinder Vermnthung, welche ichschonbeidemAbdruckdesBrehinschenArtikels hegte;
daßnämlichhiereineVerwechselnngmitdemFettvogel oder Gnacharo, steatornis carjpensis, obwalten möchte,einein schwalbcnartigen Vogel, welchen Humboldt inCumana ent- deckte und welcher allerdingsalsLampedienenmuß.D.H.
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Das Yebusliou
AufmeinenMeßpromenaden,von denenin Nr.18 Rechenschaftgegebenwurde, warmireineallerliebste wis- senschaftlichbegründeteNeuheitentgangen, weildieselbe, weniger großsprecherischalsdie Berliner RaglansundPa- letots,nichteinmal imLeipzigerTageblatt ihr bescheidenes DaseinderinLeipzigversammelten Weltangezeigt hatte.
Daß dieselbeaberwirklichvordasForum unseresBlattes gehöre, geht ohneweiteres aus derEndsylbe ihresoben genannten Namens — skop—- hervor, jener bedeutungs- vollenunddochinihrer Anspruchslosigkeitvon Vielen nichtgewürdigtenSylbe, welche nichts Geringeres als ,,sehen«bedeutet. Welch bedeutsame Wortverbindungen hilft nicht diese Sylbe schaffen: Mikroskop undTele- skop, diesendas Weltall umspannendenGegensatz,Ster eo-
skop,denwunderbaren Zauberer,derdieFlächezum Kör- permacht,Stethoskop, dasgewaltigeMittel, diegeheimen Regungenimedelsten Lebens-Organezubelauschen.
Was bedeutet nun Debuskop? DerVordertheildes Wortes verkündetunsdiesmalnichtdasZiel, woraufder Apparat unser Augelenkenwill,sondernden Namen des ErfindersDebustx Wirerrathenaber dieBedeutungdes zukunstreichenApparatessofort,wenn wirhören, daßes
· «)Esfehlt alsodemWortedaszweitesundesmußeigent- lich Debusskop lauten.
eigentlichKaleidoskop heißensollte,denndieswar sein Kindheitsname,unddaskleinebeweglicheMädchenbehält jaseinen Namen auch,wenn es zursinnigen Jungfrauer- blüht ist— undso,genausoverhalten sich Kaleidoskop undDebusskopzueinander. Wererinnertsich nichtdes fast verschwundenen neckischenKaleidoskopes,neckisch,weil die Gebildeseiner wandelreichenFormenwelt,kaumhervor- gezaubert,von derleisestenBewegungderHand unserem staunendenAugewieder entrücktwurden;und wenn wir eineerhaschte Schönheitdemnebenuns stehenden Freunde zeigenwollten, vermochtenwiroft nicht,diestörende Be- wegungbeimDarreichendesZauberrohreszu vermeiden.
»Ach, wieSchade!« riefenwirdann beide- Diesen AusrufwirddasDebusskop Nichthören.Es verbindet allegutenEigenschaftendesKaleidoskopes,ohne
aneinemseinerMängelzu leiden,undhat sogarnochBor- zügevordemKaleidoskopvoraus- BeideApparatesind imPrincipundinihrenMitteln Eins; sie beruhen auf demGesetzderZurückwerfUUgderLichtstrahlenbeider
Spiegelung. »
Unsereschematilkhezmcht perspektivischgezeichnete Fig.1sollunsdie·EIUVIchtUNgdesDebusskopeszeigen.
AufeinerhorizontalenUnterlageb,inwelcherdas
gleichschenkligeDreieckcausgeschnittenist,sindzweisenkrecht stehendeSpiegelaa-indiesenAusschnitt so eingefügt,daß
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siehintenim Winkel desDreiecks cscharfaneinander- stoßenundmitihrenunteren aufstehendenKanten genau auf derselbenEbene ruhen,welchedie untere Seite der Unterlagebildet. DieSpiegel stehen alsowie die beiden Deckel einesetwas aufgeschlagen,vor unshingestellten Buches. Aeußerlichsinddie beidenSpiegelinihrersenk- rechtenStellung jederseits durcheinenStrebepfeilerd unterstützt.
DiesistdieschlichteKonstruktion, wieichmir mitleich- terMüheeinDebusskop zusammengestellt habeundwie sichesJeder leicht auch zusammenstellenkann,wenn erdie Ausgabevon 1Thlr.15sgr., wofüresinLeipzigzu haben ist, ersparenwill.
VomKaleidoskop her wissenwirnun schon,daßAlles, was wir zwischendiebeidenSpiegelindenWinkel c
legen,sovielmal,zu einemSterne verbunden,wiederge- spiegeltwird,alsman aus einemKreise solcherWinkel machen kann. AnderFigur beträgtderWinkel 450,also denachten TheileinesKreises, welcher bekanntlichin 360Grade eingetheilt wird;esbildetdaherdasabgebil- deteDebusskopeineachttheilige Figur· Esversteht sich vonselbst, daßdieFigur mehr-oderwenigertheiligwerden muß,wenn man denWinkelkleinerodergrößer macht, wobeijedochimmer dieZahl360ohne Rest ausgehen muß.
EinWinkelvon600giebteinsechstheiliges,einervon90o (ein rechterWinkel) giebteinviertheiligesBild,weil60in 360sechsmal,90in360viermal enthalten ist.
Zu Folge dieser Thatsache liegtessehr nahe, obgleich die inLeipzig käuflichen,vondemPatentinhaber stammen- denDebusskopedieseEinrichtungnoch nichthaben,daßes eineerhebliche VervollkommnungdesApparates ist,blos deneinenSpiegel feststehendzumachen,denandern aber ineinemScharnierinderEckedesWinkels sichbewegen zulassen,um die Winkelbeliebig größeroderkleinerstellen zu können.
Wenn dasallerliebste Ding unzweifelhafteinegroße BrauchbarkeitfürdenMusterzeichnerhat, so ist dieseVer- stellbarkeit derSpiegel unleugbareingroßerVorngvor demKaleidoskop,weilderMusterzeichnerdieLeistungen desDebusskopes nach seinem Bedürfniß regelnkann. Ich habe mir einensolchen beweglichen Apparatgebautund findeihn äußerstpraktisch.
Betrachtenwir nun dieLeistungendesDebusskopes.
Ebenmaaßentsteht sofort,wenn man einDingausgleich gestaltetenTheileninregelmäßigerAnordnungzusammen- setzt,wobeiesgleichgültigist,ob dieTheileselbst-einerege«l- mäßige Gestalt habenodernicht. Demnachkönnenwir was immer füreineGestaltunter dasDebusskop legen, immermußeineebenmäßigeFigurdaraus werden. Dieses Grundgesetzkonnteichmeinen Lesernund meinen dabei ganzbesondersauchbetheiligten Leserinnen nicht schlagen- dernachweisen,als indemichzudemabgebildetenBei- spieledas Unschönsteund Regelloseste wählte,was es giebt:eineganzbeliebigeKrakeleimitderFeder,welche Fig.2darstellt· Diese Zeichenstudie,vollkommen denen gleichend, auf welchewir unsallebefleißigten,alsunsere kleineHanddaserstemal sichderSchreibfederdesPapa’s bemächtigthatte, gabdenStoffzudenbeideneinanderso unähnlichenachttheiligen rosettenartigen Figuren,deren eine wirinderAbbildungdesApparatesundrechtsda- nebenFig.3die andereerblicken. Ein Blatt Papier, auf welchemichdieKritzeleiFig2gemachthatte, legte ichUN- terdenApparat, so daßderdreieckigeAusschnittindessen GrundflächenothwendigeinenTheil jener sichtbarWerden lassen mußte. Dieser-Theil, welcheranderRosettein Fig.1allein mit vollen Linien gezeichnetist, spiegeltsich
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siebenmalinden beidenSpiegelnabunddieseSpiegelbil- dersindalssolchein derFigur dadurch hervorgehoben,daß siemitpunktirten Liniengezeichnetsind.
Esliegtnun aufderHand, daßbeijederVerschiebung desDebusskopsüberdemBlatte Papier einandrerTheil derZeichnung sichtbarwerden unddurchWiederspiegelunvg desselbeneineandere Sternfigurentstehen mußte.Wie unverwandt diesevoneinerundderselbenMutter, derun-
tergelegtenZeichnung, abstammendenSchwesterfigurensind- zeigtunsebenFig.3.
Tritt uns nichtaus diesenBildern derZauberdes Ebenmaaßesrechtdeutlichentgegen?Umdiesnoch ent- schiedenergeschehenzulassen,malteichdievonderregellos verschlungenenLinieFigur2umschlossenenRäume mit zu einander passendenbunten Farbenaus undso mußte selbstderganzeSchnörkelinseinerabschreckendenUnschön- heit Beifall finden,indemersichzumallerdingsbizarren, aberdasAuge dennoch anziehenden Kranz gestaltete,als ichdieFigurganzvorindenAusschnittdesDebusskops bra te.
äWennman, wieiches zumBehufe dieser Mittheilung zwei Tage lang gethan habe,demsonderbarenApparate allemöglichenZumuthungen stellt,dienur dertollsten Laune einfallen können, so gewinntman balddieUeber- zeugung, daß derselbe nachdenmanchfachstenRücksichten seine praktischeSeitehat.
Dies tritt sofortin einerRücksichtdeutlich hervor, wenn man anstatteinenwillkürlichenSchnörkel aufdas Papierzukritzeln, diesenvon einemFaden rechtweicher Seidebildenläßt, welchenman andemeinen Endefesthält unddann senkrechtaufein Blatt Papier niederfallen läßt.
Ermag fallenwieerwill,immer bilden seineVerschlin- gungen schönerundeLinien, welcheunter demDebusskop dieüberraschendstenRosettenkonturenhervorrufen, welche derMusterzeichnerzuverschiedenerVerwendung benutzen kann,vondenenichnurSchnureubenähungunddie wieder modern werdende Eisenvergitterungrunder Fensterer- wähne.
Hierbei schalte ichsein,daßman garnichtZeichnerzu seinbraucht,um dieZauberbilderdesDebusskops abzu- zeichnen,undwieman sichdieses Abzeichnenerleichternkann.
Hatman einen Fadenhinfallenlassen—- an dessen Lageman ja bessern kann,wenn man ihr,wasjedochselten gerechtfertigtist,keineProduktivitätzutraut—- sodeckt man einBlatt möglichstdurchsichtigesPapierdarüber(wel- chesman zugrößererSicherheitaneinigen Randpunkten mitGummi oderWachs festheftenkann) undstellt aufdie- sesdasDebusskop.Hatman unter denzahllosen sichdar- bietendenGestaltungendiegefälligstegewählt,so ziehtman miteinemweichenBleistiftedie beidenden Winkel bilden- denLinien aufdasPapier, wobeinatürlichdieunteren Spiegelkantenvon selbstdie Lineale abgeben. Nachdem
man dann dasDebusskop abgehobenhat,zeichnetman nnr denTheildesFadenschnörkelsaufdemdurchsichtigenPapier ab,welcherin denvonden beiden LiniengebildetenWinkel fällt,dennallesUebrigedavon gehtuns jetzt nichtsan, Kann man nun dieses Achtel— denn wirnehmen jetzt einenApparatmiteinemWinkelvon450an,wie der ab- gebildete— indergegebenenGrößebrauchen,so haben wirnun weitergarnichtszuzeichnen,sondernwirbrechen dann dasPapier recht scharfund genau achtfachübers KreuzinderArtzusammen-wieesFig.4zeigt, so daß dasgezeichneteAchteleineAußenseitebildet;dannstechen wir miteinerNadel—, ambesteneinerstarken,miteinem SiegellackkopfeversehenenNähnadel— die Liniendurch dieachtfacheLagedesPapieresausundfalten diesesdann
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auseinander unddasBildist fertigundauchsogleichzum DurchpudernmitKreide- oderRöthel-Pulver geeignet.
Natürlich ist dieses Verfahren für jeden Gegenstandan- wendbar,welchereineseinfachens DurchpausenszurVer- vielfältiguug fähigist. Mußman das Debusskop-Bild vergrößern, so hatman freilichdasAchtel vergrößertzu zeichnen.
Will man vorsorglich verfahrenundbesonders form- ergiebig fallende Fäden aufbewahren,so tauchtman vorher denFadenin dünnenLeim unddrücktihnmitderSchneide einesMessersaufdasPapier fest.Jstdann derFaden aufdemPapiere festgetrocknet,so hatman nun nicht mehr zufürchten,ihn durchdasSuchenmitdemDebusskop zuverschieben.Mit denbeidenWinkellinien kannman dann für späteres, leichtes Wiederfindendiebetreffenden PartiendesFadens chnörkelsbezeichnen.Zwei solcherWinkel sindanFig.2aufgetragen;dermitibezeichnetegiebtdie FigurinderAbbildungdesApparates, dermit0bezeich- netedieFig.3.
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Blüthen,buntePapierschnitzeLHolzstäbchen(zu Jdeen für Belattung vonGartenlauben), feineTriebe von dürrem Birkenreis (für Deeoration vonGartenhäuschenimsoge- nannten NatUtstyl),Rankenkletternder Pflanzen,Moos- stämmchen,Grasrispenunddergl·Willman Gegenstände von einigem Umfang,dieman nichtdurch dieGlasplatte breitdrücken will,unter dasDebusskop bringen,solegt
man siehohlauf2Unterlagen,diemöglichstnahedie Dicke desDurchmessersderGegenständehaben. Je höherman aberdasDebusskopüber dieGrundflächederGegenstände legt, desto größerwird durchdieStrahlenbrechungdie StörungandenRändern derFigurentheile.
Amhülfreichstenundentschiedennützlicherweistsichdas DebusskopdemMusterzeichner,nichtminderdemnochun-
geübtenunddemimErfinden schwerfälligen,wiedemge- übtenphantasiereichen,nur mitdemUnterschiede, daßes JenemGedanken eingiebt, Diesem Mühe erspart.
, Esist hier nichtderPlatz,um weiter aufdieseSeite desverbessertenKaleidoskopes einzugehen;nur des einen
Das Debnskop.
Dies läßtwieder einenVorzugdesDebusskops her- vortreten: daßman seineGebilde aufbewahrenund daß
man von einer undderselben Unterlage durch Auftragen derWinkel vielerlei Figurendauernd und zuleichtem Wiederfinden festhaltenkann. ImKaleidoskopsind die Figuren flüchtigundnichtleicht fallendie darinliegenden Körpercheneinzweitesmalwiederso,wiewirsieeinmal gesehenhatten.
Sechsbisacht aufgeklebteFadenmodelle,dieman beim AuflegendesFadens nach verschiedenenPrineipienanord- nen kann,bieten einenfast unerschöpflichenVorrathvon Bildern, denndieAusbeutungsfähigkeitdesFadens ist unglaublich groß.
Das Deckglas mußman beiallenlosennebenund übereinandergelegten Gegenständenanwenden,aus denen man Figuren sichbildenlassenwill, z. B.Pflanzenblätterlx
»««)Für jungeDamen istes,wenn nicht mehr,mindestens einegeschmackbildendeSpielerei,aus kleineren, zierlieh gebanten
Vortheils,den esgewährt,will ichbeispielsweisegedenken, daßeseinzeitersparendesMittel ist,auseinergegebenen deeorativen Zeichnungvieleandere von demselbenGe- schmackezuerhalten, ohne daßman nöthig hat,eineeinzige Studie zuzeichnen. Dieses erspartebendas sich willig
Blätternoder feinbebiättertenStengeln Bilder zusammenle- fetzen,wozu siehganz besonders-folgcudePflanzen eignen.
Storchschnabel, Gundelrebe, SchafgakbciWAID-Skl)nchtelbninl (lcquisctum siivnticum), Wiesetiknopf-LnbkknlltnndSherardie (8weigspitzenmitBlattqnirien), PekeksiJgLMoosbeeren(0xy—
coccus pniustris, diebeblätterten, fadenförmigenStengel),
Heide, Nante,Sauerklee, FEUAVTFEAULAMII,Rittersporn, Eisen- hut, Wiesenrante,Läusekrank-Ssntchelkrautundvieleandere. — Dervon derSchweizerReife hetmkehkendeBräutigamkannfeiner Herzensfrenndinkein»siUUlgekeCfAndenken mitbringen, alszu einemDebusskopWitzeQui WelßemPapieranfgeklebteniedlicbe AlpenpflanzemwelcheM·1MlstRandstreifenunter einerGlas- wka befestigtsinP-ZweiVdekhöchstensdreizarteStengelmit Blättern 11ndBlutheU,kegelios sich krenzend, geben über-raschen- dereBilder aiswenn man einSträuschendaraus gruppirt.
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nach demVerlangendesZeichners drehendeundwendende
Instrument. «
Dochwenn ich auchbeimersten Anblick eines Debus- skopskeinenAugenblickimZweifelwar, daß dasselbein dasBereichunseres Blattes falle, sowürdedochein noch tieferes Eingehenin das unausschreitbareGebiet seiner Leistungsfähigkeitnichthierhergehören. Ich hielt mich nur für verpflichtet,imInteresse derjenigenmeinerLeser,
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samkeit erhobenwordenist. EsistkeinZweifel, daß letz- teresbaldebensoallgemeinbeliebt undverbreitetsein wird, wie damals großeundkleine Kinder überallmitdemKalei- doskopvor demAugegesehenwurden. Mandarfesbe- merkenswerthnennen, daßdasKaleidoskopuber40Jahre langblosalseineschöne,aber keinenkeimfahtgenSamen einschließendeFrucht angesehenwerdenundvergessenwerden konnte. Derverkannte Keimisthervorgelocktworden,set
Der Bärcnlauch, Allium nrginunL
untereBlattendez— b.diebeidenBlattstcelennd-derBlüthensehaft,um daran znzeigennnlen derQuerschnittvon allendreien;—- cnnd dobereUnduntere Epidermis a.Quer-durchschnittdurchdas
derenAufenthaltsort entferntvondenAllesschnellherzu- schasskndmgroßenVerkehrsplälzenliegt,dIeREFUVUnd BedeutungdesDebusskopes, welches ich sofort fur mehr els UUVfüreinwissenschaftlichesSpielzeugerkannte,zu
studireuundihnen Vorstehendeszu berichten.
Es isteinelange Zeitvergangen,bisdas1817von Brewster erfundene Kaleidoskop,damals ,,eine optische Spielerei-«genannt,imDebusskopzurpraktischenBedeut- «
dieDrthng(li11ks)
esdurchdengroßherzogl.hessischenSteuerrathDebus in Schönberg,seiesdurch einenAndern,— denndie beiden Namen CarloskopundEpiskop,diederApparat gleich- zeitigaucherhalten hat,deutenaufzweiweitereErfinder—;
undwenn einmal derAnstoßzurBewegung nacheinem erkennbaren understrebenswerthen Ziele hin gegeben ist, so gehtesdann auchsichervorwärts. Ich schaltedarum auchamSchlussemeinesBerichtes noch ein,daßichdaseben