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Aus der Heimat, 1932, November

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Academic year: 2022

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QUiÄ but-

foitn&ffäutifr,

Wowww&fw 1932

91ad)6ni(f ber Original-91 ujfäge oerboten.

paläogeogroptjifdjc plauberei über Oberfdjlefien.

^P0M ^JrofeHor Sr- p 31 i; m a n n in Berlin.

Sie ^aläogeographie befd)äftigt [id) mit ber ©eographie in vergangenen

©rbperioben. Sie ©rbe pat [a betanntlid) in ben ehva brei 9JtilIiarben 3at)=

ren iljres 33eftet)ene [et)r mele unb große Veränberungen burcßgemadpt. Selbft roenn man von ber ^riiljjeit ifjres Safeins abfietjt, in ber [ie and) gweifellos einmal feuerfliiffig roar, [o ift bod) in ber Späteren geit fowol)I bie Verteilung con Sanb unb ©offer, als aud) bas ©erben unb Vergeben ber ©ebirge unb

|"d)ließlid) bie gange ßebewelt einem häufigen ©ed)fel auf ber (Erbe unterworfen geroefen, bereu ©rforfdjung bie Aufgabe bes ©eologen ift.

9tid)t immer laffen fid) bie Veränberungen, bie ein Sanb im Saufe ber ©rb-- gefd)id)te erfahren ßat, bis in bie graue Vorgeit hinein verfolgen, ba bie aller-- älteften Sd)id)ten, bie bavon geugnis ablegen tonnten, von jüngeren 51bla=

gerungen häufig in ungeheurer 9)täd)tigteit überbedt werben, unb besljolb rootjl für immer ber ©rforfdjung entgegen finb. Sie älteften palöogeograpI)ifd)en

©rgebniffe von einem Sanb finb baljer im allgemeinen aud) an bie älteften cdjidjten gebunbcn, bie von ihm betannt geworben finb.

Oberfdjlefien ift, wie Vubnoff (1930) näher ausgeführt hat, urfpriing=

lid) bas oerbinbenbe gwifcßenftüct gwifthen bem molbanubifchen ©neismaffiv im ©efter, unb bem woIhpnifd)=poboIifd)en Sliaffiv im Often geroefen, alfo ein Seil bes fogen. „franfo--poboli[d)en Vlodes". ©äljrenb bes Kambriums unb bes Silurs war Oberfdjlefien vermutlich ^efilanb, ba fambrifd)=filurifd)e Sdjicfp ten aud) in ben galtungsgebieten ber Subeten nirgenbs betannt geworben finb. ©rft bas unterbevonifd)e ©eer griff von 9torben Ijer bie alte Sanbbrücfe groifdjen Vöhmen unb ^obolien an, unb im SOlittelbevon font Oberfdjlefien volltommen unter bas jOteer. Sind) im Oberbevon lag bas Sanb noch unter bem 9Jłeeresfpiegel, unb gwar bilbete es eine Verbinbungsftraße gwifdjen einem nbrblidjen unb einem [üblichen palöogoifdjen 93teer. ©ine gebirgsbilbenbe ^ßeriobe, bie Sogenannte bretonifche Haltung, unterbrad) biefe 9Jteeresverbinbung unb legte ben oftfubetifdjen ^altenbogen an, ber nad) Veberte (1930) aus gunädjft norbfüblidjer Stre'djridjtung im Sereid) bes heutigen mäl)rifd)en ©efenfes allmählich in bie D60--91id)tung umlentte, etwa auf bas heutige polnifdje 9JlitteIgebirge gu. Siefer ©ebirgsbogen begrengte im

©eften unb 91orben jenes ©ebiet, in bem nunmehr bas oberfdjlefifdje probuf- tive Karbon abgelagert würbe, bas burd) feine mächtigen Steiptoljlenflöge eine

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f)of)e rcirtfdjoftlidje 93ebeutung für bas 2anb erlangt fjat. ©ätjrenb ber 2lb=

lagetung bes 6teinfof)Iengebirges fant bie oberfd)Iefifd)e 6d)olle um gewaltige

^Beträge ab; l)at bas auf ihr abgelagerte Steinfohlengebirge bod) eine Wäch- tigteit non etwa 5000 3Retern. Stad) ben intereffanten 2lusfül)rungen non 2t. Stahl (1932) mürbe bas oberfcf)lefif<he Karbonbeden burd) einen non SBeften unb gleichzeitig SłStO. her nnrfenben ©ebirgsbrud, burd) bie fc=

genannte afturifctje Sßljäfe ber oariszifd)en ©ebirgsgebilbung, mit nad) bem 3nnern bes 93edens abnehmenber Kraft gefaltet, wobei bie bem oberfd)lefifd)en

^Bergmann betannten ©ebilbe, wie z. 93. ber ifjinbenburger Karbonfattel, bie 93eut!)ener Steinfof)lenmulbe, bie Stuöaer SOtulbe ufro., entftanben.

933äl)renb bie 2lblagerung bes pvobuftioen Karbons in einem feud)troar=

men, oermutlid) tropifdjen Klima erfolgte, würbe bas Klima in ber nun be=

ginnenben geit bes Słotliegenben troden. SJtan tonnte es root)! am efjeftert mit nuferem heutigen Wüftenflima oergIeid)en. Oie erobierenben Kräfte fudjten bas burd) bie afturifche Haltung entftanbene ©ebirge abzutragen. ©a=

bei tarn es zu mädjtigen 6d)uttbilbungen, bie uns heute als grobe Konglomc- rate unb Sanbfteine entgegentreten. Sie finben fidi im öftlidjen, füböftlidjen unb nörblidjen Oberfchlefien, faft ftets oon mächtigen jüngeren 2lblagerungcn überbedt. 3m mittleren ©eil ber ^rorinz fehlen fie. Oie 2lbtragungs= unb Sebimentationsperiobe bes Stotliegenben erreichte mit ber oollftänbigen ©im ebnung ber altfubetifdjen unb alttarpathifdjen ©ebirge ihr ©nbe unb ruhte Zur geit bes gechfteins, in ber teilte 93eränberungen auf ber oberfd)Iefifdhen 2anboberfIäd)e feftzuftellen finb. ©rft, als bie oberfd)Iefifd)e Sd)0lle eine Kipp- bemegung nad) Sterben zu machen begann, lebte fie roieber auf. Oamit würbe gleichzeitig bie Speriobe bes älteren 93imtfanbfteins eingeleitet, in ber zunäd)ft bie 2Ibtragung unb 2tblagerung unter ganz ähnlichen 93erl)ältniffen wie im Stotliegenben roieber aufgenommen würben. ©a bie Kippbewegung weiter­

hin anhielt, würben fdjließlid) bie 93ebingungen für ben ©inbrud) bes 9töt=

meeres nad) Oberfchlefien gefdjaffen. Oberfdjlefien fant alfo im Oberen 23unt=

fanbftein wteber unter bas SOteer unb blieb bis in ben unteren Keuper hin­

ein oom SJteer bebecEt. ©s hatte bamals eine ähnliche Spofition wie im SJtittet- beoon, inbem es zeitroeife zur 23erbinbungsftraße bes mebiterranen ©riasmeers unb bem in ©eutfd)lanb gelegenen, fogen. germanifd)en ©riasmeer würbe. 211=

lerbings trägt biefe SBerbinbungsftraße biefes 99tal meift nur ben ©Ijarafter eines feid)ten Wattenmeeres, gur geit bes Oberen 93untfanbfteins unb bes 3)tufd)eltalts würben jene Kalte unb ©clomite abgelagert, bie heute auf bem

©heim unb ben ©atnowißer tpöf)en an bie ©rboberfIäd)e treten unb bie ©runb- Iage für bie oberfdhlefifdje Kalf=3nbuftrie abgeben. 3m Unteren SStufdjelfalf tommen bei 93euthen unb ©arnoroiß jene reichen 93Iei=ginferzlagerftätten oor, bie bort an bas Auftreten bes fogen. ei'zfiihrenben ©olomits gebunben finb.

3m Unteren Keuper trat roieberum eine SSerlanbung Dberfdjlefiens ein, ba ber oberfd)Iefifd)e Keuper abgefehen oon ben allerunterften Sd)id)ten feine SJteeresabtagerung ift. 9tur einzelne 93änfe im Unteren Keuper beuten auf eine gelegentliche Ueberfiutung burd) bas nal)e 2Reer hin. Oberfchlefien blieb aber and) weiterhin in Senfung begriffen. Oie minbeftens 600 m mächtigen Keuperfd)id)ten, bie hauptfäd)lich in großen, flachen Siißroafferbeden abgela­

gert worben finb, taffen feinen groetfel barüber auffommen. ©rft am ©nbe ber Keuperzeit würbe bas 2anb roieber ^ebungsgebiet. Oie Seen oerfd)wan- ben. Oberfd)Iefien würbe zum tpod)lanb, auf bem roährenb bes 2ias unb bes Unteren Ooggers eine ftarfe 21btragung ftattfanb. Sd)road)e gebirgsbilbenbe

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Hräfte legten bie triaffifcfjen Scßidßten in fladße, etroa ©9t© — OSO ftreidjenbe galten, ©leicßgeitig oerurfacßte bie immer roeiter fortfdjreitenbe Hebung bes üanbes eine mäßige Vrudßbilbung in oorwiegenb oftweftlidßer Stiäßtung.

©rft gegen ©nbe ber Unteren ©oggergeit taucßte Oberfcßlefien roieber unter bas 9Jieer. ©ie meit bas ©oggermeer, oon Often ßerfommenb, nadb Oberfcßlefien ßineinreicßte, tonn man mit Sicßerßeit nicßt angeben. ©ir fin- ben ©oggetfd)idßien in ber ©egernb von Sanbsberg, alfo im nörblid)ften Seit ber fprooinj. ©a es fid) bort um fuftennaße Sßitbungen fjanbelt, liegt bie Ver- mutung naße, baß bie Hüfte bes ©oggermeeres nicßt feßr meit entfernt mar.

3rgenbroelcße Angeicßen, bie auf eine roeitgeßenbe Ueberflutung Oberfd)lefiens ßinroeifen tonnten, fittb nicßt betannt geworben, ©äßrenb ber Vitbung ber juraffifdjen Ablagerungen in Oberfdjlefien unb ^olen, bie bis gum Himeribge ßinauf mäßen, mar bas benacßbarte Vesfibengebiet fjeftlunb, ba es bort feine entfprecßenben Ablagerungen gibt, ‘’ßetrafcßef (1928) ßat gegeigt, baß ber füb- lid)e Straub bes ©oggermeeres in ber 9t äße bes ßeutigen Harpatßcnranbes ge­

legen ßcben muß. ©rft im oberften roeißen 3ura mürbe and) bas Vesfiben- gebiet oom 9Jteer überflutet. 3n Oberfcßlefien unb Stolen roicß bagegen bas 93teer gurüd; biefe Sänber mürben nun gum fjeftlanb. ©ir ßaben alfo bie merfroürbige Satfacße, baß gur bamaligcn geit Oberfd)Iefien ein ausgefprodje- nes docßgebiet, bie Vesfiben bagegen ein Siefgebiet maren. ©iefer guftanb bauerte mäßrrob ber gangen älteren Hreibegeit an. 3n biefe geit fiel aucß eine ftarfe Abtragung bes oberfcßlefifdßen fjeftlanöes, oon ber insbefonbere bie triaffifcßen 6d)id)ten betroffen mürben. 3n weiten ©ebieten, oor allem im Süben bes Sanbes, mürben fie faft oollfommen befeitigt, fo baß bie Ablagerun­

gen bes Sßaläogoifums (Hulm unb Sßrobuftioes Harbon) an bie ©rboberfläcße traten. Oie ©ntroäfferung bes ©ebiets erfolgte in füblicßer Sticßtung nadß bem Harpatßifcßen Hmbemeer ßin. gar geit ber Oberen Hreibe fließ bas Ateer roieber nad) Oberfdjlefien oor. Oie marinen Hrerbefcßidßten bes ©eno- mans unb Surons, bie in ber ©egenb oon Oppeln auftreten unb fid) meit über bie ©rengen Dberfcßlefi.ens ßinaus nad) ©eften ausbeßnen, legen geugnis ba- oon ab. Ob babei gong Oberfcßlefien ober nur ber roeftlicße Seil oom Hreibe- meet eingenommen mürbe, ift nocß eine offene grage. Oa eine ftänbige unb giemlid) rafdje 9Jtäd)tigfeitsabnaßme biefer Hreibefcßid)ten oon ©eften nad) Offen gu ftattfinbet, ift es waßtfd)einlid), baß bie Hüfte nid)t feßr weit öft- lid) ber ßinie 9tatibor—Seftßniß gelegen ßat. SOlit ben farpatßifd)en unb fub- besfibifcßeit Hreibemeeren biirfte bas oberfcßlefifcße Hreiöemeer Verbinbung ge- ßabt ßaben. Oie gegenteilige Annaßme ßätte wegen ber geringen ©ntfernung ber Oertlicßfeiten nicßt oiel ©aßrfdßeinlicßfeit für fid), obgleid) bie fragte in ben eingelnen ©ebieten ftarf ooneinanber abroeießen. Oie cenomanen 6d)id)ten Oberfcßlefiens befteßen ausfdßließlidß aus loderen Sanbfteinen unb Sanben.

3m Suron unb Senon treten bagegen ßelle Hreibemergel unb ‘fHänerfalfe auf, bie bei Oppeln in großem Umfang für bie gementfabrifation ange­

baut merben.

Oie Urfacße für bas Vorbringen bes Hreibemeers nad) Oberfcßlefien ift ein neuerlidßes Abfinfen ber oberfcßlefifdßen Scßolle, bie babei eine nad) ©eften gerichtete Steigung erßielt.

Oer Stüdgug bes Hreibemeers aus Oberfcßlefien erfolgte im Senon. ©as üanb mürbe roieber ipebungsgebiet. ©leicßgeitig naßm bie oberfdjlefifcße Scßolle eine nadß Süben geridßtete Scßrägftellung ein. ©as ipodßplateau erßob fieß

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nad) ben Ausführungen non A. Stahl (1932) bis ungefähr 2000 m <pöl)e.

3n ber Aälfe bes heutigen Rarpatfjenranbes branbete bas alttertiäre 9Aeer, con bem mir eozäne unb oligogäne Ablagerungen fennen. Vet ber 6ntmäf=

ferung bes ^eftlanbes entftanben tiefe Säler, bie nad) Often, Süboften unb Süben gerietet maren, 3m Oberoltgogän nahm bie Auffaltung ber Rarpa-- tl)en ihren Anfang, roobei bie beiben großen Vesfiben'becfen auf bas bobem ftänbige, fubbestibifd)e Vorlanb aufgefd)oben mürbe, ©leidjgeitig begann bie oberfd)leftfche Scholle allmählich mieber gu finten, fobaß im Mittleren 9Riogän roteber bas 9Aeer — unb gmar biesmal burd) bie mährifd)e Pforte — nad) Oberfchlefien oorftoßen tonnte. 6s bebed'te gunädjft nur bie tiefen ©roftons=

täler, nad) unb nach mürbe aber faft bas gefomte ©ebiet füblid) ber Since Aeiffe—Rrappiß—Soft unter ben 9Aeeresfpiegel gebracht. Aber fdjon im Obermiogär. gog fid) bas Sertiörmeer mieber aus Oberfd)Iefien gurücf, unb nun erfolgte bis ins Spiiogän hinein bie Ablagerung non Vecfentonen unb Vraun=

fohlenflögen, bie namentlich im roeftlid)en Oberfd)lefien, g. V. in ben Greifen Aeiffe, Kaltenberg unb bei Karlsruhe, eine roeite Verbreitung haben. Oie 6nt=

roäfferung ber neuaufgefalteten Vesfiben unb Suöeten erfolgte in nördlicher Aid)tung. Oabei mürben and) bie erften Anfänge bes heutigen KWfpftems ber oberen Ober gebübet. Oie pliogäne Ober, beten Schotter nod) bei Aati=

bor unb Oppeln in roeitem Umfang erhalten finb, mündete in jenen großen Vinnen fee, ber fid) bamals in Aieberfdjlefien, im noröroeftlichen Seil oon Ober-- fd)lefien unb in Sßofen ausbehnte, unb in bem auch ber fogen. Sjßofener Son ab-- gelagert mürbe.

3ur geit bes Oiluoiums mar Oberfchlefien mit einer riefigen 3nlanb=

eismaffe oon minbeftens 500 m 3CRäd)ttgfeit bebectt. Aus bisher nicht befanm ten ©rünben ging bie Semperatur roäl)renb ber Sertiärgeit in 9JiitteI= unb Aorbeuropa immer mehr gurücf. Sie Kolge baoon mar, baß fchließlid) in Sfam binaoien riefige ©ismaffen entftanben, uie fid) gletfctjerartig nad) Süben oor-- f«hoben. Srei 9JM ift Acrbbcutfd)lanb oon foldjen 3nlanbeismaffen bebectt » gemefen. 3n ben groifdjengeiten tjerrfcEjtc bagegen ein Rlima, bas nuferem heu-- tigen etroa entfprad). Aur mäl)renb ber erften unb groeiten ©isgeit (Sifter.- unb Saale=6isgeit) mar Oberfchlefien oom ©is bebedt. gut leßten ©isgeit mar es eisfrei. Sie ©letfd)er hoben nun burd) bie oon ihnen abgelagerten 9Jtoränen im roefentlichen bas Sanbf«haftsbüb gefdjaffen, bas mir heute in Oberfchlefien oorfinben. Oer am ©nbe ber Sertiärgeit oorhanbene farftäl)nlid)e ©horafter bes ©heims unb ber Sarnomißer £öl)en uerfd)roanb, indem einerfeits burd) bie Sebimente bes 3nlanbetfes (Sand, Aces, tiehm, 9RergeI) bie g. S. tief etnge=

fd)nittenen Säler unb Schluchten ausgefüllt, unb anbererfeits fteil aufragenbe Rlippen oon ber abrabierenben Sätigfeit bes ©ifes befeitigt mürben. Sa in ber Aad)eisgeit in Oberfchlefien nur relatio geringe Veränderungen an ber

©rboberfläd)e ftattgefunben hoben, bie in ber Verroitterung unb Abtragung eingelner Schichten, fomie in ber Vilbung oon anmoorigen Ablagerungen (Sorf, 9Aoorerbe) unb in ber Auffd)üttung oon Klußablagerungen befiel)en, er=

fcßeint uns heute Oberfchlefien als ein ©ebiet, beffen Antliß im roefentlichen burd) bie ausgeglichenen 2cmbfd)aftsformen bes älteren Oiluoiums beftimmt, aber auch burd) gahlreidje Rlippen älteren ©ebirges belebt roirb, bereu Vefdjaf-- fenheit unb Attorbnung bie lange unb fd)id'falsreid)e 6rbgef<hid)te bes Sandes roieberfpiegeln.

(5)

Bon unb über ©uftao Jregfag.

ßufammengeftellt oon Sr. £>. 907 e n 3.

3n ber 3uni=9tummer ber 93eilage „2lus ber Heimat" auf ben Seiten 107—HO babe id; eine erfte ßufammenftcllung non Schriften unb Sluffößen über ©uftao gregtag unb ^Briefen nun unserem großen Sanbsmanne gegeben.

3d) babe bamale barauf aufmerffam gemod)t, baß biefe ßafammenftellung feinen Slnfprucb auf 93oIIftänbigfeit ergeben barf unb baß gu gegebener Beit ein Stadjtrag erfdßeinen foil. grüßer, als id) geglaubt babe, bin icf) in ber Sage, bie erfte ©rgängung gu oeröffentlidjen. Sabei ift es mir eine angenehme

^fließt, bem Soßne unteres Sidjters, £>errn SJ3rofeffor Sr. ©uftaD--9BiIlibatb gregtag, ber mir feine eigne ßafammenftellung bereitmilligft gur Verfügung geftellt bat, ergebenden Sanf gu fagen. Sind) jetgt ift naturgemäß nod) feine SoKftänbigfeit erreicht. jJBeitere 97ad)träge roerben fid) als notroenbig erroeifen unb füllen erfd)einen. Sdfon fetgt ift ficßer, baß bisher nod) feine anbere 3u-- fammenftellung aud) nur annäßernb fo oiel erfaßt bat, roie bie in ber ^Beilage

„2lus ber §eimat".

2tlbenljooen, ©., (Erinnerungen an ©uftao gregtag. 3a: Nation 1895. Bb.

12 9tr. 33.

2lrenbt, Sr. Otto, ©uftao gregtag über Äaifer griebrid). ©ine ©ntgegnung.

Sonberbtud aus „Seutfd)es 9Bod)enblatt", 4. Auflage. 93erlin 1889.

feiger, CSfjriftiart, Woriß .f>aupt als afabemifcßcr Sebrer. ^Berlin 1879.

Bettelßeiu, 21., ©uftao gregtag unb ber Sdfillerpreis. 3n: Sit. ©d)o 00m 5. 7. 17. 93b. 19 6. 1245.

Btbcrfelb, ©art, ©uftao gregtag. 3a: Ser Often 3uli/2luguft 1907.

9SIetbtreu, Rarl, ©uftao gregtag. 3a: „Sie Äritif". 2. 3a:brgang 9ir. 32.

9J?ai 1895.

Bod, 21., Subroig Sied unb ©uftao gregtag. 3a: 93eilage gur 2IIIgemeinen ßeitung 1896 9tr. 4.

Braßm, Otto, Hritifcße Sdjriften. 2. 93b. Siterarifdje 9ßerfönlid^feitert aus bem XIX.'3af)rb. Berlin 1915.

9Sramts, Subroig, ©uftao gregtags Stellung in ber Hulturgefd)id)tsfd)reibung nad) feinen Silbern aus ber beutfd)en 93ergangenbeit. 93onn 1922. Siffertation.

Brief ©uftao gregtags. 3a: Seutfdße Sicßtung. II. 3abtgang. 93b. XVIV S. 139/40. 1896.

Brief ©uftao gregtags. 3a: 9teue freie ‘preffe. 2. 3uni 1895.

Brief ©uftao gregtags an ©erbart Aauptmann. 3a: Station 1895, 93eilage 12 6. 440.

iBrtef ©uftao gregtags an ©runom. 3a: ©reagboten 1895, II.

©taffe, Slurt, ©uftao gregtag als politifcßer Sidßter. $ilbesbeim 1914. 90tün-- fteraner Siffertation.

Sammaun, Osrualb, 93riefmed)fel groifd)en ©uftao gregtag unb Sllfreb Sooe.

3a: Seutfdje 3teoue. 93b. XXXXVII 1922 6. 227/252.

Selbrüdf, $ans, Sas Sagebud) Slaifer griebridjs. ©uftao gregtag über Slaifer griebrid). 2 2luffäße in: ißreußifd)e 3abrbüd)er 1889.

(6)

Sone, Sllfreb, Słeue SBriefe eon ©uftao greptag. 3rt: £iftorifd)e 3eitfd)rift.

So. 112 6. 132/144.

Sooe, Sllfreb, Slusgetoäfjlte Gdjriften. ßeipgig 1898.

$töf<f)er, ©eorg, ©uftao greptags Sriefroed)fel mit ber Serliner ©eneralinten-- barttur. 3n: Seutfd)e 9tunbfd)OU X. 1918. XLV 1. 0. 129/46.

Sröfdjer, ©eorg, ©uftao greptag in feinen ßuftfpielen. Serlin 1949. Siffer-- tation.

Sitfel, jpeinrid), ©uftao greptag unb tpeinrid) oon Sreitfäjfe. 3rt: ©efter-- manns Stonatsljefte 1900 3uli.

©berftetn, Sllfreb, greifjetr oon, ©ntgegnung gegen ©uftao greptag. 9Bies- haben 1889. 2. Slufl.

©gelljaaf, ©ottlob, Sie ßebenserinnerungen bes (tergogo ©rnft II. oon ©oburg

©ottja. 3n: Selljagen unb Älafings SJlonatsljefte. 1889/90.

Sb. 1 6. 464.

©uftao greptag über feine Sinnen. 3n: Serliner Sägeblatt 1895 Sir. 239.

gregtag, ©uft. ©illibalb, gum 100. ©eburtstag ©uftao greptags. 3n: 3tlu=

ftrierte geitung ßeipgig 1916. 9tr. 3810.

greptog, ©uft. ©illibalb, gum 100. ©eburtstag ©uftao greptags. 3n: 9teue freie Sßreffe. 12. 7. 1916.

greptag, ©uft. ©illibalb, ©uftao greptag unb ber beutfdje ©ebanfe. 3n: ßeip- giger Sageblatt. 13. 7. 1916.

greptag, ©uft. ©illibalb, ©uftao greptag in ber guten Gdpniebe. „©iener gett". 12. 7. 1916.

greptag, ©uft. ©iüibalb, ©uftao greptag in feinem ©iesbabener $eim. 3n:

Serliner ßofalangeiger. 13. 7. 1916.

greptag, ©uft. ©illibalb, ©uftao greptags Sibliotljef. 3n: ©üncfyener Steuefte 9tad)rid)ten. 12. 7. 1916.

greptag, ©uft. ©tllibalb, ßinbererinnerungen an ©uftao greptag. 3n: Sie

©od)e. 15. 7. 1916.

greptag, Sßrofeffor, Sr. ©uftao=©iUibalb, Slus ©uftao greptags Sriefioed)fel mit ©raf unb ©räfin ©olf Saubifftn. ©rfd)ienen in:

1. Seutfdfe Stunbfcfyau 3uli u. Slug. u. Gept. 1916.

2. Sie ©rengboten, 9tr. 28 u. 30 o. 3. 1916.

3. ©eftermanns SRonatsljefte, 61. 3af)rg. 1946, p. 624—33—

4. ßeipgiger Sageblatt, 3., 4. unb 5. Gept. 1916.

5. ßeipgiger Sleuefte Slad)rid)ten 13. 7. 1916.

6. Serliner Sageblatt 11. 6. 1916, 2. Seibl.

7. gränfifdjer Kurier, 3uli 1916.

8. Sresbener Sleuefte 9lad)rid)ten, 11. 7. 1946.

9. Säglid)e 9tunbfd)au, Unterl)altungsbeil. o. 12. u. 14. 3uli 1916.

10. Soffifdje geitung o. 12. 7. 1916.

11. jpamburgifdjer Üorrefponbent. Seil.: geitung für ßiteratur.

itunft unb ©iffenfdjaft, Gonbernummer gum 100. ©eburtstage

©. g’s oom 16. 7. 1916.

12. Ser Sunb (Sern), Sonntagsblatt, 16. 7. 1916.

13. SlUgemeine geitung 30tünd)en, 9h. 29 o. 15. 7. 1946.

14. Sie Siidjerftube, 90hind)en 1924, 3. 3al)rg. 1. $eft (Sud)enau u. 9leid)ert, ©ündjen).

15. Gübbeutfd)e SRonatsIjefte, Slug uft 1929.

(7)

Frcptag, ©uft. Willibalb, gum 75. ©eburtstag oon ©ujtoD ftreqtags 3ourno-- liften. 3n: Wündfen 9lugsburger Llbenb^eitung. 1928 F^üftfaftr.

©efflon, 3.. Śie Senbenj in ©uftao Jregtags „Soil unb ipabett". 3n: geit;

fdirift für oergleidienbe 2itcraturgefd)id)te. 3899. 95b. 13 6. 88.

©erftcnbcrg, £., 2lus ber 5P3erbc§eit bee S)eutfd)en 9teid)es. 3n: Säglid)« 9tunb=

fd)ou 1907. Beilage 6. 103.

©olbbaum, W., ©uftao ^cetjlag unb fein Verleger. 3a: 9teue freie Preffe 1902.

gir. 13 772.

©rülltd), Was fönnen mir aus Jregtags „9ll)nen" lernen? Weißen 1888.

©runtoalb, S)rei 93riefe ©uftao $rei)togs. 3a: 93iograp!)ifd)e SBlätter oon 51.

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2tus ber (0efd)td)fe ber eoangeliftfjen äirtbe 311 ftonffabf.

(gortfeßung)

1488 geßt nun ber 33efiß an einen fBcrmanbten bes alten ^Raubritters .£>ans oon 93orfdhniß=3eItfd) über, nämlid) an £einj oon fBorfdmiß, ber in Sfo=

rofcßau im Greife Slamslau feinen eigentlichen Stammfit) hatte. Siefer mürbe bamit aud) Sßatron ber ßirdje. ©leichjeitig mürbe bas Honftäbter Schnsgut in ein erblidjes Sehen oermanbelt. £>einj von 93orfd)niß hat entgegen feinen 9ßermanbten mit ben räubetifdjen (Belüften einen ausgejeidjneten Stuf, ©r hat ben Delfer tperjögen oiel beigeftanben unb genießt bei ihnen großes Slnfeßen.

(10)

(Er ift ißnen oud) mit feinem Vermögen beigefprungen unb f)at irrten in man-- d)er Not geholfen. (Einige Surgenfchaften, bie ifjm gehörten, mußte er gugun-- ften ber Öelfer yergöge an bie Oppelner ipergöge abtreten. Safür befommt er nun ben 93efiß Ronftabt. ipeing oon 93orfd)niß fjat eine eingige Zodjter, bie als (Erbin über feine ©üter eingefeßt robb. So fällt ißr Sonftabt gu. Siefe Zocß=

ter gef)t im 3al)re 1495 eine (Efje mit 3of>ann oon Pofaborosti aus Poffelroiß ein. Sa burd) roirb goßann oon Pofaborosłt ber patron ber Hirdje gu ^onftabt.

Siefe gambie bat faft groei gahrßunberte bas Patronat ber eoangelifcßen Äir-- cße inne gehabt unb vieles aus biefer geit ift erbalten geblieben bis auf ben heutigen Zag unb erinnert nod) an jene Patronatsfamilie. Oie grau Johanns oon Sßcfoborosft ftarb unb er vermählte fid) in groeiter (Ehe mit Slußomil oon 33iraroa. Nus btefer (Ehe ftammten brei Äinber. Ser ältefte Sohn Nbam roirb ber 9tad)foIger bes 23aters unb ift fomit ber groeite patron in ber geit, ba ber eoangelifcße ©laube in Honftabt ©ingug hielt. (Er verheiratete fid) mit Soro=

tbea Naroop aus Währen. Nus biefer (Ehe ftammten vier ßinber. Nbam oon pofaborosti ftarb aber frübgeitig unb 1561 heiratet feine grau ben Wann in groeiter (EI)e, ber für bie innere (Entwicklung ber Stitcße unb bie Nusbreitung bes eoangelifdjett ©laubens im Honftäbter Üänbdjen oon ber größten 93eöeu=

tung werben füllte, nämlich Paul ©eraltorosti aus bem ipaufe von Stubniß in 3eroItfd)üß. ©ir hoben in einem früheren Nbfdßnitt fdjon genügenb von ihm gehört unb wollen hier nur barauf ßinroeifen, baß es tatfädjlicß bie gum Nbel geßörenben Nittergutsbefißer unb ihre Nngehörigen waren, bie bem eoange-- Iifdjen Stauben guallererft gufielen unb bann gerabe burd) ben 93efiß bes pa=

tronates unb burd) Nusübung ber Patronatsredjte bem (Eingang bes eoange=

tifdjen ©laubens bie ©ege geöffnet haben, greilid) bürfen wir and) hier nid)t vergeffen, baß oßne bie brängenbe Nrbeit bes Oelfer fiergogs bie Nusbreitung nid)t fo rafd) vor fid) gegangen wäre unb es roirb uns aus ben früheren Nb=

fchnitten befannt fein, roeld)e .funberniffe fid) bem pa ul ©eraltorosti in feiner Nrbeit für ben ©tauben Luthers entgegengefteüt haben. Noch lange geit ßin-- burd) hat fid) ber fatholifd)e ©laube in unferm Sänbcßen erhalten unb waren bie eoangelifcßen ©eiftlidjen fo vielen Nnfeinbungen ausgefeßt, baß fie feßr oft roedjfelten. Ser aus Äonftabt oon ©eraltomsfi entlaffene Eatholifdje Pfarrer, ber nad) Nofen gegangen roar, hat oon 1561 bis 1578 bort nod) amtiert unb mag ficßerlid) bagu beigetragen haben, baß bem Hatßoligismus in ißm eine Stöße and) für Ronftabt erhalten blieb. Sorothea Naroop, Sßaul oon ©eraltorosfis

©attin, ftarb 1579, unb ©eraltorosti hatte bie Äonftäbter ©üter unb bamit bas patronat ber ßirdje nod) bis gum 3aßre 1582 inne. Sann übernimmt es ber ältefte Sohn feiner ©attin aus erfter (EI)e, Nbam pofaborosti, nad) feinem Na=

ter genannt, ber in biefem 3aßre münbig würbe, (Et war eine jäßgornige Na=

tur unb mag aud) bas ‘patronat roillfürlid) geßanbßabt haben. 3ebenfatls ßö=

ten wir von ihm manches Werfroiirbige. ßeidjt tonnte er fo weit tommen, baß er perfotten, bie feinen Unwillen erregten, mit bem Napier erfted)en wollte unb felbft einer ber ©eiftlidjen roar einmal vor Ujm nicht fidjer. Obwohl bie Hirrße unb ber größte Zeit ber ©emeinbe bereits bem eoangelifcßen ©tauben ßulbigte, hatte er felbft nod) geheime Neigungen gum Statßoligismus unb foil fogar nod) eine ©allfahrt nad) (Egenftodjau gemacht haben, was gu ben früher gefcßilberten Nv.seinanberfeßungen mit bem ilonftäbter ©eiftlidjen geführt hat. gu feiner geit gefcßal) ber große Poleneinfall in Slonftabt nad) ber Scßladjt oon pitfdjen, als 1588 bie Polen bas gange Stäbtlein oerbrannten unb aud) bie ^ircße rtebft

(11)

5$farr= imb SteftoriEjaus bem Vranbe gum Opfer fiel. Stud) bas Schloß würbe fd)tD2r befcßöbigt. ginę Sieiße von 3al>ren würbe nun ber ©ottesbienft in ber Kirdje git Vürgsborf unb in ber Konftäbter Sd)IoßfapeIle abgefjalten. Sann fant es gum Sleubau ber Kircf)e. $ier fdfeint ber bamals angefteKte C&eiftlicfjc

©regcacoius auf ben patron einen fefjr befänftigenben unb giinftigen ©influß ausgeübt gu haben. Senn Sßofabowsfi gef)t fogar fo weit, baß er für bie Ktrdfe einen neuen ausfucßt. Sie wirb nid)t metjr an ber Stamslauerftraße, fon-- bern an bem Sting erbaut. Stuf einem freien ßanbftüd", bas bem Matron gehört unb bas er gur ©rbauung fdjenft, wirb ber Steubau errietet. Ser Sßatron ift bamals gern allen feinen Verpflichtungen in weiteftem Umfang nad)gefommen unb eigentlich über bas, was er gum Kird)enbau tun mußte, burd) bie Sd)enfung bes Sßlaßes nod) herausgegangen. (Er hat fid) alfo mit ber eoaagelifdhen Kirdje völlig ausgeföhnt.

Slbam von ^ßofabowsfi ftarb 1611. Seine 3nfd)rift lautet auf bem Senf;

ftein: „Slnno 1611 ben 26. SCRartii umb 3 Ußr nachmittag ift in ©ott lauft unb felig entfd)Iafen ber ©bele, ©eftreuge, ©fjrenoefte unb 3BoI)lbenambte $err Slbam von Sßofaboffsfp oon Sßoftelwitg auf ©onftabt unb ©roß=3Bürbiß, Seines filters 50% 3al)r, beffen Seele in ©ott ruhet unb fein Körper allhier begraben, wartet fampt allen ©laubigen ber fröhlichen gutunft ©hrifti unb Sluferftehung gum ewigen Beben. Simen. 1. 3r>h- 1- ©as Vlut 3efu ©hrifti, ©ottes Sohnes, machet uns rein oon aller Sünbe."

3n ben Vefiß ber Konftäbter ©iiter fommt nun 1612 ipeinrid) Sßofa-- bowsfi von Sßoftelmiß, ber fomit ber nädjfte patron wirb, ©r hotte auf ber Mniverfität gu ^ranffurt a. O. ftubiert. Stur fteben 3al)re ift er Sßatron ber Kirdjc gewefen. 3nt 3al)re 1619 ftirbt er unb wirb in ber Familiengruft an ber Konftäbter Kirche auf ber Sübfeite bes Sumtes beigefeßt.

31)nt folgt nun ©arl Wilhelm ^ßofabowsfi von ^oftelwiß, ber ein l)°d)-- gead)teter Wann war, unb behält feinen Vefiß bis 1674, wo er ftirbt. gu feiner geit gehörten nod) bie ©iiter Konftabt, ©llgutl) unb Vriniße gufammen unb bil-- betcn ein Sj3atronatsgut für bie coangelifdje Kirdje unb 5ßfarre gu Konftabt.

Sinn aber würbe biefes ©ut unter bie beiben Söhne 3oad)im unb ©rnft aufge-- teilt. Samit würbe and) bas patronat für Konftabt fo geteilt, baß beibe ©ü=

ter patronotsbeitragspflicßtig unb beibe Vefißer gemeinfante Patrone ber Kir-- d)e würben. Freilid) ftnb bie oerwanbtfd)aftIid)en Verßältniffe ber Familie berart, baß nod) einige Wale eine Verfcßmelgung ber beiben ©üter Konftabt unb Vriniße eintritt, auf bie aud) rnieber Srennungeit erfolgen, bie für bie Sßatronatsgefd)id)te jebod) nidft fo intereffant finb. 3ebod) möchten mir nod) eines Sßotrons aus ber Familie berer von Sßofabowsfi ©rmähnung tun, unb gwar bes ©arl ipeinrid) von ^ofabowsfi, ber 1747 Vriniße erwarb unb 1751 Konftabt von feinem Vruber burd) Kauf erhielt. Siefer Wann war eine be-- beutenbe Sßerfönlichfeit. Slm 2. Würg 1775 würbe er aus bem Beben abbcru-- fen. lieber feine ^Beerdigung enthält bas Sotenbnd) nuferer Kirdje aus ber ipanb bes damaligen ©eiftlidjen Seniors ©eorge F^ptag eine ausfüßrlidje Schilderung. 6s heißt bort fotgenbermaßen: „Siefer $err ift Verordnung ge=

maß Stbenbs um 5 Ul)r ftill beigefeßt worben. Sie Beicße würbe von Vriniße auf einen Sraucrwagen gebrad)t hierher auf ben Sdjloßßof. hinter ber Beid)e fam $err ©eneral von $ofabowsti, bann bie Herren Söhne unb bie Fräulein bes Verdorbenen gefahren bis an ben Sd)Ioßf)of. 3m Schloßhofe ftanben bie

(12)

3ed)meifter unb festen bie Seidje auf bie Bahre unb trugen biefelbe unter ool-- lem ©eläute burd) bie Rtrdje gur ©ruft unb bie Betbtragenben folgten. Sie GĄuIe unb bie ©eiftltcEjen fjolten bie Seitfje aber oom 6d)loßplat). Born Ster=

betage an mürben groet SERal täglid) eine Stunbe lang ad)t Sage lang bie ©[of­

fen geläutet."

3m 3a^re 1797 fanb bie leßte ^Bereinigung ber beiben ©üter Ronftabt unb Brintße in ber §>anb eines non Tßofaborosft ftatt unb es mar bies bas leiste 9BaI, baß bas Rird)enpatronat ber beiben ©üter gemetnfam roar. Bon bann ab roar es bis 3um heutigen Sage getrennt.

3m 3al)re 1804 roerben bie ©üter an ßuife non SBürtemberg, geb. fjür=

ftin gu StoIberg^Sebern nerfaufi, fobaß gang furge gett biefe $ergogin 7ßa=

tronin ber Rtrd)e roirb. Slber fdjon 1806 fallen bie ©üter an ben Beid)sgra-- fen non SBartensIeben, ber jebod) nur fed)s 3al)re biefelben beljält. 3m 3aljre 1842 überläßt er burd) Raufoertrag bie ©üter Ronftabt unb ©Uguth bem Sr.

meb. 3of)ann ipeinrtd) Gdjneiber unb Brintße bem jperrn ©hriftian ©ottlob Beugebauer. Sille biefe Befißer übernahmen and) immer roieber bas Tßatronat ber Rird)e. Sas ©nt Ronftabt mit ©llgutl) roirb 1834 burd) bie 6d)neiberfd)en

©rben oerfauft unb gelangt in bie ipanb non ^riebrid) Römer. Siefer bef)ält es bis 1843, in welchem 3aljre es Rcrl 3ulius Sigtsmunb Freiherr non Seibliß unb ©ofjlau erroirbt. Sind) biefer beljält es nur einige 3al)re, unb 1857 erroirbt es Beutnant Baron Bidjarb non ©ellljorn. 3m 3a!)re 1861 lauft es fd)lteßlid) bie Gtabtoerroaltung. Bon ba ab hörte es auf, als felbftänbiges Bittergut gu beftehen. Sas Tpatronatsredjt roar burd) ben Rauf auf bie Stabtgemeinbe Ron=

ftabt übergegangen. Sie Bed)te roerben ausgeübt burd) ben Blagiftrat ber Stabt, ©r hat gu ben Bauloften an ber Rtrd)e ein Sechftel ber gefamten Roften beigutragen unb an ben Bauloften für bas Pfarrhaus ift er mit bret Srei-- gehntel ber ©efamtloften beteiligt.

Sas Bittergut Brintße roar nom 3ohte 1812 bis 1835 im Befit) ber $a=

milie Beugebauer. 1835 fam es burd) Rauf in ben Befi| ber familie ©loffla.

Bon biefer familie flammt eine namhafte Stiftung, bie fid) bei bem Bermögen ber enangeltfdjen Rtrcße bis gu bem heutigen Sage erhalten hQt. ©s ift bies ber fogerannte ©Iofffaftfje Stiftungsader, ber fid) in ©röße non etroa 25 Btor=

gen auf bem 3eroItfd)üßer Boben hinter bem Ronftäbter Sd)Iad)thaufe befinbet.

Bon bem ©rtrag biefes ©runbftüdes fällt ein Slnteil an ben 1. unb ein Slnteil an ben 2. ©eiftlid)en in Ronftabt. ©in tu eiteret Slnteil gehört gu ben ©in-- fünften bes Rantors unb außerbem gilt ein Slnteil als ©infommcnsftüd bes Bohrers in Ronftabt=©Hguth. Slits bem Befiß ber ©Iofflafd)en familie tarn bas Bittergut Brintße in bie tpanb bes Befißers Btahlid), ber felbft ber lathoIifd)en Beligion angehörte. Sd)ließlid) erroarb bas ©nt im 3al)re 1905 ber ßtslns. Sie Tßatrcnatsoerhältniffe groiftßen bem fjtsfus unb ber eoangelifd)en Rtrcfje rour-- ben im 3ahte 1923 erneut geflärt, ba ber Staat bei ber Uebernal)me bes ©utes [einerlei Slftenmaterial über bas patronat DOn bem Borbefißer übernommen hatte. Sie Bed)te unb ‘•pflichten bes fislalifd)en Tßatronats ftnb bie gleichen rote bie ber Stabtgemeinbe, ba fid) bie beiben Behörben in bas Sßatronatsbrittel teilen. ©rroünfd)t roäre es, roenn and) hier bie Slnreguitg ber Berfaffung non 1848 gut Surd)fül)rung fame, baß bas patronat in irgenb einer f^orm gut Slb-- löfung läme.

Sie bret Rtrdjcngemeinben Ronftabt, 3eroltfdjüt) unb ©falling bilben als Tßarodjte eine ©inßeit, jebod) haben bie bret Rtrdjcn getrennte Tßatronate

(13)

unb biefe Robert nur für bie Seile, bie gemeinfam zu oerroalten finb, patronat- lidje Perpflidjtungcn, roäfjrenb für bie einzelne Kirdje nur ber patron ber be- treffenben Kirdjengeineinbe in Rage fommt. 9®enn alfo für Konftabt nur bie beiben ehemaligen Rittergüter Konftabt unb Priniße patronatsmäßig für Sei­

ftungen üufptommen hatten, fo tarnen für 3eroltjd)üß natürlich nur bie Rit­

tergüter oon 3eroltfcßüß unb 9ßunbfcf)üß in ^rage. Run ift ja in 3eroltfd)üß bas Heine Kirdjlein urfprüngltd) nur eine Pegräbnisfapede geroefen, zu bereit Unterhaltung bie ©laubigen burd) Opfergaben bei ber Verehrung bes Rtarien- bilbes beitrugen. Rls aber im 3abre 1618 burd) ftetes ©rängen ber sperren oon Stubniß aus ber Pegräbnisfapede eine Kirche mit regelmäßigen ©ottes- bienften entftanb, ba mußte and) bas ©ut als bie Stelle, bie nad) beutfcßem Red)t für bie Unterhaltung einer Kircfje mit ihren Peamten §u forgen hatte, für alle Sperftedungsfoften auffommen. 3n gleicher SBeife hatte auch fpäterl)in, als bie Sdjule in 3eroltfcßüß als Kirdjenfcßule eingerid)tet mürbe, ber ‘patron für bie Unterhaltung ber Sdjule p forgen unb er mußte bie Sehrträfte aus- f näßen unb anftellen. Rud) p ber Unterhaltung bes Pfarrßaufes bes 1. ©cift- lidjen in Konftabt unb p bem ipaufe bes Siafonus mußte ber Patron oon 3e-- roltfcßüß feine Peiträge leiften. Sie sperren oon Stubniß finb Sahrßunberte hinburd) für ißre Kirche treue patrone geroefen unb haben fid) gerate burd) ihr 3ntereffe für firdjlicße Rngelegenßeiten ausgezeichnet. Retd) gefd)müdte

©pitapße in ber Kirdje geben geugnis oon Perfönlicßfeiten biefer familie, bie in bem bamaligen Herzogtum Dels große Pebeutung gehabt haben. So liegt z* P. in ber Kirche beigefeßt Iperr Jpans ©eorg oon Stubniß. ©r ift geboren 1666 unb ftarb 1733. ©r roar Sanbeshauptmann, Regierungsrat unb Pröfibent bes eo. Konfiftorinms in Dels, ber ßöcßften fircßlidjen Stelle, bie es im Herzogtum gab. gu ben oerfcßiebenen ©rroeiterungsbauten ber Kirdje ßa- ben bie Patrone immer ißre Rnteile getriftet unb meiftens nod) barüber hin­

aus. Sas erfte nadjroeisfidje ©rab auf bem griebßof zu 3eroItfd)üß flammt and) aus ber familie ber Patrone. Ritt 6. Rpril 1596 routbe bas Söcßterlein SRarianna bes jperrn Parted oon Stubniß aus 3eroftfd)üß, tianbesßauptmanns oon ©roß Pkirtenberg im RIter oon oier 3aßren bafelbft beigefeßt. Ser pa­

tron hatte außer feinen Pauleiftungen an bie Kirdje unb Sdjule and) nod) Pci- träge zum ©eljalt ber ©eiftlidjen unb ber Organiften in 3eroltfd)üß abzuführen.

Sie Peiträge gu ben ©eßältern ber ©eiftlidjen rourben fpäter mit Kapitalien abgelöft, roäßrenb bie Peiträge zum Organiftengeßalt bis zum heutigen Sage nod) gefonbert gezahlt roerben.

Sie Pauoerpflicßtung für bas Siafonatsgebäube in Konftabt ift in ben erften 3ahrzeßnten bes 19. 3aßrßnnberts oerfaden, ba bie Stabtgemeinbe Kon- ftabt bie Paulen am Siafonatsgebäube allein übernahm.

©in befonberes Perßältnis zur Kirtiße ßat nocß bas Sominium SBunb- fcßiiß. Ser erfte Pogt oon Pinnbfdjüß hatte fid) bereit erflären müffen, zu bem

©eßalt bes Siafcnus ab 1618 eine befonbere Unterhaltungspflidjt zu erfüden.

Rdmäßlidj tour be ißm aber biefe Pflicßt läftig unb er leiftete fie einfach nicßt nteßr. Safür tour be er zur Peftrafung zum ßergog nad) Dels gerufen. Sort routbe ber Streit aber beigelegt unb er ßat bie Stiftungen roieber zur Rus- füßrung gebracht, ^reilicß rourben biefe in jiingfter geit gleidjfads abgelöft.

Rur bie Perpflicßtung zum Pan bes 1. Pfarrßaufes blieb für bas Sominium RSunbfdjüß aufredjt erhalten. Siefe Stiftung betrug nrfprünglicß ein Reununb- breißigftel ber ©efamtfoften jeber Reparatur. Run roitrbe aber bei ber Sitb-

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Inflation bes ©utes am ©ttbe bee oortgen Sa^rtjunberts ein großer Seil ber junt Out geprenben Sderflädje oerfauft unb jeber Häufet belom grunbbud)Itd) bie 93erpflid)ttmg jur anteiligen Hoftentragung bet oorfollenben Sauten am Sfatr=

ßaus in Honftabt auferlegt. ©a faft bie meiften fletnen Seftßer oon Wunb--

|"d)üß unb aud) feljr otele tn 3eroIt|*d)üß, 3Bterfd)t) unb Sdjumm an ben Häufen beteiligt maren, fo tft bet größte Seil bei TBerooßner oßne Südfic£)t auf bie Honfeffion bes ©efißers in trgenb einem Anteil oerpflicßtet, ju Sauten bei bem Tßfarrßatts in Honftabt beijutragen. ©aburd) oerminberte fid) natürltd) ber Snteil ber ßeiftung bes Seftgutes.

©as Rittergut 3eroItfd)üß fiel burd) ©rbfcßaft im 3aßrc 1793 an ipe=

lene ©leonore oerroitroete Wajorin oon Sursfa, geb. oon ßid)nomsft). 1813 geßt es in beit Seftß bes preußtfdjen $auptmanns Sbam Oßriftopß oon Sursfa unb Walhoff über, ber es 1816 bem Sittmeifter fjrtcbricf) ßubroig £etnrtd) oon Sßofer unb Saebltß oerfauft. 21 ud) oon biefer Satronatsfamilie befindet fid) auf bem fyriebßof nod) eine fleine Hinbergruft. ©iefe leßte Tßatronatsfamilie tft in 3eroItfcßüß bis jum 3aßre 1842. ©a enoirbt bas Out ber preußfifd)e fpauptmann ©raf oon Wonts. Sud) btefe Tßatronatsfamilie ßat in ber ©e- fd)id)te bes Hreifes Hreujburg eine befonbere Solle gefpielt, mar bocf) ©raf Wonts eine Seü)e oon 3aßren ßanbrat bes Hreifes unb bas ßanbratsamt be=

fanb fid) in Honftabt. 21ns ber gett biefer familie flammt nod) eine Stiftung, aus ber alljäßrlid) fünf ber ärmften grauen ber ©orfgemeinbe 3eroltfd)üß eine

©elbgabe erhalten follen. ©iefe Oabe foil alljährlich am §immelfaßrtstage am Orabe bes ©rofen Wonts auf bem fjriebßof ju 3eroItfd)üß ben oom ©entein-- beooifteßer ausgemäßlten grauen übergeben toerbeit mit einer 2lnfprad)e bes

©ciftlidjen, in ber bes Wohltäters gebacßt roirb.

3m 3abre 1902 ging bas Out mteber in bie $änbe ber urfprünglid)en Tfiatronatsfamilie jurüd. Surd) Hanf fiel es an bie sperren oon Stubniß, fo-- baß in ber ©egenmart mteber bie familie bas ^ßatronatsrecßt befißt, bereit Sorfafjren bcreinft bie Hapelle ju 3eroItfd)üß jur felbftänbigen Htrcße erhoben hatten.

©as Tßatronatsgut Wunbfdjitß hotte eine Seihe oon Seftßern, bie fehr rafd) gemeähfelt haben. 3n ben elften nadjmetslichen Anfängen befaß es ber

©rboogt oon Honftabt Salt ha far. ©ies mar etroa um 1600. Später erroarben es and) bie Sefißer oon 3eroltfd)üß, bie es aber mteber oerfauften. 1792 ermirbt es ber Hammerreferenbar 3oI)ann ©ante! Seubauer, ber es 1794 an fpans 3ultus oon Wanftein oerfauft. 1799 fommt es in Honfurs unb als Weiftbietenber erfteßt es ber 3uftijrat 3ofef Sernßarb oon Wutius. 1806 oer-- fauft er es an ffrau Henriette oon Hrafer geb. oon Sotßfird). 1811 taufcßt es ber 3uftijrat 3ofef ^ofricßter ein, oon bem es 1818 an ben Oberamtmann 2luguft Saalfelb gelangt. 1823 lauft es ber ©utsbefißer ßöbner. ©ie familie ßöbner bleibt in 2Bunbfd)üß bis jum 3aßre 1856, in melcßem es bie familie

©lofffa ermirbt. 2luf btefe roieberum folgt bie familie Saabe unb fdßlteßlich gelangt es in ben Sefiß bes Hapitänleutnants unb ßanbesälteften oon Wtnb-- ßeim. Sad) beffen ©obe fiel es an feine (Erben.

©as Tßatronatsgut Sfalung beftanb urfprünglid) aus jmei ©eilen, Ober unb Sieber Sfalung. £>ier finben mir um 1533 bie Familien Samtf) unb Semtersfi oor. ßeßtere oerfauft einen ©eil an bie polnifch--foti)oIifd)e familie

©fdjapsfi, ©tefe familie tft es and), bie nod) lange bem Hatholijismus treu blieb, unb eine $rau oon 2fd>apsfi ließ bie Hirdße ju Sfalung abfcßließen, ba=

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mit ber eoangeIifd)e ©eiftlidße non Ronftabt barin feinen ©ottesbienft galten fonnte. Sie felbft fuf)c in eine auswärtige Rircße, in ber nod) ein fatßolifdßer

©eiftlidfjer amtierte. Um 1617 unb 18 finben mir bie beiben Seile in ben

§>änben ber ©ebriiber $ans unb ipeinrid) oon Scßimonsft). Siefe familie faß als Sßatronatsfamilie bis pm ßaßre 1713 in Stalling. Sie Sßfarre gu Ron-- ftabt befaß in jener 3eü nod) eine erßeblicße Sßfarrroibemut in ben ©falungcr Sänbereieit. Surdj irgenbwelcße SBidfür ber Patrone ift biefe aber bem ©runb-- befiß bes ©utes einvcrletbt roorben unb and) ein Berfaßren oon Dels aus ßat es nidßt oermodßt, biefen firdjlidjen Be fit) feiner urfprünglicßen Berwenbung wieber gugufüßren, fo baß ber Rirdje ein feßr großer ©runbbefiß oerloren ging.

1713 geßt nun Stalling an bie familie oon Bäfe über. Ser erfte Befißer bie-- fer familie ift Stjloius Blepnber oon 9läfe. 1764 ßaben es feine Rtnber.

Surd) ipeirat gelangt es nun in bie Ipänbe bes iperrn Blbredßt Sdßneibemeffer genannt oon Roblinsft). 1791 erbt es bie grau oon Roblinsfi). Siefe war eine äußerft fircßentreue Patronin unb errid)tete eine Stiftung, aus ber ber Steubau ber Rirdße beftritten werben fonnte, oßne baß bie bamals arme ©e- nteinbe einen Pfennig beiguftenern braud)te. 3m 3aßre 1793 tauft bas ©nt ber greißerr oon ipenneberg auf BUnfowsfi. Siefer war gwar fatßolifd), aber er erfüllte feine <$atronatspfIid)ten mit großer ©ered)tigfeit unb ßat ber eoaiv gelifcßen Rirdße 511 Stalling oiel ©utes getan. 3m 3aßre 1806 erwirbt bas

©ut ber Rammerßerr Btoriß oon ‘prittmiß unb nun blieb bas ©ut über 126 3aßre in ben £>änben ber gamilie oon Br*Uro'fe unb ©affron. 9lud) biefe ga=

niilie ßat großes 3ntereffe für bie Rirdße geßabt unb oiele ©erätfcßaften ber Rircße legen geugnis baoon ab, wieoicl biefe gamilie ber Rircße freiwillig ge-- fpenbet ßat. gu ben Bauten an ber Rirdße ßat ber Sfalunger Rirdßenpatron gwei Srittel ber ©efamtfoften beigntragen ausgenommen bie ipanb= unb Spamv bienfte, bie bie ©emeinbe oerricßten muß. 3m 3aßre 1829 ßat ber patron bie Sd)ule in Sfalung neu erbaut unb ber ©emeinbe nod) ißren Bnteil bagu gefcßenft.

Sie BMttel jum Surmbau würben oon einem langjäßrigen 3nfpeftor bes ©utes gefcßenft. Sas ©rab biefes 3nfpeftors befinbet fid) unter bem Surm.

Ser ißatronatsßerr Sßaul oon ißrittwiß ßat nodß feine ißatronatspflid)t im 3ußre 1927 bei bem Umbau ber Rirdje lopal erfüllt, gmei große filberne Seudßtcr würben ber Rircße aus bem ‘Sßatronatsbefiß als leßtes gefcßenft. 3m 3ußre 1932 ging bas ©ut in ben Befiß ber Dberfcßlefifcßen tianbgefellfcßaft in Oppeln über, bie es gu Sieblungsgwecfen aufteilen foil. Sie ‘ißatronatsoerpflidßtung wirb bann gur Bblöfung tommen unb bie Rirdjengemeinbe patronatsfrei werben.

9Benn wir aber nod) einmal auf bas guriicffdjauen, was bie gefamte ißa-- rodßie Ronftabt, 3eroItfcßüß, Sfalung ißren Patronen gu oerbanfen ßat, bann tönnen wir nur fooiel fagen, baß fid) bie Patrone um bas Rirdjen- unb Sd)ul-- mefen immer feßr geflimmert ßaben unb baß fie ißre Becßte gum größten Se=

gen ber Rird)engemeinben ausgeübt ßaben. Sie brei Rircßengemeinöen ßaben ißren Sßatronen außerorbentlid) oiel gu oerbanfen.

VII. #ie bie Rirdße gu Biirgsborf oon ber ^arodßie Ronftabt losgeriffen mürbe.

Sdßon oftmals würbe im Rreife Rreugburg bie grage aufgeworfen, warum bie Rircße oon Bürgsborf mit ber Rird)e gu Scßönwalb gu einer Sßa-- rocßie oerbunben ift, ebenfo warum bie Rircße gu 9tofen unb bie gu Scßmarbt

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in einer ^ßarodjie Bereinigt finb unb warum bie Kirche gu ©falling gut ißa-- rocfjie IRonftabt gehöre. Sie gegenwärtig lebenbe ©eneration, bie bie gefdjidjt=

ließe ©ntwicfelung nid)t fennt, lächelt über biefe merfwürbigen ^Bereinigungen, bie geograpßifdj gerabegu Unmöglidjfeiten barfteüen. Ser Sßaftor oon 93ürgs=

borf muß, um in 93iirgsborf gu amtieren, an ben Hirdjen non Stofen unb

©falling oorbeifaßren, ber ^aftor oon Stofen muß bei fcßlecßtem ©etter unb unpaffierbaren ©egen an ben Äirdjen non ©djönwalb unb Jtreugburg Darüber faßten, um in Sdjmarbt fein 9lmt oerricßten gu fönnen, ber SfSaftor non &on-- ftabt aber muß wieberum an ber ^itdje oon ©iirgsborf oorbei, um in ©falling feine ©ottesbienfte gu ßalten.

3n bem III. ©bfcßnitt war bereits barauf ßingewiefen, wie ber ^on=

ftäbter Senior f^ulcerinus barum gefämpft fjat, baß bie Rircße oon 23ürgsborf nidjt oon ber $arocßie Honftabt losgeriffen werben follte. ©s gelang ißm aber nicßt, bie Trennung gu unterbinben. Sodj ift es intereffant, ben ©nt=

widelungsgang bes Streites um biefe ßirdje fennen gu lernen, um bie ßeutige SSerbinbimg gu oerfteßen, bie uns fo oöllig unnatürlicß unb audj unpraftifdj

oorfommt. (gortfeßung folgt.)

Oberfc&lejifcfjer £)cimatfalenber 1933 .

©as ^)3reffe=, Statiftifdje unb 93erfeßrsamt ber '’ßroDingialoerwaltung con Oberfdjlefien in Slatibor ßat and) für bas 3aßr 1933 einen Dberfdjlefifdjen ipeimatfalenber ßerausgegeben, ber gum greife oon 1,20 91901. burd) bie 33ucß=

ßaublungen gu begießen ift. ©er Hreis SRreugburg ift etwas ftiefmütterlidj beßanbelt worben, ©r ift nur mit gwei Silbern oertreten: „Som 3oßnnarft in ‘•ßitfcßen. ©rgeugniffe einßeimifdjer Söttcßer oor ber SRircße", unb „Slreug-- burg 96. 231icf über bie Stabtmauer auf bie eoangelifcße Hircße." Sie 2luf-- naßmen finb gut. — Slus bem Stuf faß „Sas oberfdjlefifcße ©ifenbaßnneß unb bie Sßläne gu feinem Ausbau" oon Sr. Hretfdjmer=91atibor erfaßten mir über Hreugburg nur, baß bas ©ifenbaßnbauprojeft Slofenberg—©arlsruße—

Hreugburg „in ber ^Bearbeitung nocß nidjt nie! über bas Stabium ber erften Anregung ßinausgefommen" ift. Sas ift ja gerabe fein fcßöner Sroft für uns

^reugburger. — Ser 2luffaß non A. 9Bemmer=©Ieimiß „Oberfcßlefien im Spiegelbilb ber Familiennamen" wirb audj bei uns im Greife mit 3ntereffe gelefen werben. Sas Sergeidßnis ber oberfdjlefifcßen Seßörben unb 9rgani=

fationen ift wie immer gum Sladjfdjlagen geeignet. 90lg.

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mögen gurüdgefeßrt iff. Ser 5ßrogeß ßot biefe tpauptfafe fanm angeftreift, bem gengen o. ipeHborf mürbe burd) ben Verteiöiger u. ben gefälligen Sßrä- fibenten bas

6) gJiarfctjall Sa,mine, geb. 1833 in Algerien, mürbe 1863 Oberbefehlshaber ber franjöf. Sruppen in SÖtejiko unb mar 1870 Kommanbant non SOieß, bas er am 27. Oktober an bie

roärtige Gcßönfeiber Rircße 1623 erbaut mürbe, ©ie bereits in ber erften Abteilung aufgefüßrte Snfdßrift aus leßterer Rircße madjt biefen ©entließen ausbriidlid)

Nnbers war es nocß mit Vürgsborf. Siefes Sorf geßörte ßum ßerßog-- lidjen 21mt in Rreußburg, Rreußburg aber wieber war ein Seil bes fierßogtums Vtieg. $ier ßätte bie

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©ie näcßfte 9Botiße oerging oßne befonbere Sorfommniffe. Sur auf ber burd) bie Stabt fiiljrenben ©tappenftraße flutete ber Serfeßr. ^reiltd), baß roir gefäßrbet roaren, baß

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gefdjieben worben, ber ©djolgenfjof, ber außer burd) feine Größe aud) burd) geroiffe Śeoorredjtungen oon oornßerein eine gang befonbere 33ebeutung ßatte. Saß bie Sdjolgen