OekonomischeNeuigkeitenundVerhandlungen
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Herausgegeben
)
Christian Carl Andre
-s
64, ssp1828.
212. S chg f.z u ch k.- Bericht über«»die beiden kleinen Heerden
von Leicesterz die imDepartement de l’Aisne eingeführt find. It)
DemGrafen J. VonTurenne unddemBaron VonGalbois verdankt man-die Einführungengli-
» s cher langwolligerSchafeimDepart. de l’Aisne.
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GrafTurenne besitztinCandifay einekleine fspHeerdeLeicester-Sch"afe, undHerrvon Galbois
hateineähnlichein Moh.s DieseHerrenhabenüber dieselbenfolgendeBemerkungenmitgetheilt.
MeineHeerde,sagn GrafTuren ne, die ausei- nem Widder, zweiund zwanzigMutterschafenund zehn Lümmernbesieht,kam EndeJuni1825-in Can- difay an. DereWidder unddrei SchafewarenJahr-«··
-linge,neun andereSchafewaren zwei,dreiwaren drei, dieübrigensechsaber vierJahrealt.
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Die Besitzung, wohin dieseHeerdegestelltward, bestehtaus Aeckern,dieauf-einemKreidefelsenruhen ;"
einigedavonfind fehr gut,«die andern mittelmäßig,Xdie übrigenschlecht,in demMaße,alssiereiner odermehr mit Kreidevermischt sindyUnter dengutengibtes welche,dieman nie düngtundderenFruchtbarkeitman uieerschöpfen,ja oftkaum mäßigenkann. Dieschlech- tesien tragen, wenn man sienur richtig behandelt, RoggenundHaber.
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mittelmäßigen,undgibtineiner,von Wasserundna-.
.tiirlichenWiesen entblüßtenGegendeineherrlicheAus- bülfe.
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Oekoik Reuige.Nr. 64,1828.
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noch nichtvorbereitet.
-zurück,um sichimSchatten zulagern.
Die Esparsette gedeihtinden»
Man war aufden Empfang dieserneuen Gäste
»
Die Weide in einemBaum- garten,dessen Graswuchs durchdieTrockenheit sehrge- schmälertwar, undderzweite Schnitt von derEspar- sette fürdenSommer; einVorrath von gelben Rü- ben,von Klee-CssparfetteiundLuzerneheujürden Wirr- ter, »daswar Alles, wasman für siebestimmenkonn- te.-Glücklicherweiseerforderte ihrekleineWahlnicht
DieLämmer, welchemanzufrühabgesetztund außerdembiszuihrer Ankunft schlechtgehaltenundge- nährthatte,waren durchdiegroßeHitze sehr angegrif- fen. DievierjüngstenstarbenEnde Augustan einer EntzündungderEingeweide.Sie wurden geöffnet.Man fand ihren Pansen vollunverdauten Grasesund die SchleimhautentzündetundangegriffemDie übrigen hielten aus,inFolge guterprlegydiefreilichbei den erstennicht-hingereichthatte. v
WährenddergroßenHitze gingdieHeerdeum 7Uhr früh auf dieWeideundkamum halb zehn Uhr
Zu Mittage erhielt sie grüneWirken vorgelegt;um 4Uhr kehrte sie aufdieWeidezurückund bliebbiszu Abend. Un- geachtetallerdieserVorsicht,«·bekamenalleThiereeinen Schnuper (1Jasseie),derbisEndeSeptemberdauerte.
Dieserhat sich dießJahr wiedergezeigt.Erhatso-«
gardieLandschafe befallen,diesehrdavon hergenom- men wurden. Manchewarfeneine schleimige Feuch- tigkeit aus, diezuweilendick undgrünlich,zuweilen
«)Ausdem 4. BulletindesWollveredlungs-Vereius zuParis.
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fklarund blutigwar. Die-englischen Schafesind- nochdavon befallen,bei demgrößtenTheilderiibrigenf
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hat eraufgehört.Dieser AusflußderNasewirdvon einer starken Verstopfung derselben begleitet, »diefriih immer besonders stark ist, zuweilenaberauchvon ei- nem mehroderminder heftigenHusten. Die.MUt-k-·
lich durch HerrnHennet eingebrachteHeerdelittan gleichemUebel. Einige Thiere dieser Heerde sind auf derStirn miteinemdickenWollpelzebedecktundsind frei davon geblieben.Man könnte daraus schließen, daßdieWirkungderSonne auf-dienackte Stirn die-.
serenglischen SchafealleindieseKrankheiterzeugen niiissezaberdas Beispiel—derMerino’soderauchder Mestizen,dieebenfallsan demUebellitten, widerlegt dieseMeinung. Eben sowenigistesVomStaube entstanden;denn dieHeerdeVonEandifay hat dieß JahrdurchausdiestaubigenWege Vermeidenkönnen,
umaufdieWeide zukommen. Demsey«indeßwie ihm wolle,dieEmpfänglichkeitderenglische nSchafe fiir dießUebelscheintdieAufmerksamkeitallerderer- zu«verdienen,dietsichmitihrerZucht beschäftigen.
Bis zum18.November hatdieHeerdeineinem
von Mauern umschlossenenGarten zugebracht;aber in dieserNacht bracheinegroßeWölfin durchdieMauern, an einerStelle,,woman «sienicht fiir so baufiilligge- halten hatte, fieldieHeerdean, erwürgteVierSchafe nndeinLamm ,- und verwundete drei andere Schafe.
Seitdem hatdieHeerdeunter einemSchopven dieNacht zugebracht.Seit demletztenMonat Mai lagertesie
-ineinemHofe.ErstalsderRegendieSchafe allzu- sehr erkiiltete, kamen sie wiederunter denSchoppen, weilohnedieseVorsicht fiir ihreGesundheitzufürch-
ten war. «
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»«
—Die englischen Schafe scheinenin derJugend stiirkerzuseyn,wie dieunsrigen,abersiewerden friis heralt. ·Was ihre Kraft betrifft, sogeben siefolgen- deBeweise.Der Widderder in RedestehendenHeerde befand sich.beieinem großenflamiin«dischen, der inseinerganzenKraftwar, und warf ihnmitdem ersten StoßemitsolcherHeftigkeitzuBoden,daßvon dieser ZeitanderF-lamiinder« sowieerihnnur
,vonfernmerkt,dieFluchtergreift.(EinGleicheshist manbeidenMerinowiddernbemerkth EinsderVon
dPMWolfeVetwundsten Schafewar so zugerichtet,daß derThierarzt rieka eszutödten.Eshatteanjeder Seite zweibreite Wunden quer durch-sFleisch,wo-f durchsuchdasVTUIWCMVerletztwar. Der Arzt hatte wohl zwanzig StückVon derfranzösischen Rate, dieauf gleicheArt-vomWolfegeschlagenwarm, be- handelt, ohneeineinzigeszu retten, obgleichderen Wunden weniger tiefwaren. Nichts destowenigerward dasenglische geheiltundzog eingutesLamm; aber nach undnach zeigte sicheinverborgenerSchaden,der esendlichtödtete. OhneZweifel-besaßdieses Schaf einenGradvonLebenskraft,derdenunsern abgeht.
v Bedenktman andererseits,daß dieseRatever- hiiltnißmiißigkleinere Eingeweide,·als dieandern Ar- tenhat, so miissenhingegenbeiihnendieOrganeeine VielstärkereKraft besitzen,einegrößereKörper-nasse beiwenigererNahrung zuunterhalten.—- Die This- .tigkeitdes luteserhältdasGleichgewicht,solange
»daslThierjungist;aber sobald-ihmdasAlterseine erstesJugendkrastraubt, wird dießGleichgewichtaus- sgehobenundesentstehen bedeutendeStörungenin der Organisation. DieLeder unddieLunge scheinendie am meisten ausgesetzten Organezuseyn. O Einsder vom WolfegetödtetenSchafe hatteeineaufgeschivollene
Leber. Das, wasinFolgedesverborgenenSchadens starb,hattean innerer Geschwulstgelitten. Eindrit-
«·tesstarban derselben Krankheit. DiesedreiThiere waren vollsiitxig.Drei odervier deriiltestenerregen durch ihre Traurigkeit,ihrebeständigeMagerkeitund einen öfternHustenBesorgniß.)Eswiirewohl nicht
-ohne Nutzen«denZusammenhang,dervielleichtzwi- schen dieserinnern Brustgeschwulstund dem—Schnu- pfen, von welchem obendieRedewar, Statt findet- zuerforschen.Manmußindeßglauben,daßdieEng- liinder aus demGrunde, weil-sie diesefrühzeitige Hinfälligkeitkennen,ihreSchafenicht inter, aisdrei.
bisvierJahrewerden lassen-
Zwei vondenfiinf Lin-untern- die in derHeerde bliebenundvonbesonderer Schönheit waren, sind nach
O)DiekangwolligenRacenscheinenanSchwächein denLungenzuleiden,undausdem Grundewenigfiir dieHeiligkeitunse-
-.rer Schafhunde und fiir die langen Märsche unserer Schäferzutausen.
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mehrerenKrampfansiillengestorben,eins imJanuar,
dasandere im»Juli diesesJahres-VAderlassen,Rau- chern, dasglühendeEisen-,Alles bliebohneErfolg.
Eins wurde geöffnetund ils-MTMGehirneineWal-«
serblaseUndein«-«Wurme.DieKrankheitsanfälletra- tenbeiletzter-mmit dergroßenHitzezugleichein.Diese bedenklicheKrankheitmußalleZiichtervon engli- schenSchafm zurgrößten Aufmerksamkeit anspor-:
nen. ZubemerkenistaberauchdieVeränderung,wel-.
.chedielSchafedurchUebersiedelunginunserKlima er- litten.
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Monate alt. Dieses Jahrgabenzweiund zwanzig Vließe,die11Monate altwaren, einMittelgewicht
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von4Pfd. 14 Unzen.Die Wolle istoffenbar-feinen aberviel-skiirzer.
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.Nochmuß icheinenGegenstandVonhöchsterWich-;
.tigkeitberühren,niirnlichden Erfolgeiner Kreuzung derenglischen Ratemit der-einheirnischen. Diese Kreuzungen sindinCandifay versuchtworden,und zwarmitSchafenxder«picardischen Rate-uudmit sehr gemeinen Merino-Mestizen. Bier undvierzigda- von gefalleneLiimmerzeigen fast alle,inBetracht der Form,denenglischen CharaktersJhreWolle Eih-«
neltauch mehr oderwenigerz hinsichtlich ihres Charak-
,tersundGlanzes,derenglischen. DieWolleder Mütter hat-inderRegelnur 472bisS, auch6Zoll Länge;zubemerkenist aber, daß nichtalleStapelk chendieseLiingehaben; eingroßerTheil mißtnur 3 bis4Zoll,unddieß istdiewahre Wolle; einanderer Theil, dergewöhnlichbarschist,übertrifftdieseunder- reichtdiegrößte Länge. Fernerbemerktman andie-
sm- vCIUHenglische m Blute gekreuztenLämmerm
baßdieWolle schonindemAlter«Von4——5Monaten Erz-«Zollerreicht hat,eineLänge,die derauf-denMiit- ternbei12sMonaten gleich-und"»znweilenlänger,als dieder.Liimmer,von reiner enin schenAbkunftist.
— DasMusterNr;6(leidersah esderUebersetzernicht), MSVMseinemspchsmonatlkchknLAWMPgenommenists zeigt.kspgar·eineFleckeVon772 Zog»undistVon-einer
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DasletzteJahr haben dreizehnVueßesikaDurch-.
schnittSPde 13-Unzen gegebeneDie Wolle war 13- -
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Feinheit-,einemGlanzeundAnsehen,daßesselbst von einemLammereiner Abkunft gutzunennenwäre.
UeberhauptistdieseWollevielmehrgekerbt,alsdie derMütter,unddas Bauche laßt sichkaum mehr
daran bemerken. « —
Aus diesenVersuchenkannman schließen,«daß diepicardische und fliimische Rate eine beson- dere Anlagehabenzur Kreuzungmit der engli- schen, und daßinderdritten Generation Frank- reichdenGewinneinerUntergattung ziehen wird,die inden gesuchtenEigenschaftender»englischen gleich, darin aberihr vorzuziehen sehn wird, daß sie aufun- sermBoden geboren;denAnfällennicht ausgesetztseyn- wird, Vondenendieeingefiihrten bedroht werden.
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Die Nummern 11und 12findvon Lämmern, wodaseinevon einemMetis-Mutterschafe,dasan-
derevoneinemgeborenist,indem nochwenig spa- ..
nisches Blut war. Man sieht,daß nachdemMaße dieses ihm inwohnendenBlutes dieWolle auch kürzer, feinerund kernigerist.Dessenungeachtet ist sie schon langgenug, um, wennsieausgewachsenist;eineKämm-« wolle zuliefern, und»diefernereKreuzungwird ihr dasgeben,was ihr nochan SanftheitundGlanz fehlt," ohne ihre Feinheitzu vermindern.
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Hundert--picardische, fliimische undMee stizschafesindvon dieserKreuzungdieß Jahr wieder tragend, undwerden nächstesJahr neues Lichtiiber diesenwichtigen Gegenstandverbreiten. »
Herrvon Galbois hat, um.dieLandwirthe, welchenichtfiirdieenglisch en Schafe sind,von der Nützlichkeitderselbenzuüberzeugen,Versuchemit Kreu- zungen,undzwarmit« einem L eicester- Widder-,und Schafen,·die imDepartementdel72lisne einheimifch undtheilsbonderMerino-,."theilsvon derpic«a·rdi- schen Ratesind,gemacht.
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Die Erfahrung, sagt"·er,lehrtmichs, daßdie Kreuzungmit picardisch en Schaerohne Zweifel die«vortheilhaftesteist. DieWollederLämmeraus dieserKreuzungist länger, glänzender-,fastebenso
"
C) Beieinig-enLandwirthensindfastalleLämmeranDreheneingegangen.AmhäusigstenLzetensichdieseZufälleda, wo
"
man denMütter-mwährendsietragendwaren undauch nachher-,nichtbesondere Sorgfalt be iesundnicht einige-Zul·age«an
Futterbewilligte. s- .
Mil-
fein nnd weniger rauhundfilzig,alsdie derMerinos
uiidenglischen.’«) . -
Meine Schafewerd-enbeinahedas ganze Jahr aufWiesenan derOisegeweidetzman bringt sie erst EndeDecemberindieSchäfereizurück,unddagehen sie noch,wenn esdie Witterungerlaubt,alleTageei-·
«
nigeStunden ans. «
Dieenglischen Schafe habenbeidieserOrd-«
uung derDingeimersten Jahreeinweniggelittenund siewaren sehr matt; um ihnenwieder aufzuhelsen, habe ich ihnen etwas Gersie,HaberundLeinknotengæ geben.wobeisie sich sehr wohl befanden.
Dieß Jahr sind siegut«imStande. Ichlasse ihnenalle MorgeneineHandvoll PetersilieundPim- pinelle gebenz dießwärmtihnendenMagenundver- hindertden Nachtheil, den sievon der allzufrischen
Weide habenkönnten. Deshalb habeichihnenauch noch keineKörner geben dürfen.
DieLämmerwerden sich leichteran’s Klima ge- wöhnen,alsihreEltern, undsiewerden vom künfti- genJahrean eineKäminwolle geben,diemit Nutzen in denSpinnereienwird gebrauchtwerdenkönnen.
DiePächter,«welchedenErfolgderKreuzungder picardischen Schafemitden englischen Wid- dernsehen,scheinen jetzt entschlossen, sich diesemneuen Industriezweigezu widmen ,undhaben michum Wid- dergebeten,um einenVersuchinihrenHeerdenzu machen,mitdemVersprechen,mirdieHälfteder Läm- mer aus»derKreuzungfiirdasLeihenderWidderzu geben.
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(SoweitdieUebersetzungch
Essehuns erlaubt, hierfolgendeBemerkungen beizufiigen.«Der Bedarf an Kämmwolle ist fiirdie französischen Manufaeturen sehr bedeutend,und es wirddavon alljährlicheinegroße MengeausEnge land eingefiihrt.DaheristdieAussicht fürdieer- sten Gründervon langwolligen Schafheerden recht gut, nndsie habendieHoffnung,ihreanfänglichen,wenn
auchetwas bedeutenden Auslagenin derFolge reich- lichwiedererstattetzubekommen.
" , .i «
"« Der Erfolg ist jedochbeidenangeführtenersten Unternehmungen nicht allzu glänzendgewesen."Die Kran-kheiten,"vondenendiee nglischen langwolligen
"
Schafebefallen wurden, miißten, wenn siesich stets
"so bedenklichäußernsollten-derschnellen Vermehrung derselben sehrTMWegestehenxDenn wenn man ei- nen, mitgroßenKostenalngeschafstenSchafstammnicht länger,alshöchstenszudemAltervon fiinfJahren be- haltenkann:-so mußdieLammzucht sehr glücklich ge- hen,wenn man unter Kurzemeinegroße Heerdeha-. benwill. —Dazukommt aber dieverderbliche Dreh- krankheitbeidenLämmern,von denensie,dengegebe- nen Berichtenzufolge,vorzugsweise befallenzu werden scheinen.
«
Der Wollertragvon einem derhierinRedeste- henden Schafewar auch geringer,als wieerinEng- land zusehnpflegt»Die iippigeNahrung dortund das feuchtereKlimamiigendazuwohl dasihrigebei-.
tragen. - « -
WichtigwäreallerdingsderErfolgderKreuzune sgenmiteinheimischenSchafen,«wenn. erjederzeit auf diehier erzählteWeiseausfallensollte.AufjedenFall aber kanner der französischen Schafzuchteinen glücklichenImpuls geben. DieMenge geringerLand- wolle wirddadurchvermindert undzugleichausihrem«
Unwerthegezogenwerden. Sollten diese langwolligen SchafeaberdieAufmerksamkeitderrationellen Schaf-E
»
ziichtervon demhöhernBetriebe derMerinozuchtab- ziehen:sowärederindirecte Schaden vielleichtgrößer, alsderdirecte Nutzen.
Man hatzwarauchinTeu tschland angefan-·
gen,hieunddadieselangwolligenSchafeeinzuführen, dieSacheistaber jetztnur noch-ein bloßerVersuch, und esist wohl nichtzubezweifeln,daß da, wo die Merino’s einmalFuß gefaßthabenunddiesemitJn- telligenzgeziichtetwerden, sie jederzeitWegen deshö- hern GeldertragsdenBorng behaltenmüssen.Wik spskecheuhier-nichtvon Mittelgut,—sondernvon vor-«
ziiglichenThieren.Denntragenauchdieenglischen
·«)HierfolgenbeiliegendeProben, vondenenHerrv.Galbois bedauert, daßseinSchäferinfeinerAbwesenheitdieun-
·gincrcicheIdeegehabt hat,dieLämmerzuschma,wasaußerde:KurzederWolle, ihre größereVerschbeitzurFolg-bebe- Anmerk.desUebersetzers
Schafe-einegrößereMasse"VonsW-olle,.so hat diese doch einen vielgeringemsWekthals die—derMerinoOsjau- ßerdembedürfenaber erstereeineweitgrößereMasse vonNahrungsmitteln,als dieletztern. Dieüberwie- gendeKörpergröße,dieinEng la nd wegen desFleisch- gewinns besondersinBetrachtung kommt,hat in Teutschland beiden·niedrigenFleischpreisctr’iveni- gerWerth»Manwürdealso hiereinengroßenMiß- gkiss.«m«chen,wenn man dieZüchtungderMerino’s durch dieSchafederenglischen Ratenur imMin-- destenbeschränkenwollte. Obman inFrankreich
509 hierinbeiandernPrinripienbesser thue,dasmuß-die
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Folge lehren.Der reurfch eSchafziichterstrebenur ·
darnach,denAdelseiner Merino«szuerhalten,under wirddarin noch langeeinereichliche Belohnung finden- Deswegenabergebenwirgern zu,daß einzelneLo- calitäten auchdieHaltungderlangwolligen engli-
.fchen Schafebegünstigenundvortheilhaftmachen.Auf
«solchen werden sieauchrentiren,und dakanneszum
.WohledesLandesdann so gutbeitragen,wiedieMe- rinozucht,wenn manjeneempor zubringen bemüht
ist. - sz
213. Landwirthschaffttichek Haudeiy
Ueber den Umgang mit Pferdehändlern,
vorzüglich-in Beziehung auf den Einkauf
sz , von ihnen. .- »
Vondeinvormaligenherzt-glichKötheirsehen Stallmeister, Friedrichvon Sch leicher.-
»WirList undBetrugimSpieleist, mußman ebenfallsauchList undBetrugindasLottoeinsetzen,gleichwiemanEis-umdas erfrorneGliedzurHeilung aufsa)lägt.« -
Wenneswahrist,was Knigge sagt,daß fast jeder Stand, jedes Lebensverhältnißseineeigene Be- handlunghinsichtlichdesUmgangs verlangt,so möchte dieseLebens- und Klugheitsregel vorzüglich-auchauf diePserdehändlerihreAnwendung finden, besonders was den Handelmitihnenbetrifft. «Denn selbstder sgebildetsteMann, sobalderin dieKlassedereigentli- chen-Pferdehändlertritt,nimmt derenTon unuWeise
—- wäreesauch aufejneverfeinerteArt—- an, und will nach diesergenommen und··behand«eltseyn.,Be-
,sonderssind sie, was denHandelundVerkanihrer Pferdeanbetrifft, fastalleeinander gleich:nur daßbei-
dem bessern Theile derselbendieEhre,der.Anstand, der höhereLebensumgangüber dieGewinnsuchtdo-·
minirt,indeß diese Leidenschaft beidemgemeinerndie einzigeEigenschaftausmacht,diesie besitzen.I
« Nach diesermehroderwenigerversteckten,mit mehroderweniger Menschenkenntnißverkapptenund mit glattenundunbestimmtenWortenübertiinchten Eigenheitmußman auchdasBenehmengegensieeins-«- richten undsichdahereigene Lehren undRegelndes Umgange bilden,vorzüglichwenn esdarauf ankommt,
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mit ihnenzu handeln,die ihremUmgangeindieser HinsichtgleichsamdieSpitze bieten, ;"undderList den Käuferzutäuschen,VorsichtkundBesonnenheitentge- gensetzern
» « ·
Hierzuwird.abereinegenaueKenntnißdesPfer- dehandlungs-GeschäftsundderPferdeselbst,sowie
derHändlerundihrer Maxim, VortheileundVerschö- nerungskünsteihrerWaare vorausgesetzt.Danun der Verfasser dieserSkizzevonseiner frühestenJugendan bisinsein greisesAlter inso vielfacheBerührungmit
«ihnenkam,allePferdedesfürstlichenMarstalls,dem
er als StallmeistereinelangeReihevonJahren vor- zustehendieEhre hatte, VonHändlerngekauftwor-·
den,erihre Handlungsweise so. oftganzin derNähe beobachten konnte,dastheils hierinKöthen, theils in dembenachbartenDessau von jeherein.starker Pferdehandelbetriebenwurde,erüberdießseit30Jah- ren alle Leipzig er Messen besuchte,und mehrere«
Male inBeziehungaufPferdezuchtundPferdehandel Meilenburg undHolstein bereiste: so glaubter nichtunter dieUnberufenenszgehören,wenn erhier seine Beobachtungenund ErfahrungenüberdenUm-
ganigmitPferdehändlern,vorzüglichinBeziehung auf
-den;Handelmitdenselben,inkurzenAnleitungenund
«Skizzenmittheilt. —
«
Ein gewöhnlicherFehlerdesUmgangsmit dem
kaerdehändlerwährendeinesbeabsichtigtenHandelsist,
»daßihmderKäufer sagt, welcheArt von Pferdener eigentlichbeiihmsucht,vonwelchenEigenschaftener
510
sie sichanzusehnundwiesieamKirpee,Gewinn s Farbe, Abzeichnung7Grüße,«Alter«Temperament, Preis und Dressur ohngefährbeschaffen seyn sollen;
-denn dadurchlernt derxHiindlesrdie«Wün·fcheunddas BediirfnißdesKäuferskennen,benutzt diese Kenntniß zuseinem Vortheil, undhiiltgeradediese,-«.die-diesen Fordernissen einigermaßenentsprechen,amihkuerstemda
"
sie doch ihrem wahrenWerthenach VFHMUMfeine Wohl- feilsten sind. AberderKaufexsuchtnur solche,undso- nachhandelteerjaganz gegenseinen Vortheil..wenn erihrenPreisnichthoher anschlüge,denerwegen den passendenEigenschaftenfürdenKäuferauchdiemei- - stenMale Vonihm erhält.
Weitklüger istesdaher vondemLetztern,wenn
erseine Wünscheganzverfchweigt,imGegentheilvor- gibt,alsreflertirteermehraufdiejenigen Pferde,de- ren EigenschaftenseinenWünschenganzentgegengesetzt- sind,und sich zuletzt,wenn ersieerstlichalle gemu- sterthat,zu demeinenoderzu demandern, was ihm besonders zusagt, bestimmt;erkanft dannungleich wohlfeiler,alswenn erseinesWünscheundBedürfnisse schonzuvorundzuvoreiligausspricht.
AndereKäufer gehenbei demMangelan Lebens- umgang mitdemHiindlernochweiter,indemsie wohl
«
gar aus zngroßemund ganz unrechtangebrachtem Zutrauen dieAuswahldemHändlerüberlassenundihn nurmitihrenWünschenund Bedürfnissenbekanntma- chen. Diesekönnen dann gewiß darauf rechnen, daß- sie seineWaare ,wenn erselbigeanders nochnach ih- ren Anforderungen aussucht, um sotheurer bezahlen müssen,als esgescheheaneyn würde, hätten sie ihre?
Pferde nach ihrem Bedürfnißselbstausgewählt.Denn findetsichnun geradeeinsolches gewiinschtes Pferdun- terseinerAufstellung,so handelteerjaganzgegensei-s nen Vortheil,wenn eresnicht hochimPreise hielt- derihmunter diesen Umständenauch seltenentgeht.
Gefälltdem KäufereinPferdinseinerBewe- gung, seinerFrömmigkeit,Temperament,Figur, Far- be,Abzeichnungrc. vorzüglich: so behalteerja soViele
Gewaltübersich,»sichdavongegen denHändlernichts
,-
inerkenzulassen-,;»-;reiteesselbstnichtlängeralsAn-,-
dere,wenn esihm auch noch so sehrimGangeund allen übrigenEigenschaften convenirt, wassonsttgleich
«
EIN-EinemVskkächkx feines Wohlgefallensbeidem auf AllesaufmerjksamenHändlerwerden u.ndihm theuerzu steh-Mkommenwürd-HIm Gegentheil,derlebensiluge Umgangmitdein-Hiindlerverlangt, daßMan gerade, dastadelt,v
wasunsgefällt,und dem«.-PferdedieEi- genschaftenzuFehlens fürUnsmacht, diedoch eigent- lichdenGrundausmachen,-auswelchemesuns gefällt- Durch diesesBenehmenwirdder, Händlerinunserer » Wahlirregemacht, legt-aufdasPferd weniger Werth- füruns undschlägtesuns billigeran.
Durch nichts verriithderKiiufer seinWohlgefal- lenan demeinen-oder demandern Pferde mehr, als- wenn ersichgleichsam auf ihmgefüllt,es lange reitet.
garnichtwieder davon absteigenwill,undwenn auch
«
nichtmitWorten,doch durchdasWohlgefallen,mit X welchemeresreitet, zu erkennengibt,daßesganz die Eigenschaftenbesitzt,dieersichaneinemPferde wünscht. Dieser langeRitt,diese wohlgefiilligeBer- weilung aufdemPferdekommt ihmdann theuerzn stehen,underbezahltdannbeidemKaufe beinahe je- den-Schritt desselbenmit Geld.·Denn derHändler sieht ihndann fast gefangenan,undschließtmitRecht, daßderKänferdasPferdliebersogleichzuHauferitte, « undihmdenBetragdafürgernzahlt.
Geradeum dasPferd,wasuns in keinerHin-—
fichtbehagt,mußman handeln,nur nebenbeium den Preis desjenigenfragen, welchesunsgestillt,dannplötz- lichvondemHandeldesersternabspringenundsichfürdas ’ iletztere bestimmen,dessenPreisderHändler—- in des
Voraussetzung,daßwiresdochnichtkaufenwiirden—· um soniedrigerstellte.
Daßman es demHändlernichtmerken läßt, daß man bei demHandeltauschenund eins anderes Pferd, anstattder baarenZahlungmitin den-Kaufgebenwill, isteinebekannteSache;· dennerstellt sonstden«Preis