I
Oekonomische Neuigkeiten und Verhandlungen
, « . .
Hcrspsggegeben
«»-
—
Christian Cart Andre
"
-, U
163. Oesonomische Societciten. Viehzucht.
Relation iiber die Vieh-ausstellung in
Wien
ams. und 6. Mai 1828.
Obschonnicht mit gesteigertem Interesse und Fort- schritten, ward dieses ökonomischeJahresfest der k. k.
Landwirthschafts-Gesellschaft in Wien dennoch mit al- ler Würde gefeiert. Der allerhöchste Hof mit allen in Wie
nanwesenden Familiengliedern beehrte diese Aus- stellung mit höchster Gegenwart, dem Pflugtag im gro- ßen Kaiserthum
—China gleich, der Basis unsers Kul- turstaats
—der Landwirthschaft
—sichtbareAchtung und Gnade darbringend.
An Rindvieh wurden
,umdie ausgesetztenPrä-
«mien werdend, 30 Stücke; an Schafvieh«, bloß zur Schau bestimmt, 215 Stücke aufgestellt.
Die Preise für Rindvieh wurden dieses Jahr auch fiir die Zukunft geändert, und der Geldpreis
Von4 und 8 Dukaten in Gold in eine silberne nnd eine Medaille
,von
Bronce verwandelt.
« »
Die-Bemerkung, welche in diesen Blättern schon
voreinigen Jahren vorkam: »daß Geldpreise auf dem Wien-er Platz keinen ökonomischen Zweck haben, in- dem sie
nurden Viehmästern, aber nicht den Viehzuch- tern zufallen," hat die Gesellschastgewiirdigt und dafiir ihre Ermunterungen mehr auf das platte Land Haus- gedehnt.
i.
So wie
mandiese Einrichtung fiir eine durch Er- fahrung gereiste wirkliche Verbesserung der Anstalt selbst erklären mußtso wiinscht die ökonomische,vaterländisch
«.gesinnte Welt, daß sich fiir die Schaszucht endlich auch
eine mehr fortschreitende Kraftentwickelung aus dem Oekon. Neuigk. Nr. 48-, 1828.
mehrjährigenStillstand gesellschaftlicher Thiitigkeit ent- falten möchte.
Es gibt keine ökonomische Gesellschaft in derWelt, welche aus der glücklichen Zusammensetzung ihrer Mit-
.glieder, nach Stand, Geburt, Vermögen und Geist Alles so leicht durchführen kann,
was maneinig und gut vorgetragen will, wie diese Wiener Gesellschaft; darum darf
manihr auch das Höchste in allen Zweigen der Landwirthschaft zumuthen und ein fortschreitendes Streben darnach erwarten.
Dennochhat
mandieses Jahr bei der Schgsaus- stellung bereits eine riickgängigeBewegung bemerkt.
Aus vielen ausgezeichneten Heerden wurde nichts auf- gestellt, und Viele, die mit Kauflust hieher kamen, fanden nicht das, was. sie suchten.
Dies bloße Schauanstalt geniigt der Sache nicht mehr. Wer ein unfruchtbares Einerlei hütet ,« hat das Schicksal aller Dinge und Ideen, die sich Stillstand gebieten. Fortschreiten
,neugebären, oder altern und- sterben-, ist die Alternative der-mate-
-riellen und geistigen Natur.
—Wie der Baum jähr- lich seine Blätter abwirft und
neuetreibt, so seht
erauch jährlich
anStammeskraft zu und verbreitet sich mit erstarkten Aesten. Sobald
eranfängt stille zu ste- hen, und hätte ersauch sriiher die Wolken erreicht, wird sein Wipfel diirre, sein Stamm miirbe. sz
s.So wünschen wir auch der-ersten Anfangsanstalt
der Wiener Gesellschaft Zuwachs und fortschreitende
Entwickelung siir Schafzucht. Je schwächer die Anre-
gung
vonAußen ist,
-desto regsamer und patriotischer
muß sich der vaterländische Geist
vonJnnen entfalten-
—-»so
«c)«"u
Schon bei der Gründung der in Wien beschlos- senenSchafaussiellung hat
mansich auch: zu Preisen
'und Prämien für Schafe geneigt gezeigt. Jn dem zur -SchlußfassunggewähltenAusschuß wurden damals die Meinungen für und wider geprüft, und hier bear- beiteten zwei sachkundige »autorisirte·Männer die An-
«sichten so entgegengesetzt, daß sich endlich die Mehrheit g egen die Prämien erklärte-.
,
Herr Baron Anton
v.Bartenstein war als Refserent für, Herr Baron
V.Ehrenfels als Ausschuß ge gen die Prämien bei Schafvieh. Letz-«
,-terer legte sogar sein Votum schriftlich ein« und da die- ses mehrere Abschriften erhielt: so bin ich im Stan- de, dieses Votum, interessant für damalige Zeit und heute nochfür das Ganze der Schafzucht- wörtlich mit- zutheilen.
·
Wir finden hier zum Eifrsten Mal den stets rüsti-
g
gen Förderer der ö st
e rrei isch
enSchafzucht, Hm Baron Ehren fels, als terdrückendes Organ eines Beförderungsmittels derselben. Aus Gerechtigkeitperei sage ich jedoch feinen Gründen meinen Beifall fürd
a- rnalsig
eZeiten nicht, glaube aber, daß diese Zeit
Vor-über seh und es je tzt
ander Tagesordnung wäre, wei- ter zu schreiten.
· «
—Wie«und in was? will ich mir nach Durchfla-
—sung des folgenden Ehrenfelsischen Botumsrkurz anzudeuten erlauben.
—Ich benutze die Berechtigung über einen Gegen-
stand zu sprechen, den wir letzt und heute zu berathen
vivorhabene
-’Die«Schafzucht durch Prämien
zufördern.
Dieser Gegenstand wurde in der letztenVersamm- lung durch den verehrten Herrn Referenten bis auf die Gegenfrageerschöpft: ob besonders bei feinwol- liger Schafzucht Prämien fördernd oder hindernd«wirken«mögen, und ob es über- haupt möglich seh, nach dem heutigen Zu- stand der Wissenschaft selbst, gegenwärtig schon, eine gerechte Prämienvertheilung einzuleitens
« - . -
übergeben.
,
So gründlich und geläutert dieachtungswerthen Ideen dessHersrn Referenten in- öconomischer Beziehung
»fürdie Prämien auch sind-: so leiden-sie doch auch ei-
— Mandere Ansicht d
ag
eg
en, und ich erlaube mir diese
Vorder Beschlußfassung in der Behauptung vorzutra- th daß Prämien die feinwollige Schafzucht heute mehr hindern, als fördern, und es überhaupt unmöglichseh,
·
eine gerechte Prämiendertheilung ; g
eg
e nwzi
xt «ig
sch
on, einzuleitern
.»Wenn wir eine so ausgezeichnete Anstalt begrün- den, so greifen wir damit der ganzen ökonomischen Welt etwas
Vor.Wir erklären uns als Hochschule dekv SchafzuchU und erbauen einen Richterstuhl, der die zerstreuten, unberühtigten
undnochduntlen Ideen über wahre Veredlung in ein Urtheil, in ein Gesetz der Ent- scheidung Verwandelt.
, ,« .Ob wir das können, ob wir dszassollen, ob wir damit nützen oder schaden« wird wohl zum Theil
Vonder Wahl der Preisrichter, den vorgeschrie- benen Regeln ihrer Entscheidung und überhaupt
vonder Evidenz der Wissenschaft, die sie Vertreten, die aber lei- der erst Jünglingskraftstatt Mannesstäkkehat, abhän- gen. Allein, wir wollen auch diese Mittel prüfend be-
trachten.
." .
«
Unstreitig werden wir durch eine solchewünschens- werihe Anstalt die Augen der-ganzen- Monarchie, ja der ganzen ökonomischen Welt erwartungsvoll auf uns zie- hen. Ob und wie wir dieser Erwartung entsprechen
«
können, beliebe die hochansehnliche Gesellschaftporerst
mit Ihrer Würde zu berathen. Einem Privatmanne bringt
essogar Ehre,
wenn erin wissenschaftlichen Din- gen seine frühere Meinung ehrlich zurücknimmtz eine Gesellschaft aber, gebildet und beehrt durch den Bei-
tritt der hohen und höchstenStaatsglieder, geleitet durch die ersten Gelehrten des Vaterlands, darf keine rückgän- gige Bewegung, kein Geständniß der Uebereilungmachen.
Die Idee, durch Prämien die höhere Schafzucht zu fördern, ist nicht neu; aber wegen Schwierigkeit der
-Ausführung überall Idee geblieben-
«
Ich selbst hatte diese Idee schon
Vor20 Jahren
bearbeitet und solche, weit umschrieben, in einem 1806
gedruckt-enHeft über höhere Schafzucht der Publizität
Ich überreiche dieses Heft bei dieser Gele-
genheit als-eine kleine Vorarbeit zu vorhabendem Zweck,
.«
zugleich aber mit als Beweis, daß.ich heute nicht ganz
-
Hur-berufen iiber einen Gegenstand-spreche- den ich-Vor 16 Jahren ais Resultat meines Nachdenkens enthusia- stisch in Druck gelegt und besserbelehrtaufgegeben hatte.
Jch dzkfmik auch-schmeicheln, bei dem Schaf-züch- terverein in MXMM durch Wort Und That mitge- wirkt zu haben, undhabe immer daraus angetragen,
Isich bei allen Entscheidungen bescheidene Gränzen zu ziehen. Dieser Verein hat, seine urspriingliche Ten- denz modisizirend
,dennoch Viel «siir die wahre Schaf- kultur gethan und mehr
,als
wenn erdurch Prämien
—stundPreis-richtet Ein
engehoben, H
und
ertezurück- geschreckt hätte. Er ward
vonder-richterlichen Höhe herab zurSchauanstalt, zur stillencomparativen Schule der Selbstbelehrungz
erwirkte durch Neben-mitte( ans die Hauptsache und zündete in den Landbeamten das heilige Feuer der Auszeichnung und Thätigkeit
an.Als ich z. B. die in unsern Ländern nicht gangbar gewesene Hausfiitterung der Schafe durch Beispiel, That und Belehrung aussiihrbar dargestellthatte, schritt
derVer- ein mit aller Krast sogleich ein, Veranlaßtecomparatioe Versuche
,stimmte die Oekonomen—-siir die daraus her- Vorgegangene Wahrheit und wirkte dadurch mittelbar auf die Veredlung. Hätte der
mäh risch
eSchafziich- terverein«hier und überall eine andere, als diese bera- thende, freundlich Versuchende,.aufklärend leitende Stel- lung angenommen; hätte
errichterlich absprechend zu Gunsten des Einen, aus Kosten des Andern-entschieden:
wie lange würde seine zerstörende Wirksamkeit gedauert
haben?
s — ·Jch will mir keine Meinung erlauben ijbrr die
’
Anstalten des Anstandes der-Art, und komme nach dieser geschichtlichenVorerinnerung aus meine Behaup- .tUU.Szukücks daß Prämien diesseinwollige Schafzucht Mshk hindern, als fördern, »und es überhaupt unmög- lich sey, nach dem gegenwärtigen UmrißderWissens
schaft·selbst, heute schon eine gerechte Prämienoer- theilung einzuleiten.
Prämien sind zuerkannte Belohnungspreisez Die Belohnung will jedoch einen Maßstab des Verdienstes haben-; das Verdienst selbst aber muß sich auf etwas Bestimmtes .griinden. Wo finden wir diese Bejstimmk
»
heit? Im Preisrichten oder in den Regeln der Schaf-
knltur selbst? Keines
vonBeiden.
—. « «
379
Wie der achtungswerthe Hr· Reserent zwar rich-
tig ausgesprochen, aber hier schwierig anzuwenden, bleibt das Vorzüglichste Schaf, nicht was die seinste Wolle allein
,sondern was als Aggregat dem-Oekonomen die besten Geldresultate liefert. Wie veränderlich und ab- hängig
VonZeit und Umständenist aber nichtdieser Be- urtheilungssatzs Heute z. B. gibt dieElectoralwolle inE ngla nd das Pfd. 5 fl. C. M. und die sogenannte spanische 2 fl. C. M. Angenommen, daß das sp
a-nischeSchas Z, das Electoralschaf aber
nur2 Psd.s Wolle gibt: so bleibt nach. Geldresultaten das Elsecto- ralschaf dennoch das Vorzügliche. Wenn aber, wie
eseinst schon war, die sp
anisch
eWolle 2, und die Elec- toralwolle nuerL gilt: so wird wieder das spanisch
e.
Vorziiglicher.
-«—Sollen wir alle Jahre Vielleicht nach diesem Handelsverhältniß unser Urtheil ändern? Heute empfehlen, was wir friiher verworfenhabens
—-Wel-
.
che Unsicherheitx welches schädlicheSchwanken diirfte unsere Autorität indie Schafzucht des Landes brin- gen?
—Wie erst,
wennwir diese oder jene Schafart, gleichzeitig beliebt, wegen äußererForm,Meinung
undNebenumständen, als Zuchtthiere gesucht nnd theuer
ver-käuflich, wie einst die gekoderten Negretti also Vorgezo- gen fänden, daß die Wolle gegen die Verwerthung von Haut, Fleisch und Figur gar keine Geldbilance leidete?
Wie soll
manda richten und den Preis vertheilen
nach
GeldresultatenZ
"Wollen wir uns aber auch die höchsteFeinheit und Ausgleichung derWolle allein zum Gegenstand der Bekrönung wählen, wie dieses der Zweck der höhern Schafzucht
amreinsten bezeichnet: so zeigt die Natur uns
nurzu ost in sonderbaren Spielen, daß das mensch- liche Auge in die geheime Werk-statt ihrer Produktionen nicht einzudringen vermag und die schönsteBlüthe nicht immer den Keim der schönstenkünftigenFrucht enthalte.
Aus einer halsbveredelten Schäferesi wirft die Na- tur in ihren«muthwilligen Spielen oft das feinste s cheinb«are.Musterthier aus. Der jPreisrichter wird ihm, selbst mit dem richtigsten Wollmesserbewaffnet,- iso-«szaus seiner Stammschäferei hingestellt, und unbe- kan
·mit seiner Abstammung, ohne wahres Verdienst, den Preis zuerkennen miissen. »Dennoch geben derlei Blendlinge nicht einmal in der ersten Generation ihres
«Gleichen getreu wieder-, und schlagen in Wolle, wie die
48sk
st
.«
Bastarde der Zeisige und Kanarien im Gesieder,- auf ihren ursprünglichen Typus schnell zurück. fWenn
nunein solches Thier
,gekrönt mit dem Preis der höchsten
-
Feinheit und gestempelt mit dem Wördigungszeichen·«
der Gesellschaft, vertrauend in die Hände eineseifrigen
·
Schafveredlers übergeht: so hätten wir durch unsere Autoritätja offenbar Verführt und mehr geschadet, als geniitzt.i— Die Erfahrung hat leider
andie Hand gege- ben, daß
manin der höhern Schafzucht auf das vorste-·
hende Thier nicht allein, ja, daß man,
umsich eines sichern Erfolgs zu erfreuen, auf die Abstammung Väter- licher und mütterlicher Seits, auf Eonstanz vorzüg- lich zu sehen habe, und daß
maneine sichere Wahl
nurdann treffen, ein richtiges Urtheil
nurdann fällen kön- ne,
wenn mandie Abkunft des Schafes aus edlen
con-solidirten Racen genau kennt und den Zustand der«Ur- sprungsschäferei genau gepriift habe. Es liegt aber ja
nicht im Bereich der Gesellschaft, sich diese Vorkennt- nisse zu verschaffen, sich mit dem Preisthier zugleich die Eltern oder die ganze Schäferei vorfiihren zu las- sen. Aus einem einzelnen Stück aber, abgesehen,»daß
«
esunterschoben seyn kann, den inwohnend
en un-sich tb,a«ren Werth zu beurtheilen, ist zu gewagt, und unter 10 Fällen werden sich 9 nachtheilig bewähren:
es heißt so Viel, als Gold nach dem äußern Glanz und nicht nach seinem innern Gehalt stempeln.v
Die höhere Schaszucht Teutschlands theilt sich gegenwärtig und offenbar in zwei Hauptstämme:
in die altspanischen und in die neuspanischen Abkömmlinge, Electoral- Xund Negrettischafe. Der alt- spanische Stamm kam Anno 1765 nach Sach- se n, durch mich nach Oesterreich, und ist heute
un-terdemNamen Electoralschaf bekannt. Derneu-«
spanisch
egründetsich auf die Stämme, welche nach der Entäußerung der sp
ani sch
enKönigsheerden
vonverschiedenen Staaten später aus Sp anien bezogen«
worden, Negretti benannt. Erstere, die Etectmk schafe nämlich, zeichnen sich durch ihre hochfeine, wei- che, seidenartige Wolle Vorzüglich aus
,und haben ge-·
gen Negretti im Wollpreis den Sieg davon get-m
Die Negretti tragen gegen erstere starke
,etwas harte, kürzere, aber dichtere, kräftigere und mehr Wolle. Es ist heute noch unentschieden, welchem
vondiesen beiden Urstämmem besonders nach veränderlichenEndresulta-
«
fahrung kennen.
ten- des eigentliche Vorzug gebühre; vielleicht ist der Endpfeis derjenigen Rate vorbehalten-welcher aus der konsequenten Mischung und Eonsolidirung Beider ent- stehendürfte., Bei der Unentschiedenheit der Meinung UND Etlahksmg jedoch:
wemsoll aus diesen 3 Stäm-
men
im vorkommenden Falle Preis und- Prämie
wer- .den? Können wir-nicht gerade das Unrechte greifen und
dadurch schädlichwerden, daß wir unser .Vorurtheil-.ig
-den Strom der Zeit werfen und so die Wahrheit
vonuns fort"treiben2.
-. ·Wenn daher der precaire Zustand der Wissenschaft selbst kaum gestattet, ein gerechtesUrtheil zu erwarten, ein Urtheil-- dem wir kaum« ruhig glauben und nach- arbeiten wollenz wenn« wir selbst unsichersind, ob wir wahr zu entscheiden vermögen
,nicht etwa das Gute und Wahre entfernen. das Zweideutige krönen und
eur-pfehlen: so muß wohl die Vorsicht gebieten, freie Con- currenz, eigene Ueberzeugung und zwanglose Erfahrung so lange frei walten zu lassen, so lange nicht fest
um-schriebene Veredlungszeichen und durch Erfahrung be-;
währte Grundsätze, das Edelste sicher aufzufinden und in unsern Würdigungsschniuck zu empfehlen, die Preis-
—richter leiten mögen.
Wenn es Ort und Zeitgestatteten, so stünden mir
-
noch zwanzig Data zu Gebote,
um voneiner Anstalt abzurathen, die sich ein Richteramt anmaßt,
woCon- oenienz fehlt; die ein Urtheil spricht, worüber kein Ge-
setzvorliegt.
» «Nur eines will ich noch berühren und damit be- weisen, daß wir gegenwärtigschon in dieser Sache kein gerechtes Urtheil, keine gerechte Prämienvertheilung
er-warten können
—die Befangenheit der Preisrichter.
Wem will die hochansehnliche Gesellschaft das schiedsrichterliche Amt übertragen?
—-Doch
nurMän- nern, die selbst hochfeine Schafzucht«treiben oder getrie- ben haben, und die alle jene Nuancen, welche die Na- tur als Stempel der Veredlnng ausdrückt, aus Ek-
Zu welcher Seete gehören aber diese Männer, zur alt-Oder neuspatlifchen? zu den
Electorian
ernoder Negrettianerns Da sie
bei Mangel
anVorschrift aus Ueberzeugungrichten müs- sen, so wird jeder seine Individualität mit ins Urtheil mischen und sectenmäßig, also befangen
,entscheiden!
Jch gesteheoffenherzig, wenn ich Preisrichter wäre, so
wiirde ich mich für-das Etectomtichaf erklären Und so vielleicht ein befangenes Urtheil sprechen, weil es noch
-nicht rein ausgemittelt ist,-—.-ob
demElectoralschas der erste Rang unter allen Umständen gebühre.
—--·
Die Gerechtigkeit hat im Eivilproceß bei möglichst klar VorgeschriebenenGesitzmi Wegen MenschlichekFehlbakss ken, drei Justqnzenfiir die Evidenz der Urtheile geflis- tet. Bei uns hier hätte keine Appellation State« und bewog-»wenn durch ein befangenes Urtheil Unrechtges spwcheki-, die Heerde eines Verdienten Schafzüchters, der z; B. feine Zucht auf oeriiiufliches Rateoieh basirt hat, verrufen wird: so geschiehtihm ja offenbar mehr Scha- de, als
wenn erzgfL im Eivilprokeß: verloren hatte.
lind was schaden wir durch ein schiefes Urtheil dem Ganzen, der dadurch verleiteten Schafkulturs Welche Jndignation bemeisterte sich Aller, und wie lange würde unserRichterstuhlgesucht werden's Wie aber,
wennuns die edelsten Schafereien des Landes gar kein Vieh zur- Preisconrurrenz zuschickten, und wir
nurdas Mittel- mäßige mit unserm Preis auszeichnen, würdigen und dadurch empfehlen konnten?
-—-D
a rum:so lange uns die Erfahrung nicht solche
,
wissenschaftliche Pragmaticalmittel eingeliefert-, durch welche wir unzweideutig das Edle in der hochfeinen Schafzucht erkennen und in guter Ueberzeugung aus- sprechen mögen: dirgebiihrt nach übereinge- kornnrenen Gesetzen der Preis, sollen wirauch keine Preise Vertheilen.
«-« .
«
Da
rum:so lange wir nicht die Vorliiufige Ver- sicherung haben
,aus den edelstenLandesschiifereien Thiere zur Preisbewerbung eingesendet zu erhalten, sollen wir auch kein Preisinstitut errichten.
»D
arum:so lange nicht Männer
Vonanerkann- ten Kenntnissen und« Unbefangenheitdas Vertrauen der Heerdenbesitzer öffentlich gewonnen haben, so lange
un--
sere Preise-nicht gesucht, nicht geachtet sind, sollen wir seObst keine Preise zu Vertheilen ambitioniren.
.Meine Meinung wäre daher,
VorAllem eine Commission zuernennety welche
. . — - .,1) ein Uebereinkommen, ein Gesetz ausmittelt,
wain der Schafzucht das Edelste sey?
. «2)»die Mittel in Vorschlag bringt, »dieses Edelste zu suchen
,zu» finden und für die Preisbewerbung zu er-- halten
z.·
331
.
Z) die .Grundsiitze, welche als Preisbedingung ange-
nommen
worden
,zur allgemeinen WissenschaftWliiue
fig bekannt macht.
-Inzwischen genüge uns, die Preiswerbung dahin
-
zu modifizikm, daß das der Gesellschaft zu Ihren ame- wirthlichen Festtagen zugeführteVieh ferner als Schau- stiickeaufgestellt werden,
umdem Auge des Prioaten zum comvarativen Vergleich zu dienen. Nur glaube ich, könnte nebenbei ein Collegium
vonSachkennem bestehen, welche aus Verlangen der Eigenthümerbloß, wie ein Geschwornengericht, die Frage: ob Rate- vieh oder nicht? ohne Beweggründe mit Ia oder
Nein zu beantworten hatten.
—Racevieh kann aus dem Stamme der Electorals, der Negretti, oder aus der Kreuzung beider Stämme entstanden seyn. Der Entscheidung müßte daher beige- geben werdent Raceoieh ausdem -Negrettii, Raceoieh aus dem -Electoralstamm, Racevieh aus bereits constan-
ter
Kreuzung.
,R
ac eVieh bezeichnetbloß zur Fortpflanzung und Veredlung tauglich befundene Thiere mit sicherer Con- stanz. Dadurch wird das Unedle
vorder Hand be- scheiden entfernt
,.das Gute bekannt, der Nichtienner gewarnt, die Anstalt gesucht und belebt, durch Ver-.
gleich das Auge aller geübt und die Wissenschaft selbst erweitert
undconsolidirt. Nicht durch Eilfertigkeit,
nurdurch Soliditiit und Ausdauerxwollen wir unser Ge-
.
biiude auszeichnen, und da die feinwollige Schafzucht
den Activhandel unsers Kaiserstaats so kräftig macht und ein so starker Hebel unsers Güterwesens ist: so entschuldige
manmein warnendes Wort, was ich hier zum Gediichtniß und zur weitern Berathung schriftlich-
f
niederlege.-«
Unbeschadet der Gediegenheit, die in Wort und
»
Sache mit einer aus dieser Feder bekannten Schärfe des« Urtheils wiederhallt, erlaube ich mir-dennoch den fAusfpruch: daß dieses Wort zu seiner-Zeit,
kein Wort mehr sey fiir unsere Zeit.
Wenn wir das Gesagte retapituliren, sokreduzirt sichss
:«
1) auf jene Unbestimmt h ei"t,·,mit der man da- mals-, noch im Kampfe zwischen Electorals und Ne-
,
grettis, nicht so recht wußte-, welche Schafart, nach al-
-
582
»
jler Umsicht und Beziehung, die vorzüglichste seh und
bleibt;
. — . , .-
2) aufjeneUnsirherheih was
manals die
vor-züglichste Eigenschaft-anerkennen müsse, oder ob Feinheit der Wolle allein, oder ob das Nutzungs-
"Aggkeg0k zufammen, nach Geld bezeichnet, vorzu-.
ziehen sey ;
—-3) auf die Verzagtheit endlich, die edlen Eigen- schaften richtig zu erkennen und aufzufinden.
Zeit, Erfahrung und Welthaiidel haben heute alle dieseBedenken .entsernt.«.
" " —
.
Das Electoralschaf hat den Sieg davon getragen;
die höchste Wollfeinheit ist zur ersten Veredlungseigen- schaft erhobenz tausend Sachkenner sind seitdem gebil- det, das Edle
vomUnedlen sicher zu unterscheiden.
Wenn wir daher unser Urtheil mit dem Beisatz bezeichnen, oder mit Racethier aus dem Elec- ttoralstamny Racethier aus dem Negretti-
stamm-, Racethier aus der Kreuzung bei- der, modifizirent so scheintmir ein großer unbe- d enklicher Schritt vorwärts gethan. Endlich
ver-langt
manja immer
nurein menschlichesUrtheil! Nur muthigsweiter geschifft aus dem stillen Meere des al- ten E-inerlei, ist der Wunsch Aller, welche die Ge- sellschaftverehren und ihre Kraft kennen.
X .Was wäre also, in bestimmten Sätzen ausgesprochenzzu thun?
1) Eine Commission aus bekannten sachkundigen Mit- gliedern zu ernennen, welche die Grundsätze der Beurthei- lung, als Convention iiber das Edle, Raceförmige,- E«mpfehlungswerthe,, Evidente, und letzteres selbst-nach Wollmustern entwirft, der Prüfung des beständigen
Ausschußes unterzieht und· durch die Gesellschaft endlich
,
zuni Gesetz der Erkenntniß erheben läßt;
— -2) zur Ausbreitng und Läuterung der Ansicht eine
Preisaufgabe vorausgehen machen, welche die Grundsätze zUM Behelf der Commission Vorläufig be-
arbeitete
«Z) Schafe, welche»sich der Beurtheilung freiwil- lig unterziehen, nach diesen Grundsätzte zu würdigen, und ohne die Eigenthümer früher gekannt zu haben, bloßmit dem Ausspruchezu adeln: R
acevi eh oder
nicht-,
, «—
4) die edlen Beurtheilungsschafe, mit möglichster Rücksichtauf ihre Eonsta-nz, in Electorals, Negrettis und endlich in aus diesen-gekreuz- te ronfolidirte Abarten abtheilt und darnach ihre Würdigung ausspricht;
5) diese also gestempelten Racekhiere sodann im Li-
zitationswege öffentlich zu verkaufen und so- mit jene ermunternde Concurrenz wieder zu beleben, die einst in Hollitfch der höhern Schafzucht-—sso viel Reiz, so« viel Kraft, so Viel Vorliebeund eifrige Thätigkeit gab.
—-«
Durch diese Anstalt würden sich Achtung und An- sehen für ein Etablissement erhöhen, welches eine edle Eifersucht im Streben, eine lWirklichkeit in das NWesen der Schafzucht, mehr als unsere Wettrennen in das Wesen der Pferdezucht, bringen, aber auch
«
Zugang
Von
allen fernen und nahen Gutsbesitzern veranlassen und unterhalten dürfte. Wie leicht, wenn
mannur
will.
G.B.
1’(-34." Landwirthschaftliche Verschie.
1. Rußland.
Für das Gouvernement
vonA stra ch
a nist der
«
dießjiihrige Winter sehevekderoiich gewesen Große Keine und hoher Schnee mit Sturm begleitet ist in den Steh- pen für diese Hirtenvölker immer die größte Plage. Der
«Winter fing dort in diesem Jahre plötzlich mit Ende De-
.
zember an, und die Kälte, mit ungeheurem Schnee und Stürmen begleitet, stieg nach und nach auf 27 Grad.
Die herumirrenden K i
rg hi se
n,T
ata
r e nund K al-
muken in diesem Gouvernement haben fast überall ei-
nen
bedeutenden Theil ihres Viehes verloren
,wel- ches ihr einziger Reichthum ist. Ein einziges Lager
vonK
al
muk
e nhat über 15,000 Pferde verloren.
Aus Starvropol im Kaukasus meidet man
vom20. März: Schon im Dezember
v-J. begann der Winter hier mit einer für dieses siidliche Klima ganz ungewöhnlichenStrenge, Ynd der Schnee fiel
vom1"2.
bis zum 18. Jan. so reichlich,
vonSturm und bis auf
20 Grade steigender Kälte begleitet, daß fast kein Mensch
sich auf den Straßen zeigteundvinKurzem alle Straßen
Und Hkife gesperrt waren. Noch sieht
manweit umher nur dde Eisgesilde und die-Lust vollSchneegestöbey Währendsonst um dies-e Zeit dieWiefensich bereits mit Blumen sch«miicken.«« Bewohner unserer Gegend»
»Von denen die meisten ihrs- HMVKUXVAH ganze JAVVhin- durch in den Steppen frei umherlaufen lassen, und
we-nig fij Winkeefritterungsorgem haben einen-bedeuten- den Verlust
anPferden, Vieh und Schafen erlitten.
"
2.«Von der banatischen Militiirgriinze.
,
Es schreitet hier die Kultur des Landes bedeutend rascher Vor-, als in dem Provinzial-Banat. Man sieht
nurschnurgerade laufende-, auf beiden Seiten mit Gra- ben Versehene Wegesan welchen entweder Maulbeer- oder andere Bäume gepflanzt sind oder werdenz im Pro-
585
VinzialsBanat aber führt jeder kreuz und quer, wie im übrigen Ung ar«n
,wokeine gemachte Chausseen
·sind. Es ist Schade, daß das herrliche-Land noch gar zu Viele Moriiste hat, wodurch ungeheure Flächen
,die
die schönsten Fruchtfeldei würden, ganz unbeniitztliegem ,Der Boden ist durchaus so gut, daß selber nie gediingt zu werden braucht. Versuche, die mit
derDüngungge-
«macht worden sind, haben
dasResultat geliefert, daßdie Frucht verbrannte
unduntauglich wurde-. Durch die rastloseThiitigkeit des in P
a ncs
ovastationirten Hrn.
Generals Miechalooich nimmt auch die Seidenkul-
turbedeutend zu, wodurch den Gränzern mit der Zeit ein beträchtlichesEinkommen zufließen wird. Das Ein- sammeln der Cocons hat ein Wiene
rHandlungshaus
«
übernommen, dass obgleich es ein Bedeutendes dafür zahlt, doch sehr gute Rechnung dabei finden muß.
X
"165. Landwirthschaftiicher Hemden
1. Niederlande. Getreide.
Das
Steigen
derWeizenpreise
in Eng la nd,
wegendor-tiger anhaltend nasse-rWitterung, hatte
denGetreidehandel
in Amst
erdam zuEnde Aprilo
neubelebt.Mehrere Ladungen
vonGetreide,
dieaus denOstsee-Hasen eingetroffen
,wurdenrasch weggekauft
unddieauf
denMarktgebrachten Vorräthe
—
stiegen
um-24—5fl.
dieLast.
2. Italien. Getreide.
Liv.orno,
17.April
1828.Das
Verbot
derweiternEiiifuhr ausländischen
Getreides inFrankreich hat hier Stillstand
indenHandel gebracht,
undtrotz lebhafter Unitäuse sür eignen Bedarf ist doch
einAb-schlag
von172
L.auf
denSackerfolgt. Diese letzten Tage
wur- dengegen20,000 Säcke, weicher Odessaer Weizen
zu13 bis14LirederSackverkauft, hattet
zu14—147«
Ta-ganrocker
zu15-——16:-»
Z. Getreide. Rii böl. Raps. Weine.
Mainz, 4.
Mai1828.»
»Der letzte Wochenmarkt hat bewiesen, daß
dieGetreide- vorriithe in unserer Provinz nicht so
unbedeutendsind, als
mandieselben
Voreinigen Wochenhat schildern
wollen. DerDurch- schnittspreis für
einhes s
is ch
esMalter
wurdeaus demselben berechnet,
wie-solgt: Weizen
7fl.
56kr» Roggen
5fl. 51«kr., Gerste
4fl.
17kr» Haber
Zfl.
Skr. undSpelz
Bfl. 8’kr.z
diePreise-aller Gattungen
,tnit,- Ausnahme
desHabers, sind demnach seit
8Tagen gefallen,
undzwar derWeizen umso kr.
das
Walten-—- Jm Großhandel gelten beinahe dieselben Preise,
undesscheinsderjenige hiesige Mäckler,
welcherdieselben infri-
«
nein
Berichte höher «angibt,· «(als sie wirklich stehen;
deinInteresse
des
Handelsstandes geradezu entgegen
zuhandeln,
indemdasAusland
dadurchvonBestellungen abgehalten
wird.« Rüböl
tinngaps dürften ihre jetzigen Preise anch«schwer- lich behaupten
, dadieBlüthe
desRapses sehr glücklich
von Statten gegangenist
unddiePflanzen so gut stehen,
wieman esnurwünschen
kann.«
Jrn Weinhandel herrscht immgt noch
diebisherigeStillez mehrere Versteigerungen haben
zwarseit Kurzem in—unserer- Provinz, so
wieauch imRhein gau«Statt gefunden,
alleinbeiderseits
keingünstiges Resultat gehabt.
Esläßt« sich dem-»
nach überden Einfluß
derZollvereinigung
bis zurwirklichen Vollziehung derselben kein sicheres Urtheil fällen.——-Der Preis unserer
Weinekskbissjotzt Ungefähr
um10Procent-bei
denäl- tern und-—um 20—Zo« PrZänts
bei-»den sueuerndurch
dieselbegestiegen.-
ObaberHin serneres Steigen derselben-Statt finden,
der
Rh
eingau e rWeindagegen seine« Werigen Preise
be-halten wird, ist sebr
zubezweifeln;
derletztere hat überhaupt durch seine
Qualität undnamentlich durch
dieEigenschaft,
denSee-Transport
ambesten ertragen zu können,
einenentschiede-
nen
Vorzug
vorunseren Weinen,
undaußerdem dürften uns auch wohl die Versendungen nach Sachsen durch
diegestiege-
nenPreise entzogen
unddemRh eing
auzugewendet
werden.Eine
vollständigePeeisliste sammuichee Rheinweine aufzustellen,
wärezwarnicht unmöglich,
würde aberzueiner
ermüdendenWeitläusigkeit führen
,danicht
nurjeder
wein-.pflanzende
Ort einebesondere Gattunfproduzirh sondern auch diese Gattungen
untersich nach Lagen und Jahrgiingen
wiedersehr verschieden sind.
Amwenigsten scheinen die
ausVersteige-
s-rungen
gezogenen Durchschnittspreise geeignet,
denMaßstab
des—-wahren Werthes
zuliefern,
daderErfolg
derselbennie-it mehr, als der Verkauf
ausfreier Hand
VonZufällen abhängig ist.
Die Angaben solcher Sachverständigen, welche
dieverschiedenen
«n
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.
Qualitäten
derin einer Gegend seit längerer Zeit erzielten Gat- tungen
nnddie dafür gelösten Preise kennen
,scheinen daher hierzu
alleintauglich
zuseyn.
—-Hierauf gestützt,
kannmanangeben, daß
dierheinxhessi schen
Weinebeidenjetzigen gestiegenen Preisen
eineStufenleiter
von 80—2000fl.
,-die Rh
eingaue rWeineabereineStufenleiter von
150—-—5000fl.
pr.Stück
darbietenz
undhierbei ist
zubemerken, daß das h essische
Stück 12Maß mehr,
alsdasrheinische hält.
Die
vorzüglichsten
Weineunserer Provinz wachsen auf
demScharlachberge
beiBingen (dessen edelstesErzeugs
1667 Pserdezncht.f
Aus Beinen Mitte Fehlen-arg 1828.
«Unser verdienstvoller
nndsich
umdie
weitereVervoll- kommnung unserer Landespserdezuchtso sehr interessirende
Ober-stallmeister Graf Knobelsdors, Excellenz, hat kürzlich
aus derberühmten Pserdehandlung
desHerrn Lieutenant
Sem- ler inG old beck dreisehr gute
undschöneHengste gekauft,
dieLals Landbeschäler für Schlesien bestimmt sind.
EinWeißschimmel,
7Jahre alt,
einwahres Muster
einesengli- schen Jagdpferdes, sehr symmetrisch gebaut
nndkräftig.
EinSchwarzschimmeh
4Jahre alt, verspricht
viele Solidität undist sehr kräftig.
EinRappe
mitVlässe
undweißen Füs- sen, ein starkes Pferd,
dassich
zuderFortpflanzung
nndVer-edlung
derschlesischen Wagenrace,
wiesie
derLandmannbraucht,
ganzeignet.
-«)
Man sehedievorhergehende Eorresvondenz-Nachricht·
ausDer- doJa ’ D· R«
167.— Landwirthschastliche In Würtemberg zu Assumstadt bei Heil-
.
b
rUn
n-. .Schon seit längerer Zeit·»wensinWerkstiitten
zuA
ssu
mst
adtdie. UMTNFTrlrerkage
undanderelandwirth- schaftliche Geräthschaften, wovon mehrere
rerfunden wurden
nndwelche sich inM Anwendung
alsvörtheilhast erprobt ha-
·
ben, nicht
nurfür
deneigenen Bedarf verfertigt, sondern auch
»O
zwzdJGesIOligkeit
anbefreundete und« bekannte Gutsbesitzer
imk«d-Kns
undAuslande abgegeben.
Danun die
Nachfrage nach diesen Geräthschaften immer
«
häufiger wird,
undman beiderhier getroffenen Einrichtung
inStandgeselzt ist, solchebilliger verfertigen lassen
undabgeben
zukönnen,
alsdiesi bisher
andern Orts derFall
war:»soglaubt
man," demlandwirthschaftlichen Publikum
einenDienst zuer-weisen,
wenn dieFabrikation
vondergleichen Geräthschasten
zumDebitmitdenübrigen landwirthschaftlichen sprivatanstalten hier auf
solange
verbundenwird,
bisihre Verbreitung
und dieKenntniß
vonderenBerfertigung
da,womansolchegebraucht,
bezweckt ist.
-,
P
reis
e.EinBrabanter
Pflug
mitStelze
undStreichhaken
25fl- (rhein.)
EinRollfuß hier einzeln
1fl.
45kr. EineBraban-niß ans ·2"ooo- fl.
pr.Stück geschätzt wuchs- so
wiein Lau- nbevhekm
Und"N,i,erstein,
wodieausgezeichnetsten Stücke
mit1200T1s bezahlt worden» sind.
—-Man hat
dieBeobach-
·-
tuvg ge·machk- daß seit einigen Jahren
dieiüngernWeine(von
«·1822 ansaksgeth
WeitMehr,
als dieiiltern geiuchtund
ambesten bezahtt«werden.
Esfolgt biswqu daßsich
dkkGe-schmack seit dieserf Zeit sehr geändert hak,
dafkijhkk
derältere
demiiinoemWein vptgezdoen
unddurchgehende
nurder-erstere begehrt
wurde." ’
Corresploudenz..
Zugleich hat unser würdigeOberstallmeister
diesehr zweck- mäßige Einrichtung-getroffen, hier
inBerlin eine Beschälstation
von2Neustadter Hengsten, einen
vonder
Ratedes
Tuek-mainaty und
denandern von derKehlen-Rate
zuera-bliren, welche
vietAnerkennung finden dürfte.
.
Semler
undFürstenberg,
diehier die meisten Geschäfte im Pserdehandel machen, sind nach· Strelish ab-
gegangen. -
Kürzlich zeigte sich hier eine, jedoch unschädlich vorüber-
gegangeneEpizootie
unter denPferdenz sie bekamen Hitzblat-"
tern und
schwärendeBlasen
imMaule.«)
- · ·Derneue Araber in
Neustadt,
vonwelchem ich
Ihnen
inmeinemvorhergehenden Brief
einekurze Nachricht gab, befindet sich wohl.
DerAraber Borackgeht nach
demTrakehner Gestüt
ab. "Pvmmern von
dem königl. preußischen
KurschmidtCurt inWerkzeuge und Maschinen.
tep Schaar einzeln
10fl.
EinBrabanter Niesier
Zsi.
ZOir.
Ein Vrabanter
Pflugmodell
4si.
80kr. EinFlandern’scher Pflug
18fl.
EineSchaar hier einzeln
3fl.
20 kr.Ein Riester
ditto4fl.
80kr.EinModellvomFlanderwschen Pflug
3si.
30kr.EinHäuselpflng
mithölzernen Niestern
12fl.
25 kr.EinModell vomHäuselpflug
2fl.
15-kr. Eine Braban- MEgge
6fl.
EinedittomitKomm8fl.
Ein Modellvon derBrabanter Egge
1fl,
43kr.Ein
Modell von derFur- chenwalze
2fl.
EineWurzelwerk-Waschmaschine
12fl. Eine
dittomiteinem eisernen
Wellbaum 28fl.
Einethrzelwerk-
«
Schnekdmaschinh auch
zumAusschneiden
derMohnsafven-Kapseln anwendbatd
24fl-
EinSturzkarren nach englischer
Aktfür ein Pferd «Z«2fl.
Eindittosür zwei Pferde
88fl.
EineFachma- schine für
einPferd
9fl.
EinModell von einerviereckigten Schafraufe
2fl.
30krEindittovon einerachteckigten Schaf- raufe
2fl.
45kr. Einditto
von einerSchierauer Schafraufe
2fl.
30kr.Ein
dittoWandrause
derArt 1si«
80kr.
EinModell
vondreifiißigen Heinsen
oderHeu-Trockenmaschine
1fl.,
Die Emballage
wirdbesonders berechnet.
.YLsie Verwaltung
dersreiherrlich
v.Ellrichshausewschen landwirthschastlichenAnstalten.
«