neue aus notizen dem
Gebiete der Natur- und Meissmndg
gesammeltund mitgetdelll
vondeinDbersptedieinalratbe FeerievznWeimar ,unddeinMepietnalratbt undProfessorFI·IispzuBerlin-
N"« 516. (Nr. l0. des XXIV. Bandes.) November 1842.
Gedructt irnLandes -
Jndusttie.-Con1vtoir
zuWeimar.Preis
eines ganzenBandes,
von 24Bogen,
2Ihm oderZFl.
30Kr,
deseinzelnen
Strickes 3gGr.
DieTafel schwarze Abbildungen
öaGr.
DieTafel colortrteAbbildungen
6gGr.
Uatur
Ueber einige, unabhängig
vonder Art der Ver- arbeitung des Eisens und nach dieser in der in-
nern
Structur desselben stattfindende Verände- rungen.
Von
Charles H
ood.Wegen
derWichtigkeit
derZwecke, zu
denen dasEi- sen
verwendetwird, hat
mandiesem Metalle stets vorzüglich
vielInteresse gewidmet,
und niehat dasselbe noch
eineso ausgedehnte Anwendung gefunden,
alszu unserer Zeit,
in-dem im Bereiche
derIndustrie
undKunst kaum irgend Et-
wasvorkommt,
wozudieses Metall nicht direct nöthig wäre.
Jch habe
nunden Zweck,
indemvorliegenden Aufsatze auf einige Eigenthümlichkeiten
imVerhalten
desEisens auf- merksam
zumachen, welche
derBeachtung
vonSeiten
derGelehrten bisjetzt fast
ganzentgangen
zuseyn scheinen,
unddie zwarden Gewerken gewissermaaßen bekannt sind,
aber vondiesen
alseinzeln dastehrnde Thatsachen
undnicht
als dasResultat eines allgemeinen
undwichtigen Gesetzes betrachtet werden. Die fraglichen Umstände
verdieneninreß,
wegenrerhöchst bedeutenden Folgen,
dievonihnen abhängen,
dieAufmerksamkeit wissenschaftlich gebildeter Leute
garsehr.
Von Hammer-, Schweiße
odergeschlagenem Eisen hat
manzwei Hauptvarietäten: die
eine(das heißgeschweißke) ist das zähe, faserige Eisen, welches im kalten Zustande meist
einebedeutende Stärke besitzt;
dieandere(das kaltgeschweißte) zeigt
einenglänzenden crystallinischen Bruch, ist
imkalten Zustande äußerstspröde,
aber imheißen sehr dehnbar
undbildsam. Diese Unterschiede sind Allen,
diesich mit Gegen- ständen dek Akt berufsmäßig
zubesassen haben, sehr geläu- sigi allein weniger bekannt ist, daß
dieerstere Sorte sich VUkch mehrfache Einwikkungen schnell in
dieletztere
verwan-deln
unddadurch ihre Stärke in hohem Grade einbü- ßen kann.
Daß gerade in unsekek Zeit dieser Umstand
alshöchst wichtig anerkannt werden muß, wird wohl Niemand läng-
iWs
1616.
hunde.
nen
wollen. Der neuliche Unsall auf
derPirrissVersailler Eisenbaln durch
denso
vieleMenschen jämmerlich umta-
men,entstand durch
denBruch
derAchse
einerLokomotive,
unddie Bruchstäche
derAchse zeigte große Crystalle,
wie beikaltgeschweißtemEisen. Dennoch läßt sich
alserwiesen
an-nehmen, daß diese Achse, welche zur Zeit
desUnfalls sich
ganzso ausnahm
und ganz von derBeschaffenheit
war, wie diespröde Schweißeisensorte, noch kurz
vorher imhöchst-en Grade zäh
undfaserig
trat-, und dadieFranzösi- sche Regierung
dieSache durch
eineeigne Commission hat untersuchen lassen, so gewinnt dieselbe noch allgemeineres Interesse. Ich werde
nunzeigen, wie diese merkwürdige
undwichtige Veränderung bewirkt wird,
undwenigstens einige Beispiele nachweisen,
wiewir dieselben willkührlichbewirken können.
Die Hauptursachen, welche diese Veränderung herver- bringen, sind Stoß, Hitze
undMagnetismus,
nnd esist zwtifklhllski
Vbirgend eines dieser Agentien sur sich diese Wirkung erzeugen kann. Ja,
esscheinen grwichtige Gründe dafür
zusprecht-M daß sie,
inderRegel, sämmtlich
beidie-sem Processe zusammenwirken.
Der gewöhnlichste Fall,
in welchemsaseriges Eisen durch Hitze
XIICkystallinischrs umgebildet wird, zeigt sich-
wenn man eineStange
von einemschweißeisernenRoste zerbricht. Von welcher Akt
vonSchweißeisenderselbe auch ursprünglich angefertigt gewesen sevn mag, so
nsirdmansie
dochstets für trystallinisches Eisen
erkennenmüssen,
und wenn manirgend ein Stück Schweißeisen öfter hintereinan-
derglühend macht
undin kaltem Wasser ablöscht, so läßt sich dieselbe Wirkung weit schneller hervorbringen
IN diesem Falle wirken wenigsttns zwei
dkkVbenges
nannten
Agentien zusammen, nämlich Hitze und Magnetis-
Wus-
Jedes Mal,
wenn manEisen
inbedeutendem Grade tkhibh erleidet
esin seinem elektrischen und maanetischen Zustande eine bedeutende Vetänderurgz denn bei sehr hohen Temperaturen büßt dasselbe seine magnetische Kraft gänzlich ein, und bei’m allmäligenVerkühlen erlangt
esdieselbe wie-
10
147
der.
In dem Falle,
womandas glühendeEisen in Was- ser löscht,
wirkendie electrischen
undMagnkkischen Kklifke noch entschiedener ein, indem Sir Humphky Davy nach- gewiesen hat, daß bei jeder Art
vonVetdunstung
in den mit demDunste in« Berührung befindlichenKörpern negative Electriciteit erzeugt wird «),
unddiesek Umstand hat
neuer-dings,
wo man den aus demKessel strömendenDampf sehr stark negativ electrisch gefunden hell, sehr
vielAufmerk- samkeit erregt.
Diese Resultate sind indes in practischer Beziehung
von nur
geringem Belange, wogt-gen
dieWirkungen
desStoßes
oderderErschittterung
diein so verschiedenen Fal-
lenund inso ausgedehnttm Maaße
eintretenkönnen,
indieser Hinsicht ungemeinwichtig sind. Wir
wollendieselben
unterverschiedenen Umständen
zuerforschen suchen.
Bei
derFabrication mehrerer Arten
vonHammereisen
wirddieStange ekst in
diegeeignete Form gewalzt,
dann dieeine Hälfte derselben erhitzt
und dann unter denZainhams
mer
gebracht, worauf
man dieandereHälfte
derStange ebenso behandelt. Um jede Art
vonUngleichheit in
derStange
oderVerschiedenheit in
derFarbe derselben
anderStelle zu verhindern,
wodiebeidenHälften
inderMitte zusammenstoßem läßt
derArbeiter oft
denHammer in jener Gegend ein Paarmal auf
denzuerst geheimmerten Theil
derStange fallen. Dieser Theil derselben ist jedoch mittlerweile verhaltnißmeißig kalt geworden,
undwenndieser Verkühlungs- proceßzu
derZeit,
wojeneNachschleige ertheilt werden, zu weit vorgeschritten ist, so wird jener Theil
derStange auf
derStelle crystallinisch
undso außerordentlich spröde- daß
tkschon zerspringt,
wenn dieStange auf
denBoden fällt, obwohl dieselbe sonst überall
von derzrihesten
unduntadeligsten Be- fchaffenheit ist. Die Veränderung ist demnach
indiesem Falle zunächst dUtch
denStoß hervorgebracht worden,
wenn dasEisen eine niedrigere Temperatur,
als dieSchweiß- hitze, besaß.
Wir sehen hier die Wirkungen
derErschütterung in
einersehr belehrenden Weise,
und wirhaben
zubeachten, daß nicht
dasübermeißige
oder zulange fortgesetzte Heim-
mern,sondern
dieAbwesenheit
desgeeigneten Hitzgrades zur Zeit
desHeimmerns diese Wirkung veranlaßt, ja daß,
wenndie Stemge
vongeringer Größe ist,
derSchaden vielleicht schon durch
vierbisfünf Schlage angerichtet
werdenkann.
In difstM Falle
wirkenStoß, Hitze
undMagnetismus gleichzeitig
ein.Wenn die Stange
beidergehörigen Tem- peratur geheimmerr wird, tritt keine solche Erhstallisirung ein, weil die Steinge
danngegen Magnetismus unempfindlich ist. Hat sich dieselbe aber so
weitabgekühlt, daß sie
vomMagnetismus assicirt wird, so
wirddurch
dieSchläge Magnetismus in dieselbe indurirt,
unddurch diesm, sowie
diedadurch entstehende Polaritrit ihrer Partikelrhen, die
try-stallinische Tertur derselben veranlaßt. Okan bekanntlich lslßt·sich weiches Eisen durch ErschÜktekUng fast augenblick- lich Meinen Magneten verwandeln, Und je höher
dasEisen zur Zelt,
woesmagnetisch wird, innerhalb gewisser Gran-
,-.——
I) Dauzfs Chemie-at Philosoplry,
p· 188.148
zen temperirt ist, —.desto leichter werden fich wahrscheinlich dessen Moleeülen zur rrystallinischen Structur
ordnenkönnen.
Es heilt nicht schwer, dieselben Wirkungen durch wie- derholte Schlage
mit eineingewöhnlichen Hammer auf kleine Eisenstangen hervorzubringen; indeß scheinen
dieSchlage-ei- genthümlicher Art seyn zu müssen; welche
einevollständige Schwingung
derin derGegend des Schlags befindlichen Partikelchen
zuWege bringt«)
Undmerkwürdigerweise scheint sich
dieWirkung
derSchlage
inallenFallen auf eilten gewissen Abstand
von derStelle, welche
vomSchlage getroffen wird, zu beschränken. Herr Charles Manby hat gegen mich
einesUmstandes gedacht, welcher diese Angabe
vollkommenbestätigt Bei
derinden· Beaufortschen Ek- senhütten angewandten Gebleismaschine ließ
dieKolbenstange
desGebleisrylinders lange Zeit bei
derBewegung
einsehr unangenehmes knarrendes Geräuschhören, dessen Ursache sich nicht entdecken liesz. Zuletzt brach
dieKolbenstange dicht
amKolben nach
derQueere, und
eszeigte sich, daß
derKvlben
unddie Stange durch
denBolzen nicht in
dergehörigen Weise aneinandergeschlossen
worden waren.Die Strenge zeigte auf
demBruche eine sehr auffallende crystallinische Tertur,
unddamanwußte, daß sie
aus dembesten Eisen angefertigt
worden war,so erregte dieß nicht geringe Ver- wunderung. Man schnitt sie
dann ingeringer Entfernung
von der
Bruchstelle
durch undfand, daß sie
dort imhohen Grade zeih
undfaserig
war, woraussich
denn das ebener-weihnte Gesetz ergiebt, daß sich die Wirkungen
derEtschüts terung
nurauf kurze Abstande erstrecken. Es leiser sich, in
derThat, erwarten, daß,
dasich
dieWirkung
derErschüts terung
nachMaaßgabe
derEntfernung
von derStelle,
vonwelcher
dieErschütterung ausgeht, vermindert, auch
diedurch die Erschütterung veranlaßte Erystallisirung
ingeringerem Grade bewirkt
werdenmuß. Aus diesem Umstande laßt sich auch die Wirkung abnehmen, welche
derMagnetismus für sich hervorzubringen, im Stande ist. Die Kolbenstange mußte natürlich nach ihrer
ganzenLänge magnetisch seyn,
dadieß, abgesehen
von andernUmständen eine nothwendige Folge ihrer Lage
war; alleindie zur BWirkung
derErh- stallisirung erforderliche Kraft
derSchwingung erstreckte sich
nurauf
einegeringe Entfernung,
undalso erhielt sie
nurso weit
einerrystallinische Structur. Daß
derMagnetis-
muridie Crystallisation begünstigt, bedarf,
meinerAnsicht nach, keiner nähern Nachweisung,
davielfache
inneuererZeit angestellte Versuche darthsun, daß galvanische Stkömlllv
genviele
derwiderspenstigsten Substanzen
zumCrvstnllisiren dringen können; allein
an undfür sich vermögen sie dieß in Bezug auf
dasEisen nicht; wenigstens müßte die Wirkung außerordentlich langsam
vonStarken gehen-
Eine andere, dem Herrn Manby VOkgtkOMMeneEr- scheinung dient
denvorstehenden Ansichten übikhnllpt iUk
·)
Dichist
ebenbri’mZainhammelj
dirFsllh
welcherbloß durch
dieSchwrrkraft, nicht durch deshldker Will-enden Druck,
nieder-aetrieben wird, daher
nachdkFNAUFichlagerh
zumal, daseinSchwanzbalken
einGene«grw’cht·l’«dtk,
einWenig zurück-
prallt
unddenPartikelthen
dkkElitnstnnge dadurch
dienöthi- geFreiheit
zumBibriren gestattet.
D.Uebers.
149
Bestätigung. Eine kleine Stange
vongutem zähen Eisen
wardanfgehcingt
undbeständig mit gewöhnlichen Hämmern
nndieselbe geschlagen, so daß sie fortwährend in Schwin- gung erhalten
wurde.Nachdem diese Proredur bedeutend lange iekkgeselzt
worden war, war dieStange so außeror- dentlich spröde geworden, daß sie
unter denleichten Schlägen
dermit derHand geschwungenen Heimmer
inStücke sprang
undüberall
eintrhstallinisches Gefüge zeigte.
Der Bruch
derAchsen
vonRäderfuhrwerken aller Art ist ein
andreshierher gehöriges Beispiel. Ich habe zu ver- schiedenen Zeiten viele« zerbrochene Achsen untersucht
undnieeine gefunden,
derenBruchfläche nicht trhstallinisch gewesen wäre, während dieß ganz sicher nicht
dieursprüngliche Be- schaffenheit
desEisens
war, dasie Jahre lang weit schwe-
rerer
Belastung gedient hatten
undzuletzt, ohne daß
einebesondere Veranlassungsursache vorlag, zerbrachen. Der ih-
nenmitgetheilte Grad
vonMagnetismus muß ungemein
ge-ring seyn-
desie ihre Richtung
inBezug auf
denmagne-tischrn Meridians beständig verändern, sich
nichtdrehen und durch
dieNadspeicheneinigermaaßen isolirt sind. Die Wir- kung
trittbei dergleichen Achsen auch ungemein langsam ein,
waswohl daher rührt, daß sowohl
derMagnetismus
als dieHitze,
denensie ausgesetzt sind, keine große Intensität erreichen, wenngleich sie
bedeutendstarke
undanhaltende Er- schütterungen erleiden. Ob die Wirkung bei auf gewöhnli- chen Straßen
dienendeneisernen Rädern ebenso langsam eintritt, dürfte
dieFrage seyn. Bei
denAchsen
derLokomo-
tivenaufEiienbahnen ist indeß
derFall sehr verschieden.
In jedem Falle,
woeine solche Achse brach,
botdieBruch- fläche ein rrhstallinischesAnsehen dar; allein diese Wirkung dükste in diesem Falle weit früher eintreten,
alswir auf den ersten Blick anzunehmen geneigt sehn möchten,
dadiese Achsen
andernEinflüssen unterworfen sind, die,
wenn diehier aufgestellte Theorie richtig ist,
diezurHervorbringung
derfraglichen Veränderung erforderliche Zeit sehr abkürzenmüs- sen. Die Achsen
derEisenbahnwagen drehen sich nämlich mit
denRädern
undmüssendaher, während sie im Gange sind, sehr stark magnetisch
werden.Die Herren Barlow
undEhristie wiesen zuerst nach, daß Eisen,
welchessich dkehk- Magnetismus annehme,
und dieHerren Herschel
undBabbage fanden
bei derWiederholung
undPrüfung mehrerer Versuche Arago’s, daß dieß
mit denMetallen überhaupt
derFall seh. Es läßt sich, meiner Meinung nach, nicht bezweifeln, daß
alleEisenbahnachsen auf diese Weise während
derDrehnng höchstenagnetisch werden,
wenn-gleich sie
esnicht andauernd bleiben dürften. Allein bei den Achsen
derLocomotiven findet noch eine andere Ursache statt, welche
dieWirkung steigern dürfte Die Verdunstung des Wassers und
dasAusströmen des Dampfes
erzeugen, Wiebemerkt, in
den mit demDampfe
inBerührung
be--sindlichen Körpern einen bedeutenden Grad
vonnegative-r Electricitär,
undDk. Ure hat nachgewiesen t), daß
diene-sel·ive Elecrtirltät in allen gewöhnlichen Fällen
vonCrystalli- Wien diese aus
dkkStelle zu Wege bringt. Dieser Ein-
s)
Journnl ofscience, voi. v.
Ps1060
150 fluß muß daher auf eine Eisenmasse eine entschiedene
erh-stallisirende Wirkung äußern; indeß leuchtet ein, daß
dieWirkungen aller dieser verschiedenen Ursachen
inderselben Richtung wirken,
indemsie sämmtlich die
innereSkkuctuk
derAchse
einerLocomotive weit schneller umbild--n müssen,
alsdieß
unterfast
allenandern Umständen
derFall ist.
De. Wollaston
wieszuerst nach, daß die Formen- welche regulinisches Eisen bei’ln Brechen annimmt, die des regelmäßigen Octaeiders und Telraöders
oderdesausdiesen
beidenzusammengesetzten Rbomboid’s sind. Der zähe
Undsaserige Character
desSchweißeisens
wirddurchaus durch Kunst hervorgebracht,
und wirerkennen
indenhier bespro- chenen Veränderungen
dasBestreben
desEisens,
zuseinen ursprünglichen
undnatürlichen Formen zurückzukehren, indem
dietrystallinische Gestalt,
inderThat,
dernatürliche Zu- stand sehr vieler Metalle ist,
undSir Humpbry Davy hat nachgewiesen, daß
allediejenigen Metalle,
diesich auf gewöhnlicheWeise schmelzen lassen, bei’m allmäligen Ver- kühlenregelmäßige Erhstalle bilden.
Die allgemeine Folgerung, auf
diewirdurch diese Be- merkungen geleitet werden, scheint,
Win»Ansicht nach, keinem Zweifel darüber Raum zu lassen, daß
dasSchweiß- eisen
untergewissen Umständen
einbeständines Bestreben äu- ßert, in
dencryslallinischen Zustand zurückzukehren; daß zu dieser Erystallisation
nicht aberjedesmal
einelängere Zeit-
dauererforderlich ist, sondern daß sie
vonUmständen ab- hängt,
unter denen dieVibration
dievorzüglichste Rolle spielt. Die Hitze ist,
innerhalbgewisser Gränzen, sicherlich
zurBewirkung
derVeränderung nicht wes.ntlich nöthig, wenngleich sie dieselbe beschleunigendürfte; allein der durch Erschütterung oder sonst indueirte Magnetismus ist ein
we-sentlicher Begleiter
derdie Umbildung bewirkenden Um- stände.
Jn
einerder zuAnfange
desJahres gehaltenen Sitzungen der Pariser Academie
derWissenschaften theilte He. Bosquil-
loneinige Bemerkungen über
dieUrsachen
desauf
derVerfall-
lerEisenbahn stattgefundenen Achsenbiucbes
mit.Er scheint
derMeinung
zUseyn-
daßdiese Erystallisation durch
dieVibra-
tionmitder Zeit herbeigeführt
wordensey,
unddaß
zurHer- vorbringung dieser Wirkung stets längere Zeit erforderlich ird. Aus
DemOben Gesagten ergiebt sich, daß
einebe-stimmte Zeitdauer kein wesentliche-s Element
derUmbildung
desEisens .ist, daß diese
untergewissen Umständen
imAu- genblicke eintreten,
unddaß eine Achse, vorausgesetzt, baß ihr hinreichend kräftige
undanbalteirde Stöße ertheilt werden, sebr
baldrtystalliniseb
werdenkann. Aus
diesemUmstande würde sich die Nothwendigkeit ergeben, dasl
von denAchsen
der
Eisenbahnwagen, soviel möglich,
alleReibung
undCr- schütterung fern gehalten werden solle. Eine
Vergrößten Fehler
derLocomotiven und
allerEisenbahnwdgen, in’sbe- sondere aber
derletzteren, besteht Unstkeikig deikin, daß sie viel
zustarr sind, wodurch
die.Kraft jedes durch zahlreiche unvermeidliche Ursachen veranlaßten Stdßes bedeutend
ver-mehrt wird, indem die
gar-neLast des in Bewegung befind- lichen Wagmzugs ihr Moment geltend macht, statt daß
dieVerbindung
derverschiedenen
Wagen Untereinander so
elaso
O151
stischer Art seyn sollte, daß, im Fall ein plötzlicher Stoß vorkäme, jeder Wagen
vondem andernziemlich unabhängig betheiligt würde. Diese Starrheit
desganzen Wageneugs kann
derBahn
undderin Bewegung besikldlichenMaschine-
nur
zum Nachtheile gereichen. Oie Lockerheit der Achsen in ihren Büchsen muß ebenfalls
dasUebel
umVieles
ver-schlimmern.
Obwohl ich
dieVeränderung
derinnern Structur
desSchmiedeeiseno zunächst
inBetresf
derAchsen
derEisenbahn-
wagen
in’s Auge gefaßt habe, so leuchtet doch ein, daß
meine
Bemerkungen auf sehr
vieleandere Fälle Anwendung erleiden,
woEisen sich ähnlichen Einflüssen ausgesetzt besin-
detunddaher ähnliche Veränderungen erfahren muß. Jn
demFalle
derAchse-n
derEisenbahnwagen scheint allerdings Abhülfe
amdringendstennöthig,
undeswäre daher zu wün- schen, daß wissenschaftlich gebildete Männer diesem Gegen- stande ihre Aufmerksamkeit schenkten, sowie, daß
alleanEisenbahnen angestellte Beamte
undMaschinenbauer, die Gelegenheit haben, die Richtigkeit dieser Theorie zu prüfen, dieß zu thun nicht unterließen. Denn
wenndieselbe sowohl theoretisch,
alserfahrungsmäßig festgestellt würde, so könnte
darausein wesentlicher Gewinn für
dasöffentliche Wohl entspringen. Auf
derandernSeite darf nicht unerwähnt gelassen werden, daß gegenwärtig
allefür Eisenbahnwagen bestimmte Achsen
umVieles stärker gemacht werden,
alssie zu seyn brauchten,
umjeder ihnen zugemutheten Anstren- gung zu widerstehen, vorausgesetzt, daß
dasdazu
verwendeteEisen
vonbester Qualität sey,
unddiesem Umstande dürfte hauptsächlich
dasseltene Vorkommen eines Achsenbruchs auf Eisenbahnen zuzuschreiben seyn. Da die Achsen auch
derBiegung
undDrehung zu widerstehen haben, so müssen sie stets
weitstärker angefertigt werden,
als wennsie bloßen Druck
oderZug auszuhalten hätten; allein
eswürde sehr wünschenswerth seyn, daß bündigeVersuche angestellt wür- den,
umdie Stärke
desSchweißeisens
inverschiedenen Zu- ständen
vonCrystallisation zu ermitteln,
dain dieser Bezie-
152
hung unstreitig sehr bedeutendeUnterschiede vorkommen und wahrscheinlich,
wenn derCrpstallisationsproreß einmal begon-
nen
hat, derselbe, bei
derFortdauer
derveranlassenden Ur- sachen, beständig seinen Fortgang hat
undauf diese Weise die Cohäsion des Eisens fortwährend vermindert wird.
Bari Streut, May 31., 1842.
Votgelesen dem Institut
derCivilbaumeister
amLI.
Juni 1842. Dem Artikel
warenverschiedene Proben
vonzerbrochenen Eisenbahn-vagen-Achsen neige-»dem Bei
man-chen
wardieselbe Achse
anverschiedenen Stellen gebrochen,
und eszeigte sich
andenselben, daß,
wo dieAchse die stärk- sten Stöße erhalten hatten,
dieCrystallisation
desEisens auch
beiWeitem
amVollkommensien
war(Tiie Etlinb.
new
phil. Journ. July
—-00t0b. 1842.)
einigt-ellen.
Einige Lichtbilder mikroskopischer Gegenstände
aufMetallplatten, Spflanztnstructur
undFarbenstaub
vonSchmetterlingen,
hatHerr Professor Hartig
zuBraunschweig
an die
Gesellschaft natursorschender Freunde
zuBerlingelangen lassen, welche,
wiedieschon früher
vonProftssor deprrt
inv Breslaueingesandten, anschaulichtlmachem dod
Mbehorklichrh sehr dankenscverther Beschäftigung
mirdemGegenstande,
diewichtige Erleichterung
schnellenFesthalttvs solcher Gegenstände, wenigstens für nicht sehr starke Vergrößerungen,wohl erreichbar seyn
werde.Jn Beziehung auf leuchtende Seethiere hat Herr Professor Ehrenberg
derGesellschaft naturforschender Freunde mitgetheilt, daß
er,wieseit einigen Jahren
in derOstsee,
bei Wismar undDobberan, ebenso auch
indiese-n Jahre
imSeptember
wieder bei Wismar insiltrirtem Seewasscr
vieleLeuchthierchen
desMee- resbeobachtet
habe-dieabernichtle"uchteten.
Eswaren Perirli—nium
Tripos
undP.Fano-. Alleunterschieden sich
vondenfrü- her beobachteten, wirklich Licht
entwickelndenThierchen durch glas- artige Farblosigkeit,
oderMangel
an demgelbbraunen Stoffe, welcher jene erfüllte,
unddenHerr Ehrenberg für
denentwir- IeltenEierbehälter ansicht, so daß also Mangel
anEientwickes lung
denMangel
derLichtentwickelung wirklich
zubedingen scheint.
Heilkunda
Ueber das Gefühl Asphyctischer.
VonDr.Ward.
Folgender Fall mag beweisen, daß nicht
nurGefühle, sondern auch
einGrad
vonVewußtseyn in
demZustande
von comastattsitidet, welchek durch unvollständigeErdross selung hervorgebracht
wird.Jn meinen Knabenjahren liebte ich Ver-suche über meine Ktoft, Schmerzen auszuhalten. Eines Abends forderte ich einen
andernKnaben auf, mich mit seinem Taschentuche zu ttdkosstlm Er erfüllte meinen Wunsch; allein kaum hatte
ekbit-SToschentuch
ummeinen Hals zusammengezogen,
alsich rückwärts niederfiel
und imFallen mit meinem Kopfe gegen den Bettpsosten stieß. Wie lange ich lag- konnte ich
nicht sagen, aber ich erinnere mich ganz wohl,
einenhefti- gen Schmerz durch den Schlag, sowie eine einschnürende Em- pfindung
von denVersuchen
desKnaben,
denKnotenzu lösen, gefühlt zu haben. Ich
erinneremich auch- Daß, als die Frau
vomHause in
demAugenblicke
in’sZimmer trat,
alsderKnoten gelöst
war,undfragte,
wasdenngeschehen sen, ich sogleich
mirden Wockenx ,,Nichis, Mgdom,« auf-
stand
undso rasch antwortete, daß sit ktW Idee
von derUrsache haben konnte, die
meinenFall bewikkk hatte.
Die Kenntniß solcher Fälle
mogdie Ausdauer bei Ret- tungsversuchen
anerstickten Peksottttd oder in
andernFällen
von
Scheintod anseuern;
undiche will hier noch ein einfa-
ches
undstets bereites Mittel anUhktn, welches in dem ei-
155
neu
Falle,
woich
esanzuwenden Gelegenheit hatte,
anWirksamkeit
alleandernMethoden weit übertraf.
Am Charfreitage 1840, einem sehr kalten Tage, wurde ich in
eineHütte zu einem Kinde gerufen, welches soeben
auseinem Mühlbache herausgezogen
worden war,in
wel-chem
estheils untergetaucht, theils schwimmend, einige Mi-
nutengelegen hatte. Ich fand
eskalt, gefühllos,geschwol- len,
undbeijedem
nurin langen Zwischenraumen erfolgen- den Athemzuge stöhnend. Ich ließ
dasKind sogleich
inein Gefiiß
mit warmemWasser sehen; doch
war dasGefäß klein, so daß
dieFrauen genöthigt
waren, daswarmeWasser über
denKörper
zugießen,während
andere esrieben. Da dieses ohne Wirkung blieb,
derPuls fast ganz verschwand,
derBauch
immermehr anschwoll
und derKörper kalter
wurde:ließ ich
dasKind
aus demBade herausnehmen
,in
warmeTücher wickeln
undtüchtig reiben. Dieses brachte
nurfür einen Augenblick Besserung,
alsich
einean derWand hünaendeBirkenruthe bemerkte. einige Zweige abriß
unddasKind
zupeitschen ansing. Sogleich zogen sich
dieBeine
vorSchmerz zusammen;
dasGeschrei
wurdedeutli- cher;
derPuls hob sich;
derBauch sank ein,
unddie Wärme kehrte zurück-
Die Reibungen wurden jetzt wieder vorgenommen, und ein Wenig
warmerBranntwein
undWasser sdemi Kinde, doch ohne Erfolg, gegeben;
denn derKörper
wurdewieder kalt,
derPuls sank,
derBauch schwoll
an, unddasLeben schien schnell hinzuschwinden;
alsich
wiederzumPeitschen,
und zwar mitdemselben Erfolge,
wiefrüher,
meineZu- flucht nahm. Nun ließ ich, außer
denReibungen
anderBrust, dem Bauche und
denBeinen, ein Senspflaster
andie Wirbelseiule legen, und gab mehr Branntwein
undWas- ser:
dochAlles umsonst; ich
warfortwährendgenöthigt- zum Gebrauche
derRuthe zurückzukehrenJetzt kam
derKirchspielswundarzt herbei,
und wirkamen überein, in Er- wartung einen galoanischen Apparat,
nachwelcherich
gesschickt hatte, heißes Wasser
in einerBlase auf die Brust, Senfbiider
an dieFüße,
undAmmoniak, welches
er mitsich gebracht hatte,
an dieNase anzuwenden. Die Wir- kung
desheißen Wassers
warschrecklich anzusehen. Das
armeKind öffnetesogleich seine Augen mit einem furchtba-
renStarken, welches
esbeibehielt, solange die Appliration dauerte; zugleich
wimmertees,
undwurde weitmehr aufge- regt,
als zuvor;allein sobald
dasheiße Wasser
wieder ent-fernt
war,kehrten die ungünstigen Symptome, selbst schlim-
mer, alszuvor, zurück,
undwirwagten, dieses Mittel-
ausFurcht
vor denFolgen, nicht wieder anzuwenden. Bald darauf langte
dekgalvanischeApparat
an,undSchläge und Ströme, allmälig
anStärke vermehrt,
wurdendurch
dieBrust
unddasZwerchsell geleitet, ohne dauerndere Wirkung
als dieandernMittel,
dasPeitschen ausgenommen,
wel-ches ich
dieganze Zeit hindurch
dann undwannnoch
ange- thdethatte. Ich setzte
nun meinVertrauen
nurauf
die-ses
unddas Reihen; nnd ungefähr zwei Stunden, nachdem ich
zudem Kinde gerufen worden, hatte ich die Genug- thUUng-
dasKind in
dasBett zu
derMutter
—- derich gerathen hatte, irr-s Bett zu gehen,
um eswarmzu hal-
154
ten —
mit
derAussicht einer raschen, vollständigen Wie- derstellung, legen
zulassen-
Als ich
dasKind
amnächstenMorgen wieder sah, konnte ich in
demzarten Kinde
vor mirnicht Mehr
diege-schwollenen Züge
vomvorigen Tage wiedererkennen,
und wasbemerkenswerth ist,
dieeinzige Spur
von derApplira- tiou des kochenden Wassers
wareine« leichte Röthe auf
derBknsti auch hatten die Ruthenstrriche keine Striemen
zu-rückgelassen. Jch schreibe die lange Dauer
desErstickungs- zustandes einer Bronchialaffertion
zu, anwelcher
dasKind
zurZeit
desUnglücksfalles litt, welche aber wenig dadurch gesteigert
wurde.Die Atlshauchung
undWiederaufsaugung
derDarm- gase
indiesem Falle,
unterVerminderung
undRückkehr
derNerventhtitigkeit, scheint Aufmerksamkeit
zuverdienen, indem sie
eineausreichende Erklärung für die Entstehung
vontympanitis giebt, welche
viele dasNervensystem
imAllgemeinen affitirende Krankheiten
—wie Hysterie,
oderauf die Bauchneroen wirkende
— wieperitonitis
undTy- phus
—-zu begleiten pfl-«gt, obwohl
wirbei derletztern Krank- heit
demMeteorismns sowohl
eineallgemeine, wie eine
lo- caleUrsache beilegen können.
Ein
neuererRiisender in Norwegen erzählt, daß die
Norweger, auf ihren Reisen über die halbgefrornen Flüsse, sich dieses Umstandes bedienen, ihre Pferde,
wennsie durch Höhlen
indasEis einsinken,
zubefreien, indem sie eine Schlinge über ihren Hals werfen
undsie solange anziehen,
bisdasPferd, nahe daran,
zuersticken, seinen Unterleib sa
mitGas gefüllt hat, daß
esaufseinem Rücken schwimmt
undso leicht
aus demWasser über
denRand
desEises herausgezogen
werdenkann. (L0nd0n Medioal Gazette, August 1842.)
Ueber angeborene Geschwülste des Beckens.
Von Eduard
Stanley.
Im Jiihke 1836
wardDr. Stanleh ersucht-
einKind
von oierMonaten
inAugenschein
zunehmen,
wel-ches Mit
EinekGischwlllst,
Von derGröße
einerOrange, Welche
UM Unkkkn Undhintern Theile
desKörpers herab- hing- gebokm
WilleDas Kind schien
imUebrigen gesund—
Mit
DemWachsthume nahm auch
dieGeschwulst fortschrei-
tan iUUndWar mitdem übrigenKörper
imVerhliltnisse.
Bis
HUMAlter
vonzwei Jahren
war dieGesundheit ziem-
lichgut. Da aber bekam
dasKind
dieMasern,
wasseine Cvnstikukion Vedtuktnd schmachte. Zur Zeit
desTodes
wa- rm DieDimtnsionen
unddie allgemeinen Charactere dek Geschwulst folgender Art: Ihr« Umfang betrug 14—;- Zoll;.
eine
Linie- die
man von derBasis bis zu
dem ammeisten
VOVstkngtndtn Puncte in
derMitte gezogen dachte,
wnkclz Zoll lang; die schk
MikeBasis bedeckte vollkommen eine
derHinterbacken
undreichte über
dassacrumhtkÜbet nach
derentgegengesetzten Seite
desBeckens. Die Haut, welche
die Geschwulst bedeckte,
wargesund; einige große
undbuch-
tlgt Betten oerzweigten sich
indemdarunterliegenden Zeuge-
webe. An mehre-ren Puncten sah
manVertiefungen,
VOn155
denen
manvermuthete, daß sie den Zwischenräumen zwischen
deninderGeschwulst enthaltenen Eingeweiden entsprächem Was die Oberfläche
derGeschwulst betrifft- sd
warsie
voll-kommen erweicht; aber hie
und daerkannte
mansestere Stellen, welche isolieren Knorpelstücken glichen,
undesist bemerkenswerth, daß diese festen Punkte nicht
immer andemselben Orte wahrgenommen
wurden.Bei’in Drucke
ver-schwand die Geschwulst nicht
inderArt, daß vie Vermu- thung,
einTheil
davonträte
indasInnere
desKörpers zurück- sich rechtfertigen ließe. Wenn
man dieFinger in
das rectumeinführte, so fühlte
maneinen Theil
derGe- schwulst,
welchesich
inderBeckenhöble
zubeidenSeiten
desDarmes ausdehnte. Schrie
dasKind stark, so
wurde dieGeschwulst gespannter,
wasmehrere
zurConsultatien zugezogene Tieezte glauben ließ, daß eine Communieation nach Jnnen vorhanden sey. Bei
derSection fand sich, daß
dieGeschwulst dUkch Vereinigung mehrerer verschiedener Gewebe gebildet wurde;
einTheil
warfest
nndhatte Ana- logie mit
densibkösenGeschwülsten
desuterusz
einsande- rergrößerer bestand
auszwei Chstem
Von denen einedieandere
umschloß Ihre Wände
warenhäutig,
Vonfester,
fibrösekTerturz sie enthielten
einegelbe, durchsichtige Flüssig- kekks Ein schmaler
undfester Theil
derGeschwulst stieg durch die
untereOeffnung
desBeckens
indessen Höhle
em--por, erstreckte sich fast
biszumsacrum, indem ervorzüg lich die rechte Seite
desBeckens einnahm
unddaher Blase
undrectum
zusammendrückte, aber doch nicht hinlänglich,
um
erheblich
ihreFunctionen
zustören. Die Geschwulst
war imsacrum nurdurch lockeres Zellgewebe befestigt.
Diese Section zeigte, daß,
mirRücksicht auf Lage
undAnheftung
derGeschwulst
inderersten Zeit, ihre Ab- tragung gelungen wäre, solange nämlich ihr geringeres Vo-
lumen
noch erlaubte-,
den amBecken zusammengepreßten
Theil herabzuziehen,
dasie
an denumgebenden Organen
nurdurch ein lockeres Gewebe angeheftet
war.Zur Unterstützung dieser Behauptung ist eine Beobach-
tungdes-Di-. Blizard anzuführen,
wodie«2lbtragung
einerähnlichenGeschwulst Mit Erfolg bewirkt wurde;
es handeltesich lum ein zweijähriges Kind, welches
eineam sactsumbesestigte Geschwulst hatte, die steh fast bis
zu denFüßen hinab erstrecktez sie
wurdeabgenommen, und vierzehn Tage darauf
konntedasKissd gehen;
derTod
er-folgte erst
imdreizehnten Jahre
anphthisis. Die Geschwulst
wurdedurch verschiedene, den oben beschriebenen analoge, Gewebe gebildet;
aberaußerdem fand
mannoch ein Stück des Dickdarms,
welchesZk Zoll lang war,
mit dempro-
cessus
vermiformis vollkommen ausgebildet, ähnlich
demcoecum
eines
derGeburt nahen foetusz
dasStück
wurdean einem und
wahrscheinlich
auch am anderenEnde
ge-schlossen, ehe
man eseinschnitt,
umdieGeschwulst zu
ent-fernen.
Dr. Stanley führt außer diesen Fällen noch drei andere Beobachtungen
an:eine
vonDr- W. Simmons im achan Theile seines Werkes Medical kacts and ob- servattdlls mitgetheilt,
wodie
vonFett gebildete Ge- schwulst ZU ihktm Innern einen verschlossenen Darm
von156
mehr, als einen Fuß lang, enthielt, der mit einer dem meconium ähnlichenFlüssigkeitangefüllt
war;eine andere Beobachtung
vonProfessor Clarke zu Cambridge, scheint vielmehr
einespina bifitla zu seyn;
diedritteGeschwulst, welche
imMuseum
desSt. Bartholomäus-Spitales
auf-bewahrt ist, hatte
dieGröße zweier Fäuste; sie fand sich
amhintern
unternTheile eines
zurgehörigen Zeit gebore-
nen
Kindes; sie platzte
indemAugenblicke,
wo dasKind durch
dieuntereBeckenmündung kam,
undergoß viel blutige Flüssigkeit;
dasKind lebte
Mirzwei Stunden;
dieGeschwulst
tvurde von einergroßen cystis
undvonzwei,
anderin- nernFläche
derletztern befestigten, kleinern Cysten gebildet;
die
erste enthielt Blutgerinnsel
unddiebeiden
anderneine feröseFlüssigkeit.
Ein interessantes physiologischesFiltrum, welches sich
ans denbeidenvorhergehenden Fällen ergiebt, ist
dasBak- handenseyn
einerFlüssigkeit
indemTheile
dcsDflcms,
dsn dieGeschwulst einschloß,
und welchedemmeconjum voll- kommen glich, obwohl keine Communiration
mit demDak-
medesKindes vorhanden
war.Dr. Stanley will einen ähnlichen Fall
beieinemgebirnlosen Schaase beobachtet ha- ben; Magen, Därme, Milz
undNieren
warenvollkommen gebildet, während
dieLeber-«
ganzfehlte;
unddoch fand
man indenD"ärmen,vorzüglich
indendicken,
einegroße Menge dicker, gelblichschwarzer Flüssigkeit, die
demmeoonium glich, und
diemitWasser verdünnt- mit Ausnahme
desfehlenden bitteren Geschmackes, vollkommen
dergewöhnlichen Galle ähnlich
war.Dr. Stanley theilt
dieangeborenen Geschwülste
desBeckens
invierClassenz erstens solche, welche durch pathos logische Gewebe
denenähnlich gebildet sind, welchen
manspäter
imLeben begegnet-, zweitens solche,
diezudenMon- strositäten, die
VonEinschließung eines foetus in
denan-dern, gehorenz
drittenssolche,
dievon einerspie-a bifitla.
abhängen
unddie
ineiner membranartigen cystis beste- hen,
die mit demInnern
derharten Rückenmarkshaut rommnnitirt;
vierten-«lsolche, welche vollkommen
odertheil- weis durch membranartige Cysten gebildet werden, welche mit
demcanalis vertebralis
oderaußerhalb
derharten Haut
desRückenmarks rommuniciren. Er schließt seine Ab- handlung
mitderBemerkung, daß in
allen vonihm
be-schriebenen Fällen
dieGeschwulst
vom binteren und unterenTheile
desBeckens kam; daß sie
dieTendenz hatte, fort- schreitend
und inProportion mit
demübrigen Körper zu Wachsm- und daß
dieAbtragung ähnlicher Geschwülste in- dicirt seyn würde,
wenn mannicht befürchtete, daß sie mit
denMembranen
desRückenmarkszusammenhängen. (L0n- don Med. chirurg. Transactions, T. VI- 1841.)
Ueber Hypertrophie des Gehirnes bei Kindern»
VonDr.
Cathcart
Lees.Daß
dieEntwickelung
deeGehirns-L
MemIgen Fällen beträcht-
lich größer ist,
alsinanberenspwlskdtz früher nur beiläufig
von denPathologen (Morgagni) beruckstchklgk- hutaber erst
indenlegten
Jahren
dieAufmerksamkeit
derAerzte auf sich
gezogen. Diebis157
fest gesammelten Thatsachen fordern mehr
zll weitererUntersuchung auf,
alsdaß sie
eineUeberzeugung
zugewähren vermöchten,
zu- mal, wenn wirfinden,
daßPathologen,
wieRostam jenen ZU- stand sur
einenzweifelhaften erklären,
indemer,ohne
dieMöglich-
keitdesselben
zliläugneii
,ihn doch augenscheinlich für
einenvonGehirnentziindung abhängigen Consetutivzustand
hält. DieselbenMeinung ist allch Bouillaud,
iviewiraus Andral’sClinielue Ilsåilicul,
toni. V.ersehen.
Dante und
Andrah welche
diebeste Beschreibung
derHy- pertrophie
desGehirnsgegeben haben, schreiben ihr besondere
ana-tomische Charactere
zu,undsprechen vorzuglich
von derNothweiis digteit, diesen Zustand
von denderHyperamie
zu unterscheiden,Fa
ermeist auf
ganzentgegengesetzten Ursachen
beruhe, wieseine Blässe bezeuge.
Andral
führt zugleich
an,daß
Laennecdiesen Zustand
desGehirnes
inFällen gefunden habe, ivelche
dieSympionie des»by- (troe:eplialue
dar-boten,undbeidenen nursehr wenig Ausschwihung stattfand. Doch sink- bisjetzt noch
keinedeutlichen
Merkmaleange-
geben,umdiesenFall
vonchronifcheni Wasser-loose
zuunterschei-
den,undich hoffe
daher,daß ich
nichtohneiiunliche Ergebnisse folgende Fälle, welche
unter denKindern desInstitutes
,deinichvorstehe, vorkainen, mittheilen
werde-.Erster Fall. Sohn Haksineu zwei Jahre
alt, eindicke-sichWkkfölligesKind,
wurde imMai löst-D wegenKeuchhusten,
in das Spitalaufgenommen.
DieMutter desKnabengab
an,daß-
erstets gefund,
abersehr schwerfällig
undschläfrig gewesen sey, nicht so
gernegespielt
habe, wieihre
anderenKinder,
lindstets
einengroßen Appetit gehabt habe.
"Der
Kopf ist größer,
alserimVerhältnisse
zuseinem
Altersehn sollte, besonders
queerüber dieSchlsiielbeinhdcter, welche
be-trächtliche Borsprunge bilden;
das Stirnbeinragt auch
über dieNaseniouriel
hervor; dieFontanellen sind
vollkommenvertuschetti
dieAugen groß- hervorragend
undweitauseiiianderstehendz
derVer-stand
ist gut,aber derKnabescheint apathisch
zuseyn,und be- inlrklNichts
mitAufmerksamkeit,
als·seine Nahrung, nach
derersehr begierig ist;
erwirdleicht
zumSchreien gebracht; Fieber wnr nicht
da, aber dieHnstenanfälle
warensehr heilig,
dsnknMilllg allgemeine Zuckungen folgten;
ineinemdieser Anfälle starb
eramsechsten Tage
derKrankheit.
Als man dieSchädeldecke eiitisfnk lMike- zeigke sich
diedue-umalte-- sehrgespannt,
undalsmandiese dUkchschnitt, schien
dasGehirn geschwollen
unddrängte sich
durch dieHäute
vor, diegyri schienen
iriedurch Druckabgeplaitet
zusei)n;
dieGefäßederpia
mater waren hochrothinjieirti
dieSub-stanz
desGehirns
befandsich
instarkem Conaestionsziistande,
war abervonfester Cali.·istenz.
Das Gehirn schiensehr groß:
serdseAusschwilzung
indieVentrikel
fandsich nicht;
eineleichte Gefäß- verzweigung
derBronchialschleimbaut
war da-.dieBronchialdrüsen
waren
nicht vergrössert,
derKehlkopf
vollkommengesund: wenige
sehr
tunkelefeste
Stellengleich den-Flecken
bei’mLungenschlage,
waren andenLungen zerstreut,
undganzisolirt;
alleNerven wur- densorgfältig
unkkrsuchtzbotenabernichts
Abiiotmes dar.Zweiter Fall.
AnnaMitrpliy.
dreiJahre alt-, einlsehr zartaussebendes
KindmiteinemimVerhältnisse
zumKdrper
gro- ßenKopfei
derKörperabgemagert, besonders
dieunteren Ertres mitarem derlintkeleioaufgetrieben;
einebeträchtliche Herr-ermi- bling zeigt sich
amStirnbeine,
sowieauchandenhinterenWin-
kelnbeiderSeheilelbeinee
dieAugen sind schlvst
Undstehen
welk auseinander, sodaß dasKind dasAussehen
eines mititzt-trunc- pliulus
climnious behaftetenbekommt;
dieFontanellen sind ganz Michiossen
undfest,
abersnorpeliae
dasKind ist sehr eigensinnig
Undgefl-äßiq, schreit,
sobald esNahrung steht,
bises dieselbe be- kommt, worauf
esdann darübereinschläfte
esbringt·seine Zeit
mitSchreien, Essin
undSchlafen
zu. SeinVerstand ist stumpf, scheint
abervollständig
ookhanden zliseyn;
derPuls warum
All- gemeinenei-qnm«3ßin,«und
diePapillen
normal. DasKind war ane
derThüre
dkaHoipiiosg niedergelegt
worden,so daß
wirseine ikUheri Geschichte
nichtkkinhkknzes blieb abermehrere
MonateunterMETUEI Aussicht
—bia
zuseinem Tode, welcher allmälig nach
einerchkOMlchen Dinrrhbe
ohneZuckungen eintrat.
153
DasGehirn
weg2 Pfund
sUnzenz
dieeluminnrerabhä- rirte fest
amScheide-le
dasGehirnwargroß,
dieauiu mutet- dar- uberziemlich geipannii
dieSubstanz
desGehirns
ten-rfistkk-
als esbeieinem Kindedieses Altersgewöhnlichist«
Wd OllchVonblossem Aussehen; Flilssigkeit
fandsich
weder indenBeneriteln nochan derBasis desGehirns,
esschien,
inderThai,
ganzleer von Blut oderSeruin zusehr-z
Tuberkeln waren weder indenLungen, noch
iinUnter-leihe zufinden-Dritter
Fall. Mach L» sieben Jahre alt,
mithellt-rau- nenHaaren,
zarterHaut, scheint
immer inSchlaf
verfallen zuwollen;
diePerpillen sind naturlich,
derPuls regelmäßig
dieFUUI etlonen gehen
allegutvonStatten; ihr Temperament ist sehr böse-
siewillihreLeerionennicht
lernen, was abermehrvonFaulhkih als
vonDummheit herzuriihren scheint;
ihrAppetit ist sehr gtvßz Ihr Kopf ist
imVerhältnisse
zumKörper nicht
zugroß,
aberqlieer uber denScheitelbeinhöetern findet sich
einbeträchtlicher VOkspkUUAi sie. klagt häufig
überKopfschmerz
underbricbtsich zuweilen
desMorgens. Ich
wurde am 10.Juli
1842wegen einerserophulö- sen Auschwellung
amHalse
diesesKindesconsultirt,
undsein
Aus-schen frappiktk mich so sehr, daß ich mich
genaunach
demZustande desselben erkundigte.
Ich
habediese Fälle nach
einanderhingestellt,
damit mansie,
inBeziehung auf ihre frühesten Sumptome vergleichen könne,
daich gerade auf
diegenailefruhere Geschichte Werth lege,
wasbei keinemder bisjetzt veröffentlichten Fälle geschehen ist« In
den vonA ndralver-öffentlichem Fällen scheinen Kopfschmerz
,Zuckun-
genundFallsucht vorgekommen
zusehn,
alleinsie
kamenerst
zuseiner Beobachtung imzweiten
oderaeulenStadium,
wenn dasGe- hirn durchDruckleidetz
denn inseinen Fällen
waren dieMaas-verhältnisse
desSchädels nicht größer,
alsgewobiilich-
Waseinengroßen Unterschied
indenSymptomen hervorbringen
muß. So tannBlbdsinn, welcher
dochsohäufig
vonAtrophie
desGehirnes abhängt-, durch Hypertrophie verursacht
werden, wenn beträchtli- cherDruck dabeistattfindet, während
,wenn derSchädel
aufdiesselbe Weise
wiedasGehirnsich
entwickelt, oftkeineoder nur un- bedeutendeShmptome hervorgerufen werden,
wieineinemvonHerrn Stoutteten (Arciiives gewänne-.
Vol.Vll.) erwähnten Falle-,
woein sünsiähriges
KindanHyperlrophie
desGehirns —- initBeraroßerung
derHirnschaale
—- ineinlmsolchen
Gradelitt, daß
derKopf so groß,
wiedereinesErwachsenen
wurde, Undbr- sendersan demHinterhauptehdceee hervorragtez
dieGeh-·rnfunctio- nenwarenungestört,
unddieeinzigen Symptome, welche
dasKindWåhksnP
des Lebenszeigte,
waren:häufiges Fallen, verursacht durch
dieSchwere
desKopfes, welcher,
wenn das Kind laufen wollte-nachVorivärksgehalten
wurde-, undeinegroße Neigung
zumSchlafe-· wenn
esruhig
war.starb
anacutereinlassen-, Undldss
GWMzslgle
einegroße Entwickelung
allerseiner Theile- foivie
OW- UUkSkklngeMenge röthliche-n
Seruins indem Ven- lrikeln·Ordiien wirnundie
Symptome,
weiche dieobigen Fälle
dar-bieten,
undsehen wir,
inwieweitsieI
Uns indenStandsetzen mögen.
eineDiagnose
zubegründen
,
J»n Betracht
derGeisteskräfte finden
wirzuerst
eineneigen- tl)umllth«en Stunipssinn, besonders characterisirt durch Theil- nahmldngkeit
anäußeren Dingen
undgroßeSchläfrigkeit. Auch stellte sich deutlich
einebesondere Reizbarkeit heraus
Andral
behauptet-, daß
beiErwachsenen Kopffchmerz
mitheftigen Eracetbationen
einHauptsymptom
sey,was auch indem
letzten, vonmirbeschriebe-im Falle
eintrat. Ererwähnt auch Schwäche
indenVeincn,
oftinLähmulig.Zilckungen,» Epilepsie
en- det-d;aberdieseSymptom gehören
derzivlikkn PMODE hilft-s ZU- stnnbrs
an-wenn derselbeschön
indasacute Stadium
getretenist;
da
es
abereinHauptiiia jeder HVPWWPPIE Ist- lich langsam
zuentwickeln,
sohabe ich-nur
eineGelegenheit stilan diesen Zustand
inderersten
oderclironischenPsrspdk DIEstudkrklb
N Mzwei
m sienKinder
anzwei
anderenKrankheiten starben,
bevorsie
diezweite Periode
erreichthatten, welche wahrscheinlich
um dieZeit
derzweiten Zahnung
eingetretenseyn würde: so
wurde bei dervierten Beobachtung
Andral’s derKnabe
ineinemAlter von7159
Jahren epileptisch
undstarb nach eineni Anfalle, eomatds,
neunJahre
alt.Der
Appetit
warsehr groß
inallenvon-mir angeführten Fällen,
unddannfand sich
dieeigenthümlichepervorragung
derScheitelbeinhdcker, auf welche
besonders Dr.Münch-
ineyer(in Schmidt’s Jahrbüchern
xXV.184l)) aufmerksam macht,
unddieeinschätzenwerthesMerkmal seynmöchte,
umdie-sen Zustand
vonliytlroceplinlus
alten-sicu- zullnterschridem
mitwelchem
Leideneroft verwechselt
wird. Sotheilte
indeinersten,
von Dr.Simserzählten Falle,
dieMutter
desKindesihm mit, daß sie gewünschthatte,
denKon
desKindes
ineinemHospitale punctiren
zulassen.
UndDr.H.
Greenerwähnt
ineinemtreff- lichen Aufsabe
über diesenGegenstand»(t«roeincial
Matt.nnd sur-gical Journal), daß
ervorKurzem »ein
Kindgesehen habe, welches
von einemArzte
zumTodeverurtheilt wurde,alsmiteinemWas- sertopfe behaftet, während
esnur einFall einfacher Hypertrophie
war, derdieGesundheit
desKindes garnicht störte.
Das dia-gnostischeZeichen, welches e·r angiebt, ist
das demFinger sich
mit-theilende Gefühl
vonFistlgkeih
beieinemüberdieFontanellen angewandten Druck
inFallen
vonHypertrophie,
alsrontrastirend mitdeinFluctuatiolisgksllhle
inFällen
vonhytlroceplinliis
alte-onl- cusz alleindieses könnte
nurseineAnwendung finden
beisehr jun-
genKindern oderinäußerststart
entwickeltenFällen.
Die
sprognose
beiKindernist
nichtnothwendig ungünstig,
denndaes· khkk »einFehler
derEntwicklung,
alseinewirkliche Krankheit ist- sOJst auch
einenatürliche Neigung
da,zudemNor-malzustande zurückzukehren; während
dieHauptgefahr,
inder That-von dem Auftreten andererKrankheiten,
iviedie dasZahnen begleitenden,
oderErantbeme ausgeht.
Esist anzunehmen, daß
dieschnellen
undplötzlichenTodesfälle, welche zuweilen
beidembösar-tigen Scharlach
vorkommen(von
denenich
selbsteinige
erlebthabe, woderHals
nurleicht afsicirt
war, und die Kranken ineine-nsehr frühen
Stadium unterGehirnsymptomen,
alswennsie durch
denGiftstoff
desUebelsvergiftet
wordenwären, hinstarben),
das Resultat einesZustandes
vonHyperämie seyn mögen,
dernoch
zu diesemeigenthüinlichenZustande
vonGehirnbypertrophie hinzu-
kommt.Jch
deute nurdarauf bin,
daich selbst
esfür unmög«ich gefunden
habe,dieUrsache
desTodes aus denSectionsergebnissen
beieinigen Fällen
zuerklären,
diemirleideraufgestoßrn sind,
undwelche jeder Behandlung Trotz
zubietenscheinen.
Die
Ursachen dieses Zustandes sind sehr dunkel,
aberwahr-scheinlich abhängig
vonoderzusammenbringt-nd
mitScrophelii-
undobgleich
diebisjelzt
überdiesen
zustandveröffentlichten Beobachtun-
genzeigen, daß dieselben meist
beiErwachsenen vorkommen,
somüssen
wirihn doch
wohlalsdasErgebniß, sey
es einerabnor- meiiEntwickelung
desGehirns, welche
vorder Geburt veranlaßt wordenist, sey
eseinerprimären Gestaltung ansehen.
Denn da160 Tiedeintaun
undValentinfestgestellt haben, daß
dasFötiiss gewirkt-eines
derschwersten
undgeiäßreichstrnOrgane
desKör-pers
ist.aber weniges Spuren
vonOrganisation
darbietet,so
magderprimitive Typus einige Jahre hindurch
andauern undso Ursache
zurHyplktrophie geben,
welcheeinegeraumeZeit bestehen tanii,«ohn«e
denallgemeinen Gesundheitszustand
zubeeinträchtigen
— wiewir esbeianderen
Organen,
z.B»
bei derLeber, sehen
— essey denn, daß entweder
eineSteigerung
inderIntensität seiner Thatigteet,
odereinatutes
Leidenhinzutrete.
Sozeige sich
denn auchbiet
dasallgemeine Gesetz
derHyperiropbie,
wennsie
inan- deren Oknanenvortoinmtz
undwelchessie vorzüglich characteri- sirt, nämlich daß
diefunctionellen Stdrungen, welche sie hervor-
ruft,sich
ntirüberdenassikskktn Theil erstrecken,
imVerhältnisse
wiederTheil selbst seine Thütigktittsphäre ausdehnt,
sovonan- derenorganischen Verletzungen abweichend,
welcheso früh
dengan- zenKörper aisiriren,
woauch
immer derSitz
desLeidensseyn
mag.(l)ul)lin Journal, streiten-L 1842.)
Niisrellem
Neue
Versuche
derKeratoplastik sind, nach
einerAn-gabe
inderAcadsrnia tie-saiancas zuParis,
vondenDoktorenFeldniann
undDavisaufs Neue,
nachv.Walther·s Anga-
beninMünchen ausgeführt
worden. EswurdedieHornhaut
eines Thieresabgetrennt
undhierauf
wiederausgehestet,
undeshabensich-
iinter
Beihülfe
derSutnren,feste
Narbengebildet. Ebenso
wurdedie
Hornhaut
von demAuge
einesThieres abgenommen
undauf
das·Auge
einesanderen Thieresaufgenäht
undsestgeheilt.
Theil- weiseDurchsichtigkeit
derHornhaut ist
dabei erhalten worden.Ausführlichere Mittheilungen
werdenversprochen.
iGaz endet 5.Nov. 1842.)
Eine Beziehung zwischen
demWachsthume
derNägel
und derWiedervereinigung gebrochener
Kno-chen, versichert Herr
Dr.Günther, zuKayna,
inSachsen,
beob- achtet zuhaben. Im Jahre 1832bemerkte einjunger
Mann-daß. während
erwegeneinesKnochenbruchs
amrechten
Beine das Betthüten
mußte, diefrischgeschnittenenNägel dieses
Beinesnicht,
wieesandemlinkengeschah, wuchsen. Erst nach funfzig Tagen hatte
dasWachsthum
derNägel
wiederseinen Fortgang-
nnderstvon da an hatte derKranke dasGefühl
derWiedervereinigung
undConsolidation
derKnocheniragmente.
Durchdiesengewiß interes- santen Fall
aufmerksamgemacht, hat Herr Günlher seither
einegroße Zahl analoger Beobachtungen gemacht, Welche
fürjene
Be-ziehung sprechen. iMedicinische Zeitung 1842,
Nr.41.)
Nibliographisrhe
Mötaoirc Sllr lntut-sure
tlleoquuc
etexpöritnentnle
ele- ln rö- sraotiotiterrestris,
nvec sonappliaation
ä lailåterminntion exacte elesdifferent-es tlenie-enti, ckaprås
lesobservnti0ns ele- ilistanaes zönitlealesSimplos
ouraciproques.
PierM.Bis-L
Pari81842.
8. M.K.Histoire-
naturelle
ele-martiniisöres,
nvec desFiguren originales,
coloriåes etc, Pai« MGGOITOI
saht-Hitaer et M.Frist-L
cui-sein Livraison 71· Ful. Paris 1842.(Nach vierjähriger Unterbrechung erscheint hier
dieFortsetzung
deswichtigen-Werks,
und dan72.undSchlußbest ist sür
denlaufenden
Monat No- vembernoch versprochen-)
Verhandkungcn
der K. K.Gesellschaft
derAerzle zu Wien,
vonEnt-stehung derGeseuschafk
viezumSchlusse
des drittenGesellschafts-
Ueuigkritrn.
jahres.
Wien1842. 8.(Entbält
dieGeschichte
derGesellschaft
undAbhandlungen
zurPhysiologie (von Czermak),
zurallge-
meinenHeilkunde (von
v.Töltsnyi, Gruby,
Verres undHeller),
zuEpideiniologie (von Knolz
undBeer,
v-Feuchtersleben,
p,Wirer, Dobler, Sterz, Folwarezny),
zurPathologie
undpathe- logischen
Anatomie (vonCzermak, Dlauhy, Pulilek- FTFME und
v.Wirer);
zurTherapie
undPharmacologie
(vonWtsgrill
und v.Wirer),
zurGynäcologie (von Bartsch
UndV—Feuchkersle-- ben);
zurChirurgie (von Graf, Zins, Beiwerk ·tUr-Heilquellen- lehre (von Sterz, Hochberger, v.Wirer
undPlelschl.)
Mömoiressur lesaphthes
dunoldalamatklce
etc. ParM.contesele-
Löusgimm
Paris 1842.Msmoiras sur