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Hamburgische Dramaturgie, Zweyter Band, Vier und achtzigstes Stück, den 19ten Februar, 1768

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Academic year: 2021

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« Hamburgische.

Dramakllrgief

«

Vier und achtzigstesStück.

—-

qu · ·

Den 19ten Februar, 1768..»

.DeneinundfunfzigstenAbend (Mpniags,sden

27sten Inlius,) ward derHausvatep desHm Diderot aufgeführt-. -

. Da dieses vortreffliche Stück,s«welchesden Franzosennur so so gefällt,—- wenigstenshat esmitMühundNothkaum ein oderzweymak aufdemPariserTheater erscheinendürfen,—-

,sich,allem Ansehen nach, lange,sehr-lange;

und warum ichtimmer? ausunsernVühnen«

erhalten wird;daesauch hier nicht-oft genug wirdkönnengespieltwerden :sohosse«i-ch,«Raum nndGelegenheitgenug’«zuhaben,alles-auszu- kramen, was ichsowohlüberdasS’ti·tck·selbst-,v

alsüberdas.ganze dramatischeSystem-»He- Vekfassers,von ZeitzuZeit angemerkthabes«,«

Ich hohle rechtweit aus. —- Nichk erstmit demnatürlichenSohne,indenbeygefügtenUns terrednngen,welchezusammenimfssahreiyjyi-

- Ji «heraus-

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250 s.- ZEISS-s « heranskamem hatDiderot seinMißvergnügen

mitdemTheater seinerNation geäußert. Ve- reitsverschiedneIahreVorher-ließer es sich merken,daßerdiehohenBegriffegarnichtda-

· Vonhabe-,-—mik.we-[chenseine Landslelltsetätl-"

schen,nndEuropa sichvon ihnentauschenlas- sen. Abererthatesineinem Buche,in wel- chemmanfreylichdergleichen Dingenichtsuchkj ineinem;Btr·che,«inwelchemderperstsslirende Ton soherrschet, daßdenmeisten Lesern auch das, was gutergesunderVerstanddarinn ist, nichtsalsPosseundHöhnereyzuseynscheinete

.OhneZweifelhatteDiderot seineUrsachen, warum ermitseinerHerzensmeinungliebererst in eine-msolchenBuche hervorkommenwollte:

ein;klugerMann sagt öfterserst mitLachen,was

erhernach-imErnste wiederholenwill.

DiesesBuch heißtLesBijouxsindifcrets undDiderot willesitztdurchausnicht geschr’e- benhaben.. Daran thutDiderot auchseh-r

wohl;aber dochhaters-esgeschrieben,undmuß, esgeschriebenhaben,wenn ernichteinPlagia- rius seynwill. Auch istesgewiß,daßnur ein solcherIjungerMann dieses Buch schreiben

.konnte, dersicheinmal schämenwürde-esge- schrieben-zuhaben.

—.Es istebensogut, wenndiewenigsten Von«

»meinenLesernsdieses Buch kennen. Jchwill Mtchauchwohl;hüten,es:ihnenweiterbekansnt

«

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M » 251 zu«nsachen«,akkee hierkannster Kramdie- nen —-

- -

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- «

«

«-"Ein Kayfee was-weißfchkwes-undwel-

cher?i-—-- hatte«mer«eknemgewissm magischen Ringe gewisseKkeistwdejsoviel«hckßkschessseug schwatzenlassen,-daß seineFavoritinftdwkchays nichtsmehr davonhörenwollte. sSee-hätten»

hergar-fnitihremganzenGeschrechtedarüber Ihre-these-mökgenzLiverpigstetfnahmtsiesich-aufdie erstenvierzehquagetvossr,eher umgaengeinzig aufdes Sumanf MajestckrmrdeinPaar witzige Kspfesseinzvscheästhm -;Diese" Selim und Niccaric: Selig-I- »einHofmannszHund«-Rie- karic ,«.-ein-MitgliedjäderLKaysseBlichmkAkademih

einMann-der daslAlterchUanädikeeHatte-und eingroßerVerehrerdesseksbmwahdochohnePe-.

dank-zukseyn.»«Mit-beeerunt-erhältsichdiessFae voritirm eins-maleunddas-Gespräch-falltzauf deuspekendenTonderakademischenReden»

-über

M sich.niemand- mehr ereifertals derSuktatx selbst,weil esfihn Verdrießr,"sich»Me-immer auf-Unkostensseiarekaaterssinwieweit-Vorfah-

rendarinnjoheuzubis-Fen-undxeewohlvoraus- sieht;-DaßvdiexAkademie ebcktjkfd«Mich seinen Nah-meinmatidem-Nahine-sein-ersNachfolger Mfopfemwerde.- Setjm, aksHonmann,.war demSultan sinallembez)gefallen«:«und»sospinm sichdieUnterredungüberdasTheatersan-«die ich»meinenLeseenshierganzmische-Lea.

«

Jsi

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252 Eg-

-«-IchgkCUbckpSEOIrren-sichsmein Herr;

,,antwortete NicaricdemSelim. Die Akade- -,"«,mieist noch itzt-»dasHeiligchumdes-gutenGe-

»schmack-s,nnd-ihre schönstenTage habenwe-

;,derWeltweise nochDichter-anszisrweisen,de-

;-,nen wirnicht andereaus«unsererZeitentgegen

»sehr-nkönnten..-Unser Theaterward sürdas Decke-.Theaterin, :ganzsAsrika gehalten,nnd «

-«wkpd»npch-zdgafüxkgehalten. einWerk xxiistNicht-«derTamerlan TurigraphelEs z,-versbindetdasPathetischedesEnrisopemitdem ,,ErhabnendesAzophe.Es istdasklare Al-

,,terthum!« -. -

»Ich-habe-,sagtedieFavoritinmdieerste

«-,Vorst.ellu-Ug-des Tamerlans· gesehen,und

»gle1ichfalls»denFadendesStückesehr richtig

»ges«ühsr.et,ssdgjenDialdgssehr zierlich,unddas ipAnståndigesehrwohl beobachtetgefunden.« «

z, »Als-eitherUnterschied, Madam-unterbrach ,,siez,Riearic.-T·-zivischen"einem-.-Berfasser wie

«Tunigraphe;der-sich durchLes-USderAlten

»,·gena-hret,und dem größtenTheile unsrer isNenern!» « - . « « -«- -,;Ab.er.sdieseNeueru, sagte Selim, dieSie

«hier sowacker über dieKlinge springen lasseni gez-sinddoch beyweitem soverächtlichnicht,«als

»Sie vorgeben. Oderwie? sindenSie kein sszeniw ·keine»Ersindung,keinFeuer-,reine -«Charakter-e,,s-keineSchilderungen,keine

Tidrxn

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(5)

-

«den’benihnen?Was bekümmereich michUm

«Regeln,wenn manmirnurVergnügenmacht?

»EssindwahrlichnichtdieBemerkungendes

«tveisenAlmndirnnddes-gelehrtenAsbdaldok, ,,nochdieDichtkunstdesscharfsinnigenFacar-

»din,dieichallenichtgelesenhabe, welchees

»machen, daß ichdieStückedesAboulcazem,

«de-sMuhardar, desAlbaboukre,undsovieler ,,andrensSaracenen bewundrer! Giebtesdenn

»aucheineandere Regel,alssdieNachahmung

»der·Natur? Undhaben wir nicht eben die ,,Augen,,ssmit welchen diese sie-studierten?«.

«

»DieNatur, antwortete -Rieariek, zeigeksich

»nns alleAugenblickeinverschiednenGestalten.

»Alle.sindwahr,abernichtallesind gleich schön.

·

,,EineguteWahldarunter zutreffen,dasmüsse-n

»wiraus denWerken lernen, vonwelchenSie

»ebe.n·nichtvielzuhalten scheinen.Essinddie ,,gesantzneltenErfahrungen, welche ihreVer-.

,,fassersund derenVorgänger gemacht haben.

«

»Manmageinnoch sovortrefflicher Kopf seyn,

»so erlangtman dochnur-seine Einsichteneine ,,nasch.der sandernzund ein-—einzelner Mensch

«

-,,schmeicheltsichVergebens,in demkurzenRau- .-,,meseines-Lebens, alles selbstzu»bemerken,

»wasinsoVielenJahrhundertenVor ihmem-

»deck-tworden. Sonst liessesichbehaupten-,daß

«eine·WissenschaftihrenUrsprung,ihren Fort-

;-gang-undihreVotxkomnzenheikein-meinzige-;

;«

,

Z » syGeiste

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954

HERR-wVerdankehchabmkönne ;welchesdoch-

«Widek Erfahrung-ist3««o « s

;-,-,Hierauss,smein-Hekt-;entwerteteihmSe-

"»lim,folgetweiterknichIOalsVåßsMNeuerm

»welche-sichalle-dieSchälzezuNähe-brachen. kzkönnemdiebisauf ihreZeitgDsCMmekcworden-

»rei,chersei)nmüssen-«alsdie«Allem oder- mag ,,.ijhnm-DleseVergleichUägsnichtgefÆt- dasßsie Jus denSchultern dieserKolvssenxcmfdiesie-ge- ,,stiegen-z.-tsøihw1endig—müssenweiter sehenkön-

«n"en,alsdieseselbst. Was ist auch,inden

»That—,.ihre Naturlehre, ihreAstronomie,ihre

»Schiifskuust,ih’re.Mechanik--ihreRechenleh-

»re, ip Vergleichung-«-ntle unsern?Warum ,.,so,llseenwirihnenalsoin »derBeredsamkeitund.

»Poesienicht ebenso wohlüberlegenjeyn

««S.elim, VersetztedieSalt-ane, derUnter-

s

,,.fchie.d-ist:.groß,ten-dNie-erstkannIhnendiesUr- ,-,fachenssdavoneinandermal erkläre-is :««-Ermag ,,-Jl).nenfegen, warum-gast» Tragödie-«schlech-.

»tec,sind-falsderAktenihre- aherpW siees

«sinds.«kannich leicheselbst auf mich nehmen, LIhnen zubeweisen. Jchwill Ihnen nicht

»Seht-w geben, fdphrsie fort-; daßJSiedieAl-

»te-n:nicht gelesea habe-n.Sie haben sichum

»zu- vieleschöneKenntnisssebeworben, alsdaß--

«Jhnendas-TheaterderiAlten Unbekannt seylt

»svllte.. Nun setzen-SiesgewisseIdeen,diesich

»aufehreGeh-suche«ask-fihre-.-SspMeman

«il)re

l

(7)

i

Ist-Es 255

»in-reReligionbeziehen-nnddieIhnen-nur ,,deswegen anstößigsind,weilsichdieUmstände

«geckuderthaben-, bey.-Seite, und sagenSie

»wir, obihr Stoffnichtimmeredel,wohlge-

«wåhltUndinteressant ist? obsichdieHand-e ,,lung nicht gleichsamvon selbsteinleitet? soh

»der simpleDialog demRatsürlichennicht sehr

«nahekömmt? obdieEntwicklungenimgering- ,,stengezwungen sind?.obsichdas Interesse ,,wohl theilt,unddieHandinng mitEpisoden ,,überladenist?.Versetzen Sie-zisch»inGedanken

»in-dieJnfelAlindglazzYkkxexslkchgnSie usw«

»was da vorgieng, hörenSie--alles,«wnsVon·

»demAugenblickean, alsderjungeJbrahim

»UndderverschlagneZerfantians«Landstiegen,

»dagesagt ward;l nahernSiesichderHöhle ,,desunglücklichenPolipsilez verlierenSie kein

»Wortvon seinenKlagen,UndsagenSie mir,

»«obdas geringstevorkdmmhwas Sie inder

»Trinschungstörenkö«nnie?"Nennen Sie mir

»ein einzigesneueres Stück, welchesdienehm-

«

,,liche Prüfung aushalten, welchesauf »den

«nehmlichenGrad der- VollkommenheitAn-

»PkUchmachenkann: undSie sollengewonnen

«haben.« .. ,

«Beym Brama! riefder Sultan undgähn- ,,te; Madame hatunsda eineVortrefflicheaka- ,,demischeVorlesunggehalten!,,

»Ich

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256 g-

··.-»Ich VerstehedieRegelnnicht-JahrdieFa- ,,Vorit-innfort,undnoch wenigerdiegelehrten

;,Worte,inwelchenman sieabgefaßthat.Aber

»ichweiß, daßnur das Wahre-gestilltund

«rühret. Ich weiß auch, daßdi!Vollkom- zzmenheiteines Schauspielsindersogenauen

»Nachahmungeiner Handlungsbestehetpdaß»

»der-ohne Unterbrechung betrogne Zuschauer

»ber)der-Handhaugselbstgegenwärtigzuseyn ,,glaubt. Findet sichaberindenTragödien,

»die Sie uns so rühmen,nur dasgeringste,

,»wasdiesemähnlichsahe?«

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Nicht genug,« daß die Poesie, ungeachtet der von einz- zelnsPersonen genommenen Namen, auf das Allgemeine gehen kann: Aristoteles sagt, daß sie mit diesen Namen selbst auf

sen? Wird er nicht tranrig oder lustig,s ernst- haft oder leichtsi«nni-g, lentfelig oder siårinisch feyn müssen? Wird es nicht blos dieser Chef- takter seyn, der ihn aus der

den«- heißk-) die so phicosppyischsscchsts auf die-Reimen geht, die tnit einem Manne- der sie- nicht mag, sv weis-Un tngendhaften Kindern spricht, die sie mit-ihm in erzielen

- Hh » eine.. eine moralische Güte: «nur daß ihm tugendhase te«g)e::son,en,., und Personenz welche in gewissen Umständen tugendhaste Sitten zeigen , nicht-ei- nerlen sind.

Wir?. die Religion und Vernunft überzenget haben soll-e, daß er eben so umsichtigals got- teslcisterlichist Das nelxmliche würde sicher- lich auch gegen die drisete Manier

Eoåneillei na. Aristoteles sagt: die Tragödie soll Mie- leid und Furche erregen; ·beides, versteht sich- durch eine und eben dieselbePerson. —- Cor- neille sagt: wenn es sich so

lang.. Ich denke nehm- lich. dabey: daß nicht allein wir Deutsche; sou- dern, daß auch die, welche sich seit hundert Jahren ein Theater zu- haben rühmen, ja das besteTheater von

zwar nachihm; aber er ist darum nicht der Held desselben, nicht die"Person, durch welche die Absicht der Tragödie erreicht wird; er hat nur das Mittel seynsollen-, unser Mitleid