Landsleute,helft Bezieher sitedas»0stland«werbenl
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»Waswir verloren haben, darf nichtverloren seini«
Wochenschristfürdie gesamte Qui-Mike
HerausgegebenvonE.Ginfchelu.Dr.Franz Lüdtke inBerlin. VerlagDeutscherOftbundE.TI.,Bin.»-Eharlottenburgi2
Erscheintwöchentl.einmal. Bezug: DurchdiePost vierteljährl.1.50M.Einzelnummer 20st.u.5Pf.Postgebühr.Anzeigenpreis:cFür jeden Millimeter Hohe der 6gefpalt. Zeile30Pf» bei Familien-, Grthruppens u.stellen-Anz.20Pf» bei Anz.imAnschlußandenTextauf Textbreite 1.20 M.
erlin,9.Oktober 1931.
Nr.41.
l B 12.Jahrg.
Inhalt: S.481cAmerikaundderFiorridor. l S.482:WechselimReiclisans;euininisteriuin. — Baginski:»Die FreiheitPolensansdeinMeere«.s S.483: Einangeb- liclzesTreviranus-Jnteruiew. — Einpolitischer Lehrer. JS.385: DieOsthilsekredite siirHandel und Industrie. — Änderungenin derFiiianzierung nnd Organisation derOsthilfe.lS.4-8li: werden stillgeleut.
streitimKreiseSchweiz.— Gesängnigstrase siirdeutschenSurachuiiterrichL — Ein bemerkenswerter Freisprnch inNeustadt. lS.488:
..— NeueWegederSiedlung. !S.487: GdiiigeustattHamburg nnd Daitzig. — Nener Schul- Redakteur Jurschzu Gefängnis verurteilk— Deutsche erhalten keinLand.— DiedeutscheTheatergcineinde tuKutten-in — Jniportsteuer inPolen. — Polennnd diePfund- krisse.— PUllIllchcKundgebnngeu gegenLettland. — Masariik wollte Polenopfctii. — Aus derVundesarbeit. lS.489: Heiinatiiaehrichtcn. sBeilage: Amost-
inärkischen Herd,
Amerikaund der Korridor.
Jedes VersuchBill-ITAimäberung zwischen DeutschlandundFrank- reichwirdinPolen mitfeindseligein Alifztrauenverfolgt. cZiianivird dort dieFurcht, daf; Polendurcheinesolche Annäherung infeinem Verhältnis zuDeutschlanddenRückhaltanParis verlieren könnte,
«nicl)tlos. DieseFurchtvor einer Ciitfremdung Frankreichsistuin so grösser-,alsman trotz vielfacherBemühungen hat feststellen miissen, dasses einedauerhafte Basis fiir eine enge Zusammenarbeit mit anderen europäischenStaaten alsmit Frankreich, etwa mitItalien, mitderKleinen Ciitente,mitdennordischenoder baltischen Ländern, nichtgibt. Während seinerzeitinallenLändern dieRäumungdes Rheinlandes imallgemeinenals eineiiiternationale Notwendigkeit und Selbstverständlichkeit anerkannt undgebilligt wurde, lieb Polen damals rechtunbekümmert um dieBefriedung Europas seinenUn- willeiiiiber »die leichtsinnige Rachgiebigkeit« Frankreichs erkennen, das mitderZurückziehung seiner Cruppenvom Rhein sein ,,bestes Faustpfand« preisgab. Dagegen fühlte sich Polenin denMonaten, in denen nachdeinBekanntwerdeii des grobdeutschen Zollunionplanes dieCribut- und FiiianzkriseiiberDeutschland hereinbrach, beidem Gedanken recht wohl, dafzesnun vorbeiseimitdeinFriedenzwischen Berlin undParis unddafz sichnunan Stelle derdeutsch-französischen Annäherungeinesolche zwischen Frankreich-Polen und Russlandan- bahnenwiirde. Umso gröszerwar dann dieCnttäuschung,alssichdie russischenPaktpläne zerschlugenund als inBerlin Besprechungen zwischen BrüningundLavalstattfanden. DaglaubtedieRegierungs- presse wieder,FrankreichvorderGefahrwarnen zuiniifsen,indiees sich begebe,wenn es ,-,initeinem diefriedlicheZusammenarbeit in Europa ständig sabotierendenStaate wieDeutschland paktiere«, ehe ,,einegriindliche ÄnderungderreoanchelustigenPsychedesdeutschen lVolkes«eingetretensei.UnddieBlätter deriiationaldeinokratischen Oppositiongabenihr-erVerwunderungAusdruck dariiber, dafzdie französissrheDiplomatie, »die sich' infolgedes deutschenBankerotts unddeswirtschaftlichenZussaminenbruchsEnglands ineiner ausser- ordentlichgünstigen Lage befiiide«,diese Lage nicht dazu ausnutze, ihre politischen Forderungen denDeutscheneinfachaufzuzwingen, umso mehrals diese Forderungen »sichganzaufderLiniedesInteresses deseuropäisschenFriedensbewegenunddieSicherheitderfranzösischen Bundesgenossen,diedurchdieRäumungdes Rheinlandes unddie HaagerPakte bedrohtist,oerstärken...«»Die französische öffent- licheMeinung solltenichtvergessen,«so setztedie,,Gaz. .Warsz.··
warnend hinzu, »daßman mitfraiizösischeinGelde einenStaat reitet undstärkt,der sich sogarinseiner katastrophalen wirtschaftlichen Lagenichtbereit findet,aufdierevisionistischen Pläne formell und offiziellzuverzichten«
Man witterte eineneue Gefahr,dieder,,Kurj.Por.«ineinein wenig geschmackvollenVergleichsoausgedriickthat:Das zukünftige Verhältnis Frankreichs zuDeutschland rufe inFrankreich einen Zwiespalt der Gefühlehervor, wiesieein Ghemannzuseineran- getrauten Frau (d. h.zuPolen) undzuseinerGeliebten (d. h.zu Deutschland) hege;immer werde natiirlichdieGeliebte diebesseren Geschenke erhalten. Das bedeutet: Polenbefiirchtet, dafz Deutsch- land ihmbeider cNutzbarmachungdesfranzösischenReichtumsden cRang ablaufenwerde. Eswillsichaber geradejetzt nichtdieer- hofftenfranzösischenKredite wegnehmen lassen,die es, wie der Pariser Bittgang despolitischen Vizefinanzministersbeweist,im gegen- wärtigen Augenblick dringenderals jemals bedarf, um seineab- fackeiideWirtschaft iiber Wasserhaltenzukönnen. Da es aus politischenGriinden dort keineCinsparungen machenwill,wo esohne SchadenfiirdieGesaintwirtschaftgeschehen könnte,z.B. imHeeres- budgetundbeidem unrationellen HafenbauinGdingen, sobleibt ihmnichtsanderes iibrig,alsauf fremde Kredithilfe zuriickzugreifen, dieeskaumnochwo anders alsinParis finden kann, nachdem selbst diegrossenangelsächsifchenKapitalmärkteunter der Weltkrise er- zittern. Besonders schmerzlich ist fiirPolen derGedanke, daszes von Deutschland mitfranzösischer Hilfe (l)aus dein guten er- folgversprechenden Ruszlandgeschäft hinausge- drängt ioerden könnte. Mit phantastischemWeitblick glaubt z.B. der,,Kurjer Czerwong«als Folgeeiner deutsch-französischen Zusammenarbeit auf wirtschaftlichem Gebiet eine Stärkung der deutschen Wirtschaftsexpaiision nach Osten voraussehen zu können.
Frankreichwerde, so fiirchtetman inPolen,seinenWeg nachMoskau nichtiiberWarschaunehmen, sonderniiberBerlin;eswerde Deutsch- land zumVermittler seinerwirtschaftlichen undfinanziellen Be- ziehungenzuSowjetruleandmachenundsogar dazu beitragen, Deutsch- land am polnischen Markt, alsoan derRatifizierung desdeutsch- polnischen Hand-elsvsertrages,desinteressierei1. » .
Das klingt reichlich phantastisch. Obwohlman diepraktischeBe- deutungderBerliner Besprechungen bisherweder inBerlin noch inParis nochinWarfchau miteinigerSicherheitabmessen kann,
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glaubt man inPolendochschon,gegen diebloße Möglichkeiteiner deutsch-französischen-Annäherung Frontmachenzumüssen.Man iveiß dort so gutwiehier,daß alles, was übereine deutsch-französiskhe Zusammenarbeit gejagtwird,gegenstandslosesGerede bleibt, solange diedeutsche OstfragenichtinOrdnung gebrachtworden ist. Für Deutschland istes klar,daß jede wirklich tragbare Ver- ständigung mit Frankreich die Revision der Ost-
grenze imdeutschen Sinne zur unerläßlichen Vor-
aussetzung hat. In Polen aberistman derAuffassung,daß einer jedenVerständigungzwischen Deutschlandund Frankreich die Anerkennung des gegenwärtigen GrenzzustandesimOstenvoraus-
gehen muß. x
Während sich Zaleskinochbemühte, die durchBerlin-er Be- sprechungenerregtenGemüter inPolenzurRuhezubringen, indem eran dieZusicherungLavals erinnerte,daßvon französischer Seite nichtsgeschehen werde,was den Interessen Polens zuwidserlaufen könnte, ivurdediedffentlichkeitdort durch dieNachrichtvon einer bevorstehenden Aktion des amerikanischen Präsi-
denten Hoover in der Korridorfrage inneue Unruhe
versetzt. DieamerikanischeRegierung will,wiees heißt,beidem kommenden AmerikabesuchdesfranzösischenMinisterpräsidenten Laoal auchdieFrageeiner politischenBeruhigung Europas an·schneiden.
Siehatschon früher wiederholtzuerkennen gegeben, daß sie sicham wirtschaftlichen Wiederaufbau Europas, densieimInteresseihres eigenenLandes wünscht,nurdann beteiligenundinsbesondereaufdie interalliierten Kriegsschuldennur dannverzichten kann,wenn sie die Gewißheit hat,daßdieKredite,die Amerika nach Europa gibt bzw. aufderen Rückgabees verzichtet, nichtzuRüstungszwecken verwandt werden. Dieamerikanische Regierungwillalso ihre Hilfe- leistungenfür Europavon der endlichen Verwirklichung
der Abriistung abhängig machen. Den überzeugenden
Argumentendesbekannten, dieser Tageleider verstorbenenSenators Morrow, desamerikanischenSachbearbeiters inderAbriistungs- frage,istesoffenbar zuverdanken, wenn PräsidentH·oover,wie die»Dailii R-ews« melden, sich bei seinen Plänenvon derAuffassung
leiten läßt,daß die Aufrechterhaltung der jetzigen
deutsch-polnischen Grenze unmöglich ist, wenn es
zu einer allgemeinen Abrüstung kommen soll. Auch
derStaatssekretär desÄußern, Stimson, soll nach seiner Rück- kehr-ausEuropaderliberzeugung Ausdruck gegeben haben, daßder
Weichselkorridor einer der wundesten Punkte
Europas sei unddaßeinFortschritt inderAbrüstungsfragenur dann erwartet werden könne,wenn das Korridorproblem bereinigt sei. In gleichemSinne hat Senator Borah kürzlich erklärt,daß sich Amerika erstdannderAngelegenheitEuropasannehmen werde, wenn das VersaillerDiktat revidiert worden sei,und daß diese Revisionnaturgemäß auch die Aufhebung des Weirhsel-
korridors einschließen müsse.
Wenn derPräsidentder-VereinigtenStaaten jetztdieKorrisdor- frageaufgreift,alsoeinProblem anrührt,andas sichaus Furcht vor dem überstarksen Frankreich keineuropäischer Politiker heran- getraut hat,sokann das gegebenenfallseine entscheidende Wendung in der östlichen Revisionsfrage bedeuten.
Zum erstenmal befaßtsichdanneinefremde Machtmitdieser heiklen Angelegenheit, um sieeiner praktischenLösungentgegsenzusühren.
Man darfallerdings dieBedeutung einer solchen Initiative nicht von vornhereinüberschätzen;denn Amerika kannnur eine An- regung geben,undwenn esauch imstande sein würde, dieseAn- regung durchseine Finanzmachtzuunterstützen, sokommt man doch nichtso ohneweiteres um dieTatsacheherum,daßt.dieameri-
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kaiiischeOffentlichkeit bisherjedeaktiveEinmischung ihrerRegierung ineuropäische politische Dinge ablehnt, daß2.für eine Revisionder Friedensdiktate der Völkerbund,dessen Mitglied dieVerseinisgten Staaten nicht lind, iuitändig sit-unddaßZ.dieVereinigtenStaaten heutenicht mehrdieallein maßgebende Finianzgrößeder Welt sind. Ferneristes noch gänzlich unklar,welche Auffassungman- in denamtlichenKreisenAmerikas von dem»erforderlichen Ausmaße eineröstlichenGrenzänderung hat. Sowichtigesfür Deutschland ist, daßdieRevisionsaussprarhe nichtzurRuhekommtundso sehr daher jederinDeutschlanddenSchrittdesamerikanisschenPräsidentenbe- grüßt, so bedenklich istes dochandererseits,daßman tin Amerika, wenn vionderdeutschen OsstgrenzedieRede ist, anscheine»nd»nur
an den Korridor denkt, Oberschlesienaber nnbernckltkbkigt läßtundPosen überhsaupt nicht berührt,unddaßman außerdem auch
den Korridor nur als Verkehrsproblem zu betrachten
pflegt,dessen unglückselige Viersailler Regelung man gesgebenenfalls mit einigenKorrekturien glaubtaus derWeilt schaffenzukönnen.
Eine solche Auffassungbirgt die Gefahr in sich, daß die
Initiative Hoovers von vornherein nur eine
unzureichende Teillösung der Ost-grenz·enfrage anstrebt, daß Deutschland alsoeinunzulänglicherKonipromißvor- gelegt, ihmimübrigenaber zugemutet wird, dafür, daßes ein«
größer-esoder kleineres Stückvon Pommerellen zurückerhält, auf alle anderen geraubten Gebiete feierlichzuverzichten. Die Er-·
gänzung einer nur teilweisen Grenzkorrektur
im Osten durch einen Sicherheitspakt der Mächte,
dereineGarantie desneuen Grenzzugsesausspricht, würde dieUn- ruhe, dise die Versailler Grenzziehungin Europahervorgeruer hat, auchnurteilweiseaus derWelt schaffenkonnen,daeinsolcher Pakt DeutschlanddenVerzicht aufein gutesBesitzrecht auferlegt,das dieses,um lebenundsich entwickeln zukönnen, nicht preisgebenkann.
Esist gut, sichbeidieser Gelegenheit recht eindringlichdaran zu erinnern,welche für DeutschlandverhängnisvolleRolle beiKriegs- end-eWilsson inderOstgrenzenfragegespielt hat. Man soll«aber auchnichtvergesse-i, daßdas amerikanische Volk diesem Präsidenten,derinVersaillesseineIdeale preisgab,dieGefolgschaft versagtunddieRatifizierung desvon ihmunterzeichnetenGewalt- diktates inderErkenntnis abgelehnthat,daß hiier einem großen Volkeeinungeheuerliches Unrecht zugefügt wird,welchesfruheroder späterinvollem Umfange wiedergutgemachtwerden muß.Man würde esinDeutschlandinErinnerung andiese oergangenen Er- eignissemitoffenerFreudebegrüßen.wenn nun von einem an-
dern amerikanischen Präsidenten die Revisionder
Grenzenangebahnt würde,dieWilson seinerzeitvom Machtwillender Franzosenundvon derlügnerischenAgitationderPolenasufgedrängt
wurden. Dr.K.
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WechselimReichsaußenministerium.
ReichsaußenministerDr.Eurtius hatam Z.Oktober in einem Schreibenan dsenReichskanzler um seinenRücktritt gebeten. In- zwischenistdieDemissiondesGesamtkabinetts erfolgt. Voraussicht- lichwird dermitderRegierungsbildung betraute Dr.Brüningdie Bildung eine-rRegierung ohneparteipolitischeBindung versuchen.
Esgiltalssicher, daßDr.Eurtius, gegen densichdieKritik auchaus denReihen seiner eigenen Partei inletzter Zeitstarkver- schärfte,dem neuen Kabinett nicht mehr angehören wird. Dr. Brüningbeabsichtigt,das Außenministerium selbstzu übernehmen. »
Vaginski: »Die Freiheit
»Die-Freiheit«Polensauf dem Meere.« Sobetitelt derpolnische OberstV.Baginski eineSchrift, in dererPolensAnsprüche auf einen ausgedehntenKüstenstrichanderOstiseezubegründen versucht.
Esist einederSchriften,diesich würdigin denRahmen-der üblichen polnischenKorridor- undOstpreußenpropagandaeinpaßt, die sichan Oberflächlichkeitdeshistorischen Wissens,anUnkenntnis derwirklichen Zusammenhängeundanunverschämter HemmsungslosigskeitimFordern von derübrigen polnischen Propagandaliteratur innichts unterscheidet, dieaberdeshalbeinbesonderesInteresseverdient,weilihr Verfasser einehohe militärischeStelle bekleidet, seine literarischeTätigkeit also dieAuffassungwiedergeben muß,die man imWarschauerKriegs- ministeriumundimpolnischenGeneralstabvon denMöglichkeitenund Rotwendigkeitender polnischenAußenpolitik hat. Die Schrift Vaginskis dientder»Verteidigung des Korridors«, also derFrage,dietrotzallerSorgenundRöte,die denpolnischenStaats- und Volkskorperpolitisch, wirtschaftlichund völkisch bewegenund durchschüttern,dasDenken undHandelnderamtlichen Kreiseundder breiten OffentlichkeitinPolenam meisten beherrscht. DieSchriftist imVerlag des mili«tär-ivissenschaftlichen Instituts inWarschau erschienenunddemMarschallPilsudskigewidinetl Daslistbeachtlich;denneinBuch pflegtman nur danneinerbestimmten Persönlichkeitzuwidmen,wenn man diesemitdeniInhalt undder TendenzdesBucheseinverstandenweiß.
Der Ingenieur-OberstVaginski,dereinehohe Stellu ngim PIFIUEikbe nKriegsministe riunibekleidet,istinDeutschland erstmaligbekanntgeworden durchseinimZahre 1927 erschienenes
Polens auf dem Meere«.
Werk: »Das Problem des Zuganges Polens zum
Meere«,dastrotzseinesDilettantismus undseiner unzähligenUn- richtigkeiten von der »Polnischen Kommission fürinternationale intellektuellie Zusammenarbeit«als»einesderbestenpolnischemVücher derletzten Jahre« bezeichnetwurde. Indeutschen Forscherkreisener- fuhresdieschärfste VerurteilungundAblehnung,was denVerfasser abernicht hinderte,derWelt noch einmaleinen Austlsgaus diesem Werke inderjetzt erschienenen Broschüre»DieFreiheitPolensauf deinMeere« vorzulegen. DieStimme Vaginskisdarf auchaus dem Grunde nicht überhört werden,weiler,angesporntdurchdenErfolg seines Erstlingswerkes,eineifrigerMitarbeiterdesOstsee-Institutsin Thorngeworden ist.(Das1927 erschieneneBuchVaginskisistvom ,,Ostland-Institut«inDanzig in.H2.stZder ,,Ostland-Schriften«, Danzig 1930,83Seiten,inseinen wichtigsten Stellenindeutscherliber- setzung veröffentlichtundkritischbeleuchtetworden. Maßgebenden Einfluß aufdasZustandekommen dieses ersten Buchesvon Vaginski.
hatteMEle derPdlnjlkl)2U·--M22WS-undFlußliga«vor allem der polnische,,Westmarkenverein«gehabt,der auchden Verlag über-
nommen hatte.)
Inseiner»neuen Schrift,,beiveist«nun Baginskiinderbekannten
»Wilsenskh0ftllkl)2n«ArtderPolendieZugehörigkeitdesKorridors zn Polen,ertadeltdasVersailler Diktat,dasweitevon Polenbesiedelte Gebiete westlichund östlichder Korridorgrenzen außerhalbdes MutterlandesbelassenundPolen,das seinerganzen geschichtlichen Entwicklungnachein,.seehandeltreibender Ostseestaat« sei (l),einezu kleineBasis znrweiterenEntfaltungdieses Seehandelsbelassen habe. (!)