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Die Verfassung : Wochenblatt für das Volk, Sonnabend, 29. April, Nr 17, 1865

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Sonnabend, 29. April.

Verfasung.

M

DGochenhtattstir-das Welle

ErscheintjedenSonnabend. PreisvierteljährlichbeiallenPreuß.Postanstalten41X2 Sgr., beidenaußetpreußischenPostanstalten

7374Sgr.,inBerlin beiallenZeitungs-Spediteurenincl.Botenlohn6Sgks-inderExpedition,Mohrenstr.34, 41X2Sgr. Jnserate dieZeile3Sgr.

DieVerstärkungderMilitärpflicht.

DieRegierung hatbekanntlicham2.Februardem Abgeordnetenhauseeinneues GesetzuberdieVgpflilclhx

Umgzum Kriegsdienstevorgechagen.DurchbIssgt

-solldas act»gute Gesetzvom Jahre,18»14kcgesittet undergänztwerden« DerZweckist,dieReotaanisation

der Armee nochweiter durchzuführen»als dieRegierung esbisher gekonntbat. WirAllewissen es,undgar vielevon uns habenesan sichselbstund in·ihrem eigenenHauseund ihrer eigenenWirthschafterfahren,

wel?e....Opj-x,,an»Geld,undZeitund»welcheVerlust

anauferlegt.lrbeitskriifteuWirmussendiesteorganisationdaherwtzhlfragemuns. ono esjetztdem

LandeundunserenVertretern moglichist,nun auchnoch

dieneuen ForderungenderRegierungzubewilligen.

Wirmüssensagen: »Nein,das scheintuns nicht

möili . ,

.JAbiilüwarum müssenwir dassagen? »

Nun, wirmüssen(abgesehenvonallemUebrigen) schondarumNein sagen,weil nach»derneuenRe-

ierungsforderuiig ein dienstfahiger jigiger

anii genöthigtwerden kann, sieben volle Jahre mitten imFriedenbei derFahnezudienen.

Freilichklingtdasunglaublich,aber esistdoch so.

Natürlichwirdnichtjeder dazu genöthigtwerden,aber

eindienstfähigerMann kann doch,selbstinFriedens- zeiten,siebenvolle Jahre im Dienstfestgehalten werden,und esmußjeder sichdaraufgefaßtmachen, daßlgeradeihneinsolchesLoostreffenkann.Diedar-

auf ezüglicheuWorte desGesetzentwurfeslauten:»»Die UmKriegsdienstVerpflichtetengehbrendieerstensieben Jahredemstehenden Heerean; sie sindjedoch,in so- weit nichtnOthwendigeVerstärkungendesHeeresoder

UebuneneinAndereserfordern,inderRegeldieletzten

Vier ahreindieHeimathbeurlaubt.« .

Dagegen bestimmtdas alteGesetzvon 1»814,daß diezumKriegadiensteVerpflichtetennur fuufJahre demstehendenHeereangehörensollen. Dannheißtes.

weiter: »die dreiersten JahrebefindetsidieMann- schaftdesstehendenHeer-esdurchgangigbei iren Fahnen;

diebeidenletztenJahrewirdsieinihre Heimath entlassen Und dientimFalleinesentstehendenKriegeszumEr- satzdesstehenden Heeres«

Wir sehenuns dieSachenoch näheran.

-Nachdem neuen Gesetz’soll jederDienstpflichtige dreiJahre beiderFahnebleiben. Nachdem alten Gesetzesollteerdasauch.Abereswurde durchKönig- licheVerordnungenvon 1833und1837 fürdieInfan- teriedieDienstzeitbeiderFahne auf zwei Jahre herab-- gesetzt. Diese Verordnungensindzwar seitdemwieder aufgehobenworden, aber die dreijährigeDienstzeit konntedoch biszu Ende desvorigenJahres hin lange nichtvollständigdur geführt werden,weildas Geld dazufehlte. Für dieesJahr aber sind geradezum ZweckdervollständigenDurchführungderdreijähri- genDienstzeitimStaatshaushaltsetat«überanderthalb MillionenThaler mehr angesetztworden. Doch esetztden Fall,unserejungenLeutehättenimmer ihrevollen

dreiJahrebei derFahnedienenmüssen,sowaren sie nachdemGesetzealsReservisten dochdienächstenzwei Jahrevonjedem Dienstefrei,wenn nicht geradeein KriegimEntstehenwar. JetztdagegensolldieReserve- zeitvier Jahre dauern,undwährenddieserganzenvier JahrewerdendieReservisten nicht blos,wienachdem altenGesetz,imFalleines entstehenden Krieges herangezogenNein, sie müssenjedenAugenblickdarauf gefaßtsein, auchzudenUebungen, nnd was noch vielmehrsagenwill,zu einerfür nothwendigerachteten VerstärkungdesHeereszur

Fagneeingezogen,Und-selbst

im Falleeines ungestörten«iedens,brs»;zUMPollen EndeihrerReservezeitbei demRegimexiizumckgehaltfnzU

werden. Ja, esist sogar gestattet, sieunterUmstanden auchzu anderenZwecken.oderaus anderen Gründen währendderganzen vierjährigenReservezeitimDienste zubehalten.Dennsie sollenIaauch,wenn derFall

einesKriegesoder»einerUebungodereinernothwendi- gen Verstärkungnichtvorliegt,nur »inderRegel«

m dieHeimath ,,beurlaubt«,alsonicht immer undun-

bedingt,indieHeimath»entlassen«wetdeni Freilich sollderDienstin derReserveundinder Landwehrersten Aufgebotes (an daszweiteAusgebotistkein zUgroßes

(2)

Gewichtzulegen) nachdemneuen Gesetzezusammen- genommen nur acht Jahre dauern,währenderin deni alten Gesetzeaufneun Jahrebestimmtist. Doch

ge-

hörtnur einesehr geringeUeberlegungdazu,umzu e-

greifen, daßdieachtJahre nachdemneuen Gesetze einesehrvielschwerereLastsind,als dieneun Jahre nachdem alten. Dau vergessenwir nicht, daßder eigentlichedreijährigeienstbeiderFahne bisher fast

nuraufdemPapiere stand,»wahrendervonjetztanganz unerbittlichzur

Wirklichkeitwerdensoll.

Wahrlich,ein Mench muß nichtrechnen gelernt haben,wennervondenosfiziösen,dasheißtaufdeutsch

von dendienstbefiissenenSprechernundSchreibernsich einreden laßt, daßdieReorganisation,noch dazumit solchemGesetz,dem LandeundbesondersdenDienst-

xflichtigendenMilitärdienstleichter macht,als ernach em altenGesetzgewesenist.

Ebenso verwunderlichist es,wenn diese Dienst- beflisseneninderProvin·zial-Korrespondenzundinan- derenBlätternderKommissiondesAbgeordnetenhauses einenVorwurf daraus machen, daßsiedemHausedie einfache AblehnungdesGesetzentwurfesvom 2.Februar angerathen hat. Sie hätte,so sagendieDienstbeflisse- nen, dochdenVorschlägenderRegierung irgend welche andereVorschlägeentgegenstellensollen;denn dann hätteman sichdochvielleichtnochvereinbaren,undnach dieserVereinbarungauchüber denVerfassungsstreitver- tragenkönnen. Aber diesMitgliederderKommission abendemHerrn Kriegsminister zunächstdochnur wieder- olenkönnen,was derRegierungimAbgeordnetenhaufe und inallenfreisinnigenZeitungenschonhundertMal gesagt ist, daßnämlichdie Kriegsstärke des Heeres inFriedenszeiten nothwendig vermin- dert und die Dienstzeit bei der Fahne noth-—

wendig wieder auf zwei Jahre herabgesetzt werden muß,wenn dasLand und wenn dieein- zelnen Dienstpflichtigen dieMilitärlast sollen ertragen können. Nun hatderKriegsminister wohl inseinemund imNamen derStaatsregierunginder Kommission,wie derBericht sagt,den aufrichtigen Wunschausgesprochen,demHausemit versöhnenden Schritten entgegenzukommen,aberzugleichhaterauch, wieesebenfallsin demBerichtederKommissionheißt, ganzentschieden erklärt,dieRegierungkönne

keinen Mann von dergegenwärtigenKriegs- stärkedesHeeres,

·kein Bataillon von derZahlderjetzigen

Kadres, »

kein Jahr vondersieben’ahrigenDienstzeit, keinenTa gvonderdreijählrigenFahnendienstzeit entbehren Dabei hatdie-RegierungnichtsNeues

eboten,alseineMehrsorderungvon 1,652,787 Thlr.

FürdasFriedensheerundeineAussichtaufweitere Ver- mehrungderLinien-Kavallerie.

Damit waren natürlichalleGegenvorschlägevon

vornherein zurückgewieserr.VerniinftigerWeisekonnten fiezlgaherauchvon derKommissiongarnicht gemacht weren.

Politische Wochenfchrm PreußenAug denVerhandimieii··deeVolkeveetkek ist ganz besondershervorzuheben,dzaßbeider Berichtij-I

dereinzelnenEtatsalleVorschlägederBudgetkommissionmit großerMajoritat angenommenworden sind.Beider Be-

rathungdesEtats fur»dieEisenbahnenwurde derGesetz- entwur , betreffenddie Gewähruneiner Beihülfedes Staatesan dieTilsit-JnsterburgerEisenbahngesellschaftso- wieandie zurHerstellungeinerEisenbahnvonPillauüber Könisberg,Bartenstein, JnsterburgundLötzeunach Lyck

konzessionirteOstpreußischeSüdbahngesellschaftabgelehnt.

Von denKommissionsberathungenzog vor Allemdie BerathungderMarinekommissiondieAufmerksamkeitauf sich, doch mußteinder einenSitzung, welchebisjetzt statt- gehabt hat, von einer eingehendenBeratlungabgesehen werden,daderMinisterdes Auswärtien,gessenAnsichten dochwegen derAnlagedesHafensbei ielsehr wichtig sind,

»nichtanwesend wazsde AusdemallgemeineneinleitendenVor- tragedesReferenten, Abgeordneten Vikchvw, theilenwir mit, daß·erdarauf hinwies,daß dieRegierungsvorlagewar uberall dieAufgabederpreußischenMarine dahinan asse, dendeutschen Handel unddiedeutschen Küsteninihrer ganzen Ausdehnungzuschützen,indieser Hinsicht alsodie Regierung selbstdiepreußischeFlotteeigentlichalseine deutsche ausfasse, daßaber alle Andeutun en dar- über fehlten, in welcherWeise und obüerhaupt auchdie Kräfte derandern deutschen Uferstaaten hierzu herangezogen werden sollten, daesdoch fast aufderHand liege, daßweder die finanziellen noch die seemännischenroßen AnKräftegabe gewachPreußensen seinalleinwürden.einer sol en g

Schießlichspracher chgegendieBewilligungeinerAn- leiheaus.

»ImOktoberv.J., alsdieallgemeineErhöhungdes Diskontos schweraufdenHandel drückte,hatteeineKabinets- ordredenSchlußsatzdes·§6derBankordnung, wonachdie Bank für LombardgeschaftedenZinsfuß von 6pCt. nicht überschreitendarf, aufgehoben,diese Kabinetsordre atdie Budgetkommission inihrerSitzungam24.d. .für rechtsungültigerklärt. Es scheintdabeiderGrundsatz maßgebendgewesenzusein, daß,dadie Bankordnun auf gesetzlicherFeststellung beruht, eine Aenderungderselben

durcheineKabinetsordre nicht möglichist«

Am25.d.M.istderAbgeordneteRolshoven (Wahl- kreisLennep-Solingen gestorben.Erwar, ebensowie der zweiteAbgeordnetedeselben Wahlbeirkes,der leiderauch

verxtorbenePräsidentvon Rönne, itgliedderFortschritts- arei.

p

JnOber-Glog auwurden x8Wahlmannswghleukasfirt.

JetzthateineNeuwahl stattgefunden,undgeht-ten16der NeugewähltenderFortschrittspartei,1der Ulttamvntanen und 1derkonservativen Parteian.

UeberdieeigenthümlicheWendung, Welchein derschles- wig-holsteinischenAngele enheiteingetretenist,werdenwir weiteruntenberichten.AgasdasVerhaltnißzwischenPreußen undOesterreichbetrifft,

fowirddasBundnißimmerlockern-.

Preußen hatallerdins eineOrdrewegenderHafenbauten bei KielaufdenEinspruchdesMitbesitzers,Oesterrelch-Vor derHand sistirt,aber man weißin Wienseht Wohl- daß beidererstengünstigenGelegenheitdieseOrdre zurAus-

führuangelangensoll,und scheintentschlossenzusein,seine Einwiiun .

aåsuunter keinenUmständenzUgeben,oder-

wasvie eitriYtigerist, seine Einwilligungdazumöglichst theuerzuverkauteiu

(3)

vertrag, welcherzwischenO·esterreichund

demDZeZllFeTäZexsgeschIoenworden.ist,·-liegtsetzt demAb- geordnetenhausevor, do besindensichindemselben»Betim-

manen welcheseineunveränderteAnnahmenichtwunsens-

wertsegscheinekxlassen.Einmal scheintunsdieBestimmung wegendesZollkartells nicht zweckmaßig,»dawirnichtein- sehen,weshalbunsereBeamten,diemitunseremGelde

beahltwerden,imInteressederösterreichischenReierung

stöörendinunseren Handel,wenn derselbe auch genöt)igt ist, sichWegezusuchen, welcheinfremdenStaaten verboten sind, eingreifen soll. Dann sindet sichindemVerträgedie Bestimmung wiederholt, daßjedeRegierung berechtigt sein soll,dieEröffnungvon Verhandlungenwegeneiner Zoll- einigungzuverlangen, eine Bestimmung,derwirhaupt- sächlichdieverzögerteAnnahmedesHandelsvertragesmit Frankreichzu verdankenhaben.Wirkönnenwirklichnichtein- sehen, weßhalbwiruns nach solchen Erfahrungennochein- malähnlichenVenachtheiligungenaussetzen sollen.

VonNichtbestätigungenkönnten wirvon Neuem eine größereAnzahlmittheilen, doch sindwirderMeinung,es Jetzt, nachdemderMinisterdes Jnnern imAbgeordnetenhause diese MaßregelinlängererRedealsrichtigundnothwendig anerkannt hat,nur dann thunzumüssen,wenn Personen vonhervorragender Bedeutungdavonbetroffenwerden. So haben wirdennheutzumelden,daßderWahldesAbge- ordnetenHagen, Stadtkämmerer vonBerlin, umwersten Bürgermeistervon Königsberg, diekönigliche estatlgUUs versagtworden ist.

Schleswtg-Holstetn. Die jetzigenBesitzerdesLandes, OesterreichundPreußen,fühlenplötzlichdasBedürfniß,die VolksvertretungderHerzogthümereinzuberufen. Natürlich erwartete man allgemein,daßdamitdie altenStände, welche fast Niemand mehrals dieVertreter desVolkes betra tet, gemeintsind. Da überrascht«uns

Ætzlichdie»N.»A..«,

das offiziöseOrgandespreußischen inisteriums,miteinem Artikel,welcherdieEinberufungeinervom Volkegewählten StändeversammlunginAussichtstellt,unddabei ganzbeson- dershervorhebt,daßesdiePreußischeRegierung sei, welche diese Maßregelzuerstangeregthabe.Der Artikeldes mini- steriellenBlattes ist sointeressant, daßwirnachstehendeinige Stellen daraus unserenLesernmittheilen.

»»ZUUächst«,so heißtesindemEingange, »trittaberbei diesemSchrittedieFrageanunsheran, nachwelchemWahl- gesetzedieZusammenberufuneiner solchenVolksreprasens tation zugeschehenhgtte FjcfrälatenundRitterschaft, diese altehrwürdigenVorkampser fürdieFreiheitderHerzog- thümer, dürften doch wohlindiesem Falle nicht ausreichend sein,woesdarauf ankäme,AnesichtsEuropa’sdieMeinung desSchleswig-Holsteinischenolkeszukonstatiren. Das Wahlgesetz,wiees aus denVerordnungenvom 28.Mai 1831hervorgegangen,kannebenfalls hier nicht mehrinBe- tkscht kommen;ebenso wenigdasGesetzvon 1852mit seinenfüradieDänische Herrschaft zugeschnittenenBestim- MUUAFUfUt dieVertretungderMinoritäten. Außerdemsind alleJUesekaetzefür die damals getrennten Herzogthümer bestimmt-kemes für dieZusammengehörigkeitderselben.Es bliebealso nurdasWahlgesetzvon 1848, oder aber ein neues, zwlschenden beiden Kabinetten zuverein- barendes Gesetz-Welchesdann allerdings aufder

EBOerBasls UUPderArt einzurichten wäre, daß

v

lIchFU»undun etrübtenAusdruck fände.«

VekiamkylunsolPdannnicht nurdie Schleswls-Zolsteinerrepräsentiren,son läutern,eine Aufgabe, welcheallerdings

Diese

"etzigeMeinungder etwassonderbarer- fentliche MUUUUAdes Landes ihren wirk-.

ern es.soll dieselbe.

Weint,da dieGewähltendoch offenbardie«Meinungihrer ähler repräsentiren,sonstwürdeman sie jaallerWahr-.

scheinlichkeitnach nicht wählen.

Sehr sorgsamzähltderArtikeldann alleVerpflichtun-

enauf, welche aufdemneuen Staate lastenwerden. Es

heißt:»Manwirdsich zunächstRechenschaftüber diefinan- ziellen VerhältnissedesLandesgeben müssen,man wirddas

»Svll UndHaben«diskutiren. Zuerstwird man andie Deckung derKriegskosten denkenmüssen,von denen Preußen20-Oestetkeich12Millionen inrunder Summe zu fordern haben. Dann werden die Vertreter desschleswi- holsteinischenVolkesesals eineEhrensache ansehen,nicht

nur dieausdemsruherenKriegefälligenPensionen und Unterstützungen der Verwundeten undderAngehörien derGebliebenen zuzahlen, sondern siewerden nichtum in können,auchdieOpferdesFeldzugesvon 1864alsgleich-» berechtigtzubetrachten.·NachherwürdendieEntschädi-

gungetydie fürdenFall, daßdieHerzogthümervereintzu leibenwünschen,andieverschiedenenPrätendenten zuzah- lenwären,derSchuldsuminehinzuzufügensein.Das An- erkenntnißderRechtederStaatsgläubiger ausdemersten schleswig-holsteinischenKriegeund dieRückzahlungder AugustenburgtschenAbfindungssumnieanKopenha- genwurden dieseAdditioiimehrenunddannerstwürdeman an dieBedürfnissedesAugenblickszudenkenhaben.Man würdedieSummenzu erwäenhaben,diezu den Dei- chungsarbeiten anderWest üstedesLandes erforderlich sind,und besondersdiezudem Kanalbau, damit die Schiffeaus denöstlichenHäer nichtläner inderLage sind,nur unter dendänischenKanonen die ordsee erreichen zu können. DanngälteesdieOrganisation derRegie- rung, derZivilliste,undvorAllem derSchöpfungeines HeeresmitseinenVorräthenanEcschützenundKriegsmaterial, dieErrichtungvonArsenalen undfestenPlätzen im Lande und an derKaste-,unddieSchöpfun einer Flottille, stark

genug,umdochnichtgänzlichwelJrlosgegenDänemark ein.«Dies wurdeallerdingseinbedeutendeGesammtsummezu ergeben,undman willsie wohlden Vertretern desschleswig- holstein’schen·Volkesrechteindringlichin’sGedächtuißrufen, um siegeneigt»zumachen, fürdieAnnexionanPreußenzu stimmen. Spaterheißtes: »Eswirdgut sein,allediese DingedenBewohnernderHerzogthümerzusagen,nitwie bisher durchdieeinseitigenOrganederParteipresse,die das Einebehauptenunddas Andereverschweigen,sonderndurch dieDiskussionineinerVersammlung,die zudiesem Zwecke von denBewohnernSchleswigsHolsteinsgewähltworden"ist, undderenWorte einweiteresEcho,alsbisherderFallwar, imLandesindenwerden«Danach scheintes,daßdie ganze EinberufungderStande, welche jetztdasBerliner Kabinet soeifrig betreibt,garnicht nothwendig seinwürde,wenn

die»SchleswigsHolsteinerfleißigerdieNorddeutscheAllgemeine ZeitungunddieProvinzial-Korrespondenzgeleer hatten-

Nun,ma dasMinisterium geleitet seinvon Motiven, welcherArtsizeauch seien,wirfreuenuns- daßdieNoth-

wendigeiydas Volkselbstzubefragen,sichtrotzallerHinder-

nisse ahngebrochenhat,und·wir»sind

uberzeth,daß frei

gewählteVertreter desschleswigsholstein’schenolkesnichts

Nunwerden,was nichtinUebereinstimuiungstehtmitdem echtunddenberechtigtenForderungendesVaterlandes.

Amerika KaumhabenwirZeit gehabt,unsüber den FallderHauptstadtderSklavenstaatenzu-stät-len,kaum konntenwirunsderHoffnun hingeben, baß mitderKa-

gickligatioåi'griegdesbQløliigsiciieiiieralssee ..ei,-o.dr«getArmeeeinherderZüdstaatetlutternd"eMe..»dieser-«

Jn der M d. M.W

zu.,uns. achtwom 14.aufden lö.

(4)

man aufdenMann,der durch seinenenergischenWillen einerderHauptbefördererderAufhebungderSklavereiwar, den PräsidentenderNordanierikanifchenRepublik,Lincoln geschossennndist derselbeamMorgendes»15.andenFol-

enseiner Verivundung gestorben. Auch seintreuer Ge-

fgährteundGenossebeidemWerk,dessensicherenErfolg sie Beide nochmit eigenen Augen sehensollten,der Staats-

BekretärSeward istverwundet,undzweifeltman anseinem

Auskommen.Der Fanatismus,mitwelchemdieSüdstaaten denAusstand unternommenUndbisjetztzumSiegezu brin-

Fnsuchten,er hatsemenGlpselpuuktin diesem blutigen Freignißgefunden—Glaubtman, damitdenSiegdes Huma- nismus aushaltenzu können? Gewiß nicht,dennseinExi- folgsteht»nichtaufzweiundnicht aufvierAugen,sondern auf dem festenWillenvon Millionen und aber Millionen Menschen,die dasGute undEdleerkannthabenund ent- schlossensind,eszurGeltungzubringen. Mit demBlute Lincolns ist dieSaat eines sklavenfreienStaates gedüngt worden; möge sie sichzureicherBlüthe erschließen.

SprechfaaL

Wir erhaltenüberdieForderungder Reierungin treffderVergrößerungderMarine eineInschrift,derwir

um solieber einenPlatzinunseremBlatte anweisen,als sieaus denOstseeprovinzenkommt, alsoaus einerGegend, woman gewißdasregste Interessean derendlichenHerstel- lung einer Achtung gebieteiiden Seemachtnimmt. Der Brieflautet:

f

HerrRedakteur! DiePolizeihatdurchdieBeschlag- nalmeJhres Blattes vom 15.AprildenLesan der»-»Ver-

fassung«,also auch mir,dieLekture JhresArtikalsnberdie

neu geforderteStaatsanleihevon 10MillionenuhalernLut- zogen. Jedochersehe ichTheilsansdem Ausznge,den Sie ans derDeiikschristderRegierung gemacht haben, Theils ans dieserDenkschriftselbst, daß jene10Millionen etwa uur denfünftenTheilallerderjenigen Ausgaben betragen, die imLandernächstenzwölfJahre für dieBeschaffung einer ausreichendenFlotte nnd fürdie

KriegszsflåäfenbeiKiel

und an derJade gemachtwerden sollen.-irsollen also nacheiner-,doch erst vorläufigenBerechnung,für-diesealler- dings nichtnur nöthigen,sondernsogarnothwendigenZwecke inzwölf Jahren gegenfunfzig Millionen Thaler auf- bringen.Doch istdasnichtdieeinzigeMehrausgabe,die

vom Landegefordertwird. Auchdielaufenden, sogenannten

»ordentlichen«Jahres ausgabeii fürdieMarine sollen währendderselbenZeitum mehralsWeMillionen Thaler, nämlichvon 1,373,84.7Thlr.,wie sie fürdasJahr1865 veranschlagt sind,aufetwa fünf Millionen Thalergesteigert werden-« Aus denMittheilungen,mitwelchendieRegierung ihren Flottenplan"begleitet»hat,·gehtzuunserer großen nugthuung hervor, daßalle-·dieseMehrausgabenfnnrgefor- dertwerden,um diepreußischeSeemachtineinen solchen Stand zusetzen,daßsie l)den-eigenen,Wledengesammten deutschen Seehandel auchiiifernenMeerenbeschützen,2) diegesammtenpreußischenUnddeutschenOst-und«Nordsee- Küstengegen jeden Angrissvertheidigenund 3)«JedeSee- machtzweitenRanges undnamentlichauch»dieetwaver- einigten FlottenRußland’s,Schweden’sundDaneinarks,aus offenemMeereangreifen tund besiegenkönne. Natnrlichmuß jeder preußischeunddeutscheMannsichfreuen,daßauchdie gegenwärtigeRegierung Hinso richtiges und so wurdigesZiel sieh-—gesetzt hat, Jch uberlasseesvonHerzengerndem

UrtheilederSachverständigen,obzurErreichun dee

geradeeinePanzerflotte nothwendigist,und olszdieTrng

derlichenKosten richtig, -oderobsieuhochoderzu«niedrig veranschlagtsind- EbensoMögen diesenigen, welchedenge-

genwärtigenZustand unsererStaatsfinanzengenauerkennen, esbenrt)eilen,obzurBeschaffungderKostengeradeeine Anleihe nothwendigist, oderobesbeieinerwohlieord- neten VerwaltungderöffentlichenGelder nichtmögskchsein sollte, dieselbeaus denvorhandenen Mittelnnnd den laufenden Einnalmen zubestreiten. Dageenmußichals einfachwirthschaftlicherMann und na denRegeln nachdenen jeder ordentlicheStaats- wieHauswirthsi

,

richtetundrichten muß,es fürrein unmöglicherklä- ren, sdaß unsere Abgeordneten die fürdie See- macht nothwendigen Mittel ganzohneWeitetcs be- willigen können. Denn wenn sie genehmigeiisollen, daß dievon derRegierung geforderte SUIUInefür die Flotteaus-

gegkbenwerden darf, somüssensie auch wissen,obdieselbe daur ausgegebenwerden kann, ohnedenWohlstanddes Landes unddamit auchseine Vertheidiguugskkaftzuschwä- chen.Das aberkönnen sienur wissen,wenn die-ordnungs- mäßi·enAusgabenfürdieübrigen BedürfnissedesLandes undinsbesondere auch fürdasLandheer zwar ausreichend, aberauchgenau undfest bestimmtsind. Nun kann diese genaue undfesteBestimmung bekanntlich nichtandersgesche- hen,als durchVereinbarungüber dasnachArtikel 99 der VerfassungerforderlicheStaatsl aiishaltsgesetz. —- Mit- hin sind Bewilliguug der fürdieSeemacht erfor- derlichen Mittel und Bewilligung des Staats- haushaltsetats mitrennbar mit einander verbunden.

Das Abgeordnetenhaus,wenn es-ans wirthschaftlichenMän- nern besteht,kann nicht anders,esmußentweder dieFor- derungderRegierung einfach ablehnen, oderesmußden Bewilligungen,dieesfürdieFlotte machen will, durchaus dieBedingung hinzufüen, daß dieselben erstindein Augenblicke inKrat treten, inwelchem auchder von ihm bewilligteStuntshaushaltssEtat Geseßesqufter- langt hat. Jchnehmemir nicht heraus,etwas über die ArtundWeisezusagen,wie unsere Volksvertreter dabeizu verfahren haben.Aberso lange ich nicht durch sehr gewich- tigeGründeeinesAnderenbelehrtwerde, stehtbei mir die Ueberzeugungfest, daßdas Abgeordnetenhausschonans rein wirthschaftlichen Gründen gar nichtimStande ist,derRegierungzuaußerordentlichen AusgabenGeld zubewilligen, solange diese RegierungdieBefugnißin An- spruchnimmt, dieHöhederordentlichen Ausgaben auch ohnedieBewilliung desAbgeordnetenhauses,alsoohne dasverfassungsmäßigeStaatshaushaltssGesetzzubestimmen.

Jchlassedabei alle politischen Erwägungenvgänlich bei Seite; ich spreche,wiegesagt,nur vonsolchenWlethschafh

lichenGrundsätzen,denenmeinerMeinungnachledergute Wirth beistimmen muß,zuwelcherpolitischenParteierauch gehöre.

Mit aufrichtiger Hochachtung Jhr H.

Wir habendervorstehendenAusführungnichts hinzu zusetzen,esmüßtendennBedenkensein, welcheinuns ge- endie JdeedesSchreibersaussteigen,alsobdieKammer

fürdie Flotte Geld bewilligen·unddieserBewilligung die Bedingung hinzufügenkönne, dieBewilligungsolle erstdann inKrafttreten, wenn dervon demAbgeordneteuhaulebe- willigteStaatshaushalksetat Gesetzeskrafterlangt Solche provisorische

Bewilligungenerscheinenuns bedenklichundge-

.eignet,dieRechtsanchauungenimVolkezuverwirren.

DruckluiidVerlagvonFranz Dunkler inBerlin. Verantwortlicher RedakteurundHerausgeber:Dr.G.Lewiiisteiii inBerlin.

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