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Literaturblatt von und für Schlesien, 1839, 4. Stück.

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Academic year: 2022

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(1)

l i t e r a t u r H a t t

» c n u n b f ü v @ 4 ) I c f i e n .

aStcrteg' © tutf. tfp rU 1839.

© i ) ö n e S i t c t a t u r.

1. ©läfcifehe Sagen, bearbeitet t>on Tfugufl Ä p p f e l o S . (Srfieg ffiänbchen. 2tnbang: jttiri fagenartige <gr*ä()Iun;

gen im S)ialefte ber $abelfcbn>erber ©egenb. 33reölau 11. Scbulj u. @omp. 1838. (IV lt.) 121 S . 8. ©eh. 15 far!

2. ©ebid^te von 2Bi(belm © a b r t e f. §3reglau, Sari SBeinhoIb 1839. V I u. 288 S . 8. ©el;. 1 rtl.

3. S5uc|> bet Siebe öon DSroalb üRar baA. Cetüifa © SBtganbS äSerlag 1839. 126 S . fl. 16. @lcg. gib! l rtl’

9?o. 1. 3ebe§ Sänbcben bat feine eigentümliche Saaen- warum nicht auch bie ©raffebaft ©lafc? Staunen boeb bie flaren 23dcfee bort fo prachtuoll burch Schluchten unb Slt)ä- ler, alg in einem anberen ©ebirgglanbe; ragen boch bie hob™ ©ipfel bort fo gigantifch empor, als irgenbroo im norbttc^en £>eutfchlanb, unb lebte boch bort uon jeher ein Solfctjen, bem eg an ^bantaft'e unb ©ebnfuc^t gercig fo wenig alS anbern Stammen gebrach: warum a[fo fotiren bie Seroobner biefeg Sdnbcbeng feine Sagen haben? © n Sbeil berfelben wirb unS in bem oben angeführten «Büch­

lein bichterifcb bearbeitet bargeboten. SBaS heißt aber eine Sage bichterifcb bearbeiten ? Sagen bieten entroeber ein blog fioffartigeg Sntereffe bar, infofern eg bet- 9)bantaft'e bcg SSolfeg gefallen hat, eine wirkliche 23egebenbeit geisterhaft ober abenteuerlich augjufcbmücfen, ober aueb nur erbiebtete Saaten an einen leblofen ©egenfiant» anjufnüfcfen, um bemfelben babureb bie S3ebeutung ju geben, bie er bureb irgenb etroaö 21 uffallenbeg gleicbfam ju forbern febien (Snt*

fiebung ber £irten|Ieine, ber fable ffierg, bie entroeibte f>o>

fite, ber golbne Stollen); ober ft'e haben noeb ein geban>

fenoollereg, tiefereg Sntcreffe: ihre (Stählung ifi nur baS Stymbol einer bem 23olfe unbewußten Sftee, welche ftef) in bet Sage gleichfam »erfordert hat (fotcl;e Sagen fcheinen:

(2)

bie ^»utnmclftau, bei ®ang nach bem .jjummelberge, ber nächtliche JReiter). SBill ber Sichtet nun ©agen bet erße*

ten 2Cvt bearbeiten, fo tnu(j er, ben ßharafter berfelben fefibaltenb, Sinheit hmetnbrmgen unb ben Snhalt überhaupt fünjilerifchen ©efefeen unterwerfen; ift ber ©toff aber wiber*

jlrebenb unb unbebeutenb, fo oerbient er Feine bichterifche SBebanblung, et bleibe bet münblic^en Ueberlieferung üben laffen, bis et untergebt, benn man wirb ftd) öergcbenS inüben, bem innerlich Nichtigen ©auet ju üerleifjen. SBiH bet Dichter Sagen oon tieferem Sntereffe bearbeiten, fo mufj et fte in einer bem Snhalt angemeffenen Sorm fo barffellen, bafj bie @inf)eit beS ©toffeS 6ie Sbee oon felbft als £Re>

fultat herauSjMt. — SSetrachten wir nun oon biefem ©tanbs jpunüte bie oorliegenben ©läfcifchen ©agen, fo müffen wir uns einesteils wunbern, bajj ber SBerf. fo öiel SÄühe auf bie metrifcbe ^Bearbeitung fo unbebeutenber ©toffe üetraen*

bet bat/ als bie ßfntjlebung ber $ittenfietne, wo brei um gezogene 33uben unb ein inbtfferentet 21ltet (aber nicht etwa ber 83ater) in ©teine öerwanbelt werben, ober wie ber nächtliche Leiter, wo ein trunfener trieftet mit bet £cfiie

»om $)ferbe iiürjt unb bann als gefpenfiifcher SReiter ohne 3topf bie Seute erfchretft; ober wie bie entwerte $o|lie, wo bie Vertreibung ber Suben au§ ©lafc burch ein fanatifcbeS Unternehmen berfelben motroirt erfebeint, — ohnehin mehr ßegenbe als ©age. SDBir muffen aber auch anbcrnthcilS be*

bauern, bafj bie intereffanteren ©tofe niebt mit mehr bicbs terifdjem Serufe bearbeitet worben finb; benn bie Rummel*

frau, in welcher gezeigt wirb, wie furchtbar bie Seibfri für unerlaubte gfteuben finb, enbigt h '« unbefriebigenb burch bie Feigheit eineS ficb umfonft auf ($5otteS JBeifianb »er*

laffenben SJfanneS, ebne innerlich bebingte SJfotbwenbigfeit;

ber fa^ilc Serg , worin bie Urfache feiner Äahlbeit erjablt wirb, ift auf feinen 34 ©eiten oiel ju breit geraden, bet S»balt über bie 9Haf>en auSgebehnt worben (wie leer finb g. £}. bie 4 ©tropbf« im 21bfchnitt 20. 21), unb bie ^reube am ©chilbern unb SSefchtetben hat ben Siebter feine ©ren>

$en jjanj öergeffen laffen; ber golbne ©tollen (in Sprofa) wäre ebenfalls gut ju nennen, wenn ber oorhanoene ©toff bejfer henufct wate: wie fruchtbar füt bie Sarjiellung batte

98

(3)

nicht ber Umffanb werben fönnen, bag ber ©ater, oon ber S o fte r ©ram gebeugt, fcfcon längfi auch bem tfrmen feine S o fte r gegeben hätte, wenn ev in ber gerne erreichbar ge.- wjefen wäre. S e r ©ang nach bem #ummelberge i(l bie gelungen fie biefer Bearbeitungen 5 fie beruht auf ber Sbee, bafj wahre Sfoth bei wahrer Unfcbulb nicht ohne ^ülfe bleibt, unb geigt ung bieg an bem SDoppelbilbe ber 3ttutter unb beg Äinbeg. #uch bie Sarflellung erhebt fich hier am meijten gut wahren 9)oefie. 2Bie wir hier bie SEBahl beS

©toffeg, bort bie funfilerifche ©efialtung beffelben nicht billigen Tonnen: fo muffen wir auch «ber bie poetiföe

©praefce flagen, bie oft nur oerfificirte $rofa, guweilen auct) unmetrifcb ijl; man oergleiche bie ©chilberung ber lofen S3uben(lreiche © . 3 ; wagen w ill ich meinen $u§ (fiatt:

biefen ©ang) @. 15; auf „gar gu fehr" reimt fich „©cift- lieber" © . 25; bie Sßibelungenjlrophe ifi unpaffenb abae- theilt, wenn eg heißt: Unb fchwanfte hin unb her bei beg Sioffeg rafchem ©chritt ©. 37; eben fo ©. 41: SBeh bem, ber tränfe, fich gu beraufchen, febnöben SBein; ,,an(iatt fein" fagt ber Sßerf. für: anjlatt feiner @ . 41; er reimt wieberholt Äinber unb .«Rinber; er macht einen gug ju m- nig ©. 82 3 . 3 u. f. w. ©elbft in bem befien ber ©e*

bid&te, in ber Jpummelfrau, ringt ber Sichter nicht immer glüeflieb mit bem 2üigbrutfe, benn ©erüche wie oon Seichen ein wüthenbeS ©chlagen an Seib unb S3ru|i, ein oon .ftun/

get abgegebrteg unb oon SBeinen halb blinbeg Jtinb, , wie Sonnet hört fie’« burch bie Süfte fnallen" — finb feine ppetifchen ©cfjontjeiten. — «Kit unparteilicher ©erechtigfeit müffen wir fagen, bajj wir überhaupt bag Oermiffen, wag ben bichterifchen ©eniuS begegnet, bag Sbeale ber inneren 2lnfchauung, ben 2fbel beg ©efühlg, bag ben gewählten

©toff gum wahrhaft fchönen tfugbruefe einer SBahrheit macht, unb ben geläuterten ©inn, ber nur ber eignen Uebergeu- gung feine gebet leiht. £>ber oertragt fich bamit außer bem bereits ©efagten ber tfugfpruch ©, 39, bag eg mehr alg Baterlanbgoerrath unb SBatermorb fei, wenn ein trunfener trieftet trofe feineg Sufianbeg bennoch bem 0?ufe bet Pflicht gu folgen SSBiUeng ifi unb fich gu bem ©terbenben auf ben SBeg macht, ben er mit bem ßetb beS J^errn erquiefen foll?

99 -

(4)

eettragt ftcf) bamit eine ©enauigfeit in bet ©arjMung, wie ©. 81, Wo bag oon ben Suben crEaüfte SEBeib bie .Jjojlie wiebet oon fiel) giebt: ©ie fpeit in iljrer ©cbürje falten SDen ©ott, ber follte fie erhalten? unb <B. 84 in ber 33efd>reibung ber erlittenen ©träfe ? SHu'r bie Siebe ju ben t)eimatl)licben gluren unb Sergen, bie burcbweg ju er*

fennenbe fittlidje SEenben* unb ein feinegwegg ju oerfen*

nenbeg ©treben nact> poetifcfyer ©efialtung baben wir an bt'efen ©lä&ifcfjen ©agen loöengwertf) ftnben fonnen. ©ie fdjeinen meftr für ben gemeinen Wann, alg für einen fco*

feeren Seferfreig beffimmt ju fein; auefe ber 2lnbang im S3olfSbialefte fpricfyt bafür. S ie SSefcfeeiCen^eit aber, womit ber Söerf. tiefe 83erfud)e ber Sefewelt übergiebt, bat oiet«

leiebt febon felbfl bieg Utt&eil über fie gefällt.

9io. 2. SRimmt ein mit ber Siteratur nur einigermaßen oertrauter Sefer eine neue ©ammlung, ©ebid?te in bie $anb, fo liegen tym bie gragen na&e: werb’ ity nur einen ©an*

ger fennen lernen, wie e§ bunberte giebt unb taufenbe ge*

ben fonnte, wenn Seber bie Siebet unb @tjät)lungen bruf*

fen liege, bie er in guten ©tunben, erljä&t oon Sieb’ unb fiBein, niebergefd^rieben bat unb benen man jmar einen jugenblid) poetifdjen ©inn, wie er faß allen ÜÄenfcben an*

geboren ifi, abet feine wahrhaft au§gebilbete poetifc&e ©aben anfwbt? ober werbe icb einen jener feltenern ©eifter ftnben, bie mit origineller Äraft beg ©efüljlg unb mit ©ebanfen*

fülle aülgeru|iet ben Silbern it)rer ?)£)antafte einen genü*

genben Sn&alt unb eine ber SJilbunggfiufe unferer Siteratur ongemeffene gorm ju geben wiffen? ober werbe t4> wenig*

fieng einem Sichter begegnen, aug bem bie fetjon oon 2tn»

bem angeflungenen, unfre Seit bewegenben Sbeen weiter*

flingen unb ficb flarer, geläuterter Ijerauggerungen f)a*

ben? — ©ö fragt ber Sefer unb muß in JSejiebung auf bie genannten ©ebicfjte antworten, bag fie nur »on ber er«

ften 2trt finb. Sennocb feaben wir fein Siecht, i^re <5r*

[Meinung anjufeefcten; ja fie ^aben einen ©runb me&r ba^u in ben gefälligen ßompofttionen, bie einige ber ©abrielfcben Sieber gefunben feaben; nur ifi freilich ein gelefeneS ©ebiebt

«twag Xnbereg, alg ein gefungeneg, unb bie SRelobie fann niept bem Sin ter angerec$met werben, wenigfieng baff \ify

100

(5)

betiRecenf. ni#t oon ihr beließen laffen. — S ie ^iec bat«

gebotenen 122 na# feinem erfennbaten 9>lane georbneten

©ebiebte geböten tf)etl§ bet tyrifeben, tfjeilS bet epifdjen

^oefie an. SDbgteicb nut ber britte Sfeeil berfelben eigene lieb fetter ifi, bie anbern 2 Srittbeile aber ernfi ober rnebt bem @rnfl als bem Scherge oermanbt ft'nb, fo bleibt bem

£efer bo# juleßt ber (Sinbrucf guruef, bajj ber S in te r mehr für bie Weitere, als für bie ernfk 9)oeft'e befähigt fei; benn in feinen ^eiteren ©ebichten geigt ft# ofenbar mehr Srigi»

nalitat ber (Smpftnbung, als e§ in ben ernjlen ber galt ifi.

SBäbrenb man ben legteren anmerft, bafj fie nur grüebte einer oorübergefjenben Stimmung finb, fühlt man in ben erjieren mehr 9?atur unb eigenen @barafter. Sarum ftn«

ben wir in ben ernfien ©ebichten, wenige ausgenommen, feine Siefe, feine ergreifenbe S3Bafcrl>cit, in ben heiteren ba>

gegen guweiten jene poetifebe @nergie, welche ben Sefcr un»

wiUfübrli# in beS SicbterS Stimmung oerfefct, fei biefelbe au# nicht grabe bie au§gen>äbltefte. 3 n ber &bat, nut bie finnti#e SSebagiicbfeit, ber fro^lid^e CebenSgenujj ifi £§, ber biefen ©ebi#ten ihre SSebeutung giebt (fein ßigenfcbaftä»

wort wieberbolt ft# fo oft, als baS 3Bort „ftbel", bem wit mehr alS lOrnal begegnet ftnb); was barüber binauSge^t, ft'nb fafi burcbgetjcnbS langfi auSgefungene ®mpftnbungen unb ©ebanfen in einem neuen ©ewanbe, unb ni#t in tu ttem befferen! 2Bte febr j. S5. no# geroiffe poetifebe gprs men oerfannt ft'nb, geigt baö Sonett S . 117 unb bie S8aU labe S . 93 (oiel geeigneter wäre ba§ „2öintergemd!be"

S , 130 eine §3allabe genannt worben), geigt ber ungefallü ge SRbVtbmuS in ben „|)o ren" S . 208 unb geigen JReime wie: fiebn — ©enien, eitel — Seibet, gefiofjen — gefloffm, Stranbe — wanbte. 2Bare bet JRaum niebt ju bef#ranft, fo würben wir no# jeigen, baß namentlich in ben an ein*

anber geveibeten ©ebi#ten, welche ein grofjeteö ©angeö biis ben, SöieleS unflar ifi, bafj ber 23erf. bie Ü)ienf#en oft wun*

berbar f0 neU unb auf unbegreifliche SBetfe fierben lagt unö baf? er bie poetif#e Sprache oft aügufehr öernacbldjjigt. — S ie oufjere2fu$fiattungma#tber33erlag$b«nblurtg@b«. 31. Ä U . 9?o. 3. ©in garteö ©efebenf für garte ^anbe. ©8 ent«

fealt ©aben untet ben # au p ti Abteilungen „ 2Befi" (bis

(6)

©. 60) unb „D fl" , in benen 9tee. ®eij! unb Äunfiftnn bunbaug Dorberrfcijenb gefunben, bagegen ein innigeg tiefeg

®eful)l bet Siebe, wie eg bie feufcfje $)ljatttafte in jarten SBorten augjufprecben roeip, nicbt feiten oermifjt bot. @§

mag bieg in ben 23erbältnifjen unö ber ©eiftegricbtung beg Sßerf. liegen, bec ftcb meifi etntfen ©tubien bingiebt, bocb aud) gern ben jaubenfcl)en 83anben bet ?)oefte bulbigt; ber, baS bornenreicbe Mtaggleben auf 2fugenblicfe ju oergeffen fncbenb, bem SReicb bet 3 beale nacblirebt unb in i'bm &rofl unb ©erufeigung ft'nbet. ®ie 2fugjiattung i|l, ft'ebt man

»on bem gar ju fleinen 25rucf ab, mujierbaft. 0 . ‘24 lieji man „rptbrnifcb" ffatt „rbptbmifcb." 3.

102

©eutfcfye (Sprache unb Stteratuv *),

1. ÄbrabamifcbeS ^aromiafon. Dbet: £)ie ©pricbrootter, fpricbroortlicben Siebengarten unb fcbonen ftnnreicfjen

©leicbnifife be6 Äbratjatn a ©t. ßlara, nebji Den baju geborigen, erflarenben unb anroenbenben ©teilen.

2tug beffen fämmtlicben ©cbriften gejogen u. f, w. »on Ä. g. 5B. SB a n b er. 23reglau, Sebn 1838. X X V u. 412 ©. fl. 8. ®eb- 1 t t l U fgr.

2. Sefebudb für IPteußifcbe ©cbulen. dritter SEbeil. gur

©d)tiler von 13 big 16 Sabren. £erauggegeben oon ben Sebtern ber böbewn Surgerfcbule in ?)otgbam.

^otSbam, Sfiegel 1838. I V u. 516©. 8. ®eb. 27j fgr.

3. D r. S . 6. $ e * )fe ’ g augfubrlicbeg Sebtbucb ber beutfd&en ©pracfye. 9teu bearbeitet oon D r. &. SB.

$ev>ff. ©rjier SSanb. ^annooer, ^>abnfc!)e ^ofbucb^

banblungl838, X X V I I I u .916© .g r.8. 2lucb u. b. S .:

Sbeoretifcb * practifcbe beutfcfce ©rammatiE 2C. üon D r.

Sob. Gbrijt. 2tug. ^ e p fe. günfte ooUig umgearb. u.

febr oermebrte 2£uflagc.

(

2

|

ttl.)

9lo. 1. ©et SBotrebe jufolge, roelcbe SRebtereg ben ®e*

banfen nacb Unflare, ber Srbnung nacb SBeworrene, bem 2lugbrucfe nacb Unangemeflene, in 33ejug auf ben Snbalt Ueberflütjige (j. 33. bie langen, abgetriebenen 2itel bet

*) Sie. 2 u. 3 #o» TOtbtfc&lefteru.

(7)

Hbrafeamifcfeen SBerEe unb einige SBiebetbolungen) in fiel) tagt, beabfidjtigte ber 33erf., burefe fein S3ud> Diejenigen, welche bie ©Triften beö berühmten Äanjelrebnerg niefet ?eti*

neu, mit benfelben, b. fe. inSbefonbere mit bem eigentlichen

©elfte ifereS SSerf. befannt ju machen. liefet 3eber fönne feine SZBcrFe lefen, unb »et eö ofene befonbere allgemeine Streife [was feeigtbaö?] tfeäte, würbe ft'd) an feinem Ceben

»erfünbigen [? ?}. S ie Äörner feien untet ungeheuern ©trob»

moffen »erborgen. 2tn ft'd) oerbiene alfo Semanb, ber bie SKübe übernehme, bie jerftreuten Äorner jufammen ju fud)en, 2lnerfennung, fo wie feine Arbeit Jtnbern 3eit unb ®?übe erfpare. Sßir erlauben unS bagegen ben befefeeibenen 3wei*

fei, ob Semanb, ber ftcb mit bem ©eifte beg feligen *Pa»

ter, bet bod) nid)t bloß in ©priebwörtern, fpricfewörtlicfeen

©entenjen unb ©leicfeniffen befielt, wiewohl er wahrhaft grofj barin ftefe §eigt, oertraut &u machen wünfd)t, an bie«

fern $>aromia?on ftd) genügen laffen werbe. @8 finb bocfe immer nur einzelne fcfeöne gebern au§ bem glänjenben ©e»

ft'eber, bie bem Sefcfeauet feiet geboten werben, unb barun*

ter beftnben fiefe mehrere, bie man auefe an ganj gewöhn*

liefeem ©eflügel finbet unb bie bem feltenen 23ogel gar niebt einmal eigentümlich finb. SBet möchte e§ auefe auäfealten, ein SBucfe feintet einanbet weg JU lefen, ba§ auS bet buns tejien SDfofaifarbeit be(iefet, wo bet blofje 3ufall ber Drbnet ifi (benn ber 33erf. giebt bie einjelnen ©prüefee, wie jte ifem gerabe bie jReifeefolge • ber einjelnen ©eferiften barbot) unb bie SBieberfefer ber ©ebanfen, ja nicht feiten ber >Borte (benn an SBieberbolungen fefelt e§ bem Söucfee, nadb beS S3erf. eigenem ©efWnbniffe, nid^t) ßangeweik unb Ueberbru?

erjeugen. @in bebeutenbereä Sntereffe würbe beS Sßerf.

Arbeit jefeon bann erhalten haben, wenn eS ihm gefallen featte, mit eignen (Srflärungen beS ©unfelen unb 2tuffälli»

gen, ba« fid) in 3tbraham’ 8 ©entenjen nicht fparfam oor«

finbet, etw«6 weniger farg ju fein, jumal ba ihn feine fonfiige Sefcbäftigung mit bem ©pricfeworterfcfea&e bet feeuts fefeen Nation babei fefet ju £ülfe gefommen wäre. 3a, roir gefeen noefe weitet unb behaupten, bajj bet 33erf. feht wofei b'atan getfean feaben würbe, fiatt bet langen »ortebe unb meferfac^et ©pteu in bem 33ucfee felbjt, etmaS ©tunb»

103

(8)

licfccS unb 2ßc&tigeS über bie ©igentbümliebfeit bc§ (Senieg äu fagen, beffen 2Cu§fIüffe eben biefe an (Srfabrung unb pfpcbologifcbem Siefblide, wie an SBifc, .£>umor unb ^ a n * tafte fo reichen Sknffprücbe unb Sebmgregeln waren. £>a bätte fich benn nicbt blog ©etegenljeit ju fe^r intereffanten SBemerfungen barüber, wag 2fbrabam a. ©r. ß l. für feine 3ttt unb für bie 9?acbwclt, namentlich aber für bag beutfcfce 33olf unb feine Siteratur geleiflet, wag er oom 9Mfe gc=

nommen, unb wag ibm gegeben, mag er enblicb im 5öer=

gleiche mit anbern üerwanbten Oeifiem gewcfen, bargebo*

ten; fontern eg wilrben ficb bann aucb jene je£t c&aotifcfcen Waffen ju einem woblgeorbneten unb gefälligen ©anjen jufammengefügt {jaben; eg mürbe eine Ißilbergallerte ents jlanben fein, in ber man an beg 25erf. £anb gern unb mit großem Stufen berumfpajiert märe, meil man nt'c^t ©efabr lief, über bem Unbebeutenben unb (Sefdfrmacflofen bag k)i>

bcutenfce ur.b Sößoblgelungene ju überfeben, unb bag 23er*

ftänbnijj mit ber ^Betrachtung $anb in $anb ging. £)ocb, ber SBcrf. wollte bieg nicbt, ober batte nidjt bie Seit baju, wie eg fcbeint, unb fo gab er benn bem ßefcr eine ©cbrift, in ber er bann unb mann gern blättern, erfreuliche @rin=

nmingen an gehabte ©enüjife mieber aujfrifcben unb ftcb felbji ju 9?u(| unb frommen fpiegeln mag. gut einen fünf»

tigen ©efiiüateur beg Äbrabamifcben nicbt blog, fonbern aucb beg beutfeben, b^uptfdcblicb beg fehwäbifeben Söolfg;

get'tieg überhaupt, mie er ftcb in SSilbern unb 25enf Worten funb giebt, ijibagSudf) minbefieng eine nicljt ju üerfcbmä*

benbe Vorarbeit. 25ag 2(euf?ere beg SBerfeg iji nicbt gerabe ungefällig, aber bureb ©rutffebler, angejeigte unb nicbt an«

gezeigte, ftarf entfiellt. SJibobe.

9to. 2 . ( Swecfmäfjige tfugwabl unb richtige Xnorbnung finb bie näcbflen ‘tfnfprücbe, bie man an ein ßefebueb mie tag oorliegenbe ju machen bat* 25ie 2tugwabl mirb tbeilg bureb bie 2llterg|iufe, tbeilg bureb bag S3ebürfnifj ber 2efer befiimmt, unb in lefcterer S3ejiebung t(i bei ©cbülern oon 13 — 16 Sabren ju oerlangen, ba$ bie ßefeflftcfe bag ®e=

fammfgebief aller geizigen SJbätigfeiten umfaßen, bamit an ihnen bag Sefen nacb allen ©eiten bin, unb mit allen 9iü<

ancen ber wedEjfelnben ©eelenjuflänbe geübt werben fönne.

104 -

(9)

SDag baneben fowohl SSete^rung als Unterhaltung, SRidjtiV feit «16 ©chonheit erfirebt werbe, lägt ftcb oon einem Buche, t>a8 ein wichtiges BilbungSmittel für ©eft'nnung unb ©es fcbmaif fein folX, mit Stecht erwarten. SSon biefer ©eite gebührt ben Herausgebern bie lohnenbfte 2lnerfennung. S ie aufgenommenen Sefefiüife, fammtlid? etroaS ©anjeS unb in ftcb ÄbßerunbeteS barfMenb, finb faft butchaug ben clafft*

fdjen SBerfen beg beutfchen 23olfeg entlehnt, unb erfreuen, wenn auch ©efchichte, Cänbers unb 9?aturfunbe oorjüglich reich bebaut ft'nb, burch groge SJfannicbfaltigfeit ber gorm wie beS SnhaltS. ÜWan finbet bie gefeierten tarnen: 2C.

13. Jpumbolbt, o. Siottetf, ©teffeng, Schubert, Sftemeijer,

•Gerber, ©chiller, Sottifofer,

S.

o. SOZüüer, @ngel, Scan

?)aul, ©oethe, Älopfiotf, JKücfert u .a. m. — ffikntger ifi 9?ec. mit ber tfnorbnung einoerfianben. SJlan finbet, äuget ber ganj nahe liegenben ©cheibung in einen profaifchen unb poetifcben Äl)ei(, webet eine ©onbirung nacb ben Materien, nocb, wa§ vielleicht oorjujiehen wäre, einen fiufenweifen ttebergang oom 2eid)tevn &um ©cbwerern. 2)aS ifi aber ein Uebeljfanb. Buraal bem reifem (Schüler feilte fein Sud) in bie .£>änbe fommen, bag ihm nicht bag Bewugtfein ber (ginbett in ber 9J?annid)faltigfett fühlbar unb nothmenbig machte; benn nichts ifi fo unfruchtbar unb wenigbilbcnb für ben jugenblichen ©eifi, alg bie SBillfür. S e i einet neuen Auflage bürften bie |>erauggeber auf btefen £>unft ihre befonbere 2lufmerffam?eit ju rieten haben. — Ungern hat 9£ec. ben rebnerifchen ©ti)l in feinem ttefefiücf oertreten gefehen; auch tot Srteffitjl ifi nur jiiefmütterlicb bebacf>t.

S3eibeS aber i|i wichtig für Sürgerfchulen, wie wir unS bie»

felben benfen. — 2Bir wünfchen bem Suche aufrichtig eine weite Verbreitung; benn unter fetneS gleichen bürfte eg eine fehr würbige ©tellung etnnehmen.

Slo.

3.

SBaS 3.

S.

|>et>fe

am

©chluffe beg SBor*

bericbtg jut 4. Auflage feineg SBerfeS ahnenb augfpracb, bag bie neue 2tuSgabe wahrfcheinlich ba§ lefcte 2Berf feinet

£anb fein werbe,

ifi

leiber in Erfüllung gegangen. S ie nach einem Sahrjehenb notfug geworbene neue JtuSgabe be*

burfte eines neuen Herausgebers, unb

fte

fonnte feinen ge*

fchitftern

unb

würbigern ftnben,

als in bem

©ohne beg

__

1 0 5 ~

(10)

93erenjigten Ä. SB. 8. |m>fe, welcher $u ber Äenntniß, bem feinen Sprachgefühl unb bem gleiße beS SöaterS, bie 9?efultate ftgenen eerroanbten forfchenS unb t>or allem $i>u lofopbifcbe ©cbätfe beg £>rbnen§ unb 33egrunben§ braute.

23er Bearbeiter fagt 33orr. © . X V I: n<Bo J)a t ftch bie #r=>

beit in bie Sänge, gezogen, unb jiatt einer neuen Auflage ijl ein neueö Such entfianben." — 91acb beö Sfec. StteU riung barf ftcb bie Literatur ber beutfeb. ©ramm, ju biefer neuen tfcquift'tion Otüif roünfcben. ©er .fntuptoorjug bie»

fer Bearbeitung »ory ben fräbern Auflagen beruht unjireitig in ber bunbgebenbS geltenb gemachten ©runbtbee, baß bie

©praefce nicbt ein fertiges-unb ©egebeneS, fonbern etroaS in fortroäbrenber ®rjeugung unb lebenbiger ©nttvicfelung Begriffenes fei, beShalb mit allen i^ren ©efe^en unb @r=

Meinungen nur au§ ihrer ®efd>idt>te ju öerjteben fei. ©a*

ber ftnbet fteb bie bifiorifche ©eite befonberS Ifjctoorgcljoben.

6inl. © . 93 ff. ftnb bie gramm. formen in gefcbicbtlichi’r (Sntwicfelung überfiebttieb bargejlellt, unb ©. 105 ff. bie beutfeben SKunbavten in ibrem SBerbältniffe jur ©ebrift*

fpracbe befonberS betrachtet. ©. 308— 413 ijl ber mistige 2£bfcbnitt »on ber SBortbilbung ganj neu unb mit moglicbft crfdt)6pfenber HuSfübrlichfeit bearbeitet U. f. w. ©em ge*

fcbicbtlicben SntroitfelungSgange gemäß ifi bie flarfe ©eclt»

nation ber fcbroachen, bie jiarfe ober ablautenbe ßonjugas tion ber fcbroachen ßonj. üorangefcbitft, unb (roaS bem9?ec. be/

fonberS oerbienfllicb erfc|)etnO bie ber erfiern angehöretiben SSerba ftnb nicht mehr als unregelmäßige in ihrer flufalli*

gen alpbabetifcben folge aufgeflellt, fonbern,, »on ben roirfs lieb unregelmäßigen getrennt, nach her gefefcmäßigen Stegei ihre 2C6lautung georbnet. ©er Bearbeiter i(i bei tiefem

©treben nach bifitor. S3egrunbung ber neuern ©rammatif, bem großen Sfeformator ber beutfeben ©rammatif SaEob

©rimrn gefolgt; baneben finb bie »erroanbten SBerfe »on SBenecfe, ©raff, Fachmann, ©chmeller, S3opp, ?>ott, Söecfet u. a. fleißig benufct roorben, fo baß unter bem mitroirfens ben ßfinflujfe fo ausgezeichneter Ärdfte allerbingS etroaS

©ebiegeneS entfielen fonnte. — .£jinftcbtli<i) ber 2£norbnung beS 8ebr|iop hat ber Bearbeiter bie 2(bänberung gemacht, baß bie ilel;re uon ber SRection, welche in ben früheren

106

(11)

Äußgaben bet Xbhanblung ber einseinen Sportarten fiücf*

»eife angel)ängt » a r, jeßt baoon getrennt ifi, um tn ber

©a(jlef)re im »iffenfd&aftlichen Sufammenhange bargefiellt ju »erben: — ein Verfahren, ba§ feiner .«Rechtfertigung bebarf, oielmebr einen neuen Sorjug biefer Ausgabe oot ihren Vorgängerinnen begtünbet. 2)aS S3uci> ifi (© . X X I I ) feiner urfprünglichen Anlage unb S5efiimmung n a* nicht ein flreng »iffenf*aftlicbe§ grammatifcbeS ©pfiem für ben sPl)U lofophen unb gelehrten ©prachforfcher, fonbern ein popu­

läres 2et)r s unb J£>ülfäbuch für jeben ©ebilbeten, ein 9fath>

gebet in einzelnen zweifelhaften gällen. Sarum finbet bet 9Jachfchlagenbe an jebem Orte, »o ber fragliche ©egen»

fianb abgehanbelt wirb, oöttig genügenbe unb für fich »er»

fidnbliche tfugfunft. Sei fo oielen Vorzügen wirb bt'efeö SBerf auch in f«>n« ncucn baju beitragen, baß Siebe unb Äenntnifj ber SMutterfpradje nicht bloö unter ben

©elehrten, fonbern auch ben (bloö) ©ebilbeten ber Nation immer »eitet oerbreitet unb al§ >£>auptflü|e beutfirtjer Sfta»

tionalität immer lebendiger anerfannt »erbe. 25ie äußere gorrn ifi beg ge»ichtooUen Snhaltg »ürbig. SR. S n .

107

21 u S n> ä r t t g e ©pr a c f y f unbe %

!• H N H p S m it t ®bet erjieS ©lementarbuch bet hebräü feben Sprache, n a* ber Sautirmetbobe ( , ) oon S . 5f.

S R a ile rt. ßaffel unb ßeipjig, Ärieger (Zb. gifcher) [Ohne SahteSjahl]. 53 © . gr. 12. ©eh. 7§ fgr.

2. 2)ie Siegeln bet franjoftfehen ©prache in gragen unb 2£nt»orten übet bie neun SJebetheile. granjöftfcb tinb beutfeh oon Sofeph ©rnfi g rie b . Seipjig unb Cüaffel, bei gifcher u. Ärieger 1837. V I I I u. 201 ©. gr.8 . (20 fgr.) 3. Hanbbuch bet neuern unb neuefien franjof. Literatur.

Von gerb. SBilh. Ä a u m a n n . Sb . 2. ßbrefiomatbie aus ben ftanj. ^Profaifern beS 19. Sabrl). nebfi 9faCh­

risten oon ben Serfaffern unb einer Ueberftcht ber £i»

teraturgefebiebte granfreichß. Seipjig, Scrti) 1837. X u. 490 @. gr. 8 . 1 rtl. 11 \ fgr.

*) ^o. 1 u. 2 »on 3lic&tfc&lefieni.

(12)

4. The elements of english conversation and english grammar. Fo r the use of german schools by H . L o n d o n . — 3Die Elemente feer engltfdfren Unterhaltung uerbunben mit ber engl, formenlefyre für ©d)ulen unb

<J)rh>atuntcmd)t. 33re6lau, bei ©cfculj u. ßomp. 1838.

I V u. 70 ©. 8, (Bei). 10 fgr.

5. SfyeoretifcfrpraftifdK cnglifc^e ‘äpradjleljre. fü r ®i)m<

naften, bobeve £3ürger= unb ijanolunggfdmlen, fo n?tc jurn 9)rtöflt= u. ©flb(lunternct)te nad) einem neuen @t)s jieme »erfajjt oon Ä. 2(. ©cfcolfc, Seftor ic. $8n>

lin, ©taefebranbt 1838. [ I V u.] 128 ©. 8. n. I2£fgr.

9?o. 1. 2)em 9Jec. tfi eg unbefannt, ob unb von toem feie ßautirmetljobe auf bie ^ebtdtfc^e ©pracbe bereite mit Srfolg angeroanbt worben, unb ber 23erf. oerliert aud) fein SBort barübet, ba bem 5ßüd)lein jebe 23orrebe ober 2£nivei»

fung 5um ©ebrauclje beffelben fe&lt. Sßer ba^er nidjt mit jener UnterricfytSnKife »ertraut ijl, fann eg gar nid)t be=

nu|en, aber aud) berjenige, reeld)« ftcb barin eingeroeiljt weiß, wirb an ben Dielen barbarifdjen gufammenfefeungen ber ©ilben unb 2Borte, bie bem Anfänger infofern ©efatjr bro&en, alg fte il)m eine SJJenge 9feformen in ben Äopf fefcen, 2Tnflo§ nehmen; noch mehr aber wirb ihm bie ganje (Sompofttion btcfcö ©lementarrcerfeS, in welchem, nament»

lid), reaS 33ofalifation unb ?)unftation anbclangt, gasreiche

©ementarfchmger »orfommen, unb meldjeS überhaupt atleä planes baar unb lebig jf}, befremben. 3Denn eg befielt äug Jefeproben, ©tücfen jum lleberfe^en, au£ jum 2 &eil felbjl gefertigten ©äßen jurn XuSroenbiglernen, einem SOiifd><

mafch öon SBofabularium, auf welcfceS Pronomina mit ©uf*

ftren, ©ubfiantio=gU’x:ionen, .Bemerkungen über bie ©erbins bung beg 3itbjectio6 mit bem Stomen, bie fle;rion beg erjie*

ren, bie SBilbung beä Plu rals, ein ^Parabigma beg $)rcU teritum unb [falfd) gebilbeten] futurum oom % p , eine Unterroeifung über ^ebrä'ifd) = beutfefje Schreib* unb fiegart, Siame ("sic) unb Tfugfpracfce ber feebr. SBofaljeichen [womit»

ter aud) ein G h irik ü ], 9?ame unb ßaut ber feebr. GEonfos nanten, fine SBergleidjung ber jübifdjen mit unfern 9J2ona=

ten unb bie Jfngabe ber falljeit (sic) ber [jüb.] fefitage folgen, M eg fehr bürftig unb mangelhaft, fo bafj man

108

(13)

ben Verleget nur bebauern fantt, folgern ©efebreibfef fo treffliches Rapier unb fo treffliche Settern geopfert ju

haben. H- Sibobe.

9?o. 2 . Eine ©rammatif in gragen unb Antworten mit franjofifc^em unb beutfdjem Sejcte, ohne alle SJeferegeln, laßt »ermüden, baß fie für folcbe, welche bereits in ber franjofifeben Spruche gortfebrttte gemacht haben, unb benen t§ um eine nochmalige Ueberficbt ber Siegeln ju tbun ifi, gefebrieben würbe. 2U§ Uebungen bürften biefe gragen unb Antworten jeboeb ju troefen unb einfeitig fepn. S ie Sie«

geln felbfi finb flär, jwecfmapig unb gut georbnet; befon*

berS ifi ba§ gürwort fo gut bearbeitet, baß Siegeln, wie

©. t>6 , 57, 67, beutticber beröortreten als in irgenb einer anbern ©rammatif. 2fucb bie übrigen Siebetheile finb im

©anjen gut bearbeitet; nut mit ©inigem fonnte fich Siec.

niebt reebt befreunben, unb jwar mit bem, waä © . 1 übet

©ubject unb Siominatio gefagt wirb; ©. 3 mit ber grage

„wa§ ifi eS, ba§;" © .1 7 mit ber Siegel: „üftan gebraucht ben befiimmten 2frtifet oot ben Hainen ber Sage, wenn oon einet gewöhnlichen ©acbe bie Siebe ifi." foflte oielmebr beißen: wenn oon einer ©acbe bie Siebe ifi, bie an einem befiimmten Sage gefebiebt. ©. 18 oermißt man bie Siegel, bag nach ben 3 e<twörtern bie eine SBabl bejeich*

nen e lire, faire, creer, constituer, ferner nacb designer, sacrer, couronner mit 2(u§nabme oon choisir ber 2trtifel beim 4J)rcibifate wegbleibt. ©. 25 mußte bemerft werben, baß ba§ t bei jwei» unb mehrftlbigen Hauptwörtern auf ant unb ent auch in bet SSiehrjabl beibebalten werben fönne, alfo aueb: les enfants. S5ei ben 3 ablwörtern fehlt bie Siegel, baß nach bem ©omparatio plus bie Verglei(iung§=

partifel „a ls " oor einem 3 ahln,ort, wclcheS Dbjeft ifi, mit de auSgebrüdft werbe. S ie Siegel übet baS unbefiimmte gürwort y ©. 54 — 55 ifi nicht befiimmt genug gegeben.

Seim Verbum, welches im ©anjen befriebigenb ifi, fann Siec. nicht billigen, baß bie Ableitung ber 3eiten nur für bie erfie Konjugation unb hier niebt einmal richtig aufge*

fiellt ifi; benn nach ber Anleitung © .98 mußte man febrei;

ben: donnee, louee, fiatt donne, loue, itibeß erfiereS ofenbat falfch tfi. 3 ubem ifi «ine ÄbleitungSregel für eine

(14)

- t io

Sonjugßtion feine allgemeine. SKicfytiger unb einfacher nod>

als in SJfojing ©rammatif ftnb biefelben in bet ®ramma<

tit oon £ irje l (8te Äuggabe ©. 162) aufgejieüt. SobenS*

vccvtt) ijl bie 2(norbnung ber unregelmäßigen 3 eitroorter mit bem natbfolgenben Berjeicbniffe bet jufammmengefefcten unregelmäßigen. 25er Unterfdüeb beS Söiittelroorteg ber gegenwärtigen Seit unb beg ©erunbiumg tritt aucb nicbt genug beutlicb b«oor. 2(IIeö nacbfolgenbe oerbient 3(n=

erfennung, unb iji bag ©anje ein gutes SBieberbolunggs

bud). D r. 2£br. Äöcber.

9?o. 3 iji ein für ben ©cbulgebraucb ju empfeblenbeS Buch, beffen erjier Sbeil/ bie (Sbrefiomatbie aug franjöfjj fcbcn Siebtem umfaffenb, bereits im S . 1834 erfebien unb in tiefen Blättern 1836 © . 138 f. geroürbigt mürben iji.

Sn bem oorliegenben, bem erjien ganj gleich bearbeiteten, bie ?)rofaifer entbaltenben, Steile bat ftcb ber Herausgeber mit 8?ed)t roieberum auf bie Beit Bon 1789 an befebränft.

S ie beigegebene © fijje ber franjofifeben 8iteraturs®efcbid>te fann gleichfalls für ben bejeiebneten 3 roe<J alg oollfommen genügenb bezeichnet »erben.

JEBäbrenb bag unter 9lo. 4 genannte Büchlein, bloß praftifebe Bmecfe oerfolgenb, auf eine roijTenfcbaftlicbe Bes beutung gar feinen 2fnfprucb macht, läßt bie unter 9io. 5 aufgefübrte ©ebrift uni biefe auf bem Sitel jtoar finben

— man beachte; ein neueg ©ijjiem (!) — auf ben ganjen 128 ©eiten jeboeb umfonji fueben. 3.

© c f $ i 6) t e *).

1. ®efd)id)te beg $aufeg *£>abgburg, oon bem fürfien SO?, ßicbnom gfi). 2. 2heil, oon bem 2obe Äönig Sfubolf be§ (Srjlen big jur (Srmorbung Äönig Wibrechts.

9D?it 3 Äupfertaf. 3. Sbeil, oon ber Srmorbimg Äö*

nig 2t[brecbt§ big jum Sobe Jperjog 2llbre<bt beg SBeifen.

SJiit 3 Äupfertaf. SGBien, ©chaumburg u. ßomp. 1837 u. 38. gr. 8. [2. Sb .: V I u. 376 ©. SEert nebji © . C L X X V - C C C V IIl Nachträge ju b. Bezeichn. ber Urf. it.

3. S b - 353 ©. u. C C C IX big D L V I ©. 9i«bträge«.3

*) Slo. 2 u, 6 oon Sttidjjtf^lejtern.

(15)

T. Allgemeine ©efebiebte ber neuejien 3cit oon bem (Snbe beS SabreS 1830. 23on D r. granj Ä o tte n fa m p .

@in Supplement = 33anb ju @rnji SJiüncb’S allgemeiner

©efebiebte ber neuejien Seit, mit - Berichtigungen unb Sufägen u. einem oolljianbigen ^erfonen* u. @arf)=9?cgijier ju berfelben. 1. u. 2. Abteilung. Stuttgart, Siteratur*

ßomptoir 1837 u. 38. gr. 8. ®e&. 1 rtl. 10 fgr.

3. ®efct>ict)te ber Sabre 1815— 1837. 23on Ä. A. üßenjel.

AuS ffiecfer’S SEBeltgefdjicbte, fte&ente 2fuSgabe, befonberS abgebrutft. SSerlin, bei Sundfer u. |>umblot 1838.

IV ti. 278 S . gr. 8 . ®cb. 1 rtl.

4.

Seittafel jur Allgemeinen, jur beutfeben, preug. u. fc^lef.

©efdpicbte, fo wie jur eeang. f irebengefebiebte. gür ben SSebarf ber Stabt» u. niebern S5ürgerfd>ulen. SJreSlau, Sgnaj Jo b n 1838. 36 S . 8 .’ ©eb. 3 fgr.

5. S e r (Sjraminator in ber branbenburgifdb» preugifefcen

©efebiebte. @in .£>ülfSbucb für Sebrer unb Scbüler in Stabt * u. ßanbfcbulen, nacb ber 4ten Auflage üon g.

SGormbaumS branbenburgifcb = preugifeben ©efebiebte be»

arbeitet Don ©ujiao Siam to u r. ffireSlau, bei gr.

£en&e 1839. V I u. 150 S . gr. 8. ®eb- 12^ fgr.

6. D ie Demokratie in den neueren Gesellschaften von Franz G u i z o t . M it Genehmigung des V e r­

fassers übertragen von Dr. Martin R u n k e l . E lberfeld, bei C. J. Becker 1837. 35 S. 8.

9io. 1. gürji ßbuarb SÜiaria SicbnoroSfp bearbeitet, in=

bem er bie ©efebiebte beS £aufeS £abSburg barftellt, über beren 1. Sbeil in biefen Slattern bereits beliebtet worben, eine groge, aller Anflrengung unb Siebe würbige Aufgabe.

SBaS fnüpft ftcb niebt aÜeS feit 5 Sabrbunberten an ben üftafoten £ab6burg? @S banbelt ficb bier nidjt bloS um ein altberübmteS ©efcblecfct, um bie $errfcbaft über einige feböne fianbjiricbe; oielmebr wirb jugleicb baS gefammte beutfdbc SReicb fäji immer, unb oft ganj Europa ©egenftanb ber.

^Betrachtung. S a ju fommt, bag oft ber Sto ff in reicber gülle unb in näcbfier SJldbe bem Söerfajfer geboten roirb, alfo bag in biefer Sejiebung roeit eber, als bei manchem anberen, ber würbige ©egenfianb aueb ju »ollem fieben berauSgearbeitet werben fann. 9luii bemerfen wir jtuar

(16)

aueb in liefern 2.' u. 3. Steife grabe niebt immer baS ge*

lebrte Siüfi^eug unb bie baoon abhängige gorfebutig in aller

«Scharfe; tnbep oerrdtb er boeb Äennerfebaft, unb immer lebenbig ifi bie SS^eitnafeme am ©egenfianbe. 33er ©toff ifi leiebt ftberfcfjaulicb georbnet, bie 25arfiellung ifi getoanbt;

bie grifebe, Angemeffenbeit unb geinbeit be£ AuSbruefS, fo tx>ie ber Sn^att ber (oieUeicbt hier unb ba ju freigebig mit*

geteilten) allgemeinen S3emerfungen oerratben ben boebge*

bilfceten SSeltmann in ben boberen ©efellfebaftSFreifen. 25er S3erf. führt in bem 2ten SbfÜe bie ©efebiebte beS HaufeS HabSburg oon bem S£obe beS ÄonigS 3tubolpb I« bis jur (frmorbung Äonig XlbredjtS fort. (Sr b«t biefen ganjeti

©toff in 6 Sucher »erteilt: in bem lfien Suche banbelt er oon bem Sobe .König 9JubolpbS

bis

jur

SBabl

Abolpb^

oon iJlüffau jum romif^en Äönige; in bem 2ten bis jum grieben AlbrecbtS mit © aljburg; in bem 3ten oon ber 23er/

febrcorung gegen &önig Xbolpb

bis

ju beffen Slobe; in bem 4ten oom Sobe 5tönig AbolpbS

bis

jurn grieben mit ben tbeinifeben Äurfürfien; in bem 5ten big ju bem Srlofeben beS ©tammeS ber 9)rjemi)Sl in Sobmen; in bem 6 ten oon ber ©rlebigung beS böbmifeben SbroneS bis ju ber Srmors bung fceS ÄönigS Albrecbt. Seigegeben finb bem Sanbe 3 Äupfertafeln, ficb bejiebenb auf Äonig Xlbreebt, einjajei«

teS 33«rjei<i)nig oon SÜBerfen, bie auf bie ©efebiebte beS HaufeS H flbSburg

bis

jum ©ebluf} beS 2teru SSartbeS Se*

$ug baben, unb Nachträge ju bem Serjeicbnifj bet Urfunben jur ©efebiebte beS HaufeS H a^ ul,3 oon ben ältefien

bis

1291. — 25er 3te 2beil enthält bie ©efebiebte beS HaufeS Habsburg oon ber Ermorbung Äonig 2llbrecbt§ bis jum 2obe H £l'i03 AlbreebtS beS SBeifen, unb jroar in 6 23ucbern:

in

bem lfien Sucbe oon bem Sobe Äoijig AlbrecbtS

bis

jur ÄonigSroabl H crä°3 gtiebriebS (1308— 1314); in bem 2ten Stiebe oon ber ÄonigSmabl griebricb beS ©ebonen bis jur ©cblacbt bei SJJüblborJ (1314— 1322); in bem 3ten S5.

oon ber ©cblacbt bei ÜJiitbfoorf

bis

jum Sobe Äonig grie<

bricbS (1322— 1330); in bem 4ten 23. wm Sobe Äönig gricbriebS

bis

jum bauernben @rmerb ÄärntbenS (1330—

1337);

in

bem 5ten S . oon bem drmerb ÄärntbenS

bis

jur

Äonigltoabl

ÄarlS

oon Sobmen

(1337— 1346) \

in bem

112 -

(17)

6ten S . oon bem Sobe ßubwigg beS Skiern bis jurn Sobe

^erjog 2ilbred)tS beS SBeifen (1347— 1358). 'Äucf; biefer 3te 33anb hat jur Beigabe 3 Äupfertafeln unb SBerjeicbi niffe öon äBerfen unb Utfunben, bie ftcb auf bie ©efdjicbte beS £aufeS $abSburg belieben. — 2>ie äugere 2üig|iattung la|t nicbtg ju wünfcben übrig.

9lo. 2. 25et 23erf. t)ät ftc^ bie £inberniffe »ergeben*

wärtiget, welche eine burcbauS objectwe unb parteilofe S)at- jlcllung ber neueflen ©teigtiiffe erfcbweren ober unmöglich machen. @r weifet mit 9?ecbt Darauf bin, wie eine SRenge jener ©reignijfe, welche feit 1830 bie Seibenfdwft, ober tvei tiigfienö bie Äufmerffamfeit ber 3eifgenoffen in 2£nfpruch nahmen ober ihre Sntereffen berührten, noch nicbt in ber 2trt abgefcfjloffen feien, bag man ben rein hifiorifcben ©tanb;

punft fcbon in biefem 2(ugenblicf aufftnben tonnte, ober bag man, bei ber ungeheuren SSRaffe beg ftcb barbietenben

©toffeg, alle Sinjelheiten, welche für bie 3ufunft eine gro«

fjere 2Bidhtig?eit geigen mosten, fcbon jefct beroorjubeben unb in ihrer SBebeutung barjufietten üermocbte. Sein

©chriftjieller, welcher bie Sreigniffe ber festen Sabre be=

banbelt, fonne )iä) berfelben Jpülfgmittel erfreuen, wie ber Jpifiorifer, welker ben ©cblug beS »ergangenen unb bie erjien 3Q Sab « beS gegenwärtigen SabfhunbertS befc^reibt.

Sene Memoiren Literatur, welche bie Quelle ber £&atfacbcn unb bie 6 |>arafterifiiFen ber banbelnben ^erfonen, unges acbtet aller tbeilweifen (Sntjlellungen, zulefct bennocb bi& in’s>

©enauefle entbüllt, fehle natürlich in einem ßeftpötifte, mo bet größere SEheil ber ffödnnet, welche an ben ^Begebenheit ten einen leitenben ober einflugreichen 2fntbeil nahmen, noch in SBirffamfeit ober wenigfienS am £eben i(i. „So m it,"

heigt eS in ber Sßorrebe weiter, „fann ber 33etf. nur eine

©arfiellung »erfprechen, welche ben Urfprurig unb bie @nt=

jiebungSperiobe ber (Segenwart bauptfächlicb in bet 33et=

gangenheit nachfucbt, um oielleicht in einzelnen fünften eine llarere 2(nfcbauung ju oeranlaffen; anbererfeitS bat er ficb bemüht, bie SJtajfe beg fich barbietenben «Stoffes in ge*

brängtem Bufammenhange ju orbnen, fo bag wenigfienS eine beutlid;e Ueberficht be§ Sefiehenben barge&oten voirb."

Seurtheilen wir oon biefem ©tanbpitnfte aus bie 'ärbeii, fo fann fte bem grogtrn $>ttblifu»i a(S eine recfyt brauet)*

ßiterafltrblatt. Jfyril 1839. • ■'?- 8 '

(18)

bare Uebcrficfrt tot Ereigntffe feit tom ^etbflc bc§ SabreS 1830 anempfoblen werben, ©er ntebt ohne Sorgfalt aug.

gewählte Sto ff ifi mit SScfcnnenfccit gleichmäßig »erarbeitet, unb t>ie ©arfiellung, jwar ber ©ewanbtbeit unb be& frifcbpn SebenS entbebrenb, jeiebnet fich buvc^ 9Ju|je, Einfachheit unb .Klarbeit aus. Sn ber Schreibung ber polnifcben Eigen<

namen flogen bem Auge mehrere gebier auf. —- Rapier unb ©rurf finb lobenöwertb. D r. — n.

9?o. 3 ifi ein befonberet Abbrmf ber jweiten größeren Hälfte beö britten ber oon üftenjel »erfaßten Schlußbänbe ber S3ecferfcben Seltgefcbicbte, welche bie ©efebiebteunferer Seit feit bem Sobe griebrid)§ 11. enthalten; jte flie ß t fich an ben 12. Sanb ber Ausgaben eon 1825 u. 27, unb an ben t4ten ber Aufgabe non 1828,-,unmittelbar an unb will, laut S3orwort, niebt als eine felbfißänbtge unb erftf/opfenbe

©efebiebte beS lefeten SBfertilja^rburttotfö, fonbern in' ihrem ä3erbdltniffe ju tem größeren üffierfe angefehen fein. — 9?ec. finbet ben ©ebanfen eines befonbern AbbrudK biefeS S5anbcg febr gliuflicb, ba ein fo trefflid’eö S3u.cb oucy uns abhängig oon, bem größeren SBerfe, bem eß jitgeböxt, bie weitejie 93erbreitung, »erbient; ©te meijien unioerfali)ifißri3 feben SSSerfe fertigen bie ©efebiebte ber neuejien Seit jiem:

lieft furj ab, ober bebnen ft#, wenn fte biefelbe abgefon*

bert bebanbeln, wie i§. baä SRimcb’fcbe, in un»erbälts nißmäßige Sänge auS. Unjireitig ifi; aber p r SSilbung ei<

ner befonnenen, einigen, fefien politifcben unb bürgerlichen

©efinnung in einer Seit allgemeiner 33e>»egmig unb ©äh*

rung nichts fo förberlicb, als eine forgfdltigere JEenntniß ber ©efebiebte ber ©egenwart, bamit man barauS ben ©eifi ber Seit in feiner ©efammt** Etfcbeinung begreifen lerne,

©a wir. ©eutfeben feine ©effentlicbfeit in bem Sinne wie Sranfreidf), Englanb unb anbere confiitut. Staaten haben, fo muffen wir uns babei an unfere wijferifcbaftlicben SJota;

bilitäten halten, unb barum finb SBcrfe, welche, wie bai>

»orliegenbe, Äürje mit Umfaglicbfeit, Sßefonnentjeit mit SBahrheitSliebe, Scharfblick mit ebrenmertber ©efinnung*»««

einigen, febr willfommene Erlernungen. Siefer in ben

©ei|i unb ©ebalt beS 83,ucbeS einjugeben, erlaubt webet ber befcbrdnfte Sfautn, noch erfcbeiiit e& uns notbwenbig, ba beS S3erf. Sücbtigfeit unb ©ewanbtbeit in populärer

©efc{ii^tgforfcf;UMg unb ©arfiellung 311 allgemein unb rüjim=

(19)

lid) anerkannt ftnb, als bag fte nicht auch in biefem SBerfe Bon feinen gasreichen Bereitem unb Schillern mit 33er*

gnügen wiebergefunben werben füllten. SDaS Tteugere be§

IßucbeS ifi bem 2fuge recht gefällig.

9?o. 4 u. 5. 2fuf wiffenfcbaftlichen 2Berth machen beibc

©rtriften feinen 2tnfprutf>. ©ie wollen nur alS öülfSmittcl für Scbrer unb ©chuler beim gerichtlichen Unterrichte nn- gefefeen fein unb fdnnen in fo fern 9lu(sen haben, abi burd) ft'e bag mechanifd/e dinlernen Bon SahreSgahlen, g)erfonen unb Sbatfachen erleichtert wirb. 2£uf 9?o. 4, welches man alS $ronologifche Ucberftcijt fafl jeber ausführlichem Unu Berfalgefebiehte angetjangt fmbet, genügt tS, bloß aufmerf=

fam gemacht gu habe«- — 9?o. 5 eraminirt in einigen tau- fenb fragen übe«- bie branbenburgifch = preugifd;e ©efdjichte.

SBir glauben bem 33erf. gern, bag er gute Srfolge burch feine Sßethobe crgielt habe (Sßorr. ©. V ) ; fönnen aber ei>

nem ©efchid)tsunterrichte, ber in ein frag* unb Antwort:

fpiel auSartet, feinen ©efchmatf abgewinnen, fü r fleine Sinber magS hingeben; für biefe jeboch ifi baS SSuch viel gu weitläuftig. fü r bie reifere Sugenb aber würbe aller

©egen beS gefchichtlichen. Unterrichte »erloren gehen, wenn man ihnen bie ©efcbichte nur broefenweife, mit Serjiörung alles ?)ragmati§muö unb 2£uSmergung ber fte beberrfchenben Sbee«, fceibringen wollte* S3ei bem 33etf. tritt noch ber üble Umjianb b>ngu, bag fein Such ohne §3orm6aumS branbenb.*

preugifche @cfd)id)te gang unbrauchbar i(i. ©ie fragen ftnb enganfchliegenb an biefetbe fo gefiellt, bag fte gar feine an*

bere Antwort gulaffen, als im konterte jeneS SBerfeS oor- gefebrieben ijij; SSelege ftnben ficb auf allen ©eiten; fo g.

SB. gleich bie fragen ber erfien ©eite: Sn welcher ©egenb

©eutfcblanbS beginnt bk ©efcbichte beS branbsnb, = preug.

©taateS? SBelcheS: Sänbergebiet umfagt je|t, noch bie Pro--

»inj SBranbenburg ? (2Bie fornmt biefe frage hierher ?) äß.elche ©egenben nannten, bi# SRomer ©eutfcblanb ? ( 2Bie- ber eine ungehörige frag e!) SBaS fanb man an oielen

©teilen beS beutfeben ganbeS ? (!) SöSie roaren befonberS bie

©egenben an ber Sflfee unb Söeichfel befchaffen? Sffiie war jeboch ber Soben ©eutfchlanbö'in* Allgemeinen? 2BaS Ber«

jianben bie Sewohncr fcbon? (!) u. f. w. £>eipt baS tra«

mintren? (SS fommeri unzählige.fragen Bor,, bie; fetbjiufcon 8 *

■— : 1 1 5* —

(20)

Äunbigen fdjwcv p beantworten fein würben, wenn er mcftt SJormbaumß ic. ©efebiebte ju JRatbe joge. Erwägt man ferner, bag boeb auch tiefe Unjabi oon gragen im ©ebdebt- niffe ber Äinber aufgenommen fein mug, wenn ihnen bureb bie Antwort eine ooliflanbigc Äenntnig Werben fo«, fo fann man bie 93ortbeile einer fo augfübrticben unb genetif<t) ent*

wicfelnben gragweife ni$t red&t begreifen. |)dtte ber 33erf, bie gragen unabhängig oon einanbet, fdjarf abgegränst unb bloß auf Sabnobltn, f erfonen unb Sljatfachen befeferanft, aufge|Mt, fo würbe fein 33uch jwar an AuSbebnung oerloren, aber an praftifeber S3raucbbarfeit febr oiel gewonnen haben.

9?o. 6 . ©pdt, boeb nicht ju fpät, inanen wir auf bie- feS intereffante unb geijfaofle ©ebrifteben beg berühmten franjöfifcben ©chriftftellerg unb SoctrinarS, granj ©uijot, aufmerffam. Saffelbe erörtert in gebrdngter, faji rbapfobi*

fefter ©ebreibart bag wahre SBefen ber Semofratie unb weiji nacb, wie fie einfeitig ober falf4> aufgefagt, nothwen*

big entroeber jut Anarchie ober jur 2i)rannet führe. 9Jach<

bem ber 33erf. bie beiben febeinbaren 9>rincipien ber Semo=

fratie, bie perfonlicbe ©ouoerdnität ober bag 9?ec&t eineg jeben Snbioibuumg über ficb felbji, unb bie ©ouoerdnitdt ber Saht, fßolfgfouoeranität, SRecjit ber 9J?ef)rf>eit über bie ffllinberbeit, tbeilg in ihren oerberblicben golgerungen, t^eitö in ihrer Unböttbarbeit unb Seere naebgeroiefen ^>at, jiellt er

© k 33 bie wefentlichen nothwenbigen ©runbfäfce einer jeben regelmäßigen unb feiten ©efeflfehaft gegenüber, unb jw ar:

bie augbauernbe Einheit beg focialen ©ebanfeng, bargefletlt burch bie Regierung; bie Ehrfurcht oor ben ©taatggewal*

ten; bie gefefeliche Unterorbnung beg inbioibuellen SBilleng;

bie S3ertheitung ber Rechte bet gdl;igfeit angemeffen.; bie 23erbürgung ber greiheiten überalt auf allen ©tufen ber focialen Leiter, aber bie SSKacht in bet Höhe. Äonnen wir

«u# bem Sßerf. nicht beijiimmen, bag buref) ben Sieg bet guten ©acbe unb burch ©ott, ber ihn oerliehen, bie Sagen unb Sntereffen granfteichg jefct fchon biefen ^Otincipien ges mag oeranbert feien, fo meinen wir boeb, bag eine Um*

wanblung beg gegenwärtigen unfeligen 3 ujianbe§ beg San»

beg nur burch bie allgemeine Anerfennung unb ©eltenb*

maebung berfelben herbeigeführt werben fönne. ‘ S ie Ueber=

fefcung ifi feit woljl gelungen. * 9t. ■ 33 n.

(21)

*01 a t fj c m fl t i f.

1. Xeitfaben für ben Untrrrrdjt in ber ©eometrie. @in Aufgabe; unb Uel'ung*lnu1> für ©ebüler in ©eminarien unb, S3olfgf4)ulen. grjier Sabrqang : , 23orbereitenbe unb einlcitenbe Ueb,ungen in bie ©cometrie. SSon ßljr.

(SJottl. © c& o lj unb A. © tu b ba. ÜRit 3-.gigurentaf.

(Aud) u. b. S .: ßeitf. für ben Unterr. in ber ® . in ©.

u.33.). Griffe,; SJ). -Öenningö 1838. X I I u. 155© 8.

(©e§ ©djulboten 2, Abtb. 21. S3bd)en). ®et). 12 J fgr.

2. ©cfrabe’S oollfldnbiger @Ut>fograpl|>. Webjt 3eic&nung beg @Uipfogra^cn unb 13 bamit »erjeidjneter giguren, SSreeÜau, Serlqg&ßomgt. 1838. 15 ©. gr. 8, ®e&. _10 fgr.

3. Darstellung der mathematischen Geographie für die oberen Gymnasialciassen von Dr; Fr. Adrian K ö c h e r . Bres}au, Grass], Barth u. Comp. 1839.

43 S . gr. 4.

9lo. 1 enthält Aber 2000 unbeantwortete gragen unb ungelofete Aufgaben auS ber ©eometrie. ©ie bejie^en ftd) auf bie ©runbletyren ber Planimetrie unb ©tereometrie unb ftnb unter brei Abfcfenitte auf folgenbe Art gebracht. ©ie beS erjien, Anfcl)auungctt überfci)ticben, fe^cn oorauS bte unmittelbare; ©inne.ganfd>auung pl^ftfcljet Äötper, nämlich beS Sßürfelg, ber ©aulen (Prismen unb ^ lin b er), ber

©pilfäulen (p^ramiben unb Äegel), ber glatte (Polpeber), ber Äugel, fo wie c>et Abfcfynitte biefer .Sjauptförper. AuS ber ^ieröurd; gewonnenen Gjrfenntnip wirb ber 33egriff oon Äorpern, unb jwar ganj runber, 5um Sfyeil runber unb tefiger, oon glätten, unb jroar »on ebenen unb gefrumms ten, oon Sinien, unb jroar oon geraben unb frummen, oom fünfte unb jule&t oon SJaumgrofjen abgeleitet, ©er jweite Abfcfynitt, welcher bie Ueberfdjrift „©arflellungen unb 351- re$nungcn" fü^rt, befolgt bie umgefefcrte «Drbnung, inbetn frier bie ©egenfianbe ber 33etracf)tung fo aufeinanber folgen:

Pu n ft, Sintert, SBinfel, glädjen, giguren, Äorper. 9Ran fmbet in biefem Ibfcfjnitte eine 23ero»llfidnbigung unb @r=

Weiterung ber fcfron gewonnenen SSegtiffe, woran fiel), gUid>*

fam al€ golgerung, bie Aufhellung oon Aufgaben fnüpft.

An bie ©arflellungen oon Punftreiljen als 33ilb beg ©inmal«

eins reifen ftd) bie leisten 33erfe|ungen ber ©egenjMnbe

(22)

— ns -

in üeränberter {Reihenfolge an ,(9?crnj,utfttionen) unb einige

^Betrachtungen ber oiclectigen (ftgurirten) 3af>len. -Sie Auf?

gaben über bie Sinien bejieben ficb j. S . aiif bi« Sage t>er*

hintencr geraber Sifiieri, auf bie böcbffe Anjabl berfülben

*Wifcben jjegeberiett fü n fte n ,' Auf bi« Mcbfte 2Cnj<$l ber 33 eretmgünggv: urrb thsrCbfcbnifigpunftc gegebener geraber Sinien, forore bie über bie SBtnfel %. 33. auf bie Anjabl unb (Sroje ijpn ffiinfeln, mH#e! fcuv^) ben ® u r# fSn itt geraber Sinien unter' oerfchietenen Sßebingüngen entheben.

S ie auf, bie giguren ficb beji^tttben Aufgaben betrauten bie Anjabl unt Art ber innern ufit 5u(jefn SBinfel gerat»

liniger giguren, He Siagonalen unb (Strahlen, unb bie bureb fie entflänbenen Sfeeilftguren'. S ie Betrachtung ber tfötper in tiefem Abfcbnitt l;at iS üörju^t»eife ju tt)un mit ber auf tk »erwanbtfcbaft ber glticbe fiel)' grüntenben 33ilbung ter ftoirper aitg einanber mittflfi Ab|iumpfung, j.

58. beg Acbtfiacbe§ aug tem 23ierfl«cben, beg SSürfelg aug bem SfautenjWälfflache ?c., fowfc mit ber ^Bezeichnung ber ÄStpernefce. S e r btitte unb legte Abfcbnitt mit ber lieber«

fdjrift: Einfache geömetufebe Äonjhuftionen, forbert ten

©«brauch beg Sinealg) beg Bitfelg unb beg Sollfiotfeg; |>i«

werben abgvhanbdt bie 33ilbung üon geraben Sinien unb Äreiglinicn, bie Btcfcung oon Varatfellinien, bie Stellung ber Sinien in eine beliebige Anjal)l gleicher SE^etle, eben fo Silbungen unt Steilungen oon SBinfeln, aSerjeichnungen aller »rten oon Srei* unb 33ierecfen zc., regelmäßiger gtgu*

ren in unb umÄreife, ob« umgefebrt tiefer in jene. £>.er=

auf folgen »erfebietene Sogenbtlbungen, wie bie ter©chlan*

genlini«, ter SBellenlint'e, ter ©piralwinttmä tu unb enb>

lieb alg ©ebluß beg SBerfeg bie Segnung ber Äorpernege.

Siefe jiemlicb umftänblicbe TOtfl)eilUng beg SnbalreS Wö porliegenbert. SBucbfS beweifet bejfen 5Heid)t)dltigfe:t. S ie gragen finb, mit febr wenige« Augnafemen, genau gesellt, unb wirb t>on ©eiten beS £d)iet£ auf eben fo befiintttitc*

Antworten gehalten, fo fann ber ©«brauch biefeS ^eitfds beug nur 0011 großem üRugen fein. ®a§ Verfahren felbjt aber, ficb befftlben ju bebienen, fann nach ber ÜRemung beg 9?ecenfcnten im Allgemeinen wohl nur folgenbeg fern:

1) S e r Selber forgt juerft bäfür, boß - jeher ©chuler bie ju l>en oorjune()menben ^Paragraphen nötigen ©egenjianbe

(23)

|abe, $. 35, ben SBürfel, ober bie ©dule, obet bag ßineal jc.

tioot'cx, um baS praftifdbe ($efcf)icf auSjubilben, barauf ju fefoet» iji, tag ade ©egenfiänbe, berett Anfertigung ben

©4>ülern nicbt gerabeju unwglicti iß, aucb wirflid) oon tbnen angefertigt werben. 2

)

®er ifefrrer: fiellt nun ben

©cbületn bie Aufgabe, ftd) auf einen ober mehrere $>aragtas pben, nach ber ßänge berfelben unb ber jmifdjcn ben 8es etionen liegenben Seit, oorjubereiten. 3) hierauf tragt bet fielet bie aufgegebenen 'Paragraphen öor unb jwat a) tn freiet ©arfleliung, b. b- ohne ft cf) an bie örbnung bet fragen im Seitfaben fiteng ju binben, wobei jebuef) feine Srp£e wefentlkhen SnhaltS übergangen werben barf; b) auf Jebenbige, bie ©ebüler fe(]eKnbe Seife , wobei eine einfache, ungejünfielte Sprache unb; fräufigeS Stagen einzelner ©cf)ü=

ler7 tbeilS um fte auf leichte golgetungen ju leiten, tt)eitö um baä eben 25orgetragene in feinen <£>auptgeban?en ju n>ie-.

berholen, ^u empfehlen finb. 4) 9iun, erfi nimmt jebet

©ctyüler feinen Seitfaben in bie #anb. 35et Sekret ruft einzelne auf unb lagt bie fragen nach bet Sfet'he ootlefen unb beantworten, wobei er (Gelegenheit b«t,: feine ©cfrület nad; bem @rabe be§ SalenteS unb ber Aufmerffamfeit fen=

nen gu lernen. 5) 3e(jt fann ben ©djülern aufgegeben werben, bie in bet ©cfrule befptocfyenen Stagen ju |>aufe fcbriftlicb in einem befonbern £efte ju beantworten. 6) £>b nun ber Sefrrer biefe fchriftlicben Antworten ju |>aufe butefc fieht, ober fid) biefelben in bet ©d)ule »orlefen lägt, witb tbeilS oon feinem ßebretfer, tbeilö üon bet Anjabl ber ©$ü*

[er ab£)öngen. S e i einem folgen ober ähnlichen (gebrauche eignet ftcb biefer Sieitfafcen nicbt nur für ©d&uüeörer= ©ernü natien, fonbern aucb für jebe ©tabtfcfrule, bie fid) über bie gewöhnlichen 2£nforberungen im Sefen, ©ebreiben unb SRedjs nen erhebt. ©ewig ifi e§, bag eine richtige äJehanblung tiefet mattjema'tifchen Elemente befonberS geeignet iji, bie SSinber benfen unb reben, alfo öetnünftig reben, ju lehren.

25er 9tec. empfiehlt bafrer biefe© SSktf eben allen Sehretn, welche bie Sugenb unb bie SSiffenfcbaft lieb haben.

9lo. 2. Der (Mtpfenjirfel ober SUipfograph iß ein fcbon lange befannteS Snjirument; er befiebt auS gtuci JpauyU tfreilen, namlid) auS einem ©tangenjirfel mit 3wei Swingen unb einer Sfcigfeber (ffileifiift, Äteibejiift in mefftngnet ober

(24)

hölzerner Raffung) unb einem hölsemen Äreuje mit recht*

winklig ft'ch butchfcfrntibenben galjen ober 9?uthen. ©er einige unroefentliche Unterfdjieb in bet Äcmfiruktion jwifcfren bem gewöhnlichen in ©cfrimmingg Ä&rtjllerg üfuheflunben angegebenen ©Uipfographen unb bem oon ©chabe befielt, wie ber 23erf; felbft anfuhrt, barin, baß bei jenem beibe 3wingen unb bie 3feißfeber, bei biefem nur bie beiben 3wm=

gen beweglich eingerichtet ftnb, wdljtenb bie 3?eißfebet im ledern gatte utwerrücfbar feji an bem einen @nbe beS

©tangen$irfelS ftcb beftnbet. ©er große Unterfäieb aber fott barin liegen, baß jener nur $ur Zeichnung gewöhnlicher (Sflipfen gebraust würbe, wäfcrenb ©ebabe mit bem feini;

gen auch eEiptifche unb logarithmifche ©piralen, elliptifch«

ßuabrate, ©erlinien, @ierfpiralen tc. burch wäfjrcnb bet 3eicfrnung öorgenommene SBergrößerung ober Sßerfleinerung be§ großen unb kleinen SKabiuei ju oerjeichnen lehrt. @r nennt bafrer ben alten @Uipfographen ben befchränkten, ben feint'gen aber wegen beS oon ihm angegebenen erweiterten

©ebrauch§ ben oollfiänbigen, wenn fi<$ auch mit jenem baffelbe leifien läjjt. 6 S ifi gewiß erfreulich unb »erbient

?ob, baß «Schabe fich wiffenfcfraftlicfr befebäftigt unb feine 2?erbej|erungen an mathematifefren Snftrumenten unb beren 2lnwenbung bekannt macht; nur muß man witnfefren, baß er ft'cfr babei einer recht einfachen üetflänblichen Sp raye be=

bient. SD?ehrereg ifi unbeutlicfr, j. S . fchon bie Ueberfchrift beg I. 2tbfd>nitte$; auch *«nn man nicht fagen ©. 6 2tns merkung: Siefer ©a§ enthalt, ft'ch unbewußt, ben Ueber-- gang tc. ©. 6 3. 9 ü. u, muß „wirb“ fi. werben, fo wie

©. 8 3. 6 t>. o. wohl_ heißen: „einen Soll an Sreite".

©er (Sllipfograph felbji ifi bei bem Ser f., gewiß für einen mäßigen §)reiS, käuflich.

9?o. 3. Sn biefer jum £>fler=@j:amen be§ StfagbalenaumS erfchienenen Programm s 2lbfranblung iji ber ©toff ber nn=

thematifchen ©eographic in t>ier 2lbfchnitte oertheilt. ©er erfle macht bekannt mit ber geometrifchen 2luffaffung ber täglichen (5tfcheinungen unb 2$eräuberungen am $immel unb ben barauö fich ergebenben golgerungen, nicht nur hin;

fichtlicfr ber mathematifchen tfbtheilung beS .£)immel6gewöl=

beS nach größten unb kleinern Äugelkreifen unb ben £>rt§;

bedungen auf biefe, fonbern auch hinftd)tlich bet ?)arall=

(25)

m , t « Entfernung, ber fcheinbaren ühb röhren ©urdfr*

meffev beS SJlonbeS, ber Sonne unb ber Planeten. 25et jweite lianbelt na# üorarigefdjiifter vnatf)ematifcl)er ‘Kbtlyeu lung ber (Srfcfläcfje oon bet^eographifchen SSreite unb Sänge/

»on ber ©cjtalt, ©rofje unb beti beibejt S3ewpgungen ber Erbe, oon ben %)tanetcrißa|)hefi,. oon ber Beleuchtung?*

grähje ber oon ber "Sonne. befrf)fenenen Erbe ft. £>airpt±

gegenflanbe be§ brüten 2tbfi^nitteg ft'nb ber SUJonb unb bie 3ettrech«ung, fo- wie tegliierten bieSarfteßünaen ber ©ib«

Oberfläche auf fünfiliehe Ert-fugeln unb auf Äarfen. Sn ' biefem legten OTcbnitte werben ber gewöhnliche ErbglobuS unb bag Äcntglobtüm, unb bet ben Äatteü bte brei 2lrten ber ^rojeftion, bie orthographifche» perfpeftioifche unb bie burch Äbwicfelung betrachtet. 2Ba6 nun biefe 2Cb^anb=

lung ihrem 2Bertt>e nach <?nbetrifft, fo fann ihr nur lobenbe 2Cnerfennung ju Shell werben. Sn fachlicher S3ejtehung jeugt fie oon jwecftnäfHger 2fu8wabl be§ mathemattfd)*

geographifeben Stoffes für obere ©i)mnafiali!la{fen, fo wie t>on ©rünblichfeit, Äürje unb 35eutlichfeit in SSejiehung auf bie 35arflellung, bie ft<b noch baburch empfiehlt, bag bie ffieweife in Sufägen mit Eieinern Settern, alfo bie Söiitthei*

lung ber SRefultate nicht unterbrechenb, enthalten ftnb. 9lur im legten 2£bfchnitte fcheint bem 9?ec. ber SSerfaffer bie‘Pro;

jeftiongiS’Zethoben etwas ju um|tänblich für ben ©t;mnaftal<

©ebraudf) abgehanbelt j u haben, wobureb jeboch nicht bie Meinung au^gefprochen werben foll, als feien biefe Sehren für Primaner gu febwer. gür eine neue Auflage biefeS SBerfcheng mögen hie* folgenbe -Kotigen flehen: § 7 würbe burch bie Beziehung auf ben Sicrbpol beutlicher werben, welcher Enbpunft ber COiittagSlinie korben, welcher Süben beißt. § 10 l. arcitenens ft. arcitanens. § 18 fleht in fig. 7 T nicht an rechter Stelle, unb fiatt y foll flehen Y , unb int Zette finbet fleh in bem 2£ugbru<fe für A T gweimal V fiatt be§ SBibbergeicheng. § 19 unten fönnte jweefmägig hinter „hinjuabbirt" flehen: „ober oon ber grö;

„gern |>öhe S R fubtrabirt, ober ba6 arithmetifche Mittel

„beiber |)öhen genommen." § 56 mag wohl, nach ber gigur gu fdjliegen, im 9fianufcripte oielleicht fo ober auf ähnliche 2(rt gefianben haben: „bei biefer muffen bie bet

„Ebene A K Q nähern fünfte ber Äugelfläche auf bie Zorn

121

(26)

„gentiöMSbenc oom fünfte P entfernter fallen, algbie ooti

„jener (Sbene entfernteren, wie tag bie fünfte U , 10 unb

„ifre ^Projektionen n , o jeigen.'f; ,3$ ber gigut finb bie le.|tern mit t J , O bejeiefrnet. ©. 39— 41 fojnmt ber ©i*

nugtotug »erfefrieben bejei^net uor-,. balo mit sint,, ball) mit sintpt; aucb iji sint 2 ober sintol ? 6 eff et als sin 2 tot.

§ 59: ber Fig< 25 fehlt iftre Sejeidjnung, nämlich F ig .^ 5 ; auct) fleht barin Ja t t 3 ein B . SSeitn 2 >urchlefen biefer gehaltreichen ‘ÄbhanClung fanb ber J)fec. eine jeitraubenbe Unbequemlichkeit, bariß, bafj bie. Siguten nicht burdjgängjg in'ibrer natüt-licbett jprbnung auf einaj\ber folgen., ©ie j§igu?

ren 16 unb 27 ftnb im Sette ntrf>t angeführt. , S r e t tn^e r.

122

3)1 u f i t

2fu§ bet großen 2£njal)l oon Sompofttiatien für bag f»iane?

forte k., welche »on fcfrleftfcfren •ßorapontjien in bet legten Seit Ijetauggegeben worben, heben rcir einige hetaug, beten SBerth bie Söeadtjtung beg mufttliebenbsn <Publikumg in 2(ns fpruch nimmt:

1. Songe et Verite. Etudes et Pieees caracteristiques pour le Pianoforte par B. E. P h i l i p Breslau, Leuckart. Prix 2 rtl.

2. Grande Sonate pour le Pianoforte composee par W . E. S c h o l z . Oeuvre 19. Breslau, W einhold (1839] qu, fo l. 1 rtl. 5 sgr.

3. ©ecfrg Siebet für eine ©opran; übet £enor|itmme mit . Begleitung beg $)ianoforte; componirt oon SB. € .

© cfrolj. op. 19. SSreglau, ?euctart. (20 fgr.)^

4. ©er Saget unb ber SBilbfdjüf;'Ober bie @rlenmü§le.

SDper in einem 2lkt »on B e r g e r ; in 9Jlltftf ge*

fc|t oon 83, P h ilip p . SSteSlau, bei @. ßran^.

1838. (5^ rtl.)

5. Trennung und W iedersehen, e in e musikalische E kloge für das Pianoforte, componirt von F. W . B e r n e r. Breslau-, bei C. W einhold 1838. (15 sgr.) 6. Antiphone: Ecce Dominus veniet, etc. für ©opran,

‘2llt, Senor unb Söag; fomponirt: oon ßarl SuliitS

•£>offmann. £>ppdn, S . @.M'etmann 1839. (2 | fgr.)

(27)

9?o. 1. <§g ifi nfc^t gu läugnen , bag bie 2Crt ber SSt-- banblung beS 9>ianoforteS in ben legten getjn Sauren ei=

nen grogen Umf#wung erfaßen bat. ©er furge, f#netf erflingenbe Son beg üjnflrumentg war bemfelben oft oorge*

worfen worben; bie tu r# Et)opin, ber ff# nn gielö an=

f#log,; eingefütjrte «Bmbobe leiste befonberg .bur# gcroiffc te#nif#e Hülfgmittel ben Son gu verlängern unb ben Bagagen melobiöfen ©efang eingubau#en. @ # 0{t früher war gu ber Neigung, © tu b ie n für Älaoierfpieler ju fcljrei?- ben, bie ßofung gegeben. 23on einer (Stube »erlangt man namli# ni#t mebr blog, bag fie ein abgefcfefoflericö 9J?ufig=

jlücf fev>, fonbern bag fte au# ber ^>anbbtlt>ung irgenb eu nen befiimmten 25ortJ^eil gewähre unb bag fte einen augge=

prägten G&arafter an ft# trage, ©em SSeifpiele ßbopin’g folgten fali alle beutf#en ßompontjien. Eg erf#ienen Stu>

ben »on @#umann, Sbalberg, Säubert unb Berger, wel#e bie äitern »on 9Rof#eleg, Rummel unb gramer fortfegten, fo bag jegt faft UeberfüUe »orbanben ift. 3Bir feaben nun gunä#fi na#gufeben, wie baß SBerf »on Philipp ftd) jenen anf#liegt. Erfreulich oor TOem ifi, bag feine Stuben fein leere! Strabenwefen, feine gebanfenlofen gingerübungen bringen; berglei#en ermübet, f#recft ab, fiatt gu belehren.

^}t)ilt'PP fletne SWiniaturgemälbe gegeben, oon benen bie meifien ihrem ß^arafter nad^ burd) allegorif#e Ueberf##

ten bejetdjnet finb. greilicfc berrf#t nebenbei bie '«bfidjt, biefe ober jene £anbfertigfeit na# irgenb einer befonbern 9Ji#tung bin gu erweitern, gu förbern, unb eine beflimmte gtgur giebt ft# folglich meiflenS bur# bag gange ©tücf.

gD^nc allen Ebawfter ifi feine etngige biefer Stuben; bet einigen g. 35. bei: „ L e Troubadour, „Ja lo u sie ,“ „le Ruisseau“ ifi er febr entf#ieben auggebrütft. ©ag gange SSSerf eignet ftd;, ba eg übrigeng nur einen mägigen @rab

»on gerttgfeit »oraugfegt, für ben Swecf beg ttnteni#tg foroobl, alg für ben ber eigenen Ergogung unb Erholung ber febort Erfahrenen unb ©eübten. ©te Mugftattung ifi glängenb unb bewahrt ben gortf#ritt, ben bie Seit au# in biefer -g)tnft4)t in ©#lefien b^öotg^ufen t)at, aufg würbigfie.

9lo. 2. ©ie SerflreuurtgSlufl ber ©egsnwart enthält wobt ben ©runb bafür, bag auggefübrte, umfaffenbe Stuft?*

jiücfe fo feiten, bagegen Siebet obne 2ßorte, ^bantafteen,

- 123 -

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fidjt neljmen; abgefe()en baoon, baß man wohl nicht bei Sebem, bet dbnlicbe Sfechnungen auöjufütjren hat, eine grünbliche Äenntniß beS ©ebraudjeS ber Logarithmen

Äarl griebrtch 35e(fer’S SBeltgefchidjte. »ficrauSgegcbcn oon 3oh. 50?it ben gortfefcungen oon 3.. beren weifet unb gnäbiger SRegierung ein gtofjer Staat blütjt, feiner

$Profa nicht oerworfen werben fonnen, in, wenn auch noch fo fliefsenbe, S3erfe bringt, ©eit ©oethe unb ©chiller, feit SJlatthiffon unb eine 2lnjahl anberer

rationSobject fein fonnen.&#34; — SBir haben ber fleinen ©ebrifr eine oerbältnigmägig lange Anjeige gewiemet, weil biefe bureb bie Neuheit beS ©egenfianbeS geboten

brübern ju ähnlichem ©erfahren oeranlaffcn fann. hielt üiele SBorte feinen 3uhörern gegenüber pieUeidjt für gwecfbienlich &gt; allein auch b&lt;r fianbmann iji

&lt;jIS eine günflige 83orbebeutung für eie öollfommene ©enes fung betrachtet «erben fonnen. 25ie SBirfungen ber einzelnen Heilquellen ju Äiffingen inSbefonbere

bem finb fyijtorifcbe Äarten unb 2lbbilbungen beigefügt, bie nid)t toenig ju r 23 eranfcbaulicl)ung beitragen.. 25 a er mit Siecht ber 2£nftd^t war, ber breifjigj

feung eine oerbefferte genannt werben fann. SBofel mit SJecfet feat ber Serf. fein äßerf über ©aljbrunn in jwet SEfeetle gefefeieben; benn beibe Parteien, bie