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Oekonomische Neuigkeiten und Verhandlungen, 1828, Nr 21.

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Oekonomisctheuigkeitenuind

VerhandlungenI

«

Herausgegeben

Von

-Chrestian Carl-Andre

Ne. 21. 1828.

71. -OekonomischeSocietcitetu Schafkrankheitem

Ueber die definitive Bezwingung der

Schnafblaittern als Seuche.

Inderam u. Februar1828abgehaltenenVer-

v

sammlungderk.-kzLandwirthschaftsgeselisrhaftinW ie n hatHerr J.M. FreiherrVonszEhrenfelseinen in- teressanten Vorschlagzurdefinitiven Bezwingungder Schafblattern gemacht«Die Redaction verdankt diesen AussatzingetreuerAbschrifteinem Manne, dem die AusführbarkeitundNutzucheeitdieser Idee so ofervor- . liegt, daßbeiderUnsicherheit,was diek.k.Gesellschaft in Wien dafiir thun wird,verdieübrigen Provinzen undganzTeuischland aufmerksamzuwachenund.

aufzufordernwünscht,diese Idee-zu realisiren.

HierderVorschlagdesFreiherrnV.Ehren fels wörtlich,wiefolgt: .

Meine Erfahrung über die Schafbla tier, ynebsts Vorschlag zu- einer definitiven Be-

« «

zwingung derselben-H

«

Es isteineaus TheorieundErfahrungbekannte Wahrheit:daß-dasBlattergiftbeiSchafen durchKul-

"

tur fis«milde wirkend und gefahrlosgemachtwerden kann,alsdieSchutzpockebeiMenschenes niemalswer- denwisrd. DieKulturzbesteht bloß darin, daßder Stoffnatiirlicheroder aus«Impfung entstandener Schaf- blattern wiederweitergehnpr undsofort mehrere Jahre Voneinem Schaf aufdas andereübertragenwird.-Je«

mehrLeiberdiesereineundderselbe Blatterstofs durch-«

laufen hat, desto homogener, desto milder,desto-gefahr- loser, destowenigerzerstörendfiireinzelneOrganeoder Lebenwird er!

Diese Erfahrung hat mehrereSchafziichter aus dieIdee gebracht, sieh selbsteinenfeingeläutet-ten,Pho-

«mogenen Blatterstoff dadurchznschaffenundsicherzu stellen, daßsievon 13zu 13Tagen immer3—4Stiick mitdemletztreif gewordenen Jmpfstofsweiterimpfenz

undsomiteine perenne, immerrnilderundmilderwer- dende Jmpfmaterie sichzuversichern streben. ")

Derum hochfeineSchafzuchtverdiente Herr Graf v.-—Daunkultivirt inMähre nseit mehreren Jahren

".einen, fiir dieses Absehenperennen Blatterinrpfstoff,der

nachmeinerErfahrung bereits-somilde wirkt, daßkein

·

Wunsch,alsnur der, daß diese so hochkultioirteBlat- termaterie niemals mehr oerlorengehe,übrigbleibt.

Meine Erfahrungensollen diesen Wunsch recht- fertigen. Herr GrafDann undseinum di—e.·Oekono- iniesehrVerdienteHerrDirector Doleschekverthei- lendiesen Jmpsstofsmiteiner zuvorkommendenLibera-- litiits Ich bediene mich diesesJinpsstostesschon seit

«

2Jahren. JnrJahre1327schickte ichimSeptember, ihnzu erhalten, ZKappenliimmernachdergräflich Dann-schen Schäfereifwosie durchgiitigeGewäh- rungmit dem dakultivirten BlatterstoffimSchweife

«

geimpft,in meine SchäfereiRagelsdorf zurück-.

’4·)VorgetragenvonHerrnJ-M. Freiherrnv.Ehrenf eis, einName,ausunsernBlättern mehrseitigbekannt.D..N.

’«·)MankannzwarJmpfstoffe Verschieden fix—iren,z.V.durchFäden, die,inreifeBlattern getränkt,inverschlossenenGlä-

·

sern aufbewahrt werdens alleindiefortgesetzte Kultur durch lebendige-Blattern isthier zweckmäßigerund weitvorzüglichey weil«jemehrLeiberdieser passin hat,. j«e"milderwirkend-erwird- « » Oekon. Neuigk.Nr.21,1828.

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'162

kehrten.Amli4tenTage wurdenausder mit derJmpf- nadel aufgestochenenBlatterpusteleineseinzigen Kap- penlammes300 Lämmer Verschiedenen Geschlechtsim Schweifegeimpft.Die Jmpfmateriegleichtindieser Periode mehrdemBlute, und genügetfürdenZweck mehr,alsdiespätereintretende vseröseJaucheoder- Ei- ter. Probe dessen haftetederszJmpfstoffbei allenJn-

dividuen bisauf 14 Stück,dienach 13Tagen nachge-- inspftnur 2alsnichtempfänglichzurückließen.Die sämmtlichenLämmer gingen auf dieWeide underhiel- tennichts,alsfrühetwas HeuimStalle. Der«Herbst istdiegünstigsteJahrszeit, und dasersteLebensjahr dasgünstigsteAlterfiirdieJmpfung. DieZeitwar schönundtrocken,und so überstandenalle 300 Lämmer dieBlatterung und Abschuppung beinahe unmerklich, auchohne Verlustnur eines Lammes, odereines widrigen Zusalles beieinem Lamme.( In der.Ent- zündungs-undEiterungsperiodeVerlorkeinesnichtein- maldieFreßlustz so gelindewar dasFieber,undfrei vonallen Nebenzufällenbemerkte man nur·beifiStiiEe ken kleineraudenartigeAusschlägeumsden«Mundohne«

Folgen. « » -

Was kann man,’·um derfürchterlichenBlattm epidemiezu.entgehen,mehr wünschens--Könnte-die Kuhpocke,wenn sie auch hier schützendbefunden wäre, leichter, sicherer-,glücklicherund wenigerlästigangewen-

«detwerden? DieOperation ist«soleicht, daß sie jeder Schafinechtsogleichnachahmt,undnur« dieeinzigeVor- sichtbleibt räthlich,daßman mitderJmpfnadel nicht zutiefsteche,nichtin dasFleisch dringe, nur«-soleicht wiemöglich den Stoffunter dieOberhautundnicht tiefer-bringe,indemman dadurchEntzündung undFol-

gen-mildert.s «« » -.

isAus dieserErfahrungdringen sichmir folgende

Resultate auf: « » »

1)NachderEigenschaftdesJmpfstosfes modifiziren sich ZufälleundderBerlan derKrankheit selbst. Ich übergehedieVerheerungen, welchederunvorbereitete "

Ausbruchder Schafblatterineiner Heerde Veranlaßt undoftdieHälftedesZuchtvieliestödtet;alleinauch dieJmpfungensindinihren Folgen oft sehr nachthei- ligundVerschiedennachdermehroderminderenKul- tur-desJmpfstoffes selbst.AlseinstdienatürlicheBlat- terepidemieeine meinerHeerden befiel,impfte ichaus

»

denersten sichtbarenBlattern dieübrigen.HeiligeFie- ber, VerlustallerFreßlust,böseEntzündungen,Spei- chelslußmit Geifer, Brandflecken, Augenentziindungen undBlindheit,AbseesseanverschiedenenTheilen,- Tod«

unsäglicheMühefundWartungwaren, nebsteinem VerlustVon mehr als15p.C.aus derTotalitätder Heerde,dieFolgen-—- Als ichmit mehrkultivirtem Stoff impfte,verlor ichxinibestenFallebeimehrwi- drigenZufällenVonLämmern I,2-—5, vomaltenVieh- u,Z,4-—5p. C. mittel- undunmittelbar. Seit ich mit demsohomogenenStoffausGrafDaun’scher Kultur impfe,verlieret ichkein Stückundhabekeine besondere Wart-und HeilkostemKann man eineSa- chezur««höhernEvidenzsteigern? gegeneine mörde- rische Epidemie wenigerals guten Willen sürkosten-—

loseMittel fordern? » «

2)Da wirnun diesen hoch kultivirten Jmpfstoffein- malshabenundseinewohlrhätigeWirkungausdencom- parativenFolgen kennen:soist gewißkeinfMitgliedin dieser hochansehnlichenVersammlung,dasmit niirnicht den Wunschtheilte,--di"esenStoff perennirendzuerhal- tenundallgemein auchan Bauernschafe anzuwenden;

oderwie wollten wir,nachunserer StellungimStaa- te,eineso sichere, bekanntgewordene,«-»Maßregelgegen einesomörderifche,-ansteckende-Epidemie,welche diesich selbstüberlassenenBauernschafe mehr, als herrschaftli- chetrifft, abweisen,nachdem«.-·Preissragen hintereinan- derdieMittel,denWohlstanddesBauernstandes zu erhöhen,mitgroßenGeldprämienhöchst löblichaufsu- chens Icherlaube mir daher sogleich

«

z)Von-derAnwendungderMittelzusprechen,durch welchedieBezwingungderSchafblatteralsEpidemie

möglichwird. - . .

AbsoluteZwanggefetze,dieaufEigenthumund Ueberzeugungwirken sollen, sind inunserer humanen Monarchie seltenbeliebt worden, und auchnur mit- größter Umsichtgegen das Eigenthumzuempfehlen.

Hierjedoch,wowirmitunseren Thieren nichtisolirt, sonderninGemeinschaftlebenmüssen,hiersoll Jeder seinen freienWillenaufgeben,gegen ein«ansteckenbes Uebelnur derConoenienz folgevz ja hier darfman der·

größtenHumanitätanrathen, derFreiheitdesEigen- thumsundentgegengesetzterWillensäuße»rung,einauf gute Erfahrungund gute,unsehlbareZwecke basirtes

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Zwanggesehentgegenzustellen, damit nicht derEin- zelnedemGanzenschade,vielmehrder Unverständige selbstvon demSachtunvigemundumgekehrt, gesetzlich geschütztwerde. Dies Blakterepidemie überraschtjährk lichViele DorsgemeindenundderImpsung noch nicht ergebene DomainenbesitzenSie tödtet,wosie soun- vorbereitet hinfällt, oftdas Drittheil derVorhandenen Heerdenundstecktganze Kreisean. Sie zerstörtin UngkkegenerJahrszeit jährlichTausendederbestenHaus- thiere,»wie imJ. 1326imViertel Unter-Manharts- Berg.—- Im BesitzeinesMittels,was so evident, so wenigkostspielig-so sicherwirktnnddochso leichtan- wendbar ist,wäreesdaherinjederBeziehung Wohl- thatund.gerecht,zuverordnen, daßalle Lämmer im September feden Jahres geimpft werden müssen» Injeder Gemeinde istderHirt

N

oderein Bauer dieImpfungzuvollziehen,in-—10Mi- nuten befähigt- Der Stoff ist leicht durchin.Kr,eis- oder-Bezirksstädtenaufgestellte,mit-kultivirtem Stoff geimpfteSchafezu«-vertheilen,indem jedeGemeinde 2oderZThierezuWagen dahinbringtundimpfen läßt;—- Es gibtnichtbaldeine-Anstalt,wodurchso kleinen AufwandeinsogroßerZweck fiirdieLandwirth- sschaftzu erreichenwäre. Sie istdaheralsStaatsan- -stalt, »undwenndieGesehgebungnicht einginge,als einehöchst-—wirksame Privatanstalt dieserhochansehnli-

chm Geseuschekstwarm zuzempfehlem Hierist nicht mehrvon einem zweifelhaftenVersuche, sondernVon einer«erprobten WahrheitundihrerAnwendungdieRe-

de. Wenn wir »aber-—; . v

4)dieganze WohlthateinersolchenAnstalt fruch- .ten sehenwollen:,so mußder-GrafDau n’schekul-

tivir tegepkü fte Impfstoff durcheineVoranstalt für SWTSWZMMsicher gestelltwerden. Das wirder,

-wenndieGesellschaft höchstens3großeSchäfereibesilzer«

«"ermuntert,sowiebisher Hr. GrafDann aus eige- nemAntriebegethan,fiir höhere Staatszwecke fortzu- setzen,denkultivirten Impfstoff aufzunehmen,in·ihren Schäfereien".·perennirendzuerhaltenund zuvertheilen.

Wer-JaLämmerund Jährlingewidmet, kannalle14 Tagedavon 3 neue imper, undwird durch12.Mona- tenur 72 brauchen. Esist kein Aufwand mit einer solchenAnstalt verbunden,indemdas Vieh weniglei- det, Zwecke derZucht,derVeredlungundNutzeng

163 kaumbeirrt,undgrößere Schäfereiendurch eigeneAn-,

wendungentschädigtwerden. -

Ichschließemeinen Vortragmit derBemerkung, daßdiegrößtenDingeoftnur dasSchöpfungswottt eswerde!erwarten. EinHerz,was dasGutewillz einGeist,der das Großeim Kleinen siehtund faßtz eineKraft, diedas Möglicheaus dem VagenBereich derGleichgültigkeitzieht—- dieß hatdie Welt bereits mitvielen wohlthätigenInstitutionen beschenkt. Schwe- reres undKostspieligereshatdiese hochansehnliche Ge- sellschaftschon begonnenundinsLebengeführt:Wohi- thsitigeresmitso gewissen guten Folgen kann siekaumbeginnen..Nichtumsonstwerden wirdiehöch- steStaatsgewalt um Unterstützungineiner so. unzwei- deutigen Sache ansprechen. Die bedrängteLandwirtly schaft.,dieNährmutterallerStände, hat aufdemal- lerhöchstenThrone,wieinderniedrigstenHiitteihre Freunde. Undwieerfreulichwerden wir unserngnä-

«

digstenLandesvater überraschen,wenn wirseine gelieb- tenUnterthanenvon einerNaturplage mehr befreien..

Eswerde aus— meiner Ideewasda wolle, —- so bleibtdochdasVerdienstdesHrn.Grasenv.Daun undseines Directors Doles chekmitder so beharrlich fortgesetzten Kultur,und demsoganzuneigenniihigge- stattetenGebrauch,fiirdasAllgemeineeinimmer grü-- nenderEhrenkranzin derPublizitätund in derGe- schichtederLandwirthschaft,was wirlaut unddank- baranerkennen sollen.DieHinweisungauf diesen hoch kultivirten Impfstoffwird schonfiirsichallein.nützliche Folgens haben. Es gibtDingein derWelt, dieso unscheinbar sind,unddoch in ihrerEntfaltungsowirk- sam werden,wiedas VerdienstdesBotsknechtsIago Nu n eh,derinAmerik a,Vielleichtsogargedanken- los, dieerste Kartosffel fiirEuropa zusichgesteckt-.

Meinen VorschlagzurdefinitivenBekämpfung derSchafblatter wünsche ich dadurchgewürdiget: daß eineigenerAusschußVonwenigstensZsachkundigenMit- gliederneinnmfichtiges Gutachtenan denbeständigen Ausschuß erstatte, wiemeinVorschlagmitBeseitigung

allerEinwendungenzurealisiren wäre,unddaß sodann beiderhochl.Regierungdafür eingeschrittenwerden möch-

.te.

«

DiehochansehnlicheGesellschaftwiirdesiir Oester- reichunmittelbar, undvdurchBeispielmittelbar-auf alle ProvinzendesgroßenKaiserstaats wirken,indem

21V

(4)

l

164 (

gewißkeineinNachahmung einesso löblichenWerkes- zurückbliebe,undwirunseiner förmlichenBesiegung derSchafblatterzumLohne unsererThätigkeitundzur

-RechtfertigungunsersBereichs erfreuen.«k«onnten.Was würden wirunsvorhinein abdingenlassen«,«wenn wir so siegreichz. B. denMilzbrandmit so erprobten, si- chern, leicht anwendbaren Mitteln- bekämpfenund

«

bezwingenkönnten,wie hierdie ungleich mörderische Schafblatter,- besondersunter-dem unkundigenBauern-»

stande?—- -

Miristnichtunbekannt, daß schonvor einigen JahreneinthiitigesMitglied einen.iihnlichenVorschlag gemacht, diemörderischeSchafblatterepidemiezube- zwingenLEinwendungen,denen Zwangsmaßregelnbil- lig unterliegen,hatseinVorschlag, selbstausderMitte dieser hochansehnlichenGesellschaftHindernisseerfahren.

Deshalb trageich heute darauf an: einenAus- schußzu ernennen ,der diedafür nöthigen Maßregeln

prüft, modifirirtz vertheidigt. Ein Ausschuß zusam- mengesetztaus einem theoretischund praktisch eingeüb- tenOekonomen, einemThierarztundeinemRechtsge- lehrten. Eswiiredoch traurig,wenn die evidenteWahr- heitdemWort,diebesteSache derFormTunterliegen müßte. FormensowiePrinripiensindnöthig. Müß- teaber diebeste SachederFormdurchausaufgeopfert bleiben, sowäredießdie bitterste Satyre ausdieFürw-

«lichkeitselbst-diesich WenigstensindieserAngelegen- heitdispensiren läßt.GegeneineEpidemie mußRath geschafftwerden ,wie« gegen einen großenFeuenbrand)- der das Eigenthumvor und-hinter«sicheinstiirztund niederreißt.Res public-i,suprema lex!

UnserüberbildeterBegriffvon-ZwangundFrei- heit schadetder guten Sache auch hier. Wenn wirdas.

Wort Zwanganalisiremso ist es hierweiter nichts, als einegesetzlicheBeschränkungeinerdeinallgemeinen WohlentgegenstehendenWillenscinßernngJedes Gesetz- übtdiesen Zwanggegeneinzelneaus, undkein Roma- denvolk, vielwenigereinStaat vongMillionenkann Zwang,dasist Gesetzeentbehren. Die natürliche Frei- heit mußda,woessichum dasBestederStaatsge- sellschaft handelt,überalldem«Gesetze aufgeopfertwer- den,oder alleGesetzewiirenalsZwanggesetzetadeln-Z- werth. Wir schießentodt, wer derQuarantaine am Pestkordon ·entliiust,mit Recht, damit der·Einzelne

I

nichtdiePestindieMitte seinerMitbiirger trage-- WolltenwirausScheufiirvdasmißverstandeneWört- chen ZwangwenigenböswilligenMitbiirgern dieFreis heit lassen,denKeimeinerEpidemiemißgünstigauf- zubewahren,damit erdievom Gesetz Unbeschütztenbe- liebigüberfallen,und seine teuflische Existenz behalten möge? Dieser grelte Widerspruch offenbaretuns heil undklar denWertheinerFreiheit, diescheugegenein ZwanggesetzdasGiftdesWohlstandesfortwiithenläßt, wie derOrient diePestausScheuundUnverstandvon dagegen nöthigenPolizeimaßregelm

" ·"

Ich lobe, daßman selbstdieBaccinedurchkein unmittelbares Zwanggesetz befohlen hat, undich sage sogar,esmachtderWeisheit und Menschlichkeitder GesetzgebungEhre, hier« keineGewalt zu üben.

Ueber dieVarrine,wenn sie auchnicht.in’sMen- scl)enleben,-dasheiligsteEigenthum,eingreifen mischte- istman lange noch nichtüberihre schützendeAndauer, über ihrevielleichtnachtheilige Einwirkung auf DküsensV undHautkrankheitenzsogarbei fortgesetzter-anragnas

«

tion ausdieNachwirkungkommender Generationen selbstic. so sicherwieüber dieevidentguteFolgeder Schasblatterimpsung—«-—einer minder delikaten Sache aus-dem ThierreichErfahrneAerzte haben sichüber dissVaceinegünstigundungünstigausgesprochen;die

.Erfahrung hatzwischenbeidenPakteim Noch nichtent- scheidenkönnen. Wodaher noch zweisachkundigePar- teienstreiten,Idakanneine«umsichtigegerechte Gesetz- gebung keinenindirekten Zwang diktiremundmuß sich biszurEntscheidung gerechtin der MittebeiderMei- nungen halten.

«

WoistaberüberdieSchafblatterimpfungdieGe- genpartei?-—- Ueberihren Nutzen,ihre gefahrloseAn-

wendung,dieEvidenz ihres Schutzesundderdurch sie sicheren BezwingungderEpidemie selbst,sind jaalle Verstiindigeeinig, undAllefordernlaut und einstim-- migeineMaßregel, durchdieauchder Unoerstiindige, derGedankenlose,derunausgekliirteLandmann beschützt werde. -—— Werwollte ineinerMaßregel,die nichts kostet,das Eigenthumssicher stellt,"eine mörderische Epidemiebezwingtundverdrängt, .Wohlstand sürLlre muth spendet,Allen vertheilt undNiemand verletzt, höchstensdieCapriceundBöswilligkeitbeschränkt:wer könntediese Maßregelmit harten, aus Willkührund

(5)

Berstandes-UnsicherheitentsprungenenZwanggesetzen

vergleichen?—- « H . »

DerVon mir VorgefchlageneAusschußwird liber- dies inseinen VerhandlungenauchohneindirektesZwang- gesetz wenigstensauf direkteMittel treffen, um diese leichtbezwingbaremörderisch-eEpidemie auchmitgemil-

dertem Zwangausdem GebietderLandwirthschaftzu verdrängen.;. :

«

NachgeendetemVortrag habensich über-Sache undAusführbarkeiteinigeDebatten ergeben.

-Man wendete dagegen eint daßesbereitsmehre- reSchäfereiengäbe,wo die Blattern geimpftund der toffwie beiGraf Daunkultioirt wiirde. Daß je- des Domininm und jedeGemeindedas Rschthabe- sobald diesBlatterseuchhausbricht,denLandesthierarzt unmittelbar zurJmpfung zu berufen, unddaßman

nichtglaube, daß Zwangsanstalten nöthig wären,in- demsichdieSache nachund nach selbstmachenwürde."-

AlledieseEinwendungen hatBaron Ehrenfels kurzdamit abgefertigt,daßer»sagte:Alle imLande

. . 72.«·e

Anbau der Pastinakwurzeln in und um Er-fu·rt. -

·

Esistseit einiger Zeitinmanchenökonomischen ZeitschriftenderWunsch geäußertworden,Erfahrungen tiberden Anbauder Pastinakwurze lnmitzuthei- len,damit diese nützlicheAnpflanzungmehr-,alsbis- her geschehen ist,Verbreitet werde. Ichverfehle daher nicht, denLesern hierdie ArtundWeise mitzutheilen, wieinErfurt dieses nutzbare, MenschenundThie- ren gesundeNahrungsmittel gebautwird.

·

« VondenPastinaken (Pasti11iroa.1atifolia,sa-.

risse-, I-i-:.’) gibteszweierlei Arten; einige sind lang·

undgerade,Von derGrößederMöhren (gelben»Rü- ben, Mohrriiben)zandere hingegenhabenrunde und dickeKöpfemitkleinenkurzenSchwiinzemSie sind aberbeidesboneinerleiGeschmack,unddiedicktöpfigews Wurzelnkommen bloßvom schlechten Auswählender zumSamenbestimmtenWurzelnher.

« "

«

Sieverlangenkeinen»sehrfetten .Boden, sondern

nur einLand, dasg, auchwohlZJahre vorherge-

leine Fehlbitte thunwerden.

.Sellerieu.dgl.-istbenutztworden.

165 bestehendePrivat- und Staatsanstalten genügenfiir mein Absehennicht. HättenwireinesolcheAnstalt, wieich sie Vorschlage: sokönnten wir keineBlatterseu- chemehr haben-. HabenwirabernocheintBlatterepi- demie: so habenwirkeinesolcheAnstalt.—Erbezog- sichauf den anwesenden LandesthierarztBroschep daß Oesterrcich jährlichnochanderBlatterseuche zwi- schen6-—8000SchafeanBlattern verliere. -,- Aus dieseReplikVerstummtendieDebatten, und esstehet zu erwarten, daßder erbetene Ausschußdenbeständi- genAusschußderWi-ener Landwirthschaftsgesellschaft bestimmen wird, siirdieprojektirte Anstaltzurdefini- tivenBezwingungderSchafblattern höherenOrts ein- zuschreiten,unddiese höchsteinfache, praktischeundpa- triotische JdeedesBaron Ehrense lsnicht unbenutzt fallenlassenwird. DieRedattion ihresBereichsbringt diesenAntragzurKenntniß teutscher Ländermitder Versicherung:daßdieFremdenund Entferntestenan HerrnGrafenVonDa.un, um giitigeMittheilung seines sogeprüftenundso hochcultivirtenJmpfstoffes,«

ld—bau.

diingtundzuandernGewächsen;alsKopfkohl,Wir-i

«

sing(Savoyekohl), Blumenkohl, ZwiebelnsGurkem

Säet man den Samen der Pastinaken aufein«frischgediingtes Land,

;so’bekommtman keine rechtgerade, sondernmehrzackis geWurzeln. Willman recht schöne,großeunddicke Pastinakenhaben,somuß dass Land, woraufman sie bestellenwill, VordemWinter-,imOktober undNo- vember, auch-wohlnochzuAnfangdesDezembers,.

wohlgegrabenwerden. Jm Frühjahr, meistentheilszu AnfangoderVorderMitte desMärzes, sobalddieEr- deVom Froste frei mirdlundman Feldarbeiten Vorneh- men kann,wird derSamen beistillemWetter, damit ihnderWindnicht wegfiihre, gesäetundunmittelbar darauf mit Karstenuntergezogen.Das Landwird-von

«

unsern Gärtnernnichtbesonders iiberrechet(mit-Har- kenbestrichen),sondern bloßmitderhier gewöhnlichen

kleinenGarteneggeiiberzogen.

WirdaberderAcker,«wieesEinige-thun, erst

«

imFrühjahr gegraben,was abersofriihzeitig,alsmög-

(6)

166

lich ist, geschehen soll, sowirdder Samen gleichdar- aufindieErdegebracht,eingefiißeltV)odersanftein- getreten und eingeharket.JstderSamen aufgegan- genund einigermaßenerwachsen, so mußer alsbald

·sorgfältigvomUmkraute gereinigtwerden. Nachei- nigenWochen,wenn diePflänzchenetwa 1Zoll hoch sind,können dieüberflüssigenda,wo siezudickstehen, mit einer kleinen Handiätehackezugleichmitdem Un- krauteausgerottet werden,« so daßdiestehengebliebe-

nen etwa7-——8Zoll weitvon einander kommen.Man hat nicht Ursachezubesorgen, daß diesesAusrotten Verlustbringenwerde,wieEinige glauben,denenes wehethut,daß dergleichenschönejunge Pflänzchenaus- gerottetwerden sollen; dennwenn sie nichtdiinn ge- machtwerden, soistHundertgegenEins zuVerwer- ten, daß nimmermehreinetiichtigeWurzel hervorkom-

men wird. ,

Den Sommer hindurch läßtman dasLandzwi- schenden jungen Wurzelnmitderkleinen Handhacke verschiedeneMaldurcharbeitenund vom Unkraute mög- lichst reinigen.

Pastinaken schonzumVerkaufundzurSpeisegebrau- chen. DieWurzeln selbstwerden miteinemdazube- sonders verfertigten Wurzelspieße,welcher eineneisernen Tritt hat,ausgehoben, nach folgender Abbildung:

Das Stecheisen istwenigstens1SchuhZZoll,

·deriStiel aber2«-2,Schuh lang. Dieser muß sehr stark

«und mit einemGriffeoder einer Handhabeversehen seyn,wodurchman ihn.inseineGewalt undKraftbe-«

kommt,dieWurzeln herauszuheben.Einsolcher Spieß kostet hierinErfurt ganzfertig16—2o Silbergro- schen (1 fl.C.M-).

Bei AnnäherungdesWinters kannman soViele Wurzelnausheben lassen,alsderjedesmalige Bedarf erfordert, oderauch,daß sieeineZeitlang ausreichen.

Bei dem Ausheben selbstwirdvorherdie Erde, um sichdie Arbeit zuerleichtern,reihenweisemitKarsten vorgehackt,so daßdiePastinakenmit denKöpfenvon

GegenBartholomäuskann man die·

derErde frei stehen,und dann werdensiemit dem Stecheiien aus-gehobenDas Hackeaaber kannordent- lichUndsorgfältig geschehen,weilman dadurchden«

Vortheilgewinnt, daßdas LandfiirdasnächsteFrüh- jahr nichtwiederumgearbeitetzuwerden braucht,und wenndieZeitdesSäens kommt, mitallerleiSpeze- rei-Sämereien bestelltwerden kann.

Die Pastinakwurzelnkönnenaber auchbeinicht garzustrengerKälte denganzenWinter hindurchin

derErdebleiben,undwenn kein odernurwenig Schnee ausdemFelde liegt, nachderietzt beschriebenenArt ausgemachtwerden;undwenn esauch72Schuhtief indieErdegefroren hätte,schadetesihnen nichts, weilsiesoleicht nicht erfrieren.AndereWurzelgewzichse

"

Vertragenlesnicht wohl,wenn sieimFroste geregtwer- den;dennsobald siein dieWärmekommen undauf- thauen, sind sieVerderben. ’Die Pastinakenhingegen bleibenzum Gebrauchimmer gutund wohlschmeckend, wenn man sie auch bei ziemlichstarkemFrosteaus der,

Erdeheben läßt.

"

.

DeirWinter hindurchwerden diePastinaientheils imKeller-, theilsin2Schuhtiefen Erdgrubenaufbe- wahrt. Hatman dieWurzelnin dieGrube gebracht, sowerdensiemit derherausgegrabenenErde wiedersorg- fältig zugedeckt,-«undkönnenhernachden«ganzen-Win- terhindurch,auchbei demheftigstenFroste,unbedenk- lichheransgeholtwerden.

" " ·«

Der Samen ist leichtzu erziehen(Man sucht recht zeitigimFrühjahredieschönsten,geradesten und reinstenWurzeln; welchekeineNebenzackenzsondern

starkeSpitzenoderEnden haben, aus,und verpflanzet sienachderSchnuriSchuhweitvoneinander. So- baldsieanfangenzu wachsen,werden sieein-oderzwei- malmitbreitenHackenVomUnkrautegereiniget.Wenn derSamen ansängt,- reifzuwerden, istesnöthig, daßman bisweilen darnachsieht,weilmancheSamen- sterne eherreifwerden, alsdieandern-wobeidie mit- telstengewöhnlichden Anfangmachen. Die reifsten nimmt man beiZeiten ab, ehe sieaufspeingenund.vo«rn

Winde fortgetriebenwerden. ·

s

Außerdem,daßdiesPastinafkwurzelneinesehrge- ss)Einfiißeln nennt man hier, mit2unter dieFußsohlengebundenenodermitRiemenHefeftigtenkleinen Bretern die

Erdegeradetreten.

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