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Ein emeft
Einz.—.70
Z. F.Lehmanns Verm München-Berlin
Ko lkiiiisNassc
Illustrierte manatsschrift siir deutsches vallkstum
Rassenlwnde Iiassennslege
Zeitschrift desIieichsausschusses siir valltsgesundheitsdienst und der deutschen Seseltschast siirRassenhygiene
IS. Jahrgang liest12 dezeniher Iglsv
Inhall
Umschlagbild: Unterm weihnachtshamn. Ausn. Bavaria.
Sniil quentin: Familienerziehung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite sss Franz Scliwaniti: der rassenllggienische Sedanhe heipaul Ernst . . . . . . . . » Isl- Friedrich Seiter: deutsche und cngländer . . . . . . . . . . . . . . . . » sss
Ernst 5anihaber: das spanische vallt » sgl
lians F.Zech:die Bretonen
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Sherhard wiegand: ISmittinnen Begabtenaussall . . . . . . . . · . . . .
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liannes Schnialsuszx notwendige Richtigstettung . . . . . . . . . . . . · .
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stu- Iiassenhygiene und Bevölkerungspalitih . . . . . . . . . . . . . . . » Los suchhesprechungen . . . . . . . . . . . . · . . . . . . . . . . . . » Zol-
herauggeherx Staatsrat präs. pros. Attel, Nin-Rat kehrte, Reichsamtsleiter pras.brach Staatsseltretär a.d.Sätt, Staatsminister i. It. hartnaclte, pros. hell-ah, Iieicthiihrer H himmler,pros. Mallisan,pras. Reche, pras. Iiiidin, vherreg.- liatmitthe, vhermed.-Iiat Schattlky,pras. A. Schnitz, pras.V. li.Schnitz,pros. Schultzesnaanihurg, pras.Staeniinler,
pros. wrede, pros.Ieisz.
hauptschristleiter: pras. dr. v.li. Schnitz-z.It. imFelde.
hauptschristleiter i.v.: dr. Elisahethpseil,Verlinssrunewald, Beymesstrasie so.
I. F. Lehmanns vertag, mänchen IS - paul Sense-Straße es Bezug-preis vierteljährlich lim.2.-, cinzelhest lim.-.7ll,poststllthanten desvertrug-: mitnchen In- WienIIIgl-;
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danzigSol-; Etwas-estInst ;sern Ur.III list-S-lieichshanlkgirolwnto Münchenmi-; deutsche sank und disk-Seh Iweigstelle siattawiti Mostschechlkonta warschau soll-Iw; äreditanstatt derdeutschen inprag, Sraltaaer SasseIt Mostschecltltanta pragIVsod.
Ko lkiisisNasse15..l. F.JahrgangLehmanns 1940Verlag,·HeftMünchen-Berlin12Dezember Emil Quentin :
Diekinderloseoderkinderarme Familie isteineTatsache, dieuns vor bestimmte politischeundpädagogische Probleme stellt.Wenn einLehrer diePersonalien einerneuen Klasse durchsicht, wird erüberall feststellen, daß aufetwa 30Fa- milien imgünstigsten Falle zwei Familien mitvierKindern
kommen. Somit hat,
wie dieVerhältnisse liegen, diepolitische undpädagogischeGe- genwart mitderkin- derarmen Familie zu rechnen, und soselt- samesklingenmag:
die politischen und pädagogifchen Ein- richtungen müssen vorerstaufderTat- sache des Allein-
kindes aufgebaut
sein. Praktisch be- deutet dicse Tatsache, dievorerst noch be- steht und dieeinzig und allein von der jetzigen jungen Ge- neration in IO,20, 30Jahren abgeän-
dert werden kann,
daßderStaat allen seinenGedanken den
Gedanken der Ge-
meinschaft voran- stellen muß,denn der
als Alleinkind ge-
meinschaftslos heran- wachsende Deutsche liefesonst Gefahr, sein Lebenallzuego- istischzugestalten, da dasLeben imEltern- haus sichallzusehr um ihndrehte. Man siehtinden kunstge- werblichen Laden oft sehr schöne Bande mit dem Aufdruck:
Unser Kind! lVelch eineGefahr undwelch ein Armutszeugnis liegtinsolchenüber- triebenen Buchfüh-
rungen über»Unser
Kindl« Iede Bewegung, jedeRegung desAlleinkindes wird geknipstund peinlichgebucht — alles gewißsehr sinnig, aber eben doch eine Krankheitserscheinung unserer Alleinkindzeit! Um dies an einem Beispiel klar- zumachen: bei unserm ersten Kind borgten wir uns eine Waage, wogen das Kind vorschriftsmäßigund be- rechneten die Gewichtszunahme nach Tabellen. Welche nachtruheverderbende Sorge, wenn dieZunahme malnicht denTabellen entsprach! DaszweiteKind wogen wir nur
Diebeiden Grolzen Unter denKindern des Heidebanern dürfen denWeihnachtsbanm schmücken
Familienerziehung
nochabund zu. Das dritte Kind wogen wir überhaupt
nichtmehr, dasvierte Kind sozusagen nochseltener als gar nicht!Und so istesmitdenTagebüchern.lVokämen wirhin,wenn wiralles aufschreibenwollten, was sichdie vierKinder anErfreulichem undNichterfreulichem leisten?
Es ist schonso:die Buchführung»Unser
Kind!« führt zur
gemeinschaftsfernen Auffassung der Er- ziehung.Mannimmt das eine einzige Kind viel zuwich- tig! Dawir leider
noch mitten in der
ZeitderE,inkind-oder Zweikindehe stehen, gibt sichzwangser- läusigdasRecht und diePsiichtdesStaates den Gemeinschafts-—- gedanken auße r- halb der Familie zu pflegen, da er innerhalb der Fa-
milie fehlt. Der
Staat hat es dabei nicht schwer, denn gewisse Zeiterschei- nungen führen dazu, daßviele Eltern gar nichtabgeneigt sind, ihr Kind zur Ge- meinschaftserziehung wegzugeben. Unser Leben istwurzellos geworden, denn es gibt zuviele Ablen- klingen,die miteinem kürzeren oder län- geren Verlassen der Wohnung verknüpft sind. Es ist zuviel
»los«.Dalocken die Filmtheater, dalocken dieverbilligten Rei- sen,dalocktder Be- sitzeines eigenenAu- tos, dagibtesVor- trägeundSchulungs- abende — kurz: der Gelegenheiten sindzu- viele,denFamilienkreis zuverlassen. KeinZweifel-— unsere Familien sindminder seßhaftund wurzelfestals es die Familien unserer Eltern mitihren6,8 Kindern wohloder übelseinmußten!Kinder fesselnan dieFamilienwohn- stätte,undwer seinesLebens GlückaußerhalbderFamilie zufinden sichangewöhnthat—dieMehrzahl derEltern l—
derwird einesteils dieKinderzahl aufdasbequemsteMini- mum beschränken,oder erwird andernteils geneigt sein, dasKind wegzugeben,um endlichwieder «freier Herr«zu
Wsp »»
ess-
AufmBrinhmann-Schrödcr-Bavaria
DerVerlagbehältsichdaoausschlielzliche RechtderVervielfältigung undVerbreitung derindieserZeitschrift :um Abdruck gelangenden Originalbeiträge vor.
VolkundRasse.Dezember l940. 15
182
sein.EstreffensichbeiderGemeinschaftserziehung außer- halbdesElternhauses imwesentlichen zweidisparte Be- weggründe von ganz verschiedener Herkunft: aufder
einen Seite ein nicht wegzuleugnender Egoismus der
Eltern, auf der andern Seite das ideelle Streben des Staates, Alleinkinder zur Gemeinschaft zu führen.
Wir wissensehrwohl, daßes immer schonbesondere Verhältnisse gab,durch diemanche Eltern gezwungen wurden, ihreKinder zeitigwegzugeben. DeraufdemLande Lebende konnte seinenKindern von jehereine vertiefte Schulbildung nur dadurch zukommen lassen,daßer sie ineinInternat gab.DieKadettenanstalten waren früher oftdieeinzige Möglichkeit,diefilscadets, diejüngeren Söhne, auf nicht kostspieligeWeiseineinen Berufzufüh- ren, derindenalten Geschlechtern alsbesonders ehrenvoll galt— indenBeruf desOssiziers.Was fürden Adeldie Kadettenanstalten waren, waren fürdie Bauern oftdie Lehrerseminare, wo diejüngerenSöhne zueinem boden- ständigen Lehrerberuf vorbereitet wurden. Ganz früher aber war das Internat der Fürstenschulen dieeinzige Möglichkeit, einem Iungen gymnasiale Bildung zu- kommen zulassen— Lessing, Klopstock! DieInternate
damals waren kein Erziehungsprinzip, denn Lessing,
Klopstock,Gellert stammten aus lO-Kinderfamilien, hatten alsodieabschleifendeGemeinschaftserziehung idealsterArt schonimElternhaus. DieInternate waren vielmehr or- ganisationsmäßige Gegebenheiten, weil weder Kamenz nochQuedlinburg nochHainichenGymnasien hatten, die Lessing, Klopstockund Gellert hättenbesuchenkönnen.
Dazukamnochderweitere Grund: dieInternatserziehung
war fürdieEltern eine finanzielleEntlastung! Als päd- agogischesPrinzip abergabesdamals dieGemeinschafts- erziehung nochnicht—- auchnichtimproblembefrachteten
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Aufn.Hahn-Bavaria
Philanthopin Basedows inDessau,denn Basedows Grund- sätzeließen sich beieinem Ausbau deslokalen Schulwesens durchaus von soundsovielen Einzelschulen verfolgen. Da es aber zu Basedows Zeiten kein ausgebautcs höheres Schulwesen aufdem flachen Lande gab, ginges nicht anders, alsdieneuen Prinzipien inderForm derSammel- anstaltzuDessauindiePraxis umzusetzen. Dieverbesserten Beförderungsmittel hoben späterdenZwangzumInternat auf: mit der Eisenbahn fuhr der Schüler mittags nach Hausezurück, so daß sichdieZahlder »Internen« immer .mehr verminderte.
Kein Zweifel: DieGemeinschaftserziehung früherwar kein Erziehungsprinzip, sondern eine zeitgebundene Ge- gebenheit, andermancheSchüler oft schwergenug litten.
Bismarck hat seinen Eltern eines nie verziehen: daß
sie ihnindasPlamannsche Institut nachBerlin brachten.
In seinen »Gedanken und Erinnerungen« schreibt er:
»Meine Erinnerungen an dieseZeitsind sehrunerfreulich«.
Diesen Vorwurf konnte Moltke seinen Eltern nicht machen, denn die trostlose finanzielle Lage zwang die
Eltern Moltkes, ihnund seinen Bruder indieKopen-
hagener Kadettenanstalt alsFreistellenschüler unterzubrin- gen.Trotzdem war diese ZeitfürMoltke verhängnisvoll.
Erschrieb spätereinmal an seineBraut: »Die langjährige Unterdrückung, unter der ichaufgewachsen bin,hatmei- nem Charakter unheilvolle Wunden geschlagen, mein Ge- mütniedergedrückt und den guten edlen Stolz geknickt.
Spät ersthabe ich angefangen, aus mirselbstwieder auf- zubauen, was umgerissen war.«
Ohne weiteres wird man mit Recht einwenden: es
sprichtdoch nichtgegen dieGemeinschaftserziehung als solche, daßvor 100Jahren anzwei speziellenStellen diese Gemeinschaftserziehung ungeschicktbetrieben wurde! Und
Heim
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dochgibteseinEtwas, was inalleEwigkeit einNachteil der Gemeinschaftsschulen seinmuß,mag dieerzieherische Leistung imeinzelnen Falle noch so glänzend sein: die Gemütskräfte leiden,dennsie können nichtgepflegt werden, fehlt dochdieFamilie, diediebeste, edelsteund tiefsteGe- meinschaft zur Pflegevon Gemütswerten istund bleibt!
Wir leben ineiner Zeitaller möglicher Heime, abernicht mehrdesHeims.Füruns DeutschehatdasWort »Heim«,
»Daheim«, »Heimat«einen unendlich tiefen Inhalt, und dort, wo Deutschland nocham germanischsten ist—— in Westfalen und TIordwestdeutschland —, gibt es noch heute mehr Einzelhöfe als Dörfer,einZeichenfürdie Vorliebe unserer Vorfahren fürdas Enganeinander- gerücktsein der einzelnen Sippengemeinschaft. Für den Deutschen kann esseelischnur ein Heimgeben,dasdurch nichts und durch niemand ersetzt werden kann — die Familie und ihreWohnstätte. NichtdieschlechtestenDeut- schen habenam Heimweh gelitten! EsisteinIrrtum, zu glauben, daßdiegemütbildendeErziehung daheim durch dieEltern, besonders durchdieMutter, mitdem lO.Le- bensjahr deshalb abgeschlossensei,weil vom Robinson- alter an einrichtiger Junge nichtmehr ander Schürze seinerMutter hängensoll.Das stimmtnicht, und essind gerade die heldischen Naturen, die besonders mutter- bedingtwaren. überdiesvergißtman beiderAuffassung, dieMission derMutter geltenur fürdas Kleinkind, daß esinderEntwicklung desKindes auchnoch späterZeiten gibt,wo allein dieElternerziehung daheim das Rich- tigezutreffenweiß.Allein das Entwicklung(-Pubertäts-) alter isteine Erscheinung, diedasInnerste des Kindes inso undurchdringlich seelischenVerstrickungen packt, daß
Emilquentim Familienerzielmng lss
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Aufn.Wagner-Bai1aria
hierdasHeimsegensreicher hilftalsdas»Heim«. Innerlich zerrisseneund unharmonische Menschen sind überwiegend Menschen ohne glückliche Kindheit imElternhaus ge- wesen.Hebbel ist überseine unharmonische Kindheit nie hinweggekommen, und allediejenigen Menschen, dieich als innerlich zerfahren, als innerlich unharmoniscl), als zynisch, als dauernd unzufrieden kenne, sindsamt und sonders Menschen,dieentweder keine glückliche Familien- kindheitgekannt haben oderdiespäterdasinderJugend Entbehrte nichtdadurch nachzuholen diesittlicheKraft hatten, daß sieeineglückliche EhemitKindern aufbauten.
Schopenhauer wirdeinem sofort klar,wenn man anseine Jugend inunerquicklichenFamilienverhältnissen denkt.
Wer imLehramt steht,weiß, daß besonders schwierige
Kinder meistens aus brüchigen Ehen stammen, und wer
imLehramt steht, weiß auch, daßalle Fürsorge des Staates für uneheliche Kinder nichts,aberauchgar nichts daran ändert, daßsolcheKinder für ihr Leben benachteiligt sind durchdasfehlende Elternhaus. Man kannunehelichen Kindern jede staatliche Förderungzukommen lassen— das alles verschafftihnen aber nieund nimmer das Lebens- wesentlichste desMenschen: dasEltern haus! Selbst in Fällen, wo dieGroßelterndas Kind derTochter groß- ziehen, so daßdasKind zunächsteineFamilienheimat hat, wirddasKind einesTagesdoch spüren, daßeskeineigent- lichesElternhaus hat! Kämpfteman früher aus mo- ralischenGründen gegen dieuneheliche Mutter —- oftmit Unrecht, da eine gebärende ledige Frau moralisch höher stehenkonnte als eineabtreibende und verhütende Ehe- fraul ,so sehenwir heutedieGefahren derunehelichcn Mutterschaft auf seelischem Gebiete. Sie entbehrt der IFV
Isl-
Familie, desHeims,derinnigstenGemeinschaftvon Eltern und Kindern, aus der dem Staate diebesten Kräfteer- wachsen. DerStaat stehtund fälltmitderinnerlichge- sundenFamilie sauberen undsieckenlosen Familienlebens!
Jemehr innerlich gesunde Familien derStaat hat,desto sichererbegründet ister.
Wir müsseninein,zweiGeschlechterfolgen wieder so- weit sein, daßderGemeinschaftsgedanke inderErziehung wieder vor allem in der kinderreichen Familie gepflegt wird. Frühehendürfen nicht dazu führen, daßdiejungen Ehepaare erst nocheinpaar Jahreungebunden dasLeben genießenwollen. Eines Tages haben siedann dieLust
zum Kinde verloren! Dem Staate mußder jetztnot-
wendige Zwang abgenommen werden, durchErziehungs- maßnahmen das nachzuholen, was egoistische und oft gewissenlose Eheleute nichtleistenwollten. Der national- sozialistische Staat hatdas Rechtund diePflicht,fürdie Kinder Deutschlands einenationalsozialistische Erziehung zuverlangen. Esistnun klar, daßimAllgemeinen dieGe- meinschaftserziehung einer großen Kinderschar imHeim durchnationalsozialistische Eltern tiefereWerte vermittelt alsdieGemeinschaftserziehung im»Heim« durchnational- sozialistischefremde Erzieher; diesewird nur inbesonders gelagerten Fällen nötig sein.So z.B. wenn derStaat besonders begabteJungen aus allen Volksschichten für die führenden Staatsstellen heranbilden will. Hierwird eine neue Form derGemeinschaftserziehung, dieneben dem Internat dieHitlerjugend und das Elternhaus be- wußteinbaut, entwickelt. Eine solcheErziehung wird, wenn sierichtig angelegt ist,und von geeigneten Er- ziehern getragen wird, an einem ausgelesenen Material von Jungen ganz bestimmte Eigenschaften hochzüchten können. WirhabenobenBismarck undMoltke angeführt.
Anders aber urteilt Roon: alles, was ergeworden sei,
verdanke erderErziehung imKadettenhause. Hierwar einfür diese Erziehungsform geeigneter Junge mit ge- eigneten Erziehern zusammengetroffen. DerErziehung außerhalbderFamiliebleibenimmer gewisse Gebiete desEr- ziehungswerks vorbehalten, denn es gibt nationalsozia- listische Erziehungswerte, die derFamilienerziehung wesens- fremd sind— Schulungsfragen, Gemeinschaftssport usw.
usw.— doch werden dieseErziehungen außerhalbder
Familie imAllgemeinen nur Ergänzungen zum Wesent- lichen sein,denn das Wesentliche istund bleibt dieEr- ziehung durchund inderFamilie. Daran kann nur einer rütteln wollen, der dieGemütskräfte der Erziehung im Elternhaus entweder selbstnie erfuhr oder nicht die eigenenGemütskräfte hat,einer eigenen Kinderschar als Vater Zeitund Energie zu widmen. Ich kenne viele solcher gemütsarmenMenschen,diefür ihre eigenenKinder nieZeit haben, die aber sonderbarerweise füranderer Leute Kinder außerhalbder eigenen Familie sonstwas
Volks-»Halte lstill
leisten. Verkehrte Welt! Manche Kinder kennen ihren
Vater fastnur nochvom Hörensagen.
WerVollfamilie hat,weiß,wiedieKinder sichgegen- seitigerziehen, sich gegenseitig abschleifen, sichdauernd durchzusetzenlernen müssen, sichindieHausordnung ein- zuordnen diestündliche Verpflichtung fühlen.Man wird einwenden, daßeineGeschwisterzahl als Gemeinschaftzu kleinist.Dazu ist folgendeszusagen:ineiner Gemeinschaft sagenwirvon 30Kindern werden sich bei näheremKennen- lernen stetsdiezu engerem Kreise zusammensinden, die irgendwie innere Berührungspunkte haben.JederLehrer weiß, daßeine Klassengemeinschaft beiallem kamerad- schaftlichem Zusammenhalt eben dochaus soundsovielen Einzelfreundschaftsgruppen besteht.Diekleinere Gemein- schaftderGeschwister aber hatbeiderErziehung inner- halbder Familie eines voraus: diePflege derGemüts- kräftel FürKinder inGemeinschaftserziehungsstätten ist sagenwir das Schlafengehen abends Dienst und Kom-
mando. FürKinder imElternhause kann dasSchlafen-
gehen, wenn es ernstgenommen wird, so ziemlichalle Gemütswerte derKinderseele inBewegung bringen. Es wird einLied gesungen, eswerden dieSchuldkonten des Tages beglichen—- alles ingenauer Reihenfolge, denn die Kinder wollen ihrefeste Ordnung haben.Menschen, die frühin dieFremdemußtenunddenen beimGutenachtsagen dieMutter nichtnocheinmal überdenKopf strich, leiden, wenn es innerlicheMenschensind,anderGemütlosigkeit ihres Lebens, dadieHeimstättedesGemütes dieFamilie istund bleibt —- Luther imKreiseseiner Familie!
Und nocheins kommt dazu: Gemeinschaftserziehung
schließt meistdieEinsamkeit aus. Das ist fürden heran- wachsenden jungen Menschen einNachteil. Derseelische Wert eines Menschen istdaran zuerkennen, ob erauch einmal einsam zuseinvermag. Menschen, dienieeinsam zusein vermögen, sind meist banale Allerweltsmenschen, denen diesofortige Bruderschaft Daseinsbedürfnisist.Ich möchteaus meiner Jugend meine Primanerklause daheim nichtwegdenken!
Dieungeheuren geschichtlichen Leistungen des Jahres 1940lassen sichnur dadurch halten,daßdiejungeGenera- tion jetztzur Vollfamilie zurückkehrt. Marschall Pötain gabals Ursache des Zusammenbruchs Frankreichs an:
»Wirhatten keineKinderl« DerFührerwird denDank derNation fühlen,wenn ersicheines Tages sagenkann:
DeinLebenswerk wird fortleben,denn eswachseninallen Familien drei,vier gesunde Kinder heran. Wenn unser Volk erstwieder zur kinderreichen Familie zurückgekehrt sein wird, wird auchwieder dieedelste, reichsteund tiefste Gemeinschaftserziehung möglich sein: die Erziehung zur Gemeinschaft innerhalb der Familie! Alles
andere istnur einNotbehelf — wenn auch einzur Zeit
nochsehrwichtiger.
AnschriftdesVerf.:Markkleeberg I beiLeipzig,Mittelstr.4.
Franz schwamm
Der rastenhygienisehe Gedanke bei Paul Ernst
DieAufgabedesDichtersistes,durchseine Dichtung dem
Volke neue Urbilder seines Seins und Handelns aufzu-
zeigen. Der kulturelle und politische Verfall derletzten Jahrzehnte führte jedoch dazu, daß verschiedene deutsche Dichter über dieseihre eigentliche Aufgabe hinaus mit politischenund kulturpolitischen Schriften aufdieHaltung
und das Leben des deutschen Volkes einzuwirken ver-
suchten.Sohatvor allem Paul Ernst in vielen Aufsätzen, diein seinen »TheoretischenSchriften« (erschienenim Verlag Albert LangenJGeorg Müller, München)ge-
sammelt sind,immer wieder dieUrsachendesvölkischenund staatlichen Niederganges aufgezeigt und zugleich die ,,Grundlagen derneuen Gesellschaft«umrissens
Für Paul Ernst’s geistigeEntwicklung und fürdieArt seinesSchaffens war esvon größter Bedeutung, daßder Dichterinseiner Heimat,demOberharz, nochinnatürliche und gesunde Formen volklichen Lebens hineinwachsen durfteineinerZeit,indersonstinDeutschland bereits die natürlichenGrundlagen von Volkstum, Gesellschaftund Kultur weitgehend durchLiberalismus und Zivilifation