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Militär-Wochenblatt : unabhängige Zeitschrift für die deutsche Wehrmacht, 111. Jahrgang, 11. Juli 1926, Nr 2.

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Nummer 2 Berlin, den11. Juli1926 111. Jahrgang

Ulilitärlll orhenbl ritt

UnabhängigeZeitschriflfürdie deutsche Wehrmacht

quptschriftleitunm Generalleutnanta.d. Tonstantinv.Altrock, H 2,Berliner Straße23Fernruf. «Stienplat)10116-k

TyåklfäquixrächriftleitungbestimmtenZuschriften sindnur kmdie

«IdenehendeAdresse zu richten -i-NachdruckundUbersetzung derAuf-

siiheistnur mit Genehmigung derSchristleitung gestattetsi-das

»Militär-Wochenblatt" erscheintamst» 11»18.und25.jedesMonats O derBezugspreis beträgtviertelstihrllchM.3,80 i-Bestellungen nehmen allePostanstalten, Buchhandlungeii und derVerlag an (-

katqg vonE.S.Mittler 84Sohn -Ausgabesielle: BerlinSW68, Kochsir.bs-Fernsprecher: Zentruni10736—10739

« -

oPersonal-VeränderungenGeerUNDMut-Wes—- EinfranzösischesUrteil überdieUrsachender

Inhaltsuberslcht«deutschenNiederlage1918. Gen.d.Inf.a.D.v.Kuhl. DieSchlachtder Zukunft. Mit UngakischenBatterien beiden Dardanellen, inArabien, Palästina,derhalbinselSinai und amKanal von Suez. (Mit Skizze.)—- Das neue französischeleichteMaschinengewehr24.v.Tu.—- Die Legendevon derÜberlegenheitderfranzösischen Artillerie gegenüberderdeutschenimJahre1914. Gen.Maj.a.D.v.Ohnesorge. BeweglicheArtilleriesMeßtruppSi Maj·a.D.Kaiser, München. Kampfwagenabwehrwasfen (K. Wg.A.W.). haerierXSolln Feuerstößedes l. M.G.

Mahlmann, Hptms—- DieVerteidigung gegen Luftangriffe. Großkreutz.—- Luftwetterkarten. Gr. Das Gitternetz.

(Mit2Figuren) Lt. Pusch,Stettin. Disziplinar-Strafordnung fürdas Reichsheer. Verordnung desReichspräsidenten vom 18. 5. 1926. R. G. B.ll. S .265. beeresanwalt v.Jan. heereundFlotten. Bücherschau. Berschiedenes.—- OffiziersundTruppenvereinigungen. Familiennachrichten. Anzeigen.

EinfranzösischesUrteil über dieUrsachen

der deutschen Niederlage 1918.

VonGeneral derJnfanteriea.D.v.Kuhl.

DerfranzösischeOberstleutnantPaqnet-is hateinBuch über»Die deutscheNiederlage 1918«geschrieben,indemerein genauesBilddavongibt, wieimfranzofischenGroßenhaupt- quartierVM derNachrichtenabteilungderallmählicheVer- brauch der deutschenStreitkräfteseitBeginnder Fuch- jahrsofsensive1918 biszum SchlußdesKriegesverfolgt wurde. hierzuwirdeinumfangreichesMaterial beigebracht, das denEinsatzderdeutschenDivisionen beideneinzelnen Angriffen,dieVerluste,dieErsatznioglichkeiten,dieStarke dereinzelnenVerbände und Truppenteile,-diezuden ein-

zelnenZeitpunktenverfügbarenReservenusw.umfaßt.Zahl- reiche Tabellen undSkizzen sindbeigegeben—FUrdendeut- schen Leser bieten dieseAngabenwenigNeues-.Daßdie Franzosenebensogutiiberunsere Starkeverhaltnisseunter- richtetwaren, wiewir über ihre,warwohl·anzunehmen

AnEinzelheiten sinddiegenauen Angabenuber dieJach- Tichten hervorzuheben, diedieFranzosenüberunserebevor- . teendeOsfeiisive beiderseitsReiinsvom 15. 7.hattenVier:

ifiaPhwaren sie allerdings rechtzeitigundvollständigunter-

ri tet. .

Zueineinzweiten Teil knüpftder Verfasser o

kmZzieß

statistischenAngaben Betrachtungen;inidem star en ers

brauchderdeutschen Kräftevom Fruhxahr1918ab,wgiprekik

durchdieamerikanischehilfedieEntentedauerndanStare Zunahm- siehterden hauptgrund siirdiedeutscheNieder- lUgesDieBedeutungdieser amerikanischenUnterstutzungsur den Verlsiufdes Kriegeserkennt er invollemMaßean.

Diezermurbende WirkungderhuiigerblorkadelaßtderBer-

fasserWerganzaußer Betracht. , ·

Auf dieserGrundlagegehtOberstleutnant Paquetzu einem VergleicheZwischender Strategie und TaktikLudendorffs undFDFHSUbeksFochha»tdieArmut-mederdeutschen Krafte sorgfältigbeobachtet«ErkonntedenZeitpunktlangevoraus

,- »I«;xdäiaitemiiitaire deFAilemagneen 1918.« Von

Lieutenant-6olonelPaquet. Verlagvon Berger-Levrault, Paris192.

berechnen,zudemderUmschwungkommen mußte.Seine Stunde war gekommen,als dieDeutschen erschöpftwaren unddieEntente dievolleÜberlegenheit besaß.

Daßesso gekommen ist, stelltderVerfasseralseineFolge derentgegengesetzten Methodebeider Feldherren hin. »Lu-

dendorff hatimmer nur aneiner Stelle angegriffen- ummitGewalt unddurch Überraschung durchzubrechenund dann denGegnerzuumfassen. Aus diese Weisewar kein Erfolg möglich.DerGegnerzogrechtzeitigalleseineRe- serven nachdembedrohten Punkt·AufdenGedanken, an mehreren Stellen anzugreifen, ist Ludendorffnicht ge- kommen. Nach langerPause, währendderderGegnersich.

erholenundvorbereiten konnte,griffervon neuem an. Eine

andere Methode haternichtfindenkönnen. » ·

Dies war demGenie Fochs vorbehalten. Erhieltsich andasnapoleonische Verfahren: denGegner aufderganzen FWUtzufesseln, seine Kräftezuverbrauchenunddannden großen Schlagzuführen. Foch griffüb erall an,wieder- holtedieAngriffe so schnell wiemöglichundverhinderte das Verschiedenderfeindlichen Reserven, bis derGegner

zermürbtwar. »·

Alle diese Gedanken sindaus vielen franzosischenVer- öffentlichungen,z· B.desverstorbenenGenerals Buat,längst bekannt. Eslohntsich kaum,diese Ansichtenzuwiderlegen.

Den »großen Schlag«istuns Fochschuldig geblieben, nirgendwo ister durchgebrochen. Paquet tröstet sichmit demAngriff, deram 14.11.1918 inLothringengeplant gewesen sei,undder uns denGnadenstoßgegebenhaben würde weniiesdazu gekommenwäre. Ludendorsfhat dieBedeutungeines Nebenangriffs sehr wohlerkannt und hatesschmerzlich bedauert, daßimMärz1918dieKräfte nicht dazu reichten.-Man kann nicht sagen, daßderDurch- bruchdamals allerWahrscheinlichkeit nach gegliickt wäre,wenn esnur möglich gewesen wäre, vorherinderChampagne, wodieFranzosenohnedies einenAngriffbefürchteten,einen Nebenangriff anzusetzen. Dann hätten wahrscheinlichkeine herbeieilendenfranzösischenReserven denrechten englischen Flügelvor dem völligen Zusainmenbruch gerettet. Die Erfahrung desWeltkriegeshat gelehrt, daß selbsteinkleiner, wirklichdurchgeführterNebenangriffdieDispositionen des Gegnerssehr leicht störtodersogar völlig umwerfen kann, zumalwenn ihm,wie esmeistderFallist,einAnfangs-

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, .35

erfolg beschieden ist. Leider reichten unsere Kräfteniemals dazuaus. Täuschungsmaßnahmenkönnen denNebenangriff

nichtanntersetzen.Sie werden meist sehrbald als solcheer-

«

I Der Verfasser hatesunterlassen,uns zubelehren,wiewir dasangeblichüberlegenefranzösische Verfahren hättenan- wenden sollen. Ergibtselbstzu,daßdieZeitfürdie Entente arbeitete. JmSommer 1918mußte sie durchdas EintreffenderAmerikaner einebedeutende Überlegenheiter- langen. Das wußtenwir ganzgenau voraus. Wiehätten wir denn dieGegnerbisdahinaufallen Fronten fesseln undzermürben sollen,um danndenHauptschlagzuführen?

Beiuns lagendie«Verhältnisseumgekehrt.Wirkonnten nicht warten. Die«Zeitwar gegen uns. Wir mußtendamit rechnen, daß »im Sommer unser ErsatzzuEnde ging. Uns blieb nichts ubrig,als vor demEintresfenderAmerikaner mit denMitteln, wiesieuns nun einmal zurVerfügung standen,denVersuchzsumachen, denum uns gelegtenRing zusprengen. DiemeisterhafteArt,mitderLudendorffdie Osfensive vorbereitet hüt,kann sichmit der MethodeFoch reichlich messen.

DielSchiachider Zukunft

Dieitalienische Militärzeitschrift ,,Alere Flammam«,Turin (Jan. 26),bringt unter dem Titel ,,Lagrande battaglia moderna« eineStudie desEol.E.Feffarappa, dieingroßen Zügendenwahrscheinlichen Verlaufeines Kriegesdernahen Zukunftunter Zugrundelegung desgegenwärtigenStandes derheerestechnik schildert.Ausdrücklich lehntderVerfasser hierbeidenGedanken ab, seine Vermutungen überdiealler- nächsten Jahre hinaus auszudehnen. Seine Gedankengänge, diesich vielfach französischen Anschauungen nähern, sindim wesentlichen folgende: « «

Der nächsteKriegwird wieder von derganzen Nation

I -

mit allen ihrenpersonellen und materiellen Kräftenge-, führt. DieMobilmachungderMenschenwird einfach sein imVerhältniszudenAufgaben, diedieOrganisation des modernen heeresbedarfs inallen Zweigen stellen wird:

Industrie, Geldwesen,Handel, Landwirtschaft; Umstellung von Produktion und Verbrauch fürdieganze Dauer des Kriegesvon unbekannter Länge. Der gewaltigeEnergie- bedars füralldieseArbeit erfordert vor allem auchdie moralischeMobilmachung,dieentscheidendeBedeutung er- langt,sobalddieBedingungenaufbeiden Seiten annähernd gleich sind.

Das Flugwesendrücktheute der Periode der Mobil- machungseinbestimmendesGepräge auf. Früherwar es derKav.nichtmoglich,dieMobilmachung desGegnerszu stören· Heutekann dlefFlugwasfedenFeindindenLebens- zentren seinerProduktiontreffen. Umfassende Luftangrisfe

werden deshalbin·Zukunftdenersten Akt des großen

Dramas stellen. Sie sindverhältnismäßig einfach,wenn sie nicht durcheine machtigeAbwehrdes· Gegners unter- bunden werden können. Aus diesemGrunde muß jeder Staat, dereinen Krieg wagen will,zuseiner Verteidigung hinreichendeJagdkräfteundeine«schonimFrieden organi- sierte,lückenlose Erdabwehr besitzen. Außerdem mußer zum Angrisf genügend starke Flugkräfte haben,um seiner- seits, auchbeirelativer eigenerUnterlegenheit,denGegner anseinen lebenswichtigen Punktenbedrohenundtreffenzu können. Ermuß sichmitanderen Worten fürdenLuftkrieg nachdem Prinzip des Risikogedankens vorbereiten, wie Deutschlanddies vor 1914fürdenSeekrieggetanhat.

Unter derAnnahme,daßes schließlichbeiden Parteien gelungenist,ihre MobilmachungundVersammlungzuEnde zuführen, fährt Verfasser fort: Ein eabsolute Unter-

scheidung zwischen Stellungs- und Be-

wegungskrieg erscheint heute völlig theo- retisch. DieKampfform wird vielmehrdurcheineReihe von gegebenenFaktorenbestimmt,zudenen u.a.auchdie politische,sozialeundwirtschaftliche Struktur des Staates gehören. Eine kriegführendeNation sieht sich heuteun- erbittlichvor einProblemgestellt,dasnichtwiefrühervor- wiegend qualitativer, sonderninderhauptsache quantitativer

1926e Milikär-Wochenblalk Nr.2

s

36 Natur ist.Denn der moderne KriegderMenschenund Maschinen verlangtheuteeinedurchausmoderne Ausrüstung und Bewaffnung· Damit haben diemoralischen Faktoren keineswegs ihre entscheidende Bedeutung eingebüßt;im Gegenteil,dasMaterial steigert siezuunerhörter Kraft.Sie zurhöchsten Entfaltung zubringen,ist deshalbauch heute nochheiligste AufgabederErziehung. Aber sich einbilden, einen modernen Krieg ohnedieunbedingt nötigen Kampf- mittel siegreich durchkämpfenzukönnen,isteinFehler;sich einbilden, fie durch rhetorische Anrufungdergeistigen Ener- gien ersetzenzukönnen, isteinVerbrechen. Man wird des- halb vernünftigerweisedamit rechnen müssen,daßder Schwächere,und daswird künftiggrundsätzlichderArmere sein, Zurückhaltungübtund dieGunstdesGeländes aus- nützt.DieBegegnungsschlacht,charakteristischfürdieKriege des19.Jahrhunderts, erscheint heute so gutwieunmöglich.

Der Schwächerewird inZukunftnichtmit sinnlosenAn- fangsoffensivenbeginnen, sondern sichdarauf beschränken, denfeindlichenStoßinzeitgerecht ausgewähltenund vor- bereiteten Stellungen aufzusangen. Auf diese Weisewird er seine Waffenam günstigstenzur Wirkungbringen; er wird sichderEinwirkung derfeindlichenLuftstreitkräfteam besten entziehenund mitseinen eigenendeninBewegung befindlichen Feindtreffenkönnen. Denn dieser ist aufdem ganzen Wegvon derVersammlung biszurvollendeten Grup- pierung zur Schlachtden wirksamsten Luftangriffen aus- gesetzt. Seine eigenen,an sich überlegenenLuftstreitkräfte können diesezwar abschwächen,abernicht völlig ausschalten;

denn esgibtinderLuft,ebensowenigwiezurSee,eine absoluteÜberlegenheit

DieArmeen desAngreifersbeginnenvon demAugenblick, in dem der Vormarscheinsetzt,den sog.,,Annäherungs- marsch«.Der ersteAbschnittdieser gesamten Bewegung wird der»Annäherungsmarschunter Einwirkungderfeind- lichen Luftstreitkräfte«sein.·Gegendiesekann derNacht- marschallein nicht schützen,schonaus demGrunde,weildie Nachtstundennichtausreichen,umallenotwendigenTruppen- bewegungen durchzuführen. Wer alsomarschieren will.

ohne ich übermäßigen Verlustenauszusetzen,mußinder Luft ichergeithaben,unddiesekann nur eine·Massevon

schützenden agdfliegern gewähren. Niemals wird ihreZahl genügen,um das ganze heer gleichzeitigzusichern. Die vormarschierenden Armeen werden deshalb, mindestens so- lange diemoralischeLuftüberlegenheitnichterrungen ist- genötigt sein, sichingroßen Staffelnvorwärtszuschieben.Die Stärke dieser Staffeln hängtvon derZahlderjeweilszur

«

Verfügungstehenden Jagdkräfteab. NachAbschlußdes

«Annäherungsmarschesunter Einwirkung der seindlichen Luftstreitkräfte« beginntendlichdereigentliche »Annäherungs- marsch«,dendieAngriffskolonnen zwar gleichfallsunter derBedrohungdurchdenfeindlichenFlieger,«aber dochin derhauptsacheunter derEinwirkung desseindlichen Ar- tilleriefeuers zurücklegen müssen.DieBewegungenderAn- niiherungandenFeindwerden somitvon Anfanganlang- samund schwerfällig sein·Bei den ungeheuren Massen unserer Tage,dieunvermeidlichandiegroßen Verbindungs- linien gefesselt sind,kann deshalb dieanfängliche Richtung, dieihrenVormarsch aufGrund desursprünglichen Opern- tionsplanes gegebenwird, von entscheidenderWichtigkeit sein· Daraus folgt, daßdie Bedeutung der modernen Obersten heeresleitung gegen früher nocherheblichge- steigertist·

JmletztenAbschnittdes—,,Annäherungsmarsches«müssen diehöheren Kommandostellen überdiefeindliche Lageim wesentlichen Klarheitgewinnenund gemeinsamdieSchlacht einleiten. Die Gesamtheitder hierfür notwendigen Maß- nahmen wird gewöhnlichals »Nahausklärung« bezeichnet, deren Aufgabees ist, mindestens dieKonturen derfeind- lichenMassen festzustellen. hier liegteinGebiet,aufdem eine modern ausgebildete undkühngeführte Kav.,derbe- wegliche Kampfkräfte, Radfahrbatle., Inf.auf Kraftw.und Fliegerbeigegeben sind,denArmeen unersetzliche Dienste leistenkann. DieKämpfederNahaufklärungwerden die unmittelbare Einleitung zur eigentlichenSchlachtbilden.

Diesewird sodannineiner Ausdehnungvon hundertenvon

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37 . 1926 Miiiiiik-wochenbiaii Ak.2 38

Kilometern fürdieDauer vonWochen,wenn nichtvon Monaten entbrennen. Sie wird auchvom kühnstenAn- greifernichtmehriiberall offensiv geführtwerden können, siewird vielmehrentschieden offensiv seinanFrontabschnitten,

Jieann.Man aktiv,defensivansolchen,dieman passivnennen

.DUSZielderOffensive, dieSchwärhledesFeindesmitder

eigenen Stärke zutreffen,kann dersngreiferdurch.einein sein·BeliebengestellteSchwerpunktsbildungauchdann noch erreichen,wenn esseineroberstenFührung nicht gelungen ist,denwirklich schwachen PunktdesVerteidigers zu erraten.

Dennnur seltenwird esdiesembeiderunermeßlichenAus- dehnungdesKrieges gelingen,rechtzeitig wirksameGegen- mislßnahmenzutreffen·Dieungeheuren VorteilederFrei- heitdeshandelns rechtfertigen daherdieÜberlegenheitder Offensiveauchnoch heute angesichtsderiieuzeitlichen Waffen- wirkung,dievorbereiteten Verteidigungszonen eine früher unbekannteKraft verleiht· Auchbeigünstiger ftrategischer undtaktischerAusgangslagewird dieOffensivenur allmäh- lichlRaumgewinnen, weil sievon Angriff zuAngriff schreitenmuß. DieLangsainkeit und Schwerfälligkeitder stets notwendigen artilleristischenVorbereitung nehmen der modernen SchlachtdenCharakter derraschen Entscheidung.

DennzwenneseineguteRegel ist, daßdasVorbereitungs- feuerin·derkurzesten Zeitdiegrößte Wirkungerzielen soll, sv ist»dieandere jedenfalls noch besser, daßdieJnf.erst

nacheiner unbedingt genügenden Artillerievorbereitung zum

Sturm antreten darf. Dem DurchbruchmitderBewegung mußderDurchbruch durch Feuervorangehen. DieMasse derArtl.mußdervorgehenden Jnf.dauernde Unterstützung gewahrenz DenndieJnf.kann unversehrte und gutver- teidigtefeiiidlicheStützpunkteallein nicht überwinden Das

Gespenstdieser·Gefahrhatalledieverschiedenenschweren Begleitwaffenins Leben gerufen. Aber man istsichüber diese Fragedoch·vielfachnichtganz klar. DerJnf. impft manVertrauenin ihreeigeneKrafteinund damit den kühnenAngriffsgeist.Dasist fürdieMoral sehr gut,aber Ulchi·so sehrfurdieWirklichkeitdesscharfen Gefechts;denn esgibt heutekeinen Jus-Kampf mehr für sich allein,sondern nur nochden KampfderJnf.und Artl. zusammen. Die AnRahme- daßdieJnf.beimEinbruchallein bleiben und, allein vorgehenkann,ist dagegen eine kühne Theorie, die, wie alle ihrer Art,zugroßen Dingen führen kann, aber ebensosehringunstigemwie inungünstigemSinn.

Auch die Defeiisiveistbeiderheute erforderlichen starken Tiefengliederungschwerfälliger geworden als früher. Jhr KFkiipunktliegt auch heute nochindem SpielderReserven- Hinterdenvordersten Verteidigungszonen wird eineständige Verschiebungstarker Kräftestattfinden müssen,deren kleinerer Teildazu bestimmtist,den DurchbruchdesFeindesdurch dieallmählichabbrkickelnden Teile vorderster Linie zuver- hindern, deren Masseaberden Gegenangriffführen wird,

-um denfeindlichen Angriffzum Stehenzubringen. Die Defensive ist somitheuteweniger denn jerein passiver Natur,sondern einedurchausplanmäßig durchgeführte Ope- ration.Soschwierigsieansich ist,wirdsieinZukunftviel- lekchiehermöglichseinalsfrüher,weildieJnf.mitihren Hilfswaffemauchwenn ausreichendeArtl.Unterstützung fehlt, heuteeinefrüherunbekannte Verteidigungskraft besitzt. Jn besonderemMaße giltdies vom Gebirgskrieg.

Nachder Entscheidung der-großenSchlacht wird der Unterlegeneaufverhältnismäßig weitzurückliegende,vor- bereitete Verteidigungssyfteme zurückgehen-diedurchihre typogkaphiffheodergeographische LageoderdurchdieVer-—

bindung mitalliierten heeren zunochmaligemWiderstand geeignet«sind.Eswird somiteineZeit desBewegungs- kklegeseinsetzen,inderdieOperationen einfacherundrascher verlaufen, weildersiegreiche Verfolgerdiemoralische Uber- IegenheitfUr sich hat. Die,Umfassung,dieaus Mangelan

Raum.im erstenAbschnittdes Kriegesnicht möglichwar, kannletztzUentscheidenden Erfolgenführen. 88.

Mit ungarischen Bakkerien beiden Dar- danellen, inArabien, Paläsiina,derHalb-

inselSinai und am kanal von Suez«).

Jm Jahre1914 war esvon großerWichtigkeitfürdie Mittelmächte,dieTürkei für sichzugewinnen. DieSeele desBündnissesmitdenMittelmächtenwaren: Enver,DIemal undTalaat. Als imAugust1914dieTürken sichzuerst neutral erklärend dieDardanellen sperren, konfisziertals Antworthierauf England diebeiden dort fertiggestellten turkischen Kriegsschiffe,deren Erbauung durchnationale Sammlung ermöglichtwurde. Kurznachhererfolgtauch dieKriegserklärung. Sofortkamen deutsche Organisatoren und techn.Truppen, uni dienotwendigen Straßen-und Bahnbautenund sonstigedringende Arbeiten zu ver- richten. Man sieht deutscheIngenieure inKonstantinopeb Bagdad,Mekka,Jerusalemundallen Orten, diestrategisch wichtigwaren. Unter demKommando Liman von Sanders werden 22türk. Divisionenzur Verteidigung der Darda- nellen bereitgestellt. Osterr.-Ung. schicktArtl. uiid zwarv 24-«cm-Mörser-, 15-cm-·f)aubitzen-,10-c.m-Gebikgshanitz- Und Gebirgskanonenbttrn. indie Türkei. DieFliegerder Entente verursachengroßen Schaden; sowird u. das Magazin inhaidar Pascha durchBomben angezündet.AlsdieDar- danellen-Expedition erfolglos abgebrochen werden mußte- legte sichdasSchwergewicht derOperationennachPalastina, derhalbinsel Sinai, weil dieDeutschenden Lebensnerv Englands, denSuezkanal, unterbinden wollten. ,

DieArmeen wurden mit derBahnvon haidar Pascha über denTaurus (wobeidieFußtruppen,Kav.u. Artl.

teilweiseüberdas Gebirgediealte StraßeüberZilizien benützten), Aleppo, Damaskus, Deraat nach Nazareth ver- legt. Vondort gelangtendieungar. Bttrn. mitFußmarsch nachJerusalem.

Nacheiner Besichtigung durch Djemal-Paschamarschierten

die Bttrn. in die Stellungen bei Gasa-Birbesa. Hier

sainmeltenl sich jene Truppen, welche fürdieExpeditioiien gegen denSuezkanal bestimmtwaren. DiealteStraße entlang derKüste, welche schonPharao, Ramses, dann Alexander derGroßeund Napoleon benützt haben,kam nichtinBetracht, weil sieimBereichder engl.Schiffs- geschütze lag. So mußtenun der WegdurchdieWuste genommen werden.

Führer dieser zwei Expeditioneiiwar derdeutsche Oberst Kreßvon Kreisensteiii. Mitseinemkleinen Stabe undden tüchtigen deutschen techn. Truppen, ließer dieWegeer-·

künden,bezeichnen,Brunnen bauen, Zisternen herrichten unddienotwendigen Nachschubmittel aufbringen. . Dieerste· Expedition war etwa 20 000sMann stark;die Führung,dietechn. Truppenwaren deutsch,dieArtl. osterr·.- ungarisch, währenddieJnf.undKav.aus türk.undarabi- schen Truppen beigestelltwar, dazukam nochetwas »turk.

Artl.,denNachschubbeforgten15 000Kamele. DieMarsche konnten wegen derFlieger, dann der 60——65oHitzenur bei«Nacht durchgeführtwerden. Vor- und Seitenhuten bildeten dieaufKamelen berittenen Hedfl,n-E5kadk0nen- Jede Abteilunghatteeinen Beduinen als Führer,welcher tagsüber spurlos verschwand, abends sichwiederpünktlich meldete. Tagsüber streifte er wahrscheinlich in der .Wüste umherund verkauftedenEngländern Nachrichten.

DerMarschbis andenSuez dauerte 10Tage,besserge- sagt10Nächte.DasErscheinenfder DeutschenhatdieEng- läiider vollkommen überrascht; sie spielten geradeFußbalL ZweiKomp.Askers istes gelungeneüber denSuez zu kommen. Tagsüber zogen·dieEnglander aber derartige Verstärkungen heran,daßdieExpedition sofort nachEin- bruchderNachtdenRückmarschantreten mußte.DieVer- lustewaren: 14Offz. (darunter der deutsche hauptmann von Sagen) und178Mann tot,30 Offz.-,1078 Mann ver- wundet. Diescharfverfolgendeiiidische Kav.wurde durch Kartätsch-Schrapnellsabgewiesen.

Wzt d-Res— Dr. GyulaKemönm ,,Amagyar csapatskaDardanelläknäL Aräbiäban,Palestjnäban asinni- felszigetenesaSuezicsarornänäl«. Budapest1926.

IV

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