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Deutsche Illustrirte Gewerbezeitung, 1865. Jahrg. XXX, nr 17.

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Academic year: 2022

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Nr. 17.

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Herausgegebenvon

Dr. Otto Kammer-.

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DreißigsterJahrgang. Zu beziehen durchalleBuchhandluiigenundPostämter. WöchentlicheinBogen.

Die Seide undderSeidenbau.

EsentstandeinstganzimAnfangsderDinge indenöstlichen Regionen HochasienseinNachtschmetterliiigvonwenig angenehmem AeußernundohneeinAnzeichenfeiner glänzendenZukunft. Er erzeugteeinehaarige Raupe,3Zoll langundvoneinersolchenGe- fräßigkeit,daß siebisaufdasletzteBlatt dieBäumeentkleidete, aufwelchen sie ihreExistenzgegründethatte,Während tausend Jahrelebte dasJnsectinseinemHeimathlande ignorirtvon der Welt, sichvermehrendundsterbend, ohne daßdieGeschichtfchreiber sichumeinAnrechtauf einen Raum imBuchebekümmerten.Sein SchicksalwurdeplötzlichgeändertdurcheinenunvorhergesehenenZu- fall, ähnlichdem,welcherdieeinfacheRunkelrübeunserer Zonezum Nivalen desZuckerrohrsundeinenKorbvollKohlen,inDampf aufgelöst,zumSiegerüberdenbestenenglischenRennererhobenhat.

Derdritte Nachfolger Fohi’s,desGründersdes chinesischen Reiches, hieß TschinongDies war einFürst wohlwollendund

.

menschenfreundlichundman hätteihn,was seine Gefühleanbetrifft, alseinenJünger Fenelon’sundmitHinsichtauf seine Pläneals einenzweitenTiirgot bezeichnet,wäreernichtinderZeitumein halb Jahrtausend diesen gelehrtenHerrenvoraus gewesen.Unter Anderemfander,daßseine Unterthanen sehr schlechtbekleidetseien, undinderThatwaren esGewebevonBaumbastfasern,welcheim Sommer unddieFellederaufgespeistenSchafe, welcheim Winter die Toilettebildeten. Tschinongentschlvßsieh,dieseTrachtausder Barbarenzeitzuändernnndunter seinerHerrschaftdieSchönheit, ZweckmäßigkeitunddenReichthuniderKleiderhervorzurufen.Zu diesem Zweck suchteereinenSchmetterlingauf.JedeEntdeckung enthält zwei verschiedeneThatsacheu,dieeer lskVulgärunddient absolutzunichts,die andereisteineneue Ansicht-entschleiert durch einenMann vonGenieundderen Werth bestehtin einergroßen Nützlichkeit.Sowußte Jedermann schonvor84Jahren, daßdie Blitze vorzugsweise aiif spitzeThürmeundhoheBäumeiiicderfahren;

FranklinkamdadurchaufdieTheoriedesBlitzesunddieErfindung

derBlitzableiter.Man hatte bemerkt, daßdie Meereswellenrothe Sanienkörner andieKüstenEuropas warfen.

Naturspiele. ChristophColumbus abererblickte inihnendenBe- weiseinerunbekanntenWelt,die eine andereFloraalsunsere He- misphärehabe,ersegelte40Tage westwärtsundentdeckte Amerika.

Kaiser Tschinongwarein großerGeistnnddurchdriiigenderVer-j

X.

DieGelehrtendes Viel-zehntenJahrhunderts hielten sie für ProductedesOceans oders

standwie Eolumbus undFranklin; stattwiedieserdie Electricität derGewölbe zuregieren,undwiejener,dieKugelformdesGlobus herzustellen, nahmersicheinbescheideneresZiel. DiesesInsect, sagteersich,indemervon derBombyx-Raupe sprach, spinnt für sichsehr schöneSeide,man muß sieveranlassen, sie fürunszuspin-

nen. Siebedientsichderselben, ihre häßlicheLarve einzuhüllen, nöthigenwirsie,unsdie Seidezu Gewebenfiir unsereBevölkerung zurFoliederSchönheitunsererFrauen zuüberlassen.

Manmuß hier bemerken,daß, obwohldieser geistreicheKaiserin einerZeit lebte,verhältiiißniäßignahedemAnfangederWelt, so war esdochschonwieheute, nichtswarneu. Seine Erfindung, so originellwiesiescheint,war dochnur, waslängstschonmit den-Bie- nen gemachtwurde,die arbeiteiid ihrer JugendimWachsObdach undimHonigNahrungzugeben,von denChinefen seitundenk- licheiiZeitendasObdachzuKerzengedrehtunddieNahrungver- nascht sahen.

Jnalleiiindustriellen Unternehmen isteinschwacherPunkt,an demoftdiebestdurchdachtenscheitern,nämlichdieAusführungTschi- nongnahmzudiesemZweckesehr weisezudenkleinenFingern fei-

nerFrauZuflucht,diemitweiblicherGeschicklichkeitdasEndedes Fadens entdeckte,auswelchemderEocongebildetwar,ihn zartlos- löst ohnezuzerreißen,ihn abhaspelteundseine ganzeLängeaufdie köstlicheSpulewickelte. DieserFadenwar soschön,daß dagegen diefeinsten HaarewieTane erschienen.DieKaiserindoublirte, triplirte, drehte ihnundvermehrtedadurch seineWiderstandskraft.

DasSchwierigstewar erreicht. Manhatte gesponneneSeide,es warnur die Webereinoch Uöthig-Stoffezuhaben,dasletzteZiel derkaiserlichenWünsche.Hierzuwarnur nöthig,die Fadensichzu nähern, sichaneinander zubefestigenundzucroifirenzBeispiele fehlen nichtinderNatur. DergroßeStammderArachnidenmachte nichtnur Fäden,sondernwebtauchkünstlicheverschiedeneNetzeund Stoffedaraus. UebeediesistinderIndustrienur dieersteEnt- deckungschwerunddieVerbesserungfolgt ihr beinahevon selbst.

SoerlebteTschiUDUgNochdenErfolg feinerUnternehmungunddie Millionäre sagen-essei seit feiner Regierung, daßdieEhinesen, großUND»kIeiU,arm undreich,in Seidegekleidetsind, sichnur durch die Qualität derSeidenftoffeunterscheidend,wie wirinEuropa

durch diederWollengewebe.

BenierkenswerthistindenAnnalen Ehina’s,daßdie Frau des Moiiarchen nicht allein,wiePrinzessinnenvonheute,zurFabrikation vonThronfolgerndiente, sondernaucheine ArtGewerbeministerium

17

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130 hatte,indemsiederProductionundVerarbeitungvonSeidepräst- dirteundzudenFortschritten dieser Industriedasmeiste beitrug.

SchonvordemJahre2000 zähltdieGeschichteeinhalb Dutzend chinesischeKaiserinnen auf, welcheindiesenIndustrienneueErfin- dungen gemacht.

Sowurdeeinkriechender,verächtlicherWurm,einehäßlicheund gefräßigeRaupe,einNachtschmetterlingHaus-undNutzthier.So gering istdieStufe, welchedieserWurminderRangordnungder Geschöpfeeinnimmt, daßernur zwei Jnstinctekennt:fressenmit unglaublicherGier’undspinnen,umsicheinSeidenbettzubereiten, inwelchemseine geheimnißvolleKörperverwandlungvorgeht. Doch waresdiesesunbedeutendeJ-nsect,auswelchemTschinongdreigroße Vortheile für seineVölkerschuf—- eineFamilienarbeitundhäus- licheIndustrie, einenStoffvon UngemeinerNützlichkeitund Schönheit,und—- einenHandelsartikel, fürwelchen heute,50Jahr- hunderte nach seiner Entdeckung, noch alljährlichausWesteuropa viele Millionen nachChina gehen.

Nach dieseninteressantenMittheilnngenüber dieAnfängeder Seidencultur,die wirderstatistique del’indusrie deIafrance entnommen,gehenwirinderGeschichtserzählungweiter.

SchonumdasJahr2600 vorChristofindenwirindenAnna- len deschinesischenReichesdieSpurendesSeidenbaues,dersichda- malswie in allenspäterenZeitendesSchutzesdesMonarchen,wie derTheilnahmederedelsten Frauenerfreute. Langewar dieses ReichindemalleinigenBesitzderseidenenGewänder,dennwersich unterfangen hätte,die EierderRaupenoderCoconsmit lebenden Chrhsolidenüber dieGrenzendeshimmlischenReiches zuschaffen, wäre mitdemTodebestraftworden. Darum darfesuns nicht Wunder nehmen,wenn esmitderVerbreitungdesSeidenbaues von Chinaaus außerordentlichlangsamgegangen. Für dieAnste-

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delungdesMaulbeerbaumes im Norden undSüden desHimalaya, indenGegendensüdlichvomcaspischenundschwarzenMeeresowie aufdenGestadenundJnselndesägäischenMeereshattediegütige Natur selbst Sorgegetragen. Doch auchinPersienzuSuza, Ekbatana, Mossul,sowieindenamMittelmeere gelegenenStädten Thrus,Sidon undGaza findetman schonfrühedieVerarbeitung derrohenSeide.

Kaiser Justinian erhielterstum die MittedessechstenJahr- hundertsSeidenwurm-Eier ausGegenden,dienochjenseitsdes Ganges lagen,underklärtedenneuen Industriezweigzu einem kai- serlichen Monopol. Demohnerachtet fander allmählichinden griechischenProvinzenbis zurHalbinselMoreaundaufdenumlie- gendenEilandenEingang;amEndedesdreizehntenJahrhunderts waren Seidenbau undSeidenweberei einträglicheErwerbszweigefür die StädteAthen, KorinthundTheben, nndzwar bisaufden heutigenTag. ImIahre1852 wurdeauf Befehldesgriechischen MinistersdesInnern eineStatistikdervorzüglichstenErzeugnisse Griechenlands angefertigt. Nach dieser Statistik betrugdie mittlere Quantität Rohseide,welche jährlichnachdemAuslande ging, 50,000Ockas; fernerwurdederinländischeVerbrauch berechnetzu 20,000 Ockas,so daß aufdieGesammterzeugung70,000 Ockas kamen. Indenersten zwanzigJahren nach seiner Befreiung führte

GrcåechzenlanddienachfolgendenQuantitäten Rohseidenach Frank-

rei ein:

SeideinCocons Flockseide

1831 . . . - . . 270 Kilogramm.

1832 . . . —- . . . 45 »

1833 . , » -—— . . . 98 «

1834 . . . —- .

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1835 . . . 3 .1442 »

1836 . . . 29 .1193 »

1837 . . .

. . .1559 »

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1839 . - - . . . 73 »

1840 . . s

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1841 . . . i - 269 »

1842 . . . - . 238 »

184-3 . . . - .2890 »

1844 . . · 85 .1685 »

1845 . . . »3186 »

1846 . . . .2292 »

1847 . . .

.2411 »

1848 . . . .3540 »

1849 . . .

13,083 »

Seidein Cocons Flockseide

1850 .13,037 15,020 Kilogramm

1851 .17,234 .7116 »

1852 .31,556 16,868 »

1853 206,616 10,798 »

»SeitderVervollkommnungderSpinnerei,diehauptsächlichim SüdenderHalbinselMorea Eingang gefunden, istderPreisder Seiden undgleichzeitigderCocons bedeutendgestiegen.Schonvor einemJahrzehend zahlteman inSpartaundCalamata denLitre mit 5bis6Drachmen.Die Ocka trockene Coconswurde anOrt und Stellemit15bis18Drachmenbezahlt.Vonden 120,000Ockas trocknerCocons, welche1853bereits indenThälernvonMessenien undLakonienerzeugtworden,war 73 fürdieAusfuhr bestimmt;

jedochistderArchipelderjenigeTheil Griechenlands,ausdemam

meistenausgeführtwird. Jede Ocka trockenerCoconskostetbeider AusfnhrausGriechenland60Centimenz außer dieser Zollabgabe erhebtder taatnochdenZehnteninNatur-d.h-denzehntenTheil derCocons;welcheeranPrivaten verkauft.

Fortsetzung folgt-)

UeberdieAnfertigungvon Fleischzwieback.

EingroßerSchrittweiterinderConservirnngderFleischbrühe ist durchdieErfindungdesFleischzwiebacks (meat-biscuit) von Gail Bordes inGalveston Texas)gemachtworden. Das vonden KnochenabgelösteFleischwird,umeinemöglichstvollkommeneAus- langung durch Wasserzuerzielen, gehacktnndbisallelöslichen Theileausgezogensind, gekocht. NachEntfernungderrückständigen FleischfasernnnddesFetteswirddieBrühebis zumShrupeinge- dampft. Dieser ShrupwirdmitfeinemWeizenmehlzu einemdicken Teige angerührt,inFormengebrachtundschließlichgebacken.Es resultirt soeinehellgelbgefärbteMasse,auswelcherman durchHin- zufügenvonSalzundPfefferbeimKochenmitWassereine ausge- zeichneteSuppebereitenkann. DieMassehält sich langenndist einausgezeichnetesconcentrirtes Nahrungsmittel, welches sichzum VerproviantirenvonArmeen 2c.sehr eignet. AufderLondoner Jndnstrie-Ausstellungbefandensich Probendavon. Lyon-Play- fair urtheiltinseinem Berichtedarüberfolgendermaßen:»Dieses Präparat istvonausgezeichneterBeschaffenheitundesgab bislang keinanaloges. Ich mußtemich überzeugen,obderthierischeTheil sichdarinin vollkommengesundemZustandeundfreivon Fäulniss befindet, dieses hat sich heransgestellt.UeberdenVortheil dieser VerbindungderthierischenNahrungmitdermehligen Substanz bleibt keinZweifel;dasStärkernehlwurde mittelstSäureinZucker unddanninAlkoholumgesetzt,«welchenletzterenman inbeträcht- licher Menge erhielt,einBeweis, daßdieBeimengungderthierischen SubstanzinderWeise geschah,daß siedie Güte desihr zugesetzten Mehles nicht beeinträchtigte;dasStärkemehlerlittkeine Verände- rung,wasunterdemEinflusseeinerfaulenden thierischenSubstanz derFllhättesein müssen.DieAnalysedesZwiebacks ergab4,9

stickstosfhaltigeSubstanzund 31,9Fleischbestandtheile.Der Er- finder erhieltinFolge desseneinender5großenfürdieKlasseder Nahrungsmittel ausgesetzten Preise8).«In Deutschland istes Siemens inHohenheimgelungen, nach eigenenVersuchen dieses Präparat sehr wohl nachznbilden.Siemens giebt folgendeAnlei- tung:- Mankochtaus12Pfund gutemRindfleische1IX2MaßFleisch- brüheaufgewöhnlicheWeise, befreit sievondenrückständigenFa- sernundvondemFette,vonletzteremnachdemErkalten,dampftsie nochetwas einundknetetsiemitsehr feinem Mehle nochwarm zu- sammen.AusdiesemTeige,derungefährdieConsistenzdes Nudel- teigesbesitzt,formtman 1Fuß großeund1LinledickeKuchen, welcheman in einemnichtsehr heißenBackofeknsolangedörrt, bis sieleichtzuzerbrechensind.Auf diese Wele erhältman einen 6LothschwerenZwieback,derimAenßernPemungesäuertenBrot derIuden(denMatzen) täuschendäl)UlIch»IstsDas rückständige Fleischkannman unterZusatzvonKnochenmeinemPapinianischen Topfe,bei einem Druckvon 2Atmosphärennochmals extrahiren,

umdurch EindampfenderBrüheundVermischenmitMehleinen zweitenZwiebackvon2Lothzuerhalten.

JULondonhabenWilligmVollairt, No.2saint—Peters-Alley, Cornhillz undinParis Bo1v1n, tue Lamaxtine No 24,Niederlagen von solchemZwieback.

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Ueberdie reducirendeKraftdesZinksbeiGegenwart einesfreienAlkali’s.

VonDr.H. Vohlin Köln.

Wennman metallischesZinkmitAetzkali-oderAetznatronlauge zusammenbringt, sobedecktsichbeigewöhnlicherTemperaturdas Metall mit kleinenGasbläschen.Sammelt man diesesGas,so zeigt essich,daßesreines Wasserstosfgasist. HatdieLauge, seiesNa- tron- oderKalilauge,einspec. Gewichtvon1,2 bis 1,3, soent- wickeltdasZinkbeim Erwärmen mitderselbeneinenStrom von Wasserstvffgasunter Aufbrausen,unddieFlüssigkeitenthältZink- oxydgelöst.DieOxydationdesZinks hat auf KostendesSauer- stoffsdesWassersstattgefunden,wobeiderWasserstosfsichalsGas entwickelte. DasCadmium,. welchesinseinen Eigenschaftendem Zink«sonst so nahe steht, zerlegtdasWasser nichtbeiGegemvart freierAlkalien. Dagegen theiltdasZinnmitihm dieses Verhalten.

WirddasZinkzuReservoirs angewandt,z.B.inPhotogenfabriken, zumAufbewahrenderfertigen Oele, sohatman dieseEigenschaft desselben wohlzubeachten. BekanntlichmüssenmancheMineralöle (Petroleum) nach ihrer FertigstellungnochmitstarkerLange gemischt werden,umdenallenfalls nochindemOelenthaltenenKreosotgehalt zuentfernen.Häufig kommtesnun vor,daß dieLangenicht gänz- lichausdemOeleentferntwurdeundeine kleineSpur nochindem- selben suspendirt enthalten ist,wenn man dasselbein dieReservoirs giebt; hiergreiftnun dasAlkalidasMetall an, durchlöchertdas- selbeund man hateinAuslaufenzugewärtigen.Es ist dieses schonmanchmal vorgekommenundman schobdasUndichtwerdender ReservoirsderschlechtenQualität des angewandtenMetalles zu.

Esscheint, daßalle Metalle,derenOxydeinätzendenAlkalienlös- lich sind, diese Eigenschaftbesitzen,z. B.dasAluminium. Wenn man Natron- oderKalilaugemitZinkerwärmt-,biseinekräftige Gasentwickelungeingetretenistundalsdann mit Natron- oderKali- salpeter versetzt, so hört sehrbalddieGasentwickelunganf, resp.

findeteineVerminderung derselbenstattundnachsehr kurzer Zeit entwickelnsich MassenvonAmmoniak. Esistklar,daßderfrei werdende Wasserstoffzuerst durchdenSanerstofsderSalpetersäure oxydirtwurde undsichdann schließlichaufdenStickstoffderSäure warfunddenselbenhydrogenirte,d.h.mitdemselbenAmmoniak bil- dete.Denktman sich folglich8AequivalentWasserstosfauf1Aeq.

Salpeterfäure einwirkend,sowerdensich5Aeq. Wasserund1Aeq.

Ammoniak bildenmüssen. Auf diesesVerhaltenderSalpetersäure inalkalischerFlüssigkeitbeiGegenwartvonZink, begründeichmeine quantitative Bestimmung dieserSäure. Auchwerden organische Stoffe (Säuren)inalkalischerLösung durch Zinkreducirt undda- durchmerkwürdigeundinteressanteResultateerzielt; soz. B.erhält

man durch BehandlungderPhenylsäureauf dieseWeise rothe,vio- letteundblaueFarbstoffe.

(Dingler’s polyt.Journ.B.175. S.215.)

PhotographifcheCarricaturen.

VonDr.J.Schnauß.

Diese photographischeSpielerei,auf mannichfacheArtmodificirt, bietet eineangenehmeAbwechselungin demmeistziemlichernsthaften EinerleiderphotographischenKunst,natürlichnur ingewissenGren- zen,denndaszuphotographirendePublikumwirdsichhüten,als Carricatur aufgenommenzu werden, vielmehrmöchtegernJeder, dervielleichtvon derschelmischenMater Naturschonsein Theilan Carricatur mitauf seinenLebensweg bekommenhat,liebernichts davonauf seinemPorträtwiedergegebenUndsichmöglichstals Ado- nisaufderPhotographieerblicken. SomüssendenndiePhotogra- phen ihre SujetszuCarricaturenanderswoher,alsausdenReihen deszahlenden Publikums nehmen.—- UUseVeLeser haben derartige komischeBildergewißschongesehen, namentlich liefert Parisder- gleichen,oftrechtsinnreicherdachte.Soz- B.siehtman eine Glas- glocke,unterwelchersicheinHerrmitverschränktenArmenundun-

geheuremKopf-aberfrappantesterAehnlichkeitmitdemOriginal befindet,oderderMenschenkopfsitztaufeinemThierleibe,oderdie Person hältihren eignen Kopf abgeschnitteninderHand,undder- gleichenmehr.Allediese, ofthinreißendkomischen,weilso täuschend ähnlichenBilder lassensichdurchmehrfachesCopiren verschiedener Negativeauf demselbenPapier,durchDeckungundMaleneinzelner ParthienderNegativeleichterzeugen undbleibenmehrdemErfin-

dungstalentundderPhantasiedesEinzelnenüberlassen.Andersist es,wenn man einedervielennützlichenphysikalischennndchemischen EigenschaftendesCollodions benutzt,umCarricaturporträtszuer- zeugen. Diese gerühmteEigenschaft, welchehier wirksamwird, ist dieElasticitätdes nochfeuchten Collodionhäutchens·Ein gutes, möglichstdickesEollodion,dasauf 1".zbis2TheileAether1Theil Alkoholenthält,istsehr dehnbarundläßt sichinnoch feuchtemZu- standinbedeutendem Grade nachbeliebigenSeiten auseinander ziehen, ohnezuzerreißen.Hierauf gründetsichnun dieeinfacheDar- stellungvonZerrbildern,die dennochdemOriginal frappant ähnlich sind.VerschiedeneSorten von Eollodionwolle gebenHäutchenvon mehroderweniger Elasticität,man muß sich alsodurchProben überzeugen,welches diegeeignetsteSorte derWolleist. Auchkann man vielleichtmitgutem Erfolg irgendeineKautschuklösungin klei- ner Mengebeigeben. Nachdem Jodiren diesesCollodions nimmt man irgendeinPorträtnegativanf,ambesten einnichtzu kleines Brustbildinder«jetztsobeliebtenVignettenmanier. NachdemVoll- enden desNegativs istdasCollodionhäutchenentweder schonvon selbst soweitvonderGlasplatte los, daßessichbeigelindemDruck

-verschiebenläßt,oderman machtesdurchAufgießenvonverdünnter Salzsäure(5Theiledavonauf100Theile Wasserund5Theile Alkohol)locker.Eswirdnun leicht sein,dasHäutchenmitdem BildenachirgendeinerRichtung hin auszudehnen,natürlichmitder Vorsicht,esnichtzuzerreißen.Wennman diePlattemitbeiden HändenfaßtunddasHäutchenmitdenDaumen indergewünschten Ausdehnung festhält,sokannman dasGanzeüber einerSpiritus- lamperasch trocknen, wonachdasHäutchenganzfest liegtundsich«

auchdieeinzelnenFaltennachdemRande zuverzogenhaben.Bei einiger UebungundVorsicht lassensichdie Faltenfastganz vermeiden oderdochansolcheStellen hin verschieben,wosienicht stören,indem z. B.beiVignettebildernderHintergrund ohnedies unsichtbar ist.

Mankannaufdiese WeiseausdenPorträts durch Ausdehnenin die BreitelächerlichdickeFroschgesichtermachen;derLängenachan- gezogenwerdensiezuschmalenGespenstergesichtern.Amschrecklich- stenerscheinensie7wenn nur eineSeitedesGesichtesverzogenist.

Verwandelt man transparente PositioeinZerrbilder, so lassen sie sich mittelstderLaterna magicazurErgötzungvonJungundAlt vergrößern. Die frappanteAehnlichkeitbleibt hierimmer das HauptmomentdesEindrnckesdieserBilder. (Phot. Arch.)

Blutalbumin. JnderAlbuminfabrikvon Joh.Rohlik inPesthwirdAlbumin ausBlutdargestellt,indemnacheiner Mit- theilnngvonl·)r.HirzelinderLeipzigerpolytechnischenGesellschaft letzterestheilsalsgeschöpftes,theilsalsgerührtesverarbeitetund nach verschiedenennichtnäherbezeichnetenManipulationeninflachen Gefäßeninca. 24Stunden bei35bis45" R.getrocknetwird.

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undReinigungsmittelfür Zuckerbenutzt, wobeiman häufigGefahr läuft,denZwecknichtvollständigzuerreichen;dasgetrockneteBlut- albumingewährtgrößere SicherheitnndGleichmäßigkeitinder Wirkung,kannbeliebiglange aufbewahrtwerden, ohnezuverderben, und wirktschoninfogeringer Menge- daß seine Anwendungkaum größereKostenbeansprucht.

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