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Ein natur-wissenschastlichcs Volksblatt ilzkuniggrgrljru
unuE. Z. Noßmiiskch
«Wöchentlich
1Bogen. Durch
alleBuchhandluugen
undPostiimter für vierteljährlich
15Sgr. zu beziehen.
No. 29.
Für Haus
undWerkstatt
— Verkehr-.x
Anblick
DieGeberden. —Parthenogenesis
beiPflanzen.
— DieWerkederBlattsauger.
Illustration)
—Vorwcliliche Insekten.
— DieGartcnbobnen· — Kleine-reMitiheiluugen.
—(Mit
«
Yie Geberden
Die Verknüpfung
dergeistigen Operationen
mitleib- licher Thätigkeit
undBewegung ist
eineso innige, daß
un-bewußt für
denBetheiligten
und zurBelustigung für
denBeobachter
aus derFerne
beidegewissermaßen
inEinsverschmelzen
Undeinanderweites Beweismittel
gegendieZwiespaltigkeit
desmenschlichenWesens in Körper
undGeist
bilden.Dadie
Erforschung unseres eigenen Wesens,
alseiner Naturerscheinung, auch
einStück Naturgeschichte ist, so
wirdesnicht unangemessen sein, hier einmal einige Augen- blicke bei
derBetrachtung
derGeberden einer ungehörten Unterhaltung
zuverweilen.Bin ich
mirauch jetzt
voll-kommen bewußt, daß ich
imFolgenden nichts für
meineLeser und Leserinnen Neues vorbringen werde, so zweifle ich doch auch nicht, daß
esihnen Vergnügen machen wird, auf Allbetanntes Und Alltägliches vielleicht
zumersten Male
alsauf eine Aufgabe eingehen-der Beobachtung hin- gewiesen
zuwerden. Oft genügt ialeler fPIcheHJMVFIsUngs
umuns
in
denbewußten Besitz
einesbisher ubersehenen
und
daher
unsselbst unbekannten geistigen Eigenthums zu setzen Und dies ist doch sicher noch erfreullcher- als
wennwir in
demWinkel einer aufgeriiumten Schublade ein vergessenesThalerstückfinden.
«»,Das,
was unsjetzt ein halb Stündchen beschaftigen soll, führt
unssogleich auf eine sonderbareErscheinung:
Etwas,
waswir Alle
vonNatur vortrefflich Verstehem machen wir Alle schlecht,
wennwir zum ersten Male
ver-suchen,
eineKunst
daraus zumachen.
Oderwäreesnicht so?
Mansehe doch
nur einmal dielebendigen
undganzangemessene-n Geberden
eines mitseinesgleichen plaudern-
denKnaben undsehe
dann diehölzernen Geberden,
mit denen ereinauswendig gelerntes Gedicht begleitet. Denkt euch
anseine-Hand einen ziehenden Faden, und die Ma-
rionette ausdemKasperle-Theater ist fertig.
Aber gerade
ausdiesem Widerspruch sehen wir die
na-türlicheNothwendigkeit
desinnern Zusammenhangs zwi- schen
denausgesprochenen Gedanken
undGefühlen
undden sie begleitenden Geberden. Beide entstehen in
undanuns ganzgleichzeitig
undzwar
ausderselben Quelle:
ausdem
WollenderäußerlichenDarlegung eines in
unsfertig ge-
wordenen
Gedankens
oderGefühls. Die Geberden sind
gewissermaßen die
dengeistigen Geburtsakt begleitenden Bewegungen
desKörpers. Sind die Gedanken
undGe- fühle nicht unser Eigent"hum, wie bei einem auswendig
ge-lernten Gedichte, so fehlen mit dem Geburtsakt derselben auch jene Bewegungen,
undletztere vermögen wir
nurdann gut hinzuzufügen,gewissermaßen hinzuzulügen,
wennwir jene beim Hersagen
unsmöglichstvollständig zum geistigen und Gemüthseigenthummachen.
Was mich veranlaßte, die Geberdensprachehier einmal
zum Gegenstand einer Betrachtung zu machen und
wasjedem meiner Leser Und Leserinnen ebensoleicht ein Gegen-
.stand belustigenderUnterhaltung werden kann,
warder Zu-
fall, daß ich in einer besuchtenBierstube eine Stunde lang
451
allein
unterlauter Fremden
war,welche sich so laut Und vielfältig in dem lebhaftesten Gesprächbefanden, daß ich selbst
vonden Nächstsitzenden kein einzelnes Wort verstehen konnte, sondern eben
nur dasSummen eines chaotischen Ton-Durcheinander hörte. Da fand ich denn meine einzige aber auch bald mich belustigende Unterhaltung darin,
aus denGeberden
dermiteinander sichUnterhaltenden
denJn- halt
derGespräche
unddasTemperament
undNaturell, selbst
denStand
derSprechenden zu errathen.
Bei einer solchen Unterhaltung wird
esEinem bald klar, daß die Sprechenden sich entweder ihrer Geberden gar nicht bewußt sind,
oderdaß dies im Gegentheil der Fall ist und sie dieselbensogar gewissermaßen fein ausbilden. Die- ser Unterschied bildet aber nicht zwei verschiedeneKlassen
vonGeberdenmachern,sondern dieselbePerson zeigt bald dasEine bald
dasAndere. Nur Diejenigen gehören
in derHauptsache
derletzterenKlasse
an,vonwelchen
manzu sagen pflegt, daß ,,sie sich gern
redenhören«. Diese Letz-
terengehen
unshier weniger.an,
dennsie befinden sich als Sprecher nicht mehr in
demNaturzustande
desgeistigen Operirens,
vondessen Geberden wir hier zunächstsprechen.
Die Geberden sollen
denSinn der gesprochenen Worte erläutern
oderderenEindruck verstärken,
odervielmehr sie thun dies, theils willkürlich,theils unwillkürlich. Nament- lich
wenn esunwillkürlichgeschieht, so ist dies eine
Quelle vonunterhaltenden Wahrnehmungen, welche auf
dasGe- biet
derSeelenlehre (Psychologie) fallen
undzwar zu
denElementen derselbengehören.
Am reinsten kann
mandie Gesetze
undNaturdieser Bewegungen, welche wir mit
denbezeichnenderen Namen Geberden
oderGesten benennen wollen, bei
denKindern erforschen, weil sie bei diesen
ammeistenunstudirt und ursprünglich sind.
In Folgendem soll keineswegs eine erschöpfende
Be-trachtung dieser Gesten versucht werden, sondern ich
will nurversuchen, durch einige Andeutungen
meineLeser
undLes
erinnenanzuregen, diese
Quelleinteressanter Wahrneh-
mungennicht unbeachtet rinnen
zulassen. Uebrigens be- darf
eswohl
kaum derBemerkung, daß wir
uns unterdiesen Gesten nicht blos Handbewegungen zu denken haben, sondern daß
anihnen auch die Füße und Gesichtstheile ja zuweilen der ganze Körper Antheil nehmen.
Wenn wir nicht wissen,
wannim Säugling die ersten geistigen Regungen erwachen, so sind
esgerade
dieGeber- den, welche
unsüber diese Frage einigen
undvielleicht
deneinzigen Aufschluß geben
können.Welche
Mutterhätte nicht mit stiller Freude minutenlang ihr-en kleinen Liebling angesehen, als
ernach dem Bade
vorihr auf
demKissen lag
und unterJauchzen mit seinen Beinchen stramme sto- ßende Bewegungen machte
unddabei mit
denAernichen Boxerhiebe austheilte. Man ist vielleicht geneigt hierin blos sogenannte Reflexbewegungen zu erblicken; sie sind
esauch, sie sind
die demGefühle
desBehagens entsprechenden Bewegungen. Empfindung
undAusdruck
vonBehagen
undPiißbehagen sind ohne Zweifel
dererste Schritt
der.Regung geistigerThätigkeit, und
dasBewußtwerdendieses Körperzustandes zur Außenwelt
derzweite Schritt dieser Regung.
Diese Erstlingsbewegungen
deskleinen Kindes geben zugleich
denFingerzeig, wie naturwidrig die leider noch immer herrschende Sitte ist, die Kleinen in »Wickelbettchen«
einzuschnüren Der durch gesunde Milch reichlichernährte kleine Körper will
denNahrungsstoff verarbeiten und-dazu macht
erjene rechteigentlichso
zunennenden »Freiübungen«,.
welche die Turnerei
derKindesnatur entweder scharfblickend
452 abgelauscht oder in gesundem Verständniß des Lebens
un-bewußt gleichgegriffen hat.
Ohne bei
denanManchfaltigkeit und Ausdruck zuneh- menden Geberden des ein Jahr alt werdenden Kindes wei-
terzu verweilen,
derenaufmerksameBeobachtung
denMüt-
ternviele Freude bereiten wird, erinnern wir
unsdessen,
waswir alle schon tausendmal gesehen, aber vielleicht noch wenig beachtet haben:
derGesten
derKinder
etwa vom3. bis
6.Lebensalter, worin Mädchen
undKnaben eine bemerkbare Verschiedenheitzeigen· In
denGeberden der Mädchen herrscht im Allgemeinen Beweglichkeit
undEle- ganz, bei
denKnaben mehr Lebhaftigkeit
undEntschieden- heit
vor,unddiesegeschlechtliche Färbung der Gesten durch- dringt auch die
iminnern Zusammenhang mit der Art
deseben zwischenihnen verhandelten Gegenstandes stehenden Gesten.
Es gewährt einen lehrreichen Blick in die Gegensätz- lichkeit
desKnaben- und des Mädchen-Naturells,
wenn man ausder Ferne,
etwabei einer kleinen Zwistigkeit einer gemischtenSpielgesellschaft,
denGeberden mit einander verhandelnder Knaben und Mädchen zusieht, wobei die letzteren gewöhnlich wie
zuSchutz
undTrutz ein gegen-
-
seitiges Aneinanderschmiegen, eine mit Aufmerksamkeit
ge-handhabte feine Abwehr zeigen, während
denandringenden Knaben mehr
einegewisse Selbstständigkeit nebeneinander, ein persönlichesSichgeltendmachen eigen ist. Die dabei
vonbeiden
Seitensichtbar werdenden Geberden sind höchst charakteristisch,
undohne ein Wort
zuhören, können wir doch meist ziemlich sicher
denungefährenJnhalt des Wort- wechsels
undauch
dasNaturell
undTemperament
derklei-
nenKampfhähneerrathen. Hier wagt sich eine Kleine
keckaus ihrem Häuflein
umeinen Schritt
vor undmit
vor-wärts gebogenemOberkörper
undjedes ihrer Worte mit Kopfnicken bekräftigendführt sie die Sache ihrer Partei, während
imHintergrund
eineZaghaftere aber geistig sich sehr Betheiligende unaufhörlich erregt aufhüpft
undsich freut, daß Jene so viel Kourage
undBeredtsamkeit
ent-wickelt, eine Dritte aber
mitvorgehaltener Hand einer Vier-
tenetwas zuraunt und sie anstößt
umsie
zubewegen, die beherztereDolmetscherinihrer Ansicht
vonder Sachlage zu sein. Auf der Knabenseitemacht der Zaghastere im Hin- tergrunde seinem inneren Drange, dem
erkeinen Ausdruck zu geben wagt, dadurchLuft, daß
ersich
wienärrisch
ge-berdet und mit geschwungenen
Armendie Pantomime eines Hintenüberfallenden macht
undsich auchwohl gar überstürzt
Doch
eswürde ebenso überflüssig als umfänglichsein, dieses Genrebild weiter auszumalen. Es sollte ja blos auf leicht
zuBeobachtendes
undzuwenig Gewürdigtes hinge- wiesen
werden.Jch wage es daher auch nicht, tiefer
indie reiche Fülle
vonStudien zu greifen welche
unsälterePer- sonen gewähren; welche uns die verschiedenen Lebensstel- lungen
undBernfsarten derselben, die verschiedenengesel- ligen Berührungen
derMenschen untereinander
andie Hand geben.
Nureinigewenige Andeutungen seien gestattet Dort
anderStraßeneckestehen zwei alte Frauen- jede
daskärglichgefüllte Riarktkörbchen
amArme- Wir haben ihnen
vonweitem lange zugesehen. Plötzlichstemmt die Eine beide Arme in die Seite und macht mit dem Ober- körper eine leichte Beugung, wobei sie der Andern steif in das Gesicht sieht. Ohne Zweifel legt sie der Andern als Endergebnißihrer wichtigen Mkttheilung die Frage
VVVL»und so
wassoll
mansich geselqu lassen?«
Was will jene
Damedamit sagen, daß sie die Hand,
deren Armim Armihres Tänzekshängt, mit
einerdrehen-
denBewegung schüttelt, während sie
denKopf schweigend
wegwendet? Es soll lhm sagen, daß sie
esfük Lakifaki
453
hält, was
erihr eben in augenblicklicher Verliebtheit
vor-geschwatzthat.
Wir gehen jetzt bereits lange Zeit auf der wenig be- suchten Promenade hinter zwei sichunterhaltendenPaaren her. Beide sind gut, selbst elegant gekleidete, ältlicheHerren.
Das eine Paar,
demandern eine Strecke voraus, bleibt
vonZeit zu Zeit einige Augenblickestehen und dabei sich gegen einander kehrend, müssen sie sich allemal erst gerade richten
Umnicht einander mit
idenGesichtern zu nahe zu kommen, denn sie gehen in genau ebenmäßigemSchritt, jeder den Spazierstock
unter demArm
unddie Hände auf
demRücken zusammengelegt, in
etwasvorgeneigter Hal- tung. Bei jedem Halt scheint immer
nur derEine zu sprechen
undzwar
immerDerselbe. Er nimmt
dannjedes- mal die eine Hand
vor,undindem
ersie schließt und
nur denDaumen wie als Ausrufungszeichenseiner Rede empor- streckt, macht
ermit der Hand
vor demAndern einige kurze
undbestimmte Bewegungen;
danngeht’s wieder weiter, genau
indem vorigen Tempo. Die Herren sind vielleicht Kaufleute,
vondenen
dereine
demandernbegreiflich zu machen sucht, daß das Freihandels-System
vordemSchutz- zoll-Syste1n
denVorzug verdient.
Das andere Paar benimmt sich in
derHauptsache
demersten sehr ähnlich
unddoch müssen die zwei Herren einem ganz anderen Stande angehören
undganz Anderes
ver-handeln. Wenn sie im Gesprächstehen bleiben, so brauchen sie sichnicht gegen einander aufzurichten,
dennsie gehen so aufrecht wie möglich
undJeder scheint
es demAndern darin sogar noch zuvor thun zu wollen. Darum sind ihre Schritte auch kürzer
undgemessener
unddie Hand spielt leicht mit dem eleganten Spazierstöckchen. Wenn sie stehen bleiben, scheint nicht blos
derEine
zusprechen,
dennsie gestikuliren
454
dann Beide,
nurder Eine, der gerade das Hauptwort hat, etwas mehr als der Andere· Aber das sind ganz andere Bewegungen der Hand und des Armes;
daist nichts Kur- zes, Heftiges, Bestimmtes. Der etwas gesenkte Arm be- schreibt
dannin würdigem Tempo
einenViertelkreisDek- bei ist die malerische geöffneteHand bald besanftigend »mit
der
Jnnenseite abwärts bald begreiflichmachend aufwarts gekehrt. Alles dies geschieht mit ,,einer Hoheit
,-einer Würde, welche die Vertraulichkeit verscheucht.« Daist nicht die kleinste Ecke; Alles sanft und geschmeidig.
Wer sind die beiden Herren? Es fällt uns eben noch auf, daß sie einander dann und
wannleicht verbindliche Verbeugungen machen.
Nun, wir sind vielleicht in Baden-Baden
undvoruns gehen zwei Diplomaten, welche über
diedeutsche Einheit sprechen und einander
vor—stellen, wie sehr sie ihnen
—am
Herzen liege.
Wir können
unskaum irren, denn die, verspottendeVer- wunderung
undUeberzeugtsein
von derRichtigkeit
aus-drückende, doch einigermaßenscharfe Emporhebung des Armes, wobei sich
wennmöglich
derOberkörpernoch gerader reckt
—-was kann sie
andersbedeuten, als daß darüber kein Zweifel sei, daß ihr Serenissimus dabei keinen Deut feiner Oberhoheitsrechte einbüßen dürfe.
Doch
wobin ich hingerathenl nach Baden-Baden; und hatte mir doch vorgenommen, meine Geberden-Studien in einer bescheidenenBierstube zu schildern. Jch überlasse diese und alle weiteren Studien dieser Art meinen Lesern
undbin nichtzweifelhaft, daß forthin Manche in mancher Lage sich weniger langweilen werden, wozu übrigens für
denAchtsamen
kaumjemals
undirgendwo Grund vorliegt.
Yarthenogenesig bei Pflanzen
Seit längerer Zeit ist
eserwiesen, daß mehrere niedere Thierarten Eier legen
oderJunge gebären, ohne daß
dasWeibchen vorher befruchtet
wordenist,·
wasmanPartheno- genesis, jungfräuliche Geburt, genannt. Schon
vor23Jah-
renwurde mir in
Wien
von demPhysiologen Czermak ein solcher Fall erzählt,
deneraneiner Schlammschnecke (ijnaeus stagnaljs) beobachtet hatte. Eine solcheSchnecke, die
erganzabgesondert alls
demEi erzogen hatte, legte nachdem sie vollkommen erwachsen
warentwicklungsfähige Eier. Diese Beobachtung ist freilich
umdeswillen nicht ganz beweisend, weil diese Schnecken Zwitter sind
unddaher eine Selbstbefruchtungmöglichist. Dagegen hatman bei mehreren Jnsektenarten,
z. B.bei
derHonigbiene
unddemSeidenspinnerFälle
vonwahrer Parthenogenesis beobachtet.
Neuerlich hat
mansichmehrfachbemüht, die Partheno- genesis auch im Pflanzenreiche nachzuweisen, d.»h.
Vonsolchen Pflanzen keimfähigen Samen zu erzielen,
inderenBlüthen durch Entfernung
oderAbschluß derStaubbeutel eine Befruchtung des Fruchtknotens
— wiesie
inIch
6beschriebenist
—sorgfältigverhindert worden
war.Dies ist namentlich bei solchenPflanzen möglich,welche getrennt- geschlechtig sind,
d.h·
wodie eine Pflanze blos (mannliche) Blüthen mit Staubgefäßen, eine andere blos solche(weib- liche) mit Pistillen trägt. Solche Pflanzen sind z- B- der Hanf (Cannabis sativa) und das Bingelkrauk iMSP curialjs), und mit diesen, namentlich mit dem Haufe sind
inneuerer
Zeit
vonmehreren Naturforschern Versuche
an-gestellt
worden.Zu
denneuesten Versuchen dieser Art
ge-hören die
desProfessor
A.Schenk in Würzburg, welche
im1.Hft.
dermitdiesem Jahre begonnenenWürzburg
ernaturwissenschaftlichenZeitschrift mitgetheiltsind.
Diese Versuche, welche mitden zwei genannten
undaußerdem noch mit
deneinhäusigenPflanzenarten: Spritzgurke (Mo—
mordjca
Elaterium), Kürbis (cucurbita Pep0)
undWun- derbaum (Ricinus communjs),
3Jahre hintereinander
an-gestellt wurden, fielen fämmtlich verneinend aus, d· h. die- jenigen Blüthen entwickelten niemals Samen, in denen die Befruchtung verhindert
worden war.Dasselbe Ergebniß hatte vorher Regel erhalten, wäh-
rendSniith, Naudin
undAlexander Braun Fälle
vonParthenogenesis beobachtet hatten. Diesen letzteren gegenüber
unddabesonders
anzwei andern Pflanzen,
Cao-lebogyne
iljcifoljaund chara crinjta,
vonA. Braun
undRadlk ofer Samenbildung ohne Befruchtung bestimmt nachgewiesen
wordenist, so hält Schenk feine Resultate nicht für unbedingt entscheidend
undhält die Theorie der Parthenogenesis bei den Pflanzen für zulässig, indem
ermit den Worten schließt:,,gegenüberdieser Analogie (im Thierreiche)
und dengenau festgestellten Thatsachen im Pflanzenreiche ist
mannicht berechtigt, den Vertheidiqern der Parthenogenesis Wunderglauben zum Vorwurf zu
.
machen.«
456
Die Verke der Blattsauger
Jn
dergroßen Ordnung
derhalbdeckflügligen Insekten (Hemiptera)«finden sich einige Arten, welche sichhinsichtlich ihres bestimmenden Einflusses auf die Pflanzen den Gall- insekten,
von derenWerken wir
unsin Nr.
44desvor.Jahrg. unterhielten,
andie Seite stellen.
Anjenen lern-
tenwir
densonderbaren Fall kennen, daß die eierlegenden Weibchen bei
derUnterbringung
derwinzig kleinen Eier ein unmeßbar kleines Wenig
voneinem Stoffe ausscheiden und mit
denEiern in die Pflanzenstelle,
auswelcher sich die Wiege für die Gallinsekten-Larven entwickeln soll, ein-
tretenlassen, und daß dieserStoff, so wenig dessen auch ist, doch die Pflanze vermag,
andieser Stelle ein Gebilde,
z.B.
ein Eichenblatt einen GallapfeL hervorzubringen,
dasihr außerdem ganz fremd ist.
Etwas Aehnliches findet auch bei mehreren Blattsau- gern statt, obgleich
derenEinfluß kein ganz so großer wie
derderGallwespen ist, indem ihre Werke nicht sowohl fremdartige Neubildungen für ihre Wohnungs-
undNah- rungs-Pflanzen sind, sondern vielmehr blos Umbildungen
oderMißbildungen
vonsolchenGebilden, welche
derPflanze ursprünglichzukommen.
Manche
vondiesen Schöpfungen
derBlattsauger sind nicht
minderallgemein bekannt
alsdieGallen
derGall- wespen
undjene sind sogar hinsichtlich ihres Ursprunges meist noch mehr gekannt
alsdie letzteren,
weilman in oder andenselben die Urheber, häßliche,,Blattläuse«, meist gegenwärtigfindet.
Ehe wir ein Glied dieser auf die Bildungsthätigkeit der Pflanzen einen so großenEinfluß äußerndenJnsektengruppe
unddessen Werk
anderHand
vonRatzeburg (1Il. Theil seiner »Forstinsekten«)näher
insAuge fassen,
wollen wireiniges Allgemeine vorausschicken.
Die Blattsauger gehören
indieallbekannteFamilie
derBlattläuse (Aphidii),
von denenwenigstens die Rosenblattlaus (Aphis RosaeJ Jedermann bekannt
undverhaßtist, da sie so häufig die noch unerschlofsenen Rosenknospen verunziert. Ueber das Aeußerebrauche ich also hier nichts weiter vorzubringen, da diese Mittheilung weniger eine systematische, beschreibendesein soll
undauch unsereFig.
1ein Bild
desbesprochenen Gliedes dieser in- teressanten Jusektenfamilie giebt.
Die Blattläuse sind eine ziemlich artenreiche Familie,
undbei ihrer nachher näher
zubeschreibendenungemein großen
undeine auffallende Erscheinung zeigenden Ver- mehrungsfähigkeit treffen wir sie oft in erstaunlicherMenge bei einander. Es ist bekannt, daß sie sich namentlich aus
densaftstrotzenden Triebspitzen vieler Pflanzen, besonders
derWeiden-
undPappelsprosse, oft in so großer Menge sinden, daß sie dieselben ganz
undgar bedecken
unddurch ihr Ssaugen
andergesunden Entwicklung hindern.
Männchen
undWeibchen sind
anGröße
undFärbung oft sehr verschieden, indem bei manchen
dasWeibchenfünf- mal größer als
dasMännchenist. Die meisten sondern
aus demAfter
—-uicht, wie
manglaubte,
aus 2vielen Arten eigenen Röhrchen
amHinterleibe
—einen süßen klebrigenSaft aus, welcher eine Lieblingsspeise
derAmeisen ist
undwennauch nicht allein aber nach
denBeobachtungen zuverlässigerForscher (Bouche«) doch zum Theil Ursache
dessogenannten Honigthaues ist, während die Blatt- läuse auch bei
derErscheinung
desnicht minder bekannten
Undverkalmten Mehlthaues betheiligt sind, indem ihre
abgeworfenen weißen zarten Häute auf
denbewohnten Pflanzentheilen festkleben.
«Am bemerkenswerthesten sind die Blattläuse durch die Art ihrer Fortpflanzung, indem bei ihnen dabei eine Er- scheinung vorkommt, welche
man unterder in vorstehendem Artikel behandelten Parthenogenesis begreifen könnte, die aber nach
demBemerken
vonLeunis richtiger als Gene- rationswechsel aufzufassen sein wird. Diese Auffassung ist wenigstens beiden
Artennothwendig, welche bald, jedoch in bestimmter Folge, eierlegend bald lebendiggebärend sind.
Man
muß nämlich die Blattläuse in eierlegende, ovipare,
inlebendig gebärende, vivipare,
undin solche eintheilen, welche beides zugleich sind, ovo-vivipare.
Die im Herbste nach einer Begattung abgelegten Eier überwintern und erst im nächstenFrühjahr entwickeln sich
ausihnen die Blattläuse
undzwar lauter ungeflügelte Weibchen. Von vielen Blattlausarten, namentlich
von allendenen, welche nichtEier, sondern
nurlebendigeJunge gebären (z. B. die Rüster-Blattlaus, welche die großen Blasen auf
denRüsterblättern veranlassen), hat
manbis- her trotz vieljähriger aufmerksamer Beobachtung noch nie ein Männchen aufsinden
können.Ob
mansie noch auf- finden werde, steht
zuerwarten; jedoch ist sicher nicht
an-zunehmen, daß
esThierarten gebe, welche durchaus
nurweiblichen Geschlechts wären.
Dennoch ist
esseit langer Zeit durch viele und sorg- fältige Beobachtungenerwiesen, daß die im Frühjahr
aus-kommenden meist flügellosenWeibchenohne befruchtet zu sein lebendigeJunge und zwar wiederum
nurflügel- lose Weibchen gebären,welche ihrerseits schon nach4 Tagen
ingleicher Weise sich fortpflanzen,
was man ineinem Sommer indieser Weise
biszu10undmehr Generationen sich wiederholen sah. Erst
imSpätherbst
werdenauch Männchen geboren.
Diese
vonjungfräulichen Thieren geborenen
undin kürzester Zeit ebenso Mütter werdenden flügellosen Blatt- läusen
enntmannach der Auffassung des Generationswechsels A1n1nen. (Den
vondem Dänen Steenstrup zuerst wissenschaftlichbehandelten
undso genannten Generations- wechsel, eine
derfrappantesten Erscheinungen im Thierleben, werden wir später einmal ausführlich zu besprechenhaben.) Bei dieserschnellenFortpflcsizung der Blattläuse müssen wir
derenoft somassenhaftes Vorkommen ganz natürlich finden.
Umnun zuden
Werken der Blattläuse überzugehen, sowählen wir nach Anleitung unserer Abbildungen (von denen
nurFig.
6eine Originalzeichnung nach einer
voreinigen Tagen in Tharand
vonmir gefundenen Galle ist, die übrigenCopien nach Ratzeburg sind) hier als Beispiel den grünen Fichten-Blattsauger (Chermcs vjrielis)·
Fast in jedem Sommer finden sich
andenneuen-Noch hellgrünen Trieben
derFichte zapfen-
oderananasähnliche Auswüchse
von derGestalt unserer Fig.
G.Sie rühren
von
dem genannten
undvon demrothen Fichten-Blatt-
sauger (Chermes coccincus) her-. jedoch sind diejenigen,
welche die letztere
Artverursacht, viel kleiner, mehr kuglig
und einfarbig hellgrün, seltenroth und dann einer Erdbeere
ähnlich, während
dieabgeblidetell dunkler grün
undmit
rothen Bogenlinien,
denSpalten der später sich öffnenden
Zellen, versehen sind.
.Um die Entstehung dieser Gebilde
zuverstehen, müssen
wirdie Entwicklung
desJusektes
ken- nenlernen,welches sie veranlaßt.
M«
457
Wie alle wanzenartigen oder Halbdeckflügler-Jnsekten, Hemipteren, haben die Blattsauger keine Verwandlung, d. h. sie sind im Puppenzustande
derfreien Ortsbewegung und
derNahrungsaufnahme nicht beraubt, wie dies z. B.
bei
denOrdnungen
derFalter
undKäfer der Fall ist. Die Larven
undPuppen der Blattsauger unterscheidensich
von demvollendeten Zustande
nurdurch
dengänzlichenMangel
oder(d. Puppen) durch die
nurangedeuteten Flügel,
vor-ausgesetzt, daß eine geflügelte Generation
ausihnen
wer-den soll.
Alle Arten der Gattung Chei-mes, welche nach Ratze- burg auchRindenläuse
oderTannenläuse genannt werden, leben
nndnährensich
nurauf Nadelhölzernz die zwei genannten auf
derFichte,
unddiese zeigen sich in
derHauptsache
inderLebens-
undEntwicklungsweise ganz übereinstimmend,
nurdaß der grüne Fichten-Blattsauger
458 Ernährung. Ratzeburg behauptet nämlich
derfrüheren allgemeinen Annahme entgegen, daß allein
dasSaugen des Weibchens
andem Grunde der Knospe,
auswelcher sich der
neueTrieb entwickeln soll, die Entwicklung
derzapfen- ähnlichen Galle hervorruft
unddaß dies nicht durch die jungen Lärvchen in der Galle geschehe. Jedoch darüber ist noch Vieles
wennnicht Alles dunkel, wie das Weibchen diesen magischenEinflußan
dennoch in
dereben erstschwel- lenden Knospe ruhenden Trieb äußere, ob durch das Sau- gen
anderselben
oderdurch einen mit den abgelegteii Eiern ausgeschiedenen Saft. Genug,
derEinfluß findet statt
— ausdemTriebe wirddiesonderbare Galle.
Die Weibchen legen
diegeftielten Eier
andenGrund
dersich entwickelnden Knospe
inKlumpen ab, welche mit weichemweißenFlaum umhüllt sind (Fig.
4und5).
Die ausdiesen auskommenden Lärvchen (Fig. 2.) sinden sich
Der
grüne Fichten-Blattsauger,
ClicrmesYiisidis.
1.
Männliches Thier;
— 2.Larve;
—3.»Puppe
mitdernoch aiihänzieiiden abgestreiiten Larvenhaut niit
andieser auhaftendeni Harztröpschenz
— 4.5.Eierklumpen
undeineinzelnes gestieltes Ei, (säinmtliche Figuren stark vergrößerm
— 6.StückeilkaHerztriebes,
anwelchem
derTriebeinerSeiten-Knospe
ineine Galleumgestaltet ist.
inalleni um
einige Wochen hinter
deinandern zurückist.
Nur das aufmerksamste
undin solchen Beobachtungen geübte Auge konnte entdecken, daß im Frühjahr
andennochgeschlossenenKnospen
derFichte kleine
kaumsandkorn- große, mit weißemFlaum bedeckte Thierchen sitzen. Es sind dies die kleinen Lärvchen der FichteJI-Blatksskuger, welche im vorhergehendenHerbst aus
denEiernschlupften
und
in ihrem weißen Flauin-Pelzchen ÜbMVlJIkerkMi Its Anfang oder Mitte Mai ist das Thierchenimmer großer
undvoller geworden, die weißen aus
denPunktreihen
desKörpers (Fig-. 3) hervorquellendenFlaumfädensind länger geworden,
eshäutet sich
undwird zum flügellosen Weib- chen. sioch ehe
essein Fortpflanzungsgeschäst, das Eier- legeii beginnt, sorgt
esgewissermaßen dafür, daß seinen Nachkommen ein behagliches Unterkommen zu Theil werde.
Indem
esdies thut, sorgt
eszugleich für seine eigene
theils in
densich bildenden Kanimern der Galle, theils bei
denbereits ausgebildeten außen
andiesen. Fig.
3zeigt
unseine Larve, welcher die eben abgeworfeneHaut hinten mit einem anhaftenden Harztröpfchen nochanhängt. Ende Juni bis August werfen die Puppen, welche sich
von derLarvengestalt (Fig. Z) wenig unterscheiden, die letzte Haut ab und
eserscheinen
nundie vollkommnen vierflügligenJn- sekten,
vondenen
unsFig.
1ein Männchen,
wiealle
vor-her angezogenen Figuren mehr oder weniger stark
ver-größert, und daneben
daskleine Kreuz die natürl. Größe desselbenzeigt.
Diese geflügelten aus Männchen
undWeibchen bestehen- den Sauger bilden die erste Generation des Jahres, welche Eier legt, aus welchen iii demselben Sommer eine zweite flügellos bleibende, wahrscheinlich
nur ausWeibchenbeste-
«
hekidehervorgehhwelche, wiewir bereits sahen, überwintert.
459
Um
nundie Galle näher zu betrachten, so wird
esgerade diesen Sommer wohl
allenmeinen Lesern
undLese- rinnen möglichsein,
wennauch nicht so schöne große wie die Galle
desChermesvirjdis, welcheseltner vorkommen, doch die
analten
undjungen Fichten sehr häung vorkom- menden kleineren Gallen
desCh.
coccjneus zufinden.
Wir errathen leicht, daß diein regelmäßigenSchrauben- linien gestellten, in eine Spitze auslaufenden Felder
derGalle durch Umbildung je einer Nadel entstanden sind.
Diese Umbildung beruht auf
einerVerbreiterung der Nadel- basis, so daßdieselbendicht aneinanderstoßem während
aneinem gesunden Triebe die Nadeln zwar ebenso schrauben- förmig angeordnet, aber weiter auseinander stehen würden.
Diese Jerbreiterung der Nadel
anihrer
unterenHälfte hat auf Kosten der Nadellänge stattgefunden
undwir sehen daher auf
derschildförmig verbreiterten Nadelbasis
nureine sehr verkürzte,
etwashakenförmigeingebogene Nadel stehen. Jede dieser schildförmigenVerbreiterungen dieser Nadeln ist auf ihrer Innenseite ausgehöhlt
undbirgt
un- tersich eine Kammer, die sie mit
derentsprechend
etwasausgehöhltenAxe bildet.
Diese Gallen sitzen, wie die abgebildete, entweder
nurseitlich
an demverkümmerten Triebe, so daß
andervonihr freigelassenen Seite desselbensich die Nadeln mehr
oderweniger regelmäßig ausbilden konnten;
oderdie Galle
um-giebt
denganzenTrieb,
derdannihre Axe bildet. wie dies bei
demrothen Fichten-Blattsauger meist
derFall ist.
Sind
nun imInnern
derKammern dieInsekten
biszum Uebertritt in
denvollkommenen Stand gediehen, so öffnen sich die Kammern, indem die durch
dasSaugen
dereingeschlossenen Insekten saftleer gewordenen schildförmigen Grundflächen
anden Rändern sichaufklappen, durch welche je eine solcheFläche (mit der aufsitzenden Nadeh
andie zwei
vorihr stehenden angrenzt
undwelche
anunserer Figur durch eine
demrechten Winkel nahe
kommende ge- krümmte dunkleLiniebezeichnet sind. Diese Linien, welche Ratzeburg sehr passend
mitdenLippen
einesgeschlossenen Mundes vergleicht, sind
auskurzen, dichtstehenden, meist rothen Härchen gebildet, wie überhaupt die ganze Galle fein behaart ist, mit alleinigerAusnahme der Spitzen
deraufsitzenden verkümmerten Nadeln, so daß gerade
nurdas behaart ist,
waseben
derMonstrosität
derGallenbildung angehört.
«
Nachdem die Insekten aus
denweit geöffneten Gallen- Fächern ausgeflogen sind, verholzt
undvertrocknet die Galle sehr bald
undnimmt eineschwarzbraune Farbe
an.Fragen wir
nunnach der forstlichenBedeutung dieser Bildungen, nach dem Einfluß derselben auf
denZweig
odergar auf die ganze Pflanze, so ist derselbehöchst unbe-
460
deutend, indem in den meisten Fällen
derTrieb, auch
wenn errings
vonder Galle umschlossen
war,dennochfortwächst;
ja
mansieht sehr oft viele Jahre alte Seitentriebe,
an denen man 4—6Gallen, namentlich die kleineren
derrothen Art,
anebenso vielen aufeinander stehendenJahres- trieben zählt. Selbst
derHerztrieb
derFichte wird durch die großen Gallen
dergrünen
Artnicht getödtet; wohl aber oft durch seitllches Ansitzen
derGalle knieartig gebogen.
Meist aber richtet sich
derTrieb allmälig wieder auf, oder«
ein sichemporstreckender Quirltrieb vertritt seine Stelle
undsetzt das Längenwachsthum
desBäumchens fort. Das abgebildeteExemplar stammt
voneiner
etwazehnjährigen, sehr üppig wachsendenFichte,
anwelcher die meisten jungen Triebe mit solchen Gallen versehen
waren.Dies
warmit
denmeisten
andiesem Orte, einer sonnigen dicht bewach- senen Mittagswand, wachsendenFichten der Fall, während unweit davon-auf einer ebenen,
etwaebenso alten Fichten- pflanzung die kleinen Gallen
deranderen Art in noch größererMenge zu finden waren, dagegen die des grünen FichtenkBlattsaugers gänzlichfehlten.
Wem fallen Nach dieser Betrachtung dieses zierlichen, einer
Ananas oder einemPinienzapfen
amThyrsusstabe so ähnlichen Gebildes nicht andere Gallenbildungen
ein—abgesehen
von denenderEiche, welche wir im
vor.Jahrg.
besprachen
—welche
man z.B. auf
denRüsterblättern oft sieht in Form
vonmißgestalteten,verschieden großen Blasen, welche
vonderUnterseite
desBlattes einen Ein- gang haben
undmit
demVölkchenzweier Blattlaus-Arten, (Aphis lanuginosa
UndUlmi) erfüllt sind. Jn Pappel- alleen haben wir alle schon oftmals noch grüne Blätter
amBoden liegen sehen, deren langer Blattstiel in
derMitte eine dicke lockenartiggedrehte Anschwellungzeigten. Diese ist die Galle
vonAphis bursarja. Die bekannten ,,Tafchen«
oder
,,Hungerzwetschen« der Pflaumenbäume schreibt
der genaueBeobachter Bouche
derAphis
Prunj zu.So
gestattet sich auch
indieser Ordnung
diemächtige
undan denüberraschendsten Erscheinungen so reiche In- sektenklasse manchfaltige umstimmende Eingriffe in
dasstille Walten
desBildungslebens
derPflanzen
undkann uns dadurch zwar oft einigermaßen unliebsam
undempfind- samen Seelen »ekelhaft« werden, aber nimmermehr sehr schädlich. Ia wir finden
unterdiesen allgemein verab- scheutenInsekten sogar ein sehr nützlichesThier,
wennauch gerade keine gallenbildende
Art:die Co chenille-Schild-
laus(Coccus Cacti), welcher wir vielleichtspäter einmal eine Abbildung und eine ausführlicheBesprechung widmen könnten,
daichihre Zucht bei Malaga in Spanien kennen zu lernen Gelegenheithatte.
Yorweltliche Insekten
Nach der herrschendenLehre hat sich in einem langen
sZeitraume das Thier-
undPflanzenreich auf
derErde aus unvollkommneren und einfacherenFormen allmälig immer
-
mehr zu
derHöhe und Manchfaltigkeit unserer heutigen Thiere
undPflanzen emporgebildet, indem eine große
An-’zahl
vonThier-
undPflanzen-Arten untergingen
undneuean
deren Stelle
traten.Ohne die Berechtigung dieserLehre
daß die zeitliche Aufeinanderfolge der Gebirgsarten
—worüber wir Einiges in Nr. 8. des
vor.Jahrg. erfuhren
—
und die
indiesen eM.Czes(’hlossenen versteinerten Ueber-
reste
deruntergegangenen Thier- und Pflanzenwelten für
diese Berechtigung
zUsprechenscheinen. Von
ganzbeson-
deremInteresse sind hierbei die vorweltlichen Insekten und
zwar einmal deshalb, weil dieseThierklasse
inderJetztzeit
jetzt untersuchen
zuwollen« so ist so viel nicht zu leugnen, I
ineiner ganz besonders innigen Wechselbeziehung zu dem
461
Pflanzenreichesteht und. ohneZweifel immer gestanden hat, und
dannweil sieihrem systematischenCharakter nach mehr als viele andere Thiere einen Schluß auf die Beschaffenheit ihres Wohnungslandes begründet. Wenn
mandie In- sektenfauna*) eines Landes kennt, so kann
manimmer mit einiger Sicherheit sich eine Vorstellung davon bilden, ob dasselbe
arm oderreich
anPflanzen sei
undwelcher Art dieselbenungefährsein werden.
Die Erdgeschichtsforscher haben daher
vonje eine große Aufmerksamkeit auf vorweltliche Insekten gewendet
undanvielen Orten besonders und eifrigst danach gesucht. Neuer- lIch ist solches Suchen in
derPapierkohle
derälterentertiä-
ren
(unteroligocänen)Schichten
vonSieblos in
derRhön
voneinem besonders guten Erfolg gewesen
undHerr Ernst Hassenkamp erstattet darüber im
1.Hft.
derneuen,,Würzburgernaturwissenschaftl. Zeitschr.« Bericht, nach welchem ich Folgendes mittheile.
Es wirdhervorgehoben, daßdiejenigenInsekten, welche keine Verwandlung haben,
d.h· welche auch im Puppen- zustande die freie Ortsbewegung haben
undNahrung
zusichnehmen können, in größererAnzahl
undManchfaltig- keit in
denTropenländern vorkommen. Solche Insekten sind hauptsächlich die
3Ordnungen
derLibellenartigen
oderNetzflügler(Neur0ptera), der Wanzenartigen
oderHalb- deckflügler(Hemiptera)
undder Heuschreckenartigen
oderGeradflügler(0rth0ptera) und
eswird jetzt Jedem ein- fallen, wie diese Insekten in unserem Klima der Zahl und Manchfaltigkeitnach gegen die Käfer, Fliegen, Bienen
undFalter zurückstehen.
An dem genannten Orte hat Herr H.
untereiner gro- ßenMenge unbestimmbarer Ueberreste
vonInsekten
18gut erhaltene Arten aufgefunden,
vonwelchen gerade ebenso viele auf die verwandlungslosen Ordnungen wie auf
dieInsekten mit Verwandlung fallen.
«J) UnterFauna versteht
man dieThierwelt einesgewissen Gebietes,
wieman UnterFlora
diePflanzenwelt versteht.
462
Obgleich im Ganzen bisher
nurerst wenige vorwelt- liche Insektenarten bekannt sind, was sich zZIM Theil schon aus der Zartheit
undleichten Zerstörbarkeit dieser Thiere erklärt, so läßt sichdochauch schonnach diesen wenigen ein Zahlenverhältnißzwischen den verwandlungslosen und den sich verwandelnden ableiten, wie sich dieses in den verschie- denen Erdepochen gestaltete. Dabei tritt es klar hervor, wie im Verlaufe der Zeit die letzteren, denen
manim All- gemeinen
denVorrang der höherenOrganisation
vorden
andereneinräumt, in immer mehr überwiegender Menge über
dieersteren sich emporschwangen, bis endlich in der Ietztzeit auf
10sich
verwandelndeInsektenarten
nurnoch
1verwandlungslose kommt.
Herr H. stellt in folgender Tabelle dieses Verhältniß bei den vorweltlichen Insekten -zusammen, indem
ervon denältestenGebirgsformationen
zudenimmer jüngeren
—in ihren versteinerten Organismen
derIetztzeit immer ähn- licher werdenden, fortschreitet. Ich behalte hier
derKürze wegen mit ihm die wissenschaftlicheBezeichnung
der ver-wandlungslosen Insekten Ametabolen, gegenüber
densich verwandelnden Metabolen bei.
-
Es
sinden sich
Ametabol. — Metabol.in
derSteinkohlenformation
6zu
1im Lias (England)
3 - 2im weißen Iura (Solenhofen)
2 1im Wealden
7 6im Tertiärlande
vonSieblos
1 1- -
Aix
2 7- -
Radoboj
5 - 9- -
Oeningen
1 - 2jetzt lebend
1 - 10Nach dieser Tabelle istHerr H. wohl berechtigt, auf
einwenigstens
wärmeresKlima jener Oertlichkeit Deutsch- lands zur Zeit
derAblagerung jener tertiären Schichten zu schließen,
umsomehr, als einige der dort gefundenen Insekten
unterden jetzt lebenden ihre nächsten Verwandten
nur
in heißenHimmelsstrichenhaben.
W
I
Die Hartenbohneu
Die botanische Unterscheidung
derZuchtpflanzen mit ihren zahlreichen Abarten ist eine
derschwierigsten Auf- gaben
derbeschreibenden Pflanzenkunde, dabei aber auch eine
derinteressantesten Seiten
derSystematik, weil
mandurch
denlangjährigen Anbau nicht selten
neueAbarten, ja sogar
neueArten
—die
manfür solche gelten zu lassen sich zuweilen wenigstens sehr geneigt fühlt
—gewisser- maßen entstehen sieht. Zu den sortenreichsten Gemüse- pflanzen gehören die Gartenbohnen, welche in neuester Zeit
inHerrn Georg
vonMartens in Stuttgart einen
kun-digen und vielerfahrenen Bearbeiter gefunden haben. (Die Gartenbohnen. Ihre Verbreitung, Cultur
undBenutzung.
Mit
12Taf. in Farbendruck. Stuttgart, Verlag
vonEbner
undSeubert. 4.)
Gewöhnlich werden unsere sämmtlichen so höchst
ver-schiedenen Gartenbohnen in
3oder
vonManchen sogar in
nur 2
Arten vereinigt:
I.Die Laufbohne (Phaseolus vulgaris L.).
2.die Zwergbohne (Ph.
nanusL.) und
Z.die Feuerbohne (Ph. multjtlokus Willd·); diejenigen, welche
nur 2wirkliche Arten annehmen, vereinigen die
ersten beiden
alsPh.vulgaris.
—Herr
vonMartens erkennt
alseigentliche Arten blos
2an: 1.Phaseolus vulgakis
savi(Phaseolus vulgaris
unldnanusdes Linne)
und2.die davonsehr verschiedeneFeuerbohne Phaseolus
multiflorus Willd.Erstere theilt
erin folgende
7Unter-
arten: l.Ph.vulgaris
savj(im engeren Sinne): Hül- sen ziemlich gerade, ziemlich knotig (den Samen entspre- chend), langgeschnäbelt, Samen
etwaszusammengedrückt, nierenförmig-länglich
— 2.Ph.compressus
Make-windend, Hülsen zusammengedrückt, breit, kurzgeschnäbelt, Samen sehr zusammengedrückt, eiförmig-länglich
—- 3.Ph. gonospermus Savi:
windend, Hülsen
etwasge-
krümmt, knotig, kurzgeschnäbelt, Samen
etwaszusammen- gedrückt,unregelmässigeckig-abgestutzt.
— 4.Ph. cari—natus
M.: windend, Hülsensichelförmig,runzelig, Sa-
menwalzig, länglich, etwas abgestutzt, gekielt.
-— 5.Ph.
oblongus
savj:niedrig aufrecht, Hülsen fast walzig, ziemlich gerade, langgeschnäbelt, Samen etwas nieren- förmig-walzig, doppelt solang als breit.
—6. Ph. ellip- ticus
M.:niedrig, aufrecht oder etwas windend, Hülsen
«
-463
ziemlichgerade, mehr oder weniger knotig, Samen ziemlich klein, elliptisch, geschwollen·
— 7.Ph.sphaericus
M.:fast aufrecht
oderwindend, Hülsen ziemlich gerade, stärker bucklig, Samen ziemlichgroß, fast kugelig. Diese«
7Un-
terartenzerfallen in
120Ab- oder Spielarten (,,Sorten«
wie der Gärtner sagt);
vondiesen kommen auf die erste Unterart 34, auf die zweite 18, auf die dritte 9, auf die vierte 2, auf die fünfte 22, auf die sechste
17undauf
diesiebente
18.Die Feuerbohne wird nicht weiter
inUnterarten, sondern
nurin
4Sorten: nigra-, albus,
coccineusund
bicoloreingetheilt.
Alle diese Spielarten unterscheidensich
—- unterBei- behaltung ihrer Unterart-Merkmale
—fast
nurdurch die
-,---...-«.;.--..-.-..--.-«- «-.--.- .»..-..J-sp«.—.--...,.V. —- ..---.—.
464
Farbe der Hüler und Samen, Kleinheit oder Größe und Gestalt derselben.
Ueber
dasVaterland
derBohnen ist
manim Dunkeln, wie dies
mitden meisten unserer Getreide- und Gemüse- pflanzen
derFall ist,
wennsie nicht erst seit
neuererZeit zum Anbau
aus derWildniß eingeführt wurden. Von
derPh.vulgaris nimmt
man an,daß
daswestliche Asien sein ursprüngliches Vaterland sei, während die Feuerbohne
ausAmerika stammt. Ein Hauptkennzeichen
derletzteren, wodurch sie sich
von dergemeinen Gartenbohne
unter-scheidet, liegt in
dersehr rauhen Oberfläche der Hülsen, welche immer breiter als dick, scharf gekielt
undmehr
oderweniger seitlich säbelförmiggekrümmt sind.
Kleinere Mitlheilungen.
DasMaterial zuden
Pananiahüten liefert
einePalme
an derWestküste
von Neu-Granada und(chuador,
Carlu—dovjcck palmuten
DieBlätter werdeneingesanimelt
ehesie
«
sich entfalten,
von allenRippen
undgröbern Fasern befreit,
undnachdem sie
einenTag lang
derSonneausgesetzt gewesen,
inkochendesWasser getaucht,
bissie weiß
werden. Dannhängt
mansie-an
einemschattigen
Orteauf
undläßt
siebleichen;
sie
sind
dann zumFlechten
bereit.(Bonpl.
1859Vil. 109nndWittst. Vierteljahrfchr.
1860p.115.) Mansagt, daß
eingroßer
Theildieser Palmenblätter
nachEuropa gesendet
nndhier erst
dieHüte
darausgeflochten würden;
ans demAbfall
bereitet manbillige Scheuerbürsten,
dieunläugst
indenHandel gekom-
mensind. (Hirzel, Zeitschr. f. Pl)arni.
1860,1.2.)
Dr.
J. Kotschh erzählt
inseiner
neuen Reisenach
Klein-asien
von dermeist
vonKurdeii bewohnten fruchtbaren Land-schaftWarto: »Die Gehänge
derBerge sind
überallmitEichenbedeckt, welche
aberselten
alsBäume inGruppen stehen, son-
dern alsStrauchwerk sehr
weiteStrecken, ja fast
Lehnenbe- decken. Manzwingt
dieEichen
zudiesem Wuchs,
indemdie oberenZweige jährlichabgehalten
werden.Jn
Bündelgebun-
den,getrocknet
nndaufHaufen gelegt
dienensie
im Winter dem Hanspieh alsFutter, sobald
derSchnee
dasreichlich
vorhandene dürreGras zuhoch
bedeckthat« (Peterm.Mitthetl.
1860.ll.) Erziehungstrieb
derVögel. Zu
einemmännlichen Feldsperling (Passer montanus), welcher
aus deinNeste
auf- gezogen undsehr zutraulich
war,setzte
man einenjungen Hans- sperliiig (P. domesricus), welcher
zwarschon
alleFedern hatte, jedochnoch nicht
alleinfressen
konnte. DasGeschrei
desLetzteren schien
deniErstern
Mitleid znerregenunderstopfte demselben
dann undwann einenBrockenindenSchnabel·
Dieersten Tage that
erdiesnurzuweilen
nndbehielt auch
dasBeste für sich,
dannaber wurde erimmerzärtlicher
undbrachte seinem Zög- ling Alles,
was ernur bekommenkonnte. DerFeldspatz hatte
dasEigenthümliche, daß
eraus keinemGeschirr Wasser trank,
manmußte ihm dasselbe
aufdenTisch schütten. Nach
dem Trinken badeteersich gewöhnlich
darin undkam dann zueinem derAnwesenden,
beidemersich
indieHemdärmel
oderaneineandere Stelle
verkroch
nndwärmte,
abergleich
den«Kopf
her-vorstreekte,
wenn derAndereschrie. Letzterer
war ganzscheu
undließ sich nicht angreifen, flog
erauf
dieErde, so
warsein Stiefvater gleich
hinter ihmherundbrachte
ihmBrodkrumen,
Sand nnd.skalksti«iekcheu. Uebrigens schien
derzärtlichePapa
nochNebenabsichten
beiderErziehng
desKleinen zuhaben,
denn man bemerkte einesTages, daß
erihmLiebesanträge
machte. Die weitereBeobachtung
desfreundschaftlichen
Ver-hältnisses
wurdedurch
dieplötzlicheFlucht
desundankbaren Zögllngs abgebrochen,
demderAnderewegenseiner abgestiitzten Flügel nicht folgen
konnte.g.
dII.Für Haus
undWerkstatt Besondere Erscheinung
bei derGährung
desWeinniostes ab) Auf
demLandgute
meinesVaters,
wozu stt) Diesebereitsvor40Jahren vondel-»Frau
Berfasserinbeobachtete Erscheinung scheint auchheutenochnen zusein,denneinige Chemikervon Ruf,denenich sie mittheilte,kannten sie aufdemGebietederGähruiigs- chemie noch nicht.
«
D.H.
C.
Fleiuniing’s Verlag
inGlogau.
große
undgute Weinberge gehörten,
warich
mitderAufsicht
überdie,,Weinzucht
imKeller«betraut, undschon damals,
essind
nun über40Jahre,
habeichdurch
NachdenkenundVer-gleichung bewogen,
mitGlückundgutem Erfolg
inschlechten Jahren
demsänerlicheu
MostFarinzueker,
oder was damalswohlfeiler
war,eingekochten süßen
Mostzugesetzt,
einVerfahren,
dasseitdem
zumeinergroßen Geniigthiiung
durchdieWissen- schaft bestätigt
nnddamitberechtigt
wurde.Selbst verhältiiiß- mäßig
kleineQuantitätenjener Zusätze
bewirkte-i einebedeu- tendeVerbesserung, so daß auch
dieschlechtesten Jahrgänge
willige nndgute
Käufer fanden JniJahre
ts24, woman Aussichtauf guten
Wein hatte, wollteichso
weit esmöglich
denGang
derWeingähriing
beobachten.Zu
demEndeließ ich
einFaß
zu36Eimern solegen, daß
ich LichtvomKellerfenster
hattenndaußer
demgewöhnlichenZwicker (Zäpfchen),
vermit- telstdessen
manProben
ziinehmenpflegt, noch zwei dergleichen
weiter obenunduntenanbringen, so daß mir
dieverschiedenen Schichten
desInhalts zugänglich
wurden.Ich hoffte zugleich
dieBildung
desWeinsteins beobachten zukönnen, welcher sich bekanntlich
ausdemMosteniederschlägt, sich später
aberweder inWeinnochMost auflöst,
mithinziikommendeinWeinstein
sich aberso
vollkommenverbindet, daß
keineSchichten
bemerkbar werden.Nachdem
nunobiges Faß
demZweck
derGährung
an-gemessen
mitsüßem
Most vondernahenKeltergefüllt
worden, nahm ichjeden Tag Proben
ausden33wickern,
wobeiichschon
am 2.Tag bemerkte, daß
sichdieSchichtensehr verschieden zeigten,
sodaß ich
ausdemselben Faß gleichzeitig süßen
Trüb-most
undangehendes Federweiß erhielt.
Am4Tag sing ich
beimoberstenZäpfchen
an undfand Feder-weiß,(stark gährenden Most). Als ich
aber daszweite
inderMittezog, traute ich meinenAugen kanni,
denn dakameineso helle, goldige, süß duftende Flüssigkeit heraus, daß
ichnur eilteeineFlasche
damit zufüllen,
ummeineFamilie
zuüberraschen. D·er untersteZapfen ergab
einenganzundurchsichtigen,
trüben,fade
jchmeckenden Most.Alsich nachher
rathen ließ,
wasdaswohlsei,
was·so
unver-gleich schmeckte,rieth
einesauf
Xeres,einanderesaiijCardinal
mitMarasquino
u.s.
w, Leiderwährte
dieFreude
nurzwei Tage, woran
alleVerschiedenheit aufhörte
undgleichmäßige Gährung
eintrat.Durch
denschwatzhaften
Büttnerwar esaber imnahenDorfe
bekannt geworden undjeder Weinbergbesitzcr
eilteansein Faß
oderFäßchen
und trankundtrank
—mußte
aberdenRest
nachdemerstenAbzug auch selbst trinken,
denn derfand sich
sokraftlos
undsauer, daß
ernichtverkautlichwar, Diezwei Flaschen, welche
ich demgroßen Faß tlltzogeii, hattest natürlich
keinenmerkbarenUnterschied ergeben.
Verkehr-.
Herrn ? inD.— SindSieetwa
einer»dtS·SkEllldt’O;,
welchem man, obgleicheresammeisteii
braucht,natukglsschichthchesWissen
mnmeisten vorenthalten möchte?) IhreFrageDegenUSbelsiklkgkkllBluttes einer Gleelitschin wirdbaldineinemArtikel
MSHstktx
DrKlotzBeantwor- tungfinden,dadessen erstemArtikeluberdieBlatter baldeinigeweiterefolgertwerden. » .
Herrn B.H. Th.iuW-·—-
kak.FkCSk,
kvjshalhman imJuniund Julitrockne Gemüseöftergutenber
(lnften)inujje,umsievorVerderbenuschützen,unddieMitthelclmg Jklkkß
Buchbinder-L
daßerindieerZeitfeine
Bücher,um sievvkUmVekswlmmkllk
zuschützen,alle«a
tTage säiibern müsse, hängtTMMIEZusammen-
dclnindieser ZeitdielLuft
am meistenmitWaffe-DunstlleschwüllsektUlldamwär-nistenzusein pflegt.Vielleicht ist
Ctlch
PekOZWLEMU
derLuftumdieseZeitvonEinfluß.Wärme,
Zucht-elfen
Undampek SCUSkstUff
(Ozon)übeneinenbeschleu- nigenden nflUßWs
allechemlschenZersetzungen
ausundineinersolchen bestehtdieVerderbnißdergenanntenStoffe.
Druckvon