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Deutsche Illustrirte Gewerbezeitung, 1862. Jahrg. XXVII, nr 1.

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Academic year: 2022

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Nr. 1.

«e

Js.LU.Ritter von Burg, n. K.N-· .-N«:i-u.Prof» MitglieddiAND-Wd-

Wissm chqfteu, Verwaltungoratbte.inWien. V e-

»

Dr.Knirps-,

»

roeorderangewandten Chemiein «

Pfss Witinchem in

Dr.Wilhelm Rittervon Schwur-, s.Setwas-Rath undKanzlei-Diree»tordes K.hist-reinGeneral-Consiilato te·in-«Paris.

-

FriedrichGeorg Ruck-;

Deutsche

W.Oechelhiiuser, General-Direct. d.ContiiientabGab-Gesellsch.Derart.

·

Dr.F.von Slrindcio, Direkt.d.K.Württemb.Centralstellef. Handel

a.Gen-» Eomth.u.Rittersc.inStuttgart.

1862.

K

«

LINHMNTST--

AnterbesondererMitwirkungderHerren Dr.Rudolle Wieg, Großherzogl.inist., RitterBad,Geh.te.Referend.inCarldriitie.imHandels-

Dr.Ernst Engel, Kgi.Pieris-.Geh.Arg-Rath Director desAgl-

Statist. Bureau,Niiierie.inBerlin.

Dr.M. Rühlmann, Pros.derKönile Polyiechn.Schule,Ritter ie-

inOannover.

M. Freihixrvon Weber-, Jugen»K.Sächs.Finanz:Rathu.Staat-eisenb-

Direetor,Conithutn.Ritterin Dresden.

Herausgegeben von

Dr.Heinrich Hirzeb

PrivatdoeentderChemiea.d.UniversitätLeipzig,d.Z. Director derLeipzigerPolytechn.Gesellschaft

-

WöchentlichHEZ Bogen. Zu beziehen durchalleBuchhandlungennndPostänitei. SiebenundzwanzigsterJahrgang.

AllgiiuischeSennereivom wirthschaftlichennndtechnischen Gesichtspunkt

VonProf.Dr.Kn appinMünchen.

Mit6Holzschnitten.

Vordemvorderen ZugderAllgäuerKalkaldenimSiådvstUND

demBodenseetiefkandimSüdwest,vondenThalernderJllerUnd desArgen begrenzt, ziehtsich einevom EschachbachundderKirnfach durchstlcömteHügelgruppehin,derenRückendritthalbtauiendparifer Fußüber»derMeeresflächedieWasserscheidezwischenRheIIIU·Ud Donau bildet Das Material dieserHebung sind außerstmachtlge Geröllschiihtenaussehr wechselnde-mMaterialbestand; Quarz,Kalt-, Granit-Geschiebezwelchenur an sehr vereinzeltenStellen alsfester Fels durchein Bindemkttel zu einer ArtNagelfluhzusammengeklttet

anstehen.DiegroßeMassederobernSchichteistGervll,welches

derKraftdervondenHöhennachdenThälern fließendenWasser

einennurunbedeutendetIWiderstandentgegensetzt Daherdiebis zuraussallenden TiefeUNDmIt densteilstenBöschungenabfallenden Thaleinschnitte, welchedieVolkstrachemitderBezeichnungTo bel

unterscheidet Siesind fast « » · .

geringemUmfang, zuweilentvtgemhkerUnzugängllchke1t-mltFlecken vonUrwald bedeckt,währenddieabgerundetsich langhinstreckenden Bergrückenbisaufwenigevon Waldentblößt,einenreichlichen Graswuchsbieten. Der allgemeine Charakter dieses Hügel- landes und der ganzen UmgegendalsHgchfläche dieThal- einschnittejenes,sowiederWasserspiegelderJllerbeiKempten spiel- tennämlichum 2000 par.FußMeereshöhe—- gtbtjenengras- bedeckten Rücken bei weitem mehrRauheitjdesKlimas-als ihrer allemitWard,oft inParzellenvonsehr;

senkrechtenHöheüberdemMeere ansichzukäme,eineRauheit, welchedenGetreideban sehr schlechtbegünstigt,aber beidem,Wasser- reicbthnmalleBedingungen eines reichen duftigen Graswuchsesum-

faßt.MiteinemWort, alleMomente ihrer Lage stempelnsie als Sennalpen, als welche sievon denBewohnern bezeichnetundbe- wirthschaftetwerden. Besonders zahlreich sinddieAlpenundSena- hüttenum denGipfel jener Berggruppen, zugleichderhöchstePunkt desWürttembergerLandes zwischenKemptenundany, gelegen, dem,,schwarzenGrat« 1k)unddemanseinemFuß gelegenenBer- einigungspnnktevon5Thälern,,Kreuzthal.« Auf Grundlage dieserGebirgsbildung,sowiederausgezeichneten allgäuischenVieh- raeen verwerthendiedortigenSennereien denFutterwachsder Alpe*-")alsButter undKäse;sie bildeninletzteremArtikelzusam- mengenommen eineKäsefabrikationimgrößernMaßstabe,undder Betriebihrer Producte beschäftigtmehrere Handlungssirmen, manche miteinemBetriebskapital von3——4000000fl· EineAlpe,die

50—60 Küheernährt,ist 5——8000fl. werth. s

, i) Ich weiß nicht, welcher UrsachederanffallendeMangelanUeber- einstiininungdermeistenKarten(soz. B.dersollst»sehrzuverlässigenvon Wortl) mitderWirklichkeit dieser Gegend zuzuschreibenist.Der,,schivarze Grat«,weitnndbreitdeinLandvolkwiedeinwallfahrendenStädtcr unter diesemNamenbekannt,findet sichalssolcle nirgendsangegebennnd ans derverschobenen Disposition derWassergetinnenndOrtschaften läßt sich nurmitMühe mittelstderangegebenenMeereshöhensein geogtaphischer Ortfinden. SelbstdietrefflichetvplicheGeographieBayern-svonWal- theikenntden»schwarzenGrat« nicht.

")Die-Alpensind Uicht leVekzeltzu Sennerei benutztodersogenannte ,,Se11nalveii««.Sehrhochgelegene sog. »Galtalpen« werden deici

»Galtvieh« überwiesenGalt(inderJägerspiache»gelt«)heißtnn- trächtig sein,imweiterenSinne nichtmilchgebend,also Galtvieh= Stiere, Kälberic.

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2

NachstehendeMittheilungenverdanke ichgrößtentheilsHerrn I.Eibeler, einemausgezeichneten, sehr intelligenten Landwirthe vonRimpachbeiIsny·

DieKäsereigehtdas ganzeJahrhindurch,im Sommer auf derAlp,im Winter beiStallfütterungimThal.DieAlpzeitdauert etwa 100Tage,von EndeMaibisAnfang September. Der Wech- selzwischenAlpundStall wirktentschieden aufdieQualität der Producte,undbringtmancheVerwicklungindieBetriebsrechnung derAlpwirthschaftmitsich,aberinderMethodederVerarbeitung bedingterinkeinemFalle Abweichungen-L—Bekanntlichkommt nachdemBergbaubeidenSennereien der älteste genossenschaftlich angelegteGewerbsbetrieb vor. Sossindetman dennasuchin Ober- schmabenbeideFormenderSennerei, dieeinfacheunddiegenossen- schaftliche;letztereerstrecktsichauf Alpen sowohlalsaufKäserei.Die EinzelantheilederAlpen, alsowas beimBergbauetwaKuxesind, heißenhier»Weiden«. BeidengenossenschaftlichangelegtenSen- nereien schießendieverschiedenenTheilhaber ihr Kapital nichtin Geld, sondern inRohmaterialzusammen,odersievereinigenwenn man will,ihrekleinenEinzelerträgezurVerarbeitungingrößerem lohnenderem Maßstabe.BeidenAlpen-Sennereien, welchefürden Transport nur schwer zugänglichsind,undderen LagedieAbfuhr deserzeugtenKäseszueiner äußerstschwierigen Operationmacht, vollziehtsich die genossenschaftlicheVereinigungschonin der erstenInstanzgleichbeimVieh, so daßdiejedem Eigenthümerge- hörigeAnzahlStückezueinergemeinschaftlichenHeerdeunter einen Senn inderSennhüttegebrachtwerden. DerSenn deseinzelnen

"

«·«Eigenthümersbestimmt nachdemjedesmaligenMelken-dieQuantität dergewonnenen MilchnachMaßen,zuwelchemZweckersicheines, aufdieihm zugetheilten Milchgefäßegeaichten Visirstabesbedient.

DerSenn,dereinerGenossenschaftvonEigenthümern(inder Senn- sprache »Meister« genannt)dient,muß das,jedem einzelnenMei- sterangehörigeViehstetszusammenmelkenund dieMilchausbeute für jeden solchen Viehantheil gesondertmitdemVisirstabfeststellen.

So wird jedemeinzelnen Meisterdas Milchquantum angemerkt, welcheserindieKäserei einschießt,undnachdiesem Verhältnißsein

.Gewinnantheil .ausgeschlagen. Im Thal,wodieSchwierigkeitdes

««"Transportswegfällt, isteszweckmäßigerundüblich,dasgenossen- schaftlicheUnternehmenerst inderzweiten InstanzmitderMilchzu vollziehen, welchedann aneinemgelegenenBauernhausalsMittel- punkt,"wosichderSenneinmiethet,ineinigenMilchfässernnachdem l Melkenzusammengefahrenwird. DieVerrechnungundVertheilungE bleibtunverändert.

DerSennerei stehtnie eine Sennerin, sondern stets ein Senne vor,dereinenbiszwei Untersennenbei sichhat.

DieAufgabeeiner richtigen Bewirthschafungbesteht zunächst darin, dieStückzahlderHeerdesozugreifen,da siedemSenn und seinenGehilfenausreichendeBeschäftigungsicheri,undandrerseits dochdiese Stückzahlimrichtigen VerhältnißzumUmfangderAlpe, d.h.zumFutter- alsoMilchertragbleibt,denn die schlechtesteDeko- nomie istderübersetzteViehstand,dergleichzeitigin doppelterRich- tungschadet, nämlichdieArbeitvermehrt,unddenErtragmindert.

FürdenEinzelbesitzereinerAlpeliegteineMehrungderSchwie- rigkeit dieser ohnehinnichtleichtenStatik darin, daßdieErhaltung seinesViehsim WinterderLandwirthschaftimThalzurLastfällt, mithinauchdenFutterkräften dieser stets angemessenbleiben muß- DieSennhütte enthältnebenderSennstube,dieStallungen,, dieMilchkücheund denKäsekellerund setztin unmittelbarer Nähe einenlaufendenBrunnen voraus, EineReinlichkeit,wie siesichnur inwenigen Lebensverhältnissenwiederfinden dürfte.herrschtaufder»

MehrheitderAllgäuischenSennereien,undlegteinglänzendesZeug- nißab, wiesehrman sichdieserTugendalsersteGrundbedingung einesgedeihlichenBetriebs bewußtist.Nicht minder undmiteben sovielGrund legtman Gewicht auf die genaue KenntnißderBe- schaffenheitunddasAusscheidender nichtnormalmäßigenMilch jederj Art,soz. B.dererstenStrichevom Melken,die unreinsind,deri

MilchvonKühen,diefrisch geboren haben2c.

Esistnothwendig,dereingehendenBeschreibungderKäserei,

außerdemVorstehendennoch dieBemerkungvoraus zuschicken,daßj dieser JahrhundertealteBetriebneuerdingseinentiefgehendenUm- schwungerlittenhat; nachdemaltenHerkommengewannman inderi KemptenerGegendnurgroße,runde,festeKäse,vonderArt, diedas i eonsumirendePublikum nachdembekanntenSchweizerproducte,,Em-

men thaler« zunennen pflegt;in den beidenletztenDecenniensind- nun nachAngabederSennen von,,Lünneburg«(worunter«Limburgzu

!etwa30Kühen, welche7Stützen

verstehen seindürfte),dieweicherenviereckigenBacksteink äse herüber- gekommen,undhat sichdiealteFabrikationvordemEindringling so weitzurückgezogen,daßsienur nochansehrvereinzeltenSenne- reien zusinden ist. DieseErscheinung findet ihreErklärungzu- nächst darin,daßdas Easeinbei demLimburgermitweitmehr Wasserverbunden ist,alsbei demEmmenthaler, welcher consistenter undvon vielhöherem Caseingehaltist,daß mithineingegebenes Quantum Caseinoder Milch eine kleinere Ausbeute an Emmen- thaler,undeinegrößere Ausbeute anBacksteinkäseliefert-Letztere allerdingsvon geringerem Caseingehalt,welcherAbgangaberdurch diefeinereundbeliebtereQualität ersetztwird,währendmagerer Emmenthaler nicht mehralshalbfetter Backstein gilt;miteinem Wort,man erzeugt beiwenigerArbeit,mitBacksteinkäseweitgrößere WerthealsmitEmmenthaler,derallerdingshaltbarerunddarum fürdenBetriebbequemer istalsderBacksteinkäse.Wirgönnendaher in unsererDarstellungdemsiegenden Theil,demBacksteinkäse,den Vorrang

Erwird, wiebemerkt,inderRegel halbfett,d.h.mitetwa demhalben ButtergehaltderMilchgemacht.Das Viehwirdim Stall,nicht imFreien gemolken,undzudiesemZwecke zweimalein- getrieben,in derFrüheunddesAbendsum6Uhr,wobei man sich einesdressirten Hundesbedient. Auf einemgrößerenStänderwird einhölzernerTrichteraufgestellt,undderDurchlaßmiteinem Bün- delgrüner junger FichtenzweigestattSeihtuch versehen,durchwelche

man die gewonnene Milchaus demMelkeimer indenStänder zu- sammenschüttet. NachdemMessenundNotiren derQuantität ver- theiltman dieAbendmilchinPrenten oder»Stutzen«von der FormwieFig.1zeigt,worin sie überNachtzumAbrahmen stehen

bleibt. Ie kälter die s

LokalitätunddieNacht, FIgi1-

destobesserscheidet sich Hi ·s i i - - - sQu- derRahm.Dieserbil- ssss s s sI s L s,-« deteinezusammenhän- XI k. . . . , ,J»m-

gende, ziemlichgeschlos- e

seneSchichtanderOberflächederMilch,diesichwieeineHautab- ziehen läßt.Der Senn löst dieseam andern Morgen ringsvon derWanddesStutzen ab, schiebtsieandereinenSeitedesStutzen zusammen,undhebt siemit einemflachschaufelartigen Löffelzum Buttern ab.Dazu istallgemeineineArtLeierfaßmitdurchlöcherten Flügeln (sieheFig.2) üblich. Man braucht IX,Stunde,umdamit denRahmderAbendmilchvon

Fig.2.

fülltund5PfundButter liefert, auszurühren.

DieabgerahmteAbendmilch unddieunabgerahmte Morgen- milch,frischvonderKuh zusam- men, bildenein,,Käset«und werdenimKesselzum,,Einrin- nen«, d.h.zurAbscheidungdes Käses, mittelstLab vereinigt.

DieConsistenzdeskünftigenKä- ses ist wesentlichvonderTempe-

ratur desEinrinnens bedingt;derKäsewirdweich,wenn sieniedrig, und trocken,wenn sie hoch ist;250R. ist fürdenBacksteinkäsenach

·allgemein befolgtet ErfahrungdiegeeigneteTemperatur. Die.so- genanntekuhwarme MilchzeigtimMelkftänder280R., nach dem UmfüllenindenKesselnur noch26OR» aber dieabgerahmteAbend- milchnur 130R. Danun beide zuannäherndgleichenTheilenim Kessel gemengtwerden, sowirdauch dieTemperaturungefährdie mittlere oder 181X2—191-20R.sein. Es bedarfdaherdieMilch imKesseleineTemperaturerhöhuugdurch»Feuervon 6—-«70R. Die KesselsindvonKupferundbei einemGehaltvon300Maß halt-, 2,7« weit und 2,0«tief. Es wirdfür unerläßlichgehalten,densehr blaßgelblichenFarbentondesKäses durch künstlicheFärbungder

TMilch mitSafranetwas zuheben.Man nimmtvon diesemStoff- denman mit48—5o FleasPfund bezahlt,1Loth auf3000 M.

Milch alsAufgußundbenutztdiewenigenMinuten Zeit während desMilchaufwärmens,um denSafran derMilcheinzuverleiben.

Sobald derInhalt desKesselsdierichtigeTemperatur (250 R.) erreicht hat, was alleSennen mittelstdesThermometersgenau ermitteln,ziehtman denKesselanseinemKrahnvom Feuerzurück undsschreitetzum »Eiurinnen«.Die»Rinne«, wieman dasLab nennt,istderbekanntevierteMagendesKalbs. Fein gehacktzum

(3)

S u een äulni mitPfefferundSalzvermischtsundgetrocknet,

bilciiettzGrößeIrgeinerchmktzbrauneMasse,diemanmBalleanonbdex

einerOrangeauf längere Zeitvorrathig»hat.AmEwigex?

setzt derSenn« temWaeranundäteeinhaselnußgroßlesßStisickdavon mitein«paar ßoffe»u

kscelilhterdiiiLabaufgußvon fdenfesten»Thellenab, g»ießt diewenigegelblicheBrüheindieMilch undmischtmit demLoffel behutsam ohneSchaum zuerregen, woraufer die-Milchruhig

sichselbstüberläßtDieWikkungdesLeibs istzwar hinsichxrichder Quantität Milch,diesie bewältlgtsclIslßek«t)kdentlici,)groß,aberdoch sehr allmählig,unmerklichunddemAugeMchtohneweiteres sichtbar.

MitdemEintritt dervollenWlkkUNg-30Minuten nachdemZu-

nen« ist

nkekn Fakbenwfchselzkeine-Flocken,keinSerum bemerk-

bar. Tauchtman jedochdieFlugerspitzeein diesisteine Vor- über Nachtstehen.BeimEin- ;

3

I

l

derSpiegelderMilchimKessel scheinbarI

probederSennen

—- soentstehteinebleibende VertiefungimFlüs-? sigkeitsspjegeLeinBeweis,daß die Milchaufgehört hat flüssigzu sein·DerganzeInhaltdesKessels hatsich in eineweiße,allseitig zusammenhängendesüßeGallerte verwandelt, diedergewöhnlichen gekonnenen Milch ähnlich,aber imAnsehendurchausnicht so kurz istundnicht entfernt diegleicheNeigung besitzt,dasSerum so leichtgehenzulassen,unddamit aus demgallertartigenin den Serum gehenläßt, so wird sie doch dabeiwenigereineflockigeMasse, sondernnurconsistenter, indemsie ihre Gallert-Beschaffenheitlange beibehält.DiegebildeteGallerte muß sich reinvonderKesselwand ablösen,undeinhölzernerFlachlöffeldaraufliegenbleiben ohneein- zusinken,wenn dasEinrinnen gelungenseinsoll.Esgiltnun dieser weichen Gallerte se viel Molkezuentziehen,alssieohneDruckund in der Kälte gehen-läßtZu diesemZiveckschneidetderSenn mit einer Art hölzernemSchwertdieGallerte zuerstingleichbreiteStreifen, dann durcheben so breiteSchnitteüberKreuzin4seitige Prismen, dieerzuletztmitderSchneidedesFlachlöffelsim Sinn derTiefedes KesselsinkurzeStückewagerecht zertheiltund führtdabei den Löffel,indem erjedestärkereoderstürmischeBewegungvermeidet, so, daßdasUntere allmähligzzu«oberst.kommt.

"

Man gönntnun derGallerte, diebeidiesemZerschneidenund Bewegen sichallenthalbenvonSorum zu trennen beginnt,undsich mehrundmehrzusammenzieht,eineViertelstunde Ruhezur Samm- lungder Molke. Indemman nun einnichtzu dichtgeschlagenes

i

s

i

Tuchvon derGrößedesFlüssigkeitsspiegelsindenKessel einsenkt,. kannman diedarüberstlehendeMolkeleichtmitdemLöffelvonder darunter befindlichenGallerte in einbereitstehendes Schaffab-s schöpfen;esbleibtzuletztdie Gallerte mit einemRestvon Molkeim

Kessel,iüelcheman sofortin dieaufdemAbtrovfbrettbereitstehendeln

Käsemodel(Fig.3)überschöpft.Siebesitzenje 5Abtheilungen fur Fig.3.

XI- XI l XI XCH

o o o O O V o o c ol i

o o o "0 P o o o o 0

o o o C O V O c o

o o o 0 O O O o o

L

je5Käse;dieTiefederModelabtheilung,derenjedeanzweiSeiten

mitAbtropflöchernversehen ist, entsprichtderDickedesKases Die Aktihrer Aufstellung istausFig.4ersichtlich,woa,a....

dieModel,cdasAblaufbrettundb denMolkeneimer bedeutet.

TVerspannungbleibt derKäse

· z2Tage,wobeiderletzteRest

flockigenzertheilten Zustand überzugehen.Obwohlsieebenfallsviel"-

JndieseModelvertheiltderSenndie gewonnene Gallerte mit derVorsicht,möglichstgleichvielinjede Abtheilungzubringen.Auf denModeln läßtdieGallerte nochreichlichMolken gehen, während sie sichtlichanUmfang schwindet(von61s2 Zoll auf2ZollDicke).

Diekleinen Brocken,woraus siebesteht,vereinigensichoderschweißen gleichsamwieder zueiner zusammenhängendenMasse zusammen.

DerKäseformt sich,undzwarsorasch,daßman denModel, um denAblaufderMolkezubeschleunigen,baldauf dieeine,baldauf dieandere Seite umkippenkann. Denn dieArbeit dessSennen zielt auf möglichstvollständigeScheidungderMolke,so weit diese gleichsamungebundenimStande ist, abzufließen.Hat endlichdas freiwilligeAbtropfenausdemModel aufgehört,wasnach2Stun- denderFallist,sowerdendieKäse herausgenommenund aufdem

»Spanntisch« (Fig.5)auf einedünneStrohlage,derenHalme sichaufdemKäseabdrücken,

in Reihen zwischenkleinen Käsebrettchengeordnet, die mandannmit2Stöcken gegen denTischrandverspannt. Unter demsehr mäßigenDruckder

von Molke tropfenweiseab-

geht. Erstwenn derKäse aufdemSpanntischliegt, gewinntder Senn Zeit, sichmitderVerarbeitungderMolkenzubefassen.Er gießtdiese zusammenindenleerenKessel zurückundführtsie zur weiteren Verarbeitung übersFeuer. Bekanntlichwirdnichtder ganzeGehaltderMilchanAlbuminoiden vom Labgefällt,esbleibt imGegentheileinnichtdurch Lab, aberdurch SäurefällbarerKör- perdieser Classe zurück,welcherinderSiedhitze mittelst»Säuer«

alssogenannter ,,Schotter« ausgeschiedenwird. DerSäuer istin einemlose verschlossenenFaß,wieFig.6zeigt, vorräthig gehaltene, infortwährenderGährung begriffeneMolke.

Man stelltdasFaßwarm inderNähedes Kesselsauf, und füllttäglichsovielsüße

Molke nachals man Säuer verbraucht

DiesegährendeMolkezeigteineziemlichleb- hafteGasentwickelungbeientschiedensaurem GeschmackManerhitztnun diesüßeMolke unter Zusatzvoneiner Kelle SäuerimKessel zumSieden, worauf sich nachwenigenMi- nuten eineSchichteeinesneuen gallertartigen Gerinnselsvon verhältnißmäßiggeringem Umfangausscheidet

Fig.6.

Es Eschwimmtscharf geschiedenan der Oberflächedes Kesselsund.

wird von einem Serum, dem »Schotterwasser« mit dem Seihelöfselabgehoben·DerSchotter,’«)sonstderStoffzurBerei- s tungdessog.Ziegers, wird hier nichtzuKäse gemacht,sondern

dientunmittelbar alsNahrung.

Ueber NachtfindetderletzteRest der Molkehinreichend Zeit, ausdenaufdemSpanntisch gereihten Käsen abzutropfen;damitist

-dieMöglichkeitgegeben,mitder«Beize«,d.h.mitdemEinsalzen vorzugehen. .Jn den,bisdahin beschriebenenStadien derKäsebe- reitungistderGebrauchdesSalzesvollständigausgeschlossen;es wirdweder derMilchnoch derMilchgallerte solcheszugesetzt,über- hauptinkeinerandern FormalsmitEinreibenderOberflächedes geformtenKäses zurAnwendung gebracht.

Wollte man vor dergänzlichenAbscheidungdernichtgebun- denenMolkeSalz einreiben, sowürde dies durchWasserentziehung dieOberflächedesKäsesverdichten,unddieseverdichtete Rindeals- balddurchReifenundSpeckigwerdeneinenVerschlußbilden,aus welchemdas weitre Entweichen derMolkeausdemInneren,und somit dieHaltbarkeitdesKäseseinbaldiges Ziel fänden.Beim Beizen faßtderSenn je3flach aufeinander liegende Käse»Und stürzt siemiteinerraschenHandbewegungmitden4schmalenSeiten nach einander in einenvor ihm stehenden StUhenmitSalz,verreibt dashaften gebliebene Salzetwas und setztdiegesalzenenKäseauf

"1iY-.·sdiehoheKanteaufdenBeiztisch.DasEinreibenmit Salzmuß l,achtTage lang täglichingleicherWellewiederholtwerden. Essind

,

daheraufderBeize stetsachtReihenKäse,wovon jedeeinemKäset undmithineiner bestimmtenAlters-undReifheitsclasseentspricht.

DieseReihenfolgeistfürdieFolge stets beizubehalten.Amachten a«)Schutter-UichtzuverwechselnmitSchlottcr, welchesimall- gäuischenSauetniilch bedeutet

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