• Nie Znaleziono Wyników

Neue Notizen aus dem Gebiete der Natur- und Heilkunde, 1842 (Bd. XXIV, nr 8), October - No 514

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2021

Share "Neue Notizen aus dem Gebiete der Natur- und Heilkunde, 1842 (Bd. XXIV, nr 8), October - No 514"

Copied!
8
0
0

Pełen tekst

(1)

Neue

aus

notizen

Gebiete

der aiUc «

Und

dem

eiiiiund

e,

gesammeltund nlitgetbeilt

vondeinObersMeditinaqulbt FeerleozuWeimar ,UnddemMedicinalratbs undProfessorF!VtitbinBerlin.

NO 514. (Nr. 8. des XXIIL Bandes.) October 184L

Gedrucrt imLandes ·JndustrieCoknotoir zuWeimar. Preiseines ganzen Bandes,von 24Bogen, 2·Tblt.oderZFl.30Kr»

deseinzelnenStückes ZgGr. DieTafel schwarze AbbildungenZgGr. DieTafel colorirte Abbildungen6gGr.

natur

Ueber die Lebensweiseder Ameisen.

VonHerrn E.Robert.

Nach den Arbeiten einesGeofsroy, Leeuivenhoeck, Swammerdam, Linne, Degeer, in’sbesondereeines Bonnet, Latreille und Hudert, schienwenigHoff- nung vorhanden, überdieLebensweiseder Ameisennoch vielJnteressanteszuermitteln. Man hättederen Natur- gefchichteimAllgemeinen fürbekannt halten können;allein schondiegroßeAusdehnungeines,von sovielen berühmten Naturforschernuntersuchten Gegenstandesmußtefürdessen Unerschöpflichkeitsprechen.,,Suchet,so werdet ihr sinden«, istdasMotto derherrlichenHubertschen SchriftÜber die Ameisen,aber nachHubert stehtesnochJedemfrei, denselbenWegderForschungzubetreten. Jchersuche also dieAcademie,mir zugestatten,ihrdieBeobachtungenvor- zutragen, welche ich überdierothbraune Waldameiseange- stellthabe.

l) Linnå sagt über dieseSpecies, welchererden NamenFormica rufa s.fusca gegeben,und deren Le- bensweiseerinSchweden studirthat, währendichsiein UnsernWäldern beobachtet habe: »von demAmeisenhaufen Schm-als von einem Mittelpunrte, weitfortgesetztebetre- tene Wegeaus. Vorzüglichwerden die Ausflügeundder Transportvon Materialien durchdieHauptstraßenbegün- stigt.«Er fügthinzu: »Sie legenvollkommen gutge- bahnteStraßenan,dievom Ameisenhaufennach einem be-«

nachbartenoderauchwohlweitentfernten Baume führen, unddiedurchbestandige Benutzungimmer besser gebahnt werden« Hubert hatebenfallsbemerkt,daßdiegroßen Ameiienbaufendurchgebahnkt Skkaßenmiteinander inVer- lFindungstehen,welchezuweilen100Fußlangundmehrere Zoll beeie sind, nnd welche dieAmeisenselbstentshöhlennnd hckstellem

« So offeankeUmstandekonnten natürlichBeobachtern, IMHubert und Linne, nichtentgehenz da sie indeßden tm Innern desAmeisenhaufens selbstangelegtenGängen mehrAufmerksamkeitgeschenktzushaben scheinen,als der

NO-161—«i.

J

hunde.

Q—

Anordnung, Ausdehnung,RichtungundderAktvon Sym- metrie deräußern Wege,sobestrebeich mich,dieseLücke auszufüllen.

Wenn man einenjenergroßenAmeisenhaufen,weitre sich inunsernWäldernkegelformigoderzuckerhutförmiger- heben, genau untersucht, sofindetman, daßvon demselben strahlenförmigStraßen ausgehen, welche mit hin- und her- laufendenAmeisenbedecktsind. Die ZahldieserStraßen kann bis zuzehnbetragen, und sie stehen,insoferndas Terrain dieß gestattet, gleichweitvon einander ab. So san- den sichbeieinem AmeisenhaufenimGehölzevon Meudon, wo dieBodenoberfiåcheringsherumbisaufeineEntfernung von etwa 120Fuß ziemlichebenund inderselben Weise mitKastanienblättern,Moos undkrautartigen Pflanzenbe- deckt war, zehnfastgleichlveitvon einander abstehende Straßen. Weiterhin war einHaufen,andesseneinerSeite sich hoheHaideundFarrnkråuter befanden, wtihrenddiean-

derefreiwar, unddort waren nur fünfStraßen,allein

derletzternRichtung,vorhanden, gleichsam,alshatteesfür diefünfandern anRaumgefehlt.

INdenzwischendenstrahlenartigausgehendenStra- ßen liegenden Raums-n bemerkt man sehr wenigAmeisen- unddleßistsoentfallend,daß,wenn man sichhütet, aus dieStraßenzutketen, und dadurchdieAmeisenzubeuan- higikhMan sich demHaufen nähern kann,ohnevon dessen zahlreicherBevölkerungangegriffenzuwerdet-, diedann re-

gelmäßigaus- und einzuziehen fortfahrtund einGewühl darstellt,wieman esinden Votslådten einerHauptstadt gewahrt« DieVerwirrunginderNähederAmeismhaufen istalsonur scheinbarodervorübergehend.In dek-Regel hekkscht imInnern, wie außerhalb derselben,diegrößte Ordnung.

Alleziemlich gleich stenkbegangene-IStraßen desselben AmeisenhaufenshebenungefährdieselbeLänge-.Beidem zuersterwähntenHaufenkonnteichdiestlbev bisauf47 Me- ktke Undbeidemzweiten-dek-Wiebkmtkkhderennur fünf besaß,obgleicher noch einmal sogroßwar, als dererste- bisaufetwa 77Meter Entfernung verfolgen. Da, lvv

ö

(2)

116

dieStraßenenden,zerstreuen sichdie Ameisen in derNach- barschaftundkehren,mltBeute beladen,aufdemselbenWe- genach dem Haufen zurück.

Fastalle Straßengehenziemlich geradlinigvom Amei- senhaufenbisan’s Ende, wieauchsonst die Gestaltdes Bodens beschaffenseynmag. Siemachen bloß inderNä- hegroßerBäume eineWendung, schlagendann aber wieder ihre frühere Richtungein. BeWn ersten Ameisenhaufen strichen zwei dieser Straßen,nachdem sie anfangs über ziem- lichebenen Bodenhingegangenwaren, in geraderRichtung durch einetiefe Höhlungaus dersieanderandern Seite heraust«raten,ohne ihre Richtungverändertzuhaben. Diese NeigungderAmeise, sichganz geradlinigeWegezubahnen, gab sich auch beidem zweitenHaufenkund. Dort endete einederStraßen,nachdem siezuvor durchviertiefeWaf- serrisseund über ebensovielErhöhungengegangen war, in einEichendickicht, welchessicham Rande eines Fahrwegs hinzog. Dort stiegendieAmeisenaufdieEichen, wahr- scheinlichum Blactläusezusuchen,undkehrtenvon daaus

direct nachihrem, etwa 230 Fußentfernten Haufenzu-

rück ·').

Manche Straßen spaltensich indeß ingrößereroder geringererEntfernungvon dem Hausen gabelsörmig;einer derbeidenAestegehtdann ingerader Linie fort, während sichderandere von derselben mehr oder weniger entfernt, je nach derUrsache,welchedieSpaltung hervorrief. Aus dieseWeisesahich solche Straßen übersehrbesuchteSpa- tzierwegegehen, währendeinerderbeiden Aeste,welcher mit demden Spatzirwegdurchschneidenden einenrechtenWinkel bildete, sichaneinerSeite desSpatzierwegshinzog,wo die Ameisen wenigerGefahrliefen,zertreten zuwerden. Die Straßen spalten sichgewöhnlichnichtöfter,als einmal.

Die gänzlicheUmwühlungeinesAmeisenhausensVer- ändert dieRichtungderStraßennicht,welcheso besucht bleiben,als sieesvorherwaren. Ja,dasGewühlaufden- selbennimmt noch zu, indem natürlich dieAmeisenes sich sehr angelegen seynlassen,denangerichtetenSchaden wiedergut zumachen.

DerBaumschatten scheintindeßrücksichtlichdersym- metrischen AnlagederAmeisenstraßen Bedingungzuseyn.

So wurde, i.B., einvondenInsectensehr starkbenutzter WegdurchFällenderBäume entblößt.und alsbald ward demselbeneineandere Richtung gegeben,indem ervon der

t)ZurUnterstützungdieser, hauptsächlichaufdieRichtungder AmeisenstraßenbezüglichenBeobachtungenkann ichfolgende Thatsacheanführen. Bonnet bemerkte eines Tageskleine Ameisen,welche reihenweise,einenMann hoch,an einerMauer indieHoheklettertenundbeständigdieselbe,ziemlichgerade Linieeinhielten. Deutet dießnichtdaraufhin,daßdieseNei- gungzurFortbewegungingeraderLinie derganzen Ameisen-

samilieeigensey? ·

FernerbemerktHuberh diegeflllgrltenAmeisenentfern- tensichvon demHaufen,indem siedemselbendenRücken zu- kehrtenundingeraderLiniesoweitflügenzbisman sieaus

IMGEEchteverliere. Sollte dießnichtWFolgedesselben JnstinctroderFall seyn, vermöge dessen sichdieAmeisen auf demVode geradlinig fortbewegen?

116

geradenLinierechtrvinklig abbogunddemSaume derHol- zungfolgte. Dochblieberso besucht,wiefrüher,under dehnte sichauchbisaufdieselbeEntfernungaus.

Allevorstehende Beobachtungengeltendurchgehends für Ameisenhaufenvon bedeutender Große,welche, wiedie,von

denen obendieRedewar, 9 12FußimDurchmesser

undetwa 3Fuß Höhehaben. Bei den jungenodereben erstgegründetenHaufenbemerkt man dagegen,in der Regel,

nureinen einzigenWeg,und wenn derenzweivorhanden sind, so liegen sieeinander diametrischentgegengesetzt, folglichin derselben geradenLinie. Jneinem Fallesah icheinender Wegesehr tiefinden Wald eindringenund denandern, entgegengesetztem ingeringer Entfernungvom Haufen plötz- licham Fußeeiner starken Eicheenden. Alle diedortan- langenden Ameisenstiegenan dem Stamme dieserEiche hinan,indem siegenau die,dem vom Ameisenhaufenkom- menden Wegeentsprechende Linieeinhielten. Die herabstei- gendenAmeisenwaren nichtmitBeute beladen, woraus ich schließe,daßnur dieaufdemjenseitigen Wegeausgehenden AmeisenBaumaterialien imWalde holten währenddiean- dere HälftederBevölkerungdieEichenur besuchte, um Blattläuseund Gallinserten zufressen,welcheauf alten Bäumen dieserArtinMengevorkommen-

2) Wenn man inderNähedesAmeisenhaufens aus dieInsecten tritt, so laufensiealsbald von allen Seiten nachdemOrte zu, wo das Unglück geschehenist. Sie scheineneinander von derGefahr,inder siegeschwebtha- ben, zubenachrichtigenodereinander dazu Glückzuwim- schen, derselben entgangen zuseyn,indem sie sichgegenseitig mit denFühlern berühren.Sobald siesichvon demSchrei- kenerholthaben, sucheneinigedenBerwundeten, dienoch Lebenszeichenvon sichgeben,zuhelfen, indem siesiemit denFreßzangenvon deranihnenhängendenErde oder den vollständigzerquetschtenAmeisenablösenundihnendieFüh- lerunddieverstümmeltenGliedmaßen auf- undeinrichten;

währendandere dieTodten fortschleppenundsie mittenim Haufenaufeine ArtPlattform legen, wo sievon einer Mengevon Arbeitsameisenbesuchtundbeschautwerden.

Z) Als ich einstetwa funfzig Ameisenmit einem TheilederMaterialien, aus denen der Ameisenhaufenbe- stand,ineinenBlumentopfgethanunddiesenunter freiem HimmelineinenGarten gestellthatte,sodaßervon einer Steinbank beschattet wurde, versammeltensichdieAmeisen obenaufden Materialien, und keinezeigte Lust,sich zu entfernen. MitVerwundrung fandichsie nachetwa acht Tagen,mitAusnahme von dreien, diesich nochfortschlep- penkonnten,sämmtlichtodt. Meiner Erfahrung Web- star- benalsodieaus diese Weisevon ihrerBehaUsUngentfern- ten Ameisen lieber auf denTrümmern derselbenHungers, als daß sie sichaus demGefäße,worin sichdieseTrüm- mer besinden, entfernten.

4) Man hatzubemerkengeqMUbkzdaßdieAmeisen zuweilen Gastfreundschaftüben. Latreille fand indem HaufenderWaldameisejungeKillsklisselWdiehinundher liefen,ohnedaß ihnenetwasLeid gethanworden wäre- und inderWohnungderkleinen grausrhwarzenAmeisedie

(3)

117

Larve einesMaikäfersund einerCetonia. Auch haben andereBeobachterTausendfüßeundOhrwürmerindenAmei- sennestern gefunden, welchedurchaus nicht belästigtwur- den. Bei’mOeffneneines großenHaufensfandicheine bedeutende Mengevon Larven verschiedenerGröße-,dieje- doch alleeinerund derselbenSpeciesvon Cetonia anzuge- hörenschienen. HerrDumlåril sagtzwar, diese Larve lebeam Liebsteninder Erde,welche man unter denWoh- nungen derAmeisen finde,diesichum dieseNachbarnnicht großzubekümtnern schienenund sieinFriedenließen;al- leinich muß daran aufmerksammachen, daß ichdieLarven VielmehrimAmeisenhaufen selbst zerstreutgefunden habss Da diese Larvendort inso großerAnzahlvorkommen und von so zornigenundzerstörttngssüchtigeuInsecten, wiedie Ameisen, nichtangefeindet werden, sodeutet dasoffenbar daraufhin, daßdieLetzterngegen dieErsternGastfteund- schaftüben. Allein derAufenthaltjener Larven imAmei- senhaufenließe sich, meiner Ansicht nach,nochaufandere

Weseerklären. ·,

Entweder wirddieCetonia von denAmeiseninden Haufengeschleppt«),oder sieselbst sorgt dafür,daß sie ihreVerwandlungendortbesteht.

Wird sie dahing.-s-.«hleppt,und legt sie inderGefan- genschaftEier, sofindet diesich.atts letzternentwickelnde Larveindenzahlreichen Stückchenvon abgestorbenem Holze eine ihrzusagendeNahrung, wovon ichmichhinlänglich überzeugthabe "). Sie findetdort auch einewarmseuchte Stätte, und endlichmuß sieinihrersteifen Behaarung ei- nen wirksamenSchuhgegendieAmeisen besitzen,dasee bei’mgeringsten Angriffesichgewaltig hinundher windet.

Auchließe sichannehmen, dieAmeisenseyenzwarimStande, sie zuvernichten, zögenaber vor, ihr irgendeinProduct abzugewinnen,wiesieesinBetreffderBlattläusezuthun schilt-len- Denn wenn man dieLarvenur berührt,so drsngt ausihreinbräunlicherSaft, welchendieAmeisen vielleicht alseineLeckerei betrachten.

AmMeiste-nspricht michfolgende Erklärungsweisean:

DieCetonienkommen von freien Stücken indieAmeisen-

’«) Latreille hatbeobachtet, daßdieAmeisen zuweilenRau- pen, jaMaikäfer fortschleppen.

")Alsich mehreredieserLarven ineinenmitMaterialien ei- nesAmeisenhausensgefüllten Blumenkon brachte, hatten sie nacheinemMonate dieselbenganzconsumirt. Mehrere davon hattensichdann invon mirausgehöhlteundindenAsch

getäprfeneFragmente von abgestorbenen Eichenåsienge- ütet.

fl

Indem dieseLarvendievegetabilischen Abfälle,aus denen dieAmeisenhaufenderHauptsachenachbestellen, verzehren odersieinExcremente verwandeln, welchedannvonderFeuch- tigteitunddemRegenaufgelös’tund tiefergeführtwerden- tragen ste nichtwenigzurVergrößerungdesHausenerbei.

enndieAmeisenkönnen indie-senAnschwemmungentliTlIlbr- qusllbinundhergehenundmüssen deßhalbneue Materialien berauscht-»m-He sieindieMitte desHaufens beugen, Mlchekdadurchimmer höherwird. Zuweilen weichensie gleichsam ihkkn FeindeneinWenigaus undbauen amRande desAmclsmhaufengan, densie sichdochstirbtentschließen können-gänzlichzugeklagt-mAlsdann nimmtderHaufean

118 haufen,wo siezumLegenihrer Eierundzuihren Meta- morphosenvorzüglichgünstigeUmständeantreffen;alleindie vorschauendeNatur hatglücklicherweisedie Larvemit hinrei- chendenVertheidigungsmittelnversehen, und sowird die Gllstfreundschastder Ameisensehrverdächtig.Auch bemerkt man, datisichdieLarven imAmeisenhaufen sehrgefallen und sich,wenn man sieherauszunehmensucht,tieferein-

tvühlen. .

. 5) AllenEntomologenistbekannt,daßdieAmeisen an regnerischenTagen ihre Kriechlöchermit dünnen Holz- stitckchenverschließen· Als ichnun einen Ameisenballfelb der den häufigenRegengüssendes letztenJuni und Juli ausgesetztwar, öftersbesuchte-, sah ich,daß dessen Bett-oh- ner, der längernEinsperrungmilde, sichdamit begnügten, kleine grüne Blätter,wirklicheLaden, andenEingangder Kriechlöcherzubringen,so daß sie auf dieseWeisevor dem unmittelbaren Eindringendes Regens geschütztwaren und dieAmeisendochaus undeingehen konnten. Jndeßkonn- ten siedochnicht inMasseauf Beute ausziehen, undbe- gnügtensichfastlediglich damit, daßsiezwischenihren FresszangenErde aus demHausentrugen und in einiger Entfernungabsexxten.

6) Wenn man endlichmit derHandtiefineinen großenAnteisenhaufenhineingeeift,soerstauntman darüber, dort eineTemperatur anzutreffen, diederdesmenschlichen Körpers wenigstens gleichkommt. Man möchteglauben, daß dieselbevon derAnwesenheit der Ameisen herrühre;allein als icheinen alten verlassenen Ameisenbaufen,aus dem sich keineAmeisensäuremehr entband, umtvühlte,fandich dieselbeTemperatur. So lagmir denn derBeweis vor Augen,daßdie hoheTemperatur von derZersetzungder vegetabilischenundthierischen Ueberresteherrührt,aus wel- chendieHaufen bestehen,so daßsie sichindieserBeziehung ähnlichverhalten, wieDüngerhaufenu.s.w. (Vorgetra- gen derPariserAcademie derWissenschaftenam 16.Au- gust1841. Annales elessciences naturelles, sept.

1842.)

Ueber dieunmittelbare Zusammensetzungvon Fi- brine, Gluten,Albumin und Casejn istvon Herrn Bouchardat der AcademiezuParis am is. Juni d.J. eineArbeit übergebenworden. In den Untersuchungen,dieermit Herrn Cahours gemeinschaft- lichanstellte, hatteDumas erkannt, daßdas animalische odervegetabilische AlbuminUndCasein dieselbeZusammensetzung bale ill- daß sogardieFibrinemehrSticksteffnnd weniger Kohlenstoff,alsdasCaseinundAllutmim enthalten, unddaß endlichdieErbsen,Munde-In und Bohnen eitlenoch stief- stofshaltigere,aberwenigerkohlenstoffreicheSubstanz.alsdie Fibrine,enthalten» Bduchardat machte einigeBeobach- tungen, welchediese Eigenthümllchkelketlbestätigen;er hat gesunden,daßderFaserst0ss- gltlchVlelObman ihndurch SchlagendesBlutes oder aufderEntzündungsspeckhauter- hält,einestarke ProvvkklollGaul-Un eindem Eiweiß äka- lichesPrincipenkbckll-WelchesderVerfasserAlbuminose

811

(4)

-119

nennt; undendlich ein drittes Peinen-,das sich durch seine EigentbümlichkeitenderEpidermis nähert,unddas er mit dem Namen Epidermose bezeichnet; dadie Gelatine stickstoffhaltigerundweniger kohlenhaltigist,alsderEiweiß- stoff,so siehtman, wiedieGegenwartdiesesPrincips an

Faserstoffinähnlicher ArtseineZusnmminselzung modificirt.

Die AusiiehungdieserStoffeist leichkiMan laßtvierund- zwanzig Stunden hindurchdieSpeckhaut eines Coagulums in Wassererweichen und erneuert häusigdieFlussigkeitz

man erhält soeineundurchsichtige, widerstandleistende,weiße Viembram welche,wenn man sie durch leichtesAuftochenmit dem dreisachen Gewichte Wasser bis zurHälfteredurirt hat, eineAuflösunggiebt,dieimStande ist,zuGallerte zuge- rinnen,und diealle EigenthütnlichkeitenderGelatine besitzt;

der TheilderMembran, welcher sich nichtaufgelös’that, wird mitWasser,dasmit0,0005 Theilen Chlorwasserstoff- sauregemischt ists gemengt; sieblastsichzugroßenFlocken aus,diedurchHitzesich vollkommen auflösen;dieAuflösung verhältsich gegenReagentienwieEiweiß,demsiesich noch durchihreoPtkschenEigenschaftenannähert. Den kleinen TheildesFilserstoffs,derdurchdieEinwirkungderSalz- säuresich nichtauflös't,nennt derVerfasser Epidermose.

IndemBouchardat das Gluten,den Käfe-und Eiweiß- stoffaufdieselbeWeise behandelte, erhieltergleiche Auslö- sungenvon Albuminosez er schloß auf diechemische Aehnlichkeitdieserniichsten Bestandtheile,dieimUebrigen durch ihrephysicalischenundphysiologischenEigenschaftenso sehr voneinander verschieden sind. (Archives gönårales demtådecine. Juillet1842.)

.

Niiscellem

« Jn Beziehung auf Cretinismus findeichinderReife inUngarn, von J.G.Kohl, folgende Angaben: »Ja Kapuvar, inHedervarundinallen, umdenSumpf (Hansag) herumlie- gendrnOrtschaften, giebtesvieleCrerins, hier,wieinandern Oesterreichischen Provinzen, «Troddeln«oder«Trotteln«genannt.

120 JnKapuvar war ich selbstundsahdortmehresolche,von Gott vertafsene,Wesen. »JaHedervar, andemDonauarme derJnsel Schritts-, sagtemireineUngarifehe Dame,,,giebtes derKrüppel,der Krdpfe,derTröpfeundTroddeln fo viele,daßeseinemordentlich anekelt.« DieselbeDame nannte mirsogar einige Geschlechterder UmgegenddesHansng,von denenman behauptete, daßein kleiner AnslugtroddelartigenBlddfinnes inihnenerblich feh. Sovielich inKurze wahrnehmen konnte,habendiese SumpfeCretins diesel- benEigenschaften,wiedieBerg-Genus indenAlpen. Ditt- köpfigkeit, Blddsinn,MangelanSprache, Unempsindlichkrit,Tücke tekommenbeibeidenaufgleiche Weisevor. Auch ereignetessich- wiein denAlpen, daß dieFlelternzuweilenganzfrischundgesund sind,währendalle ihreKinder mitdemCretinismus behafteter- scheinen. Auch aufderganzenJnselSchürtsoll dieserCretinisi musverbreitet seyn«.

Von dem Nautilun Ponipilins hatHex-rOwkn ein

ExemplardesThieresund derConchylie, welchesCapitänBel- cherzuAmboynaertaust halte, derLondonerZoologiosl society am 25.October vorgelegt. HerrOwen erinnert dabeian daa von ihm imJahre 1832 beschriebeneExemplar ohne Conchhlie (welchebei’mFangezerstörtworden war), und brachteauchdie AnalogieeninErinnerung, welche ihndamals geleitet hatten, bei derBestimmungderLage-welche erdenweichenTheileninder Conchylie gegebenundin welchererstedamalsinseinerAbhandlung abgebildethatte. (Vergl.Notizen1833,»Nr.815.Fig.I.[88.Bd.

S. 1.]) Eswaren ihmdamals Einwurfe gemachtworden durch

HerrnGray, De.Grant undHerrnvonBlainville, welche, nachanderen Analogie-en, zudemGlauben veranlaßtworden wa- ren, daßdieobere oder äußere LefzederConchylie das Hinter- theildesKopfesgekreuzt habenmüsse, stattdieentgegengesktzkk oder Trichter-Seite zukreuzen, wieesHerrOwen vorgestellr hatte. Herr Balenciennes, welcherspäterdieweichen Theile einesNautilun erhalten hatte, hatte sichderAnsichtdesHerrn Owen angeschlossen Dasjetzterhaltene Exemplar- inwelchem das Thiernun genau indieselbeLaaewieder gebrachtwar, in welcher esinfrischemZustandegewesen, stimmte ganzmitBe- schreibungundAbbildung jn Herrninen’s Werke überein. Das einwårtsgerollteGewinde derConchylieistdurchdieDorsalfalte desMantels bedecktundliegtinderAushdblunaamHinter-theile derMustelplatte überdemKopfe. Der Trichter ruhtaufder äußern Wand dergroßenKammer-, inwelcherdasThierenthalten ist.Esscheint,daß dießdaserste nach Europa gelangteExem- plardes Nimrilus Ponipilins ist, wosichdasThier nochinder Conllyliebefindet.

Hei

Ueber Stafford’s BehandlungderHarnröhren- Strictur.

VonWilliumCoulson.

DieVerengernngen,welche durchdiegewöhnlicheBe- handlung weder erleichtert, nochgeheiltwerden können, las- sen sichunter dreiAbtbeilungen bringen:

l) Einsnche VerengetungderHarnröhre,dieaberso vollständigist,daß siezuweilenretentio ukinae bewirkt.;

2) Verengerung derHarnröhre,beiwelcher 2, s,oder mehrereZoll derselben VetdickkUndzusammengezogen sind, und welcheoft mitsistulösenOeffnungenimMittelsteische romplirikt ist;

3)eineodermehrere bösartigeVetengerungenineiner sehtteil-batenHarnröhre,häufigcombinirrmir einem Rei- zungszustandedesgesammtenOrganismus.

FolgendedreiFällegebeneinBeispielVon jederAb- theilung, sVJViesiedieWirksamkeitder StaffokbschenBe- handlungzelgms

thun de.

Erster Fall. Herr R» 50Jahrealt, Wein- heindler,datirtdie auseiner Berengernng seinerHarnröhre entstehenden Beschwerdenum 20Jahre zurück,wo erzu- erstaneiner 1·etenti0 urinae gelittenhat. DieEinfüh- rung desCarhetersverschaffteihm Erleichterung, undmeh- rere Jahre vergingen, bevor seineAufmerksamkeitvon Neuem aufdieses Uebelgeleitet wurde, dadasHarnlassen normal oder fastnormal inderZwischenzeitvdksich gegan- genwat. Seit dieser Zeit beanspruchteHeerR-dieHülfe verschiedener ausgezeichneter WundeiritefürdieBehandlungder Strirtnr, undbisvorKurzemmitErleichtekung- wodannselbst daskleinsteInstrument durcheinengeschicktenOperateurnicht eingeführtwerden konnte-, derUrin floß ledochnochimmer ab,wiewohloftnur tropfenweises

Im September1840VekkkAUke ersichmeinerBehand- handlung an, mitGichkdePkVMeU- Welchedurch geeignete Mittel beseitigtwurden. Einesehtreichliche schleimige Ab- lagerung, welchenoch imUrineblieb,bewog mich, genauer

Cytaty

Powiązane dokumenty

zweckmäßige Anwendung großer Gaben von Bals. Copaivae und Cubeben, besonders der letzteren. Der Kranke klagt über einen zu häufigenDrang, seinen Urin zu lassen; die Zeit,

gehören, in welcher die Annehmlichkeiten,Künste und Hülfs- mittel eines mehr tivilisirten Staates von den Einwohnern besser verstanden und benutzt werden. Es ist klar, daß ein

30 Jahre alt, von ziemlich kräftiger und gesunder Constitution, einige Jahre verheirathet- Mutter von zwei Kindern (welche beide gestorben waren), wurde von ihrem dritten Kinde am

Es war einst eine Zeit, wo die Erde keine Bewohner hatte; und ebendeßbalb ist in deren Geschichte ein Zeitpunet gewesen, zu welchem das Leben zum ersten Male auf deren

Doch enthält der erwähnte Sack nur Anfangs allen Dotter-; denn bald bilden sich aus ihm, unsern von dem vorderen Ende desselben, zwei Ausfackungem die einen Eis-heil des Dotters in

Anfangs haben alle Zellen des Keimes die angegebene Größe von 0,00i)3 bis 0z0006««; bald aber erscheinen ran der nach Jn- nen getehrten Seite desselben Zellen, die sich von

In jedem Falle, wo eine solche Achse brach, bot die Bruch- fläche ein rrhstallinischesAnsehen dar; allein diese Wirkung dükste in diesem Falle weit früher eintreten, als wir auf

138 compralloro aus Cantrn ein Schuh aus Chusan gezeigt wurde, war der Ausspruch: »He Jan-! Wie kann gehen solche Mode-H auch ließ er sich nicht überzeugen, daß das der Fall sey. Die