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Aus der Heimat, 1932, April

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Academic year: 2022

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Siimwfbtiin%, OtyieU

i932

9tadjbrucf bet Origtnal-'ihiffäge netboten.

ZReine (Erinnerungen an ben Beltfrieg.

33on Sßaftor Kosmala f, Hreugburg 06.

(Schluß) Ser Birtfrfjaftsfrteg.

Ser ftärffte unb gefäljrtidjfte unserer ©egner ift Gnglanb, weniger auf bem Jeftlanb, cbfdjon ber englifd)e 6olbat auf ber SBeftfront als gäfjer Srauf*

ganger gilt, aber wegen feiner fjlotte. (Es lag woß! non oornßerein im englifd)en ißlane, nid)t nur Seutfcßlanös Hanbel gu unterbinden, fonbern es non feber Sufußr abgufdßneiben unb fo feine (Ernährung gu gefäßrben. 3lls ein 33oIf non naßegu 70 Millionen lebte ber Seutfd)e nidjt non ber eigenen 6d)oIIe adeln, obfd)on feine ßanbwirtfdjaft ißre (Erträge auf bas ßöchfte gefteigert hatte. SSiele Staßrungs^ unb ©enußmitiel bezogen mir oont Sluslanbe, g. 33. 9ieis, Sdßmalg, Hafao, ©eflügel, Gier, 33rotgetreibe u. a. Slnfönglicß bei unferen 33orräten unb ban! ber Vermittlung ber Neutralen wie ipoHanb, Sänemarf unb 6d)meben machte fid) fein Wangel bemerkbar. Wir hatten 1914 eine gute Grnte an 3tog=

gen unb Weiten gemacht unb fogar Lieferungen an Stußlanb gut LUtsfüßrung gebraut, was um fo bebauerlidßer war, als wir bie feßlenben Sonnen feßr gut hätten gebraudßen fönnen. 3Beißnad)ten würbe in allen Haushaltungen nod) Hudjen in gülle gebaden. Stiemanb bad)te baran, baß einmal bas 33rot fönnte fnapp werben, weil man allgemein ben Hrieg non furger Sauer wähnte. Sa, (Enbe 3anuar würben alle 33eftänbe an ©etreibe unb Wehl im kleinen wie im

©roßen aufgenommen. Sie fjolge war bie Ginführung ber 33rotfarte, auf wel=

d)e pro Hopf unb Sag ein bestimmtes Quantum Srot ober Wehl entnommen wirb. Sie hat fid) glängenb bewährt unb burfte auch nad) bem ßrieben eine Seit in ©ettung bleiben. 3ßre 33orausfeßung war bie 33efd)lagnaßme bes 33rot-- getreibes, b. ß. ber Lanbmirt barf über feine Grnte nicht frei oerfiigen, fie aud) nicht freihänbig oerfaufen, oielmehr ift oerpf!id)tet, nad) ber Grnte Stoggen unb Weiten nach Llbgug bes für ben eigenen 33erbraud) unb 93ebarf 33eftimmten mit Slusfcßtuß ber Verfütterung an 33ieh, an befonbere Ginfaufsftellen, ineift grö*

ßere Wüßten, ju einem Ginßeitsfaß (11 Jl pro Seltner) abguliefern. Sie 3$er-- teilung bes Weßles an bie 33öcter erfolgt bann nad) Waßgabe ber Hunbengabl.

Sie Waßregel war gut unb weife, menngleid) bei ber flatten Anhäufung bes ©e=

treibes in ben Lagerräumen manches mag oerborben fein. Uber man fennt bie 33orräte, man fennt ben 33ebarf, man fann bie Station erhöhen ober oermiiv bern, furg, man ßat eine fidjere 33a fis für feine Waßnaßmen. Gin Surd)ßalten im 3aßre 1915 wäre fonft mcßt möglidß gewefen. Senn bie ©etreibeernte war fd)Iecßt. Gine außergewößnlidje Sürre feßte Llnfang Wai ein unb bauerte bis Gnbe 3uli. Ser Stoggen hielt leiblich burd), aber Weigen, Hafer unb ©erfte

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litten auf bas fdjwerfte. Cs mar ein trauriger ©nblid, bie lecßgenben gelber urtb bie brennenben ©iefen. Sas 93ief) magerte fid)tticß ab, SCRiIdf> unb ©utter würben fnapp, unb ein Wangel an brauchbarem Scßlacßtoiel) madjte fid) bemerk bar. Sagu tarn baß bie Regierung im grüßfüßr eine oerfeßrte ©erorbnung er-- Iaffen batte, nod) roelcßer Wiltionen oon ©ebroeinen abgeplattet unb gu Sau=

etroare oerarbeitet rcerben mußten. Sann im £>erbft unb ©inter, nadjbem bie

©orräte oergeßrt ober oerborben maren, fehlte es an ffett unb ©cßmalg unb roobl ober übel mußten fid) bie Seute, befonbers bie ärmeren klaffen, an bie Warmelabe (alias Kriegsbutter) als ©rotaufftrid) geroöbnen. Sie Knappheit an gett, auf bas mir in unferen ©reiten nun einmal angeroiefen finb, batte bei fielen eine rafdße unb beträchtliche ©eroiebtsabnabme gur SJolge, überhaupt eine Unterernährung, roie fie in früheren Seiten aus ©nlaß einer Wißernte oorfam, uns aber nur bei Kraulen befannt mar. ©lüdlidjerroeife fiel bie Kartoffelernte über alles Crroartcn gut aus. Set bie Sürre ablöfenbe reidjlidje Siegen tat hier feine ©unber. Cs mürben gang außergeroöhnMje Crträge eingebrad)t. Somit mar bie Crnäbrung im großen unb gangen ftdjcrgeftellt. 3d) glaube, feiten finb in Seutfcßlanb fooiel Kartoffeln gegeffen roorben roie im ©inter 1915. Sie einzelnen Familien haben bas Soppeite unb Sreifacße bes früheren ©ebarfs oer geßrt. 3n allen möglichen gormen tarn bie Kartoffel auf ben Sifcß, abgefeßen oon ihrer ©erroenbung gut ©tredung bes Wehles beim ©rotbaden. Unterbeffen gingen bie ©orräte an importierten ©aren nad) unb nad) gut Steige. 9teis g. ©.

oerfd)manb gänglid) oom Küdjengettel, auch S>ülfenfriid)te mürben eine Starität.

3mmer mehr fah ftd) bie Seoöllerung auf bie ßeimifeßen Crgeugniffe ßingeroie=

fen. Unb mas blieb and) anberes übrig, menu mit nicht oorgeitig bie ©affen ftreden roollten. gmar militärifcß mar bie Cage außerorbentlid) günftig. Sie Dffenfioe oon ©aligien aus hatte bie Stuffen aus gong ©ölen, Citauen, Kurlanb,

©aligien oerbrängt unb unfere grout gong roefentlid) oerlürgt. Cs folgte bie Croberung unb ©efeßung oon Serbien, Wontenegro unb eines Seiles oon Sllba-- nien. Wit guten Hoffnungen traten mir in bas Saßt 1916. Sie Crroartung bes nal)en griebens befeelte ©oll unb Heer, freilich Sdjroeres ftanb uns nod) beoor. Sie Stahrungsmittel roollten troß aller Sparfamleit nidjt reichen. Sie bereits befteßenbe Organifation in Singen bet ©ollsernährung mußte ergängt unb ausgebaut roerben. Cs bilbeten fid) für bie oerfeßiebenen ©ebürfniffe ©im faufsgefetlfäjaften unter ftaatlidjer Kontrolle. Sas ©ange mürbe bann gentra-- liftert in einem Kriegsernährungsamt unter Ceitung bes ehemaligen Dbetprä- fibenten ©atodi, bem Cebensmittelbiltator, roie man ihn nannte. Cnbe bes 3at)res mürbe bann auch biefes bem allgemeinen Kriegsamt, bas für bie gmede bes Heeres unb bet ©eoölferung ©orge gu tragen hotte, eingereiht. Socß and) bie beften unb tcdjnifcß oolllommenften Organisationen oermögen nidjt alles gu leiften. Sie ©rotfrage ift eben burd) Wenfdjen nie reftlos gu Iöfen. Sie ©it-- terung entließt fid) nad) roie oor nuferer WacEjt. ©oßl bas 3aßr 1916 mar lanb- mirtfdjaftlid) beffer als bas ©erfahr. Sas (Betreibe, befonbers bie Sommerung, maren geraten. Safür machte uns bie Kartoffel einen ©trid) burd) bie 9tecß=

nung. Ser Crtrag erreichte laum gmeibrittel ber oerfloffenen Crnte. Wan gab bem Uniftanbe Gdjutb, baß bie Canbroirte angeroiefen maren, mit bem Saatgut außerorbentlid) fpurfom gu oerfoßren unb ja feine gangen Kartoffeln gu fteden.

Sem mag fo fein, ©ber ber Wangel an Sung, bie ©ntgießung, id) möchte fa=

gen bas Kraftfutter für ben ©oben in ©eftalt oon Stidftoff, bie infolge ber

©ingießungen beim beften ©illen meßt burchfüßrbare forgfame ©derbeftellung

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mögen 311 bem beUübenben SRefultat gufammengewtrft hoben. ©iefec gehlbe*

trag fonnte and) burd) bie Rillte oon gutter, Hlee urtb 3Biefenl)eu nid)t mepr ausgeglichen werben. Sie golge baoon roar bie (Einführung einer Kartoffel»

forte in ben großen ©emeinben. 3n Breslau, "Berlin urtb anberen Orten würben Anfang 1917 nur nod) pro Hopf urtb Sag brei Siebentel Spfurtb Hartoffeln be=

roiüigt, unb 3Ut Cinberung ber Hartoffelnot ein Waffenoerbraud) oon (Erbrüben angeorbnet. Ob troß allebem im grühjaßr nidjt eine Hrifis fommt, fteßt baßin, gutnal bie Ganbroirte eine (Erhöhung bes Saatgutes forbern, um einer nod) fd)limmeren Wißernte 34 begegnen. Ueber^aupt fpt|t fid) bas ©rnähnmgs-- problem immer mcßr 34. Bud) bas Brotgetreibe, namentlich ber Noggen wegen ber BHcfenfalamität hoben in ihren Erträgen getäitfd)t, fobaß eine ©rljöhung ber Brotration faum 34 erwarten fteßt. Buch Wild) unb Butter werben immer fnapper. 3ene erhalten nur nodh Säuglinge unb ftiHenbe Wütter, biefe roer=

ben bem Berbraudjer nad) ©ramm 3ugeroiefen. Ser gleifd)fonfum ift ebenfalls rationiert. Ueberßaupt ^eigt bas neue 3ahr 1917, baß eins nach bem anbern, woran wir im grieben Ueberfluß hatten, 00m Warfte oerfäjroinbet. Wit ber Hnappheit nun hängt bie Seuerung 3ufammen. ©s gibt faum etwas, bas man 34 normalen greifen befäme. Sas Brot ift nod) relatio bas billigfte. Bber was man barüber hinaus in ben Wunb ftedt, ift hoppelt, brei= unb oiermal fo teuer als früher, ©in Braten für fünf Warf ift ein mäßig großes Stücf gleifd) unb fünf Sßerfonen werben faum baoon fatt. Bber auch bie Holonialroaren finb teils gan3 oerfchrounben, teils fefjr teuer. Haffee foftet bas tßfunb 4 Warf unb ift feiten 34 hoben, ebcnfo geringe, Badobft unb anberes. Ser gnder wirb and) nur gegen Harte abgegeben, ©erabe ber fehlt im Haushalt außerorbentlid), weil er früher and) bem Bermften für billiges ©elb in Wengen 3ugänglid) war.

Unb mit monatlich eineinhalb fßfunb für bie Sßerfon ift fein Staat 34 mad)en.

Bber auch bie gute 2Bafd)feife, 34 ber wir bie Noljprobufte aus unferen Holo=

nien be3ogen, hot 9043 aufgehört, unb wo nod) welche ift, 3at)It man für bas

"tjßfunb bis 6 Warf. Siefer Wangel, oerbunben mit ber Seuerung, wirb befoiv bers fd)Itmm empfunben, ba einem Hulturoolf Sauberfett fo unentbehrlich ift wie bas liebe Brot. Wit ben Nahrungsmitteln ftnb Hteibung unb 6d)npwerf ins llnerfchwingltd)e geftiegen. Sie Brmee wirb hier 3uerft oerforgt. Sie 3ioil=

beoölferung muß fid) mit bem begnügen, was ißr gugeroiefen wirb. Ohne Be- 3ngfd)eine gibts feinen Bngug unb feine Stiefel. Sabei finb Stoffe unb Geber gan3 roefentlid) fd)ted)ter geworben, ©in tßaar Sollten mit Bbfäßen foften im Surdhfdjnitt 7 Warf unb halten nur holb folange wie fonft. Sie ärmere Be=

oötferung hilft fid) mit £ol3fcf)itf)en. Sas gibt bei ben Hinbern in ber 6d)ule einen Numor wie einft bei ben Sßantoffelgängern. Bber Hrieg ift Hrieg unb jeber muß fief) helfen fo gut er fann. Unfere Nachfahren werben ftaunen, wenn fie einmal bie Seuerungstabellen ftubieren unb alles erfahren werben, was ber

©eltfrieg bem beutfeßen Bolfe für Opfer unb ©ntbehrnngen auferlegt hot.

©5 leudftet ein, baß bie Singe in Stabt unb Ganb, in größeren unb Hei­

neren ©emeinben immerhin oerfd)ieben liegen. Berlin ift mit Hreugburg unb biefes mit einem Sorfe nicht 3u Dergleichen. 3d) bin immer roieber bafür banf=

bar, baß id) mit meiner familie in einem fleinen Orte lebe in fteter Bcrbinbung mit bem Canbe unb burd) mein Bmt in oielfacher engerer Begießung mit ißm.

3d) geftefje offen, baß wir both feine Not gehabt unb uns immer fattgegeffen ha=

ben. 3ft einmal biefes ober jenes fnapp, bann hilft einer aus ber ©emeinbe ans. gwar oor bem Wild)= unb Butterlaben flehen bie grauen and) bis auf

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Den gußröamm unb mancße eingebrüdte ^enftecfdjeibe geugt von bem ungeftü«

men Srang, ein StucEcßen ©utter ober ein toenig SJtild) gu erobern, Unfere arme ©ecölferung ift aucß nicßt auf Stofen gebettet unb friftet fümmerlicß ißr Safein. Smmerßin, roer etroas Sorten fjut, roer über einen ipof oerfügt, faun fid) ijelfen. Ser naße 3BaIb liefert mand)es, roomit im ©inter bie familie fid) faltigen fann. 3d) felbft ßabe gum erften SJtale in meinem Slmtsteben einen püßnerßof angelegt unb ein Scßroein gemäftet, um einen Siüdßalt gu I)aben, menn bie Slot nod) größer roerben follte. Unb baß fie in biefem 3aß re fid) mit- bem follte, bafür feßlett leibet alle Slngeicßen. Ser ©inter 1916—17 roar fo ßart, rote feit SJtenfdjengebenten faum einer. Stad) einer längeren Siegern pertobe bis ctroa SOcitte 3anuar feßte bie Halte ein unb bauerte halb acßt SBodjen. Oßne Unterbredjung. Sas Sßertnometer fiel auf — 29 Stab Gelfius unb nod) tiefer. Sie fpotge roar eine außergeroößnlitße Hartoffelnot in Den großen Stabten, rooßt ober übel mußte bie ©eoölferung burd) ©ocßen fid) mit Grbrübett begnügen. 3n Scßaren gegen bie ©roßftäbter aufs üanb, um fid) ei­

nen Horb Hnrto'ffeln für Selb unb gute ©orte gu oerfeßaffen. Stud) in unfere lltngegenb tarnen fie aus Dberfcßlefien naeß biefer „Selifateffe" gefaßten. SJtan beute fid) bloß einen £>ausßalt oßne Hartoffeln, biefer Säule in ber Grnäßrung' namentlid) ber niebeten ©oltsfeßießten. ©ir in Hreugburg roaren alle für beit

©inter eingebedt. Stud) ßatte bie Stabt meßrere taufenb gentner in ber Um- gegenb aufgeftapett, bie im ^rüßjaßr gut ©erteilung gelangten. ©enn roenig- ftens ber Hartoffelmangel burd) ©rot ßätte ausgeglichen roerben fönnen. SIber bie ©etreibebeftanbsaufnaßme am 15. Februar ßatte ein roenig günftiges Ste- fultat gegeitigt. ©ir ßatten bie Grnte auf bem ipalme überfd)äßt. Sie gotge roar eine ©erringerung ber ©rotration oon SJtitte Slpril ab. ©oßl rourbe im Stpril bei ben tßrobugenten eine nod)malige Prüfung ber ©eftänbe oorgenommen unb alles Gntbeßrlidße befeßlagnaßmt. SJtit roelcßem Grfotg, ift nod) unbetannt.

Unb roas finb ßeute Saufenbe unter fo niete? 3n einer ©oeße oergeßrt bas beutfeße ©ott naßegu groei SJtillionen gentner ©rotgetreibe. gum (Erfaß für bie

©erminberung ber Station an ©rot roirb in ben näd)ften SPonaten eineinßalb

©funb gieifd) pro Hopf unb ©otße geroüßrt. Stud) bie guteihtng non Hartof­

feln, naeßbem im ^rüßfaßr bie gufußr begonnen ßat, ift eine reidjtidje geroor-- ben. gareilid) ein flatter Gingriff in nuferen ©ießbeftanb roirb für ben nädjften

©inter nid)t oßne ©irfung bleiben. SPoftfcßroeine finb fd)on im ßrüßfaßr taum gu ßaben. Sie Stiidfidjt auf bie menfeßließe Grnäßrung, bie fogar not ber Saat- fartoffel nidßt ipalt rnaeßte, überlieferte alle irgenbroie fd)lad)treifen Siete bem SJteffer. Sie roerbett uns feßlen. ©or allem aber ift eine ©erminberung an SJtild) unb ßeltergeugung für ben fommenben ©inter gu befürtßten. Um bie Stabte Des Hteifes einigermaßen mit SPild) unb ©utter gu oerforgen — an bie­

fer mangelt es feit ©ocßen — nieüeidßt and) um bie Slusfußr nad) bem §>iitten- begirt gu fteigern, ift nom 4. 3uni bie gange nerfügbare SPild) im Hreife befcßlag- naßmt unb roirb täglid) bei ben ißroöugenten abgeßolt, um ben Spöttereien gu- gefüßrt gu roerben. Slucß ber ©auer roirb, rote roir in ber Stabt, nur auf etroas ßößere Station geftellt. Gr beßätt einen ©rudjteil feiner SPilcß unb erßält ein

©iertelpfunb ©utter pro Hopf unb ©od)e, roäßrenb bei uns nur Hinber bis gu fed)s 3oßten unb Hranfe, foroie ftiltenbe SPütter auf Harten SJtild) erlangen,

©ößrenb id) bas fcßreibe (21. 6. 17), maeßt fid) biefe für ben ©auern geroiß triftige SJtoßregel feßon bemerkbar. Ser guftuß an SJtild) ift reichlicher benn je unb roenigfiens SJtagermild) and) ben ©efunben gugänglicß. ©ang befonbers

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banfbar begrüßen bas bie unteren Sd)idjten. Sie Sutterration ift auf ein Sld)*

telpfunb erl)öf)t. Sorfidßtige ßeute ßatten überbies fcßon p einer giege ihre guflucßt genommen, ©egen 300 ©template finb in ber ©tabt nad) unb nad) eingefteüt morben. überall ßört man’s medern unb bie „Kriegsfuß" erfreut fid) rote faum jemals bei größten Ciebfofungen. SMelleicßt roirb fie im fommeitben

©inter mit ißrem foftbaren TßrobuEt noeß meßr in bie ©agfcßafe fallen. Senn es broßt eine Knappßeit an gutter. Stad) bent außergeroößnliä) falten ©inter melbet fid) ein feiten ßeißer unb bürrer Sommer. Ser 3uni ßat Temperaturen bis 40 ©rab ©elftus in ber Sonne. Sap ein ßeißer ©inb unb fein Stegen,

©oft beroaßre uns oor Mißernte unb Hungersnot, oor Kataftropßen, bie unfer Stoff aufs tieffte erfdjüttern unb nufere ©rfolge im Kriege in grage fteHen mürben.

©:r marten alle feßnfücßtig auf bie ^rüßfartoffel. ©enn es nießt halb regnet, roirb fie faum über eine ©almiß ßinausroaeßfen. Ser Stoggen roirb mutmaßlid) burd)ßalten. ©in Stieberfcßlag mürbe ißm faum etroas nüßen. Sie Sommerung, aud) ©eigen, ftnb im Halme flein, in ber Sleßre normal, ßier fann ein Stegen noeß ©unber roirfen. ©irffieß braeßte ber Slnfang 3uni bas erfte größere ©emitter unb an brei aufeinanberfolgenben Tagen eine Stegenmenge oon 105 Millimetern. Silles erßolte ficß ßdßtficß, oor allem mar bie Kartoffel gerettet. So ßatten mir bei uns feinen Mangel an ©emüfe, menngleid) roir’s noeß einmal fo teuer rote im ^rieben begaßlten. Slud) Kirfcßen unb Slaubeeren maren ausgiebig oorßanben. Sie Stabt ßatte burd) Tßacßtungen oon SWeen für bie TBürger gut oorgeforgt unb bie ©älber lieferten burd) ©oeßen, roas mir an biefen brancßten. ßnbe bes Monats fam bie erfte ^rüßfartoffel in ben Topf.

(Jreilicß bie ©rnte ßatte ftd) oerfpätet. Ser Stoggen ßarrte noeß ber Sßergung.

Stad) einer neuen Verfügung mürbe fämtlicßes (Betreibe auf ben Reibern be=

feßlagnaßmt unb bie Sanbroirte mürben angeroiefen, fo feßnett als möglid) mit bem Sruftß p beginnen, ©ie im oorigen 3aßre, mürbe eine Sßrämie oon 1 dt für ben gentner bei friißgeitiger SIblieferung geroäßrt, überßaupt ber Sjßrets für bie Tonne um 50 dt erßößt. Mitte Sluguft mürbe bie ^Brotration oermeßrt, bafür aber bas gufaßfleifcß entgegen. So naßm ber Krieg mit ber einen Honb, mas er mit ber anberen gab.

©s roirb eben, je länger er bauert, mit allem immer fnapper. j^reiließ niemanb ßätte geaßnt, baß mir gum Mangel ber Staßrungsmittel einen foldjen an Koßle befommen mürben, ©äßrenb im ©inter 16—17 bie Koßle freißänbig p laufen mar, mürbe fie im 3aßre 17 gum elften Male rationiert. Ser SBegug oon einer ©ruht mürbe nur gegen einen Scßein geftattet. gür Kücße unb je ein gimmer bis gu fünf ßinauf mürben monatlid) fünf gentner beroifligt. ©ir in ber Stöße bes Koßlcnbiftrifts ßatten bas ©fücf, bementfprecßenb oerfeßen gu roerben. Sie SScrforgung ber roeiteren ©egenben bagegen gefeßaß nießt oßnc 6d)roieiigfeit unb Himmlingen. 3n Berlin mar bie Slnfußr geitmeilig fo fnapp, baß aud) begüterte fyamilien ißren Slufentßalt auf ein gimtner befeßränfen muß­

ten. Man befueßte bie ©eiftlidßen, bie einen SBorrat ßatten, um ficß ausguroär*

men. Scßulen felbft in unferer ©egenb mußten fdjließen unb ben Kinbern Koß*

lenferien geben, Slm ßiefigen ©pmnafium mürben Stula unb Turnßalle ben gangen ©inter nießt geßeigt. gum Scßaben ber Sacße blieb bie gemeinfome Sln=

baeßt am Morgen aus. Sie j^olge bes Koßlenmangels maren Störungen in ber

©aslidßtergeugung. Ser eingelne Sßerbraudßer burfte nießt meßr als 80 tßro*

gent bes oorjaßrigen Konfums für Seucßt« unb Kod)groecfe oerroenben. 3ebe

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Ueberfd)reitung rourbe mit 50 Pfennig pro Kubifmeter beftraft. Um nicßt ftraf«

fällig 51t roerben, mußte öie ©asußr unter ftänbiger Kontrolle gehalten werben.

SBelcße Koßlennot ber fünftige ©inter bringen wirb, fteßt nodß baßin. Oer Stüdgang in ber görberung infolge SJtangel an geeigneten Strbeitsfräften — ift bocß bas gegenwärtige Slrbeiterperfonal weniger gejcßult unb wegen ber Un-- terernäßrung weniger leiftungsfäßig — wirb aud) für bert fommenben ©inter bie Stationierung notwenbig macßen. ©ir in Kreugburg foltert erft oerßältnis*

mäßig fpät nufere Koßlen befommen, weit wir ber Quelle am näcßften woßnen.

Gegenüber ber Koßlennot gab es wenigftens feine Kartoffelnot. (Ein aus=

giebiger Stegen im 3uli bradßte uns eine oorgügtidje (Ernte. Stud) ber Slennfte tonnte fid) reidjlicß oerfeßen, aüerbings mußten 5 ober 5,50 M für ben gentner gegaßlt werben. Sludß bie ©roßftäbter burften nacß bent böfen ©rudenwinter 16—17 fid) täglicß an uorgüglicßer Kartoffel wieber fatt effen. 3n weiter SJien-- ge würben fie ßiergulanbe oertilgt. 3cß beute an meine eigenen SSorräte, bie icß im grieben nun unb nimmer nötig ßätte. Sroßbem ßabe idß nocß nacßge-- tauft, um bis gur neuen (Ernte einigermaßen gu reidßen. greilicß bie oorn-- merung, ipafer insbefonbere, ergaben gerabegu eine SJtißernte, fobaß ber befte mit 70 cM, pro gentner begaßlt würbe. gnfolgebeffen litten bie Sßferbe, aucß im gelbe, Stof. Stüben unb Kartoffeln waren bie yauptfuttermittel. Oie ftarfe Snanfprucßnaßme ber Kartoffeln ßatte eine feßr einfdjneibenbe SStaßregel gut golge. ©eißnacßten 17 würben bie geriet bem SJteffer ausgeliefert, bas gleifdß marfenftei ber SSeoölferung abgegeben. Slber nun im griißfaßr fteltte ficß ber SJtangei ein. ©er ein Scßwein einftellen wollte, mußte warten unb bann ein acßtwöd)iges Scßwein mit 100 <M unb barüber begaßlen, wofür er im SSorjaßre ein gentnerfcßweres oßne SJtüße erfteßeit tonnte. Oagu tarn eine Skrminbcrung ber gteifdßration, 00m 19. Sluguft 18 bie (Einfüßrung fogenannter fleifcßlofet

©ocßen. Unfere Stinberbeftänbe finb eben feßr gelicßtet. (Einige 3ußre wer»

beit oergeßen, bis fie wieber auf ben Stanb im grieben werben gebracßt fein.

Oocß bas 3aßr 1918 bradßte wenigftens eine leibticße 33rotfornernte, wenngleicß ein graft Sinfang SJtai ben Stoggen auf leicßten SSöben fd)wer gefcßäbigt ßatte.

Oroßbem befteßt bie Hoffnung, baß wir mit unferen Vorräten bis gur neuen (Ernte reidßen werben. SÜIerbings oßne gufußr oont Sluslanbe, oßne eine 9Jtil=

berung ber 93lodabe wirb eine (Erßößung ber Station nicßt erfolgen tonnen, bo bie Kartoffel nur eine SOtittelernte ergeben ßatte. 3cß fage SBIodabe, troßbem ber Krieg beenbet ift. 3m Oftober würbe ber ©affenftiüftanb gefcßloffen, ttacß=

bem bie Oberfte Heeresleitung erfiärt ßatte, baß nacß bem gufammenbrud) 33ul*

gariens unb Qefterreidßs bie grant nicßt auf bie Oauer geßalten werben forme.

Śs erübrigt fid), bie gefdßicßtlicßen (Ereigniffe aufgugäßlen, id) barf fie als befunnt oorausfeßcn. Stad) bem ©affenftiüftanb tarn bie Stevolution mit allen ißren SBegleiterfcßeinuitgen, unb gog ißre Kreife bis in unfere Stabt, greilicß Stra=

ßentämpfe würben uns erfpart unb gar auf bem Oorfe war oon ber ilmwäl=

gung faum etwas gu fpüren. Slber aucß wir befamen unfern Solbatenrat, beffen Shtorbnungen audß bie ©eßörben gu refpef'tieren ßatten. Oie Stimmung in ber 33eoölferung war im allgemeinen rußig, wenn aucß neroös gereigt. 3n einer am 93ußtage oom Solbatenrat einberufeiten SSerfammlung tarn es nad) bem Ste=

ferat eines fogialbemofratifcßen Stebners aus 93reslau gu ßeftigen Singriffen auf bie ftäbtifcßen unb ftaatlidßen ©eßörben, bie g. 0. nicßt unbegrünbet waren. 9ßon einigen Stebnern würbe eine oernicßtenbe, wenngleid) nicßt in allen Stüden be=

redßtigtc Kritif an ben SOtaßnaßmen ber SSerwaltungsinftangen geübt unb über

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fd)Ied)te 33erforgung ber 5Bürgetfd)aft mit Sebensmitteln unb hofften ^lage ge=

führt. Gin Solbat ftellte fogar ben Guperintenbentcn megen feiner 'Bußtags5 prebigt pr 3tebe. bie _in iijren Ausführungen über IpohengoUernljaus unb grau»

em»a^Irecf)t fein Mißfallen erregt hatte. Gs mar bie erfte Berfammlung, bie in unfercr frieblidfen Stabt non rabautuftigen Elementen p aüertjanb Störungen burcß ©freien unb Stempeln, burd) Sollen unb pfeifen gemißbraud)t mürbe.

3um ©lüd tarn es p feinen Schlägereien, aber man füllte, baß eine Äluft fid) auftat in ber Seoölferung pifdjen oberen unb nieberen Stänben, bie nid)t non heut auf morgen p Überbrüden mar. 3mmerl)in ber Sturm beruhigte fich»

9Jtan ging feiner Arbeit nad). Säglid) tarnen entlaffene (Boibaten, bie bem Gtraßenbilb ein eigenartiges Gepräge gaben.

3 ur Gefdjidffe bcs ftreujburgec Befifoes ber fłraifherrn mH bem roten Stern.

Bort ißrofeffor (Dr. ©erb. 2)1 e n g.

Sie Hreugßerrn mit bem roten Stern finb eine ©rünbung ber Hreug=

gugsgeit roie bie Sempler unb 3ol)ßnniter, nur, baß fie nid)t fo rajd) roie biefe unb gu äßnlid^er Bebeutung gelangten. Scßon bie Hreugfal)rerfd)aren Hon»

tabs III. batten ißren 2ßeg bie (Donau abmürts genommen. (Die gleiche Straße finb aus (Deutfcßlanb aud) fpäter nod) niete nad) bem heiligen Sanbe gefahren.

(Da mirb alfo aud) aus bem benachbarten Böhmen, bas ja pbem fdjon längft pm beutfd)en ÜBeften in engen Begebungen ftanb, mancher nom Hreuggugs»

fieber mit fortgeriffen tnorben fein. (Die Böhmen fdjeinen fid) nun insbefonbere im Hreugherrnorben gefunben p hoben. Aach einem böbmifti)en ©beimann non Sternberg mahlten fie fid) fpäter aud) als fonberlidjes Abzeichen ben roten Stern. Als fid) bann bie erften Sräume ber Gröberer bes heiligen Üanbes oer=

fliid)tigten, als fie ernennen mußten, baß bie heiligen Stätten ben Ungläubigen auf bie (Dauer nicpt p entreißen fein mürben, unb nun bie Gnttäufd)len ben ungaftlid)en Boben mieber oerließen, ba roanbten fid) gleid) ben anbern Qrben aud) bie Hreugherrn nad) bem Abenölanbe, insbefonbere nad) ber engeren §eU mat moßl ber 9CReI)rpbI ihrer Brüber guriid, unb bas nod), ehe fie fid) p einem fefter gefdjloffenert ©ebitbe entroidelt hatten. Um bie JBenbc bes 12. unb 13.

3ahri)unberts tauchen fie fo in Böhmen unb für; barauf in 6d)lefien auf.

3n Böhmen erlebte ber Orben bann um bie SOiitte bes 13. 3ol)r‘hunbcrts geroiffermaßen eine Aeugriinbung.1) 2Bie rege gang allgemein öamals bas 3ntereffe am nahen flamifd)en Often unter ber in ißaläftina um ihre tpoffnutv gen betrogenen abenteuerluftigen Aitterroelt geroefen fein muß, bemevft, baß ja bie Setnpler unb S^hanniter ebenfalls um biefelbe geit gerabe aud) in 6d)Iefien auftaudten. (Dann erinnere man fid) an bie ©rünbung bes Orbens»

ftaates in Sßreußen. (Das Borgehen unb bie (ßlöne Heinrichs bes Söroen unb anberer beutfdjer dürften hatten fd)on im 12. 3ol)rI)unbert, in einer geit, ba

Bgl. Schief. Aeg. 795.

(8)

*0

bie faiferltdje SolitiE il)ren Sdjmerpunft metjr unb mefjr fübl'd) bei 9tlpen

»erlegte, bie Slide roieber ftärfer nod) ben flaoifdjen Wtdjbargebicten jenfeits ber C£Ibe geroanbt. ©Icidjgeitig fatten bie Śemii^ungen urn bie 3łitdfuf)nmg ber 2BIabisIaiben in il)r Seid) unb (Erbe gu jenem glängenben Sfriegsguge Sar-- baroffas faft bis ins £erg Solens unb gur 9lufrid)tung einer felbftänbigen piaftif d)en £>errfd)aft im oberen Dbertale geführt. Söfjmen roar boran nidjt unbeteiligt geblieben. Unb gerabe bie ©rünbung bet fä)lefifd)en ipergogtiimer roarb oon befonberer Sebeutung; beim oon oornijerein maren bie 5BtobisIaiben, beftrebt ihre $errfd)aft gu feftigen unb ausgube^nen, auf gugug ftreitborer ipelfer aus beit roeftlidjen unb füöltdjen 9lad)batlanben angeroiejen. 3n 3af)t=

bunberte langen ©rengfämpfen roar ber Söfjme gubem im Solen einen Stb=

feinb gu feljen geroötjnt. So mag alfo manäjer ftreit-- unb manberluftige £err oon bort in ber 9lnsfid)t lodenben ©eroinns ben 2Beg über bie Subeten ge-- funben fjabeit. Sem roar nur günftig, baff bie fdjleftfdjert dürften fd)on fel)t halb in einer engeren Setbinbung mit Söfjmen Südtjalt fudjten. <peinrid)s I.

(Erbe rourbe ber Scfyroiegerfofjn bes Sötjmenljergogs. Seine unb feiner ©e- mafjlin ©riinbung roar bann u. a. bas ©lifabet%ofpital in Sreslau, in bas um bie Witte bes 13. 3af)tf)unberts eben bie ßreugljerrn mit bem roten Stern ans Stag berufen rourben, nad)bem eingelne Witglieber bes Drbens fid) roaljr=

fdjrinlid) fd)on einige geit normet naĄ Sdjlefien geroanbt unb bort niebet' gelaffen Rotten.

Sas erfte ©inrüden ber JlreugEjerren in bie Sreugburger ©egenb fällt nod) alter Ueberlieferung fdjon in bie 30er 3a%te bes 13. 3oI)tI)unberts. Sa=

mals taufte einer ber Drbensritter, ber nochmalige erfte Weiftet in Sdjlefien, Warbot, 54 jpufen in ©unoroig, einem nid)t näljer beftimmbaren, fpäter in ber Kreugburger Stabtflur aufgegangenen Sorf im oberen Stobertale. 3rt bem 3af)rgef)nt nad) bem Wongolenfturm, ber aber jenen entlegenen ÜBinEet faum fdjroer getroffen haben fann, oor 1252 rourbe biefe erfte ©rroerbung burd) ©in=

taufd) gegen anberroeitigen Sefif) um bie Sörfer 5hmgenborf unb Soroforoiig, insgefamt 150 jpufen, erroeitert. 911s bann ber Orben bas ©lifabethhofpital gu Steslau iibernaljm unb bafür retd) ausgeftattet rourbe, ließ er fid) biefen Scfi% beftätigen unb bagu gut Sbrunbung nod) bie Sörfer UIrid)sborf, Muljnau unb ^otfĄanoroi^ fdjenfen.2)

Somit batten bie Sreugherrn ein gefdjloffenes ©ebiet oon gang beträd)t=

tid)em Umfange in ihre ipanb gebrad)t. 6s lag an ber alten Salgftrafje nad) Solen, bort, roo biefe Straffe oon Samslau tommenb nad) Ueberfdjreitung bes Sd)marbter SBaffcrs oom nörblidjen auf bas füblicfye Stoberufer roecf)fette, um fid) bann nad) bem alten Warfte oon Sofenberg gu roenben, unb roo fid) roat)r=

fdjeinlid) Straften nad) ben ßaitbesburgen oon Soleslaroice unb ßanbsberg norbroärts unb oermutlid) and) nach Oppeln fübroärts abgroeigten. 9lm Stoberübergang fclbft tag roie aud) anbersroo an Srüden unb gurten ein Warft, ftdjerlid) fd)on früh im Sä)ui)e eines feften Kaufes, bas ber Sit, eines lonbesberrlidjen Sadjroalters in jenem Segirf geroefen fein bürfte, ber ©runb*

ftod ber fpöteren Stabt Sreugburg. Sas gefamte £interlanb biefes Warftes roar nun Orbensbefit), unb biefes Sieblungsgebiet lag Ijart am Sanbe bes großen Sannroalbes, ber, im Sal ber 9leiße unb ber Stöber fid) tjingieljenb, ben alten 6d)Iefiergau gegen Often abfdjlojj unb in bem gang in ber 9?ä|e 1261

z) Sgl. ©chief. %eg. 815 unb 1734.

(9)

bte Stobt Äor.ftobt gegrünbet rourbe. Sie umfangreichen Salbungen, non benen bie bem Orben gugefprocßenen Sieblungen rings eingefcßloffen maren, gehörten felbft nod) als leßte Ausläufer gegen Sßolen hin gu jenem ©rengßag.

Ser SBalb gab bem (Bangen bas ©eptöge. Sas verraten aud) bie Söteßrgaßl ber Ortsnamen, bie bamit gugleidt) mandje ©ingelgüge bes Banbfcßaftsbilbes gu et=

tennen geben. Schon Äreitgburg felber verbanft feinen Stamen gleichfalls biefen älteren natürlichen 93egießungen, nidfjt erft ben Äreugßerrn, nad) benen es ja auch eher roohl Äreug I) e r r n bürg hätte genannt roerben muffen, mie Äctfcßanoroiß bei ber 93erbeutfcßung gum Äreugigerborf (villa cruciferorum) rourbe3) unb nitijt gum Äreitgborf, obgefeßen bavon, baß ber Ort nie eine 95 u r g ber Äreugßerrn roar; benn erft 1323, nad)bem bie Stabt ihnen Iängft verloren roar, ift gum erften SOtale von einem castrum bort bie Stebe.4 *) Sie Urfunbe von 1253 erflärt gubem ausbrüctlicß — beutlidjer noch lm herein mit ber oon 1252 —, baff ber angeblich oon ben Äreugßerrn erft nod) gu grünbenbe Ort bamals bereits vorßanben roar unb fd)on cruczeburc hieß/) Ser gweite Seit bes Stamens ift offenbar nichts Sin b res als bas verftümmelte borek — SBalb, roößrenb im erften roohl bas Slbjettioum kruczy fted't (von kruk — Stabe). Ser SJtartt hieß alfo roobl nad) bem oon großen Äräßenfcßaren be-- völferten 9BaIbe, in beffen Schatten er lag. ©ine auch fonft in Sd)Iejten gu verfolgenbe öußerlidje ©ermanifterung bes Stamens nad) bem bloßen Klange ließ bann aus bem crucziborek Äreugburg entfteßen, roo nun bas 17./18. 3aßr-- ßunbert leidjt eine SSegießung gu ben Äreugßerrn als ben vermeintlichen ©ritn=

bern ber Stabt finben tonnte. Stadjroeislid) älter ift biefe Slnficßt nicht. Sind) T283 fd)on behaupteten bie Äreugßerrn felber nur, baß ber Ort ihnen von Stedjts roegen guftänbe, nicht, baß fie ißn gegrünbet unb erft erbaut hätten, roöhrenb ber £>etgog fagen tann, baß er feßon lange alter 93efiß feiner SBäter geroefen.6) — Stad) einer Äräßenart hieß bann aud) nod) ein anbrer Seil bes Sieblungsgebietes, in bem fpäter bas Sorf Ärastau ausgefeßt rourbe (kraska—

Säßer, SJtanbelfräße). 3n ben bießten SBälbern ftoberaufroärts unb nad) SiU ben gu muß es viel roilbe Sienen gegeben haben. Äotfcßanoroiß roar ein ganges großes Sorf, berooßnt oon Beuten, bie vom ©infammein bes roilben tponigs lebten.7) 3n bem rooßl gleichfalls reeßt gaßlreicßen SJtarber befaßen fie einen natürlichen Jeinb, ber gleich ißnen ben 993oßnungen ber roilben 93ienen lüftern nadjfpürte unb ißren füßen 3nßalt ßerausßolte. ©ntroeber nad) biefen SOtar bern ober nach ber für bie freie 3agb auf fie feftgefeßten Slbgabe (kuna = SJtarber; kunowe, kune — bie ermähnte Slbgabc für freies Sagen ber SJtarber, bie in 93ienenftöd"en Scßaben machen) roar bie Sieblung groifeßen Ärastau unb Äotfcßanoroit), Äußnau, benannt, in ber rooßl Beute, beren |>auptbefd)äftigung bie Vertilgung jenes Staubroilbes roar, fid) gu gemeinfamem SBoßnen gufarro mengefunben hatten (besgleidjen rooßl bas erftgenannte ©unoroig). 3n ber fumpfigen, häufig überfeßroemmten Stobernieberung naeß ber Sfcßapler Jurt gu niftete ber Steißer (czapli). 3rt ben bitijten SBalbungen norbroärts Äotfcßa*

noroiß ließen fid) fpäter Seerbrenner nieber, nad) benen bort bas Sorf 95antau 3) ©ob. Sipl. Sil. XIV. 6. 66. — 6d)Ief. Steg. 1-154 u. 1734.

4) Beßnsr unb SBeftßurfunben Gdjlefiens II, 12.

c) Gdjlef. Steg. 805 unb 815.

') Gcßlef. Steg. 1734. — ©ob. Sipl. Gil. XIV. G. 168/9.

7) Vgl. 6d)Ief. Steg. 815. Scmt kosz = 93ienentorb.

(10)

82

öen Stamen fanö (bańka — Seerofen). Sie Steblungen nörblicf) Hreusburgs führten il)re ©eseid)nungen gletd) Ulrtd)sborf im SBeften ber Stabt nad) ihren Werten, 2omfomiß mar oielleidji früher einmal eines ijerjoglidjen Säger=

meifters (tfdjed). lovci. ©gl. ©ad)tnann, ©efd). ©öl)mens I, to. 156' poln.

iowy = Sagb). Sluf bie aud) bort nod) urfprüngiid) fttfjer fetjr anfeljnlidjert

©Salbungen beutet außer ber Urfunbe non 12528) ber Statue bes aKerbings er ft roefentlid) fpäter nod) entftanbenen Sorfes Sdjönroalb hin, ebenfo fd)on (£o-- iacomicj ((£t)ojar, Qhojaf junge tiefer, Jidjte). — gunäd)ft ßatte ber Orben auf bem rechten btoberufer $aiß gefaßt, im Sale ber ©emäffer, bie oon ber alten toaljftraße in ber Sfdjapler $urt überfd)ritten mürben. Sftit ben der«

roerbungen oon 1253 griff er bann aud) auf bas linfe Ufer über. Jefle ©rem Sen finb feinem ©eftß junädjft augenfdjeinlid) nid)t gezogen roorben. 2öo foil- ten fidj in ben enblofen SBälbern folcße aud) gleid) ftnben? Sas bradjte fdjließ- lid) erft bie meitere ©ntroicflung. Stur im Storboften unb im büben ergaben fid) motjl halb oon felbft fdpn als natürliche ©renjen bie SBafferfdjeiben, bort gegen bie ber krosno juftrebenben SBafferläufe, hier gegen bie oerfd)iebenen, meiter abroärts in bie Stöber münbenben Jlößbädje, in erfter 2inie ben ©ob-- iänber.

SJtit ber ©rroerbung biefes oon ben erften Stufungen aus allmählid) fo glüdlid) abgerunbetcn unb ftänbig erroeiterten ©efißes haben bie ^reugßerrn augenfäjeinlid) einen roohlüberlegten 'plan oerfolgt. Offenbar hatten fie oor, fid) bamit ein ftartes, gefdjloffenes £>errfd)aftsgebiet ju fd)affen, bas im btanbc geroejen märe, iljnen eine beoorjugte Stellung unter ben SJtädjten bes äanbes

$u ftd)ern. Safür fprid)t auch, baß fie gugleidh in ©rroägung sogen, ben mirt-- fchaftliihen ©tittelpunft bes ©ebietes, ben SRarttort Hreusburg, beffen fcßon bamals nnftreitig in geroiffer ipinfid)t prioilegierte Stellung bas umliegenbe 2anb ju refpettieren hatte unb manchmal unbequem empfinben mod)te,9) in 21bi)ängigfeit oon fid) ju bringen, ©ei ber abfdjließenben fyeftfteüung ihrer Srmerbungen 1253 ließen fie fid) jebenfails bas Stecßt oerbriefen, biefe Stieber«

laffung ju beutfcßem Stecßt ausfeßett ju bürfen, unb maren bereit, ben baju benötigten ©runb unb Staben oon ißrem ©efiß Ijergugeben.10^ Sind) fonft ent- falteten fie in bem ©ebiet, babei ber allgemeinen Strömung ber geit bamals folgenb, halb eine rege Sätigfeit, bie in gleichem Sinne barauf absielte, ben JBert bes ©anseit für fie s« erhöhen unb ihre SJtadjt aussubaucn. Sie oor«

ßanbenen Sieblungen aus ber älteren geit bürften faum ben Slderbau als ihre pornehmlid)fte unb eigentliche 9tal)rung betrachtet, nod) feft untgrenste Slder=

fluren größeren Umfanges ißr Sigen genannt haben. Jifdjfang unb ©iehsucßt unb bie Stußnießung bes SBalbes mit feinem mannigfaltigen natürlichen Steid)«

tum bürften für bie ©emoßner bes Sanbes im ©orbergrunbe geftanben haben.

Stun teilten bie Hreusßerren faft ihren gef amten ßanbbefiß auf unb oergaben ihn in feft abgegrensten Cofen gegen beftimmte, auf ben ©runbftüäen laftenbe ginfe unb Sienfte an bie Siebter, fo ihren ©eminn aus ihrem ©efiß beträcht­

lich fteigernb. igßre ^interfaffen tonnten bann bas 2anb, mo es nod) nötig mar, urbar machen, ben SBalb toben unb, onbers als früher, feßhafter gemot«

ben, auf ber frifd) gemonnenen Slderflur il)r Horn bauen. Sabei erroies fid) 8) Schief. Steg. 805.

®) Schief. Steg. 805.

10) 6d)Ief. Steg. 815.

(11)

bee Dorlyonbene Kaum groß genug, baft in ben gu ben oorl)anbenen Sieblun*

gen geljorenben, früher oljne fefte ©rettgen fid) ins Unbeftimmte oerlterenben

©albern nun nod) neue Dele gegriinbet roerben tonnten.11) (5d)on 1252 roar Stungenborf fo gu beutfdjem Kedjt ausgejeßt roorben. ©s entroidelten fid) barauffjin bort fdjliejjlid) groei (Dörfer gleiten Kantens nebeneinanber. 21 ud) mit Sorotoroiß bürfte etroa um biefelbe gelt basfelbe gefdjehctt fein, roenngleid) hier feine Urfunbe barübet oorliegt. ©s f)iefj feitbem (Ditmarsborf, bis bet neue Käme in fpälerer geit über bent zählebigeren polnifdjen roieber uergeffen rourbe. 3n bent ©ebiet ber Keuerroerbungen oon 1253 rourben in ben näd)- ften beiben 3at)rget)nten bie (Dörfer Hrasfau unb ©anfatt neu gefd)affen, jenes auf ber Jlur non 5tul>nau gegen ©eften, biefes in ben ©älbern nörblid) non Hotfdjanoroit) mit einem abgegroeigten ©orroert, bem „Keutjof", tool)! in ber Kidjtung auf Rungenborf git gelegen (nielleid)t ©üttenborf). ©in ©lief auf bie Rarte geigt, roie ber Orben fo gunädjft im füblidjen Seil feines ©ejttjes tn ben ©alb oorbrang unb bort feine ©rengen nad) außen roe iter norfdjob. 3m Korben fdjeint er gu einer ähnlichen ©rroeiterung nid)t mehr gefommen gu fein.

2lud) bort ift rool)l ber ©alb nod) gelid)tet roorben unb eine gange 2lngaI)I neuer Sieblungen nod) entftanben. (Das gehört aber erft einer fpäteren geil an unb ift nid)t mehr con ben Hreugljerren ausgegangen.

(Der Sätigteit bes Orbens ift näntlid) fd)on frühzeitig ein giel gefegt roorben. Sein groß angelegter ©an ift nidjt gu enbgiiltiger (Durchführung gelangt. (Die geit )peinrid)s III. oon ©rcslau roar rooI)I feinen ©eftrebungen günftig, roar es biefer giirft ja bod), ber bem Orben bas neugegriinbete <pof=

pital in feiner Kefibeng eingeräumt unb ihm babei ben Umfang feines Rreug- burger ©efißes eben erft urfunblid) feftgelegt hatte- $einrid) mochte roal)r=

fdjeinlid) aucf) gegen ben Kusbau biefer ©efißungen gu einer ftarfen, gefdjlof- jenen SRadjt nichts eingttroenben gehabt unb auf ben grortbeftanö einer befon- bereit ©ertretung feiner unmittelbaren gierrfcßaft in jenen noch wenig ent-- roicfelten, entlegenen ©intel oergid)tet haben. 2lls er 1261 mitten im ©reng=

roalb norbroärts ber Stöber Honftabt neu anlegen ließ, fd)Iug er gum 2lmts=

begirf feines bort eingefegten ©ogtes jebenfalls and) bie roenigen, eigentlich unb fpäter aud) roieber tatfäd)Iid) gut Üreugburger Sieblungseinljeit gehörigen OrtfdEjaften, bie ben Urettgijerren bamals nid)t gugefallen roaren.12) Offenbar follte alfo rooI)I bas nun ber SKittelpunft feines ©efiges unb feiner ©erroaltung bort fein. 91ud) unter )peinrid)s Kadjfolger, feinem ©ruber ©labislaro, ber gleidhgeitig bas ©reslauer ©istum mit oerroaltete, tonnte ber Orben nod) ttn=

geftört an bem roeiteren Kusbou feiner ©rroerbungen fortarbeiten. ©labis-- laro roar ja perfönlict) gleichfalls an ber ©erufung ber Hreugherrn nad) ©res*

lau beteiligt geroefen, hatte ihnen bie Urfunbe über bie 6d)enfungen unb ©e=

ftätigungen oon 1253 mit unterfiegelt. gubem roar gerabe er nad) ben auf ben ©ongolenfturm folgettben fd)toeren geiten ooller ©irrungen gunäd)ft ein- mal oor allem beftrebt, erft roieber ruhigere, fießerere guftänbe auffommen gu taffen.") (Das rourbe aber anbers, als £einrid) IV. gur Kegierung tarn, ©r nahm bie große äußere Sßolitit feiner ©hnen lieber auf, unb, um biefe burd)-

”) güt bas ©ange oor allem Sdjlef. Keg. 1734.

") 6d)Ief. Keg. 1074.

") ©gl. bas yeinrichauer ©riinbungsbud).

(12)

84

führen gu formen, roaßrtc er and) roieber iatfräftiger bie Stecßte ber tpergogs«

gemalt in feinen Sanben.14) 2Bie er barüber mit bem ©ifcßof Stjomas IT. oon Rreslau in ferneren Sampf geriet, ift befannt. Sen Sreugßerrn ftanb er im großen unb gangen eigentlich nicht feinblid) gegenüber. 3m Streit mit bem Rifdjof fonnte er fie gu feinen Anhängern redjnen. 9QUt ihren planen im Sreugburgifchen mar er aber, anbers als fein 33ater unb Ofjetm, bod) nicht ein«

oerftnnben. (Er tnodjte roohl ben ©ert jenes Stoberübergonges höher einfd)ä|eu unb ben raidjtigen Runft an ber Straße nach Raten nicht fo gang ohne roei«

teres aus ber |>anb geben wollen. (Er fonnte fid) babei immerhin mit einigem 9Ted)t auf bie unflar gefaßte Urfunbe uon 1253 ftüßen, bte bem Drben rooß!

bas 9Ted)t gut Socierung Sreugburgs, nidjt aber gerabegu ben Reftß bes Ortes gufprad). Sd)on in ben erften Saßren nad) feinem Regierungsantritt naßm Heinrich jebenfalls bas (£igentmnsred)t an ber Stabt für fid) in SInfprnd), ridp tete bort erneut feine Rerroattung ein, ftattete babei feinen SBogt bort mit tei«

djen (Einfünften aus feinem bärtigen „Sammelgut" aus unb orbnete bie ge«

famten Rerfjältniffe gugleid) allgemein nad) beutfdjem 9ted)t.15) Saß bie Srettg«

ßerren mit ber ©rünbung uon Srasfau unb Sanfait im ©runbe oßne nad)«

meisbares 9Ted)t über ben ihnen gunädjft gugefproeßenen Refiß I)inaus — maßt«

fdjeinlid) er ft nad) 1274 — in feinen Rannroalb eingebrungen maren, mas

£>einrid) bod) fonft manchem anberen gerabe fo befonbers übel uermerft hatte, bas fdjeint er ihnen babei großmütig iiberfeßen gu hüben, ©tunbfäßlid) hatte er rnoßl and) bagegen (Einfprud) erhoben. (Er rooKte aber jebenfalls eben gu einer frieblidjen ©inigung fommen, bie 1283 bann auch enblid) guftanbe fam.

Sie brad)te ben Sreugßerren, bie nadj langem Sträuben fid) fdjließlid) bod) in bas Unoermeiblidje hatten fügen rnüffen, bie Reftätigung ihrer Refißungen, and) ber neu gegrünbeten. Weitere Robungen in ben roeiten Ijergogliäjcn Sannforften aber hatte tpeinrid) fd)on 1274 oerboten. Seinem Rogte, bem er bie 3agb in biefen RMbungen im gefamten Sreugburger Regirf überlaffen hatte, foHte bies 9tecßt mit feinen geroiß nicht unbetröäjtlidjen ©rträgniffen burcf) roeitere Rerminberung ber Reftänbe nicht gefürgt merben. Unb bie Stabt beßielt ber tpergog natürlich für ftd). Sngroifdjen hatten bie Sreugßerren and) Ulridjsborf nod) oerloren. (Es mar burd) Sauf jebenfalls roohl in ben Refiß ber Sreugburger Rogtfamilie übergegangen.16) Somit roar ein Seil in bas Drbensgebiet hineingetrieben. $ßas ben erften ©rünbern bei ber (Erwerbung ber großen $errfcßaft, bei ißren erften Solonifationsunterneßmungen oorge«

feßroebt ßaben mochte, roar nun nidßt mehr bureßgufüßren. Ser roirtfeßaft- lidje Rtittelpunft ber ©egenb roar nid)t meßr in ißrer $anb, auch bic Rer«

binbung nach ber roeftlidßen Racßbarfcßaft nidjt meßr. Sie burften nid)t weiter meßr burd) ungeßinberte ßanbnaßme im lanbesßerrlicßen 2BaIbe ißren Refiß oetgrößern, Unb wie ber tpergog, fo hatte fchon 1275 and) ber Rifcßof, ber ftreitbare, nidjt minber als $einrid) IV. eifrigft auf SB3aßrung feiner ©ereeßt«

fame bebabßte Sßornas II. feine Rnfprütße erßoben.17) $iet ßanbelte es ficß um bie ßcßntfroge. Sreugßerren beßielten nur für bie oon ißnen felbet be«

roirtftßafteten $öfe geßntfreißeit. Ron allem anbern, auch bem an Sritte oer«

14) Rgl, für bas ^olgenbe im gangen ©ob. Sipl. GU. XIV. 6. 168/9.

15) Rgl. bie Urfunbe oon 1274 Sdjlef. Reg. 1454.

16j Sagt; Sreugburger Ortsurfunben Rr. 1 unb 3.

17) Rgl. Stßlef. Steg. 1486.

(13)

gebenen unb «erlernten 5anbe bes tfreugburger Sejirfs mar ber S^itte gu entrichten, unb groar fiartb bie eine ipälfte bes (Ertrages bem 33ifd)of, bie untere bem Breslauer Somfapitel gu. (gortfe^ung folgt)

Mus ber (Sefdjidjte ber eoongelifd)en ftitcge 3 U ftonftobt. & ®«n.ei

(Scglufe)

©on feinem gefdjictjtsforfdjenbcn Senior gregtag mar ein wenig in ign ubergegangen unb aüe leeren Seiten bes 'ßrebigtbudges bes Sombrowsfi unb Der polnifdjen ©ibel in ber Kirdie befcgrieb er mit ben gorfdjungsergebniffen ber Sfalunger Kirdjen-- unb Ortsgefcgid)te unb ben ©ericgten ber geitereig«

niffe. So weiß ex gu ergäben non ben fdjneereidEjen Sagten 1785 unb 1786, in Denen man nod) am 10. SJtai mit bem Sćglitten fagren tonnte unb am 17, Oftober fegon fo viel Scgnee auf ben gelbem lag, bag bas (Brummet brau«

gen liegen bleiben mugte. Suft in bem Sagte, ba ber groge Sßreugenfönig griebrid) ber (Broge geimging unb teftamentarifd) beftimmte, bei feinen Sieb- Iingsgunben begraben gu werben, ba würbe ber Ort Sfalung oon jolcgen SEßaffersfluten gewigefucgt, bag bie SBagen auf beit gelbem einfonfen. Unb im Sagte 1788 erreitgte ber Sinter Kältegrabe, bag oielen Leuten bie (Bliebet abfroren.

3m Sagte 1791 begann ber Sd)neefall wieberum geitig, fobag bereits am 22. Oftober alles mit ber weigen Scgneebed'e eingegüllt war. ©iel Kraut mugte braugen auf ben gelbem gelaffen werben. 31m 23. Segember biefes Sagres ging bet ©efiger bes (Butes, $err Scgnetbemeffer genannt oon Koblinsfg geim. (Er würbe in ber Kircge an ber SJiittagsfeite in ber Stage bes Slltars beigefegt. Siefer $err war mit feiner (Battin ein fegt frommer 9Jtann, ber ber Kirdje gu Sfalung fegt oiel (Butes getan gat unb ber aud) ben Organiften Scgolg augerorbentlid) unterfingt gat. Stad) feinem Sob oerfaufte bie grau oon Koblinsfg bas (But an ben ©aron oon ipenneberg. Sie felbft blieb aber noch eine Steige oon Sagten in Sfalung mognen. Ser ©aron oon Spenneberg war gwar fatgolifd). Sticgtsbeftotrog war er aber ben (Eoangelifdjen fegt ge=

wogen unb unterftiigte bie Kircge unb Scgttle aud) fernergin unentwegt.

Unter bem regen Senior gregtag würbe im Sagte 1796 nun ein brin- genbes SBerf in Singriff genommen, ber Steubau ber Sfalunger Kirdje. Sas alte ipolgfirdflein war baufällig geworben unb mugte abgetragen werben. 1698 war bie alte Kird)c gebaut worben. Sin igrer Stelle gatte fd)on oon altersger ein gcttesbienftlldges (Bebäitbe aus £o!g geftanben, würbe bod) ein foldgcs fegon 1373 gum elften SOtal erwägnt. Unb 1261 gatte ber ipergog $einrid) in ber Slitsfcgungsurfunbe für bas Konftäbter tiänbdjen ausbrüdlid) beftimmt, bag alle Slnfieblungen, bie 50 £>ufett gatten, aud) ein Kirdjlein bauen fällten. (Eine uralte Siebtung mugte ja Sfalung gewefen fein. Slawen gaben bort fegon feit langer geit gewognt. Stuf bem ipügel, auf bem bie erfte Kirche errid)tet würbe, war oielleicgt oon früher eine alte ©eifegungsftätte. SUs man nun

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1796 bas alte ©ebäube non 1698 wegriß, fanb man unter tßm nod) woßl=

erl)alten einen mitmienßaften Seicßnam. ©en alten ^oljturm ließ man fteßen unb baute nur ein neues fteinernes Hircßtein baran. Oie Freifrau non ^ob=

linsfi) bie große Moßltäterin in Sfalung, gab ;u bem 95au 500 9ieid)stßaler unb ber 93aron oon $enneberg ßalf nun weiter mit allen Mitteln an bem Sau.

$otg würbe aus feinen Mälbern angefaßren. ©esgleicßeit tonnte aud) ber Sanb oon Or unb unb 93oben bes ©utes angefaßren werben unb bie Siegel würben in ber ßerrfcßaftlicßen Siegelet ßergeftellt. Oie Ginwoßner bes Oorfes aber Ieifteten bie tpcnb- unb Spannbienfte gern unb willig. Son einer foldßen QXrbeit tonnte ficß niemanb ausfdjtießen, aber feber betrachtete es aud) als eine Gßre, an bem Sau bes ©ottesßaufes mitßelfen ;u bürfen. 3m §erbft würbe bie Hirtße fertig unb am Sonntag, ben 1. fitment, würbe fie oon bem Senior ffreptag eingeweißt unb bem ©ebraucß übergeben. 9tocß ein Merf tonnte am Onbe bes Saßrßunberts in ber Meinen Jiliaiftrcße oottbracßt werben. SlnftcIIe ber Meinen Orgel oon einft, oon ber oben ergäßlt worben ift, würbe eine neue fcßönere erbaut, ^reilicß bat biefe Arbeit bem Senior ßteptag oiel Sdßwierig=

feiten bereitet unb ißm nodß über bas ©rab ßinaus oiel Unonneßmlicßfeiten jugefiigt. Slber Stißolß war bocß froß, baß bas Orgelwert gefcßaffen worben war unb er für feine 5tunft ein leiftungsfäßigeres Snftrument ßatte, als es bas erfte war.

Gin getreuer f^reunb unb Mitarbeiter ift bem Drganiften ber fleißige Senior oon ^onftabt gewefen. 51m 18. Dftober 1799 oerließ fjreptag biefe Mett. 29 3aßrc ßatte Scßolß mit ißm alle Sorge unb fyreuben ber Sfaiunger

^irdßen- unb ©orfgemeinbe geteilt. Slm 6. Oftober 1799 ßatte notß greptag in Sfalung bie Grntefeftprebigt potnifcß geßalten. ©anadß ift er nicßt meßr nodß Sfalung gcfommen. „Uns Cebenben ßat er ben Meg in bie Seligfett be=

reitet!" fo fcßreibt Scßolß oon ißm in bas Sßrebigtbucß oon ©ombrowsfi.

Mancßedei Ungemacß mußte ber immer älter wetbenbe Scßolß nod) er=

leben. Slm 4. Stprit 1800 wurb ein großer Gtnbrud) in bie ^ircße ausgeübt.

Oiefe Gntweißung bes ©ottesbienftes empörte Sdßolß gewaltig. Oie zinnernen ft'elcße nebft ben ipoftienfcßiiffeln, bie Spißentücßer unb ein feibenes geftid'tes Sud), bas oon ber f^rau oon Gßorfcßießfp gefcßenft worben war, bas oon Sdßolß gefcfjaffene Seibßentucß, eine 9teoerenbe unb jwei Gßorröcfe würben entwenbet,

©as war ungefaßt alles, was bie Sfaiunger Slircße bamals in ißrem R'ircßem faßen ber Salriftei aufbewaßrte.

3abre gingen ins ßanb. Oie geilen würben für ben Sitten immer trüb=

feliger. Slber getreuließ unb fleißig unb regelmäßig oerrießtete er feinen Oienft.

Seine Stunben eröfnete unb fdßloß er mit ©ebet. Oen Hateti)ismus prägte er ben Sxinbern ein unb aus ber $übnerfd)en bibtifeßen ©efcßidjte leßrtc er bie ßinber bas Goangclium. 43 ßinber waren es, bie &u ißm in ben Unterricßt tarnen. 3n unbefd)reibticßer Slrmut ßatte ßcß bas Oorf befunben, als Scßolß 1758 bortßin gcfommen war. 3n unbefcßreiblicßer Slrmut befanb es ficß aud) fpäterßin nod). 95ei raußer Mitterung tonnten oiele Slinber bie Sd)u(e nicßt befueßen, weil fie nießts anjujießen ßatten. ©er 93aron oon öenneberg oer=

taufte bas ©ominium an ben königlichen 5?ammerßerrn Moriß oon %3rittwiß, ber nunnteßr 51ird)en= unb Scßulpatron würbe.

Oie geit ber tiefften Grniebrigung Sßreußens gog ßerauf unb ber oater- tanbtreue Mann erlebte bie feßweren 9tieb erlagen ber Slrmee, bie nod) in feinen 3ttgenbjaßren bie ßerrlicßften Siege erfochten ßatte unb SIcßtung unb 93ewun--

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benrng ber Welt errungen batte. Sie folgen ber oerlorenen Sdjladjten oon 3etra ünb 2luerftäbt mactjten fid) aud) in Sdjtefien fühlbar. ^rangöfifctje Grup­

pen rüdten beran uni) Sogen burd) bie §eimatftabt Konftabt. Sie Stimmung mar fefjr gebrütft.

Unentroegt aber blieb Sdjotß in feinen 2tmtsoerricbtungen ein gemiffen=

Ijafter Wann. Sein 2ebensmanbet blieb ohne Sabel. 9tad) bes Seniors f?rcp=

tag Sobe roar SBenjamin 9tegeI)Ip 9tad)fotger geroorben, aber eine fo innige greunbfdjaft roie mit ftreptag oerbanb beit alten Sdjolfe rttcfjt mit 9łegeI)Ip.

Sie 6d)ule J)Qtte al(mät)Iid) brei klaffen befommen unb ber alte Sd)oIt) burftc eine fütfsfraft, einen 21bjunften, galten. Sas roar fein eigener Sotjn, 3ot)ann Wilhelm Schott;. Sas 33eifpiel in ber Wetf)obe bes SSaters belehrte beit Sohn.

Sein Senior 9tegef)Ip mattete nidjt lange bes 2lmtes. Gr trat felbft oon feinem 2lmt gurücf unb gog ftd) nad) Garlsrutje gurüd. Seffen 9tad)fotger mürbe ber ^aftor oon Simmenau, George Gart Gottlieb Sßruffe, ber mit 34 3at)ren am 25. Februar 1810 in Konftabt inftaltiert mürbe.

Sas 3at)r 1811 mar berangefommen in einer ßeitenroen-be, in ber bie preußifdje Regierung oergroeifett Wittel unb Wege fud)te, um Napoleon bie fdjulbigen Kriegstontributionen p galten. Sas 2anb batte im Uebermaß 21b-- gaben aufpbringen unb bie Grträge bes 2anbes maren gerabe ba fo gering.

9tadj einem leiblidjen Winter pg bas berrtidjfte ftrüblingsmetter herauf. 2lHes hoffte auf eine gute Grnte. Sodj nahm bie $iße unb Siirre beiart gu, ba# es halb anfing, bem 2M) an gutter gu gebredjen. Ser Same blieb fecijs Wcdjen in ber Grbe, ehe er aufging. Sie Heuernte mar fd)Ied)t, bie Sommer- ernte fläglid). SBiel (Betreibe tonnte nidjt gehauen roerben. Kartoffeln maren faft gang mißraten. Wandjer erhielt faum ben Samen roieber. Saufenbe muß1 ten aus 9tot ißr 9Sieh oertaufen unb fd)tad)ten. 9tur im £erbft hielt bie Wärme noch lange an. Was nod) oon Gartengeroädjfen im 2anbe mar, mndjs gmd'=

lidjerroeife anfehnlid) nach. Ser 9tooember brachte eine 9teit)e oon Geroittern.

Gnbe 91ooember tarnen in ben Wölbern nod) bie berrlidjften SjSilge heroor.

Gs ging hinüber in bas fdjidfatsfdjmere 3at)r 1812. 2lm 15. Wai 1812 hielt ber neue Senior Sßruffe feine erfte Sdjutoifitation in Stalling, ßugegen mar ber bamalige 2lmtmann, 2lrnoIb, ber gleidjgeitig Sdjolge unb Geridjts=

mann bes Ortes mar. Sßruffe finbet bort Sdjotß im 78. gebensfahr unb 54.

Sienftjahr. Gin guter alter Wann ift Sdjotß, ber aber feine 2lmtsobIiegen- ßeiten regelmäßig unb gemiffenhaft befolgt. Gr tann nur Worte bes 2obes über ben Wann finben, ber feine Sdjule unb feine Gemeinbe fo gemiffenhaft in Drbnimg gehalten hat.

9teidjen Sruppenburdjgug hatte bas 3aßr gebracht. 91 un mürbe meit im Often erbittert getömpft. Sdjotß ahnte nidjts baoon, baß fid) bort braußen im meiten Often im 3nnern 9tußtanbs bas Sdjidfat aud) für fein Saterlanb entfdiieb. 2IIs am 18. Segember 1812 9tapoteon oon feiner fjtudjt aus 91uß=

taub in Sßaris antam unb am 19. Segember 1812 Wurat bie roeuigen übrig gebliebenen Sauf cube ber untergegangenen frangöfifdjen 2lrmee nadj Königs^

berg hineinführte, tag Organift Sdjotß mit fdjmerer Kranfßeit banieber. Wohl teudjteten fdjon bie allererften Strahlen ber Sonne ber Freiheit über feinem fdjroer geprüften SBaterlanbe. 2lber er erbtidte fie felbft nidjt mehr. Gine anbere einige Sonne begann ihm gu leuchten. 21m 24. 12. 1812 führte Gott feinen Siener beim. Gerabe am Weif)nacf)tsabenb oerließ Sdjotß biefe Welt.

Wit beutfdjer unb polnifdjer geidjenprebigt mürbe ber entfeette geib am 28. Se=

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member auf öem Sfalunger ftriebljof beigefe^t. Sein 6oI)ii aus erfter Ctfje lebte nod) in Sfalung als Sd)ull)alter. 9lus jtoeiter ffitje roar ein Sotjn Kantor in Kempen unb einer Organift in Kaulroit).

So fc^loß mit 78 Sauren 5 Wonaten brei Sagen bas Geben biefes Warn nes, ber in [tiller, unermüblidfer unb geroiffenljafter Arbeit über ein falbes 3al)rl)unbert ber ©emeinbe Sfalung bienen fonnte. Seine Sßirffamfeit roar mit feinem Sobe nidjt oöllig erlofdjen. Sein Sdjaffen roar beftimmenb für eine lange geil Ijernadj unb I)-at ber ©emeinbe Sfalung einen ©Ijarafter gegeben, ber bis jum heutigen Sage nod) in oieler tpinficfjt ju bemerfen ift. 9lod) nad) mefjr als einem 3af)il)itnbert fd)auen gegenroärtige ©enerationen mit Sanf unb Stolj, 9ld)tung unb Slnerfennung auf biefen Wann,

93on Gltollroit’, bis GInnoberg.

Sie Offiziere bee 11. (ißr.) üReiter-iReg intents haben im Setbftoerlag bes Slegiments (dieuftabt 06.) ein Südflein erfdjeinen laffen, bas unter bem Site! „Son GRoIIroiß bis Glnnaberg" ben Gefcr über bie roidjtigften trie- gerifdjen ©efd)et)niffe in Sdjlefien feit 1740 unterrichten roili. 3ti 14 Gluf- [äßen roerben bie brei [djlefifdjen Kriege (1740—63) beßanbelt. Sie Sd)Iad)=

ten bei GRoIIroiß unb Geutfjen roerben befonberes 3ntereffe erroeden. ©s fol­

gen groei Gluffäßc über bie geit oon 1806—13, einer über Woltfe unb 1866 unb einer über ben Gßcltfrieg. Gleun flare, überfid)tlid)e Gfiggen erleichtern bie Geftüre ber flott gefdtriebenen Glufföße.

3Rit greube roerben oon uns Oberfdjlefiern bie beiben leßten Gluffäße begrüße roerben, bie oon Geutnant 6et)bel gefdjrieben finb unb, erläutert oon groei ausgezeichneten Stiggeu, fiel) mit ben ißolenaufftänben in Oberfdjleficn in ben 3af)ten 1919, 20 unb 21 befdjäftigen. ©ine eingeßenbe SarfteHung bie*

fer Glufftänbe ift bisher nod) nid)t oorhanben. 93is jeßt finb immer nod) bie oon Schuftet in bem Sudje „©in oergeroaltigtes Solf" gefummelten Gluffäße bas befte, roas auf biefeni ©ebiete gefdjrieben roorben ift. Set)bei gibt, roie es im 9tal)men bes Sucßes nidjt anbers gefdf)eljen fonnte, nur einen furgen lieber- blid über bie Glufftänbe, ber aber ben oielen, bie oon Oberfd)Iefien roenig ober gar nidjts roiffen, bod) gum Seroußtfein bringt, baß für Oberfdjiefien ber Krieg erft nacl) Glbgug ber Snteraöiierten Kommiffion beenbet roar. Son ben beiben erften tßolenaufftanben in ben 3aßren 1919 unb 20 ift unfer Kreis Kreugbitrg unberührt geblieben. Sott bem brüten Glufftanb im 3aßre 1921 fd)ilbert Sep- bei bie Kämpfe um 9iofenberg, bie fa oon Kreugburg aus angefeßt roaren.

So [teilt bas Sud) ber Offiziere bes 11. ^Reiterregiments eine furge Kriegsgefcßicßte oon Scßlefien bar, bie allgemein begrüßt roerben roitb. 3Bie ber SRegimentsfommanbcur, Oberft Schmantes, ber aud) für bie gufammen- ftellung oerantroortlid) geidfnet, roili, ift bas Sud) befonbers für bie 3ugenb beftimmt. 3ß= fann es aud) mit gutem ©eroiffen empfohlen roerben unb es barf oor allen Singen in Solls-, GBanber- unb Sdjiilerbibliotßefen nid)t feh­

len. Giber auch bie Gleiteten roerben bas Sud) nidjt ohne ©eroinn lefett unb bei GBanberungen über Schießens Sd)lad)tfelber gern gut £>anb nehmen.

gum Schluß eine Ginregung: Sielleidft unterziehen fid) bie Offigicre ein­

mal ber miiheoollen Gtufgabe, eine eingehenbe SarfteHung bes brüten Gßolen-

aufftanbes gu fdhreiben. Sr. 9Rg.

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