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Oekonomische Neuigkeiten und Verhandlungen, 1828, Nr 94.

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Oekonomische Neuigkeiten

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Verhandlungen

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Christian Carisznndre

Ne."-;94.«,

IRS-.nges l'd.b a- us

Ueber den- Anbau des Mohns in Thä-

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ringen.

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CBoneinempraktischen Landwirthe.)«

·Wennder sachverständigeLeserindiesem-Aufs-ABC auchnur wenigNeues sinden sollte, sowird erda- sindurchdesto-mehrAnwend bar es-entschiidigtwer- den-; zudem-kbnnenallgemeinnustzbareVorschriften nicht ost:genugwiederholtwerden« Das hierVorgetragene ist-«alles aus derErfahrungmehrerer-praktischerOeko- x

now-en genommen ,—und gründet sichauf.Vieljiihrige sBeobachtungenund ans mehralseinmal an-gestellte,.

bewahrteVersuche-.:

« "

«

Der Mohn oderMagsamen Wespe-versom-

REFUNDLin-Zis-,»ausdemsusdlsichenEurospasherstam- inend,»ist-jetztfastiiberall ein»hei·inisch.«DiePflanze- treibteinenSten"gel,,3,.4—5«Fuß-hoch. Inder- Tür- kei-,inP-"ersi·en,, Eghpten undArabien aber stdieserweit höher,.oftbis an15 usnd 20Fuß.Djes bläulich angelaufenenBlätter sitzengewöhnlichprakkv

am StengeL Sie siindgroßs;breit-,länglichundans- gezackt. Der-Kelchhatzwei-große,vglatte,Vertiefte,

.sehrbaldabfallende Blätter-.Dievier-großen,weißen- URVNach deinKelchzu miteinemdunkelblauenFlecken bezeichnetenBliirhenbliittierfallenins Rundlichezzweie davon-etwasszgrößereundzweikleinere-sindwechselsk .«weise«gestellt-.Dieviele-nzart-en Staubfiidensind-5»nichtx

seht lang.Der Fruchtkeimbringtseineplattaussitzenie de-,schildförmkigeund in vieleStrahleneingekerbteNar- behervor.. Diese bleibt-auch- aufsderreifenFruchtkap- sel,swelchesfastkugelrund:ist undinwendig- mehrere Scheidewiinde oder Fächer hats, zwischen welchendie.

Qekon. Neuigk. Nr.94, 1828. -

kleinen Samenkiirnerchenliegen.Wenn diesezu rei- fen begin-nen, erscheinen äußerlichunter derNarbe ge- wöhnlichlos-U kleineLöcher,auswelchenbei etwas starkem Mittel-n-derSame-—durchlaust.

In Hinsichtder FarbederKörner zersiilltder Mehnindreier-lesArten,inblauen, weißen und- röthlich schwarzen. Der blau-e Mohn, wel- cherinAnsehungder Ergiebisgkeitund Brauchbarkeist seinesOeles inThüringen am stärkstengebaut wird, Verdient Vor denübrigenSorten sowohlinöko- n-omisch-er,alskaufmännischerRücksichtvorzüglichzum Anbau empfohlenzuwerden. Der weiße Mohn- isstzwarderbeste,rabernichtder-ergiebzigste;.hingegen ismVerkaufderthen-erste, soswieauchdasdavon-»ge-

wonnsene Oel Vorden übrigendenVorzugverdient.

Der röthlich schwarze Mohnist-zwar seitVie- lenJahren isnunser-n Gegenden ebenfalls bekannt, er stehtaberdenbeidenersternSosrtien inmehrals einer-·

Hinsichtwei·t.n.ach,nnd kanndaher zumAnbau weni- gerYempfohlenwerden.

·

Jen«AllgemeinenVerlangstderMohnzwar nicht denbesten-Boden;—-dochnimmst eranich nichtmitdem schlechtestenVorlieb, sondernwill.wenigstens einen«gu- ten,wohlgedüngtennndbearbeitetenMittelboden has- den« Indessenbleibt eseineausgemachte Sache:. je besserdasErdreieh ist,.desto- reichlicher fällt auchder Ertragaus,wiedieErfahrungszbestiitigdIn manchen GegendendesThxiieingerLandeswird Weizen-oder Gerstsenackerdazugenommenjundderselbe gut-igediingt, gegrabenund beeggeuIn andern-Bezirkenwird er insBrachseldzgesiienSobald-die Feldervon Some

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.merfrüchtenleersind,wirderindie Erdegebracht,szn

(AnfangdesOktober mitdemHarten umgeriihrtund hieraufbeegget.Dann folgtderDünger (?), welcher nochVordemWinter untergepfliigtwerden muß.

Kann man aber denDüngerwegenanderernoth- wendigen Feldarbeitenoder wegen des etwa zufrüh eingetretenenWinters imHerbstenichtunter die,.Erde bringen,LXsomußman für gutverrotteten Mist oder für guteErdeSorge tragen,um mitdemselbenimFrüh- jahre, sobald sichderBoden bearbeiten läßt,zu dün- gen, sodaßalsdann in diesem Falle derAckerim

-Frühjahre zweimal,anjenemabernur einmalbearbei- tetwird. An mehrern Orten pflegtman denMohn

"

auchunter dieMöhren (Karotten, gelbe Rüben)zu- süen.Da man zudiesemGewächsebekanntlich gutes Landnimmt, welchesgrößtentheilsgegraben wird, so mag dieses VerfahrenimKleinen wohlnicht ganzVer- werflichseyn;obes aberauch imGroßenmit Vor- theil anwendbarssem isteine andere Frage, welche höchst wahrscheinlichvon wenigen erfahrnenLandwirthenbe-

jahetwerden wird. -

In Thüringen wirdderBoden zum Mohn- bauVerschiedentlichbearbeitet. Hatdas dazu bestimmte Ackerland Getreide getragen, welcheseinefleißigeBe- arbeitungdesBodens erfordert,sowird derselbeim HerbstegedüngtundderMist tief eingepfiiigt. Jan Frühjahrewirder etwas flachergeackert,damit der Mist nichtwiederherausgerisfenwerde, dann beegget

«und vor derAussaatnochmals mitderEgge überzo- gen.

möglichgepflügt, sodannderDiingerdarunter gebracht, eingepflügtundmit einer etwas starken Eggerechtgut iiberstrichen. Im Frühjahrewird erdann nochzwei-

.

mal,jedesmalaberetwas flacher geaekertund beegget, und zuletztdieSaat Vorgenommen. OderderAcker wirdmit Mist befahrenunddieser untergegraben,im nächstenJahre wieder zweimal beeggetundendlichzum Stirn geschritten.Indessenpflegtman auchsehrhäufig zumMohubaueinsolches Feldzuwählen,dasbereits «

zwei Jahre, ohne frischgedüngtworden zuseyn, Gar-

«tengewiichse,alsGurken, Zwiebeln,Sellerie ic:getra- genhat. Dieseswird imHerbstefrifchumgegraben, imFrühjahrebeeggetunddaraufderSame ausgesiiet.

Wenn das Land solchergestaltdurchdenPflug Oder dasMohufleckwirdimHerbsteso tief als

«

Yes-erdas GrabscheitwelchesikijedeiHinsiLhtdenBor-

.zuglbehäkt)-gehörig bearbeitet worden«ist,·sohatman

"

sich nunmehrVor allenDingennachgutemSamen umzusehen.Diesenlieferndiegrößten,reifstenund schönstenKöpfe«Er wird, nachBeschaffenheitder Witterung,entweder gegendasEndedesMärzesoder im AnfangedesAprils,auch wohlerstin derMitte desselbenausgestiet Jn manchenGegendenbeobachtet man zweiSäe-Termine,denerstenimMärzoderzu AnfangeAprils, denzweiten-indenerstensTagen-des Maies. Beide Saaten fallengemeiniglichgleichgut aus.

KurzVorder Aussaat mußdas zumMohnbe- stimmteAckerland entweder südereggetoderüberharkt werden,—und dann der Same (wovonman aufden Ackervon 160DRuthen 5Erfurter Nöselbrauchti mit2 oder3Fingernganz dünn(-nochdünnle alsder Rübsamen) ausgesiiet werden; denn jedünnerundein- zelnerdieStengel stehen« destogrößerundsamenreis eherfallendieKöpfeaus. Bei zudichtem Säen gibt jeder Stengel selten mehrals einen Kopf; Es gibt zwarmehrereGegenden,.wobeieinerschwarzen,lot- kernMoorerdeder Mohndicker alsanderswo ausge- streut wird, so daßdiePflanzenkaum 5—6 Zollaus einander stel)en;.alleindie vortheilhafteste--Entfernung ist10-—12 Zoll, dadann aufjedem Stengel5»,6, undwenn dieWitterung günstig ist, auch wohl8 und mehrere Köpfewachsen.

Als Grund des dichternSiiens gibtmandie Winde an,welchebei der lockernErde,wenn die Sten- gelzuweitsVon einander abstiinden,letztere leichtum- werfen würden, zumalwenn sie mehrere Nsebenzweige trieben, folglich auch schwerereundgrößereKöpfetrü- gen,welche heftige Windstößewohlschwerlich.ausbal- tenwürden. Wollte man dieStauden 2,3undmeh-«

rere Schuheweit voneinander zustehen kommen las- sen,sowürdeman aneiner20-30 Köpfe erhalten.

DaabereinesolcheStaude wegenihrer-Höheundder

MengeundSchwere-ihrerKöpfe sehr leicht, szumalim freien Felde,Vom Windeumgerisfenwerden kann, fo istesunstreitig besser,bei derangegebenenEntfernung

Von höchstens1Schuhzubleiben,daja ohnehin durch dieBielheitderStengelderAbganganGrößeundan derZahlderKöpfehinlänglichersetztwird undderGe- winngleichbleibt.-

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-Jst vielleichtbei oderunmittelbar nachdemSäen vielerundanhaltender Regenzubefürchten- sp Muß—

man-dasselbe ansiehen lassen,weilderSame sonstzu vieleNässean sich zieht, davon aufspringtnndhernach-.

wegenMangelanKeimkraft nicht aufgeht. .

«

NachdemAusfäen wirdderSameentweder mit Rechen—(Harke»n)untergeharktodermitKärstenganz leichtuntergezogen,und daraufderAckermiteiner»

leichtenGarteneggeitsereggen Wenn Unkraut zum Vorscheinkommt nnddiejungen Pflanzen schonetwas herangewachsensind, sorodet man siemitreinerkleinen Rodepqckyundwo siezudichtstehen,werden sie auch zugleichmitausgeredetoderdurchschnitten.Damit sie nachund nachRaumbekommen,werden sie nach s, 10—14Tagen,je nachdemdieWitterung ist,abermals gerodetunddurchschnitten,sowieumdiejenigen Pflan- zen, welche stehen bleiben,dieErdeetwas aufgelockert.

DiesesVerfahren wiederholtman nach14Tagen zum·

letztenmal,-wodurchdann eine Staude Vonderandern ungefähr1Schuh weit-zu stehenkommt,welches,wie »- gesagt,dasvortheilhaftesteMaßder Entfernungzur EntwicklungkräftigerStengelundgroßer Köpfe ist.

Jnmanchen andern GegendenwerdendieMohnek wenn sieaufgegangen sind,geiätetunddie zu engste- hendenPflanzenausgezogen, sodaß eine Pflanzevon derandern etwa 7—8 Zollentferntstehen bleibt,wel- ches nach3—4 Wochenwiederholtwird. Beides aber, sowohl-dasJätenalsdasAusziehenundDurchschnei-

den,mußbeiwarmer undtrockener«Witterung-vorge-

nominen werden;dennwenn man esbeinassemWet- terodergleich nacheinemstarken Thau verrichtet, so entstehen hieraus mancherlei Nachtheile-.«

DieZeit derMohnerndte fälltinderRegelim

«

August. Die ReifederSamenköpfeerkenntman vor- züglich daran, wenn sieausdergrünenin sdiegelbli-

«che- WeißeundViolette Farbeübergehen,hartanzufüh- lensindund der Same darin klappertzsowieauchan demAll-sterbenund Dürrwerdender Staude. Zura- thenist hierbei,daßman dasAbschneidenderKöpfe liebereinige«Tagespäter,alsfrüh-ervornehme, weil sonstUe Körnertheilszustarkeintrocknen,theils auch einenbitternundhülsigen Geschmack bekommen,der sichhernachauchdemOele mittheiltunddadurch die SpeisenundSalateverdirbti

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Habennun dieSamenköpfediegehörigeReife, sowerden sieentweder gleich aufdemFelde abgeschnit- ten(wieesin undbeiErfurt geschieht),in«Säcke gebrachtund aufeinem lustigen Bodenausgebreitet, dasStrohaberzugelegenerZeitausgerauft,getrock- net undzumxHeizenbenutzt, odereswerden dieSten-v ,.gel sammtden Köpfenaus derErde gezogen, mit

StrohseileninsmäßigeBunde gebundenundnach Haufe gefahren« Hieran werden dieBundenaheunter den«

Köpfen aufeinem etwas breitenHackilotzemiteinem Beile durchgehauenund das StrohzurFeuerungan- gewendet.. AnOrten aber,woman-keinen driickenden

"Holzmangelempfindet,wirdesin denSchafstallge-- streut,woesschneller alsunter andermMisteverfault.- Dieerhaltenen Samenköpfewerden zumvölligen·Ab- trocknenan einen lustigen Ort gebrachtund daselbst ausgebreitet,am bestens-aufleinenenTüchern,damit der« etwadurchdasRötteln herausfallendeSame nicht verloren gehe.

« "

DaßdieletztereArtzu erndten derersternweit nachstehenmüsse, leuchtetjedem sachverständigenLand- wirtheVonselbst ein;den-nbeidieser brauchtmannicht alleKöpfe aufeinmal abzuschneiden,sondernman sucht«

bloßdiereifsten aus,undnimmt dieiibrigen ebenfalls nachundnachab,wiesie zur-Reifekommen. Aber- beiderzweitenArt werden nichtnur diereifen, son- dernauch diehalbreifen undauch die noch ganz unzei- tigenmiteinander ausgezogen,wodurchderMthngar«

sehran seinerGüte,KraftundWerthverliert. 4Man kann zwar diereifenKöpfevon denunreifenabson- dernundinbesondereBunde binden; jman brauchtauch denSamen davonnichtunter denvon denreifstenKö- pfenzumischen,undsodennochgutes, reines und wohlschmeckendesOelerhalten. Leidetman aberbei diesem Verfahren nichteinenbedeutenden Verlust?und wirddieserwohl durchdie«etwas wenigereMiiheer-

setzt?t-— · .

Um dieMohnkörner schnellans denSamenkapi, selnzubringen, lassenmanche Oekonomendieselben ausdreschen;alleindieses Verfahren kannwohlnur we- nigenBeifallfinden,weiln)viele Körner»wegenihrer Kleinheitvon denkleingeschlagenenTheilchender-Kö- pfenichtlosgemachtwerdenkönnen, folglichverloren gehenzb) durch-diestarken Bewegungenbeim Dre-

« Eis-H "

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«

scheneinegroßeMengeKörnerinder Scheuneherum-»

gestreutwerden, diemithin auchumkommen;endlich- o)ungleich mehr Zeit erfordert wird, dendurchdas Dreschen erhaltenenSamen zureinigenundihnVon- derSpreuderzerschlagenenSamenkapselnzuscheiden, als· den durchdasAusschneiden gewonnenenSamenk

Vollendsreinzumachen. « sz

In und um Ersurt, Gothaz·Wei-mar- Miihlh ausen tr; dingtman arme"Lente, welchedie SamenköpfeinMulden nehmen«sie aufschneidenund dieMohnkorner herausschiitteinundklopfen,wogegen sie zum Kaufobendrein dieleerenSchalenbekommens welche siezumVerbrennen benutzen. Indessenkann

-

man auchdieSamenkapseln aufeineandere Artöff- nen, nämlichentweder durchTreten oderdurchzwei entgegenlaufendeWalzem Beides ist jedochminder bequem,alsdas AusschneidenmitdemMesser.

Findet man bei-rn«AusschneidenderKöpfedes-

- weißen «Mohnswelche darunter, deren Körner nicht recht hellweißsind»sonder-neinXschmutzigesund gelbli- ches Ansehenhaben;so miissen sievon denübrigenab- gesondert werden,weilsie schonetwas angegangen und VondenMilben zernagt sind; sie wiirdendahergbeides den bessernKörnern ebenfalls mittheilenunddemOele

einen widrigen Geschmackbeimischen.Der.erhaltene Same mußauchmöglichstgereinigt werden, welches am besten vermittelsteines Ventilators geschieht. Ist man abermiteineinsolchen nicht.ver—sehen,so schiittet man denMohninMulden undschwingtihn so lange- imFreien, am bestenan einem Orte, woderWind stark zieht,bisallesUnreine herausist. Nachherwird eraufeinemsaubern, glatt gedieltenBodenganzdiintt ausgebreitet,fleißigumgewe.ndet,undwenn erganz

327. T hie r kr

Die Rande des Rindoiehes.«

VondemThierarztGiinze—l.

- J

SowiediePferde, wird auchdas Rindviehzu ZeitenvonderRaude befallen, undobdieß schonnur inderRegel solchesVieh trifft, das schlechtgenährt und gepflegt, und noch iiberdieß unreinlichgehalten wird» sosah ich jedoch diese Krankheit auchbei dem wohlgenährtestenundsehr reinlich gehaltenen Viehevor-

Il.

trockenist,—inSiickenoder reinenFitssernsolange auf- bewahrt,.bisman davon Gebrauchmachenwill..

Umguten Samen aufdasfolgende Jahr zube- kommen, mußman diegrößtenundreifstenKöpfeaus- kaMi sieOIWNichtMffchneidem sondernzusammen bindenUNDMcinern trocknen Ortesolangeaufhän-

,gkabisMan-sichVESDMTN befindlichenSamens bedie-«

rienwill; alsdannwerdensie erst ausgeschnitten-»O die Körner aufdieVorhin beschriebeneArtgereinigt.«

.

DiegriinenBiiitter derjungen Mohnstaudm sind auchzubenutzen.JnM. blattetevor einigen Jahren dieGattindesESchullehrers,alssieeben-den bekann- ten Blattkohlzum Kochenabgeschnitten hatte· auch mehrere- Mohnstengelmitab,schnitt dieseBlätter mit unter denKohtund kochtebeides zusammen. Ihr Mann äußerteseine Bedenklichkeit darüber,weil der«

Mohn.bekanntlich einOpiat seh;allein sie beruhigte ihnmitderVersicherung, daßinG-...- diese Mohn- bliitter mitsden Kohlbliittern ganzgewöhnlichVerkaufts undVondenEinwohnern ohne Schaden gegessenwür- den. Seit der Zeitaß-dergedachte Schullehrermir seinerFamiliealleFrühjahre getrost Mohnbliitter un- terdemKohl,ohne irgendeinenNachtheil davonVer-—

spiirtzuhaben,und vieleandere Einwohner inM.

»thaten esihm,ebenfalls-ohne schädlicheFolgen, nach.—

Sollte indessenaberihr Genuß gleichwohl Vielleichtge- fährlich seyn,sofindet sichwohl einmenschenfreundli- cherArzt,welcherdieses liesstundunsdariiber belehrt-.

Bis diesesgeschieht,ißt jenerbraveSchullehrerunbe- zweifelt Mohnbliitter mit demKohle fort,weilsie, nach seinerVersicherung,garnichtiibelschmecken,und im Frühjahre,woesohnedießbeinaheiiberatlnoch angriinem Gemiise fehlt,einnichtzuverachtendesSurrogatsind.

ankheiteru

kommen,das auch nichteinmal «von andermangesteckt worden seyn konnte,dasichinderganzen-Gegendkein raudigesStück fand,und selbst anchdieMägde,wel- che diesesViehwarteten, nichtan derKriitzeoderei- ner sonstigenHautkrankheitlitten.

Nach meiner Beobachtung zeigt sich dietrockene

«und feuchteRandebei demRindniehallemal Vereinigt,- das heißt,an manchenStellen, wodieHaareschon

(5)

.ausgesiillensindsoderwenigstensganz- lockerstehen,wird dieHaut trockenundschabicht,und fälltwie einmeh-

ligterStaub ab. , .

Au andern Stellen bilden sich Jaucheseishende GeschwüreVon größer-moderkleiner-uUmfanges auf wachenebenfallsdieHaareausgebenund sichlMMeV mehrundmehrausbreitet-. Bei beidenArten derRau- deistdieHauthark, jawird anmanchenStellen rin- denakiig,UnddieThiere legen sichanalleharte Kör- per ag, Umsichzu reiben. Vorziiglich ist dieser jucken- deReiz des-AbendsunddesNachts heftig, so daßdie Thierekeine Ruhe haben; unddasieauchdabeiihr Futtermehr oderwenigerzurücksetzen,indem sie sich immer dabei umsehen, umdieraudigen Stellen, wel- chesiemitdemMaule erreichenkönnen, znleckenr so«7

.magern sie nach-und nachabund diesonst reichliche Milchwirdwenigerabgesondert, vorzüglichwenn sie mehr-underfeuchtenalstrockenen Rande leiden,bei.

welcher schonviele SäftedurchdieJaucheseihenden

-Geschwiireverloren "gehen.- Uebrigens istsihreVer- dauungin dembestenZustand,ja sie fressen- mehrals gewöhnlich,undman bemerkt-wederbeidemAthemhoä len, nochdemBlutumlsausediegeringstenkrankenAb- änderungen·

« «

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Separirtman diese krankenStückeVieh nicht

-sogleichvondengesunden,so greiftdas Uebel weiter umsichund stecktauchdiese an,—sodaßsich erstlichdie trockene und dannauchdiefeuchte«Rande beiihnen

zeigt.. « - «

v »

·

Jstaber das Uebelnur nichtzuveraltet,dieLun- geuoch gesundunddieVerdauung gut,sokannman diebesteHoffnungzuihrerHerstellunggeben,die übri- gensimFrühjahr undspSommer eher erfolgt,als im Herbstund Winter. -

· « E

, Zuihrer Behandlunghabe ichimmer folgendes HEFT-erfahrenmitdembesten Erfolg angewandt. Zu-

»

erst ließichden Thieren niihrendes FutterVonHaber, Schrotund Kleien, undgutesHeu geben,zogsie-in einen warmen Stall und·fingdie eigentlicheCur-damit an, daßichsieiiberdenganzen Körpermit scharfer Lauge,diemanbeimSeifensiederbekommt;und schwar- zes-rSeiferecht mchdkuckkichabwaschen ließ,wobeiich;

anichnoch iiberdießzusammengeflochtenerStrohwische bediente,mitwelchenichsiemitallerKrafteinesMan-

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nesabreiben ließ,wobei dieschoneinmal abgestorbenen UndUUVNochganzsplockerstehenden Haare,dieeinmal nichtwiederanwachseky entferntwurden undwie Spreue indenWind-flogen.War dieses geschehen,so ließ ich

»niiteinem Stück Dachziegel,da,woeraufdemBruche rechterauheErhabenheitenhatte, sowohldietrockenen, alsJaucheseiheiiden,«StellenimeigentlichenSinne des Wortes blutriinstigabschaben,dasheißt,so-reiben,daß dieganze kranker-Oberhautbisausdie darunter liegen-- degesunde,dienun ganz blutendwar, zum-Vorschein kam,wandte dieBliderVon scharfer Lange und Seife nochmals an, und bestrichalle dietrockenenundmeh-

«ligtensowohl, wiedie feuchtenundjauchenden Stellen«

miteinem GemischausgleichenTheilen Steinöl(OlcU-n Fett-rie)undthierischemstinkenden-Oel(Uieum animelle koeiidusn«),worauf sich schonnach der erstenAnwen- dungdersuckendeReizverlor unddassReibender Thiere aufhörte- Doch wurden-sowohldie Bär-er undAbwa- fchungder Thiere mitscharfer LangeundSeife, so wiedieuachdriicklicheAbreibungmit zusammengesloch- stenen Strohwischen, dasAbschabenmiteinemStück

DachziegelunddasBestreichenderkrankenStellen mit demangegebenen Gemischnoch mehrereMale ange- wandt, worauf sichdieHeilungbei allen einstellte.

Bei alter, eingewurzelterRande bediente ich mich auch wohlnochdes-glühendenEisens,mitwelchem ich dieriiudigen Stellen, VorziiglichdieseiheudenGeschwü-» reunddaz,wodieHautsichsehrverdickthatteundrin- denartig gewordenwar, seichtiiberfuhr, und hiermit auchschonveiraltete und eingewurzelteUebeldieser Arthob.

» « · .

Junerliche Mittel gab-ichnur dann,wenn de Viehbesitzer durchaus darauf bestandoder ichdiesem ganzeinfachenVerfahrendocheiniirztlicheresAnsehen gebenwollte,also mehrausNachgiebigkeit,Geflilligs keitundCharlatanerie,alsindereigentlichen Absicht damit zunützen, und-diese bestanden-dannineinem Gemischaus gleichen TheilenpulverisirtenrothenEn- zian, Kalmus, Wachholderbeeren,««Spießglanzund» Schwefelblumen,das icheßlöffelroeiseunter dasFut-«

termischen-ließ.

« » - " ·

Da dieses Verfahren auf soviele Erfahrungge- griindetist,solratheich esjedemViehbesitzerbeider ..

RandeseinesViehesan.

(6)

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DerEkspigwirdihn hen-hier«daß diesesVerfah-«

rendasheilsamsteundbeste sey.

Obige RathschlägeseinesmeinerSchülerkannich alsdasbesteHeilverfahrennichtnur bei·demRindvieh, sondernauchbei denPferden empfehlen.

' -S.«v.Tenn«ecker;-T«

k. suchstMajorundOberpferdearzt.

L.Ueber-dieHundeseuchh Sitaupe oder s Laune der Hunde."

VonGeorgChristian Billet-, herze-glich Sachsen-Mei- ningischen Bezirks-Thierarzt inMeiningem

Von dieser Krankheit wirdderHundinfeinem Lebensalter zuwiederholtenMalenbefallen,obschon einige thierärztliche SchriftstellerdasGegentheilbe- hauptenwollen;glaubeaberauch nicht, daß siealle 3 bis 4Jahre inEuropa alseine Seuchevorkommt- wieder englische ThierarztDelabere Blaine in seinerAnweisung,dieiKrankheitender Hundezu erkennenundzuheilen,angibt.Vorzüglichleichtwird derHundinfeinemersten Lebensjahredavonergrif- fen; dieverschiedenenJahreszeiten machen hierinkei- nen Unterschied.

i - .

DieKrankheit fängtgewöhnlichmiteinemtrocke- nen Hustenan, derdas Thier sehr angreifr, nach4 bis5TagenfangendieAugenan zueitern,dieFre-ß-.

lustvermindert sichoderhört auchganzauf, aus der Nase fließteinzäherSchleimkes erfolgtstarkes Gei- fernund dieAugenfallen ein,odereswirftsichgleich imAnfangdie ganzeKrankheitsmaterie aufdieinnern oderäußern TheiledesKopfes, underregtimersten Falledie heftigstenKrämpfe3 während eines solchen Anfalls fälltderHundum undhatsehrstarkeVerzuk-

«kungen,welche sichiiberdenganzenKörperverbreitem springt nachher wieder-auf, läuftbellendumher—die- sen Zufall habeneinigeThierärztemitdem Namen der beißendenWuth belegt—- undscheint nicht· mehrzu

» hörenundzusehen;imzweiten Fall erregtderKrank- heitsstoffaufdenäußern Theileneinesehr heftigeGe- schwulst,’«'welche nachwenigen Tagen in Eiterungüber-

geht- · .-

Als inderRegel tödtlicheZeichenhabe ichbei meinennicht ganzunbedeutenden Erfahrungenfolgende kennengelernt: Eingefallene Augen, verlorene-Fress- lu«st,sehr starkes GeifernunddasAusfließenseines rni Blut vermischken Schleims ausder Nase.

«

AlsgünstigeZeichen betrachte ichnur: Fortdau- erndeFreßlustundmuntern Blick.

, « -

DerHund zieht sitchdieseKrankheitzu,wenn er. vieleunverdaulicheSachenverschluckt,alskleine Stücke chenHolz,Stroh n. dgl.· «,

«

Wird dervon sdieserszKrankheit befalleneHund nichtgleichimAnfanginthieriirztlicheBehandlungge- geben, sowird dasLymph-nnd Nervensystemimho-

v·

henGradeinMitleidensehaftgezogen;undderTodist

-dannunvermeidlich.

« Sobald sichdieKrankheit-nachdenobenbeschrie- benenKennzeichenzu erkennengibt,sogebeicheinem

.Hundvon mittlerer GrößenachstehendesBrechpulver·:

WeißeNießwurzel3Gran, Weißen Zucker1Scrupel.

Man mischees zu einemfeinen Pulver4undgebe diesesdemHundauf einmal-. .

Nach-dem Brechengeb-eich nachstehendesPu"lver:-—- Derbesten Chinarinde,

desPulversderAlantwurzel vonjedem1Lothz der·weißenMagnesia, desgepulvertenSchwesels

von jedem V- Loih.

Man mischealleszueinemfeinen Pulver.

Von diesem Pulvergebeich friih, Mittagsund AbendsjedesMaleinKasseelöfselchenvoll unter etwas Butter gemischt,und fahredamit bis zurvollkomme- nen Genesungdes-Thieres fort. WirdaberderHund ils-Verlauf derKrankheit sehr schwach, sosetzeichzu obigemPulver nochein halbes QuentchenCampheks- welchen ichzuvormit einigen Tropfen Branntwein zu einemfeinen Pulverabgerieben--habe.

«

« Jn die Naselasse ich täglich einige Mal etwas Majoransalbe(Usgt. Majokan.) einstreichenunddieäu-

ßereWand derNasedamiteinreiben.

Währendder ganzenKrankheit lasse ichdemHund ungekochtesRindfleischzufressengeben«welchesviel zufeinerWiederherstellungbeiträgt·,undwas erauch

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