Heft
25-- 1917(2.Sahtgang)
X
einzelheft 10 Pfennig Werten-as VMJM
wozur Förderung der deutschen Seegeltung und der deutschen Slottenpolitik
Zeitschrift
desEingetn
Vereins,.Marinedank«,
Berlin SW 68,Kochstr. 28J29
HerausgehenUse-Admiral s.D.OermannMrcbboff undRudolfWagnerZum Heimgang des Grafen Zeppelin
Von Hermann Kirchhofs, Vizeadmiral z.D.
Es.
»FD.«·i Veileids-u den vielenundvonCrauerbezeugungenHerzen kommendenvon ganzDeutschkand,diewirdieserTage ON inallen Blättern lasen, willunddarf auch »DeutschlandzurSee« sich äußern.Hatdoch unser Zeppelin unsererKriegs- marine insbesondereeineihrer wichtigsten Waffen geschmiedet,um das brutale Jnselreich zube- kämpfen,um denKriegindassichbisvor dem Kriege sosicher wähnendeJnselland hineinzu- tragen. »«
Sind esdoch besonders dieAlarinesLuftschisse
—- deren Tätigkeitauch inunserer Zeitschrift sooft dankbar erwähntwurde —, sindesdoch geradesieinersterLiniegewesen,diedenNutzen seinerErfindung. seines unablässigen Ausharrens beiderEntwicklung unserer-Luftschisswaffe aller Weltsoklardargelegthaben.
Zwar haben unsere HeeresiLuftschisse auch über Paris und Bukarest sowieüberSaloniki und andenbeiden Hauptfronten erfolgreichge-
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wirkt undLeistungenhervorgebracht; aber nir- gendswar ihr Auftreten von solcher Bedeutung undvon solchem Nutzenbringenden Erfolgwie über demLande unseres schlimmstenGegners, über Großbritannien. Vor dem Kriege löste sein Erscheinenmiteinem seinerLuftschiffe auch imAuslande begeistertenJubel aus, alsGraf Zeppelin inKopenhagen landete, aufdessen Neede geradeeinenglisches Geschwaderankerte.
Nunmehr betrauern alle deutschenKriegs-
mannen zurSee und wir mitihnen ganz be-
sondersdenplötzlichen Heimgang unseres»Luft- grasen,« andessen Bahre wiralleinGedanken volltiefstenDankgefühls. voller dankbarer An- erkennungfür seinTun uns geeintsehen.
Ansere Marine-'Luftschifser sindesinerster Linie, dieihrem Vorkämpfer, der wiederholt mannhaft für die volle Ausnutzung seiner Schöpfung eintrat, Dank und Bewunderung zollen,dievoller Betrübnis dieNachricht von seinemAblebenvernahmen, daß-es ihm nicht vergönnt gewesen ist,»biszumEnde desKrieges zuschauen,wieseineErfindunggewirkt,was mit ihrhatgeleistetwerden können.
AnsererGroßeneineristwiederdabingegangen.
Aber dieNachlebenden, sie wirkenund arbeiten weiter in seinemGeiste und Sinne,siesind zustolzen Jüngern unseres Zeppelin geworden.
Anser großer Toten dermit seinerWaffezum SchreckenderFeindegeworden,hatsichdieLiebe von ganz Deutschland errungen undnicht zuletzt dievon »DeutschlandzurS’ee«.
»Biszum letzten Tagehatergewirkt fürdes Deutschen Neiches Luftmacht. Seine Werke- ebrendenunauslöschlichen Namen, nicht unsere Worte,«· so lautet derNachrufdes Kommandie- renden Generals derLuftstreitkräfte; so denken.
so sprechen auchwir.
Von der- deutschen Handelsflotte
Daß aufdieviel besprochenenPariser Be- schlüsse(wennessolche sind,was ja noch keines- wegsfeststeht)bezüglichdesunentwegten Wirt- schaftskrieges nachdem Kriegenicht sovielzu gebenist, wie dieEntentesNegierungen gernf M machen möchtendarf»manruhiganneh-
kmelmmmssouissessx
men. Sicher ist wohl,daßeinsoschwererund blutigerKrieg, undnochdazuvon solanger Dauer, nichtgeführtwerden konnte, ohnedie Stellung derBeteiligten zueinander auflängere Zeithinaus erheblich zu beeinflussen, und die Zeitungs- oderbesser Lügen-undVerleumdungs- kämvfe unsererGegnerhaben sicher dazu beige- tragen, solche Gegensätze nocherheblichzu ver- schärfen.Eswird — hoffentlichl—- vielegeben, die auchnach dem Kriege von der üblichen deutschenVorliebe füralles Fremde, nur weil eseben fremdwar, einigermaßengeheilt sind;
wirkönnendabeinur gewinnen. . Wenn man aber anderseits auchdieseWir-·
kungenschon keineswegs zu hochinNechnung stellen darf,so istesselbstverständlich völligun- möglich, daßeinVolk oder aucheine Völker- gruppe sich vollständig abschließen könnte. Ganz besonders aber gilt dies fürunsere heutigen Gegner, von denen aufdieDauer mindestens einigeuns nötiger brauchen dürftenalswirsie.
Trotzdemaber istimÄberseeverkehr zweifellos miteinem harten Kampfzu»rechnen,und esist dies ein Zustand, der keineswegs neu ist, derimmer bestanden hat,der aber unter den Verhältnissen nachdem Friedenbesondersscharfe Formen annehmen dürfte. . -
Unsere Flotte hat nie ein leichtes Spiel gehabt, denn siewar wohl die einzige. die staatliche Unterstützungen, trotz sehr hoher sozialer Lasten. nichtkannte (und übrigens auchnicht wünschte), währendman inFrankreichSubven- tionen ineinerHöhe zahlte, daßdieHandels- flottefastvon ihnen allein leben konnte, und während Englandseinen Großreedereieninschöner Offenheitseelenruhig»Kampfgelder« zahlte, das-«
mitsiederdeutschen.immerunbequemer werden- denKonkurrenz leichter zu begegnen imstande
waren. Man wird dabei Subventionen in
Deutschland (wiean dieserStelle bereits ausge- führt)auchheute nichtfür nötig haltenund wünschen,undeskannsich bei derartigen Erör- terungen höchstensumdieerstenJahre nachdem Kriegehandeln, dieallerdings ganz besonders schwerewerden dürften.
Aus solchenErwägungen heraus istdenn auch·das dem Reichstag voraussichtlich in nächster Zeit zugehende Gesetzzubetrachten, das dieBereitstellung vonMitteln zurGewäh- rung vonDarlehen anNeedereien fordert.
Soweit bekannt geworden, sollendieseDar- lehenimeinzelnen Fallzwei Drittel desNeubau- oderErwerbspreises einesSchiffesbetragen,zur Hälfte zinsfrei, zur weiteren Hälftemit sechs vom Hundert zuverzinsen sein. BesondereBe- stimmungen regelndieRückzahlungderwomög- lich hypothekarischzusicherndenDarlehnssummen.
Esift dazuzubemerken,"daßdiese Aiaßi nahme alleinein recht zweischneidiges Schwert darstellen kann. Die Preise«für
Schiffesind imLaufe desKrieges naturgemäß ganz erheblichgestiegen,und beiderunabweis- barenNotwendigkeit für alle Staaten, dieKriegs- verluste derHandelsflotte soraschals tunlich zuersetzen,besteht auchfürdienächstenJahre keineAussicht,daß hierin Wandel eintritt. Die
Needereien müssenalso damit rechnen, daß
Schiffe,diejetztoderindernächsten Zeit gebaut werden, sehrerhebliche Kapitalien festlegen.und eserscheint zumindest sehr fraglich, ob dieFracht- raten auchnur annäherndso hoch bleiben, wie eszur Verzinsung und Amortisation der Dar- lehnsbeträge erforderlichwäre.
Wichtiger erschieneuns vor allenDingendie Sorge um eine großzügigeund ausreichende Entschädigung der deutschen Schiffahrt surdie
·direkten Kriegsverluste Einesehr erheblicheAn- zahlunserer Schiffeistallein inItalien und Portugal inFeindeshand gefallen, und was wirklichdavon beiFriedensfchluß zurückkäme, dürfteineinem wenigerfreulichen Zustandsein.
Wie dieDingeabersichinAmerika gestalten,wo bekanntlichebenfallseinestattlicheAnzahl deutscher Schiffeliegt, weißzur Stunde nochniemand.
Esläge unseres Erachtens nur imInteresse der ganzen deutschenVolkswirtschaft, wenn bald- möglichst Sicherheiten dafür geschaffenwürden, daßfüralle dieseVerluste nichtdieSchiffahrt selbstaufkommen muß,denn dazu dürfte sie
unter den Verhältnissen, mit denen fürdie
nächsten Jahre zu rechnenist,kaum imstande sein. Erweist es sichdann als notwendig, so käme einezeitliche Subventionierung inBetracht:
aufdieDauer wird die deutscheSeeschiffahrt derartige Unterstützungenweder wünschen, noch
auch brauchen. Navigator.
Einige Zahlen über die englische Handelsflotte
Eine bekannte englischeFachzeitschriftbringt ineiner ihrerneuestenNummern statistischeAn- gaben über die Gesamttonnage der britischen Handelsflotte, welchegerade jetzt,zurZeitdes verschärften Anterseebootkrieges. von besonderem Interesse sein dürften.
Die ganze englische Handelsflotte verfügtzur- zeit— abgesehenvon denneueren Verlusten — übereinen gesamtenNaumgehalt von 18825356
Tonnen. Ein Zwölftelvon dieser gewaltigen
Tonnenzahl entfällt auf die Peninsular anci Oriental steamship Compa«ny,iminternationalen Verke.,-r kurzwegals»FandO«bezeichnet. Ihre SchiffebesitzeneineGesamttonnage von1528823 Tonnen. IhrenHauptzuwachs erhieltdieGesell- schaftdurch Einverleibung der allein über143 Dampfer mit6843320Tonnen verfügenden Britisb India steam Navigation Company.
Die zweitgrößtebritische Dampsschiffahrtss Ugesellschaft ist die als Ellerman Linesbezeichnete.
Sieistaus derVereinigung von fünf verschie- denen Gesellschaften hervorgegangen und zählt nichtweniger als 289Schiffe mit zusammen
1310362 Tonnen. Darauf folgtmitihren 220
Dampfern undeinemGesamtgehalte von 920424
Tonnen die alsFurness. Wittbyandcompany
in das Handelsregister eingetragene Dampf- schiffahrtsgesellschaft.
»Äberdiegrößte Tonnenzahl inderbritischen
.Handelsflotte verfügteineaus fünf verschiedenen Gesellschaften bestehende Schiffahrtsvereinigung, anderenSpitzederbekannte Sir—OwenPhilipps,
der Direktor der selbstnur 53 Dampfer mit
331081 Tonnage besitzendenRoyalRajl steam Packet company steht. DieGesamttonnenzahl dieser Interessengemeinschaft,beläuft sichauf
1554374. - ·
Nechnetman nur mit denSchiffahrtsgesells schaftemderen gesamteTonnenzahl 50000über- steigt,soergeben sich61solcher Gesellschaften, dieaber einen Schiffsraum von zusammenun- gefähr12000 000Tonnen, alsozweiDrittel des Tonnengehaltes derganzen englischen Handels- flotte besitzen.-
Diehiergegebenen Zahlen geben überdieGe-
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samttonnagederenglischen Handelsflotteam1.Ja- nuar dieses Jahres näheren Ausschluß Hoffent- lichwerden unsere wackeren Anterseebootleute demnächst ihre Torpedos wiedasheilige Donner- wetter insovielevon diesenenglischen Krämer- schissen hineinfahren lassen. daßdenBewohnern des persidenAlbions darob vor Schrecken di- MIMGW
Deutschland Seite d
MBoot beiderÄberwassersahri
.
Wiedeutsche Ell-Boote jagen
Els..«zu. das schnellzuseinemEmpfang bereit macht. Diedeutsche Kriegsflagge weht
amcMast.DieGeschützbedienunginschweren Seestiefelnund dickenLederjackenspringt vom Turm ausdas Verdeck und ladet dieKanone. Bald eiltauchdie ganze Vesatzung kampffreudig aus ihre
Posten. Die Schwierigkeiten der Viscaha kenntman, sie reizenaber nur zufrischem Wagnis. — Der sranzösische Dampfer »Villedu Dävre«bringt eine wertvolle Ladung Lebensmittel von Sai-
gon. Sein Ziel ist LeHäler Glücklich hater den Bereich der AiVoote des Mittelmeeres unddieStraßevonGibraltar hinter sich gebracht;
inweitem Abstande von der spanischenKüste gehtderKurs aufdenEingang desKanals zu, derinderkommenden Nachterreichtwerden soll.
ScharferAusguckwirdauf diesemSchiff gehalten.
DerKapitänisteinenergischer Seemann, dergar nichtaußer Fassunggerät,als erdas deutsche Als-Bootvoraus inSicht bekommt. Ervertraut der Geschwindigkeit seines Schiffes. Ausden Warnungsschußzum Halten,dervorseinem Vng insWasserschlägt, drehterkurz entschlossen ab.
Ell-Boot beimTauchen
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rau istder WinterhmimeL Schwere f.« Wogenreihen wälzensichvon dem IzszAtlantischen Ozeanin denMeerbusen
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« vonViscaya. cubekdiedunkleWozu- fläche jagt der Wind kleineweiße Wellentämme, diezerstöubend über den niedern Bord desdeutschenEll-Bootes klatschenundnn- ausgesetzt dieWache inihremerhöhten Beob-.achtungsstand mit nassen, salzigen Spritzern necken. JhrDienst ist heutenichtnur anstren- gend, sondern auch sehr langweilig. Sooftauch die Dünungdas Ell-Boot aus der Tiefe auf denKamm derWellenberge emporhebt, nichts istamHorizont zuerspähen: kein Schiff,nur vereinzelteabgerissene Vanchwolken werdensicht-· bar, von Dampsern herrührend,dieunter dem Horizontaußer Reichweitevon »Os..« dahin- ziehen.
Einsam,weitaußerhalbdesKanals zwischen srland und der·spanischen Vordküste ikrenzt
»Q!3..« dort. wodieWelthandelsstraßen sich nähern, aus denen unserenFeinden aus allen Weltteilen Lebenskraft und Kriegsmittel zuge- sührt werden. cNäheran denenglischenund französischen Küsten halten Tausende schneller Kriegs. rzeuge Macht, um die ankommenden Handels chisseinihrenSchutzzunehmenunddie ausfahrenden durchdieGefahrzonederEIN-Boote indas offeneMeer zugeleiten..Das Kommen .undGehenspieltsichverabredetermaßenmöglichst
imDunkel derNachtab und verringert unseren A-Vooten disGelegenheit zurBeute.
. Schonwieder istein halber Tagdeskurzen Winterlichts dahingeschwunden. Dabemerktder Ausguck imSüden eineRauchwolke, die der Wind zwarverweht. die.sich aberimmer stärker erneut, unddann taucht auch über dem Horizont derzugehörige SchornsteinundSchisssrumpfaus.
Der Kommandant des Ell-Bootes istbenach- richtigt. Schnellkommt dergroße Das-vier es
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Beute imDunkel derAachtentkommen zulassen. «- «
J x Die Lebensmittel sollendiePariser oder die -
AiBoot -
beimTauchen
so daß sein HeckgeschützdasFeuer eröffnen kann, undsteuertmitäußerster Kraft nachderfranzö- sischen KüstemitRichtung ausBord-Faust
Die Lage istfür ihn nicht ungunstig. Die ersten Schüssedes A-Bootes bleibt er nicht schuldig. GehendiedeutschenGranatenzukurz, sotunseinedesgleichen. SchwereDunungschau- kelt Freund und Feind. Während dieKano- niere desFranzosen imTrocknen stehenundvon demhohenHeckdesDampfers ihrZielbequem imAuge behaltenkönnen, schneidetderniedrige
Bug des AsBootes tiefindie Käznmeder
Wellenberge. diedas Geschützüberspulenund
brandend andemKommandoturm vorbetrauschen
Diedeutschen Matrosen würden fortgerissensein, wenn sie sichnichtmitTauen anihren Geschütz- stand festgebunden hätten.— Aber bald wird derFranzose gewahr-, daßdasAssBoot nicht so langam istwieergedacht hat.Ermeint bessere Aussicht zuhaben, seinenVerfolger ab- zuschütteln,wenn er bis zur Dunkelheit in dieWeite des Ozeanssteuert,umdann nachts denKurs nach Le Hävrewie- derauszunehmen. Jin großen Bogen weichter nachSüden ausundste«ertdannnach We- stengegen diehoheDünung an, dieseingroßes Schiffver- hältnismäßig leichtüberwindet.
Der deutscheKommandant hatdieVerfolgung ausgenom- men. Mit höchster Fahrtkann .,A 3..« wohldemslüchtenden Damvser auslaufen unddieEnt- fernungverkürzen.Aber dann mußdieFahrt gemindert wer- den.damit das Geschützge- richtetundgezieltwerden kann, ohne daßdieGischtüberdie Bedienungsmannschaften da- hinsährtundihnendieAussicht benimmt. Keinen trockenenFa- denhabensieamLeibe. Dseser Amstand erlaubt dem Fran- zo"en, den Abstand zuver- größern—- und die deutschen
französischen Truppen nicht haben. Esmußbei denFranzosen doch sehr knappbestellt sein, daß siedieLadung nichtinMarseille haben landen lassen. »A3..« tauchtunter. Am denFran- zosenzu verleiten, nochbei Heiligkeit seinen alten Kurs nachdemKanal aufzunehmen. Dann soll ihm mit demTorpedo zuLeibe gegangen werden. Aber derschlaue Franzoseläuft ruhig weiter nachWestenfort. »A3..«folgtunter Wasser. Diezuversichtliche Stimmung aufder
»VilleduHävr«e«wächst allmählichzuderfreu- digen Gewißheit. daß fürdiesmal dieGefahr vorüber sei. Erleichterten Herzens meldet »der Kapitän nachLand: »Bin entwischtl«
Erhatteabernichtmitderdeutschen Zähig- keit gerechnet. Aachdem es völlig dunkel ge- worden ist,wird aufgetaucht und mitäußerster Kraft dieVerfolgung fortgesetzt. Die Entfer- nung nachder»VilleduHävreu istbedeutend verringert worden. Schon ist»A.3.,«in
«
günstige Position zum Torpedoschuß gelangt,da um 9Ahrabends schiebt sich plötzlich,aus dem Dunkel heraustretend, einanderer, völlig abge- blendeter, alsoverdächtigerDampfer vor das Ziel. Wahrscheinlich istesdieversprocheneHilfe, einer derschnellenundgut bewaffnetenAsBoots- jäger. Bald isterauf600Meter heran; kein Zweifel, hieristeinTorpedoschußangebracht.
Gleich nachdemKommando: Lossrollt »A3..«
mächtig aufdieSeite. DerTorpedo verläßtin ungünstiger Lage das Rohr, sprii.,t aus dem Wasser undverfehltdasZiel.
unter.
- Als derKommandant seinBoot wieder an dieOberfläche steuern.läßtund Amschau hält, .,A3..« taucht
Schüsse gehenzukurz.Mitver- mehrterFahrt klettert »A3..«
überdiehohen Wellen hinter- her, wobei imcITeIental das ZieldenAugen oft. gänzlich verschwindet
Sogingdenganzen Aachs mittag diese erfolglose Jagd.
Die Entfernung war durch- schnittlichnicht geringer als
»
7000Meter. VonbeidenSeiten wurden etwa 70Schüssege- wechselt. Fast übermenschlich waren dieAnstrengungen und BeschwerdenderdeutschenSee- leute. Schon war derfranzö- sische Kavitän seinesErfolges sicher.Ausseine wiederholten HilferuseundMeldungen, daß ervoneinemdeutschenAiBoot gejagt werde, erhielt ervon derFunkenstation amLandedie Nachricht, daß Hilfe bereits unterwegs sei. Der Funken- telegraphist auf»A3..«hat diese Anterhaltung belauscht.
Aus»A 3..«weis-man jetzt, wiederDampfer heißt, daßer eineLadung von9000Tonnen Lebensmittel verschiedensterArt mit siaz führt undsein Woher
Und Wohin. tat-Boot inwire-
Fahrt
« A-Boot
beimTauchen DD
sindbeideSchiffe verschwunden. Dunkle cancht ohne Mondschein.
Aber dieses Mißgeschick vermag nichtden Jagdeiser unseres AsBootskommandanten abzu- kühlen. Erführt sein Boot aufdenKurs, den der sranzösische Dampfer wahrscheinlicherweise nehmenmuß,umdenKanal zuerreichen. And hat auchdas Glück, ihnwieder inSichtzube-
kommen. .Aach stundenlangem Warten und
Suchen, um11Ahrnachts, tauchteeindunkler Schatten auf. Aufihnziil Eingroßer Dampfer zogseinenWeg. Vorsichtig näherte sich »A3..«
von hinten,stellte denKurs festundfuhrdann unter Wasser vorbei an der wiedererkannten
",,Ville duHävre«,voraus aufdieStelle, vonder
derKommandant sein Torpedo abzufeuern ge-
dachte.— Ahnungslos sandte indessenderfranzösische Kapi- tän zur Beruhigung seiner Freunde am Lande und im Bewußtsein, ein rühmliches Tagewerkvollbrachtzuhaben, es war eine halbe Stunde vorMitternacht, einen zweiten FunkspruchindieWelt: »Bin gerettetl·«Eine halbeStunde später verließeinTorpedo das Rohrvon ,,A3..·«, erreichte aber seinZiel nicht,denndie Entfernung war zugroß. Im
Dunkel der Aacht ist die
Entfernungsschätzung äußerst schwierig, zumal von dem niedrigenStand eines ApBoos tes aus,dessen Kommandant dieDinge auf der Oberwelt nur miteinemVergrößerungs- glasbeobachten kann. Anbe- iümmert, ohneetwas zumerken, ziehtdie»VilleduHävre« ihren Kurs nachdemKanal. Für diesmal war sienoch gerettet.
OhneZögernund ohnezu ermatten manövrierte »AZ..«
sofortzueinemneuen Angriff.
Insicherem Abstande läuftes andemFranzosen wiedervor- beiundlegt sieh dichtanseinem KursaufdieLauer. Am4Ahr morgens. auf400Meter Ent- fernung, fälltdervernichtende Torpedoschuß nach 15stündiger Jagd.
Stolzes Siegergefühl aus demdeutschen A-Boot. Fürch- terlicher Schrecken,· Sturz aus
allen Himmeln undTräumen
aufdemFranzosen. DerMa- schinenraum ist getroffen und läuftvollWasser. Das Schiff istdem Antergang geweiht.
Auchindieserschlimmen Lage beweistsichder Kapitän --als wackerer Mann undrettet seine ganze Besatzung indieBoote.
Kurz nachher sinktdas große Schiffmitseinerwertvollen La- dung ausdenGrunddes Meeres.
Mit Tagesanbruch wurde dieBesatzung des vernichteten Franzosen-vondemnorwegischen Dampfer »Eamilla« aufgenom- men, derzufällig desWeges kamundsie einige Tage später in Lissabon-an Land setzte.
Kein Wunder, wenn sie auf weitereBekanntschaft mitdeut- schen AiBooten verzichtenund den 6.Januar 1917 nichtso bald vergessen werden.
K.v.H
Heft25
lDeutschlansd
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Der Platz an der Sonne «
Historischer Roman
ausKurbrandenburgs See-
undKolonialgeschichte
von Georg Lehfels ers-MoInhalt derbishererschienenen Nummern.
Benjamin Vaule nahtealslandesiflüchtigerholländischer SchiffsreederFriedrichWilhelm,demGroßenKurfürsten.Er hattedemKursürsten einige Schiffe gestellt,ummitdiesengegen vBrandenburgsFeinde,dieFranzosenundSa wesen,zutreuzen.
SeineLandsleute, obwohlimBunde mitdemGroßenKur- fxltjstembaßtenundverfolgtenihndarum, dasie jedeRivas litatzurSeebekämpftenundinderkleinen brandenburgischen eWurmeeinenAnfangzueinersolchenerblickten. ·Vaulewendet slch nachBerlin,um denGroßenKurfürstenum Schutzzu bittenundihm seinedauernden Dienste anzubieten. BeiAaules EintreffeninBerlin imSchloß besprichtdieBürgerschaftim
»SchlvarzenBären« dieNotwendigkeiteinersolchen Flottengrüm dungundist dieserwieauchdemHolländerRaule durchaus abgeneigt;aberauchbeiHofe findet Vaule einestarke Gegen- stromungt SchonauspolitischenGründen agitiertundintrigiert derholländische Gesandte. NurderGroße Kurfürstgewährt Raulevolles Vertrauen undmachtihnzuseinemMarinerat.
Raulerechtfertigt diesesVertrauen durchverschideneOperationen zurSeeundüberbringt schließlichimFeldlagrzuMecklenburg deKurfürstendieFlaggeneinigereroberter schwedischer Kriegs- schie.Trieb VauleanfangsnurEigennutzundGeldgierunter denSchutzdesGroßenKurfürstemso machendieseimLaufe derZeiteinerhöheren,idealeren Auffassung Platz. Erfühlt sich mehrundmehralsBrandenburger undkurfürstlicher Vat,wird dabeiaberseinenHaßgegensein früheresVaterland, dasihn verfolgt,nichtlos. Ersucht durchdenAusbau derFlotte, verbunden mitspäterenkolonialen Plänen,Hollandzuschädigen unddenKursürstenineinenKriegmitHollandzutreiben.
. DerGroße KursürsthatteinderEroberung Pommerns, insbesondere Stettins, eineLebensaufgabe erblickt. Erwollte denHolländernzumTrotzdorteinzweitesAmsterdamschaffen.- DerFriedevonSt.Germain,woFriedrichWilhelm,verlassen Vtknseinen Bundesgenossen.diemitLudwigle. einenSeparat- fkleden schlossen,alleEroberungen,auchStettin wieder heraus- gebenmufzte,zerstörtealleHoffnungenundPlänedesKurfürsten
unddamitauchdiefernereExistenzRaules «
JMitVaule kamenseine rauundseineTochter Juliane.
Zwischen Juliane unddemtu"rstlichenKornett GrafChristian vonSchwerinentwickelt sich gleichvonAnfanganeinlebhaftes Interesse,dasschließlichLiebewird,aberfürbeidenurLeid undEnttäuschung bringt.
AnterderHofpartei, dieAaule vorfand, ziehenverschie- denehistorische Persönlichkeitenvorüber. Anfangs müssen sie seinemglanzvollenAufstiegzumeinflußreichenundreichstenMann Berlins tatenlos zusehen,umbeiseinemunter FriedrichWil- belmsAachfolgerstattfindendenSturzzufrohlocken·
Ein»e- ann,dernicht Vaules Feindist,dasistderKammer-
junkerundMajorvonderGröben,deraufAnregungVaules und.dannerfolgendenBefehldesGroßen Kurfürstenmitzwei SchiffennachAfrikageht,umdortanderGoldküstedieerste brandenburgischeKoloniezugründen.Gröbenisteineabenteuer- liche,·dabeiaberenergische Natur,dessen Tatendrang diese Besitz- ergreifungnotwendig ist.Ihntreibt abernichtnur einun- gestillterTatendrangindieFerne,sondern aucheineunglücklche Liebezudemmhstisch angehauchtenschönen Hoffräulein Elisabeth vonWangenheim, derVerlobten desbeiFehrbellingefallenen -Stallmeisters Emanuel vonFroben. Gröben bringtauchden ersten Mohrennach Berlin,unddieserunddasneue,,Eoldlano«
verdrehensomanchem biederen Handwerksmeister denKopf.
Meister Fuß,kursürstlicher Gewandschneider,wird späterein OpferdieserKolonialbegeisterung
schäft,.welchesvon denEng.ländern, Holländeruund Franzosen ausge-
übtwurde. Jn« Westindien würde
gNegerwiedergegenwertvolle west- indische Produkte der Pflanzer, wievZucker, Kaffeeund ähnliches, eingetauscht und nach Europa überführtwerden. Erwollte damit Brandenburg unabhängiginder Einführung dieserWaren von »denHolländernmachen.
Grübelnd schrittNaule aufund abund er- wogdabei sehr nüchterndieSchwierigkeiten, diesichderAusführung dieses Planes noch entgegenstellten. Es konnte dieAusführung seines Planes nur unter der» kurfürstlichen Flagge geschehen,die dem zu gründenden jungen Kolonialunternehmen den anderen Nationen gegenüberdortanderafrikanischen ,Küste auchgenügenden Schutzund Ansehen verlieh. Er kanntedie Holländerund Eng- länderzugut,daßxsie jedem Eindringling in ihreangemaßteDomäne anderafrikanischen Küsteund imSeehandel mitWestindien mit brutaler Gewalt entgegentreten würden. Dar- ummußte einmächtiger Herrscherhinterdem geplantenUnternehmen stehen,und dassollte
derKurfürstsein« « .
In dieStille des Gemachsdrangenvon dem oberen Stockwerk Lautenklänge,und eine, männlicheStimme ließeinLiedertönen.
Naule hieltinseinen Schritten inneund lauschte. Erwußte, daß Iuliane die Laute spielte,-aber diesemännlicheStimme hörte, er—zum erstenmal. Wer konnte das sein?
Alles, was Juliane betraf, interessierte ihn aufdaslebhafteste
gangen, daßderjungeGraf Christianvon Schwerin für Juliane ein lebhaftes Inter- esse bekundete,aber ebensowar esihmda-"
mals auchin Stettin aufgefallen,daßder Kurfürst diesenUmgang nicht gerne sah.
’
Woraufsollte diese Sache hinaus? Erhatte
»Feinde,nur wenigFreunde in Berlin, das Ihmwar esnichtent- -
wußteer, darum mußteeralles vermeiden, um nicht«seinen Feinden einMittel in die Hand zu geben, ihnin Ungnade bei dem Kurfürftenzubringen. Abergleichzeitigreg- ten sich auchinseinerBrustnichtnur mate- rielle, sondern auchsehr ehrgeizige Pläne·
Nochwar ernichtder hochstehendeMann, der er seinwollte, nochtrennte ihn, den Fremdling und ehemaligen Handelsherrn, eingroßer Abstandvon dem Adel am Hofe.
Abererwollte esdurchsehen, daß dies-erAb- standentschwand, daß aucher am Hofeein vollwertiger Mann wurde durchdie Gnade seines so hochherzigen Fürsten. Und dieser Fürst hatteesdanninseiner Macht,ihn,den Fremdling, nunmehr brandenburgischen Un- tertan, inden-Adelstand zuerheben. Dann war auchJuliane eine dem jungen Grafen Ebenbürtige,und das Gold, welcheser im Kolonials und Seehandel nochzuerwerben hoffte, würde das übrigetun. Aber jeden- falls mußteman jetzt nochmit aller Vor- sicht handeln. Darum war ihmder Besuch des jungen Grafen ein nicht angenehmer.
Jedenfalls wollte er sich überzeugen,obdie beiden jungenLeute nichtallein waren, und er beabsichtigte, den jungen Grafen unter einem geschicktenVorwande mit sichzu nehmen·
Naule ging schnelldie Stiege zudem oberen Stockwerk hinauf.
Tür zu-dem Zimmer, aus welchemder Ge- sang klang,und sahJuliane dichtneben dem Grafen Christian sitzenund seinemGesange lauschen. Sie waren beide ganzallein. Ob Frau Apollonia sieabsichtlichinmütterlicher Unbeforgtheit allein gelassen, oder ob sie abgeruer war, das wurde ihmnichtklar.
Jedenfalls war Naule unangenehm über- rascht. Das jungePaar hatte seinenEin- tritt garnichtbemerkt,sowaren siemiteinan- der in ihren musikalischen Genuß vertieft.
AberIulianes entzückterBlick, die keinAug-e von Christi-an ließ, sagteNaule deutlichge- nug«daß hierbereits zwei Herzengesprochen hatten,wenn vielleicht auch noch nichtWorte gefallenwaren. .-
»Herr Graf, welche Ueberraschung berei- tet mir Euer Besuch,«mitdiesen»Worten unterbrach Naule den Gesang des jungen Grafen.
In Iulianes hübsch-es Gesicht stiegeine leichteNöte. Sie war etwas verlegen. Die StörungdesVaters war ihrzumerstenmal
keineangenehme. -
"
»Ich glaubte bisher nur, Ihr könntetden«
Degen führen,und sehenun, wie trefflich Ihr dieLaute zuschlagen wißt-«
Christian legte, ebenfalls etwas betreten, das Instrument beiseite und begrüßt-eNaule.
»Ich glaube, Mynheer Naule, ichkann doch besserden Degen führen. Jedenfalls glaube ich nicht, daß Euchmein Lauten-
spiel angelockt hat« «
»Ich bedaure es sehr, Ihr Spiel wie IhreSerenade unterbrochenzuh»aben,«ent- gegnete· Raube —-
In diesemAugenblickbetrat Frau Apol- lonia das Zimmer mitden Worten: »Ah, dabistduja, lieber Mann. Da istdiekur- fürstlicheOrdonnanz, der Uhle;soeben ge- kommen,um dichsofort zumSchloßzube- gleiten.«
»Was, mich? l«riefNaulse erstaunt.
Audienzbei Serenissimo war docherst eine Stunde später bestimmt.«
, »Es scheint doch sehr Dringendeszufein,«
sagte Frau sApollonia, ,,der,Uhle soll dich selbst sofort mitbringen.«
.»Das istaberein merkwürdigerBefehl,«
sagte Naule nachdenklich »Damußganz was Wichtiges vorgefallen sein«
»Mein liebes Kind,«wandte sichNaule an Iuliane, »dudarfstimir nicht böfe fein, wenn ichdirden Herrn Grafen entführe,ich Er öffnete die-
»Die
hätte ihm aufdem Wegezum Schloß noch eine cMitteilung zumachen,dieihninter-
essierenwürde.« .
Ueber dieGesichterder beiden jungen Menschenkinder flogeinSchatten. Wie gern hätten sie noch beisammen gewieiltund must-(
ziert.
»Ist Ihre Mitteilung so wichtig,Myrt- heerNaule?« fragteChristian.
»Ja,HerrGraf.«—
Christian verabschiedete sich darauf von den— Damen, wobei erIuliane nocheinen be- sondsers bedeutungsvollen Blickzuwarf, und schloß sichdem Vater an, der gleich daraus mit ihm, gefolgt von Uhle, das Haus auf demWerder verließ,um sichindas Schloß
zubegeben.— -
Schnellwar Naule dort angelangtund er- stiegdiebreite Schloßtreppezudenkurfürsts lichen Gemächern. Im Vorzimmer fand er diebeiden Gesandten inaugeregtester Unter- - haltung mit dem Kammerherrn von Buch.
Der Marquis schien geradeeine sehr lustige Geschichte erzähltzuhaben, denn der Kam- merherr lachteunter Tränen, auch aufden sonst soruhigen Zügen des holländischen Gesandten lagein Lächeln. «
»HerrMarinedirektor,« mitdiesenWor- ten kamihm Buchentgegen. »Seinekur- fürstliche Durchlaucht erwartet Euchbereits-«
Die Tür öffnetesichzu dem kurfürstlichen Gemach,und zuNaules Ueberraschungbe- traten diebeiden Gesandten mitihmgleich- zeitigdasZimmer.
AlsNaule demKurfürsten gegenübertrat, bohrten sichdes Fürsten Augen einen Vio- ment forschend in das Gesicht Naules Naule fahesseinemHerrn sofortan, daß hiereine unangenehme Nachricht vorliegen mußte,diepolitischerNatur war, wofür auch dieAnwesenheitderbeiden Gesandtensprach.
»Naule«,« sagte derKurfürst nacheinem kurzen Schweigen, ,,wo befinden sichim Augenblickmeine Schiffeunddie,welch-e ich von Euch gemietet h«abe?«
»Sieliegen zumgroßenTeil inPillau, KurfürstlicheGnaden«
»Seid Ihr auchdarüber gewiß, daß nach dem Frieden zuSt. Germain keinerlei Ka- perfahrten mit den Schiffen unter meiner Flagaemehrunternommen wurden?«
,,Dessenbinichsicher, Euer Gnaden. Ich habesogarvon denKavitäns dieihnener- teilten Kaperbriefe zurückgefordert.«
»Ganzsicher?« fragte der Kurfürst,und dunkelrot stiegesinf einen Kopf auf.
»Durchaus, Durchlaucht.« ,
»Dann wollet Ihr mirerklären,«rief der Kursürst,»wieeskommen kann, daßdennoch sranzösischeund holländische Schiffe von Euchund denKapitäns aufgebracht wurden- daß ihr solche nach England zum Verkauf brachtetundmirnichts davon berichtet-«
»Ich binüberrascht,von Euer Durchlaucht
dieses
zuvernehm-en,« sagte Naule erblei- chend, und seine Augen suchtenforschenddas Gesicht desholländischenGesandten, der mit ironischem Lächelndie Anschuldigung des Kurfürstenmitanhörte.»Wißt Ihrauch,Naule,«mitdiesenWor- tenerhob sichderKurfürst mühseligaus dem Stuhl, »daß,wenn das wahr ist, dessenman Euchhierinden Akt beschuldigt, Ihr der Seeräuberei Euchstrafbar gemacht?«
»Ichkann Euer Durchlaucht nur dieehr- licheAntwort geben, daßmir von diesen Vorgängennichts bekannt ist«
»Dannseid IhrmireinschönerVerwalter meiner Piarine, wenn-Euch solcherleiNäus bereien meiner Schiffe, die damit meine Flagge beschmutzeu, verborgen bleiben,«
donnerte der Kurfürst,und seineAugenfun-
keltenvor Zorn. - -
»EuerGnaden tunmirUnrecht—-—— — —«
»EuchsollEuer Nechtwerden, Naule, so wahr ichein Hohenzollern bin. Und wenn
S«e 10
IIIslllssflillllillsllllIIU I I « I nillsI s i t I - I I I I I t l t l I I i I I I s I t i 1 I niIi s 1 i I I I i I I s 1 - I l I I I I I I I I I « I - Inst-I I lII I I i I 1 l s ( t 1 1til-Inn
Ihr mein Bruder wäret,aber wenn ichihn für schuldig finde,muß dieStrafe tra- gen. Ich lasse EuchdenProzeßmachen,und könnt Ihr Euchvon dieser Infamie der ge- meinen Seeräubersei nicht reinwaschen, so werd-et Ihrgehenkt,wieeseinem Piraten ge- ziemt. Hochan derNaa Ichbefehle Euch, sofortinEuer Haus zurückzukehrenund die- sesnicht ohnemeinen Befehl zuverlassen
- Ihr seidbis auf weiteres ein Gefangener.
Aber wehe auchdenen,dieEuchetwa schuld-
los beimiranklagten« -
,Damit war die Audienz fürNaule be- endet,und wieeinGeistesabwesender verließ er das Gemach,indem soeben seine Feinde soüberihntriumphiert hatten Vernichtet schienenalle seine kühnen Pläne, an denen er sich nochvor wenigenAugenblicken soge- sonnt.
«
Gröben als Helfer inder Not.
Schon über acht Tage war Benjamin Naule ein Gefangen-erinseinemHeim. Nur einmal hatteihnder Geheimrat von Mein- ders besuchtund eineNücksprachemitihmge- habt. Trotz aller Beteuerungen Naules, daßer an derKaperung der Schiffeganz unschuldigundauch nichteinen Pfennig von dengeraubten Schiffenund aus deren Erlös inEnglandinseineTaschengeflossen sei, daß seingegenwärtiger Wohlstand nur aus dem Anteil derPrisen stamme,dieerwährenddes Kriegesim Namen desKurfürsten rechtmäßig gemacht, vermochteerdochnichtMeinders zu überzeugenund den Zorn und Argwohndes KurfürftenzubeschwichtigenMeinders hatte sogar schonmit Spandow gedroht, jener düsterenbeiBerlin an derHavel gelegenen Feste,wo schon manch-erSitsaatsmann lange Jahre in Fesseln geschmachtet.
aber trotzdieserDrohung,um ihn zueinem Geständniszubewegen,beiseiner Anschulds-—
beteuerung geblieben und harrte nun der weiteren Schritte, dieman gegen ihnunter- nehmen würde. Verzweifelt schritt er in seinem Gemach aufund ab,grübelnd,wieer vollwertig-e Beweise herbeischaffe,dieseine Unschuld darlegten
Ihmwaren dieHänd-egebunden,während
seineFeinde, dieihnindiesen Abgrund ges- stürzt hatten, sich rührenund ihngänzlich unschädlich machenkonnten s
Düfter lagesauf seinerStirn, undnervös fuhrer sichbeimAuf-und Abschreitenmit der Handdurch seinen spitzgehaltenen Kinn- bart. Seit acht Tagenhattensich seineAugen nichtzum Schlafgeschlossen, bleichund·ab- gespanntsaher aus. .Was war aus seinen kühnen Plänen geworden, dieer Tindiesem Gemach nochvor kurzemmit wseitschauendem Blick im Interesse des Kurfürsten seines Landes und für sich selbst entworfen hatte?
Da aufdem Tischlag noch jenerso genau ausgearbeitete Schriftsatz, der das kleine Brandenburg sich seinen Platzander Sonne bei den übrigen Seestaaten im Koslonial- handelsuchen lassen sollte. Was war aus feinem Handelsfeldzug gegen sein ehemaliges Vaterland, gegen Holland, geworden,’daser wie einzweiterEoriolan niederzwingen und demütigenwollte? Ha,ermußte beidiesem Gedanken hohnvoll auslachen. Da glaubte ervsichnun schon fastausder Höhe seiner Macht;bestrahltvon derkurfürstlichenSonne, fühlte sichalsdessengetreuer Untertan,undes bedurfte nur einer so haltlosen Ver.dächti- gung, um ihnzustürzenund ihn fühlenzu lassen, daßereinFremdling sei,dersichzum Schaden derkurkürstlichen Kasse feine Tasche gefüllt. Ia, sie,seine Feinde,hatten es schlau-er angefangen, alser,hatten imgehei- men gearbeitet,eine verteufeltklug angelegt-e Intrigue gesponnenund gegen ihn geschickt durchgeführt Holland durfte augenblicklich triumphieren AnddrohendhobNaule seine Faust. Nein, essollte noch nicht triumphie- ren, solange er diese Hand nochrühren konnte,solltees diesezufühlenbekommen Freiwollte er sichwieder mach-enund dann mitseinen Feinden absrechnen Wehe ihnen! War er einfürallemal durchdiesen heim- tückischenLleberfallbeimKurfürsten abgetan, vermochteersich dieserSchlinge,dieman ihm Naule war —
«und zum Versand an dieAngehörigen im
Deutschland zur See
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Heft25
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plötzlichum denHals geworfen,nichtzuent- ziehenund wieder alseinmakelloserMann dazustehendann allerdings durfte Holland ruhig sein«Kein neuer Feind oder Mitbe- werber imSeehandelwürd-e indiesemLande den Amsterdam-ernerstehen Der Kurfürst wurde inletzterZeitzu-sehr von derschlei- chendenKrankheit geplagt, war durchden Frieden vonSt.Germain zusehr verstimmt, um,wiefrüher,ineigener, tatkräftiger Weise denSeewegalsKonkurrent derHolländer zu beschreiten Und von derübrigen Partei am Hofe zeigteniemand Interessefür Schiffahrt -und Kommerzien, davor konnte man in Hol- landruhigschlafen Abernochlebt-eer,Ben- jamin Naule, er mußtewieder freikommen,
um das begonnene Werk zur Schädigung seinesfrüheren Vaterlandes, zur Züchtigung seiner Feinde, siegreich durchzuführen So grübelnd schritter in seinemGemachuner- müdlich aufund ab. Bei dieser Wanderung schweifte seinBlickzerstreutzumFenster hin-
Von dem»Verfasser unseres gegenwärtigen Vomans erschiensoeben als Vuchausgabe
imMarinedanksVerlag:
»Die gepanzerte
F aust«
«Voman von
Gevtg Lehfels
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sllslllllllllllls« IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII «
ieser zuerstim,,Daheim« abgedruckteRoman be-
s handeltdasheutesoaktuelleThemades Verhal- tens gewisseramerikanischer Kreise gegtuüber DeutschlandimWeltkräege.Brutaler Kapitalismus, Dollarjagd, amerikanischer BlumSchiffbau, Streik derimDienstderKriegslieferanten stehendenAr- beiter,raffinierter Luxus.Deutschtum inAmerika, Matrosenkneipen undBlvckadebrecher, Seekampsund deutsche Vaterland-Gliede zieheninfarbigen,plastischen Bildern andemLeservorüber. ImMittelpunkt stehen ineinemschwerenseelischen Konflikteindeutscher Schiff- bauingenieur, einfürstlicher deutscherDivlomat und
eineDollarprinzessin
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Einhochinteressanter,spannenderundlebensk-
treuer See- und Gesellschaftsroman aus
Dollaria, derallenunserenLesernalsLesestoss Felde und auf See willkommenseindürfte
Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und den
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Berlin
SWbs
aus. Plötzlichblieb sein Aug-e auf,einem Mann haften,derinseineriäußeren Erschei- nung ihmfremd erschien, dessen Gang und Bewegungen ihn jedochanjemanderinnerten.
Aber das konnte unmöglich sein,denn der GangdesFremden erinnerte ihnanKapitän Messu, der eines der kurfürstlichen Schiffe befehligt hatte und denNaule weg-enLin- regelmäszigkeitenentlassen mußte. Nein,das konnte unmöglich Kapitän Messu sein,denn wievsollte dieserHolländeres wag-en, nach Berlin zu kommen,Woereinerso ungnädsigen Aufnahmegewärtig sein durfte.
sein- Llndslange-bohrten sichNaules Augen indenMann, dessen Gesichternicht zu sehen bekamundwelcher ziemlichschnell dahinschritt Aber ein eigentümliches Gefühl vermochte Naule nicht loszuwerden, daß dieser Mann, derdort überdieStraße schritt,mitseinem gegenwärtigen SchicksalinVerbindung stän- de. Eine heftigse Llnruhe ergriff ihn;Er
Nein, es swar eine Täuschung,daskonnte Msessunicht
mußte wissen,wer diesercMann mit dem groß-enSchlapphut war, der sein Gesicht fast völligverdeckte, wer unter diesemlangen wallend-en Mantel steckte.Er mußte dieses Gesicht sehen, kostees,was eswolle. Schnell stürzteNaule bloßen Hauptes zur Zimmer- tür undeiltedieTreppehinab,um zumHaus- tor zugelangenund dieVerfolgung desge- heimnisvollenMann-es aufzunehmen Schon stehter an dem Tor, schon hebt sich seine Hand,um dieKlinke niederzudrücken,alssich eine fremde Hand auf seinenArm legte.
Neben ihm stand plötzlich Ahle. Erstaunt fragte Naulses Blick,was diese Bewegung bedeutet,unwillig schüttelteer dieHanddes Leibdragonesrsab,um nicht- längerZeit zu
,verlieren »NichtdasHaus verlassen,« sagte Ahle gemessen ,,Kurfürstlicher Befehl.«
Da kommt Naule erstwieder das Be- wußtsein, daßer ein Gesang-euer ist. Also soweitwar esschon gekommen, daßman ihn bewachte. Aber nein,dies-erBefehl konnte nichtvon sein-em-kurfürftlichenHerrnausge- gangen sein,daswar dasWerkseiner Feind-e und Neider am Hofe. Die-rKurfürstwar wohleinheftiger,leicht ausbrausender Herr, aber soweit gingseinZornunmöglich, daßer seinenMarinedirektor wie einen Verbrecher bewachsen ließ. Llnd bleichvor Zorn und Scham schrittNaule wortlos zur Treppe wieder zurück,"um sichoben hinan insein Zimmer zubegeben,wo erruhelosund grü- belnd seinenLauf,wie ein Tier im Käfig, wieder aufnahm.
DerMann aber,derNaules Interesseso erweckt,demernachstürzenwollte, war ganz richtig,wie er instinktiv vermutet, Kapitän Messu. Inein-erVerkleidung,unter fremdem Namen, ausgerüstet mit holländischen Pa- pier-en,war er nachBerlin gekommenund hatte unbehelligtdieTorwache passiert. Sein Gang führte ihnzumholländischenGesandten, ,unter dessen Schutzerstand,und welcher ihm schlimmftiensallsinseinemHeim auchein-en Anterschlupfvor einer etwaigenVerfolgung gewährt hätte. Kapitän cMessuwar mit Wissendes holländischenund des französi- schen Gesandten nachBerlin gekommen,die ihn für ihre intriganten Interessen gewonnen hatten Messuwar einSpieler undWeiber- jägerunddeshalbimmer inGeldnöten Es war für den holländischen Gesandten nicht schwer geworden den verwundbaren Punkt beiMessu herauszufinden Erwar mitihm schoninBeziehungen getreten, als Kapitän Messu nochinkurfürftlichenDienst-en stand.
Infolge dersich häufendenUnregelmäßig- keiten hatteNaule Messu schließlichaus dem
Dienstentlassenmüssen Hierbei war übers- seh-enworden,demKapitän Messudie damals währenddes Krieges ausgestellten-kurfürsst- lichen Kaperbriefe abzunehmen
"
Messuwar erstwieder nachHolland zu- rückgeksehrtund hatte, gedrängtvon seiner Geldnot, in welche ihn seine Leidenschaften stets aufsneue brachten,einSchiff ausgerüstet und war mitihmeines TagesinSee ge-
.gangen Erwollte sichGeld machen,und sei . esauchschließlichaisPirat. Allerdingsvor»
.
diesem Verdacht sollt-en ihndienochinseinen
,Händenbefindlich-en Kaperbriefe des Kur-fürften schützen .
Er hatte, also Prisenmitten imFrieden gemachtund sieinEnglandszum Verkan gebracht. Um den Verdachtvon sich abzu- wälzen, hatte er den kurfürstlichenMariae- direktorsNaule vorgeschoben,mitdessenWil- lenund Einverständnis die Prifen gemacht worden wären,denn dasbewiesendieKaper-
briefe. .
,AlsdiegeschädigtenfranzösischenSchiffs- reeder bei der holländisch-enRegierung die·
Sacheanhängig machtenund den Holländer«
Kapitän MessudesSeeraubes befchuldigten, Messubei nächster Gelegenheit in Holland festgenommen wurde, und er sich aufseine Kaperbriefe berief, faßteman inHolland den«
Beschluß,die günstige Gelegenheit wahrzu- nehmenundauf dieseWeisedendenGeneral- staaten-unbequemen Naule beim Kurfürsten zuFallzubringen
.,»..-...»-.-..« Entsetzungfolgt-)
i I-.
Heft25
IUIlUfllllluIlIllllllelIlIlIIIIllIlIUlllIIIIllUIIllllllllulllllllillilllllillllillllllllllslls:liilllist-Hinl«Illtlllllillllllslfll
Wotorboote J
DeutschlandszurSee
. Seitesins-« lnxnnussu sus-««» ist«-Institut
aufderSuchenachfeindlichenWBooten
Oie ,,Moskito-»lotte«
.- erAusdruck .,Moskito-Flotte« bereichert
die Zahl der schiffstechnischen,im besonderen die kriegsschifftechnischen Ausdrücke um einhöchst charakteristi- sches Schlagwort. Er stammtausdenBereinigten Staaten undbildet dietreffendeBezeichnungfür eine Flotte, dieaus denZwergenderWasser- fahrzeuge,den«Motorbooten, zusammengesetzt ist und Amerikas mangelhaft verteidigte Küsten gegen feindlicheAngriffe zuschützen bestimmt ist.
Dievom Atlantischen OzeanbespülteKüsteder Bereinigten Staaten zählt nicht weniger als-116 unbefestigte Stellen, an denen ein feindlicher Einbruch in das Land erfolgen kann. Aew York,das früheralskugelsicher galt,kannjetzt, ohnedaßeine Abwehr möglich ist«vom Meere aus inTrümmer geschossenwerden. Zwarsind die Bereinigten Staaten, wie einSprichwort sagt, imstande, ndieganze Welt mit Mistgabeln und-Schießgewehren«zuüberschwemmen, sie selbst aber sindgegen feindliche Angrisfefastmachtlos.
Weder dieLand-armee nochdieFlotte können inihrer jetzigen Ausgestaltung demAngrisfveiner modernenArmee oderFlottestandhalten. Hier liegendiejetzigenVerhältnisse fast noch ebenso wieimJahre 1812,wo1500 englische Soldaten das von5400Mann Unausgebildeter QNilizver- teidigteWashington miteinem Verlustvon nur 8 Toten und11 Berwundeten einnehmenkonnten.
Am nun dieamerikanischeFlotte einiger- maßenzuvervollkommnen. hatman imSep- temberv.8.alle BesitzervonMotorbooten heran- gezogen, um sieals Kundschafter, Patrouillew fahrenMinenleger usw.zuverwenden. Dieso gebildeteFlotteführtdenüberausbezeichnenden Namen »Moskito-Flotte«. Gleich den Quäl- geistern derTropensollsiediefeindliche Flotte beunruhigen undschädigen, soweit esinihren schwachen Kräften steht. deard F.Chandler istnun aber hiermit nicht zufriedenundmacht den Vorschlag, die ,,Moskito-Flotte« in der Weiseweiter auszugestalten. daß jedesMotor- boot zweiTorpedos mit sich führt« also der aggressiven, bissigenNatur des blutsaugenden Tieres erheblich näherkommt. Chandler ver- kenntnicht,daßeinMotorboot unmöglich auf DeckoderinseinemBugeinodermehrereTor- pedorohre aufnehmen kann; dies verbietet sich schon durchdieGrößeund das
Qewichtdes Torpedos. Sein
«
Vorschlag gehtda- her dahin, zwei Torpedos vorn unter derWasser- linieaufzuhängen,
eines auf der
Steuerbord-, eines
»aufderBackbord·
seite,undvomDeck
aus oder vom
Kommandoturm aus abzuschiefzen.
DieserAnord- nung haftetu.E.
schon ein aus- schlaggebender Mangel an. Die Motorboote sollen doch durch ihre Schnelligkeit wir- ken.Durchdiebei- derseits desKiels angebrachtesnTor- pedos wird die Schnelligkeit aber zweifellos bedeu- tend«herabgesetzt DieseMoskitos Boote werden«zu größerenoderklei- neren Berbänden vereint, an der Küste verteilt. Auf drahtlosem Wege
werden sie von
dem Herannahen der feindlichen Flotte benachrich- tigt.Sieumschwär- mendieseundschie- ßen (notabenewie Chandler hofft) ihre Torpedos ge- gebenenfalls mit derselbenWirkung ab,wieeinAmer- seeboot oder ein -Torpedoboot.
cJltotoorboote greifenseindlicheSchiffean
, »
Drei-leseTetegräphie
Hafender»Moskito-Flotte«
Amerikanisches Motorboot mitdergeplanten Torpedoeinrichtung
Wotorboot aufeiner Patrouillenfabrt
Fette e
IIIIIls
x
Deutschland zur See
-ssullllslllllllllust
Heft 23
?
or einigen Tagen liefdas japanischeGroßkampfschisf »Hhuga« aufderKa- wasakiwerst in Kobe vom Stapel.
s-——"-«29Mit diesem Schiffistdasletzteder aus vier Ginheiten bestehenden
»Fuso«-KlassevomStapel gelaufen.
»Fuso« ist schonimvorigenJahre sertiggestellt worden,.Yamaschiro«
istwohlinzwischenauch from- dienstbereit, während »Ne« eben- falls kürzlichvom Stapel lies.
Diesevier Schiffe gehörenzuden größten Linienschissen der Welt-
liegen Angaben nochnichtvor. —- snteressant istein Vergleich mit denneuesten amerikani- schen Schiffender»Arizona"-Klasse. Diese besitzen ebenfalls zwölf 35,6-8entimeter-Geschütze, als
rastmmpf clsissl
sten SchiffederEngländernur 7442Mogranmu Japan besitzt also zurzeitdiestärksten Großkampfss schiffeder Welt. —- Böährend »Fuso« nochvon Bickers gelieferteParsonsturbinen undVarrows kessel erhielt,sinddie Schwester- schisfe vollständig aus japanischem Material hergestellt. sodaß sich JapanauchimSchiffbauvomAus- lande vollkommen unabhängigge- macht hat. Heinz Docter.
istimwesentlicheneinWerkver- bissener, überhitzterWut über eine sie werden nur von denamerika-
nischen Schiffender »Arizona"- KlasseanGrößeumeineKleinig- keitübertroffen. Siebesitzeneine Wasserverdrängung von 31100 Tonnen bei einer Länge von 205,1 Meter, einer Breite von 28,7Meter und einem Tiesgang von 8,7 Meter. ZurFortbewe- gung dienen Turbinen von zu- sammen 40000Wellenpferdekräften,diediesen SchiffeneineGeschwindigkeitvon23 Knoten geben- DieBewaffnung bestehtauszwölf 35,6-3enti- »
meter-Geschützenvon 45Kal.Länge. dieinsechs DoppeltürmeninderMittschiffsebene aufgestellt sind,-um allen Geschützendas Breitseitfeuer zuermöglichen.DieMittelartillerie ist sehrstark undbestehtauszweiverschiedenen Kalibern, wo- beidaskleinere alsAntitorpedobootsgeschützge- dacht ist.Jmeinzelnen sindsechzehn 15,2-Zenti- metersGeschützevon50Kalibern Länge und zwölf 12-öentimeter·Geschützevon gleicher Länge vor.
banden. Die15-8entimeter-Geschütze sind in auf dem Batteriedeck liegenden Kasematten unter- gebracht, während die 12-Bentimeter-Geschütze paarweisevollkommenungeschütztaufdenDecken der35,6-Zentimeter-Geschützeaufgestellt sind.Die
«
letztereAufstellung ist entschieden nachteiligund wohldenEngländern nachgemacht,diebeiihren ersten Großkampfschissen aucheinen Teil der 10s8entimeter-GeschützeaufdieEND-Zentimeter- Türme setzten. Bon dieserAufstel- lungkamen sieindessenschonbald wieder ab.
Außerdem sind nochdrei'AS-Zen- timeter-Ballonabwehrgeschütze und sechs 53-Zentimeter-Torpedoausstoßs rohrevorhanden.
’
Die Wasserlinie ist auf ihrer ganzen Längegepanzert, und zwar mittschiffs305Millimeter undanden«
Enden 127Millimeter. DerTeil der Mittelartillerie,·derin denKasematten ausgestelltist, besitzt152Millimeter
—-starken«Panzerschutz.Äber diePan- zerung der schwerenArtillerie, des
Decks und des Kommandoturmes
lÄLZl zäz
IicII I»,.Os
AufrißundQuerschnitt
derneuen japanischen Großkampfschisfeder,,Fuso«·Rlasse
Mittelartille- gewichtes, das
rieaber nur » die Schiffe mit
2212,7·Ben-
;-
einer Breitseitetimeter -Ge- ,-
«
schleudern kön-
schütze, dafür nen. Da erge-
sind sieaber Js« bensich fürdie
XION stärker gepans zert. während die japani- schenSchiffe wiederum 2
Knoten mehr
laufen. Der Anterschied inderKampfs kraftwird - nochdeut-
n
licher beim Vergleich des Ge- schoß-
XXX
X
Kilogramm,fürdie Japa- ner8708Kilo-
gramm und
für dieneue-
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DIE
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TIERE
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HEFT
Alt-japanische stiegst-schaute Amerikaner 7870
"
diplomatische Niederlage .Biszum chinesischen Kriegevon 1894«hatte sichJapan miteiner Flotte von
rund 80000 Tonnen begnügen
lassen,welche bekanntlichvollaus- reichte,um China gegenüberdas durchzusehen, was Japan wollte.
DieAussenwaren Japan inden Arm gefallenund hattenesvon derHalbinsel Liaotung wieder hinausgedrängt.
Siehatten dabei dieAnterstützunganderer eu- ropäischer Mächtegefunden,während England, dasdieganze Aktion eigentlich eingefädelt hatte, sichschlau zurück hielt. GegendierussischeFlotte inOstasien. dienochallmählich durch Abkomss mandierungen von Europa aus verstärkt wurde, fühlte sichdie japanischeFlotte zu schwach.
Zähneknirschend stecktedergelbe TiegerdieOhr- feigedesrussischen Bären einundbrütete Rache.
Es kamenzwar Zeitenkühleren Denkens, und.
da. machteJapan Versuche. sichmitVußland auf einen erträglichen Fußzustellen. Mit echt rus- sischer Äberhebungwurden dieseAnnäherungen abgelehnt. Man weiß,wasdann folgte: Japan warfsichEngland indieArme, demdamaligen großen FeindeVußlands
Am des englischenBündnisses würdigzu werden,undvorallem,umdas leistenzukönnen, was England fürnötig·hielt.umsichnichtselbst dieFinger zuverbrennen, war eine große ja- panischeFlotte unerläßlich Geld war jada- China hatte 200Millionen Dollars zuzahlen- undfürden Berzicht aufLiaotung erhielt Japan auchein besonderes Schmerzensgeld von 30 Millionen.
So folgte denn ein Flottenvermeh- rungsplan demanderen, unddasja- panischeParlament sagtezuallemja.
Englandverdiente zunächstdasschöne chinesisch-japanische« Geld.
Gleichzeitig allerdings setztenin Japan dieBestrebungen ein,sichvon demauswärtigen Flottenbau unab- hängigzustellen. Das Großkampf- schiff. »Hyuga« istder letzte Erfolg dieserBestrebungen.
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Die heutigejapanischeFlotte