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Aus der Heimath. Ein naturwissenschaftliches Volksblatt, 1860, No. 20.

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Academic year: 2022

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Ein naturwissenschaftlichenVolksblatt ErrunggegehennunE.L.Roßmäszlen Wöchentlich1Bogen. DurchalleBuchhandlungenundPostämter für vierteljährlich15Sgr.zubeziehen.

Anhalt:

NO. 20. dieheilige Insel des kaspischenSees.

DerHchnielzpuntät

DerSchmelzpunktundflüssige Körper-.

VonFranzRoßmcißler. (MitIllustration.) Stein- ninndeln. (MitJllustration.) Kleinere Mittheilungen. FürHausundWerkstatt

VonDr·Otto Daumen Swätoi-Ostrow

1860.

undflüssigecseörper

Von Dr.OttoDammer.

Nachdem wir in dem Artikel,,FesteKörper« (s.Nr.18) dasWesen Und dieEigenschaftenderStoffeimfesten Zu- stande kennengelernt haben,sowenden wir nun unsere AufmerksamkeitzunächstjenemPunktezu,der dieGrenze bezeichnetzwischenfestemfundllüssigemZustande,also-dem SchmelzpunkteDaßdieserfurdieverschiedenenKorper einverschiedenerist,braucht nicht ersthervorgehobenzu werden;dennwirkennendiesausderErfahrung,daß

z.B. BleibeigeringererWärme schmilzt,alsEisen. Nach beidenEndenderThermometerskalahin giebtesTempera- turen, die Uns unbekannteSchmelzpunktebezeichnen.Poch

Niemandhat starren Alkohol gesehenundebensowenigist

esbisjetzt gelungen, Kohlezuschmelzen.Ein Erweichen willman bemerkthabenin derfurchtbaren Hitze,dieden KohlenspitzenderPoleeinersehr.starkengalvanischen Batterie entströmt Gleichviel,wir sindberechtigt,das Vermögen,fest,flüssigUndgasförmigzuerscheinen,fur

alleKörper vorauszusetzen,wirwollenUnsaberjetztzu bekannten,häufigbeobachtetenSchmelzpunktenfwenden

DaßalleKörpersichausdehnenbeimErhitzen,haben wirgelernt,undichhabeinderangeführtenTabelleauch dieGrößederAusdehnungfürdenTemperaturunterschied

von 00bis1000 bezeichnet-«Sind diese Zahlen schon außerordentlichklein, sobegreiftman leicht,wieeinige SchwankungenundUnregelmäßigkeitenin derAusdehnung nur derallergenauestenMessung sichtbarwerdenkönnen

undwiedasgewöhnlicheLebenvon diesenUnregelmäßig- keitennichtim Geringsten berührtwird. Nichtsdesto- wenigersindgerade dieseVerhältnissevondurchgreifender Wichtigkeitfürdas richtige VerständnißdesSchmelzens, undich muß deshalb,wassorgfältigeForschung hierent- deckthat, wenigstensin denHauptzügenwiedergeben.

Beobachtenwiralso dieAusdehnungder starrenKörper genauer undnamentlichbeihöheren Temperaturen,so be- merktman eineUnregelmäßigkeit,diemitderZunahme der Wärmewächst,ohnemitdiesergleichenSchrittzuhal- ten. VerschiedenbeidenverschiedenenKörpern, steigtdie Ausdehnungimmer mehrundmehr,undfürjedenGrad derWärmezunahmewird derWerthderRaumvergröße- rungumsobedeutender, je mehrsich dieSubstanz ihrem Schmelzpunkt nähert,sodaßunmittelbar beimSchmelzen derKörperinraschen Sprüngen seine größte Ausdehnung erreichthat. Bemerkenswerthe Verschiedenheitenbieten sich alsdann dar,wenn man dieGrößederAusdehnung biszumSchmelzpunkt selbst verfolgt. Betrachtenwirz.B.

dasVerhaltendes WachsesbeimErwärmenbis zum Schmelzen.VomGesrierpunktdesWassersbis 320wächst dieGrößeeines StückchenWachsesum1X55,vom 32. Grad bis640steigtnun plötzlichdasVolumen umI-7, istdas Wachsbei 640geschmolzen,so istdabei das Volumennur

nochum IXMogrößergeworden.BiszumSchmelzenhaben wiralsoeinesehr beträchtlicheAusdehnung,währenddiese

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beim Schmelzen selbstnur geringist. Vergleichenwir hiermitdieStearinsäure GewöhnlichStearm genannt).

Unbedeutend nur (umV4oVon00bis350UndUm 718 von 35obis70o) wächst dasVolumen bis zumSchmelz- punkt,der bei 700liegt,dann aber,währenddes Schmel- zens,findet sojähe Ausdehnung statt, daßdasVolumen plötzlichUmIJS sich vergrößert·Wirwenden unsendlich nochzu einemdrittenKörperundfinden hier,beimSchwe- fel,wiedereinanderes Verhalten. Ziemlich regelmäßig dehntderSchwefel sichausundzwarvon 00bis230um

IJ25»,von 230bis460um IXAWvon 460bis690um IX166,von 690bis920um Vul,dann aberbeiderAn- näherungandenSchmelzpunkt,derbei 1150liegt, wächst dasVolumen von 920 bis 1150 plötzlichum IX«und vergrößertsich fernerumVlzbeimSchmelzenselbst.Diese dreiverschiedenenArten derRaumvergrößerungbeimEr- wärmen undSchmelzen sinden sichnun mannichfachund zahlreichvertreten beidenverschiedenenKörpern,amhäufig- sten beobachtenwireinderStearinsäure ähnlichesVerhal- ten, so daßdererhitzteKörper inderNähedesSchmelz- punktes sich stärker ausdehnt,diestärksteAusdehnungaber beimSchmelzen selbst erfährt.Man hatinderTechnik aufdiesVerhalten Rücksichtzunehmen,beiderBereitung vonAbgüssen,dennstetswerden stark beimSchmelzen sich ausdehnende KörperdieForm schlechtundunvollständig ausfüllen,odergarporöse Massen liefern.

Nach demSchmelzen habenwiresnun mitflüssigen Körpernzuthun,undesistdabeiganzgleichgültigobder Schmelzpunktüberoderunter dergewöhnlichenTempera- turliegt. Wasser ist geschmolzenesEis, Quecksilberkennen wirmeist auchnur geschmolzen,unddiese Stoffe verhalten sichin derBeziehung, aufdie es unshierankommt, ganz gleichwie das bei—- 1150 schmelzendeStickstosfoxydul oderdasbei—s—12500 schmelzendeGold. Von der Aus- dehnung flüssigerKörper machen wirdiebei weitem wich- tigsteAnwendung imThermometer,jamitderdurchdie Wärme bewirktenAusdehnungmessenwirsogar einzigund allein die Wärme selbst.Wir beurtheilendieKraftder Wärme nachderArbeit,die sie ausübt, indem wirzusehen,

umwievieldasQuecksilberoderderAlkoholineinemGlas- röhrchensichausgedehnt haben. Ziehenwiraber ausder BewegungderQuecksilbertheilcheneinen Schluß aufdie

«vorhandene Wärme, so sprechenwir damit nichtnur die richtige Ansichtüber dasWesenderWärmeaus, sondern wirbestätigenauchin Gedanken das schöneGesetz Fam- dey’svon der Umwandlung und Unvertilgbarkeit der Kraft.«·) DasQuecksilber giebtdarum einensobrauch- baren Maaßstab«fürdieWärme ab,weilessichaußer- ordentlichregelmäßigausdehnt.DiesegroßeRegelmäßig- keitistabereinebegrenzteundzwarnachzweiSeiten hin.

DieUnregelmäßigkeitderAusdehnungderKörpergegen denSchmelzpunkt hinkennen wir;umgekehrtgiltdiese nunauchfürdasQuecksilbergegendenErstarrungspunkt hinundebensobedeutenden Schwankungen unterliegtdie Ausdehnungdesselben,wenn sichdie Temperatur seinem Siedepunktnähert. Deshalb sinddieTemperaturenmit demQuecksilberthermometer gemessenabwärts nur bis etwa 320,aufwärtsbis3500 zuverlässiganzugeben.Bei 400 erstarrtdas Quecksilber,bei4000 siedetes. Zur Bestimmung sehr hoher Temperaturenbedientman sich deshalbdesschon erwähntenLuftthermometers;willman

dagegen sehr niedrige Temperaturen messen, so benutztman M) AufdenWunschdesHerrnHerausgeberswerde ichmir erlaubeneinekurze Darstellung dieses so wichtigenundinteres- santenGesehesmituächstemvorzulegen.

308 einThermometermitAlkoholoderSchwefelkohlenstoffge- füllt,weildieErstarrungspunktebeiderFlüssigkeitenaußer- ordentlich tief liegen.

WasichbisjetztvonderAusdehnung flüssigerKörper gesagt habe,läßtschon darauf schließen,daß dieselbeeine ziemlichregelmäßigeseinmuß,Und inderThat wächstund nimmt sie abziemlich gleichenSchrittesmitdemSteigen undSinken derTemperatur, freilichmitAbweichungen, diefür jede einzelne Flüssigkeitdurch genaue Messungen festzustellensind.Was ich schon beimQuecksilberanführte, gilt allgemein, je nähernämlichdieTemperaturdemEr- starrungs-oderSiedepunkte ist,umsounregelniäßigerist dieAusdehnungJmGanzen dehnensichdieFlüssigkeiten stärkeraus alsdiestarren Körperundvonihnenwieder diejenigenamstärksten,derenSiedepunktam niedrigsten liegt,sodaßsiealsoauch indieserBeziehungmitden starren Körpern sich gleichverhalten.

Ueber dieMethode,dieAusdehnung flüssigerKörper zumessen,willich hier noch Einiges sagen,umdaran zu zeigen,einmal,wie dieWissenschaftbeiGewinnung ihrer Resultate nachallenSeiten hin ihre Aufmerksamkeit rich- tenmuß,dannaberauch,wieman aufverschiedenenWegen zudemselben Ziel gelangenkann. Nichtwie beidenstar- renKörpern durch einfache Anlegunggenauer, wenn auch mikroskopischer Maaßstäbe gelangtman beidenFlüssig-«

keiten zurKenntnißderGrößeihrer Ausdehnung;die Flüssigkeitenbesitzenkeineihnen eigenthümlicheselbständige Form, dieseistvielmehr abhängigvon demsie einschlie- ßendenGefäße,undsomitgewinntman keine reinenResul- tate durchMessung,weiljadasGefäß selbstsich ausdehnt.

Man hat also,wenn man inthermometerähnlichenAppa- raten dieAusdehnung slüssigerKörper mißt,zunächstdie AusdehnungdesGlaseszuerforschenunddiese alsdann mit inRechnungzubringen. Dann freilich erhältman genauere Resultatealsbei denstarren Körpern, weilsich hierdieAusdehnungderganzen inderKugelenthaltenen

«

Masse aufdas feineRöhrchenüberträgtund andiesem gemessenwerden kann. Je größerdieKugel,desto genauer werdendieResultate.Beiden starrenKörpern mißtman zurErreichung desselbenZweckes oft nichtdenerwärmten Körperdirekt,sondernbefestigt ihnan einemEndeund läßtdasandere freigegeneinenZeigerwirken,derhebel- artig einenbedeutend verkürztenArm hat. Drücktnun dassich ausdehnendeMetallstäbchengegendenkurzenArm desZeigers, so bewegtsichnatürlichderlangeArminent- gegengesetzter Richtungund seine Spitze beschreibteinen großenBogen.

Diesistdie eineArt, die-Ausdehnung flüssigerKörper zumessen,dieandere bestehtin einerWägung. Habe ich einFläschchenmiteinemlangendünnen Halse,anwelchem mittelstTusche oder einesfeinen StückchenPapieresein Punktbestimmt ist,so kann ich leichtermitteln, wieviel Wasservon einerbestimmtenTemperaturdiesFläschchen genau bisandie Marke enthält.DiesseiMir bekannt.

Fülle ichnun dasFläschchenmitderzu UntersuchendenFlüs- sigkeitsorgfältigbisan die Marke, merkedieTemperatur Undwäge,soerhalte ichdasGewicht derFlüssigkeit,wenn ich vorherdas GewichtdesFläschchensabgezogenhabe.

Gesetztnun ichwüßte, wievielWasservon 00undwieviel Alkoholvon0o meinFläschchen·eUthält,sokannich leicht beideZahlenmiteinander vergleichenunderhalteaufdiese Weise durch Division desAlkoholgewichtesdurchdas Wassergewicht—jdass»specisischeGewicht-«desAlkohols.

Esistselbstverständlich-daß ichwenn ich bei150beide Wägungenwiederhole,andere geringere Gewichte sindenwerde,denn beideFlüssigkeitendehnen sichjavon

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0o bis150ausundfolglich faßt derselbeRaum nichtdie- selbe Mengebei beiden Temperaturen. Vergleicheichdas bei 150gefundeneGewicht desAlkoholsmitdem bei 00 gefundenenunddemdesWassers, sokannichhierausleicht dasVerhältnißderverschiedenenGewichtebeigleichemVo- lumenundsomitdieAusdehnung selbst berechnen.

EinehöchstbemerkenswertheAusnahmevondemGe- setz,daß WärmedieKörper vergrößere,machtdasWasser.

Freilichauchdehntessich beimErhitzenausundziehtbeim Erkalten ebenso sichwieder zusammen, regelmäßigstärker Undstärker biszu 40überdemGefrierpunkt. Dann bei

weiteremErkalten dehntessichaus biseserstarrtund nimmt dann plötzlichbeimUeberganginEis einenum

VmgrößerenRaum einalsimflüssigenZustande.

erinnere andieMauern zusammenziehendeKraftdeser- kaltenden Eisensundglaube,daßesdann begreiflicher wird,daßdieKraft,mitderdieAusdehnungdesWassers beimGefrierenvor sichgeht, jeden Widerstandüberwindet.

Jndenfeinsten FugeneinesGeinäuers, einesGesteins, sammeltsichWasserundgefriertbeiniedrigerTemperatur, dieEiskrystalle wachsenunderweitern die kleineFuge.Bei eintretendem Thauwetter Vermagnun mehr Wasser einzu- dringen,welches,wenn esgefriert,eineentsprechendgrößere Wirkung hervorbringt. Sooftauch dieser oft unbeachtete Vorgang sich wiederholen muß, endlich zersprengterdoch denFelsen. Undinjeder Erdscholle,injedem Steinchen können wirdiese zerstörendeGewalt desgefrierendenWas- sersbeobachten,derkeinFelsen widersteht,dieSorge trägt Ichv

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»daßdieBerge nichtindenHimmel hineinwachsen.«

AbervonnochhervorragendererBedeutungimHaushalt derNatur wirddieseigenthümlicheVerhaltendesWassers durch dieLeichtigkeitdesEises. DehntsichWasservon 40bis00aus undwächst seinVolumenbeimUebergang inEisum Umsoistklar,daßEisleichter istalsWasser, daßesaufdemWasser schwimmt.Wäre dasWasseram dichtesten schwersten bei 00,sowürde beieintreten-

derKältedasanderOberflächeerkalteteWasser stetigsin- ken;wäreendlichdie Temperatur bis0ogefallen, sobil- detesichanderOberflächeEis,dasalsbald,weilesschwerer wäreals Wasser,sinkenwürde. Neues Eisbildetesich- immergrößereMengen sammelten sichamBodenderFlüsse- endlichwärendiesedurchunddurch erstarrt;keine Sommer- wärmevermöchtedieseEismassenzuschmelzen,dasLeben aufderErde wäreunmöglichoderdochaufeinensehr schmalenGürtelzu beiden Seiten desAequators beschränkt.

DurchdieEigenschaftdesWassersbeiq-40amschwer- stenzusein, istdenTiefenderFlüsse dieseTemperaturge- sichert·BeimErkalten anderOberflächegehtdasWasser nieder,sobaldaber dieTemperaturunter 40sinkt, schwimmt dieskältereWasser,weilesleichter ist, aufdem40warmen, erkaltet unter 00 understarrtzu demschwimmenden Eise, unter dessen schützenderDeckedieBewohnerdesWassers gesichertdenWinter überdauern. Leicht-istdanndiestei- gende Sonne imFrühlingim Stande, dieverhältnißmäßig dünne Eisdeckezuschmelzenund belebenddasWasserzu durchwärmen.—-

MAX-—-

Hwätoi-(Hstroiv,dieheiligeInseldes kaspischenHee5.««)

VonJranzRoßmäszleu

Fernvon derdeutschenHeimath,vergönnemires,ge- neigter Leser,Direine kleine InseldeskaspischenSees zu beschreiben,die bisjetztderWissenschaft noch fastunbekannt istunddochdembetrachtendenAugedesNaturfreundes Jn- teressanteres bietetalsmancheihrer größtenSchwestern,ob- wphlsieinlandschaftliche Hinsichtmehraiseiatöaigund ödegenanntwerden kann;dennwederBergnochThal, oder einenvon Bächen durchrieseltenWald würdest Du aufdemOrteerblicken, der jetzt mir mit nochmehreren Deutschen fürlängereZeitdiezweite Heimathsein soll.

Dievor unsererAnkunftgänzlichunbewohnte Insel, welche innordöstlicherRichtung ohngefährsieben deutsche Meilen (50Werst)vonBakuentferntliegt, hat ihrenNa-

«) Jn vorsiehendeinArtikelbeginntmein Sohn eineReihe von naturwissenschaftlicheuMittheilungenund Schilderungen über einGebiet, welches,andemostlichenRandevonEuropa liegend,ingeologischerund anderer Hinsichtzuden·interes»sa«n- testeu unseres Erdtheils gehört.DortliegtdievulkanischeThatig- keitdesErdinnern derOberflächesonahe,daß fastbestanng derenWirkungenzuspüren sind,wiemirunter Anderenimein Sohnauch schkcibk, daßdievoreineinJahredurcheinErd- bebenzerstörteStadt Scheniacha,«uordöstlichvon»Bak·u,nu- liinastwiedervon dieser furchtbaren vulkanischenThatigkeithinn- gesuchthat.wordenDieWirksamkeitistunddast niauaiichmeines Sohnes,in BaknalsErdstoßevertpnrttechnischerLeiter einerParafiinfabrik, dieNähedesKaukasusnnddieunmittel- bareNachbarschaftderRestederaltenParsen,wirdihmviel- facheGelegenheitgeben,unsLehrreicheszuberichten.D.H.

nien wahrscheinlichvondenFeueranbeternerhalten,deren letzteBekenner sich jetztin derNähe Baku’s andenberühm- tenewigen Feuernangesiedelthaben,denn ebensowiean jenemweltbekannten Platze,brennt auch auf unserer Jnsel einwenngleichkleineres ewigesFeuer.Wieausderdieser kleinen Beschreibung beigefügtenKarte ersichtlichist,er- strecktsich Swätoi-Ostrow inderRichtungvon Nord- WestnachSüd-OstinderNähederHalbinselApscheronA.

Jhr südlichstes Ende,derHalbinselam nächsten,istvon derselben höchstenseineWerst (siebenWerst gleicheiner deutschen Meile)entfernt.,während dieEntfernungdes nördlichstenTheilesvom Festlande wohldasDoppeltebe- tragenkann. DieJnselselbst ist gegenacht Werst lang undandenbreitestenStellen eineWersi breit,undzwischen ihrundderHalbinsel Apscheronführtdasvon denDampf- schiffengesuchteFahrwasser.

Das Fundament, gleichsamdasKnochengerippeder Jnsel bestehtaus demselben weichen Sandstein,derdie FelsenderHalbinsel Apscheronbildetundtritt amRande derJnsel theilsin kleinerenSteinblöcken,theilsinzerklüf- teten undausgewaschenen FelsenzuTage. Diese Fels- masse wechseltöfters, zumalamöstlichenUfer, mit einem theilsbröckligen,theils festen Muschelkalkab,deroftnur alseinGemengegrößererundkleinerer Seemuschelner- scheint,diedurcheinlehmigesBindemlttel zusammenge- halteneinGanzesbilden. Merkwürdigistes,daßder hierunddortinderMitte derJnselzuTage liegende

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Sandstein nicht dieselbemassige Felsenfvrnlntivnzeigt-Wie anderKüstevonApscheronundandenRändern derInsel, sonderninparallellaufenderAblagerungmehreinschiefer- artigesGebilde zeigt. EinganzerTheilderInselbietet vermögedieserAblagerungeineigenthümlichesgassenartiges Ansehen«Dieschmalen,ofteinenFuß hochUnddarübersich erhebendenneben einander laufenden Sandsteinlinien lassen so zwischensich einenmehrere FußbreitenZwischenraum, dermiteinemfetten LehmoderSand ausgefüllt ist.Alle diese Ablagerungslinien zeigen dieselbe Richtungwieauf derHalbinsel Apscheronundberechtigen demnachzu dem Schluß, daßSwätoi einsteinTheildesFestlandeswar und durch vulkanischeVorgänge,von denenderganze

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Kaukasus ja Zeugniß giebt, erstzurJnsel gemachtwor- denist.

AnderöstlichenSeite der Jnselerstreckensich diese Sandsteinfelsennoch weit indas Meer,eineReihe gefähr- llchek,von demSchiffer gefürchteterKlippenbildend,an denen

schvvnmanches SchiffbeidenheftigenNordwinden deskaspischenSees zerschelltist.*). Nochjetzt liegendie Trümmer zweiersolcher unglücklichenWracks anjenen

We)Von derTücke desKaspi-Sees giebteseinenBegriff, daßmirmeinSohn schreibt, daßeinSchiff, welches Fabrik- utensilienvon Baku nach-derInselbringensollte,,,30volle Tage«von denNordwinden herumgeworenund fastbiszur versuchenKüste getriebenworden war,während diese kurzeReise

312 Stellen. BeiruhigemWetter siehtman amganzenöst- lichen Horizont diese schwarzen unheilbringenden Punkte emporragen, über die bei einem Sturm die Wellenhinweg- stürzenundsieso demAugedesunglücklichenSeefahrers verdecken,derinihreNähekommt.

FürAckerbau eignet sichdas angeschwemmteLand, welchesöftersvon sandigen, unfruchtbarenStellen und salzigen Teichenunterbrochen«wird,ganz gut,undzeigt jetzt-WV derPflugUUVerstanwenigenStellen gewühlt hat,eineüppigeVegetationvonniedrigen, holzigenSträu- chern,dieselten höherals2Fußsind,

An zweiStellen wirdjedochdieserPflanzenteppich durch mächtigeschwarzeStellen unterbrochen,überderen Natur man beimerstenAnblick erstaunt. Bald glaubt

man vor einemschwarzen Spiegelzustehen,derkeine Un- ebenheitzeigt,baldschreitetman wie über dasSchild einer riesigen schwarzen SchildkrötemitdenkleinenErhöhungen undum dieselbeneoneentrischlaufenden Linien;baldwieder erblicktman eineReihekleinerHügel,derenSpitzeeinen Krater bildet,indessen Schlundeineschwarze zäheMasse sichbefindet.

Allediese Plätze,N, überwelcheman zurWinterszeit ungestraftgehenkann,sind im Sommer ineinemzähen,dick- flüssigenZustandeund werden durch schwarzeNaphta oder denKirr, wieesinderTartarensprache heißt,ge- bildet, bisjetztnur einuntergeordneter HandelsartikeL baldaberdieTriebfedereinergroßen FabrikundfürRuß-

landeinneuer HandelsartikeL

Mit diesen Naphtaquellen auf jeden FallinVerbin- dungstehend,treten anverschiedenenStellen derJnseldie Gasentwicklungsplätze G Ghervor,diedasGebietder Kirrlager fastvon allenSeiten umschließenundauch im Schooße derselben häusigzusindensind. DiesesGas,

«

welchessichhierinreichlicherMengeentwickelt,isteine

·Kohlenwasserstoffverbindung,aufjeden Fallganzdieselbe, welchediegroßartigen ewigenFeuer bildet, welche so be- deutend find,daßman auf Swätoi, welchesvon jener Stelle überzwanzig Werstentfernt ist,NachtsdenFeuer- scheinamwestlichenHimmel sieht. Aufderziemlichin der Mitte derJnselgelegenen»aufderKarte bezeichneten Stelle ist diese Entwicklungam stärksten.DieHaupt- quellen sindinzweikleinenThürmchenvereinigtundgeben einlustiges Feuer, währenddieübrigenfrei ausströmen- den eineigenthümlicheszischendesGeräuschverursachen.

Nichtweit vondiesem Schauplatze vulkanischerThätigkeit liegteingroßerBrunnen Lq, dessenlaugenhaltigesWasser vonfortwährendaufsteigendenBlasen Schweselwasserstoff- gasesinsteterBewegungerhaltenwerden, undwelcher einen schwarzen, stinkenden Schlammingroßer Menge absetzt.

Auchmitdemwichtigsten LebensbedürfnißdesMen- schen,gutemTrinkwasser, hatMutter Natur diesemerk- würdigeJnsel reichlichversehen. MehrereQuellen süßen Wassers, welche dichtamwestlichenundnördlichenUferder Jnsel liegen, erquickendendürstendenMUnd mitihrem

Labetrunk q. «

·

Das Thierreich istaufSwätoivfnstnur durch Vögel vertreten,vondenen dieverschiedenartigstenEnten,Schwäne, Gänse, Trappen, Pelikane,Adler,Reiherundnochviele andere WasservögeLVon denSäugethierenfinden sich meines Wissensnur FüchseUndMäusealsBewohner derInsel.

bei· gutemWinde inwenigenStunden zurückzulegensei·

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Hteinmandeln

Nicht ,,versteinerte«Mandeln,sondernGebilde,welche bloswegenihrer GestaltUndihresVorkommens inder Masseanderer Gesteine,wie Mandeln im Backwerk,soge- nannt werden-

, AuchdasSteinreichinseinen großartigenUmrissen- in«welchenes unsFelsen vorführt, hatim innern Gefüge seiner MasseneinengegliedertenBau, wiederaus ein-

zelnenLebenswekkzeugenzusammengesehteThier-und Pflanzenleibznur daßinjenem nichtwie indiesemdie ein- Zeknmwirken.Theilezueinemeinigen Lebenszweckzusammen- Einensolchen gemeinsamen Zweck hatderzuweilen ziemlichverwickelteinnere Bau derGesteine nicht wir erinnern unshierbeidesUnterschiedeszwischenStein-Art

undGesteins-ArtausNr.23desVor.J. vielmehrist dieVerschiedenheitdiesesBaues durchdiechemischenund physikalischenEigenschaftenderMasseunddurchdieA·rt

derEntstehungderFelsartenundderbeiletzterermitwir-

kendenUrsachen bedingt. »

Wieauchsonst oft,sodientes auchhier,unsderartige Erscheinungen, welchewirnichtvorunserenAugen statt-

6

findensehen,nach solchenErscheinungenzu erklären,welche wirselbst hervorrufen,oderdiewenigstensvonunswäh- rendihres Vorganges beobachtetwerden können. Wirer- innern unsdaher jetztandasBrotbacken,beiwelchemder dichte,zäheTeigbeigelinderWärme durchKohlensäure- Entwicklung allmälig anschwillt, »steigtoderaufgeht-C undunter Zunahme dieserGasentbindungimOfenzu

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