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Aus der Heimat, 1933, März

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Academic year: 2022

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9iod)bnicf bet Origtnal-2lu|fäße oerboten.

(ßuftao Jreptag als Sammler.

9Sort Sßrof. © u ft a o W i U i b a I b 5 r e i) t a g (99tünd)en).

lieber bert Sammeltrieb bei ben 9Jtenfcßen ift fd)on oieles gefdjriebcn worben. Seine pfpcßologifcßen ©runblogen finb fidjer fet)r mannigfaltig,

©as Streben nad) ©efiß irgenb weldjer Hrt fpielt bobei fitter bei nieten eine große Stolle. Hann man bod) and) ben föeigßals, ber 6d)äße anßäuft, oßnc fid) ißrer gu äußerem Sebensgenuß gu bebienen, in geroiffem Sinne als Sammler begeid)nen. Wenn er ßinter oerfcßloffenen ©iiren feine ©clbfäde öffnet unb ißren golbenen Snßalt burd) bie Ringer fließen läßt, genießt er bas ©efüßl, 9Jlacßt gu befißen, bie er naä) feinem ©utbiinfen oerwerten fann.

Unb wenn ißn and) bie ßnrcßt, biefe aus ber $anb gu geben, gur ängftlicßen Waßrung feiner ipabe beftimmt, fo liegt eben in ber potentiellen ©nergie, bie von ben ©olbfücßfen ausgeßt, bas ©igenartige biefes Sammeltriebes, ßiir einen Hnbern, ber oie!leid)t 93üd)er, Slaturalien ober Hunftwerfe fammelt, oerbinbet fid) mit ber greube am ©efiß bas Streben nad) “©Übung unb Hm regung feiner Sßljantafie. Wieber bei einem Hubern ift es bie ©ereßrung für bestimmte SHänner, bie ißn bagu treibt, tpanbfcßriften ober perfönlid)e ©rin-- nerungen an bebeutenbe Sßerfönlicßfeiten an fid) gu gießen, ©nblid) gibt es and) fold)e, bie burcß ißren ©eruf, ber bas Stubium beftimmter ©egenftänbe ober Sntereffentreife erforbert, gum Sammler werben.

3u biefer leßteren ©ottung oon Sammlern geßört and) © u ft o o 5 r e p t a g in erfter ßinie. Sein ©eruf als Scßriftfteller unb Hulturßiftorifer bracßte ißn oor allem in ©egießung gu ben © ü cß e r n. ©as beutftße Scßrift- tum alter unb neuer geit war bas wefentlicßfte SOlaterial feiner Hrbeiten.

ßreilid) tarn bas eigentlid) Scßöpferifcße ßreptags, wie bei jebem cd)ten ©id)=

ter, aus bem inneren Steicßtum feines Wefens unb aus bem unmittelbaren

©rlebnls. Hber ebenfowenig wie ein Hembranbt oßne tücßtiges ßanbwerf-- litßes Hönnen gu feiner großen fünftlerifdßen ßeiftung gelangt wäre, fo wenig tonnte ein ©uftao ßreptag bes $anbwerfgeuges unb ‘ bes großen ©ilbungs=

ftoffes entraten, wie er fid) ißm in ben Sdßößen barbot, bie ber menfd)Iicße

©eift in Saßrßunberten aufgeßäuft unb ber Had)melt bewaßrt ßat. ©er ©icß-- ter ßat in feinem 9toman ,,©ie verlorene $anbfcßrift" einbnufsooUe Worte oon ber ©ebeutung bes ©udjes gefprocßen. 6r fagt bort:

,/Sie (Biicßer finb bic großen Scßäßeßüter bes 9Jleitfci)engcfd)Ied)ts. 2)as (ßefte, roas je gebacßt unb erfunben mürbe, beroaßren fte aus einem 3oßrßnnbcrt in bas anbcre, fic oertiinben mas nur cinft auf (Erben Icbenbig mar.

(Denn feit fte erfunben finb, liegt in ißnen faft alles, roas mir SBiffen unb ®il-- bung nennen. 9lber bas ift es nidjt allein. Denigc benfen baran, baß ein (Bud) meßr ift,

(2)

als ein ffiert bes fdjaffenben ©eiftes, bas er oon lieb abfenbet, rote ber Sifdjter einen bcftellten Seffel. groar an jebem Stenfijenroert bleibt etroas non ber Seele bes StJicnfdEjen hängen, ber es gefertigt, ©as Sud) aber fdjließt groifdjen feinen Sedetn in ©ahrtjeit Sen

©eift bes Stenfcßen ein. $8as ein Stann für anbere bebentet, ber befte Seil feines Bebens bleibt in biefer 5orm für bie nädjften ©efchlechtcr, oieHeidjt bis in bie fernftc gutunft.

Somofjl bie, roelche ein gutes Such feßreiben, als and) folcße, bereit Beben unb Sun im Sud)e bargefteitt roirb, fie beharren in ber Sat tebenbig unter uns. ffiir oerteßren mit ifjnett als mit greunben unb ©egnern, mir berounbern unb betämpfen, mir lieben unb oerabfdheuen fie nidjt roeniger, als roenn fie leibhaftig unter uns rocitten. Ser Stenfcßen- geift, ber groifdjen foldjc Seiet eingefcßloffen ift, roirb baburd) auf ©oben unuergängtid), unb besßalb Sürfen mir fagen, im Stieße bauert bas geiftige Beben bes (Einzelnen, unb nur ber ©eift, roeldjer eingebueßt roirb, t)at fießere Sauer auf ffirben."

„Segr oerfeßieben freilich ift ©ert unb Sebeutung biefer llnfterblicßcn. Sei roe­

ntgen bleibt bas Schöne unb ©raffe, bas fie gefunben, für alle gelten, niete gelten fpäterer geit nur, roeil mir erlernten, roie in ihren Sagen bas ©efen ber Stenfcßen befdjaffen roar, anbere enbtich finb gang nichtig unb ttnnüß, unb foldje feßroinben fcßnelt baßin. 2lber alle Sücher, bie gefchrieben mürben, com älteften bis gum jiingften, ftehen in einem ge- heimnisaollen gufammenhang. Seiner, ber ein Sud) gcfd)rieben, ift burd) fid) felbft ge- roorben, roas er uns ift, feber ftct)t auf ben Schultern feiner Sorgängcr. Sides roas uor ihm gefeßaffen mürbe, hat irgenbroie bagu geholfen, ihm Beben unb ©eift gu bilben. Unb roieber, roas er gefdjaffen hat, irgenbroie anbere Stenfcßen gebilbet, unb aus feinem ©eift ift in fpätere übergegangen. So bitbet ber 3aßalt aller Sücßcr ein großes ©eifterreieß auf ©oben, non ben oergangenen Seelen leben unb nähren fid) alle, roclcße fegt fdjaffen.

3n biefem Sinne ift ber ©eift bes Stenfdjengcfcßlecßts eine unermeßliche ©inheit, ber feber ßingelne angehört, ber einft lebte unb fdjitf, unb feßt atmet unb neues roirtt. Ser ©eift, ben bie oergangenen Stenfcßen als ihren eigenen empfanben, er ging unb geht jeben Sag in anbere über, ©as heut gefchrieben ift, roirb morgen oieHeidjt bie §abe oon taufenb gremben, roer längft feinen fieib ber Statur gurüdgegeben hat, lebt unaufhörlich in neuem irbifetjert Safein fort, unb roirb täglich in Saufenben aufs neue tebenbig."

Ueber bie Sammeltätigfeit felbft fcjreibt ber ©icfjter in feinen „(Erin­

nerungen" bas golgenbe:

„Sas Schagen an irbifeßer ©gifteng betätigt fid) in bem Slnfantmcln oon allerlei Singen, roelche lieb unb begehrungsroert erfcheinen; ber gufall, bie Stabe leiten bie ißßan- tafie; ift erft ein Heiner Sefiß geroonnen, fo roirb ber ffiunfd) ihn gu oergrößern ftärter, guleßt rooht gar eine Beibenfqaft, bie ber Slenfd) forglicß behüten mag, bamit ihm nicht Sßflidjten oerfcßt, bas ©leießgeroießt bes Bebens geftört roerbe. Ser Srieb regt fid) früh im Kinbe, er bauert bis ins höcjftc Bebensatter, er roecßfelt nach geit, Stöbe, Sitbung, unb roer eine ©efeßießte bes Sammelns feßreiben rooüte, oon ben Scßaßhättfcrn gernta- nifdjer Könige herab über bie ipanbfcßrificn bes Stittetatters, bie Stüngcn, Silber unb Statuen ber Senaiffance, bie Kunftfammern, gefeßnittenen Kirfcßterne unb bas ißorgeltan bes fiebgehnten 3aßrßnnberts, bie Sulpengroicbetn unb ©ondjptien ber ^otlänber, bis gu ben gahllofen ©egenftänben bes mobernen Sammeleifers — ber tönntc maneßes Srattrigc unb oietes Weitere aus bem ©emütsleben ber Stenfdjßeit gur Snfcßaumtg bringen."

Unb weiter fdfreibt ßregtag über fid) felbft:

„Salb gab and) ich mich bem Siidjertauf hin un& mürbe ein gcfcßäßter Kttnbe ber Antiquare. — 3n ber ©emeinfdjaft mit fammetfrohen Stännern begann auch id), alter Seigung folgenb, in ber Stille gufammen gu tragen, gunächft für meine gcfdjicjtlicjen Biebßab'ereien. Śmnter hatte mich bas Beben bes Solfes, rocldjes unter feiner politifcjen

©efeßießte in buntier unabläffiger Strömung bahinftutet, befonbers angegogen, bie gu- ftänbe, ßeiben unb ßreuben ber Stillionen Heiner Beute. Safiir hatte id) feßon in Srcs- Iau allerlei aus ben ©hroniften bes Stitteialters eingefammclt. ßür Sie erften 3aßr- hunbertc feit ©rfinbung bes Südjerbrttds entbedte ich fiel in ben giugfdjriften, roelche Dem Sebürfniffe bes Soltes gu bienen bemüht maren, ütber bas Suffinben Heiner Srudc in ben großen Sibliotheten roar umftänblich; roas bort oorhanben roar, ftanb häufig in Stifcßbänben unbequem gebunben, nidjt ohne Stühe gu ermitteln. Sesßalb legte ich eine Sammlung alter ßtugfeßriften an, bie Biteratur ber fliegenben Slättcr unb bünrien Quartbüchlein, alles roas einft in Seimen unb ißrofa ber ©rßeiterung unb Sclehrung unb ben Sagesintereffen bes Soltes gebient hatte, oon Sen ©cbicßten ber Jpumaniften unS ben Seformationsfcßriften über ben öreißigjäßrigett Stieg bis gum Scginn ber neuen Bitera­

tur. 3d) oerbanle biefen Sücßlein allerlei Kenntnis oon guftänben im Sott, Sitte unb Stauch, bie man in größeren ©erten ber oornehmen Biteratur oergebens fueßt."

(3)

9Btr feiert ßier alfo, tote bas Material für $reptags „Silber aus ber beutfcßen Sergangenßeit", biefes §>ausbud) bes beutfdjen Solfes, zufommem gebracht mürbe. Satürlid) mürbe biefe bebeutenbe unb einzigartige Samtm lung ergänzt burd) zaßlreicße größere ©inzelroerfe ber oerfcßiebertften ©ebiete, unb um biefert ©runbftod ßerum baute fid) mit ber geit bie umfangreid)e Sibliotßef auf, bie ber SÜdjter nad) feiner Ueberfiebelung nacß SSiesbaben mit fid) naßm unb irt feinem neuen $eim zur Sufftellung brachte. Seim Sobe meines Saters füllte biefe Süd)erei brei größere Säume bes Kaufes unb feilte nad) feinem leßten SBillen bem Sertauf unterfteüt roerben, ba ber Sater rooßl glaubte, ber Soßn roerbe fount in bie Sage fommen, ©ebraud) baoon zu ntaißen. S)enn meine Serufsroal)! mar bamals nod) nießt entfdjieben.

©liitilicßerroeife formten bie Scßäße im SSefentlicßen cor ber gerfplit=

terung beroaßrt roerben. Ser roertoollfte Seil, bie ^lugfcßriften unb roas fid) finngemäß barurn gruppierte, mürbe oon einem Sereßrer ßreptags um ben ißreis oon 20 000 Start erroorben, unb er gelangte fo an bie Stabtbibliotßet in ßranffnrt a. St., roo er gefdjloffen zur Sufftellung tarn. Sor einigen Saßren ift ein genauer Hatalog biefer Sammlung im Ipanbel erfd)ienen. Ser nod) immer crßeblicße Seft, meift neuere üBerfe ber ©efeßießte, Hulturgefdjicßte unb Siteratur, oerblieb größtenteils bis ßeute im Sefiße bes Soßnes.

Sies finb bie äußeren Scßicffale ber Sibliotßef.

Sie mar im ©runbe eine Srbeits= unb §>anbbibliotßef. ©igentlicße

„bibliopßile" Neigungen ßatte mein Sater nießt. Sergebens fueßt man in ber Stenge roertoolle ©rftausgaben befannter Sutoren ober eine nennens=

roerte Snzaßl oon funftoollen Sßreffebruden, bei betreu bas äußere ©eroanb im Sorbergrttnbe bes Sntereffes liegt. Selbft bie ©rftausgaben oon 5ret}=

tags eigenen ffierfen tarnen erft burd) ©rbfcßaft oon anberer Seite in meinen Sefiß, aucß roertoolle Ausgaben nuferer Hlaffifer maren nießt oorßanben.

©ine genauere Sufzäßlung bes Seftanbes ber Süd)erei mürbe natür=

ließ ben Saßmen biefes Suffoßes überfeßreiten. ©ine furze Ueberfidjt muß baßer genügen:

gunäd)ft fanb ficß eine faft oollftänbige Sammlung gried)ifd)er unb la=

teinifdßer Sd)riftfteller unb mittelßocßbeutfcßer Sutoren. Sud) bas beutfeße 17. Saßrßunbert mar onfeßnlid) oertreten. Son ben Sicßtern ber beutfdjen flaffifcßen Siteratur mar gleichfalls bas ÜBefentlidße oorßanben. Sus ber geil ber Somontif nur Weniges, bas allgemeine Sntereffe für biefe geit errooeßte ja erft erßebliöß fpäter. ffr. Sütiert fanb fid) in zaßlreicßen ©inzelausgaben, befonbers bie orientalifeßen Sicßtungen, bie mein Sater immer befonbers fdjäßte. $at er bod) z* S. „Soroitri" als ©rfter in einem SonberbrudE ßer=

ausgegeben. Son neueren ©rzäßlern maren eigentlid) nur ©. g. Steper unb Sunt §epfe oertreten. Spielßagen, Saßn unb ©ottfrieb Heller fehlten merf-- roürbigerroeife oollftänbig. Suslänbifdje Siteratur fanb fid) fpärlicß unb nur in Ueberfeßungen, ba ffreptag feine moberne Sprodje eigentlid) beßerrfeßte.

Stoliere mar in ber Saubiffm’fcßen Ueberfeßung oorßanben, ferner eine 28=

bänbige Susgabe oon ©ooper unb ein Skalier Stoff, nießt zu oergeffen ©ß.

Südens, ber neben Stott p ben Sieblingen meines Saters geßörte. Son ber neueften naturaliftifdßen Siteratur naßm er nur in befeßränftem SCRaße Hennt-- nis, Sbfen mar faurn zu finben, bagegen einige früßere 2Berfe oon ©erßart Hauptmann, beffen „§annele" ißn boeß fo ftarf beeinbrutite, baß er barüber einen Suffaß in ber „Seutfdjen Seoue" oerfaßte unb einen artigen Srief an ben Sücßter rießtete.

(4)

©roß roar ber gefcßicßtficße Seil ber Sammlung. Außer 6tonbarb=

roerfen ber altert ©eftßicßte mar befonbers bie beutfcße unb preußiftße ©c-- fcßicßte oertreten, Sreitfcßfe unb Sybel natürlid), unb Diele BBerfe mit ©ittgel=

barftellungen, roobei bie fdßfefifdje ipeimat befonbers beriicffid)tigt mar. Be=

merfensroert ferner eine gange Serie von friegsroiffenfcßoftficßen Söetfert.

3n ber Abteilung „filologie" noßmen bie SBerfe von SRommfen unb 2Roriß ipaupt befonberen Aautn ein. Sie „Bfonumcnta ©ermanioe" maren, fomeit erfd)ienen, vorI)anben, barunter 1 Bonb ber roertoollen ©roßfolio- Ausgobe.

Sen ©runbftoä ber fulturgefd)id)tlid)en Bibliotßef bilbete natürlid) bie große ftlugfcßriftenfammlung, aus ber ©ingelßeiten unmöglich ongefüß«

roerben fötmen. An biefe Abteilung reiften fid) aud) gaßlreidße ftäbtegefrf)i<f)t=

lidje Arbeiten unb $Berfe über Sitten unb ©cbräutße eingelner Sanbfcßaften ober Stäube. Sas „faßrettbe Bolf", bas §e$enmefen, Aberglauben ufro. roa-- ren ebenfo berüdfidjtigt rote bas ßunftmefen, Gntroidlung bes Bttcßßanbefs unb anberer ©ebiete menfdßltcßer Sätigfeit.

ßiemlicß groß mar aud) bie Sammlung von Botfsfagen unb Botts- mätdjen ber meiften europäifcßen Sänber.

3n ber 2iteraturgefcßid)te fanben fid) neben einigen £auptroerfen gaßl=

lofe Abßanblungcn aus Spezialgebieten, barunter begreiflicßerroeife viele Sebifationse$empIare. And) bie Hunftgefcßicßte alter unb neuer Qeit bilbete eine Heine Sammlung, greylags Begießungen gu ben befannten Hunft=

ßiftorifern Groroe unb Anton Springer fanben ßier tßren AusbrucE.

Auf bem ©ebiete ber Aaturroiffenfdjaften mar bie Ausroaßl nid)t ge-- rabe groß, oon älteren ASerfen fanb fid) ber fd)Iefifd)e „Aaturfreunb" mit feinen bunten Hupfern unb Breßm’s „Sierleben". ©rößere ASerfe über Bßy-- ftf unb ©ßetnie, Botonif, gootogie ober Atebigin fucßte man oergeblid). Bon Sarroiit maren nur bie „©emütsbemegungen beim Atetifdien unb ßößeren Sieren" vorßanben. Auf einem ©ebiete freilid) mar mein Bater Spegialift, auf bem ber ©oncßyliologie, roovott nod) bie Bebe fein roirb. $ier befaß er benn aud) gaßlreicße Aßerfe, Hataloge ufro.

©eograpßie unb Aeifebefti)reibungen gogen ben Sid)ter an. ©r befaß eine Angaßl von ipouptroerfen ber ^oIar= unb Afrifaforfcßung, barunter bie von Scßroeinfurt, Stanley unb Aanfen.

©ang oßne Bertreter mar eigentlid) fein Aßiffcnsgebiet. ©enonnt feien nur Sßeologie, Hircßengefd)id)te, Sßßitofopßie, Aeißtsroiffenfcßaft, 2anb-- unb 5orftroiffenfd)ttft.

©ine befonbere „Abteilung", menu man fo mill, bilbeten aud) bie gaßl-- reidjen Sidjtungen oon Anfängern ober fo!d)en Sd)riftftellern, bie fid) ein Urteil greylags über ißre Arbeiten erfeßnten. ©ange Stöße bacon lagen in Aegaten unb auf Sifcßen ßerum. Ser Bater batte längft barauf vergicßtct, fie gu lefen ober gar gu befprecßen, ba bies beinaße eine Arbeitsfraft für fid) erforbert ßätte. Saß bie geringe Meinung, bie greylag von biefen Sramen unb ©ebicßten ßegte, nicßt unberechtigt mar, bürftc rooßi aud) baraus ßeroor- geßen, baß in ber Sat fount einer biefer Aomen fid) burcßgefeßt ßat ober in ber Siteraturgefcßidßte ber golgegeit eine Aolle gefpielt ßat. Sie ßarren nod) bis ßeute oergeblid) bes Srucfes ober ber Auffüßrung.

(5)

Menn naci) allem bie Viicßer and) bas roefentlicßfte Sammelobjeft ©u- ftav ßreptags bilbeten, fo ()at er im Saufe feines Gebens bod) and) nod) an- beren ©ebieten fein Sntereffe gugeroanbt.

Saß er fdjon in feiner 3ugenb eine geit lang eifrig Mineralien fammelte, I)at er felbft in feinen „(Erinnerungen" ermähnt, ©in Seil biefes Vefißes ging nod) gu Sebgeiten auf mid) über, ein onberer, größerer Seil blieb in Siebleben in einem 6d)rönfd)en vereinigt unb ift nod) jeßt bort gu finben.

3n feinen fpäteren 3aßren, als ßreptag, burd) I)äuslid)es Seib verein- famt, nad) einer gerftreuenben Vefd)äftigung fucßte, tarn er auf bie ©on=

d) t) l i e n. Seine Sammlung von Mufcßel- unb Scßnedengeßäufen roar gu-- leßt eine ber größten Seutfcßlanbs. Sein Mime als Sammler mürbe and) von ben god)freifen erßeblid) gefd)äßt. ©s gibt meßrere Scßneden unb Mufdjeln, bie neben bem ©attungs- unb Spegiesnamen nod) bie gufäßlicßc Vegeicßnung „^reptagii" tragen. Surd) bie neue ßiebßaberei tarn ber Vater in fcßriftlicßcn unb perfönlicßen Verfeßr mit verfdßebenen onbern Sammlern unb ^orfcßern. ©iner tiefer Sammlerfreunbe mar Sr. Milßelm Hobelt, ber nid)t roeit von Miesbaben, in Sd)toanßeim am Main, ein Vefißtum befaß, roo ißn ^reptag and) öfter befucßte. gu feinen näcßften Gelaunten ber Mies- babener 3aßre geßörte and) Sr. ßubroig Sreper, ber jaßrelang im Haplanb gelebt, bort als Kaufmann gu Moßlftanb gefommen mar unb fid) fpäter gu naturroiffenfcßaftlicßen Stubien in Miesbaben nieberließ. ©r mürbe ein ver- bienter ©rforfdjer ber Reblaus (Phylloxera vastatrix) unb mürbe ortcß ein Vertrauter von meines Vaters Mufd)elfäften. Mein Vater beftimmte ißn übrigens and) gu feinem SeftamentsvoIIftreder. Mir felbft mar er nod) 3aßre lang ein väterlidjer ßreunb unb Verater.

Ser Vater ließ fid), entfpred)enb ber gunaßme feiner Veftänbe, nacß unb nod) eine Vngoßl von befonberen Scßränfen mit gaßllofen, meift fladßen Scßubloben bauen, roorin bie Scßäße in meißen ober blauen Sßapptäftcßen, fäuberlid) etifettiert, gu rußen pflegten. Vefonbers in ben Vbenbftunben roanberten eingelne biefer Sd)ubläbd)en bann in bas Vrbeitsgimmer, roo ber Vater, liebevoll über bie Meinen Holfgeßäufe gebeugt, unermüblicß ficßtete, verglicß unb rcgiftrierte. Sie umfangreicßen gebrudten Spegiolmerfe untere ftüßten ben Sammler, beffen eigener Hatalog teilroeife von ißm felbft gefd)rie- ben, teilroeife bem Sd)reiber biftiert mürbe. Ser ©ifer bes Vaters übertrug fid) oerftänblicßerroeife auf ben jungen Soßn, in beffen Veßß bann mancße Sublette roanbcrte, um von ißm burd) eigenes Sammeln ergängt gu roerben.

So tonnte man beim gumeilen Vater unb Soßn in ber Umgebung Miesbobens an folcßen Stellen finben, roo Scßitedengeßäufe bem gugriff bes Sammlers gugänglicß maren. Vefonbers maren es groei umfongreicße Hiesgrnben au- ßerßalb ber Stabt, an ber Straße nad) Viebricß, roo gaßlreicße f of file ©on- cßplien vorfomen, ba ber Vaum, auf bem fid) bie — ßeute giemlid) ßotß ge­

legenen — Hiesablagerungen befinben, in früßeren ©rbperioben offenbar Vßeinbett geroefen iff. Sa roiißlten mir benn in bem loderen, feinen Sanbe, roobei ber Hnabe geroößnlid) ber finbigere Seil besßalb mar, roeil ber Vater burd) fein furgcs ©eficßt beßinbert mürbe. 3d) burfte baßer bie Veute gu- fommentragen, roäßrenb ber Vater bann mit Hennerblid bie ßluslefe traf;

bie an goßt geringeren, roertvolleren Stüde roanberten in feine eigene Samm­

lung, roäßrenb ber ßöroenanteil bes ßunbes, aus ben gemößnlicßeren Sorten befteßenb, mir verblieb.

(6)

Wie aller Umgang mit bem 93ater, maren and) bie Stunben über ben (Eoncßplien für micß äußerft leßrreicß. (Es roeitete ficß unter fo funbiger 91n=

leitung ber 33lid für bie ^ülle ber Staturerfcßeinungen, unb cielleicfjt rourbc ßierburd) ber ©runb gu bem fpäteren naturroiffenfd)aftlicß--ärgtlid)en 6tu=

bium bes Sohnes gelegt.

Stad) bem Sobe ßreptags mürbe and) biefe Sammlung nad) feinem Willen oerfaitft. Sie tarn an einen größeren ipänbler unb ift besßolb roaßr=

fdjeinlicß in alle Winbe gerflattert.

Wenn foeben fdjon non bem (Einfluß bie Stebe mar, ben ^reptag auf bie Sommelfreube feines Soßnes genommen ßat, fo muß ßieroon nod) Wei­

teres berichtet roerben.

Ser ©oncßplienfreunb fammelt befanntlid) nicßt bie Siere felbft, fon=

bern nur ißre ©eßäufe. (Er ßat es alfo allermeiftens mit toten Obfetten gu tun. (Es mar für £freptags (Einftellung bem Siere gegenüber begeicßnenb, baß er nicßt gerne faß, menu bie Steigung bes Soßnes ftcß auf bas 6am=

mein lebenber Siere, roie Hafer unb Schmetterlinge gu verlegen broßte, roeit ßiermit bie Stotroenbigfeit oerbunben mar, bie gefangenen Siere gu töten.

(Et felbft tarn nad) Slnfcßroellen feiner Sammlung nur feiten nocß in bie Sage, felbftgefunbene Scßneden ber $eimat, bie ißm etroa bis baßin ent=

gangen maren, abgutöten. (Er tat bas ungern, möglicßft oßne ben Soßn ßer=

beigugießen. Sie Sdßneden mürben babei in focßenbes Waffer gelegt, roorin fie fofort abftorben. Sanad) maren fie leitßt aus ben ©eßäufen gu gießen.

Slls ber Hnabe nun aber einmal oon ^reunbesfeite einen %eßälter mit ben puppen ejotifcßer Sißmetterlinge gum ©efcßenf erßielt, unb als nad) einiger geit meßrere Sßracßtfalter ousfcßlüpften, erroad)te and) bas Sntereffc für bie ßeimifcße Scßmetterlingsroelt. Sa ber SSater aber abgeneigt blieb, fcßlief bie Sadße balb mieber ein. (Etroas ernftlicßcr gab id) micß bann län-- gere geit bem Sammeln oon ^f langen ßin, bas bie nolle oäterliöße

^Billigung unb Unterftüßung erßielt. 3d) erinnere micß, baß mein SBater recßt gute botanifcße Henntniffe befaß. Sein großer ©arten in Siebleben, ber bei-- naße fd)on ein ißarf mar, ßatte ißn and) in feinen reiferen Saßren in leben;

biger 33erbinbung mit ber ßeimifcßen giora gehalten. So tonnte er faft oon allen Sträucßern, 93Iumen unb ©räfern ber glut bie Stamen angeben unb iß re Mnterf cßeibungsmer fmole bem angeßenben Sammler einprägen.

Stocß mit einem Sammelobfeft ßat fid) ©uftao ßreptag in feinem Sllter betannt gemacßt, mit ber S3 r i e f m a r f e. Slls id) fo ungefaßt 10 3aßre alt mar, mürbe and) id), roie bie meiften meiner Hameraben, oon ber Seibenfcßaft, Sßoftroertgeicßen gu fammeln, angeftedt unb pflegte fie anfäng-- lid) oßne recßtes Spftem unb and) oßne bie, gerabe auf biefem ©ebiet fo nötige, Sorgfalt. Sa griff beim ber SSoter in feiner anregenben unb ftcßer leitenben Slrt, in biefem gatte felbft ein Sernenber, ein unb geroößnte ben Hnaben an ©rünblicßfeit, Orbnung unb Sauberfeit beim Orbnen unb 93er=

roaßren ber burd) Scßenfung ober Saufd) errungenen Scßäße. (Es mürbe gu=

näcßft ein Heinere« footer and) ein für ernftßafte Sammler beftimmtes 91I-- bum ongefd)afft. So faß benn ber 93ater mit bem Soßne bes Slbenbs gar oiel über biefer 33efcßäftigung gufammen unb ergängte bie geograpßifcßen, ßeralbifdjen unb fonftigen Eingaben bes Sllbums ober SJtarfen-Hataloges burcß fein oielfeitiges Wiffen unb gab ßierburd) bem ©eifte unb ber Sßßantafie fei=

nes Sungen reicße Staßrung. Sind) in Slbroefenßeit bes Soßnes griff ber 9ßa=

ter guroeilen nacß ben bieten SBänben, oertiefte feine Henntniffe ber feineren

(7)

©erfd)iebenl)eiten, ©eubrude, 5älfcf)ungen ufro., fobaß er bann feinem Kna- ben and) fcßroierigere fragen auf biefem Gebiete erläutern tonnte.

®a nad) einiger ßeit bie Wöglicßfeiten, burd) bloßen Saufd) gur ©er- meßrung ber Warfenbeftänbe gu gelangen, fid) erfd)öpften, bie Sammelfreubc bes Sohnes fid) aber ais bauerljaft erroies, fcfjritt ber ©ater and) gum fäuf- lidjen Grroerb non Warten unb Gangfadjen gur Komplettierung ber Gamm- lung. 3um Geburtstag, gu Weihnachten unb bei anberen Gelegenheiten er­

freuten mid) regelmäßig prächtige Gerien begehrter 9teuerfd)einungen ober and) roertoollere Gtüde <2lltbeutfd)Ianbs. llebrigens fanben fid) unter beit alten ©rieffd)aften bes ©aters, nomentlid) in Giebleben, noth niete Warfen ber beutfd)en «Staaten aus ber Witte bes 3ol)rI)unberts, meift nod) auf Brie­

fen befinblid), fo, tnie fie bamals eingelaufen maren. So maren benn meine altbeutfdjen ©eftänbe halb redjt anfebnlid), menu and) eigentliche größere Seltenheiten (torn Gtanbpunft ber adjtgiger unb neungiger Sabre aus ge- fehen) taum norhanben maren.

Ser ©ater behielt bis gu feinem Sobe bas Sntereffe für bie Warfen- fammlung bes Sohnes, bie ja in geroiffem Sinne feine eigene Sammlung mar. Wan roirb vielleicht

tyutt,

roo ein ©eftanb non 10—15 000 ©riefmar- ten nod) burd)0its nidjts ©efonberes ift, erftaunt fein gu hören, baß bie gange Sammlung um bie geil non greptags Ableben (1895) faunt mehr als 4000 Stüde enthielt. Sabei ift aber gu berüdftd)tigen, baß es — roie heute faft 100 000 — bamals nod) nid)t 15 000 oerfd)iebene Warfen gab, ferner, baß mir bei bem gurüägegogenen Geben bes ©aters unb bei meiner eigenen Stei­

gung gum ©Ileinfein, gar nid)t fo viele .Saufd)möglid)feiten h^ten, roogu fd)ließlid) and) bie nötigen größeren Sublettenbeftänbe fehlten. Weiter aber ift gu bebenfen, baß biefe 4000 Warfen feinesroegs bie geroöbnlid)ften, roert- lofeften maren, fonbern baß bie Sammlung gang planvoll ergängt mürbe unb baburd), neben ben gasreichen altbeutfd)en Warfen, oft gange Cänber relativ vollftänbig enthielt, roäl)renb anbere Staaten, beren Warfen roeniger Snter- effe boten, nernad)läffigt mürben. So mar, menu man bas ermähnen barf, ber ipanbelsroert ber Sammlung gang erheblich über bem 2)urä)fd)nitt anbe- rer gleid)grvßer Sammlungen. Gs ift übrigens bem Sohne gelungen, bie Sammlung — beren Grgänguttg in fpäteren Sahren allerbings gang lüden- haft mar — bis heute gufammen gu halten als eine befonbere freunblid)e Gr- innerung an biefe gemeinfame ©efcfjäftigung mit bem ©ater.

hiermit bürften nun roohl bie Gebiete, auf benen Guftao ffreptag fid) als Sammler betätigte ober für bie er Sntereffe begeigte, fo giemlid) erfd)öpft fein. Gs fönnte vielleicht etmas verrounbern, baß er niemals ein Sun ft- f a m m l e r mar. ßreilid) mochte er roohl in früheren Sahren nid)t bie Wit­

tel gu biefer giemlid) foftfpieligen ©etätigung haben. Was er entbehren tonnte, mürbe eben vor allem in feinen ©üd)ern unb $Iugfd)riften angelegt, bie bas $anbmerfgeug für gorfd)ung unb S)iä)tung bilbeten. Sn ben fpäten Wiesbabener Sahren fehlte roohl and) bie Anregung, ba bie fonft fo abroed)S- lungsreicbe ©äberftabt in ber ©flege geiftiger Werte nicht gerabe glängte.

llebrigens barf man roohl, toie bei aller menfd)lid)en ©etätigung, and) gegen­

über bem Sammeltrieb ben Grunbfaß gelten laffen, baß fid) in ber ©efd)rän- fung ber Weifter geigt. Gerabe biefer Kongentrierung bes S)id)ters auf bas

©ud) mäßrenb feiner frud)tbarften Schaffensfahre ift es vor allem gu bauten, baß bem beutfcßen ©ölte bas Gefd)enf ber „©ilber aus ber beutfcßen ©er-

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gongenheit" geworben iff, jenes 9Berfes, über bas ber bef'annte 2iterarf)tfto=

rif'er ©rid) Sdjmibt in feinem Stad) rufe auf f^reqtag* fagt:

„5)iefe 93änbe rüden f^reqtag in ben oorberften Stang ber beutfd)en SßrofaiEer, in bie crfte Steitje unferer ©ermaniften unb @efd)id)tsfd)reiber.

Aein £ob ift ju hod) gegriffen für biefe herrlichen grüd)te bes SBunbes §wv fd)en einer tiefgrünbenben, alles roägenbcn unb ftdjtenben ©elehrfamfeit unb einer bie ©rgebniffe anmutig runbenben, oiele Stimmen ferner unb näherer SRenfdjen hormonifd) einfiigenben Sünftlerfdpft. 3ebe Station muff uns um foldje 6d)ohfammern beneiben, worin bas Söohl unb SBelje ber ©eutfdjen feit ber Śolfermanberung bis nat) an bie %iebergeburt bes Steidjes, worin bie mittelalterliche ©ebunbenheit unb bie allmählichen Stegungen eines neuen

©elftes befd)Ioffen finb, bas Sleibenbe unb bie SBanblungen ber beutfdjen SMfsfeele." —

©tjronif ber Sfabl fireuiburg

Von Sr. pljtl. £>eibenfelb.

(gortfe^ung)

Vfie aus ber mit gett) eilten Urfunbe nom 4. Suli 1396 erhellt, muff (chon bnmals Hreugburg ein befeftigter Ort geroefen fein unb eine SJktuer mit SöäHen get)abt haben; benn Rreugburg wirb eine „^efte" genannt. Siefe Vefeftigungswerfe werben ftd) waf)rfd)einlid) fd)on im Saljre 1369, in welchem es gu ber erwähnten Sd)Iad)t bei hreugburg tarn, Ijterfelbft befunben hoben;

benn £erhog ßubwig wirb wohl barauf bebad)t gewefen fein, einen feften Vmtft in feinem Sxüd'en gu hoben, gor £>ebung ber Stabt mag es im Uebrigen nid)t wenig beigetragen hoben, bah Hreugburg als fiirftlicfje Stefi- beng bes $etgogs Heinrich IX. unb fpätcr als Söittwenfit) für feine ©ematjlin Stnna beftimmt war.

Sie Verleihung oon Mreugburg, Sßitfd)en unb Gonftabt an jpeinrid) IX.

war an bie Vebingunq gefnüpft (oergl. ben Verleihungsbrief oben), bah foils Serfelbe Seinen ©roffoater unb Vater überlebte, nad) bereit Sobe biefe Stäbte wieber gum ^ürftenthum Vrieg fallen füllten. Siefer ßaH trat auch ein. Sie würben halb aber wieber an bie Ipergoge gu Oels unb Äofel oon bem Vruber $einrid) bes IX., ßubwig II., $ergog oon ßiegnih unb Vrieg, oerpfänbet, .im Sahre 1420 febod) oon benfelben wieber eingelöft.

hierauf begieht fid) folgenber Vergid)t $ergogs Gonrab ßllbus oom 22. September 1420:

„2öir Gonrab, oon ©ottes ©naben, ber SBeiffe genannt, £ertjog in Sd)le=

fien unb $erre gur Slofel, belennen unb tljun funb öffentlichen mit biefem Vriefe allen ben, bie en (ihn) fehen obir hören lefin, als uns unb ben ßiodhgebornen ßorften $erhogen Gunraben, Unfern lieben ©ebrübern Her­

ren gur Olfen, ber hochgeborne gBrfte unb Iperre, $erre ßubwig <per|og in Sd)Iefiert, Iperre gum Vriege unb gu ßiegenii) bie ßonbe unb Stäbte Greu|e-- burg, Vitfdjin unb Gunt)enftabt mit eren (ihren) gugel)örigen nemlid) oor brptawfenb 9JM. böt)mifd)er ©rofd)en polnifd)er gal)l oerpfanb hotte, ba=

*) ®eittfd)e 9hmbfd)ctu, XXI. 9 (1895).

(9)

oor bie obgenanten ßanbe unb Stete Unfern lieben ©ebrübern unö uns geholt (qehulbigt) haben unb auct) bargu ben obgenanten Unfern lieben Settern gu ©hriften unb 3uben an ©elb=6d)ulb unb Sdjabin nertreten 4a-- ben, alfo baff t)er Uns oon fotd)er ©etb=Gd)uIb roegen ber obgenannten ßanbe Sertretunge unb Grabens gu unferm Sbeile fdplbig geblieben ift groei ©aufenb unb adjtfjalb I)unbert Wrf. ber obgenanten ©rofdjen unb 3at)I berfelbigen Gummen ©elbes bat l)er Uns gütttid) unb p ©ancfe be=

pt)It 1000 Wrf. böl)mifd)er ©ulben oon foldjer Segalunge megin 1000 Wr. unb $otbunge megin, bie bie obgenannte ßanbe unb Gtäbte Unfern lieben ©ebrübern unb Uns gettjan, unb Wir an Unfire Sf)e'Ie empfangin t)abin, fagen Wir en (Upen), obgenenten $erru ßubroigen unb bie obae=

nenten ßanbe unb Gtäbte ©reußeburg, Sitfd)in unb ©unßenftobt oor aller Wanne gleid) (jebenmänniglid)) groeib (quitt), leebig unb lopff (los) unb glaubin oor Uns unb alle Unfere ©eerbin alles oorbaff ane (oI)ne) Mage unb ßorberung, bie mir in fepne Weiß bagu an nufer 34eile ge4aben mod)-- ten, unb gleicher Wepß als Wir biefelben ßanbe unb Gtäbte qroepb, leebig unb lopß brioeIid)cn (brieftid), fdjriftlid)) gefogt haben, alßgo glouben mir and), mean fie p uns tommen, mit £anbe unb Wuntlichen (Wunb) lebig p fagen. 9lus glouben Wir, bep ben obgenanten Unfern guten ^orftlidjen unb ©reu ane_arg, oor alle ßorberunge, Sneclage, unb ŚnfpraĄe foldjer

©elb-GdpIb, Gchabens unb $olbunge ber obgenanten ßanbe unb Gtäbte oor Unfern Üben Srubern ßmrßogeu ©unraben bem 3üngern p Sßreuffin;

baß mir en unb fie boren (biirfen) gang meticlid)en entnennen rooüen unb foüen, in Strafft biefes Sriefes, an ben Wir p redeten Sefenntniß Unfer Sngefiegeln haben laffin hangin.

©ebin pr Sepffe, bes necften Wontagiß oor Gt. Widjels 3ag nach

©hrifti ©ebort oiergelphunbert unb barnad) nad) ein bem groangigften 3ar."

(Thebes. Rap. Sr. 3, 6. 269.)

©as ©elb gut ©inlöfung biefer Gtäbte hatte ßubroig 111. oon ber Gtabt ßiegniß erhalten. (Thebes, ibid.)

3m 3a4te 1406 oerfaufte $ergog ßubroig ber Gtabt Rreugburg alle fürftlid)en GtabTßinfen, ©efchoffe, 3öHe, bie (Betreibe^ unb ©elb^SIbgaben, bie ©erid)tsbarfeit unb bie gu erbebenben Gtrafgelber, meil er fid) in ©elb=

Serlegenßeit befonb, behielt fid) jebod) bas Wieberfaufsred)t oor. ©ie 4iet=

über fpred)enbe Urtunbe (im 6tabt=91rd)io) lautet:*)

„Wir, ßubroig oon ©ottes ©naben, $ergog gu 6d)Iefien, $err gu Srieg unb ©reußeburg, befennen unb thun öffentlid) mit biefem Sriefe, bah Wir mit unfer lieben Selteften getreuen Satße gu unferer unb nuferer ßanbe frommen unb Süßen unb um großen Schaben für Uns gu oermeiben, fo-- roie um gu unferem Süßen gu erroerben — haben oertauft unb oerfeßt gu einem Wiebertaufe 32 Wart jährliche 3infe (für 312 Wart pragifd)e @ro-- fd)en unb polnifcßer 3°4h bie Wir gang unb gor begat)It erholten haben) in unb auf Unfrer Gtabt ©reußeburg —, alle Unfere 30ife, ©efdjoffe, 3ätle, Wünggelb unb (betreibe, bagu alle Unfere ßanbgeriä)te, foroeit unfer ßanb unb Weidjbilb ift gu ©reugburg, mit alten Süßen (Gtrafgelbern) unb

3

lt=

behörungen beffelben Unferes ßanbgerid)ts, nid)ts ausgenommen, roie man es immer benennen möchte, fonbern alles bies foüen Gie unb ihre Sadi=

*) Sie oon fiter ab folgenbcn Urfmtben ftnb in ba§ 9leiv@od)beutfd)e übertragen.

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fommen galten unb ßaben, fo lange bis ©ir bie obenermätjnten 32 ©tarf roteher abgefauft unb gelöst tjaben. Seffen gu Urfunb tjaben ©ir ilnfer 3nfiegel an biefcn ©tief bangen Taffen, bet gegeben ift gu ©reußeburg am Gonnabenb nad) 6t. — unleferlid) — Zage nad) ©ottes ©eburt 1406."

Sie ©etreibepteife maren in bet bamaligen geil unbebeutenb, menu mit fie mit ben heutigen vergleiti)en; bagegen ftanben bogu bie greife für an=

bete ©egenftänbe nad) unfern Gegriffen in feinem ©erßältniffe. 6o galt um bas ©nbe bet Regierung (£att IV. (1378) ein ©reslauer ©djcffel ©eigen, nad) ttnferem ©elbe gerechnet, ungefähr 20 Ggr., ein Gcßeffel Horn 15 6gt.,

©crfte 10 Ggt., §afer 6 Ggt.; ein Od)s galt 9 SI)Ir., ein Gtijroein 1 Zßtr.

10 Ggt., ein Halb 26 Ggt., ein 2ßferb 60 ZI)Ir., ein ©aar $onbfd)uße 25 Ggt., ein ©aar Gdjutje 1 Zt)Ir., ein ©aar Gtiefeln 3 ZI)It. 10 Ggt.; als ©o-- tenlcl)n für eine ©teile mürben 2% bis 3 Ggt. gegeben. Sie Arbeiten bet

$anbroerfer mürben alfo oerßättnißmäßig meit beffer begaljlt, als jetgt; benn für ben ©rlös oon ein ©aar Gd)ut)en tonnte bet 6d)ul)mad)er 2 Gcßeffel Horn unb für ein ©not Stiefeln 6 Gdjeffel Horn ober 2 6d)roeine taufen, unb es blieb itjm nod) etroas übrig.

3m 3oßre 1422 erneuerte $ergog Subroig bet Stabt bte ©rioilegien, meldje il)r bis boßin oerließen maren. 3n bete betreffenben Urtunbe d. d.

©rieg 1422, ©tontags vor ©tatbäi bes bjeiltgen groölfboten, (im 6tabt--©rd)io) roirb gefagt, baff

$ergog Subroig ben ©atßmannen von Hreugburg, nad)bem itjnen il)re ©riefe verbrannt, alle ißrc ©riefe unb £>onbfeften über alle unb jeglid)e il)re 6tobt=

red)te, iperrfcßaften unb fjreißeiten, and) tl)re ginfen, ©enten, Stufen, gu=

bet)örungen, ©iilber, ©liefen, „©offer, ©afferläufte, unb gute alte ßetge-- fommene ©erooßnßeit", forme bie oon ©rieg ßaben, aufs ©eite beftötigt unb itjnen ben Galgßanbel, rote er ben ©riegern verliefen ift, fcßenft.

3n bemfelben 3aßre ift bet Stabt bas ©ed)t auf einen freien 3aßr-- marft verlietjen roorben. Sie Urtunbe (im 6tabt--9lrd)io) lautet:

,,©ir, Subroig von ©ottes ©naben, $ergog in Gäjleften, gu ©rieg, Siegniß unb gu ©reußeburg, befennen unb tßun funb öffentlid) mit biefem ©riefe allen benen, bte ißn feßn ober ßören lefen, baß ©ir angefeßen ßaben bie getreuen roilligen Sienfte, bie Uns feit langer geit bisher Unfre lieben

©ebenen, ©ürgermeifter, ©attjmänner unb bie gange ©emeinbe ber Stabt

©reußeburg nußbarlicß getßan Igaben unb nod) in gufunft tt)un unb leiften mögen. Sesßalb ßaben ©ir ber obgebad)ten Stabt mit rooß!bebad)tem

©atfje unb bcm ©atf)e Unferer ©elteften, lieben ©etreuen, aus befonberer fürftlid)er ©nabe gegeben unb geben itjnen — einen freien 3af)rmarft, alle Saßt auf bes Ijeiligen Hreuges Zage ber ©rßebung, 4 gange Zage baoor unb 4 gange Zage banad) — in unb außer ber obgenannten Stabt gu fau-- fen aHertjanb Houfmattnsfcßaß, rote man ifjn mit fonberlidjen ©amen be­

nennen mag, feines ausgenommen, gu= unb abgubringen, gu taufen, gu ner-- faufen — unb befonbers allermaßen, rote and) nufere lieben ©ürgermeifter,

©atßmann unb ©emeinbe gu ©rieg einen 3aßrmarft tjaben Ijalten unb ge-- braudjen. ©egeben gu ©reußeburg bes Sonntags oor 6t. ©iartini (4.

©oobr.) nad) ©ßrifti ©eburt 1400 unb banad) im 22 3at)r."

3m 3aßre 1425 entfdjieb bie ©emaßlin Subroigs, ©tifabetl), oerfcßie-- bene Gtreiügfeiten grotfdjen bem ©tagiftrat unb bem Hammerratt) roegen ber

©ogtei. Siefe ©ntfcßeibung mürbe oon $ergog Subroig beftötigt. Sie Ur--

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fun be, d. d. (Ercugburg am Sonntag nad) Snbre 1425, (befinblidß in hem (Eonfinnations=©riefe Äaifer Seopolb’s oom 1676 im Stabt--Srd)iv), befugt:

„baß 3ßre Sieb ben um angenehme ipanblung unb Untertt)änigfeit (mitten), fo 3ßren ßiebben unb berfelbigen (Bemal grau (Elifabetß non bet Stabt

©reußburg geleistet, allen unb jeglid)en Sßeil bet ©oigtei gu ©reußburg, foroie bet gu einem recßten Soßnes an (Befüllen non Siegmunb ©octen, etroene (roelcßer) ©rb=©octen bafelbft, an il)te ©eiben tommen ift, mit her jpölftc bes britten Pfennigs, ben Satßmonnen bafelbft aus fiirftlid)er 9Jiitbe gegeben."

Sie im 3oßre 1406 erfolgte Abtretung bet Ipergoglicßen Segalien an bie Stabt fcßeint burd) Süclfauf feitens bes $et@ogs Subroig roieber aufgeßo=

ben rootben gu fein; benn nad) einer Urfunbc nenn 3at)re 1426 finb biefe Se=

galien non Steuern bet Stabt verließen unb gmor in Snerfenmtng bet Sei­

tens bet Stobt getrifteten Sienfte. Sie ilrfunbe (im 6tabt=91rd)ioe) lautet:

„©Bit Subroig, non (Bottes (Bnoben, $ergog gu Oßlau, gum Stiege, gu Sieg-- niß unb gu Śreucgeburg betennen für uns, unfere ©rben unb alle nufere Sacßfommen öffentlid) mit biefem ©riefe allen benen, bie il)n fet)en ober ßören lefen. ÜBeil unfere Sieben, ©ürgermeifter, Satßmänner unb bie gange (Bemeinbe, unferer Stabt Śreucgeburg unb gefte in bemerfensroertßer

©Seife uns gu ipilfe gefommen finb unb namenttid) jetgt für uns unb unfere

©emaßlin einige Seit ßinburd) in anerfennensmerttjer ©Seife „große Roft unb bequeme geßrung" beforgt ßaben: fo ßaben mir mit Satt) unb ©Siffen unfrei lieben getreuen ©elteften als ©Siebererftattung unferer Stobt ©reucge=

burg ben gins non 2 Pfennigen, ben mir oon unferer fürftlicßen Iperrfcßaft an bem (Berid)te ober an ber ©ogtei ßaben, gegeben, bagu allen unb jeg- licßen Sßeil, ben mir an ber obgebod)ten ©ogtei I)oben unb gehabt ßaben, mit allen unb jcgtid)en iperrfeßaften, Secßten, Süßen, Sußbarfeiten unb gubeßörungen, ©Sälbern, ©3iefen, 3agben, giftßereien, nießts ausgettonv men, roie bes fonbertid)en Samen ßätte unb allermaßen unfere ©orfoßren unb mir es geßobt unb befeffen als ©igentßum bei ber obgenannten Stabt, bamit fie es gu Gerbe unb ©igentßum ßaben, befißen unb gebrauchen, oßne oon uns, unfern (Erben unb Satijfommen geßinbert gu fein, in voller Stacßt, es gu oerfeßen, gu verlaufen unb bamit gu tßun unb gu Xaffen, roie ißnen bas ©llerbefte fei unb gu Statten fommen mag — mit Straft biefes

©tiefes, an ben mir gu red)ten ©efenntniß unfern großen Snfiegel ßaben ßängen laffen. (Begeben gu ©rieg in Vigilia Epiphanii Domini bes Sonn-- abenbs in ber 13. Stunbe ber ©eburt unferer erften lieben Socßter (Elifa-- betl) nad) ©ßrifti ©eburt 1426 3oI)t."

Socß biefem ©riefe frfjeint fid) $ergog Submig mit feiner ©emaßlin

©lifabetß einige Seit in Streugburg oufgeßaltcn gu ßaben unb muß bie ©uf-- naßme bes ßergog!id)en Haares in unferer Stobt eine reeßt gaftfreunblitße gcroefen fein.

©us bemfelben 3aßre batirt ein SalgmarlMßrivilegium, roelcßes bei Stabt verließen roorben. (Die Urlunbe (im 6tabt--©rcßiv) lautet:

„©Sir Submig, von ©ottes ©naben, $ergog in Scßlefien gu ©rieg, Siegniß unb ©reucgebnrg, belennen unb tßun funb öffentlid) mit biefem ©riefe allen benen, bie ißn feßen ober ßören lefen. ©Sir ßaben in (Erfoßrung ge- bratßt, baß bie Unterfoffen unb ©orftäbter oßne alles Secßt in ben ©Seid)-- bilben unb Sanben Śreucgeburg, Sßitfcßen unb ©unßenftabt, uns unb ben genannten Stabten gum Scßaben, Salgmärfte tnaeßen, bas Saig gufüßren,

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oerfaufen unb ausmeffen unb auf ißren ©ütern feil bieten. Um folgern Scßaben rntb greoel 31t begegnen, befehlen mir unfern obgenannten 6täb=

ten, baß fie einem jeglichen Unterfaffen, roer er and) immer fei, in allen unfern Sanben unb 9Beid)biIben auf allen ißren ©ütern, feines ausgenotm men, folä)e Salgmärfte, ben Berfauf unb bie Busmeffung bes Salzes in feiner ©eife geftatten, leiben, nod) oerßängen fatten, fonbern fie mit SBacßt roeßren einem 3eglicßen, fo lange bis 3emanb bagu Becßt erlangt ßätte, bis baß er es mit reblicßer Slunbfcßaft bcmeife unb il)m gn Bed)ten guerfannt mürbe. 3n Straft bes Briefes mit unferm anßangenben Snjfegel oerfiegelt.

©egebett gu ©reucgeburg am ©ienftage oor 3oßannes Baptifta nad) ©ßrifti

©eburt 1400 unb in bein 26. Satire."

3m 3atjre 1428 gab ipergog Submig ben gieifdjern bas Becßt, an öffentlid)en Orten feil gu ßaben. Sie betreffenbe Urfunbe ift ißrem 3nl)altc nad) in ber ©onfirmation ber ‘ißrioilegien non 1676 (feitens bes Staifers Seo=

polb) angegeben, ©iefer Brief beftimmt, baß,

natßbem ipergog Submig ber Stabt Streugburg befaßten, bte ßteifcßbänfe bafelbft abgubrecßert, — „banan ißnen Scßaben gugeftanben" — er besßalb biefen Befeßl aufgeßoben „unb gnäbiglicß gugelaffen, baß fte bte ßleifcß=

baute ooltfommlicß roieber erbauen unb gu ißrem ©oßlgefallen anftetlen, feßen, ttacß ißren fjreißeiten unb alten ©erooßnßeiten, einem 3eglid)en gu feinem Bedßtc gebrautßen unb genießen faßen, oor männtgltdß ungeßinbert."

d. d. Siegniß am Zage Balentini 1428.

©er Barne ^teifdßbänfe rüßrt baßer, baß bte Blöße auf benen bte $ßaa=

ren gum Berfauf ausgclegt mürben, urfprüngticß nichtige Zifcße ober Banfe maren, gür bte Berecßtigung bes ^eilbietens mußte gemößntid) bem dürften eine beftimmte Abgabe entrichtet roerben; allein nidßt feiten fcßenften rooßl- roallenbe dürften ben Stabten bte ©infünfte oon einer beftimmten Bngaßt ober and) oon allen biefen Bauten. Bad) ber Raffung ber Urfunbe ift angm neßmen, baß oudß ßter bie ©infünfte ber gieiftßbänfe ber Stabt gefcßenft roa=

reu („nocß ißren ftreißeiteit genießen"), gumal oon ber etroaigen Bbgabe nicßt bte Bebe ift.

3m 3aßre 1428 mag ber ©oßlftanb ber Stobt, melcßer bis baßin roc=

nigftens einigermaßen obgeroaltet ßaben mod)te, ooltftänbig gerrüttet roorben fein, benn in biefem 3aßre tarnen bte duffiten, roeld)e ficß oon Bößmen aus über Scßleften routßentbrannt geroorfett ßatten, and) nad) Streugburg, belager-- ten unb eroberten baffelbe; einer tßtet Häuptlinge Bud)ota fd)tug feinen Siß ßter auf unb mocßte Streugburg gu einer Bieberlage für bte Beute ber Baub-- gitge, bte er oon ßter aus unternaßm. 3m Saßre 1431, am 8. SBai, riid'ten

©onrab, $ergog gu ©ant, ©onrab, ipergog gu Dels unb Submtg III., §>ergog gu Oßtau, mit ben Bürgern oon Breslau unb Scßroetbniß oon ©reugburg, um ben Bucßola gu vertreiben, fte uerfucßten and) meßrere Stürme, mürben aber gufotge ftarfer ©egenroeßr mit großem Berlufte in bte glud)t gefcßlagen. ©rft, natßbem es im 3aßre 1434 am Sonnobenb oor Strcug--©rßößung groifd)en bem Bifcßof ©onrab oon Breslau unb ben ipufftten gu einem Bergleicße gefommen mar, oerließ Bucßola Stabt unb ©egenb mit feinem fteeresßaufen.

3m 3aßre 1434 oerfeßte $ergog Submtg II. unb feine ©emoßlin 6H-- fobetß — bie in ffolge ber £uffitenfriege in große Botß gerotßen fein modß- ten — oon Beuern B'tfcßen unb ©reugburg an ben ipergog Bernßorb gu Dp-- peln unb Streßliß, jo fogor Brieg mürbe oerpfänbet. ©ie Berpfänbnng ge=

fcßaß immer in Brt eines ^auftrages, roobei ber ©ieberfauf oorbeßalten

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tourbe. ©rft im Sal)te 1481 erhielt $ergog fjriebrid) I., roeld)cr burd) gute 2Birtt)fd)aft unb eine giinftige £eiratt) in ben Stanb gefegt roar, bie Sd)ulben feiner Sorfaljren gu begabten, bie ermähnten Stćibte gurüct gegen gahtung non 16,000 ©ulben. ©in altes Siegnifeer Stanufcript (d. a. 1370 f. 293 bei Thebes.) fagt hierüber:

„(Er h°t an Seid)tt)ümern fetjr angenommen, alfo baff er t)at gu feinem gürftentt)um ben Stiege roieber gelöft, ber lange 3ett roar nerfefet ben 5ür-- ften non Oppeln, not Sedjsgehn Oaufenb ©ulben, ©reutjburg unb Sßitfd)en I)at er and) gelöft non bem dürften non Oppeln."

3)a# fotd)e Serpfänbungen unb Seränberungen ber (Eigentümer einen blüt)enben guftanb ber Stabt, namentlid) nad) ben unglüdtid)en trmffitero friegen, unmöglid) machen mußten, liegt auf ber ipanb, ba bie pfanbinhaber nur barauf bebad)t roaren, „it)re Siejffinber foniel als möglid) gu nut)en."

(ßimmermann, Seitritt gut Sefdjreibung non 6d)Iefien Seite 16, Sanb 1.) Oie Serpfänbung im 3a()te 1434 mar ot)net)in nid)t bie leigte. Unter bem Sad)fotger ßriebrid) I., $ergog ©eorg I., mürbe nämlid) Hreugburg unb pit=

fd)en nod) einmal nerfe&t — etroa 1510 — unb erft am 19. Elpril 1536 non

$ergog fjriebrid) II., roieber eingelöft unb burd) $errn EBenget non Oppern=

borf, beffen Sruber iperrn f^riebrid) unb iperrn Saltt)afar Oomrit) für ben

$ergog in Sefitg genommen. (Thebes. 6. 34, Ot). III.)

Sot biefer ©intöfung, im 3al)re 1534 am 25. Suti, betraf Slreugburg ein anberer Unfall. Sin biefem Sage fielen nämlid) (6d)idfus a. a. O. S. I.

6. 210) einige unruhige Sßolen unter Einführung bes Scf)orosft) mit 500 pferben in ©reugburg ein unb führten ben Startgrafen ©eorge gu Sranbem bürg, Seute unb Siet) aus feinem ©ebiete t)inroeg. Elber bes Startgrafen

$auptmonn biefes Ortes folgte ben ‘polen mit einer Elngat)t Setter nad) unb ereilte 13 oon it)nen, nämlid) 7 ©bedeute mit 6 (Dienern, roetd)e fid) nerfpätet hatten. Sie rourben gunächft in Samstau eingefperrt, non ba nod) Sreslou gebracht, bort ein Sohr gefangen gehalten unb gegen ein Söfegetb non 800

©ulben fd)tief)Iid) aus ber ipaft enttaffen. (gortfehung folgt.)

Urhmbenfammlung ber Stahl äonffabt

Son §. ©aroel.

III.

Oie folgenbe Urfunbe ift bem Slonfirmationsbuch non Oels für bie Saljre 1634/52 im Staatsarchiv) gu Sreslau Sep. 33 g. Dels III. 22. x ent=

nommen. Sie ftellt bas “prioileg ber Schneibergedje gu Honftabt aus bem 3al)t 1638 bor.

Oer Sdjttetber gue ©onftabt auffs neme confirmirte Prinilegium.

Son ©ottes ©naben, 3Öir Heinrich SBentjeH, tperhogf non 9Sünftcr=

bergh (tit.) befennen unb tl)un funbt, baß für Unns fommen fint bie ©hr=

fam en Unferer Sieben föetrevnen S. S. etliche ber (Sltiften unb anbere 9Sei=

fter behr Scljneiber gechen gue ©onftabt unb hoben Unns in 3hrem unb im Sahmen 3l)rer ganzen geche in gehorfamb unb untertl)änigfeit berichtet, rote ba§ 3hnen 3hr non Unfern geliebten Sorfohren, fonberlidh beß burchlauchtn gen $ochgebohrenen dürften unb fperrn, $errn ©arln, ^er^oges gue Slüm

(14)

fierberg in 6cE)Ieften, gut Ötßen, ©rofens gu ©laß, $errn auf Sternberg unb

$aiftwiß (?) SRöm. Hagß. Wafeftäts tRatßes unb Oberften, $aubtmannß in Ober-- unb 9tieberfd)tefien, Unferes gnäbigen $erßgetiebten, $errn Katers

©ßrift-Seeliger angebenfens unterm bato Ottßen ben 2. fjebruarr) beß 1603 3aßres bamatß aufs neue 3ßm confirmierte Privilegium, melcfjes Sie bei) beßnen mit geraumer geit t)ero vorgegangenen Hriegsempörungen unb Un=

rußen in ber ©rbe unb unterm Waffer begraben gehalten, umbfommen unb fd)abtl)afft morben roaßre, Unbt bantenßero atteß bemütiegen gteiffes ange­

langet unb tneld)es aufs neue ausfertigen gu taffen unb gue confirm!eren, roetcßeß benn von Wort gue Wort lautet, roie tjernad) folget:

93on ©otteß ©naben, tperr ©arrt £erßog gue 3Jtünfterberg in 6d)Ie- fien, gur Öttße, ©raf gu ©tat; betennen unb ti)itn funbt, baff für Unns font- men finbt etttidje befjrer ©Hüften unb Süngeren Weifter beßr 6d)neiberged)e gue ©onftabt unb ßaben Unnß im 9taßmen unb von roegen 3ßrer ganzen gedjen in get)orfamb unb untertänig berichtet, tvie baß 3ßnen 3t)r von Un- fers geliebten (Borfaßren gehabten Prioitegia unb brieflidjc Ußrfunbe bes ab- geroied)enen ad)t- unb adjtgigften Saßres in beut PoUniften Sumutt unb ©in- fall burd)s feuer umbfommen unb oertorben roeßren, baßero ftd) biefe geit über eßlite untüchtige SfSfufc^er unb Störer 3f)res £>anbtroerfs gutoieber beßrofetben 3ßrer alten frepßeit ©ered)tigfeit angemaßt unb unterftanben, 3ßnen unb 3ßrem ©eroerb unb naßrung groffen fd)aben unb 93erßinberung gu tßun, im beßm bief eiben nicf)t allein naßenb an ber ©onftabt, fonbern aut eines teils gar im Stäbtlein fid) beßr arbeit gebrautet.

Saroeit Sie aber vermöge obberüßrter 3ßrer Privilegien gueoor biefe frepßeit geßabt, baß fit feilt Störer ober Pfufcßer bes Ortes unter einer Weiten ßabe aufßaltten, nod) Sie benfetben näßenber butben bürfen, attfo ßaben Sie Unns untertänig angelangt unb geheißen, baß Wir nitt allein in fotten fonbern aut to anbern nacßfotgenben ßlrtifetn 3ßr geßabteß Pri­

vilegium erneuern, coitfirmieren unb beftettigen toollen, tvettem Sßrem un­

tertänigen anfinnen unb bitten mit ©naben Statt getan unbt befeßten beßroßalben ßiermit in frafft bief es briefes unbt toollen, bo fit ißo ober fünfftiger geit begeben, baß fid) einer ober meßr Störer ober Pfufter unter ler Weilen von beßm Stätttein ©ongenftabt beßr ©tneibergecßen bafetbft guetoieber auf beßm ßanbe aufentßattten unb arbeiten unb alfo 3ßnen an 3ßrem getoerbe eintrag tßun unb attßbann antroffen unb befunben mürben, fo fot atientßatben ber ©rbßerr ober Sdjolße beffetben (Dorfes, fo halb er mit biefem Unnfern (Briefe erfutt roirb, fotd)e Störer oßite alten beßetfft gefäng- lite einneßmen unb root oerroaßren taffen.

Würbe aber berfelbe ©rbßerr ober Steiße, bei) beßm fit ber galt gue- trägt, biefem Unnferm Wanbat nitt notfommen, beßr fot beßr §errftafft ober Unnferem 2Imbte im ©onftättifdjen Weitbitbe geßen Stücf Stlefifdjer

©rofdjen gue ftrafe Vorfällen fein. Ser Pfufter ober Störer aber fot in ber Weiftet* ber Sd)iteiber gedjen gue ©onftabt Strafe Vorfällen fein, rvetöße ftrafe habet) in beßr §anbroerfstabe vorbleiben unb ber bruberfeßaft gunt beften fommen fot.

gunt anbern, fo fit begeben, baß einer fit in 3ßr mittel unb Witt- meifter roerben roottte, fot, beßrfetbe fit gueoor im quartat bet) ber geten an­

geben unb roie gebraute baruntb roerben bet) neben feinen eßrlüßen ©eburtßs- unb ßeßrbrief fambt vier Ward guvor aud) niebertegen, barbet) 3ßm von

(15)

bef)tn eUtiften ein Sag beftimmt inerben foil, wann Cr mit feiner Materialien ober Mcifterftüde oorfommen [oll. Ma# nun bie elltiften Meifter neben anb=

ren nier Mords biesfalls erfennen unb befinben, aber (Er mit fo!d)em Mei fterftüd befielet ober nid)t, baff fol er il)n gefallen laffen. Unbt aufn Soll, ob ©hr mit fo!d)em Meifterftüd beftünbc, fol 3f)m oon behm erlegen gellbe po Mart tniebergegeben inerben, bie anbern po Mart aber in ber Meifter*

labe ber 93ruberfd)afft pm bcften oerbleiben.

(Es fol and) feiner pm Meifter gefprod)en werben, er höbe beim poor ein langes 9toI)r mit einem Setter Scf)Ioffe unb aller pgeljör fambt einer feiten wel)r, meld)es bepbes er fleiffig aufheben unb gar nicht oerpartiren ober oerfaufen fol bep Strafe ber Bedien. Unbt bieweil fünften ein junger Meifter fdplbig ift, ein Meiftereffen p geben, fo fol bicjenigen, fo bie# Drti)es Meifter werben, mit folgern Meifterfdpftseffen verfdjont bleiben, ülber bar*

gegen fol ein jeber ben elltiftem Meifter fambt be#n pgeorbneten nier Mei*

fters, fo bep ber materia gefmefen nier unb pan#ig ©rofcf)en bargeben, ba*

mit alifo ein armer ©efelle über Vermögen nidjt befdperet fei. (Es fol aud) epnes Meifters Soljn, fo wol bel)r eines Meifters Sodjter ober Mittfrau I)ei=

ratet bel)r falben Unfoften be# Meifter (Effens befrepet fein.

ßum ©ritten fol ein ieber %tabe, ber bie# $anbtwerf lernen mil, pep 3a#r lernen unb nid)t barunter unbt fol an bie gedie ber Srüberfüjafft erlegen brep#ig ©rofd)en unbt ben (Elltiften fed)s grofdjen allfo benn, wenn er ausgelernt, fol er mit Mürben allfo verwahret werben, ba# er feinem

$anbtwerf el)rlid)ermeife nadifommen unb nid)t ein Störer ober Sßfufdjer werbe.

3um Sterben, welker Meifter p einem ©Hüften Meifter non ben Meiftern orbentlid) erweiset wirbt, be#r fol tremlid) unb fleiffig befjr Sruber- fcE)afft üorfte#en unb borbep 9ld)t geben, ba mit alle# ba# ienige, was biefe Unnfer Orbnung unb fünftes 3#rer $anbtwerts gewo#n#eit allen fdplbigen gehorfamb leiften, bep Strafe ber ged)en, wo fid) einer bornit verweigert.

SoId)e eingefü#rte Segnabigung unb Confirmation, wie biefelbte aüent*

halben vermag unb in fid) bellt, hoben Mier gebad)ter 6d)neiber 8ed)en auf 3bre untbertl)änige unb bemüttige Sitte gemiUiget unb Mir confirtnieren, beftettigen unb beveftigen biefelbte aud) hiermit mefentlid) vor Unns, Unnfer (Erben unb nod)lommenbe dürften unb tperrn pr ÖIl#e in traft biefes Sriefs allfo, ba# fid) nad)gebad)ter Sd)neiberged)en unbt 3#re 9tod)fommen be#ro- felben in alles unb jebes Srtitels, wie biefelben allenthalben hierin einver*

leibet, unvorbrüd)lid) boHten unb gebrauchen füllten.

3ebod) wollen mir Unns, unferer ©rben unb Miä)tommen, ben dürften unb $errn pr ÖI#en hiermit oorbehallten hoben, fo in tünftigen Seiten ma#es biefer Segnobung unb Confirmation bel)tn jponbtmerfe ber Sdpeiber*

ged)e ober behm Stättlein Conftabt pm beften p vermehren ober p vermin*

bern bel)r notturft befunben werben möchte, ba# Uns unb Unfere Crben unb 9lad)fommen foldje# jeber Seit frep unb bevorfteljen fol. ©ebitten barbep alles unb jebes Unferer tpoubtleuten be# Cunftättifd)en Meid)bilbe# infonber*

l)eit aber i#igem unb fünftigem ©rbljerrn, fo wohl beton 9tatl) be# Stättlein Conftatt, ba# Sie bie gebad)te Sd)neiberged)e unb 3#re 9tod)fommen bep bie­

fer Unfer 3#nen verliehenen Segnabigung unb orbnung bie# an Unns fd)iit-- 0en unb honbthaben unb niemanb fprwieber p Ipnbeln verftatten fol. 3e=

boć# biefes Unfres fürftlid)en Obrigfeiten Sftid)tes=S)ienftes aud) be#r Crb--

(16)

l)errfd)aft urtb bebm Stätttein ©onftatt an 3I)ro Sted)tes allter gerootmfyeit unb männigtid) bewei#lid)er beffer gercd)tigfeit unfd)äbliä).

3ur Utjrfunbt mit Unferm ontjangenben 3nnfieget befiegelt. So ge-- fdjrieben gur Ótl#e ben 2. Februar nod) ©brifti Unfres $errn ©eburtt) fed)s=

get)ent)unbertunbbntten 3abr. ©arbep finb geroefen bie geftrengen Syrern oeften, Unfere Statt)e unb Sieben (Betreuen 9ttbred)t Siegrott) auf 9JtiiI)lat-- fd)ii# unb Sdjmottfdjiife, Unfer 2anbest)aubtmann, Sßitbelm non ber tpepbe, Unfer ipoff 9Qtacfd)alf Samuel 91fd), Sßaul $en#ner unb 3ot)ann Siebe, Unfer Secretorius bet)r biefen ©rief gur norfertig non unns im befetjtid) gehabt.

2Bann 2Bier bann angefetjen 3f)rer fo bemiittigen fleiffigen ©itte unb t)aben bet)r 6ad)en ©iltigfeit erwogen, aud) in Unfer er Gantjelet) 9tegiftratu=

ren bagelbige Sßrinitegium, wie obgemelbet unb nort)ero inferiret worben, bet)r Unn# eingefjenbigten Slbfdjrift gleidjftimmig in allen fünften, ©laufutes unb Slrtifeln befunben.

9Wfo werben wir auf; IonbesfürftIid)er Sttad)t unb ©ewalt ba#etbige aufs neue umbfertigen taffen unb 31t confirmieren unb gu beftettigen oer-- witligen.

St)un bab hiermit in trofft biefes Unfres briefs unb gebitten barber) allem unb jebem unfrer $aubtteutt)en be# conftättif^en 3ßeid)bilbes infonber=

beit aber ledigen fiinfftigen erbberrn unb befifeers, fo wobt bet)m Statt) be#

Stätttein ©onftobt, ba# fie mehr erwebnte Sd)neiberged)e unb 3#rer Stadp tommen bep biefer Unfer 3bnen oertiebenen ©egnabigung unb Shtorbnung, wie foltfje in 3bren ©laufulen unb Slrtifetn begriffen bis an Unns fdjiipen, IjanDtbaben unb niemanbem gue wieber gu batxbeln oerftatten wolle. 3ebod) biefes Unfers fürftlidjen Dbrigfeiten ‘■ßftid)tes--©ienftes, aud) bebr ©rbt)err=

fdjaft unb bet)m Stätttein ©onftabt, an 3bren 9ted)ten unb atlten gewobn=

beiten unb männiglid) bewei#Iid)er befferer gered)tigfeit unfdjäbtid).

3ur UI)rfunbt mit Unferem fürfttidjen anbongenben 3nnftegel befie=

gelt, fo gefd)eben unb gegeben ben 15. Februar nod) ©brifti Unnferes §errn unb fetigmad)ers geburtijs im fed)gebenbunbertad)tunbbreiffigften 3abr. ©a-- bep fein gewefen bie geftrengen, ©brenoeften unb hochgelehrten Unferer Sie=

ben getreuen $ann# ©rnft non $fd)ammer unb groff Ofitra auf Streti#, unfer Sanbesbaubtmann ßrangiscus Sanger, 9Jtattt)äus Sipelies oon Söwenftern auf Sangenbof, Stöm. Kopf. SJtajeftät aud) Unfer Statt) unb Sommer ©ireftor 3o#ann ©ittfetbt oon ©ittmannsborf auf 2aub#fe, Stöm. Kopf. 9Jtajeftät unb Unfer Stattt) unb <poffmarfd)atl 3od)oriias iperrmann auf SRalliers, bepber Sted)ten ©octor, ©eorg Sßaffet, 3obann $ubrig, alle# Unfer 9tätt)e unb 2ttat=

ti)äus ©efäjner, Unfer Stegicrungs Secretorius, bebm biefer ©rief gue oor-- fertig befohlen warbt. —

Unter ben Untergebnem biefes ^rioitegiums finben wir aud) SJtatt tt)äus Sipelies oon Söwenftern. ©iefer SRann war ein bebeutenber Sieber=

bidjter feiner Seit unb feine frommen ©id)tungen finb in bas alte ©elfer

©efangbud) gat)lreid) aufgenommen worben unb als ©bomie in ben Kirchen gefungen worben, ©ins biefer Sieber ift aud) nod) in bem fd)Ieftfd)en eoan=

geliftpen ißrooingialgefangbud) gu finben. ©s ift bas Sieb: „Sinn preifet alte

©ottes ©annbergigfeit".

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