Hambvrgifche
sp ,Dkama Argw-
Einund achtzigstes
Stück.
vDen9tenFebruar,»1»768.
sag-I-
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ill »dennnnnaber"«"damitsagen,da
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keinFranzese fahigzsen,ein wirklieg
rührendestragische-zWerkzumach-»F.
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daßderl volatile GeistderNation einer-solchen Arbeitnichtgewachsensen?— Jchfwürdemich schämen,wenn mirdasnur seingekommenwäre.
Deutschlandhat sichnochdurchkeinenBonhom- lächerlichgemacht.Und ich, fürmein Theil- hättenun gleichdiewenigsteAnlagedazu.
l Denn ichbinsehrüberzeut,jdaß keinVolk s iinderWelt irgend·eineGae-:.M·Geikiesvoi-
«-«züglichvox andern BWKIFeiElfaltenhabe.
«
Man sagt zwar-,DertiefsinnigeExtande
der witzige Franzose. Aberwer hatbeim die Theilung gemacht?Die Natur gewiß nicht, die alles unter allegleichver-theilenEsgier ebensoVielwitzigeEnglander,alswisseme
zeofenznnd eben so
vielFtifefsinnige
Franzosen-":T· . - al-
i ,226 .
als tiefsinnigeEnglander:derBraß Vondem Volke aberistkeinesVonbeiden.—-
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Was will, ichdenn?-Jch.«ivillblossagen, was dieFranzosengarwohl-habenkönnten,da«ß siedasnoch nicht-haben:diewahreTrag.odie.
Undwarum»-noch,nicht.haben?—- Dazu hatte« sichderHerr-«VInIPoltaire selbstbesserkennen mkessemwenn ereshättetressenwollen.
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.«Jchmeine:«»siejhabenesnochnichtjweilsie- es schonlangegehabt-zu’habenglauben. Und indiesemGlaubenwerdensienun freylichdurch etwas bestärkt,dassieVorzüglichvorallenVöl- kernhaben;-»aberesist«keineGabe derNatur-:
durchihreEitelkeit.«
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EsgehtmitdenNationen,wiemiteinzeln Menschen.—- Gottsched (manwird leichtbe- greifen,wieichebenhieraufdiesen falle,) galt inseinerJugend-füreinenDichter,weilman damals denVersmachervonspdem Dichternoch nichtzuunterscheidenwußt-«PhilosophieUnd Lin-Msetztensnachnndinach diesen Unterschied zejsHellaundwenw GottschedmitdemJahr-
nnderte-nur«hatte fortgehenwollen, wenn'sich
eine
EinsichtennndseinGeschmacknurzugleich LunidenEinsichtenund demGeschmackeseines«Zeitaltershätten-Vezsrbreitennnd lauternwollen: ,zipHaueerVielleichsxwirklich-ausdemVerstna- -
chenpeinDichterwerden können; Aber daer
HLDJschdtzsooftdengrößtenDichter hatte-ten-
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227 nenhören,daihn seineEitelkeit überredethat- te, daß·er essey: sounterbliesbjener Er konnte unmöglicherlangen,«waserschonzusbee sitzenglaubte: und jeälterer ward,Edestoshari- ncickigerundunverschämte rlwarder,sichindie-f- sem träumerischenBesitzezubehaupten.
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Gerade««so,dünktmich»istes denFranzosen ergangen. Kaum rißCorneilleihrTheatereiir wenigausderBarbaren-»soglaub-tensieesder Vollkommenheitschdnganznahe. Raeine schien ihnenvieles-teHandangelegrzuhabenzund-T- hierautswar garnicht-mehr-die-Fta;ze,Ediees«
zwarauchniegewesen,)ob-—derrragischewickjiers nicht nochpathetischer,noch rührend-sei-schäkde- ne, alsCorneillenndsRaeine, sondern-diesen ward fürunmöglichangenommen,’Tund alle (
Beeiserungder nachfolgendenDichter mußte- sich darauf einschränken,demeinen oder»dein;
andern so ähnlichzu werden alsmöglich. Hund-?
derrJahre haben sie sich selbst,undzumTheik ihreNachbarnmit, hintergangenknun komnief einer« und«sage ihnendas, zundshörywas-sie:
,antworte-n!«» » g« ,-.
Vonbeiden-aberisises"-(s.’orneislle,Lswelchercden meisten Schaden gestiftet,.nndauf ihre tragi- schen DichterdenVerderblichstenEinflußge- habt hat. Denn Racine hatnur durch seine Muster verführt:Corneilleaber, durchseine
»MusterundLehrenzugleich. · .H
Ff 2 - Diese
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228
.Dieseletzterntiefer-veryvonderganzen Na-
«tidn(bi-s auf einen oderzwey Pedantem einen.
Hedelim einen Denker-dksgka oft selbstnicht wußten,weisst-wollten,);Kl-Orakelsprüche angenommen-Jovis allen nachherigenDichtern befolgt:"haben, ichgetraue mickdeeStück
vor Stück zubeweisen,;- nsichtsandere-, nie desfah-Ists-:nieset-Ists-untregischsteZeug her- nmhxingkenkdnxtmk·- . . « -
H;.,»M»Regzknde-Aristoteies, sindalle auf«die MikeWirkungderTragödiecalculirt. Was ·"
machtaberCorneilledamit? Erträgtsie falsch kund schielendgenug vor; und weilersie doch
nochViel zustrengesindet: so suchter, beyeiner, nachderandern, quelque mode-ration, quel-."·
quc faVorszahlevmeerpreratjonz entkräftet
—nnd verstümmelt»deutelt nnd vereitelt eine jede,sk- undwarum? pour n’errepasobli- gåsdecondamner beaucoupde poemes que nous avons vü«käuiiir fur nos thea- dxesz umniehtvieleGedichte bei-werfenzu dür- fen,Dieauf unsernBühnen Beyfall gefunden.
Eineschön-eUrsache! «
Jchwill dieHauptpunkte geschwindberüh-·
ren. Einigedavon habe ich schonberührt;-ich muß sie eher, des.Zusammenhangeswegen, wiederum mitnehmen.
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1.Aristoteles sagt:dieTragödie soll Mit- leidundFnrchterregen;— Corneillesagteobw-
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aberwieeskömmt;beideszugleichist eben nichts immer nöthig;wirsind auchmiteinemzufrie- den; itzteinmal Mitleid, ohneFurcht;einans TekmalFurchtxohne Mit-leid.- Dennnioblieb ich«ichdergroße-.Corneille·,—sonsimitmeinem
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RodrigueundmeinerChimene?Die guten Kin- der erwecken Mitleid; undsehrgroßesMitleids aberFurcht wohl schwerlich.Undwiederum:
wo bliebichsonstmitmeinerCleopatra, mit .
meinem Prnsias, mit meinemPhocas? Wer
-kannMitleid mitdiesenNichtswürdigenhaben?
AberFurcht erregensiesdoch So glaubte
Eoåneillei
na . «unddie Franzosen---«-glauber esihm«»» ·2.Aristoteles sagt: die Tragödie sollMie- leid undFurcheerregen; ·beides,verstehtsich- durcheineundebendieselbePerson.—- Cor- neillesagt:wenn essich so trift, rechtgut.-« Aberabsolutnothwendigistesebennicht; und man kannsichgarwohl auchverschiedenerPer- sonenbedienen, diesezweyEmpfindungenher- vorzubringen:soswieIchinmeinerNodogune. gethan hab-«—- Das hatCorneille gethan-.
nnddieFranzösenthunesihmnach. ·,
z.Aristoteles sagt: dnrchdasMitleid und
dieFurcht,welchedieTragödie erweckt, soll unserMitleid und unsereFurcht,nndwasdie- sen anhcingig«,gereinigetwerden«-— Tom-km- weißdavon garnichts-.undbildet sichein,Akk-
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- F.f3 sto-
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Hornes-habesagenwollenxdie Tragödieerwecke-
s,unser-:Mitleid.,Am-unsesesxssnrchtzuerwecken,
umdMch-di-2E»FuechtdieLetdenschafteninuns, zsnsteMgsmeurchIdie sichderhvmitleideteGe- genstandsein UnglückzugezdgmssJchwill oon demWerthedieferdAbsichtspnichtfptkchemge-«- nug, daßwnichtdiesaristotelischeist;Hund-daß;
dnsCsokneillesssqnenTragödieneineganzanders
pzhjsxzsajs-äsuchsnothwendigfeineTragödien gnnzanderbWerke-werden mußten,ais
die-waren;VonwelchenAristoteles seineAbsicht. abstrahirethatte;esmußtenTragödienwerden, welcheskeinewahre TragödimwaremUnd daßsindnichtallein seine, sondernallefranzösi-s .sch«eTragödien geworden;weil ihreVerfasser alle)-nichtdieAbsichtdeo.Aristotele—s,sonderti
«
dieAbsichtdesEorneille, sichoorfetztem Ich · habeschongesagt, DaßDaeier beide Absichten wollte Verbunden wissen:aberauch durch diese·
bloßeVerbindung,Twirddinersteregefchwachhs. unddies-Tragödienmßnnterihrer hWenWir- kungbleiben. Dazu hatte Darin-, wie ichge-« zeige,vonderersternnureinensehrUnoollstcim digen Begriss;«und eswar keinWunder-,wenn
sichdaher einbtldete,daßdiefranzösischen Tragödienseiner Zeit, noch eherdieerste,als diezweyte Absicht erreichten. »Unsere TM- ,,gödie,sagter, ist,zuFolgejener, noch-idi sxziemächARTHRO-MittcidundFurcht-zuer-
-! , » «Weckcll
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« W 231 ,,weckenundzureinigen. Aberdiese gelingt
«’ibrnur sehr selten,diedoch«gleichwohldie --Wichtigereist,undsie reinigetdieübrigenLeiå
«det1schaftennur sehrwenig, "oder,s-dasiege- ,,meiniglich nichtsalsLiebesintriguenenthält-
»wenn siejaeine davonreinigfe, soivürdees«,
»einzigundallein dieLiebeseyn, worausdenn
«klarerhellet, daßihr-Nutzennur sehrklein-
«,,ist.«(’««)Gerade umgekehrt!Esgiebt noch eher französischeTragödien, welcheder zwey- teM Clewelcheider ersten A echtein«Genüge ileisten.: -«Jckjskenne wasch-teene·T?französische Stücke,
«
welchedies-unglåckiichen»Feigen«·—ir- gendeiner Leidenschaft-.recht wohl»in-Licht setzen;aus denen«man vieleguteLehren,diese Leidenschaft betreffend, ziehenlannt aberich kennekeines,welchesmeinMitleid indemGra- de erregte, inwelchemdieTragödieeserregen sollte,inwelchemich,aus verschiedenen
ggee
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(«) "(Poer.elVlkilL cha .Vl. Rem. 8.)Notre »
Tragele pgjetzpä·»t;kerssez«’danssla«pre- micre partie, Fest aein-eruellepeurQezp
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citer öe pur-get laterreur öcacompaflxom Maiselleparvienrrarement å laderniere, quirlt pour-kam laplus urjle, elle pur e
peu lesautres passions,ou comme eIe
toule ordinairememfur desjnrriguesd’a—
want-, ii elleen purgeojt queiqu’une,w «
feroitcella-la feule, öcparla jl.ell:ajföde wir qkellenekaltquepcu defkujr.·
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232 R
chifchenundenglischen-Stückengewißweiß,daß ice-eserregen kann. Verschiedenefranzösische Tragödien sind sehr feine-, sehr nnterrichtende Werke, dieich.alles Lobeswerth halte:nur- dnßeskeineTragödien sindsDieVerfasser derselbenkonntennichtanders-»als sehr guts
. Köpfe(seyn; He«-Verdienen-MMTHSSLUnser DenDichtern-keinengelingen Rang: nur daß HekeinetmgqiheDicheer sind:,snne daß ihr Cornelia-nnd Raeine, ihrTrebillon undVei- xaieevon demwenigoder gar nichtshaben,
was denSophokleszuxnSophokles,denEu- ripides zumEuripides,denShakespeirfzum Shakespeasr macht. Diesesind fettenmitden swntlichenFeder-nagendesAristotelesimWis- derfpruchgaberJene desto öfterenDennmir
weiter —-—- « - «
- Hem-