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Deutsche Bauzeitung, Jg. 64, Nr. 9

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Academic year: 2022

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DEUTSCHE B A U Z E IT U N G D R 7

MIT DEN VIER BEILAGEN

KONSTRUKTION UND AUSFÜHRUNG i«OA

WETTBEWERBE 64. JAHR l9 ü U

STADT UND SIEDLUNG --

BAUW IRTSCHAFT UND BAURECHT 29.JANUAR

H E R A U S G E B E R p R O FEg sO R ER|C(| BLUNCK * . p

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A LLE R EC H TE V O R B EH A LTEN ♦ FÜR NICHT V E R LA N G T E BEITRÄGE KEINE GEW ÄHR BERLIN SW 48

S P R U N G T U R M

DAS STRANDBAD VEVEY AM GENFER SEE

ARCHITEKT OTTO ZOLLINGER SAARBRÜCKEN NACH FOTOS VON A. KERN LAUSANNE

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2 LAGEPLAN 1:1200

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DAS STRANDBAD VEVEY AM GENFER SEE

ARCHITEKT OTTO ZOLLINGER SAARBRÜCKEN

SC H IED SRIC H TERTRIBÜ N E

f

4

SCHIEDSRICHTERTRIBÜNE

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DAS STRANDBAD VEVEY AM GENFER SEE

ARCHITEKT OTTO ZOLLINGER SAARBRÜCKEN

GESAM TANSICHT

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4*8

T E E R A U M H A U S VO M S A N D PLA TZ

DAS STRANDBAD VEVEY A M GENFER SEE

ARCHITEKT OTTO ZOLLINGER SAARBRÜCKEN

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DAS STRANDBAD VEVEY AM GENFER SEE

ARCHITEKT OTTO ZOLLINGER SAARBRÜCKEN

Der eigentümliche Reiz und die große Anziehungs­

kraft, die das Strandbad Vevey vom Tage seiner Eröffnung auf die Besucher ausübte, so daß man jetzt kurze Zeit seit der Inbetriebnahme schon von einem vollen Erfolg der Anlage sprechen kann, liegt wohl in erster Linie an der Hervorzauberung einer strandartigen, schönen, für die Zwecke des Badens und sonstiger Sports und Spiele geradezu ein­

ladenden Schöpfung; ein Badestrand war nämlich gar nicht vorhanden. Die Kunst des Architekten hat erst die aus den Bildern ersichtliche reizvolle

MIT 14 ABBILDUNGEN

Wirkung hervorgebracht, Die zweckentsprechende Gestaltung, aus den Wünschen und Bedürfnissen heraus geboren, durch das Können eines in die Auf­

gabe geradezu verliebten Architekten gemeistert, läßt über den Rahmen der eigentlichen Ausdehnung das Gesamtgelände als das Herz der Gegend erscheinen;

für die ganze Bucht ist hierdurch die natürliche Funk­

tion gegeben. Wo etwas Derartiges möglich ist, kann man von einem gelungenen Wurfe sprechen.

Will man die besonderen Kennzeichen der Anlage, die ihren Eindruck, ihre Wirkung bestimmen,

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DEM

D ER PILZ 12

V O R T E E R A U M ­

H AU S

DETAIL

VO M T E E R A U M ­ H AUS

begrifflich festlegen, so muß man im vorliegenden Falle von einer dynamischen Gruppierung sprechen.

Der Architekt sagt selbst: „Terrassen schieben und stoßen, Stützen tragen, Treppen ergießen sich, Plätze lagern sich, Schatten wandern, Lichter blenden, alles ist in ständiger Bewegung wie der See, der ewig atmet und ruhelos Welle um Welle hebt.“ — Diese Auffassung läßt die Gefühle und Gedanken eines Baumeisters offenbar werden, der in seiner Schöpfung ein Gesamtkunstwerk sieht, komponiert trotz aller realen Notwendigkeiten wie ein musikalisches Tonstück. Wie eine Bühne, wie ein Bühnenbild wirkt das Ganze und alle Besucher sind unfreiwillige Akteure. Aus den Abbildungen hat man hierfür die Bestätigung.

Auf Grund eines Wettbewerbes waren die Pläne gewonnen worden. In letzter Stunde hatte man sich den Bauplatz, der vor der Versteigerung stand, gesichert. Architekt Z o llin g er wurde auf Grund seines Teeraumbaues am Lido ascona besonders aufgefordert, am Wettbewerbe teilzunehmen. Am Tage der Projekteinreichung trat das Preisgericht schon zusammen und zwei Tage später begannen die Verhandlungen des Bauausschusses mit Archi­

tekt Zollinger zum Zwecke der Ausführung seines Entwurfs, der ohne Änderung zur Durchführung kam. Für die Ausarbeitung der Pläne konnte der Winter 1928/29 benutzt werden. Am 15. März 1929 begannen die Bauarbeiten, die Eröffnung des Strand­

bades fand am 25. Juli 1929 statt. Daß es möglich

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DER TEERAU M

war, in dieser kurzen Zeit die umfangreichen Ausführungsarbeiten fertigzustellen, hat, wie der Architekt selbst betont, zum guten Teil seinen Grund in der ersprießlichen Mithilfe des Bau­

ausschusses, der ohne Nörgeln und verzögernde Einwände die Forderungen und Gedanken des Architekten mit vollem Verständnis unterstützt hat.

Das Gesamtgelände des Bades in einer Größe von 9000 qm war früher Privateigentum, bebaut mit einem Landhause im Schweizer Stil. Von drei Fix­

punkten hatte der Umgestalter auszugehen: einmal von der Zufahrtstraße, dann von dem Landhaus, das umgebaut werden sollte, und drittens von dem Seeufer. Hiernach mußte sich die Aufteilung richten. Der Eingang, flankiert von dem Kassen­

gebäude, liegt naturgemäß an der Straße, desgleichen der Autostand (Abb. 2 u. 3, S. 73). Im Kassen­

gebäude ist gleichzeitig Ausgabe für Leihwäsche.

Deshalb ist auch hier das Waschhaus angegliedert.

Das Gelände fällt in leichter Neigung zum See.

Durch diesen Umstand unter geschickter Aus­

nutzung aller Höhen ergab sich, daß die Spielplätze, der Tennisplatz und der Sandplatz alle auf ver­

schiedenem Niveau liegen und daß das zu einem Tanz- und Teeraumhaus umgebaute Landhaus mit der vorgelagerten Wirtschaftsterrasse das ganze Ge­

lände wie von selbst krönt.

Wie schon erwähnt, betrug die Bauzeit nur 4% Monate. Das ist eine kurze Spanne, wenn man bedenkt, daß außer den Tischlerarbeiten kein Bau­

element in der Werkstätte vorbereitet werden konnte, sondern daß alles auf der Baustelle her­

gestellt werden mußte. Sämtliche Konstruktionen sind aus Eisenbeton, diesem einzigartigen Material, für das nach den Worten des Erbauers „es weder für die Form noch für die Konstruktion Grenzen gibt, das man wie kein anderes zur Funktion drän­

gen kann, das sich wie kein anderes jedem Gedanken fügt, das aber auch ebenso intensiv und unerbittlich für die Intelligenz seines Gestalters Zeuge ist*).“

*) Wir kommen an anderer Stelle noch auf die Kon­

struktion zurück. —

Alle sichtbaren Betonflächen sind einer Contex- behandlung unterzogen worden, wodurch, wie be­

kannt, das Korn des Betons, dies ist die Art der Kieseinlagerung, in Erscheinung tritt. Nebenbei bemerkt verbilligt diese Art der Ausführung, Beton mit Contexbehandlung, den allgemeinen Unterhalt und die Reinhaltung ganz bedeutend, zwei Gesichts­

punkte, die für den Betrieb eines Bades von großer Wichtigkeit sind.

Das Teeraumhaus ist außen mit hydraulischem Kalkmörtel verputzt und blendend weiß gestrichen (Abb. 8 u. 9, S. 77). Der Vorbau des Teeraums ist schwarz. Das Kassengebäude hat einen feurigroten Ton erhalten. Die Türen der Kabinen mit Blick gegen den See, also auf dem Sandplatz, besitzen einen Anstrich in blauer Ölfarbe mit einem horizon­

talen Streifen in leuchtendem Rot, die Namen­

schilder scharf gelb auf blauem Grund. Rechts vom Teeraumhaus unter dem dunklen Grün der alten Parkbäume mit Front auf den Rasenplatz befinden sich zwei andere Kabinengruppen, deren eine mit gelben Türen und blauem Streifen, die andere mit roten Türen und gelbem Streifen ausgestattet sind.

Die Türen der Kabinengruppe südlich des Hauses mit Front gegen die Spielplätze sind blau mit rotem Streifen.

Alle diese Farben sind also eingerahmt vom Grau des Betons und bilden so den eigentlichen Sockel für das in Weiß leuchtende, darüber thronende Tee­

raumgebäude. Diese farbige Architektur ist der Rahmen für das frohe Badeleben und die sonnen­

funkelnde Wasserfläche des Sees.

Die Wände und Decken des Teeraums sind mit Gips überzogen und gelb in Ölfarbe und Emaillelack gestrichen (Abb. 10 u. 11, S. 78). Die Fußböden sind mehrfarbig gehalten und mit extra starkem Linoleum belegt. An der Decke die Leuchtkreise werden durch farbiges Röhrenlicht erzeugt, wie man dieses auch für die nächtliche Lichtreklame ge­

braucht (Abb. 14, oben). Die Farben können wech­

selnd geschaltet werden entsprechend den Wünschen

des Tanzmeisters. Bartschat.

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VERLAG: DEUTSCHE BAUZEITUNG G. M. B. H., BERLIN

FÜR DIE REDAKTION VERAN TW O RTLICH : FRITZ EISELEN, BERLIN

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