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Die Katholische Familie. R. 6, no. 6 (1899)

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Academic year: 2022

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(1)

Äfrdjlidjcr äöodjcnfalcnbet;.

© o n n t a g , 5. gcbruar. ©onnta;? ©eyagcfima.

2lgatba. Jungfrau unb TOartürin, t 251. 2«

jaDaneftfcbe SKarttjrer, tjrantfgfaner, t im IG.

ijabibunbcit. 'ilbetfecib. SJoituö Sflbor.

Ü J?ontag,.6. fjebvuav. ftorotbca, Jungfrau unb 5Dtartt>r^„tt 208. SlmanbuS, ©ifcbof unb Vlbt, t 675. SilüanuS, ©ifdjof unb Uiartßrer, + 312.

3 )ie n f t a g , 7. gebruar. SRomiiaTbuS, Drbcn*

fhfter, t 1027. 3uliana. 9lid)arb. I^eoboruS.

äftittro o d ), 8. Februar. 3io6anne8’öon üfatl)0' SDibcnftifter, t 1213. SuoentiuS, SBifdjof im 2. Sabrbunbert. ‘JJautuS, ©ifcfaof, t «31.

$>onnerftag, 9. Sebruar. SlDoflonia. Jungfrau unb ÜJJnvlorin, t 249. 9(u8bertu8, 83ifrf)of, t 698. SfticepboruS, ÜJfarttirer, *• 260.

ö r e i t a g , 10. Scbruar. ©dbofaftifa, $btiffin, + 543. SZBilbelm, £crjog unb ©infiebter, 1 1167.

© a m ß a g , 11. Februar Söencb ftaS 8lnianu8,

®cfcnner, + 821. äbotf, ©ifdbof, t 1222. ® ic ficben ©tifter bc8 SermtenorbenS.

$onntag grrngrfiinn.

(92act;bru<r ontoten.]

(foanstliuin: äHttdjni* Vom eSmonti.

Suf. 8.

|T ^ a8 ift ba8 ©amenforn, baä fo »erfdjiebene grudjt bringt? ®er Jjjeitanb felber er*

Hart eS: ©8 ift baö SDort ©otteö, bie göttliche 2öal)rf)eit, bie er oom Fimmel Ijerabgebradjt unb ben 3)fenfc§en »erfiir.bigt fjat roie fdjon »or iljm bie ^ßropljeten. ® a ©ott bie 5Jienfd;en ju einem übernaiürlid;en ^i^f berufen, fo t)at er ifynen aud) entfpredjenbe ffiatjrfyeiten mitgeteilt.

®ie Präger feiner Offenbarung aber tjat er als foldje beglaubigt vor allem burd) Söunber.

@8 mag mandjer »on ben £efern benfen:

SSon SEBunbern Ijabe idjj nun eigcntlirf; genug gehört. ®enn fd;on einige ©onntage Ijaben mir un8 bamit befaßt. ^dj begreife ba§. ®ennod) rnufs id) nod) einmal auf bie ©adje jurttcffommen.

$)a§ Söunber ift eben ju bebeutungsooH. 2)aS roeijj man auf beiben ©eiten n>ol)l ju nnubigen.

3ft im ganjen Saufe ber ®efd;id)te nur ein ein jige§ SBunber feftgefteüt, fo ift eben bamit ein

£err ber 9?atur mit iljren Kräften unb ©efe^en, rniH fagen ein yerfönlidjer ©ott feftgeftettt.

3IIuftrirte IDocfyenfcfjrift für 6as fatfyoIifcfK Dolf,

hisfeionbere für bte Uereljrcr ber l)f. JJtamlfie unb bie 55t((gfieber bes »on ?a p fl (£eo X III. dng<fül)r(ei»

„A llg . herein? ber cßrlfil*. ^amifien ju ßrßren ber f)l. Fam ilie »on ülasaretß“ .

ftugÄburg, ©onntag ben 5. gebrtiar 1899.

.D ir I«tt|i)(ÄB|ftaraiIit“ erfrtirtnl mödiftitliA, 16 fefittn parf; ^vei« »lerttljäliri» mtt btr ftilngr „!>«» gute £ i » * - nur

*0 «tfl.S bci^frprteiu ^artiebfjufl bifliflfr. ttfle Voft*(ifpfbitionfn unb ©u(t)&anblunflrn nehmen »eftfUmiflen an. Orbrn AJonnrtftaf wirb io * B latt «uftgearbtn unb üerfenbet. — Onfcrate: bie ctnfpaltijje ^etitjeilc ober b^rrn iHaum 85

(2)

©erabe einen foldjen loitl aber bie ungläubige Söelt um jetten ^Sreiö toS roerben. SBarum?

SBetI ein perfönüdjer ©ott aucf> §err unb ©efe^=

geber unb einftiger -Kister ber ÜJJenfchen ift,

»or bein fie über il)r ganjeS Seben 9lec^enfd)aft geben müffen. ®aö fd;eut man. ®aljer biefcä frampfhafte $efthalten an ber Behauptung, bafs es feine SS unb er geben lönne. SDaE>er biefeö raftlofe ©ud;en nach ©nroenbungen gegen bie Sßunber. @3 ift fein angenehmes ®cfd;äft, biefen

©d;leid)roegen ju folgen. @3 ift traurig, bafs roir ©ott in feinem eigenen Steicf) »erletbigen müffen. 2lber cS bleibt uns feine 5öaf)l. 2Bir haben feine Sicherheit bafür, bafj bie Sßaffen be§ Unglaubens fid^ nidjt gegen bie ©lieber unfereS Solfe® richten. 28ir müffen ihnen alfo bie ©egenroaffen in bie §anb aeben. SDod) fommen roir balb ju @nbe. S o roeit idj bas

$elb überfd;aue, haben roir noch einen (Sinroanb ju beadjten, ber fidj aKerbingS jiemlich breit madjt.

tiefer le^te ßinroanb lautet fo: SBunber roären als fo!d;e gar nicht erfennbar. Senn roir roiffen gar nii)t, roie roeit bie Äräfte ber SJatur reichen, unb fönnen baher gar nicht untere fcheiben, ob eine anfdeinenb rounberbare SBirfung nicht bod; ben Kräften ber 9iatur jujufchreiben ift. (Sä Iüfjt fid; alfo gar nid;t feftfteden, ob etroaS ein SBunber ift ober nid)t; bas SBunber bleibt uielmefir jroeifelfjaft. (Sin jroeifelljafteä SBunber oerliert aber feine Sebeutung unb S8e roeisfraft.

2Ba3 ^aben roir barauf ju antworten?

2Bir geben roiüig ju, bafs nur fidjere SBun- ber öeroeisfraft Ijaben. Söir geben ferner ju, bafs roir nid^t ben ganjen Umfang ber -Natur*

fräfte fennen, unb bafs es beSljalb in manchen fällen jroeifelhaft bleiben fann, ob etroaS 2Bun=

ber ift ober SBirfsmg natürlicher Ärafte. 5Dieö ift }. 33. bei manchen Äranfentjeilungen t^atfäd)- lief) ber $aH. Stdein roenn manche SBunber jioeifelfiaft finb, folgt bann barauS, bafs eS a lle ftnb? SBenn bei manchen SBerfen jtoeifel^aft ift, ob ©ott geroirft hat bi**d> gefc^afftne Äräfte ober burd) unmittelbares Eingreifen, barf man beä^atb fd)liefsen, ba3 eS oar feine ffierfe gibt, bie ben ©tempel feineö unmittelbaren ©ngrei=

fenS an fid) tragen? 6in SSergleidj. 2Sar einer meiner Sefer fcf)on einmal in einer £ropf*

fteint)ö^le ? 3)ann l;at er ftd;er oor manchem

©ebilbe geftanben, bei bem er fidj fragte: gft baS Spiel ber 9iatur, ober ift eS 'JölenfdjeniDerf ?

Unb gar manchmal bei manchen ßrfcheinungen finb bie ©eierten jroeifelljaft, ob man eS mit einem SSerfe ber 9tatur ober ber 9)Jenfd)enljanb ju thun l)abe. $at beSljalb einer gefchloffen, bafs eS ftetö jroeifelljaft fei ? §at beSljalb einer behauptet, es laffe ftch nicht fidler unterfcheiben, ob ber ®om ju Äöln ‘äNenfdjenroer! ober Sftatur;

probuft ift? SDiefen lächerlichen ©chlufj hat nie=

manb gemacht, ffiarum foU er aber roieber ein=

faltig fein, roenn eä fich um 5ftatur= unb ©otteä=

roerf h^nbelt? 9Ö8ir hoben nodh ein doppeltes ju entgegnen.

SBenn roir auch nicht roiffen, roie roeit bie ßrcifte ber üftatur reichen, fo roiffen roir bod) oft genug, roie roeit fie nicht reidjen. Ober ift eö irgenb einem 3Jienfd)en jroeifell;aft, ba^ bie=

felben nidjt auäreid;en jur ßrroedung eineä Xoten?

®ag ift baä (Sine. ®as 3lnbere:

SSenn roir and) nicht roifjen, ob in ber

■Natur t>ielleicf)t ÜJiittel ju einer bestimmten 3Bir=

fung oorhanben finb, fo fönnen roir boch M t rool)l roiffen, bafj bie üBiittel, bie tha^kblid; an=

geroanbt rourben, bie SBirfung nicht he^ibringen fönnen. Dber roiH un§ jetnanb im ßrnfte glau=

ben machen, bafj baS 23eftreicf)en mit einem £eig aus ©taub unb ©peichel unb baä SBafd^en in einem ffiafferteiche ben blinben 2tugen bie ©ee=

traft lüieber geben fann?

63 gibt alfo $äöe genug, in benen fich SBunber mit »oller ©idjerheit feftfteHen laffen.

®ie jroeifelljaften ©unber laffen roir auf ftdb beruhen, ©o mad;t e3 bie Äird)e bei ber $rü=

fung ber Sffiunber, bie bei ber §eiligfpredjung alö 33e»ueife bienen follen. SßaS irgenbmie jroeifelhaft ift, roirb auf ber ©eite gelaffen. 9iur bie ganj fiebern roerben als Seroeiämittel jugc=

laffen.

gd) glaube nun, ben gegnerifchen Ginrocn bungen ooHe 9Jed)nung getragen ju haben. SBtr haben fie genau geprüft unb ju leidet befunben.

9JJit folchen Söaffen roirö ber §immel nicht ge=

ftürmt. 63 ift ju bebauern ba^ mancher roeniger benfenbe 3Jtenf«i) ootn ©chein fich blenben lä^t.

®er ©chein trügt in biefem §aÜe, roie er fo oft trügt. 2)u Ijaft bich felbft überjeugt, lieber Sefer, ba^ bie angeblidjen ©rünbe feine ©rünbe finb!

©o ift es immer, ©laube es nun fidler: 9BaS

©ott geoffenbart unb feine Äirc|e lehrt, ift gött=

liehe Söahrheit! 2fn biefe hafte bich unb laffe bich burch nichts barin beirren! Denn bie SBahr- heit bauert eroig, unb ber ©ieg mujj ©otteS bleiben.

(3)

55

9lu t n>er aitöljarrt, toitb gefrönt

|<Rad)tcu<f uerbotrn.]

SBanb’rer finb mir atf’ tjienieben, lieber ©ortten geijt ber 15fab, S)atin exft bliibt un« magrer Jfrteheti, SBenn w ir uns bem 3 'f t genagt.

Seuijtenb fletjt’S in weiten S f r*len äuf bfin ®nbe unsrer Bal)ti,

©eljnenb Idjau’ii mir nad) ben ©ternen, S)enn es roinft uns tjimmrlan.

® iet’ finb’«, bie Bom SBege fd)eiben,

%ä), fein ©anbei ift niebt leid)t!

Äciner ifl’«, bet’« ot)iie Selben, O^ne Äarnpf unb S o r g ’ erreicht.

©elig, wer in ® la u b ’ unb fcoffen

@id) ben langen >J}fab beifdjönt;

aßen ftebt Der $immel offen, 9!ur wer auä^arrt, wirb getränt.

$ ie Öerelirung ber Ijciligett trfcvgeljn 9lotljcIfcc.

I^adjbturf t)frboten.l

"J"Nie Skrehrung ber hl. öierjel)n üJlothelfer ift I faner) ftarbeit. 3 " s^ariä erlagen über 500 eine alte unb ehrroiirbige; es läftt fid) | Älofterfrauen ber Slnftedung bei ber Oranten*

iebod) heute n djt mel)r mit Sicherheit nadjroei= j pflege.

len, toann unb mo fie juerft aufgefommen ift. J Ohne 3n>eifel gehörte ju ben geiftlidjen

\>ebenfallä mar e$ ein äu jjereS G reign iS , I Bütteln, ju roeld^en man in biefer 3eit allge=

bas bie Sereljrung berfelben fjeruorgerufen lj.it meiner ^>ilf unb Sroftlofigfeit in erfter Sinie benn bie Ijt. oieräeljn 9?otl)elfer finb nicf)t etioa j feine 3uflud;t naljm, bie ülnrufung ber .^eiligen,

®n bemfelben Sage geftorben, fie gehören nad) I um burd) beren §ürbitte oon ber oerl)eerenben

% c r ©eburt aud) nidjt bemfelben Sanbe an, ^ranlheit frei ju bleiben ober non itjr befreit ouch ift iljr irbifefjer Sebenägang ein gänjlid) JU roerben ober menigften« ber ©nabe eine*

werfc^iebener. 3üir begehen baS ©ebiid^tniö ber

W .

Slpoftel ^etruS unb ‘’JJauluä an bemfelben S'age, roeil fie an bemfelben Sage ben 3JJartijrer=

tob erlitten Ijaben. Sin foldjer ©runb läfjt fid) für bie 33ereljrung ber Ijl. pierjeljn 'JJotfjelfer Midjt auffinben.

2üal)rfd)einlid) tarn iljre © efam toerct) 5 r >ing, iljre Sßereljrung unter bem einen p la n te n ber „heiligen oierjcljn Slot^elfer" jur

■Seit einer grofsen „9iot" unb jioar jur 3eit

*>er ^ eft auf.

Qm :3al)re 1346 !am aus bem Orient lene furchtbare ©eifei ©otteS nad; Guropa, roelche unter bem -Kamen „ber fdjmarje Sob" befannt ift, jene fdjrecflidje ©eucfie, rocldje oon Italien bis Ijinauf nad) £$alanb unj, ® rön(anb ane gän;

*>er Guropa'S »erfjeerte. 5Zad) $eutfd)lanb tarn

^ie fd)recflichc Äranfljeit gleichzeitig oon mehreren

©eiten, »on ^rartreidt Ijer bur^ baö Slfa^ unb

•"idj 93ai;> t ur.'' ‘temberg oon Irieft auä.

wurc^tbar maren bi? JÖerroüftungen, meld^e bie anviditete. Italien oerior bie .§cilfte feiner

^eioohncr, ganj Guropa ben britten Seil feiner

^eoölferung. Jßien oerior 40,000, Strasburg

*>nb Grfurt je 10,000,' baö tleine Flemmingen

^070 ßimoo^ner. 3n Sayern mürben nament=

^Künc^en, 2anb§l;ut unb S3raunau fdjiuet

^eimgefud^t.

§elbenmütig jeigte fid) in biefer 3e't

®eiftlid)teit. 2)aä beroeift jur ©enüge bie eine

*^atfad)e, bafe in Italien 30,000, in 3)eutfd^=

‘»nb über 100,000 3)arfü^ermbn«^e (granjiö;

djriftlidjen, gut oovbereiteten Sobe§ teilhaftig ju roerben.

SWun tourben feit alter 3 e>t als Patrone gegen bie ^eft angerufen ber fyl. Gljriftopljorud unb ber 1)1. Slegibiuä, gegen J?opfleiben '3)ionij- fiuö, gegen Jgalöfdimcrjen ©lafiuä, gegen Seiben ber 3unge .Ratljarina, gegen ©d^merjen beä Unterleibes ber 1)1. Graömu#, gegen gieber 33ar=

bara, gegen fallenbe ©ud;t ber 1)1. ä^ituS.

tron ber ülerjte ift Der 1)1. Pantaleon; gegen 2lnfechtungen beä böfeti 5'e'"beS, ber fid) in ber Sobeöftunbe befonberä miid)tig jeigt, (StjrialuS, gegen Sobesangft ber 1)1. 3ld;atiuä, gegen unoor=

bereiteten Sob 6l)riftopt)oruS, Barbara unb Katharina; jur 2lbleguitg einer guten Seicht 2tegibiu8.

3luc^ bie $auätiere mürben oon ber ^etP fc^enben Seuche ergriffen, unb als Patrone gegen beren Jlranttjeitcn merben angerufen ber ()l.

©eorg, 6'raSmuS, Pantaleon unb S3itu§.

21 u8 bem ©efagten ergibt fid), baf) bie einjelnen ^otljelfer fid) alö ^ürbitter baiftcOen in all ben leiblichen unb geiftigen 9iöten, roelche ben „fchmarjen 2ob“ begleiteten. 9ln fie ju- fanunen toirb fid) alfo baä gläubige 3Jolf in biefer tjerrfc^enben sJJot um .fSilfe gemenbet haben.

SSon ment biefer ©ebanfe juerft auägegangen, läfjt fid) nicht mehr itachroeifen. Ginmal in baä 3Sol! eingebrungen tonnte bie 3Serel)rung ber hl- ofirjehn 9iothelfer nicht mehr in ®ergeffenl)eit geraten; benn mer mü^te nicht, oon roie oiel

(4)

flöten mit tagtäglich bebroht finb? Um fo j roo^l nodj nicht iFire §ilfe «fahren? gahteir weniger !onnte fie aber ou§ bem 3SoIfe fcf)ttnn= j mir benn fort, eifrige Verehrer berfelben ju fein, ben, ba ftd) bie x>ierjef>n ^eiligen ftets als mäch- j fo loirb auch uns iljre fSilfe in ben flöten beS tige 9iotl)elfer erroiefen. 3Ber oon uns hätte 1SebenS nicht fehlen!

SltJC SWatia.

®on C u f a « @epp. iWnrtibrurt oirbotf» !

V

on einem sJfitbruber roirb mir aus SJJiffouri in 9iorbameri!a folgenbeS gefdjrieben:

@S roar am fjefte Di iriä .fummelfahrt, unb ich mufjte in eine entlegene Station reifen, um bort ©otteäbienft ju galten. ® e r3ug eilte burd) bie blül)enbe £anbfd)aft baljin, als fönne er nicht rafd) genug jura 3iele fotnmen. $röhj nenb ging eS über Brüden, burd) Sunnele unb la^enbe^luren. ® a erfolgte plöfclich ein geroaltiger

©tofj, ein 3‘ttern unb brachen, ein gallen unb

©türjen unb ein ©d)rn (junbertftimmig, in

©d)reden unbÜobeSfuvcht ergeUenb, 2)farf unb Sein erfchütternb. Unb alles biefeS roar baS 2Bert eines 2tugenblicfeS, eines Momentes unerroartet unb blifcfdjneH. $er 3 U9 >»ar entgleift unb in einen ©raben geftürjt. ®ie 2öenigen, bie noch lebten, lagen, oon Sntfefcen gelähmt, unter ben Krümmern. ®er 3(uf „^feuer" übertönte plöfc- lid) baS Siöc^eln ber Verrounbeten unb ©ter=

benben. 9luS ber Umgebung ftrömte alles her=| bei, um fid) an bem 9iettung3ioerfe ju beteiligen.

® a tönte plö^lid) eine ©timme an meine Dl)ren:

„3ft (ein fatljolifcher s^ßriefter hier?" „§ier ift einer," rief ich, inbem ich mich mit §ilfe jroeier 3Jlännev aus bem Sljaos ^erauö ju arbeiten fuc^te.

3d> ^atte nur ungefährliche Verlegungen erlitten, nämlich ben rechten 2lrm gebroden.

®Jan führte mich jur Sofomotioe, beren Rührer fdjredlid) oerftümmelt jur ©eite lag. SBie freubig glänjte baS 2luge beä 2lrinen, als ich mich >hm fatholifcher Vriefter Dorfteilte! 9lafd) fniete ich nieber, h^te bie Seicht beS ©terben=

ben unb roie biefer nodj mit jitternber ©timme | beifügte: „3$ trage feit meiner 3“9cnb baß

©fapulicr ber Butter ©ottes, unb fo oft ich meinen gefährlichen ®ienft antrat, Jüfjte ich eö unb empfahl mich mit einem 2loe SHaria bem

©chufoe ber allerfeligften Jungfrau, ©o auch heute. Uni) meine Butter I)at mich >n ber lebten ©tunbe nicht oerlaffen."

S ie f beroegt erteilte ich ^em Vraoen bie Jlbfolution, unb roährenb beS ©djlufjroorteS beS

©rufjeS: „©elobt fei QefuS <Shr'f*uö" hau^ te er feine fromme ©eele auS. 2)aS beftätigenbe

„2lmen" tönte rool)l fchon in ber ßroigleit nach.

Vergeffen auch mir nicht, liebe Sefer, uns täglich bem ©chu^e ber lieben ©otteSmutter burd>

ein furjeS ©ebet ju empfehlen! fragen roir baS hl. ©fapulier mit Slnbadjt unb Siebe, bann roerben auch roir in ber lebten ©tunbe an äJlaria eine liebenbe s3JJutter finben!

SöeWje ^flidfjten fjaöen bie Silent fleflett iljce .ftinbet?

SÖOtt ® . (Jfa<t)tmi(f Oec boten.

4. Ä a p ite l.

rfjs ift ferner heiCtgfte Pflicht ber ©Itern, ihre - B .ßinbev oor Verführung möglichft ju be- roahren unb barum ftrenge 3lufftcht über bie=

felben ju führen. Soburcfj aber roirb bas Äinb, überhaupt ber ‘äJtenfch jur ©ünbe, jum 33öfen

»erführt? sMan unterfcheibet geroöhnlich brei geinbe unferer ©eele: ben Teufel, bie eigene j böfe 33egicrlichfeit unb bie böfe Sßelt. ©ieg =;

reichcn SBiberftanb gegen bie beioen erftgenannten geinbe roirb baS Äinb bann leiften fönnen, roenn J es in einer guten, religiöS fittlichen 6rjiel)ung bie ■ uötige straft baju geioonnen h<>t. ®ie in biefem Äapitel geforberte Sluffi^t erftreeft fich oornehm;

(ich auf jene^äHe, in benen baS Äinb gar leicht

oon ber böfen ffielt jur ©ünbe »erführt roerben fann. Qm folgenben mögen euch, chriftliche (Sltern, barum biefe Mahnungen an’S §erj ge>

legt fein:

1. §abet ein roachfameS 9luge auf eure Äinber im Verfehr mit ihren ©piclfameraben

®ulbet nicht, ba^ biefelben jjreunbfchaft fchlie^en unb 93erlefjr unterhalten mit Äinbern, beren Se»

tragen nichts roeniger als gut genannt ju roer ben oerbient! ®en!et an baS roahre 2Bort:

„S3öfe ©efeüfchaften oerberben gute Sitten," roie auch an ebenfo roahren ©prud):

„(Sin böfer ®efefl’

jf lljr t jebn antere in bie $ ö t n “

(5)

2. Seib auch fefjr öorfidjtig in ber 2luS=

maljl eurer $>ienftboten ! 3iel)et juuerläffige 6r= I funbigungen über ihren SebenSmanbel ein, beuor ihr fic in euren ®ienft aufnehmet! Werft ih r,!

bafj i()r Sßanbel in religiöfer ober fittlidjer £in= j fid^t bebenflid) ift, bann hinaus mit ihnen aus bem §aufe, fofort unb ohne 3ögern ! Unjä^tige fiinber finb fdjon burd) fcf>lerf)te fined)te unb

®iägbe »erborben roorben.

3. §abet ad)t auf baS, roaS eure fiinber lefen! §eutjutage gibt es eine ungeheure 9)ienge S^riften cotl beS abfcheulichften Schmu^eS, bie nur ju fet)r geeignet finb, ©lauben unb Un=

fd)ulb eurer kleinen ju untergraben. Nid)t ju jiiljlen ift bie ÜJIenge ber geroiffenlofen öiidjer»

inaner, bie um beS fd;noben ©eroinneS roillen bie erbärmlidjften 3)k^i»er!e, bie elenbeften Sdjunbfd)rift,en fabrijieren. Unb biefe »crberb=

licken fjabrifate roanbern in jafjßofcn (Sjemplaren in bie £>änbe ber afynungölofen kleinen unb richten in ihren fiöpfen unb föerjen bie cntfe^- tid)ften SSennüftungen an. ©erne fd)Ieid;en fich biefelben unter einem fdjönen Sleuffern in bie fiinberftube ein, unb gar oft fjaben bie ©lern nicht einmal bie leifefte Slfjnung oon ben furd)t=

baren ©efatjren, ioelc^e in ihrem eigenen §aufe ber Seele ihrer fiinber t>on feiten ber in ben .fjänben ber kleinen befinblidjen fd)led)ten Schrift ten brofjen. Iiarum feib auf eurer £ut, djriffc Iicfje (Sltern, unb taufet nicht gar felber euren Hinbern jum Namenstage, ju 2Beihnad)ten ober aus einem fonftigen 2tnlafj berartige Ü3üd;er!

Seib it>r nidjt imftanbe, ein für euren Soljn, eure lodjter beftimmtes 33ud) auf feinen Sl'crt ju prüfen, ober Ijabt if)r feine $eit baju, fo fragt euren Seelforger ober euren Sejjrer um Nat, beoor ihr eS in bie #änbe eurer fileinen gelangen lajjt! ©erabe in unterer 3cit, in welcher fc^Iedjte fi’inbcrfdjriften alljährlid), alltäglich roie ^ilje aus ber Grbe fdjiefjcn, ift bie größte 33orfid)t not*

löenbig. SDultet and) nicht, baß eure fiinber nid)t!at()oIifd)e JageSblätter lefcn! ©ute fiinber»

fdjriften, ßrbauungsbücher, baS Seben ber £>ei*

ligen, religibfe SCochenfdjriften, roie fie in »ielen Familien gehalten werben, finb beffere fioft für

©eift unb §etj eurer fileinen.

■Diödjtcn vorfteljenbe 9)ial)nungen non aUen (SItern forgfältige SBcljetjigung unb — roaS weil wid;tiger ift — genave Scfolgung finben!

Unter JjaltenbcS für bie fatljolifdjc Familie.

|Uo bir Jlot am grögtrn, iß ß o iir s Jjilf’ nui i nrtjpm.

ffiijät)tung au« bem l'cben Bon v i d> Ä r a f i t . »ntoim.]

(gortfefcung.)

4. ® ie R e c h tfe rtig u n g .

3

n bem 2Sol)nftübd)en ber ffiitwe SSertig war eS fetjr ftill geworöen. ®ie Söitroe felber oerbra^te bie $eit, roeli^e bie 93eforgung ber Ijauslicfjen ©efd;äfte if>r frei lief}, in iljrein Üel)it=

feffel unb betete ben Slofentranj. Unabläffig rollten bann bie abgegriffenen Seinfiiglein burd;

bie fleifdjlofen ginger ber 2llten, beren §aare fd^neeraei^ geroorben roaren; 3loe um Sloe rang fid) oon il)ren Sippen loS.

Um roa§ bie 3(rme fo beljarrlidj betete?

Um eine glüdlidje Sterbeftunbe, um frieb lic^e ©rlöfung aus iljrem ßrbenelenbe, am meiften aber um Jro ft unb Mk’cfytfertiguug für il)r fiinb.

3a, i^r fiinb, bie arme üJJaria!

ffieldjen SeibenSfeld; Ijatte fte burctygefoftet!

angefoc^tene ©h« mar nod) immer nidjt

^ergeftellt; ifjr 8oS mar fiummer, §erjenägram unb l)arte anftrengenbe gabrifarbeit.

Unter biefem (jlenbe mar bie '^Bliite t>er Jungfrau nad) unb nac| baljingefiedjt. 3>)ve runbe ©eftalt mürbe mager unb fdjlaff, iljre fe lieblichen Süge fa^en gealtert aus.

3,nbeffen flagte fie nie. D^ne sJ)!uvren ging fie an bie 3lrbeit, ftill unb gebrücft feierte fie baoon jurücf. ®ie 5DJutter umgab fie rcie immer mit tinblidjer Siebe; nie beläftigte fie bi«

alte grau mit grämlichen Sieben.

9tur einmal l)atte fie eines 'JlbenbS bie

•Üiutter einigermaßen in 2lufregung i>erfe(jt. Sie faß bamals, über eine Näherei gebüdt, beim fladernben 2ampenfd;eine am 2ifche unb laS jmifchenburcf) in bem eben erfd)ienenen 2lbenb=

blatte ber SSaterftabt; plo^lid) fuljr fie jufamnten unb fchrie auf.

„2BaS ift bir, mein fiinb ?" fragte bie ffiitroe beforgt.

„Nichts, Wütterchen, nichts!“

„Nichts? Stber bu ftießeft bod) einen SdimerjenSfchrei aus?"

(6)

„3;dj ftad) mich mit ber-Kabel »otn in feen ginger unb traf roahrfdjeinlich einen 9Jer» •, baS fernerjt immer gleich fo feljr."

©ie log nid^t, benn aus bem ©olbfinger ihrer Sinfen quoll tE)at]'äd)lid) ein bicter tropfen 33Iut. M ein biefe Keine Verrounbung roar nur bie golge eineä jähen ©djrecfenS geroefen, ben fle aus ber Settüre beS 2lbenbblatteö gefdjöpft.

Unter ber 9hibrit „Stufgebotene" £)atte 5JJaria nämtid^ auch ben tarnen „^ßeter ©djauer" ge=

fefen unb fo bie 33eftätigung oon einem ©e=

rückte erlangt, baS it;r fdjon lange ju Dl)ren gefommen.

^Seter hatte fich anfänglich über bie 2ren=

nung t>on it)r red)t gegrämt, bann aber, ber 9tot beS SebenS gel)ordf)enb, nad) einer anberen SSraut umgefeljen unb eine fold)e aud) gefunben.

Seit biefer 3?it rourbe 9)?aria Vertig noch fliHer unb um eine ©d;attierung bläffer, als fie fc^on geroefen roar.

©in ©lüct, baß bie arme Jungfrau tief=

religiös roar! Qebe Minute, roelcfje ihr bie XageSarbeit unb ^flidjt freiließ, »erbrachte fie

*or bem Silbe beö ©etreujigten, um in innigem

©ebete benfelben um feinen ©d;u§ anjufle^en.

®er gottoertrauenbe ©prudj über SUmannä

£auSthüre trat il)r tagtäglich in ben Sinn unb

^ielt fie in ben buntelften ©tunben i^reä 2)afeinS

«ufrecht.

® ie3ungfrau roar auch e>ne große SJfarien*

»ereljrerin. ®esljalb l;atte fie auch u° n jehct

«iS einjigen ©d)tnucf einen jur S3rofdf)e her9c=

richteten 9)iarienthaler getragen, ben ihr ber felige Vater noch gefd;entt, um fie in ihrer 3ftarienliebe ju erhalten unb beftärfen.

tiefer 9JJarienthaler roar bem SUäbchen in feinem Unglüde neben bem feflen ©ottoertrauen ier befte Talisman; über alle ©chä^e in ber Sßelt h'e^ fie benfelben hoc& UI,b roert* ®r war ihr ein SSarner oor ben ©efahren ber gabrit, ein Veroahrer oor Verjroeiflung.

Unb boch, eS !am fogar bie 3?**/ in ker fcie 2lrme auch jur Veräußerung biefeä ÄleinobS fich entfdfjließen mußte.

$ie alte Siutter roar nämlich in ber letzten 3eit immer fiedjer unö hinfälliger geroorben urb tonnte ben ©effel nidjt mehr allein oerlaffen.

Siaria mußte alfo felber bie Hausarbeiten über=

nehmen unb nebenbei aud; bic 9)tutter noch oers pflegen. $ a blieb ihr benn nur noch roenig 3eit, bem Verbienfte nachjugehen, unb fo tarn fcalb bie ©tunbe, in ber fie £auSgerätfdf)aften unb fonftige ©egenftänbe, bie nicht gerabe ganj notroenbig roaren jum Seben, auf’S VfanbljauS bringen mußte ober in einen Sröblerlaben.

M ein ber Vorrat tioit entbehrlichen Gingen aitS bem Keinen §ausroefen roar fdjnell erfchöpft.

CineS £ageS fanb ÜJiaria nichts anbereS jum Verlaufe ober jum Verfemen mehr oor als ihren 'Karientljaler.

Sange 3e>* f,e ^*efeS teure fileinob unfdjlüffig in ben §änben; fte jermarterte fich nach «flen ©eiten baS §irn, roie fie einer aSer=>

äußerung beSfelben »orbeugen tönne, — Der»

gebenS. $er 2trjt hatte für bie SJJutter, bie an 3llterS= unb @rnährungSfd)roäche leibe, ftärtenben SBein oerorbnet, unb für bie SJiutter mußte fie boch wohl auch baS bentbar fchroeifte Opfer bringen.

2>icfe 2hränen tropften ihr bei biefer ®r*

roägung aus ben Slugen. ©ie brüdte einen heißen $uß auf baS SDJarienbilb unb flehte bie 5Diutter beS 2lllmäd;tigen, bie $elferin ber ßhtiften, um iljren Seifianb, iljre gürfprache unb Ver­

mittelung bei bem göttlichen ©ohne an.

„D meine liebe, fiiße $immelSmutter,'M rief fie inbrünftig, „fteh’ bod; milbgütig auf mich Slrme herab unb linbere meine 9Jot! 3e*9e *nir nur Mittel unb SBege, roie id) meine alte, fiedle | ÜJfuttcr erhalten tann! ©erne übernehme id) ja alle Slrbeit unb alle ÜJtühen, bie mir ju biefem 3roede jufallen. Unb uietleicht oermagft bu eS aud) bei beinern allgütigen, aHmädjtigen ©ohne I ju erroirten, baß baS ®untel fich littet, roelcheS j

über bem Verfd)roinben beS 33riÜantringeS fdjroebt, baß id; uon jenem fchredlichen Vcibadjte gereinigt roetbe, ber mich ’n Glenb unb Unglüdf gefteßen.

: D bitte, bitte, aHergütigfte Jungfrau, h^f m ir,' erhöre mid), bitte für mich!"

©IroaS geftärft burd) biefeS ©ebet machte

j fie fid) auf ben 2Beg nad; bem ^röblerhaufe.

I ®en ÜJtarienthaler biüdte fie feft an’S §erj, J

! gleich als ob fie fich baburdj oor bem fixeren ! Verlufie beSfelben fchü^en rooHe.

„ffiomit tann id) bienen, mein $räutein?"

fragte ber Probier, als 3J?aria ju iljm einge» ! treten roar.

„3$ möd;te, — id^ möchte —

2)ie 2lrme flodEte unb fdhludte an ben aber* j I malS h^roorbrechenben ^hränen.

„9tun?" h«lf ihr ber SEröbler in freunb- 1 lichem £one nad;; er fannte baS arme Räbchen I feit le^ter 3^* unb fühlte 3)litleib mit ihm.

s])iaria h'e^ ‘ mit jögernber ©eberbe ben 3)Jaiienthaler hin.

„?lh, ©ie roollen bieS©<hmudftüct oeräußern! ' Saffen ©ie feljen!"

Sßrüfenb roog unb breite er ben 3Jiarien*

thaler auf ber ©pifce ber §anb; babei entfiel ihm baS ©ilberftüc! plö^lich unb fdf)lug feft auf

(7)

59 fin tteineä 6tui nieber, baS oor ihm auf bem Sabentifche ftanb. $aS ©djloß beSfelbeit öffnete fid), ber Dberbedel fprang auf unb jeigte im Innern beS {(einen ÖehalterS einen funfelnben

?Wing.

SOiaria fti*ß beim Slnblide beäfelben einen Schrei ber Ueberrafdjung aus, fo baß ber Sröbler oerrounbert 511 ber Jungfrau auffc^aute. ©ie hatte alle garbe aus bem ©efidjte oerloren unb ftarrte mit groß aufgeriffenen 2tugen auf ben Jörillantreif t)in.

,,©inb Sie nid;t ganj roohl?" entfuhr es befolgt bem sKunbe beS SröblerS.

„D bodj, o bodj, — aber, — aber — !"

fDiaria ftieß biefe Söcrte in Ijöc^fter @r;

regung {jerauä, ol)ne aud) nur eine ©efunbe lang il)re 2lugen oon bem betrachteten ©egenftanbe roegjuroenben.

„9iun — aber?"

„'Ser 9ling, biefer 9ting!" rief bie 9fäIjewtT unb riß fjaftig baS ßtui an fid).

®er jröoler fd)iittelte ben Üopf unb be»

trachtete faft fc^eu baS arme Wäbdjen, roeldjeS i baS Stui mit jitternben §änben feft^ielt unb

loie gebannt auf ben prächtigen 9iing blicfte.

„ß r ift’S ! Jlein $roeifel nw^r!" tarn eS je|jt frofjlocfenb über 9Jlaria’S Rippen. „Qd) fenne ben 9ling ja ganj genau. C mein ©ott, mein

©ott, roie bant’ id) bir, baß bu meine SBlide f)ief)er geroanbt l)aft unb mid) ben langgefud)ten Steif finbeit ließeft!"

2iefatmenb, mit glänjenben Slugen flaute bie 9faf)erin noch immer auf ben $iamantreif, roährenb ber probier oor©taunen feines ffiorteS fa()ig mar.

(Sortfe^unfl folflt.

Hu# un fe rn SUbemuppc«

tjfJlJ g rr krciHtrntjfitbf $jcilanb.

« t t V r mir nadjfolgen roitt, ber oerleugne fich A V felbft, nehme fein Äreuj auf fich unb folge mir nach!" ®aS ift baS große 2Bort, welches bir unfer göttlicher

SDuIber oon bem heutigen Silbe aus juruft. 9Jtein lieber Sefer, fchaue biefeS 33ilb red;t innig mit ben

©efühlen beS feften ©lau»

benS unb innigen Vertrauens an! ©ar balb roirb es bir, als fprädje bir ber £eilanb }u: „'Kein liebcS 9)Jenfdjen=

finb! ® u Hagft fo oft, baß bidj Äreuj unb Reiben brüdt.

D fchaue midj an! SRein

$reuj ift größer als baS beinige! irofcbem roirft bu oft ungebuloig unb oer=

jagt. ©d)aue um bich! ©ibt cS benn einen 9JJenfdjen, ben fein Äreuj brüdt ? ÜJtein, aUe SJienfdjen haben eines ju tragen, unb gerabe bie»

jenigen, bie befreit ju fein fcheinen, ha&en oft baS

fdjroerfte ju tragen. ® a nun alle Wenf^en ein ftreuj tragen müffen, fo fommt eS auf bich ani ob bir bein Äreuj jur Suft ober jur Saft roirb.

örtvägft bu all bein Seiben mit frommer ©e=

C tr fcrru{tragrnt>t fjtilnnb.

C r i8.»3 e*d)*'unfl f. b* Sa nulie“ Oon 'JJtaler f. granb.

bulb unb ßrgebung, bann roirb es ©ott an feinem h'mtnlifchen £rofte nicht fehlen laflen.

@r roirb unter baS $reu3, unb roäre es baS fdjroerfte, ein roeid;eS '^olfter ju legen roiffen, baß eS beine ©djulter nid;t allju fcfjr brüdt. (Srträgft bu bie ©chidungen ©ottes bagegen mit ftetem ÜJJißmut, mit Durren, bann roirb es bir eine unerträgli^e Saft, bie tro^ aKeS ©träubenS nid;t oon bir genommen roirb, fonbern bid; immer mehr brüdt. 2Benn bu ba=

gegen mit ed;t fatholifd^em 6l)riftenfinnbein&reu} trägft, bann roirb nach ®orten beS gottfeligen 3:h°maS oon Äentpen bein ^reuj auch bich tragen. Gs roirb bii^

hinübertragen über bieGitel*

feiten unb Sftditigfeiten biefer SBelt in bie ^errlidjen ®e=

filbe ber eroigen, himmlifchen

©tabt, 100 alles Äreuj in

©enuß, alleSaft in £uft oerroanbelt roirb. 3>ebeSmal, mein lieber Sefer, beim Stnblidfe beS freujtra»

genben §eilanbeS oerfprid) ihm, ein gebulbiger, roiHiger Äreujträger ju fein ! betrete mit frohein

(8)

tUemüte ben äöeg täglicher ©elbftoerleugnung, I reichet als bie Slumen auf ber herrlichften grüh»

täglicher SiebeSopfer, unb ber ©egen beS 3Wer; | lingSau.

tjöchften roirb auf beinern SebenSpfabe etfprießen, |

.ftlcine £lncfldbilber.

@l)riftlid)c gttiitter.

er chriftlichen SJlutter hat ® »tt b'e ebenfo fuße roie oerantroortungSoode ©enbung anoertraut, ju jeber 3eit, ähnlid; roie ber

©djufcengel, über bie ihr gefchentten ßinber ju roachen.

Qa, djriftlid;e SJiutter, bir fällt oor allem bte (Shre ju, fie für ©ott ju erjiehen! $u h^ft baS rüljrenbe 33orred;t, bie erfte ©runblage ihrer religiöfen ßrjiehung ju legen. SEritt buch nie=

mals einen oon biefen StuhmeStiteln an einen anberen a b !

öebente, d)riftlid;e SHutter, mit roelchem Wohlgefallen $immel unb Scbe auf bich flauen, roenn bu beinern Äinbe bie fleinen $änbe falteft, ihm 3efuS am Äreuje jeigft unb ihm beten h<lfft:

„3Jiein ©ott, bir fdjente idf) mein .fterj, meine

©eele, meinSeben'" beine ©a«^e, o 9Jlutter, ift eä, bein 5tinb beten ju lehren, mit beinern bem Kinbe fo fiißen Stamen bie heiligen Statnen!

3efuS unb'9)taria ju oerbinben unb feine tinb= I liehe ©eele früh W on für bie Slnmutungen beS

©laubenS ju roeefen! ©ott tjat ber iDiutter nicht nur bie 3Jind;t gegeben, ben Seib beS ßinbeS ju bilben; er hat i&r oielmehr aud) bie h°he

@hte juertannt, feine ©eele ju geftalten, unb bie unroiberftehlid;e ©eroalt, biefelbe, roenn id;

fo fagen barf, ju formen unb fie ju einer ihr beliebigen ©eftalt umjugießen.

$aS ©ept'äge, roelcheS eine ÜJlutter ber

©eele ihres Jiinbes ju geben mußte, ift für immer unauolöfchlid); es leiftet jeber (Sntroeiljung fiegreichen SBiberftanb. ®eine ©ad)e ift eS, d;riftliche SJutter, bie junge 23liite mit bem road)- famen ©liefe beiner mütterlidjen 3ärtlid)feit ju , umfdjatten unb fo ju fd;ü§en oor Suftjügen, bie fie roelt mad;en tonnten.

GS ift betannt, roie bie heilige sölanfa oon j Gaftilien, bie Königin oon grantreid), um ihrem j

©öhndjen, bem nachmaligen heiligen Subruig, |

©chrecfen oor ber ©ünbe einjuflößen, öfters *u ihm fagte: „ÜJtein Äinb! üld;, roenn bu roüßteft, roie id; bich liebe! Unb boch roollte id) bich lieber tot ju meinen güßen liegen, als bich ©ott fchroer beleibigen fehen." $>anit faltete fie ihm bie §änbdjen, ließ iljn baS folgenbe ©ebetchen herfagen, roeldjeS als ein toftbareS Vermächtnis I

i

beS ©laubenS ber SOlutter unb ber tinblidjen grömmigteit ihres ©otjneS auf uns getontmeit ift: „Sieber fterben, o mein ©ott, als bich fchroer beleibigen!"

©liictlid) baS Äinb, baS auf ben ßnieen einer heiligen SJtutter geroiegt roirb!

3ch möchte roünfd;en, h>er bie ganje 3teit>e heiliger ®lütter anführen ju tönnen, roeldje ber jtirdje fo Diele §eilige gegeben haben; ihr 33ei- fpiel ift befonberS geeignet, ju frommer 3)egeifte = rung ju entflammen. (Sinige oon biefen erhabenen

| grauen roid id) hier nennen.

„3d; roill aus meinem ©ohne einen §ei- ligen machen," ertlärte bie SJtutter beS hl-3ltha naftuS.

„£aufenbmal fei bir, o ©ott, bafür ge=

banft, baß bu uns eine .^eilige jur TOutter ge=

geben haft!" riefen beim Sobe ber heiligen Stemi*

lia 'oeren beibe ©ohne aus, ber heilige 33afiliuS unb ber heilige ©regor oon 9ii))fa.

$er heilige ^apft ©regor ber ©roße hat uns ein ®eatmal baoon h'nterlaffen, roaS er glaubte, ber erleuchteten grömmigteit feiner SJtutter

©ploia ju oerbanten. @r hat fie malen taffen, neben ihm filjenb, roeiß gefleibet, mit ber $opf=

bebectung ber ©eiehrten, jroei ginger ber redeten

§anb jum ©egen auSftrecfenb unb in ber Sinten baS CSoangclienbud) ihrem ©ohne oor bie Slugen haltenb.

Unb roer hat uns ben hl* Öerntjarb ge^

fd;enft? 2öer hat iljn fo rein, fo feft, fo oon göttlidjer Siebe entjünbet erjogen'? ©eine hei = iige SJJutter 3tQeth-

3Ber hat faft alle ^eiligen he*l'9 erjogen?

^h^e ®Uitter.

2llS eines XageS ber iljm Stufe ber §eu ligfeit oerftorbene Pfarrer Siannet) oon 3lrS mit Stührung feiner Äinbheit gebachte, fagte jemanb ju ihm: „©ie finb glüdlid), fo frühzeitig ben

©efdjmad ber grömmigteit »ertoftet ju haben."

„Stächft ©ott," antrooite ber Pfarrer, „ift bieS baS 2Bert meiner SJtutter; fie roar fo d)riftlid) gefinnt"

®aS Stnbenten an eine heilige 3)iutter lebt mit ihren Seljren in unferm §erjen fort bis an’S @nbe unferS SebenS, roeil eS mit ber @r=

(9)

61 innerung an bic järtlidjfie unb aufrtchtigfte Siebe

»erbunben ift.

(Sin ungeratener Sohn !ann oieHeicljt ein*

mal, um läfttge ©ewiffenSbiffe ju befdjwicljtigen, fagen: „Weine Wutter Ijat fid) getäufdjt," aber niemals wagt ein Sohn ju fagen: „Weine Wutter hat mid) gctäufd)t."

„9iicf)t3 nähert uns ©ott mehr," fagt Dja»

nam, ber ©rünber beä 6t. 33incenjoereinS, „als bas Slnbenfen an unfere fromme, gottesfürdjtige Wutter. 2Benn roir bieS aud) nicht wüßten, SluguftinuS, ber Soljn ber heiligen Wonifa, leljrt eS uns jur ©enüge."

„2Benn bie Butter eS fidf) jur 93flidjt ge»

macht fjat, ben göttlichen ßljarafter tief in bie Stirn ihres ÄinbeS ju prägen, fo fann man faft fidler fein, bafs bie £>anb beS SafterS ihn nie*

malS roieber ganj auSlöfdjen roirb," bemerft ber ebenfo geiftreidje roie fromme Sdjriftftellcr unb Staatsmann ©raf 3>ofef 00,1 Waiftre.

28enn roir baljer in biefer fo argen 3eit an jebem häuslichen §erbe, bei jcber Sffiiege ein wahrhaft djriftlidjeS Wuttcrherj l)ätten, ein $erj, baS bereit ift, alles ju opfern, um bie Seele iljreS ßinbeS >u retten, ein $erj, welches, roenn iljm bei einer Verfolgung nur bie 5Bal)l gelaffen roiirbe, entweber ihr Äinb für biefe Seit ober für bie ganje (Sioigfeit ju ©runbe gehen ju fe^en, feinen 2lugenblirf jögerte, es bem genfer ju überlaffen, unb eS lieber fterben als mit ber Sünbe beflecft fäfjc, bann gälten roir oiel weniger unglütflidje Mütter unb oiel mehr oon

©ott gefegnete ^am'lien, un*> b'c ® e lt ro®rc gerettet.

gtrafr eines §ottrsfd)ünbtrs.

S o n 9. ® .

Ä e m Slrmenfeelenfrcunb oon Mt. Vernon, 3n=

^ biana, entnehme ich folgende intereffante

©efcljicbte, wetdje als ooUftänbig wahr oer=

bürgt ift.

§err o. (SheoeruS > 93ifd)of öon Softon, batte im 3afjre 1820 ein Utfulinerflofter mit einer Seljranftalt neben ber bifcf)öflichen Süoljnung gegrünbet. Da eS aber nicht geräumig genug roar, taufte fein ÜJiadjfoIger baS prächtige Sanb- gut ju 33enebiftuS 33erg an, welches eine Weile oon 33ofton entfernt liegt. Der filofterfrauen waren adf)t an ber ,8af)l; fie Ratten aber mel)r als ferfjjig Zöglinge, Äatljolifen unb ^roteftanten, unb eine 3lnjal)l 9looijinnen. DaS Jllofter be fanb fid^ fomit in blühenbem $uftanbc. 2lflein in ber 9iad)t oom 11. Sluguft 1843 rottete fich

eine $(?enge puritanifdljen ©efinbels, oon einige»

fanatifdjen ^rebigern aufgel)efct, in 'Ghofleftotun jufammen; aHe £>i$föpfe auo Softon oereinigten ftd) mit ihnen, unb fo jogen fie unter 28ut= unb 9iacf)egefd)rci nach bem SenebiftuS-Serg. 3*”

Älofter lag alles im tiefen Sdjlafe, als auf einmal ber Särm oon aufsen I;ev unb baS .ftra=

chen ber ©itter unb Shüren, bie unter ben

$änben ber roütenben Seftierer in krümmer fielen, bie Jtlofterfrauen mit ihren göglingen aufwedte. 6l)e fie fid) nod) angefleibet hatten, beleuchteten fd>on bie flammen, oon ben SJlorbs brennern angefacht, iljre frieblid^e SBohnung.

S ic mußten fich, faum angefleibet, flüchten*

um nicht bem ^ö)el in bie $änbe ju fallen, ber fofort Jlirche unb Älofter plünberte. Salb ftanben alle ©ebäube in flammen. Witten in öiefem ©etümmel mar einer ber 3tnfüf)vcr auf ben Slltar geftiegen, hatte mit gotteSfchänberifdjer

§anb bie 1)1- ©efäfee ergriffen, fie in feine Safche auSgeleert unb fich m't bem fanatifdjen Stolje GalotnS in ein 2BirtShauS oon 6har^efton,n geben. 33alb umringte iljn eine Schar ÜJleugie riger, benen er bie rudjlofe 3;i)ot erjät^lte. W it Sd)auber wanbte fich c>n fatholifcher Qrlänbet oon bem Scheufal ab.

®er 9tui^lofe aber erfannte ihn, griff in bie ^afche, jog einige t)I. |>oftien herü01' unb hielt fte bem Srlänber mit bem Spotte hin:

„§ier haft bu beinen ©ott; bu brauchft nicht mehr in bieÄirche ju gehen, um il)n ju fudjen."

®er Wann mar ftumm oor ©ntfefcen. Da brängte eS ben ©ottcSfchänber, hi'muSjugehen; allein eine SBiertel* unb eine h«Ibe Stunbe ocrgel)t, ohne ba^ er roieber jurüeffommt. ©ine bange 2lh*'“ ” ä ergreift bie 2ltimefenben; ein unroiUfürlicheS ®or»

gefüfjl führt fie hinaus, fie fu^ett nach, »nb ftelje, ba lag ber elenbe ©otteSfdjänber mit jerpla^ten Unterieibe im 3lbtritt. 6r mar ben £ob beS 2lriuS geftorben. fann nid)t fagen, fo fdjreibt ein Slugenjeuge, ber balb barauf fatl)olifch würbe, welch ein Schreden fich unfcr bemächtigte.

Slafch fprang ber fatl)olifd)e ^rlänbet, in feinem $erjen bie Slatf^lüffe ber ©erechtigfeit

©otteS bemunbernb, her^e*i ft^fitt mit feinem Weffer bie ^afd^e ab, welche bie h^ ©oftiett enthielt, unb wätjrenb bic übrigen 3'ifchauer oor '•öeflürjung an bie unreine Seiche wie geheftet fcfjienen, eilte er Üofton ju, wo er bem iüifdjof ben göttlichen ©cha^ übergab.

Diefe aufeerorbentlidie Begebenheit, bie einen fo auffaHenben 3 U9 'n ber ©cfd)id)te beS abgc»

brannten $lofterS bilbet, unb in ber wir nur

©otteS ©ered;tigfeit bewunbern müffen, ift oon

(10)

Sßroteftanten, bie felbft 2lugenjeugen roaren unb ob beS fdjredlichen (SreigniffeS fatfjoltfd) rourben,

einige „gW errsf" f

gutusausgabcn, ber g u in bes fam ilie n g liid u s.

ie ganje Söelt ift heutjutage oon ber fran!=

haften Sudf)t ergriffen, über il)re Mittel hinaus etroaS oorfteHen ju iootlen; faft jebermann fuc^t feine befdfjeibenen 3SerJ)ältniffe mit gläm jenbem Sdfjein ju oerbeden. 35aS Sügen burdj Saaten ift noch oerbreiteter als baS burd; ©orte.

316er roaS ift bie golge biefer ©roßmannS=

tljuerei? ®ie nächfte ift Verfdjroenbung unb in beren ©efolgfcfjaft bann 2lrmut unb Sdjanbe.

(Sinige Veifpiele aus bem Geben mögen meine SBorte beleuchten.

©eht jenen fummeroollen, einft hod) ange*

fehenen unb reichen Kaufmann an, ben baS

©ericht roegen 2öechfelfälfd)ung ju jroei Safyren

©efängniS oerurteilte! ©ein fe^r großes Ver=

mögen, feine bebeutenben ©efdjäftSeinnahmen, e§ l)atte aHeS nicht hingereicht, ben fürfttichen SCufroanb ju beftreiten, melden er unb feine gamilic fid) geftatteten. 35a foHten benn führte, großartige Spefulationen nachhelfen, ©ie fdjlugen fehl, unb um fid) aus augenblicflicher Verlegen*

heit ju helfen, rourbe ber Seichtfinnige jum 33er;

Bremer.

Unb jener oor ©ram unb 9leue fo oor=

jeitig gealterte, bis baljin fefjr geartete Veamte, wie fonnte er bei feinem hohen ©eljatte boch bajufommen,bieihm anoertrauten ©emeinbegelber

ju unterlagen ? %

„35ie Familie lebte auf ju großem guße, lebte ju oerfd;roenberifd); grau unb Äinber haben ihn in’SUnglüd geftürjt," fagtcn felbftbie nächften

fjreunbe.

Seht biefen jungen, augenfdheinlich tief jer*

■fnirfchten Vauernfof)n, ber auf ber Slnflagebanl fi|t! 2öaS hat er uerbrochen? (Sine Quittung gefalfcht, um fid; bie SRittel ju befehlen, feiner Sraut einen prächtigen 2Jlantel fd;enfen ju fönnen.

35aS ©eridjt oerurteilte iljn ju einem $ahr ©es fängnis, unb el)e noch baS Qahr oerfloffen roar, ftarben beibe (Sltern oor ©ram über bie oer*

lorene ßljre i^reä einjigen ÄinbeS.

Unb roie fommt jenes ftattlidje ÜDiäbchen auf feie 9lntlagebant? 2ldj, bie CSitelfeit hat es jur

* 2tu8 bem im Serlage bei 3of. ; trtfflidjtn ©ud» be8 f Prälaten ftneipp: „Itterljanb fltb. 3 SK. 80 'ßfg.

o

_

erjählt unb oerbürgt roorben. 9luch ift biefelbe heute noch >n ber ganjen 35iöjefe befannt.

iir'S t$famittcnlebett,

~ [?iact)l>rucf ofttoten.)

3)iebin gemacht! @S büßt fein Vergehen mit oier SJlonaten ©efängnis.

3)aS hört unb lieft man tagtäglich, unb bodj roirb man nicht !lug. Verfdjroenbung jeigt fich unS bei jebem Schritte unb dritte, Ver=

fchroenbung geroahren roir bei §ochjeiten, bei ÄinbStaufen, bei ben häuslichen 6inrid;tungen, bei ben ^Jiahljeiten, bei ben Kleibern, bei ben Vegräbmffen, furj überall. ®ie Verfchroenbung, ber übermäßige 2lufroanb ift ju einer roahren Seudje geioorben.

Qdj glaube roohl, baß recht oiele bie ©e=

fährlichfeit ihres 2hunS einfeljen; aber bie falfdje SJienfdjenfurcht ift eS, bie fie abhält, auf ben 2Beg ber 6infad;heit jurütfjufehren.

2lber roenn fich anbere in’S Unglücf fttirjen iootlen, mußt bu ihnen bann nachfpringen?

3luch bir roirb ber SujuS jum Uitglüde, barum fort bamit! Sei ber Älügere unb halte ein, fo lange eS nod; Seit ift, eingebenf ber SBorte:

„Ueppigfeit unb Verfdjroenbung frühftüdft beim Ueberfluffe, fpeifet ju 5ölittag beim 9)iangel unb ißt ju 9lbenb bei ber Sdjanbe."

grbrnsgrunbfä^t.*

ichtige SebenSgrunbfä^e finb: 1) „Einfach heit." 2Ber gefunb unb Jräftig bleiben roiH unb ein Ijo^eö 2llter ju erreichen roünfcht, ber beroahre bie SWäßigteit unb ©infa^feit in Speife unb SEranf. 35ie einfad)fte Äoft ift ge*

roöhnlidf) bie befte. ®aS beroeifen am Jlarften bie armen unb ärmften Seute, bie burch *§re ärmlichen Verhältniffe ju foldjer Äoft gejroungen ftnb. 2) ©roße 3Jläßig!eit. Viele jerftören burch Uebermaß ihre ©efunbheit, roährenb man fich burch arme, einfache $oft nie fdjjabet. 3U einer einfad[)en Äoft gehört auch 3JJäßigfeit. Viele Saufenbe rieten ihre ©efunbheit ju ©runbe burch Unmäßigfeit im ßffen. 2ßie 3)iäßigfett im 6ffen, fo beroahre man eine große SBläßigfeit im Ürinfen. ©anj befonberS aber fei man oor- fid^tig mit ben geiftigen ©etränfen, roeldje I5au=

fenben fdjon in ben fchönften fahren ihres SebenS

I ’f(t»en SBudbtmnblung in fiempttn fr|<hitntntu oor*

für Sßaffcrtur unb i'ebenäroeife." Sßreia 3 3K.,

(11)

63

bie Totengräber beftellen. SBor breiig Qaljren tonnte man in ©cfyriften l;fen: „® re i biö vier Wafj gliiffigfeit ntujj täglid) jeher, ber gefunb bleiben rviil, ju fid; nehmen." fjabe eine anbere Ueberjeugung, roelcbe beißt: „Printe roenig

«udj bann, roenn bid; bürftet, unb trinfe nichts,

«aS beinen ®urft vermehrt!" (Ss fragte einft

«in abfolvietter ßanbibat feinen Sel;rer, wie viel er Hinten foUc, bamit ev fidjer gelje burd) feinen

<>SeIjorfam. ®iefer gab tl)m jur 2lntroort: „Sie jinb groß, unb beSljalb triufen Sie roenigftenS tiiglic^ brei 3)iafe 93ier!" ®iefer befolgte ben gegebenen 9iat auf’s geroiffenljaftefte. 9tacf) 15 3al;ven fant biefer $err vollbeleibt, bod) am

<janjen Äörper jitternb ju mir in aller Slngft unb 9?ot. (Sr l)abe einige GrfticfungöanfäUe ge=

fjabt, unb ber 2lrjt l;abe it)tn erllärt, wenn nod;

jroei folc^e fiinten roie ber lefcte, fo fei es um fein Seben gefd;el)en. ^dj riet bem Verjagten, feine §tjpotl;ef (Seleibtljeit) fotte er fiel; löfd;en burd; fräftige 3lnroenbungen von ÜBaffer unb fid) tagsüber mit einer falben Söier begnügen. $er 'i’erjagte folgte bereitroidigft; in fed;S 2Bod)en Ijat er mel;r als 30 $ilo ©ert)id;t verloren unb freut fid; nunmehr feiner mieber erlangten ©efunb^

I;eit unb lebt unb wirft Ijeute nod) im beften 3öol;lfein.

tUao bu bi|l. bas mode fein, unb nidjts tuolle lieb er!

tSiu SBort ait bic grauen.

a§ bift bu burclj baS Ijl. ©aframent ber 6l)e geworben V ® u bift baS ©fjeroeib beineS ©atten getvorben. $ieS roolle aber

«ud) nunmel;v fein unb nid;tS roolle lieber!

<5inige 3eit nad) ber §od;jeit fiefjft bu vieles mit ganj anbereu 2lugen an als vor ber £>odj=

jeit; ber £>immel mit Safjgeigen ift verfdjroun*

ben; an bie ©teHe ber g eträum ten tritt bie w ir flicke 2Belt. ®ie ßtye verlangt, roaS bu bir gar nic^t berartig voi :!teft. •' p f er, fernere D p f e r von bir. äüuf mc. ;eS tnufjt bu verjidjten, manches bir an= ober abgeroöljnen.

®u unb bein l'iann müßt an einem ©eile jieljen unb jroar an berfelben ©eite. 2SaS bu bift,

"bas roolle fein, bie ©eljtlftn beineS ©atten, unb nichts roolle lieber!

® u bift (Sljefrau unb bamit aud; $auS=

fvau geroorben. Gine § a u 8 f r a u ift aber feine 31 uä frau, ©ie gehört nid)t in e l;r auf ben Ü a n ^ faal, in (Soncerte, fonbern in ’S $auS. ©ie brauet nidjt meljr fyinauS, um ftd) ben §of

«tadjen ju laffen; benn roaS fte gefugt, baS l)at

fie; fiegel)ört je$tjubenljäuSlid;en©efd)äften. ©ie ift befliffen unb beftrebt, bes JpaufeS 5Bol)lftanb ju mcljrert burd) gleifj unb ©parfamfeit. 9iid)tS ift l;öl;er als beS .ftaufeS (Sfjre. 2BaS bu bift, baS roolle fein!

®u bift Butter, Hausmutter. 'Jiidjt nur beinen Jtinbern follft bu 'Mutter fein, fonbern bem ganjen £>aufe, aud; bem ©efinbe. $n granfretd; ift eS bal;in gefommen, bafe bie grauen ber l;öljeren ©tiinbe vor aHein nic^t OTutter fein roolleu. ©ie fd;icfen iljre fleinen Äinber, benen bie miitterlid;e Siebe ebenfo notivenbig ift roie ber 3Mume bie ©onnetnvärme, jur ßrjiel;?

ung auf baS Sanb, um „ S a m e " fpielen ju fönnen. ©o iveit ift eö in unferen Tagen ge­

fommen. 5Der l;öd)fte (Sljrentitel ber grau,

„SDlutter," roirb verfd;mäl;t! 9lud; baS ifolfS- roort: „Siele JTinber finb ©otteS ©egen" ift in Dfififrebit gefommen. 9iid)t roaljr, bu ladjft über einen 9)Jann, ber feinem §anbiverfe nad)

©d;neiber ift, eS aber nid;t fein iviH. ©o lad;e aud; über bid;, ba| bu nid;t fein roiUft, roaS bu fein follft! $n alter 3^ beftanb ber ec^te grauenftolj in ber ÜUiutterroürbe. ®ie vom ©tein, fo berichtet bie Simburger CS^ronif, beS grofjen beutfe^en greiljerrn 2ll;nfi au, l;atte vier Sbc^ter, von benen jebe einem 9{itter ver-- mal;lt roar, unb jivei ©ö(;ne, beibe 9(itter unb beibe beiveibt, unb il;r 9Jiann roar aud; ein Siitfer. ® a fügte eS fid; eines JageS, bafi alle il;re fiinber in ifjrem §aufe roaren, unb eS l;atte bie eble ^rau fec^S SEöd^ter ju 2^ifd;e fijjen unb fed;S ©öbne. Unb als fie fo beieinanber an einer Safel fafeen, ba fagte bie ^rau ingemein:

„ ® i e f e r ©i;ren ift ju viel. " ®arauf l;atte niemanb feine 3td;t. ©el;r furj ftcljet biefelbc grau auf unb geljet l;eimlid^ i^re ©trafjen roeg, bajj nie ein SRenfc^ ^at erfahren, rool;in fie ge=

fommen. 2BaS ie^rt uns biefe (Srja^lung ber 6l;ronif? $a^ es l;öt^fteS ©liicf einer grau roar, viele Äinber ju befi^en. 2)enn bie grau ging roeg, um il;r Seben im Älofter ju opfern für baS 2Bol;lergel;en il;rer Äinber. ®iand)e ntoberne „®am e" roürbe, roenn fie jroölf Äinber an einem £ifd)e ft^en I;ätte, aus einem anbern

©runbe roeggeljen. ©eivi^ machen viele Äinber aud; viele Slrbeit, viele ©orgen. Slber roenn bu biefe 9lrbeit nid;t gerne auf bidj nimmft, bann l;aft bu beinen 33eruf verfel;lt, bann bift bu feine roafyre SKutter. 2i5aS bu bift, baS roolle a u d) fein!

®ap all baS ©efagte aud) Slnroenbung finbet auf bie 9Jlänner, foU nur nebenbei be*

merft roerben.

(12)

■m SWetlci. © -

§smtittnüh<Ät3.

S i t t e r l e i Sf o p f f * nt e r & en. SBefonnt*

lid) gibt e8 fein allgemein toivfenbeS Heilmittel gegen Hopffchmerjen, biefeS häufigfte unb Bei“

breitetfte Öeibcit, meil bie Urfachcn biefcS llcbelö mannigfachfter 9Jatur fein fÖnnen. @8 foitnen baher nur bie Scbeutung unb bie ©rfchc nungS*

taeife ber Berfchiebeneu äliten oon ß'opffchmerjen feftgefteflt lucvben. ®ic§ l;at iefct ein ilrjt Bon ber Sonboner UniöerfttätSflinif jur äufiführung gebracht unb gibt baröber in ben SSertdjten biefeS 3nftitut8 folgenbe ©rfläruug: ®mpfinbet man einen unangenehmen £rud in ber ©tim über ben klugen unb hat babet über scbioinbelanfäüe unb «ppetitlofigfeit ju ftagcu, fo ift ein Per*

borbener 2Kagen bie Uriacbe; eine fteine Hunger»

für ift hier baS befte IJJittcl. 3ft ber ©tbmevj in ber ©tim fef)r l)e(tig unb oon fticbcrerfcbei' nungen begleitet, bann ift eine Äranfljeit bei DrganiSmuä im Wnjuge, unb man tbut am beften, einen ?lrjt ju SRate ju sieben. 0bne__ lieber unb ©dnoinbel beutet em anbauernber sdtmers in ber ©tim barauf hin, baß in ben Cungen*

»uegen etioag nicht in Drbnung ift. £at man häufig über ©cbmerjen im Hinteifopf ju flagen, fo ift bic$ ein «Beichen oon beginnenber ßeber*

öerbnrtung, unb burch Diel »Bewegung wirb balb Abhilfe gefebafft. ©m fted>enber, bohrenber

@d)incrj in beiben ©eiten jeigt »lutarmut an, loährenb heftiges, eiitjeitigeS ft'opfiueb ftetS ein Ücidien »on hoebgrabiger Sfteroofität ift unb fid) nur burd) einige ©tunben in oöHiger ©tifle unb

®unfelheit linbern läüt. ©ifet ber ©dbmerj ganj oben im Stopf, fo ba& man ba8 @efül)l hat, al8 ruhe einem ein Bentner auf ber ©cbcbelbede, bann faiin man mit größter ©ichcrhcit anneljmen, baß geiftige Ueberanftrengung bie Urfache ift.

©Aonung, frifche Suft, fomie fräftige ©peifen finb in bi'efem&alle bie beften Heilmittel. treten bie

©tbmerjen mit furjni Uutcrbrecbungen auf unb jieben fidt bureb Ben ganzen Stopf, fo ftnb fte rheumatifd) unb in &olge oon ©ifältung ober Zugluft eutftanben. H «« bilft nur ÜBarmhalten beS üiopfcS unb ein tiid)tigc8 ©cbioifcbab.

g t n k f j i r i i r i j t unb febrnsreijcln.

©entfl bu bein tlter ho* *u bringen,

® o halte Di aß tn allen 2>ingen, 3ii ®jfen, i rillten, ftreub’ unb Ccib, 3n Slvbeit unb in ©d)lafen8}ett!

®eine ©djube jiebft bu frübe 9itin an unb febeuft ffine SDtühe, Sie am Xag Bor Sd)miit} ju roabren.

Sage frei, ob beine »eele

?lu * am &ag’ Bor jebem Jfeble

©olcbt ©orgfalt bat erfahren!

®8 bat einen Spiegel jfbeS $erj, Unb brliber flutet baS Ueben bin.

®tb ltjm bie Sticbtung b'ntinelroärt«,

®atin (piegelt fttb ber ftimntel b’tin!

®etrübe beiuen ®ngel nidjtl

® r flebt Bor ®otte8 Wngifubt, Unb auf bie «Stirn i|t ihm geprägt, iB a i ftd) in beinern Innern rrgt.

|om pthertifd).

©elegcnbeitsqebid)tc Bon ©an« fifchelbaij. Söerlag ber ^of. Äöfel’lcben ®ud)bmblimq in Äempten.

8°. 368 ©. "Piciä bvoi). ÜK. 2,40, gebb. SW. 3.

®a« ift eine reitbbaltigc Sammlung I ®« bürfte taum eine ©.'legenbftt nifbt beriicfiidjtigt roorben fein;

roeltlicbe unb lirdjttdje fjefte unb Jeiem, geifllicbe unb patrioti'cbe ®id)tungfn, S^amilien- unb SicreinS-{5efllid}*

ffitcn, allf» tß beiildiicbiigt. ©a* biefer Sammlung aber ben S3orjug gibt Bor fo Bieltn anberen, ift ber Umfianb, baß ni*t« aufgeronunen ift, ma8 ba8 fitt>

liebt ©ejübl Bi-rlcßt, uiiB ba§ bie meiften @ebi<bte Originalgebiibte ftnb. 2>ie ©ammlung fei bifmit ftanitlien, Vereinen unb ®rjtebnng8anftalten beften*

empfohlen!

(gebetsethörunj.

Xaufenb ®anf btr licbm JJiutter ®otte« unb bem hf. 3ofef für erlangte $ilfe in einem fdjioer.-n Üeiben.

9t. ® . in ä.

gätfel.

SWit lu f grfcbitbt e8 Bon ben »teilen,

®er ®rme bat baju tetn ®elb.

3Hit ®in ift’8 roieber auSjuftreidien,

©obalb et Sabtbeit nidjt ertb&t.

5D(it (8e bcütjt t8 maiidjf Wäbte, ffiie erft be8 Mennei« öltd entbedt,

®Jit * o r i(t oft e« nur ®erebe, Unb toeig man, roaS bahinter ftedt.

Ilullöfunj bts flötfels in f r . armbruft.

«eranttoortlicber »iebaftenr: ©. 8a u t f n f * l a g e r in «nt|*bnr<|. — »erlag brr « . ©ctmtib’fcben Verlag*'

©ucbbanblung in 'Äugfburg A 34 — »utbbrudrern btt ^D i tf!'fd»cn '»ucbbanblnng tn Rempten.

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