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Deutsche Illustrirte Gewerbezeitung, 1865. Jahrg. XXX, nr 11.

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Academic year: 2022

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Heransgegebenvon

Dr. Otto Mammon

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Ueber denPhosphorsänregehaltdesBieres.

Von ProfessorDr.August Vogel.

Durcheinefrühere Arbeitistgezeigtworden,»daßdasBier,da dessen Extract stets stickstoffhaltigeSubstanzenaufgelöstenthält,kei- neswegsallenNahrungswerthesentbehre, sondernwenn schonim beschränktenGradeunter dieZahlderwirklichenNahrungsmittel gehöre-J AußereinerwechselndenMenge stickstosfhaltigerBestand- theile findet sichaberauchineinemjedenBierestetseinegrößere odergeringereMenge phosphorsaurerSalze, welchebekanntlicheine nichtunwichtigeRolleindesrthierischenErnährung spielennndso- mit zumNahrungswerthedesBieres einenBeitrag liefern. Dickson hat zuerstdurch eineReihevonAnalhsenindemAschengehalteeng- lischerBiere(PorternndAle) nichtunbedeutendeMengen vonPhos- phorsäurenachgewiese11·3-«i«)Esist späteraufdieeigenthümlicheThat- sacheaufmerksamgemachtworden,daßderVerkaufspreis dieserBiere ineinemauffallendenVerhältnißzuderMengevonPhosphorsäure stehe,welchein derenAsche enthalten ists-Est)Soenthält1Galloue (3,78Litres)zu1fl.46kr. in100Thlu· Asche25,65 Phosphorsäure,

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» 1» 4«» « » 15,33 »

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Eswärewohlmöglich,daßder untdemwachsendenPhosphor- säuregehaltesichsteigerndePreis nicht zufälligsei, sondernmitder Qualitätderzum Sude dieserBiereverwandten Gerstensortenzu- sammenhänge.

MeinezahlreichenUntersuchungenüber denPhosphorsäuregehalt

desBieres habenkeinesobedeutendenSchwankungen,wiesich nach denmitgetheiltenAnalyseuresultateninenglischenVierenherausge- stellt,ergeben.VielmehrzeigtedieAschealler bishervonmirunter- suchtenBiere,wobeivorläufigindeßUUVMünchenerWinter-biete undeinigeSorten MünchenerDoppelbierezurUntersuchungkom-

men konnten,einenziemlichconstanten Gehaltan Phosphorsänre nndzwardurchschnittlichzwischen28und30Proc. Desgleichen iergab sichderAschengehaltdesbei120»C.getrocknetenBierextractes allervonmirgeprüftenBiere sehr übereinstimmendzu3bis3,5

-:-) Chem. techn.BeiträgeS.137.

Knappis TechnologieBd.11. 356. · NeuesRepertor.derPharn1.Bd.V.S.400.,

DreißigsterJahrgang. Zubeziehen durchalleBuchhandlungenUndPostämter. WöchentlicheinBogen.

Proc. Eshängt somitdie in einemLiterBierenthaltene Menge Phosphorsäure,wenigstens nachdenResultatenmeinerbisherigen Beobachtungen,sehr nahemitderverhältnißmäßigenMengedes Extraetgehaltes zusammen·

Jch gebeimFolgendendieZahlenresnltate einigerimVerlanfe diesesWinters vonmirausgeführtenBier-nntersucl«)uugen:

I.Winterbier (Spathenbräu)6,3Proc. Extract;

100Thle. Extract enthalten3,2Thle.Asche, 100 » Asche » 28,3 »·Phosphorsäure, 1LiterBierenthält0,571 GrammPhosphorsäure.

II.Winterbier (Pschorrbräu)5,9Proc.Extract.

100Thle.—Extractenthalten3,5Thle. Asche, 100 » Asche » 29,8 » Phosphorsäure, 1Liter Bierenthält0,673Gr1n.Phosphorsäure.

III. Doppelbrän(Bock)8,6Proc. Extract.

100Thle. Extract enthalten3,5Thle. Asche, 100 » Asche » 30Proc. Phosphorsäme, 1Liter Bierenthält0,903Grm.Phosphorsäurez Diese ZahlenstehendenvonKellershinsPfälzerVierengefun- denensehr nahe, danach dessenVersuchenindenSonlmerbiercn etwas mehr PhosphorsänrealsindenWinterbierenenthaltenwar, sindaberetwasniedrigeralsdievon W.APIARIUS-IV1nitgetheilten, welcherinErlanger Lagerbieren 0,937Grin. Phosphorsänreper

Litergesundenhat. »»

Esist hierderOrt, EinigesüberdieliiethodederPhosphor- säurebestimmungim Bierezuerwähnen.DiesichersteuResultate gewährtallerdingsdievonKellerschonangewendete directeFällung

derPhosphorsänre,indemman ungefährT)()0E. C.desauf-Phos- phorsäurezuuntersuchendenBieresmit etwasKali-oderNatron- lange versetzt,zur Trockneabrauchtnndeinäschert.Diesalpeter- saure LösungderAschewird mit Ammoniakgefällt,derNiederschlag inEssigsäuregelöstundmitessigsauremBleioxyd gefällt. Nachder ZersetzungdesBleiniederschlagesdurchSchwefelammoniumbestimmt man diePhosphoksäureindemFiltratealsphvsphorsaureMagnesia.

DieUmständlichkeitdieser Methode ließeswünschenswertherschei- nen, aufeerm etwaseinfacherenWegezubefriedigendenResultaten überdenPhosphorsäuregehaltverschiedenerBiersortenzugelaugeu.

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DadieAschederMünchenerBierenur Spurenvonschwefelsauren Salzen enthält, nach meinenVersuchenkaum 0,2 bis 0,3Proc.,

·— sokanndiefür Phosphorit-undkünstliche-Düngersortenge- bräuchlicheTitrirmethodemitessigsauremBleioxyd auch fürdie Bierasche benütztwerden. DieNormalbleilösungbestehtbekanntlich auseinerwässerigenAuflösungvon 36,6Grm. essigsaurenBlei- oxydeszumLiter;von derselbenentsprechenbeiAnwendungvon 1Grm. derAschedieverbrauchtenCubikcentimeterdenProcenten phosphorsanrensKalkesDieVorbereitungderLösunggeschiehtwie beiderdirectenFällung durch Behandelneines Grm.Bieraschemit Salpetersänre,FällenmitAmmoniakunterZusatzvonetwasChlor- calcium,umdiephosphorsaurenAlkalieninphosphorsaurenKalk überzuführenundWiederlöseudesNiederschlagesdurch Essigsäure.

Diese Flüssigkeitwirdnun mitderNormalbleilösungversetzt,bis daßeinherausgenommenerTropfenderüberdemNiederschlag stehendenklar gewordenen FlüssigkeitJodkaliumlösunggelb fällt.

Manerspart auf solcheWeisediezeitraubendeOperationderZer- setzungdesBleiniederschlagesdurchSchwefelammonium,dieFällung mitschwefelsaurerMagnesiaundGlühendesNiederschlages. Nach vergleichendenVersuchenhaben sichdieResultate nach dieserMe- thodeumeinGeringes höheralsbei der directenFällung ergeben,

—- einUnterschied,deraberin der engenGrenzevon1bis1,5Proc.

lag. Berücksichtigtman dieZeitersparuißdesTitrirverfahrens gegenüberderdirectenPhosphorsäurebestimmung,so dürfteersteres beidieserArtderUntersuchungen,umsomehrdaderenAusführung ingroßerMenge wünschenswertherscheint,wohleine Stelle finden.

DasAbrauchenundEinäscherndes zudieserUntersuchungnoth- wendigenBierquantumsbleibthierbeiimmernocheinezeitraubende undmühsameOperation. Kellered hat daher schonversucht,diein einergewogeneu MengeBieres enthaltene Phosphorsäuredurch Titriren mitEisenchloridzubestimmenundhiermit wenigstensan-

näherndeResultate erzielt..Jchhabedie inneuerer Zeit vielfach gebrauchtevortrefflicheTitrirmethodemitessigsauremUranoxyd nach PincusdirectaufdieBestimmungderPhosphorsäureim Bierean-

gewendet.DieUranprobelösungwar inderArt zusammengesetzt, daß100C.E. derselbengenau0,720 Grm. Phosphorsäureent- sprachen.Esentstehtdurch dieseessigsaureUranoxhdlösungim Biere einsehr voluminöserNiederschlagvonschmutziggelberFarbe, welcher sichabernicht«sehr schnellabsetzt, weshalbes,sowieauchzur Ver- -meidungdesetwas unbequemeu Schaumes, besserist,eine gewogene Mengedesvorher durch SchüttelnentkohlensäuertenBieres erst auf dieHälftedes Volumeus abzurauchenund dannwiederungefährauf dasursprünglicheVolumen mitWasserzu verdünnen. Jndemso vorbereiteten Bieresenkt sichnamentlichbeimehrmalswiederholtem AufkochenderNiederschlagsehr schnell, wodurchesleicht möglich wird,dieBeendigungdesVersuches durchdie brauneFällungeines herausgenommenen Tropfens mittelst Blutlaugensalzes deutlichzu erkennen. DadasBierselbstbraungefärbtist, sowirdesnoth- wendigso langemitdemZusätzedesessigsaurenUranoxydesfortzu- fahren,bis ein braunerNiederschlagdurch Blutlaugensalz erfolgt.

VoneinerBiersorte, welchenach vorhergehenderdirecter Be- stimmung0,584Grm.Phosphorsäurepro Literenthielt, erforderten 100E. C. 8,4 E. C.derUranlösung,was0,604Grm.Phosphor- säurepro Literentspricht; ineinemzweitenBeispiele hatteein Bier Von0,536Grm.Phosphorsäurepro Liter0,-576Grm.»,ineinem drittenBeispieleein Biervon0,654 Grm.Phosphorsäurepro Liter durchdasTitrirverfahren0,666Grm.ergeben.Man erkenntaus denhier mitgetheilten Versuchszahlen,inwiesern diesesdirecte Ti- trirversahte11-WelchesdieAusführungeinernachanderen Methoden sehr UmständlichenPhosphorsäurebestimmunginkürzesterZeitge- stattet,beiweiterenAusbildungeineAussicht auf erfolgreicheAu- weudungindiesemspecielleuFalle darbietet

Wollteman dieser Methodewegendesbei derenhäufigwieder- holterAusfiihrungnichtUnbedeutendenUrauverbrauchesdenVorwurf derKostspieligkeitmachen,sodarfdagegenbemerktwerden,daßnach einemvonMohreeisangegebenenVerfahrendasUranoxydausden gesammeltenNiederschlägendieserBestimmungensehr einfachwieder gewonnen werden kann. AusdenmitNatronweinsteinkohlegeglich- tenRückständenläßt sichdiePhosphorsäureVollständigMitWaffer ausziehenundman erhält durchBehandelndeskohligeuRückstandes

e-a.a.O.

Dis-e)Mohktzs LehrbuchderTitrirmethodeuS.391i i

mitSalpetersänresalpetersaures Uranoxhd, welcheszurDarstellung desessigsaurenUranoxydesverwendetwerden kann.

Daßdie im Biere nachgewiesenePhosphorsäuremengeinder Ernährung nicht ohne Bedeutung sein dürfte, ergiebt sichausdem VergleichederselbenmitdemPhosphorsäuregehaltedesFleisches.

AlsvorläufigeMittheilungmeinernochimGange sichbefindenden ArbeitüberdenPhosphorsäuregehaltverschiedenerFleischsorten, eineArbeit,derenResultatedenGegenstandeinerspäterenNotiz bildenwerden,—- willichnur erwähnen,daß nachmeinenUnter- suchungen frisches Ochsenfleischdurchschnittlich0,41Proc.Phos- phorsäureenthält,1Zollpfund daher2,05Grm. Phosphorsäure.

Setzenwirnun dendurchschnittlichenGehalteinesLiterBier zu 0,6 Grin. Phosphorsäure,sowürdedurchdieConsumtionvon 3,5 Liter BierdemOrganismusebensovielPhosphorsäurezuge- führt,alsdurch1Pfund Fleisch,oder8bis10Loth Fleischliefern sovieliJåhosphorsäureals1Liter Bier. BeimDoppelbier, dessen Gehalt usPhosphorsäurepro Liter0,9 Grin. nachmeinenVer- suchendurchschnittlichbeträgt,stellt sichdasVerhältnißzumFleische selbstverständlichnoch günstigerheraus.VondiesemDoppelbierer- setzen2,3 Liter einPfund Fleischundumgekehrt14LothdesFlei- sches1LiterdiesesDoppelbieresanPhosphorsäuregehalt.

Berichte’«überdenFortgangderStahlerzeugungdurch den,,Bessemerproceß«.

BergassessorWedding giebtinderpreuß.Zeitschriftfür Berg- uudHüttenweseneinausführlichesReferat,auswelchemdasNach- folgendeeinkurzer Auszug ist.

I.AlsMaterialien fürdasBessemern sindbesondersRoheisen undGebläseluftzuberücksichtigen.

a)Roheisen. Nachdenin einerTabellezusammengestellten Erfahrungsresultaten, welcheman aufWerkeninSchwedenund- EuglaudmitverschiedenenRoheisensorten erhalten, erfordertder- BessemerproceßzurErlangungguterProducteeinmöglichstschwefel- undphosphorfreiesmauganhaltigesgraues gaaresRoheisen. Spie- geleisenundandere weiße,selbstganz reineRoheisensortenhabensich bislang nicht bewährt.Eserklärtsich dies,wenn man diechemi- schenVorgängebeimBessemern näher betrachtet, welchebeimschwe- dischenundenglischenVerfahrenetwasabweichen. Ersteres istda- durchcharakterisirt,daßman eingutartiges,inseinen Eigenschaften wenig veränderlichesRoheisendirectausdemEisenhochofenin einen seststehendenFrischofengelangenunddurchseitlicheDüsensolange Gebläseluftzutreten läßt,bissichgerade Stahlgebildethat;beim englischenVerfahren dagegenwird einunreineresRoheisenzuvor in einemFlammofenumgeschmo·lzeu,dannmeinen beweglichen,birnen- förmigenApparatbeiLuftzuführungvon unten geleitetund der Oxhdatiousproceßsolangefortgesetzt,bissichFrifcheisenerzeugt hat, welchesman durcheinenZusatzvonflüssigemSpiegeleisendannerst

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Fahl-eieinerumwandelt.VergleichungdieserbeidenFrischmethodenergiebtsich, daßdas schwedischeVerfahrennur bei einem reinengutartigen Roh- eisen,beiwelchemman dasBrennmaterialzumUmschmelzeuspart, eintadelloses Product giebt, dessen Eigenschaftenbeidemschwiexig zu erkennendeuReactionsende indeß wechselnkönnen,weshalbeer sorgfältigeSortiruug nachdemAnsehenundnamentlich nachdem Kohleustosfgehalteerforderlichist, desselIBestimmungdurchdasEg- gertz7scheVerfahren erleichtertworden. Die englischeMethode kommtzweckmäßigzurAnwendungbei unreineren oder'nUgle1ch1nä- ßigenEisensorten,welcheentsprechendsortirt,beimUmschmelzeniln Flammofen mehroderwenigergefeint(gereinigt)wefdenkönnen;

beiderlängerdauerndenUmwandlungdesRoheise·nsIUStabeisen lassensichUnreinigkeitenvollständigerabscheiden,»dkeErkennungdes Zeitpunktes,wosichFrischeisengebildethat, ist llchererundman kanndurchHinzufügungeinerbestimmtenMengeSpiegeleisenmlt bekanntemKohleustoffgehalteinenStahlVVUMehr gleichbleibender Qualität erzeugen. Der englischeFrischappflmtkommt Wegendes theurerenMaterials (Guß-undSchmledeelse11),sowiewegendes- erforderlichenBewegungsmechanismus,MepkererKrahiivorrichtlmgen-

derFlammöfenhöherzustehen,alsVerichWedische.Eskostenzwei

.Frischapparatenebst Zubehörvon derenglischenEinrichtungetwa 36,730 undvonderschwedischen2(·),600Thlr.;dieBessemeranlage aufdenAtlaswerken beiShefsield Ist auf 42,000 Thlr. gekommen.

I WährendderschwedischeApparatimWesentlichennochdiefrüher

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-(im Jahrg.1861)angegebeneEinrichtunghat, so istderenglische neuerdingszu Seurin-de-l’Jsle gegendenShefsielderhinsichtlichder WindabsperrungundderBewegungderBirnestattdurchMenschen- hand durch maschinelleVorrichtung verbessert,wodurchman eine größereSicherheitin denManipulationenund-derleichtenStellung derBirneerreicht hat. Dieser verbesserteApparat ist·durch sehrgute ZeichnungeninArmengaud’sPublic·industr.,t.14, livr.7,8 erläutert,welchenebendenShessieldervonHrn. Wedding mitge- theiltwerden,sowiesicheinekurzeBeschreibungdieserVerbesserun- genauchindiesemBlatte S.« 616—617 findet.

Der Frischproeeßselbst zerfälltbeimenglischenVerfahrenin drei,beimschwedischeninzweiPerioden, welche sich durchdiewech- selnden ErscheinungeninFlamme,RauchundFunkenzu erkennen geben.Jnderersten Periode (Fein-oderschlackenbildendePeriode) von4bis6Min. Dauer oxydirensich hauptsächlichEisenundSi- lieium, wodurch nachderBerechnungGrnner’s so hoheTempera- turenentstehen,daßselbstStabeisen(Schmelzpunkt1800—20000 E) slüssigbleibenkann:derGraphit gehtwie beimFeineninHerd-und FlammöfeninchemischgebundenenKohlenstoffüber,ohne wesentlich oxhdirtzuwerden;dasManganwirdtheils durchdieGebläseluft, theils durchdasgebildeteoxydirteEisen oxydirtunddasMangan- oxydulbeschleunigtalsstarke BasedieEntfernungdesSiliciums.

Jn derzweiten Periode (Koch-, Stahlbildungs·-Eruptionsperiode) findet hauptsächlichdieOxydationdesKohlenstoffesstatt,wobeidurch KohlenoxhdgasbildungWärmeabsorbirtnndvondemGasmitfort- genommen wird, sodaßeinErstarrenderMetallmasseeintreten würde,wenn sichinderersten Periode durchVerbrennen desEisens nichteinWörmeüberschußerzeugt hätte.Hierauserklärtsich,wes- halbeinghaues mauganhaltigesRoheisensichbesser fürdenProceß eignet,alseinweißes.BeiersteremwirkenderMangangehalt, so- wiedieUmwandlungdesGraphitsinchemischengebundenen Koh- lenstosf, welcheerst stattfinden muß,bevorderselbeoxydirtwerden kann, aufeineVerlängerungderersten Periodehin, so daß sicheine hinreichendeMenge Eisen oxydirenundsoviel Wärme erzeugen kann, daßdieselbefürdiezweitePeriode noch ausreicht. Wendet man weißesRoheisen, welchesnur chemischgebundenenKohlenstosf enthält,an, so trittsofort nebenderEisenverbrennungeineOxhda- tiondesKohlenstoffsundsomiteinevonWärmeabsorptionbegleitete EntwickelungvonKohlenoxhdgasein,dieerzeugte Hitzegenügtnicht zumFlüssigerhaltenderMasseundesentstehteinhalbflüssigerun- reinerStahl.WährendeingeringerSiliciumgehalt(1 bis2Proe.) durchOxhdationzuKieselsäurezurWärmeentwickelungnndzur gleichmäßigenBeförderungderSchlackenhildungbeiträgt, so erfolgt bei einemgrößerenGehaltdaraneinsilieiumhaltiger,brüchigerStahl.

SchweselundPhosphor sindunterallenUmständenschädlich,dasie einestheilsbeidemschnellenVerlaufedesProcesses nichthinreichend abgeschiedenund,wenn auch verschlackt,vondemEisenredueirtnnd wiederaufgenommenwerden,da man dieSchlackenicht absticht.

BeimschwedischenProceßwirddieser nach Ablaufder6bis8 Minuten dauernden zweitenPeriode,wenn dieKennzeichenderStahl- bildungeingetreten, unterbrochennndderStahl abgestochen;beim englischenProeeßfolgtnoch diedritte Periode (Gaarsrischperiode), Währendwelcher bei5bis6Minuten Dauer derStahlinFrisch- eisen übergeführtunddieses durchHinzufügenVonreinemSpiegel- eisenwieder inStahl umgewandeltwird, worausman denselbenin eineGießpfanneausgießtMankannsomitimVerlaufvon15bis 20Minuten Einsätzevon 20bis60Centnerundmehr Roheisen verarbeiten. ErfahrungsmäßigdürfenEinsätzeunter 17Centner nicht gegebenwerden, damitsichinderersten PeriodedieZUmDUrckk führendesProcesseserforderlicheHitze-erzeugenkann;dieMaxi- malgrenzeistindieserBeziehungnoch nicht überschrittennndhaben darausdieSchwierigkeitenbeimBewegen größerer Apparateund beiLeitungdes ProeefseshauptsächlichEinfluß Zu Assailhin Frankreichmachtman Chargenvon100bis 120Ceutner.

AufGrund solchertheoretischenErörterungenweist Hr.Wed- ding nunweiternach, daßRheinland-Westphaleneine Füllevon Eisensteinenenthält,welcheeinfürdenBessemerproeeßvollständig geeignetesundhinreichendbilliges Roheisenliefernkönnen.

b) Gebläse DagroßeWindmengen (an100Pfund Einsatz- roheisen390bis500Kubikfuß)undhohePressUngen(15bis20Pfd.- proQuadratz0ll)für dasBessemernerforderlichsind, so lassen sich diefüreinenlangsamen Gang eingerichtetengewöhnlichenKlappen- gebläsenicht anwenden; Schiebergebläse,z. B.inCreuzotversucht, haben sichdurch starkesLärmenundheftigeErderschütterungenbeim

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WechselderZu-undAustrittsöffnungenmißbeliebiggemacht.Das zweckmäßigsteundbereitsmehrfachangewandteGebläseistein lie- gendesDampfgebläsemitKautschukklappenvonLeiserundStich- lerin Wien.

II. DasProduetvonBessemern,derStahl, ist,wie dieErfah- rung gelehrt hat,für vieletechnischeZweckeanwendbar,daerbei BenutzungeinespassendenMaterials gleichförmigundje nach seinem Härtegrademehroderweniger schweisbarist.VonSchweden,Eng- landundFrankreichaus gehtderBessemerstahlbereitsingroßen MassenindenHandel,nndauch für Deutschland eröffnensichdie- selben AussichtenderBessemerstahl-J-ndnstrie.Esläßt sichmit Wahrscheinlichkeitannehmen,daßinPreußenzurZeitan450,000 EentnerStähl verbrauchtwerden,welchederBessemerstahlwirder- setzenkönnen.20Hüttenmitje2ApparateuwerdendiesesQuan- tumliefernkönnen,wenn jede täglichfünf Ehargenzu15Centner reinenStahl macht. ,

(Schluß folgt.)

Eine praktische Verbesserungder Steuercompasse.

Wennauchimmernochnicht allgemeinanerkannt,istesdochkeinem Zweifel unterworfen, daßdieLoeal-Attraetion derMagnetnadelan BordvonSchiffen, namentlichnachderinneuerer Zeit so vielfach eingeführtenVerwendungvonEisenzumSchiffbau,einwesentlicher FactorfürdiesichereundschnelleFührungderSchifse ist. Hunderte

von Schiffen sindnachweislichversegelt,weilaufdieseAblenkung keinWerth gelegt ist,nndeswerden nochebensovieleHunderte diesUnglücktheilen,wenn dieEapitäne diesemPunkte nichtgenaue Sorgfaltwidmen. Esistnicht unsere Absicht, hierdie Artnnd Weisezuentwickeln, woherdie Local-Attraction kommt undwiesie bestimmtwird;diesfindetman injedemNavigationslehrbuch, son- dernwirbeabsichtigennureinMittel andieHandzugebeu, welches denSeelenten dieBestimmung derselbenbedeutend erleichtert.Es ist bekannt, daß sichdieLoeal-Attraction-in SeeausderDifferenz zwischenderdurchAzimuthoderAmplitndo berechnetenVariation nndderaufdenKartenverzeichnetenfür diePraxisgenaugenuger-

giebt.WennmithineinSchiffkeineZeitoderGelegenheit-hat,die

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Attraction durch Schwaien imHafenoderansderRhedezubestim- men,so sollteeswenigstensunter keinenUmständenversäumen,in Seeso oftwiemöglichaufdenverschiedenenCursendieVariation zu berechnenunddiese anzuwenden.Findetman dann z. B.bis WNW Eurs dieberechneteVariation constant 30·größeroderklei- ner,alsdieandenbetreffendenOrten ansderKarteangegebene,so wirdman mitSicherheitannehmen können,daßdie Loeal-Attraetion aufdiesemCurseebensovielbeträgtundsie fortanbeiderBesteck- rechnunginAnschlagbringenkönnen. Nun wissenwiraber,daß derAzimnth-CompaßanBordvon Stausfahrteischiffenoftkeinen be- stimmten,denmagnetischen EinflüssennichtausgesetztenPlatzhat, sondernbeidemGebrauchbaldhier-bald dorthin gesetztwerden muß.Abgesehendavon, daß dieVergleichungzwischenAziniuth-und SteuercompaßnnddieUebertragnngderfürjenengefundeneAt- traetion aufdiesen zeitraubendistundleichtzuverkehrterBenennung derAttraction Anlaß geben kann,wirddieseaußerdemoft dadurch fehlerhaft, daßman dieSteuerstrichehene Aziniiitl)—Eon1passes nichtgenauin die Kielliuie oderparalleluntderselbenstellt.Um diesVerfahrenbedeutendznvereinfacheunnddieerwähntenFehler zuvermeiden, soll unser Vorschlagdienen-Prrvoneinempraktischen Manne ausgehend, nach unsererAnsichtdievollste Berücksichtigung derSeeleute verdient. ManbefestigegenauüberdemCentrum der Steuercompaßroseeine Nadel —«ambestenkegelsörmig—- vonetwa 3ZollLänge,amGlasdeckel,aberNichtanderRose selbst.Wenn dannderCompaßsosteht, das;die Sonnedaraufscheinenkann,so wirddiese natürlichdenSchattender NadelinderselbenWeise auf dieRosewerfen, wie bei demZeigereinerSonnennhr auf diese.

Willman danneinAzimuthberechnen,so hatman nurdieHöhezu nehmenunddenGradaufdemSteuercompassezunotiren,den der

Nadelschattenanzeigt.DerentgegengesetzteStrichoder Grad ist dann dasmagnetischeAzimuthderSonne, d.h.wirdz. B.durch denSchattenS.450angezeigt,soistN. 450W.dasAzimuth BeiderBerechnungfindetman dannsofortdie Variation respective Local-Attraetiondes Steuercompasses fiirdenangelegenenCurs.

Willman sichdieBerechnungganzsparen, so beobachteman den SchattenimAugenblicke,wodie SonnedenMeridian passirt.Da die SonneindiesemMomente imwahrenSüdsteht, so mußihr

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