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Neue Notizen aus dem Gebiete der Natur- und Heilkunde, 1842 (Bd. XXIV, nr 20), Dezember - No 526

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neue

aus

notiken

dem

Gebiete der Natur-

gesammeltundiiiitgetheilt

und

voi-deinOber-Medieinalrntlii Zi-orie nFr-Wiiinak,unddeinMedicinnlrathe undProfessorifroti »-H-Berlin.

NO· 526.

Gedrucrt imLandes-Industrie-Comvtoir tuWeimar.

(Nr. 20. des XxIVHBandes.) December

1842

Preis eines ganku Bande-L von 24Bogen,2Juli-. oder 3Fl.50sie-, deseinzelnen Still-es3gGr. DieTafelschwarze AbbildungenZgGlnDieTafelrolorirteltbbildnngen 6gGr.

Uatur

Ueber denEinflußdes Bodens aufdiebotanische G·eographie.

VonRichard Brinsley Hinds, Esq.

(Vergl.dieAussätzedesselben Verfassers über denEinflußder Tem- peratur Nr.488.,derFeuchtigkeitNr.505.unddesLichtsNr.513.) MehrereUmständedeutendaraufhin, daßderBodeninBe- zugaufdasPflanzenreicheinesecundäreRolle spiele-

t) In denjenigen Elimaten, wodieAtmosphäreübermäßig heißundfeuchtistund dieVegetation sichimprächtigstenGe- wande zeigt, siehtman nichtseltendieWurzelnderhöchsten ForstbäumeindenBetten derperiodische-nBergstrdmevon aller Erde entblößt. OftsprossendiekräftigstenBäumeausdenSpal- tenharterFelsenhervor,indemdieWurzelnindieRitzeneindrin- genund, allemAnscheine nach,sich nirgendsmitErdeinBerüh- rung befinden.

L) Eine bedeutende MengePflanzenwachsen aufderOber- fläche anderer, ohnediegeringste Nahrungausdiesenzuziehen.

DießsinddieachtenSchmarotzerpflanzeniEpipbyten), zutenen vieleSpeciesvon 0rcliidacene, Ai·oideeie,Brand-lieh Tiilaiilisia u.s.w.,sowievieleFarrnkräuter, Moose, FlechtenundSchwam- me, gehören.Sie scheinen ihre Subsistenzmittel einzigausder Atmosphärezu ziehen, wiewohlsich nichtlängnen laßt,daß, wenn großeBäume imbedeutenden Grade mitdiesen Pflanzenbe- deckt werden, sichum dieStelle her, wodieselbenfrstfilzemviele abgestorbene Pflanzenstoffeansammeln unddenSchniarotzerpslanzen zuGutekommen DieArtundWeise,wiedieBlätter vonBro- ineiiei ulidTillandsin anderBasisscheidenartig übereinander-erei- fen, seht sieindenStand, langeZeiteineQuantität Wassirzu- rückzuhalten,unddasherabfallendeLaubundabgebrocheneStück- chenvonZweigen, Blüthen, Früchte2c.sammeln sichebenfalls darin lindbilden einetrübe-,sehrnahrhafteSolution. Dam- piek erhielt aufseinenWaiiderungen indenUrwäldern oftaus diesennaküklichen Cisternen seinenWasserbedars. Aber auchani- malischeStoffe, alstodteKäferer,falleniiidasWasser, und WachendieMischungallerdingsfürdiePflanze nahrhaster, aber sicherfür denMenschen weniger schmackhaft.

DaßdiePflanzen überhaupt gerade nicht strenganbesondere Bodenarten gebundensind,ergiebt sich daraus, daßeine sogroße Zahl derselbenunter dengleichförniigenUmständeneinesbotanischen Gattells gedeiht.DaselbstkommenSpecies, welcheaus denver- schiedensten Gegendezusammengebrachtworden sind,nebeneinander soaUtsOkk- daßman anzunehmenhat, dieBeschaffenheitdes

svo· 1626s

—-

ii u n d e.

Bodens seybeiihnen einsehrunwichtiger Umstand. Manche Pflanzen habenunstreitigeineVorliebefüreinebesondereBoden- art; alleindiese sind Ausnahmenvon derRegel,nndinmanchen diesenFällen rührt dieseVorliebe offenbar mehrdaher, daßdie Bodenart dieFeuchtigketoderdieWärme lange zurüethält, ohne

diewesentlichen BestandtheilederErdart dabeiinBetracht men.

4) MancheWasserpflanzenschwimmenaufderOberfläche-, ohne mit demBoden imGeriiigstenzueommuniciren, z.B., Leiniin undmancheZellpflanzem DieMerralgen sitzenzwarfest, ohnejedoch irgendmitErdreichinBerührungzukommen,und manche besitzeneineso gewaltige Länge, daßeingroßer Zeitraum dazu gehörenwürde,wenn dieNahrungvonderWurzelbisin iie Spitze gelangensollte. Dassaigiissiiniisnlgnie kann, selbstwenn esfürgewöhnlicheineWurzel hat, wenigstensdieTrennungvon derselben sehrwohlvertragen.

Einenatürliche Bodenart bestehtaus sehrheterogenenStof- fen. Die Grundlage bildenmeistfeingeriebene Theilcbendirin derUmgegend vorherrschtnden Gebirgsai-ten. Mit diesenvermi- schensich dannvielefremdartige Stoffe, abgestorbene vegetabilislbe und aniinallscheTheile, namentlich thierische Ercrementt. Alle dieseBestandtheile sind theilsorganisch, theils unorganisch,orga- nischenDerodermineralischen Ursprungs.

organischeTheiloderdieDammerde (Humus)ist dirs-«- Pkge TheildesBUTle welcherdie wirklichePflanzeiinabrungbil- det-Undwährendderunorganische Theilalsdas mechanischeVe- hikel derFeuchtigteit dient, ist jener,nachdem erdurchZersetzung aufldslichgeworden-bestimmt,denPflanzen NahrungzuszÜhML Da dieDammerde miist ans derZersetzungvon vegetabilischen Stoffe-i entsteht,solassen sich, senachderArtderPflanze, von denensieherrührt, vieleVaiietäten Unterscheiden. Eineslhrbe- kannteSJortewirdaufunsern HaideiioderanStellen gefunden,wo

sanftBrit-ne inMenge wuchsen,undsie eignetsich aatlzvorzüg- lich zurkräftigen ZuchtvonErinne. DiedurchdieZersetzungdis NeubolländischenEucalyptusentstehendeDammerde scheintauf denBoden eineso Mchkyeilige WirkungzuöUßMUdaßandere Begetabiliendarinnichtgedeihen können,unddieBaumfarrn schei- nen, wosieingroßer Mengebeisammenstehen, dieselbe Wirkung hervorzubrinngDer schwarzeSchlamm an deinGrunde von TeichenundGräbenverdanktseineFruchtbarkeitden vielendarin enthaltenen zersegkenundfeinaufgelös’tenvegetabilischen Stoffen.

DieverschiedenenmineralischenPlvdllcke, welchedieHaupt- Masseunserer Erdebilden- sindinBetracht ihmTqugttebkeitzur Bildungvon Bodenarten vonProfessorJainesen inachtClassen

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oderVarietäten getheilt worden; alleinwährend wir seiner Ansicht beitreten,findenwirespassend, dieOrdnung, inderersiezu- sammengestellt hat,umzukehrenundmitdenjenigenMineralien an- zufangen, welchezurBildungderBodenarten diegeeignetsten sind.

Die ersteClasse enthält diejenigenSubstanzen,diesich leichtzueinererdigen Masse gestalten,alsMargel,Thonschiefer, basalkifcherundvulcanifcher Tuff. Aus denbeidenletztern besteht einhöchst fruchtbares Erdreichzan denWänden des Aetna und Besuvsfindetman eineungemein üppig-: Begetation.

Zurziveiten Classe gehörendieConglomeratevon Grau- wacke. allein rothen Sandsteine und Sandstcinen verschiedener Art,welchesihaufinetlanischem Wegeleicht zerkleinernundin kiefige, sandigeoder erdigeBodenarten verwandeln lassen.

» Dritte Classe. SchieferigeGebirasartem diesich-ver-—

mögeihrer Structur, leichtzerklelnetnundineineMasseverwan- delnlassen, die,mit-Wasservermischt,einenBrei bildet.

Zurvierten Classe gehörendieGebirgsarteu, ivelcheeine krystallinifcheoder körnige Tertur darbieten. Besitzeu dieselben keinebedeutende Cohåsi0n-sOfind sie leichtzuzerkleinern. Gra- iiitundGneis gehören hierbcrzGebirgsarten, welcheoft ein gu- tesErdreichbilden,daderenMaterialien-locker zusammenhängen unddieFeuchtigteitgutansich halten.

» Fünfte« Classe. BasaltzseristderVegetationnicht sehr günstig. Die Floraeiner basaltifchen Gegendistgewöhnlich dürftig.

SechsteClasse. Kreide undths geben,wenngleichihre Cohäslon gering ist,nicht leichteinenfruchtbarenBoden und hal- tendieFeuchtigteit nicht langeansich-

Diesiebente Classe wird durchdenderbenKalksteinge- bildet,welcher,selbstingehörig zerkleinertem Zustande,keinengu- tenBodenbildet, weilderKalk darin zusehrvorherrfcht. Jn manchenFällen ist ihm jedocheinehinlänglicheMenge Thonerde beigemischt, unddann istder daraus entstehendeBoden frucht- barer.

Indieachte Classe gehören diejenigen Substanzen, welche derAtmosphäre nochsolangeausgesetzt sehn können,ohnedaß sie bedeutende Veränderungenerleiden, z.glasigeLava, Quarz- derber Quarz, KieselschieierundPorphyrmittiefiger Grundlage.

EigentlicheErdebildensie nicht, undeswachsenauf denselben nur Flechten.

Hiermit hätten wir,derHauptsache nach, derjenigenminerali- schen Körpergedacht-aus denenCrdarten entstehen. JnderNa- tur findensich dieselbeninunendlich verschiedenen Mischungsver- verhältnissenz allein,wieauchdiemineralogische Beschaffenheitder Bodenarten seynmag, sogedeihtdochdieVegetaiionnie, wenn sienuraus mineralischenStoffenbestehen,was sichaus einem VersucheGiobert’s sebr deutlichergiebt. DievierErden:

Kieselerde- Thonerde, Kalkerde undTalkerde, wurden insolchen Verhältnissen zusainmengemiicht,wieste sichinfruchtbarenBoden- arten vorfinden; dieMischungwurde gehörig begossenundmit verschiedenen Pflanzen besät-t, welche jedoch nicht gedeihenwoll- ten, bis man fie, statt mitWasser,mit Mistjauche begoß«

Manhatinsehr verschiedene SubstanzewalsSchwefel,gepulners ersGlas2c·,Pflanzen gesäetundmitdestillirtem Wasser begossen.

Siehabenindiesem ZustandeeineZeitlang fortgelebt, allein sie konntendengesunden- natürlichenKreisihresLebensso nichtvoll- enden. Nur vermögeeinesgehörigenZuflusfesvon organischen StoffenkanndieVegetationinirgendeinemBoden gutgedeihen, EinTheildieser Stoffewird vondenThierengeliefert, einweit beträchtlichererjedochvon andern Pflanzen, und dieserkehrt auf diese Weisezuseiner Quellezutsaclc

Alljährlich veranlaßtderWechselderJahreszeitenVerände- rungeninderVegetatidn. Sobald derFrühling eintritt, strömt inJede Pflanzeneues Leben; dieKnospen entfalten sich,undes entstehenaus ihnenBlätter undBlüthen. Dieletzternsterben baldab,Undesfolgt auf siedieFrucht,undgegendasEndedes Sommers oderHeerstcsfallenauchdiemeisten Blätter ab. Zu- gleich gelangen auchAndere abgestorbenePflanzentheile- Stängel,

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Reste- Nindk- AllsdenBoden,unddiefeuchte Herbstivitterungbe- sulllklgtderen Zersetzung.JnLändern,wodasClima sehr feucht ist,erhältauf dieseWeisederBoden eineungeheureMengeDün- gkks Dortvermodekn selbstdiegrößten Baumstämme schnellund verwandeln sichinErde- welche, allmäligvom Regenwasser aufge- lös’l-Wiederum AndernPflanzenzurNahrungdient.

Ichhabehållslg Gelegenheit gehabt, zubemerken,daß diePflanzenzweiArtenvonDammerde erzeugen, welchehinrei- chenddeutliche Kennzeichen darbieten,um eineTrennung zurecht- fertigen. Jn feuchten Ländernfinden Wachsthum undzerfetzung mitsolcher thchivindigteit statt- daßdort daswahre Feldder Beobachtung fürdieErscheinungendesPflanzcnikoenszusuchen ist. DieersteArtvon Daiiimerde bildetsichumdieOberfläche derPflanzenher, mitwelcherdieselben, gleichvielobaneinem Felsen,oder aneineinBaumstainnie, beseitigt sind. Löstman Flechtenvon Gestein oder eineMoosschichtvon dem Stamme ei- nesFdrstbaumesab,so zeigt sicheinedünneErdschichtvonschmu- zsfggeloer Farbe, diejedochnieinbedeutender Menge vorhanden ist. OtrEntstehungsgrundkannverschiedenerArtseyn. Inman- chen Fällenkann dieseErdevon der theilweisenZerbleinerungdes Gift-insherrühren;allein, allerWahrscheinlichkeit nach, ist siegro- ßentheilsein Excrement derPflanzeselbst,zudemsichnochfremde Stoffegesellen,diesich zwischendenBlättern oderdemLaubean- sammeln. DieseArtvon Dammerde erzeugt sich auf denjenigen Oberfläche-mwelchelinlängstzumerstenMalevon wenigen Pflan- zeneingenommen wordensind. Diezweite Artentstehtohne Wei- tere-.-ausabgestorbenenundzersetzten spflanzenstoffewnamentlich denjenigen,diemehrConsistenzdarbieten z,Bz Stämme, Alste, Stangel. DieseArtistschwarz undfett undfühltsich, zwischen denFingerngerieben,wieeinhöchst feines Pulveran, Sie be- stehtdurchaus ausauflöslichen Stoffen,welchedieFähigkeitdefiz- zen,in.Pflanzennahrungverwandelt zu werden. Sobald einForst- baumumgefallen ist, arbeiten diezersehenden Agentienanfeinem Stamme undverwandeln ihn zuletztindieseArtvonDaiiimerde.

Das äußere Ansehen desselben zeigtden innern Zustand, nichtim- mer an,understwenn man zufällig aufdiemorshe,unterminirte Rindetritt, bemerktman, daßdasHolzbereitsinErdeverwalt-

·delt"ist.

Jndeß möchte ich doch nicht behaupten, daß Flechten uiidsMoose so startzurErzeugungderDammerde beitragen, alsman auge- mein annimmt, daichinsehr verschiedenenClimaten undunter übrigenssehrmannichfaltigen Umständen diesenProceßnie inbe- deutender Ausdehnungbeohachtet habeund auch zwischen Ursache undWirkung keineUebereinstimmung findenkann. Ließeman einefelsige Gegendimungestörten BesitzderFlechlen,sobinich überzeugt,daß esbeinaheeineEinigkeitdauern würde,bevordort ein fruchtbarer Boden entstände. Unter allen Pflanzen, welche dieseArtvonEinfluß äußern können, möchten wohldieGräserden ersten Rangeinnehmen. Denndieschwarzen vulcanifchcn Bergkew tenderverschiedenenJiiselgruppen des stillenOceans sind sogar mitGräsern bewachsen,woman fastkeine anderePflanzegewahrt«

undaufdenRückenvon B.rgen, diefastaus reiner Lavabestei heu,findetman Gräser Aufdenzahlreichen sonderbarenCorallen- inselntreten dieGräservorallenübrigen krautartigenPflanzen auf,undaufvielenandern Inseln, zB., derunwirthlichenSt.

Pa«ul«s-Jnsel,findetmankaumeineandere Pflanze, alsGräser undRohrarten. JnallenMeeren findetman klippenartigeInsel- chen,welche oftnur wenige FußüberdasWasseremporragen.

Unter-suchtman derenSpalten, sofindetman, indirRegeldarin einendürftigenGraswuchsundeinige-Stauden DiedortigenGrä- serbieteneinganzeigenthümlichesWachsthumdar. Siebilden abgesonderte Büschel,dienach Außenum sichgeeifenundzuletzt einensehr dichten Rasenbilden. DieGräsersind Also,nachmei- nen Beobachtungen,diejenigen Pflanzen,-we·lcheaufwüstenOber-

ächenzuerst erscheinen; obwohl auchOstWiljtligenKräuter mit ihnenwetteifern,dieeinesenkrechteWztkteltreibenund mitilkrcn Blättern einenhorizontalen, sichAUMAIJAktiveiternden Kreisdar- stellen.WenndieFlecbteninderfraglichenBeziehung wirklichei- nensobedeutenden Einfluß äußerte-h sd mußtendieödenDejertos

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durchdieRocceiia tinctoria längst so fruchtbar gewordenseyn, wieihre schöneNachbarinselMadeiraz indeßkönnensichdieSchaafe nur einenTheildesJahres hindurchvondendortwachsendenGrä- sern nähren.

DiegrößteAnhaufungvonDammerde findetman andenMün- dungengroßerStröme, indensogenanntenDeltas, aufEbenen oderinThalern, überhauptinsolchen ragen,wohindie Erde durch das Wasser geschwenlmtwerden konnte. Behalt man nun die zweierleiArtenVonDainmerde imAuge, sowird man finden, daß dieunorganische Portion, dercliegelnach,nichtvonderertleinu

rung desunter denPflanzenbefindlichen Gesteins,sondernvonder

Abreibungherrührt,weichedasWasserunddiesichmirihmfort- bewegenden Körper-,dieGießbächederRegenzeit,dieWasserfälle&c.

andenBetten derfließenden Gewässerbewirkt haben. Die fort- geschwemmtlnMaterialien schlagen sichdannin denebenenGegen- den-woderLausdesWassresruhigerwird, allmäligniederund bildendieGrundlagederDammerde. AufdieseWeisehaben die Flussezuallenselten dieEntstehungfruchtbare-rBodenarten haupt- sächlichbewirkt,unddasselbe ist nochheutzuTagenkkFall,

Selbstnachdemman diemineralischenBestandtheileunddie verschiedenen organischenStoffe einer Bodenart genau ermittelt hat,mußvman nochandereUmständeinBitrachtziehen,bevorwir einevollständige KenntnißderFruchtbarkeitderBodenart besitzen;

dennobgleich dieseUmständeäußerlich sindlindnichtzudenphysi- sxhen Characteren desBodens gehören,so habensiedochausdie Fruchtbarkeiteinen wesentlichen Einfluß SoguteinBoden auch seynmag,sowirderdochdurcheinenunpassenden Untergrund fast aller seineran sichtrifflichenEigenschaftenberaubt. Einguter Untergrund muß, je nachderBeschaffenheitderobernBodenkrume, dieFeuchtigkeitentweder langean sich halten,oderschnell fahren

«"lassen. GeneigteOberflächen lassendieseinernundaufldsiichern Stoffeniederwärts gleitenund,inderRegel,dasWasser leichtaus sihverschwinden. DieEbenen bieten,inderRegel,weiteStrecken fruchtbarenBodens dar, in’sbesonderedievon ibnen herabsteigem denThaler, sowie überhaupt Thaler. Diesewaren, inderRegt-, vormals die Betten von großen stehendenGewässern,Undindie- semFalle enthält ihrBoden einenstarken Verhaltnißtheilankeh- lenstosfigenSubstanzen.

DerZustandderCohäsionoderAggregatianderTheilchenau- ßert seine WirkungenaufdieBegetatioti, indemdieWurzelnder Pflanzen sehr verschiedenartigeFormendarbieten, welcheeineUe- bereinstimmung des Bodens-mit ihrer Organisation erheischen.

ThonigeBodenarten sindfürvielePflanzenzuzäh,indemdie Wurzeln nicht gehörigdurch dieselbendringenkönnen; sandige, durchwelchedieWurzeln allerdingssehr leicht dringen,sinddage- genso beweglich, daßdieletztern leichtentblößtwerden. Daher findetman vielegroße sandige Ebenen, ausdenenauchnichteine Spur von Vegetationzusehen ist. Wenn sandigeBodenarten nichtleicht fortbewegtwerden undhinreichendmitFeuchligkeirver- sorgt sind, sogedeiht dagegendieVegetationdaraufziemlich gut.

Jnmassive Felsen können,jenachderenStructur, dieWurzeln Oft garnicht eindringen. Quarzfelsenundkdrnige,wiekrystallis nischeSteinarten leistendenWurzelnden hartnäckigstenWider- stand« Schttfetsgesundsandiges Gesteinwirdvon denselben leich- ter gesprengt,undMårxielundKreide sindzwarderVeaetation nicht sehr günstig, lassen dieselbejedoch ziemlichleichtaufkommen.

DieBodenarten besitzendieFähigkeit,dieFeuchtigkeitan sichzuhalten, inverschiedenemGrade, und dieseEigenschaftist höchstwichtig,dadienährendeKraft desErdreichsvonderselben abhängt« ThonigeBodenarten haltendasWasseramfesteste-nan sich, ihnenzunächststehendietalkigen,undzuletztkommendiekle- selerdigen. Durcheineangemessene Mischungaller dieserErden entstehteinfruchtbarer Potenz denn einsolcherkann ebensowohl ZUfeucht-alszutrockenseyn- Etuhvf gedenktdersogenann- MI sauren Pflanzcnekdhwelcheman ausniedrigen morastigen Wissenfindet,Unddiesich durch übermäßigeFeuchtigkeit auszeich- Uiks SieeNtbalteinemekkliche MengeEssig-undPhoephorsäure, undeswachsenaufihrnurJuncus, Cur-ex, Erioplioron,Arundo UndandrespUkePflanzen.

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DieWirkung,welchedie ArtdesBodens aus dieTemperatur äußert, ist ebenfalls nichtzuübersehen. DunkelfarbigeErd- nnd Gebirgsarten, z. vulcanischeundschieierige,werden leichter durchdieSonnenstrahlen erwärmt. Der Thonschiefer,auswel- chem dieReben desRheins wachsen, verdankt seinegutenEigen- schastengroßentheilsseinerdunkelnFarbe,unddieTrefflichkeitdes Constantiaweins vom VorgebirgedergutenHoffnungwird dersel- benUrsache zugeschrieben. Decandolle führtan, die Bauern imChamounitThale pflegteneindunkeln-, schieseriges Gesteinzu pu.vlris·irenundimFrühjahrüber denSchneezustreuen. Das PulversaugtdieSonnenstrahlen ausundbringtdenSchneezum Schmelzemsodaß dieVegetationdadurchum1—2Wochen frü- her eintritt. Die Veqetation der perennirendenGräser beginnt aufKallstein und iandigemBodin wenigstens14Tagefrüher, alsaufThonund selbstfetter tieferDammerde. Daheristder NamekalterBoden entstanden. DieZähigkeit,mitdereineBo- denart die'ie·ellcl)tiakeitansich hält, ist gewissermaaßendtrMaaß- stabihrerFähigkeitdieTemperatur zumodificireln Erdarten, in denen vielinnnus enthalten ist.widerstehendeinEinflussederKälte besser,alsmagereundwässerige. StrengeBodenaoten habenden- s.lbenEinfluß auf niedrige Temperaturen (wie hnmusreiche?).

Obwohl diese UmständezugewissenJahreszeit-en ihren eigen- thümlichen Einfluß aufdieFruchtbarkeitdesBodens äußern,so darfmandoch nievergessen,daß der letztererücksichtlichderExistenz derPflanzennureineuntergeortnete Rollespielt.DieFälle,wo dieBeschaffenheitdesBodens dieVegetationentschiedeningewisse Gränzenbannt sind Ausnahmen, unddieBlispiele,wodiese oder jene Pflanzeeinzigund alleinauftil!tkb1st’7mmttnBoden-sitt wach- sen kann,sind allgemeinselten. ManchedieserAusnahmen sindin- teressant, undeinenäherePrüfung derselbenwürdeunstreitigun- sere BekanntschaftmitdemzwischenderBode-.art und derBege- tation obwaltenden Berhältnißerweitern. DieUntersuchungder Bestandtheilederauf verschiedenenArten von Boden gewachsenen Pflwztn btwtch daß dieseinAnsehung ihrermikieralischenBes- standtheileAbweichungendarbieten. Saussure fand,daß dievon granitischem Boden stammenden Pflanzengewisse Menge-nvon KieselerdeundMetallrxyden enthielten, währenddieaus kalkigem Boden gewachsenen Pflanzenvon jenen Bestandtheilennichts, da- gegenaber·Kalkerdeenthielten. Mihrere VersucheundBeobach- tungenscheinenzubeweisen,daß diese mineralischen Stoffe noth- th«d1·(-tVisiandttbeilederPflanzen sind;aberdennoch isteswahr- schetkjitckltlvdOßItsftemteStoffe seyen, welchemitdeunährende-r FlüsllgkiilenindieGewebe eindringenund indervegetabilischen Oeconomte keine wichtigeRolle spielen. Indem wireinigerBri- spielegedenken,werden wirdiedurchCnltur erzieltenResultate gdnzbttSeite lassendaeshierbeioftdaraufankommt, denNah- rungsstoffvorzugsweisebesondernOrganenzuzuleitimwährend sich

dietSTEichebeidernatürlichen gesunden Vegetationganzanders ver)a .

.

DieVgetation kreidigerBodenarten kannnirgendsso gutstu- dlkk«Wtkdt"-att-inEngland,dainvielenBinnenländern garkeine Kreidevorkommt,wennaleichKalksteinzudengemeinsten Gebirges- aklcn gehört.Die natürlichen FamilienderLabiatntn 0reliideae UIIDMancheArtenderLeguminosne wachsenamliebsten aufkrei- digemBoden. undauchAktenaus andern Familien zeigendiese Vorliebe. Decandolle führt folgende Pflanzenalsvorzugsweise auf Kreideboden wachsendan: Buxnsseinpervirens,Potentiila rn- s)estris,Potentilin cause-cons,Pol)«l)o(iiumcaicarenni, Gentinna (:·s«uciata,Asolcnissvinnezoxicum. Cyclulneneurosmeuln, Temp- l.iutnmontnnuns, Acinnisvernnlis. sowie mehrereArten vonOxils ils, Bupieuruili,Vonden scclum,Lieben etc-.

Pflanzen,welchekiesigemBoden denVorzuggeben, gedenktderselbetnkknkvolle Botaniter folgender:Caslnnea vorm-, Digitulis pul«purea,sciiuln villosum, Pieris crjspa, Polystichum are-unterb, snxifragastellaris, Achillen moschata,Ost-exwire- unten.

Ost sind ausgedehnte DistrictemitBodenartenbedeckt,welche vielesaliuische Theileenthalten. Einsolcher findet sichinMeso- potamien miteinerArtvonArtemiaia überzogen.MehrereArten derPicoiaeao undciicnopodiae wachsen nirgendwo anders, und

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